Geopfad - Berliner Höhenweg Glimmerschiefer Aussehen und Eigenschaften Glimmerschiefer sind metamorphe Gesteine, die reich an Glimmermineralen sind und eine geschieferte Struktur aufweisen. Wenn dieses Gestein mit einem Hammer angeschlagen wird, zerlegt es sich in einzelne Platten, an deren Oberfläche der schimmernde Glanz der Glimmer gut zu beobachten ist. Je nach Glimmerart wirken diese Flächen hell silbrig schillernd bis hin zu tiefschwarz. Der Farbeindruck hängt vom Mengenverhältnis der Glimmerminerale Muskovit (hell) zu Biotit (dunkel) ab. Glimmerschiefer sind in den Zentralalpen weit verbreitet. Sie bilden dort unregelmäßige und schartig ausgebildete Felsformen im Gelände (Vinx, 2011). In Mittelgebirgslandschaften Mitteleuropas sind sie weniger verbreitet. Sie bilden dort eher sanfte Landschaftsformen. Schautafel 12 / 28 Granate sind bezüglich Vorkommen, Zusammensetzung und Färbung eine vielseitige Mineralgruppe. Sie entstehen bei der Geisteinsmetamorphose aus anderen Mineralen. Typische Granatfarben sind tiefrot, braunrot, braun, grün, gelb, schwarz, blassrot, weiß und farblos transparent, verbunden mit Glas- bis Fettglanz. Besonders in Glimmerschiefern, weniger häufig auch in anderen Gesteinen, können Granate idiomorph gewachsen sein, gewöhnlich sind die idiomorphen Kristalle als Rhombendodekaeder ausgebildet (Abb. 1). Granate überstehen als besonders verwitterungsresistente Minerale oft selbst die vollständige Verwitterung des einbettenden Gesteins. Weitere Informationen zu Granaten finden Sie auf Tafel 10/28. Legende Schautafeln e ± 1 e 3 Gamshütte e e 2 Karl von Edelhütte e 27 28 e # 26 # Mittlere Grinbergspitze e 25 4 20 e # e Steinbockhaus e 16 Hoher Riffler Grüne-Wand Hütte 18 e Friesenberghaus Breitlahner # # # Olperer Hornblendegarbenschiefer # Dominikus Hütte e 13 e 6 # Großer Greiner e 22 e 17 e 15 Grawandhütte 23 21 Greizer Hütte Zsigmondyspitze Ochsner e e Gigalitz Olpererhütte Kasseler Hütte 21 Mit Glimmerschiefern verwandt sind Hornblendegarbenschiefer. Dies sind glimmerschieferartige Gesteine, die aus Mischedukten von felsischen (quarzreich) und mafischen (quarzarmen) Anteilen entstehen. Gekennzeichnet sind sie durch in der Schieferungsebene strahlig gewachsene, langprismatisch-idiomorphe (eigengestaltliche) Kristalle von schwarzer Hornblende (Abb. 2). Im Zemmengrund treten die Hornblendegarbenschiefer im Süden entlang des Weges zur Alpenrose auf In dieser Formation erreichen die Hornblenden im Normalfall einige Zentimeter, können aber in einzelnen Bereichen auch Größen von mehreren Dezimetern erreichen. Paralell zu den Hornblendegarben treten in den Schiefern und Gneisen des südlichen Zemmengrunds immer wieder Granate im Millimeter- bis Zentimeterbereich auf. Grundschartner Floitenturm Maxhütte # # e Stilluphaus 24 ee 19 Pitzenalm Hornblende Ahornspitze Dristner e 5 # eAlpenrose Berliner Hütte e 12 e 14 e 11 # # Großer Löffler Großer Mörchner 10 # # Schwarzenstein Furtschaglhaus Schönbichler Horn e e7 e 8 Pfitscherjoch e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e e # 1, Schöne Aussicht 2, Grinbergbach 3, Rutschung Penkenberg 4, Olperer Scherzone West 5, Hängetal 6, Schlegeisspeicher 7, Hydrochemie Zamser Grund 8, Hydrochemie Rotbachl 9, Furtschaglschiefer 10, Granate 11, Waxeggkees 12, Glimmerschiefer 13, Geologisches Panorama 14, Schwarzsteinmoor 15, Schwarzsee 16, Ophiolithe 17, Greiner Scherzone 18, Oberflächengewässer 19, Wasserkraft 20, Quellwasser 21, Alpine Naturgefahren 22, Petrografie der Gneise 23, Kare 24, Trotgal Stillupgrund 25, Olperer Scherzone Ost 26, Speicherseen 27, Tektonik des Tauernfensters 28, Ahornkern Hütten Gipfel Höhenweg Zustieg 9 0 1 2 4 6 8 Kilometer © OpenStreetMap (and) contributors, CC-BY-SA Abb. 3: Topographische Übersichtskarte des Geopfades - Berliner Höhenweg. Plagioklas Granate Hornblendegarben ± # # GranatRhombendodekaeder ! e ! e Abb. 2: Hornblendegarben. Zemmengrund Negativ eines Granat-Rhombendodekaeders 1 cm Abb. 1: Granate des Hornblendegarbenschiefers. Zemmengrund. Ingo Sass, Rafael Schäffer, Claus-Dieter Heldmann Bearbeiter: Georg Kuhn Literatur: VINX, R. (2011): Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum Akademischer Verlag: 3.Aufl., Heidelberg, Deutschland, 492 S. Geologische Karte 149 – Lanersbach, Stand 2005, Ausgabe 2008; https://www.geologie.ac.at/forschung-entwicklung/kartierung-landesaufnahme/geologie/geofast/; abgerufen am 21.12.2013 ! e 1 cm Hornblende ist ein wichtiger Vertreter in der Mineralgruppe der Amphibole. Die chemische Formel lautet: Ca2(Mg,Fe)4(Al,Fe)Si7AlO22(OH)2 (Vinx, 2011) Die angegebene Mineralformal ist eine Kombination der Formeln, der definierten Minerale Magnesiohornblende und Ferrohornblende. Hornblenden sind meist tiefschwarze, seltener schwarzgrün bis dunkelgrün gefärbte Amphibole. Freiliegende Außenflächen und Spaltflächen, nicht alterierter oder angewitterter schwarzer Hornblenden zeigen lackartigen Glanz. Die Amphibole der meisten Amphibolithe und amphibolführenden Gneise sind Hornblenden. Besonders häufig sind als Begleitminerale Plagioklas, als helles und Biotit, als dunkles Mineral zu beobachten. Herausgeber: ! e Legende ! e Schautafeln Hütten # Gipfel Abrisskante gesichert vermutet Höhenweg Geologie Amphibolit Augen- und Flasergneis Bändergneise und Anatexite Diatektische Augengneise Feinkörniger Biotitgneis Feldspatblastengneis im Wechsel mit Zweiglimmergranit Graphit- Biotitschiefer ("Furtschaglschiefer") D D Hornblendegarbenschiefer YY YY ! e 0 0,25 0,5 1 Kilometer Hornblendegneis Meta-Granit Meta-Tonalit, tonalitischer Gneis, Granodioritgneis Metaklastika amphibolitisch Mischzone ( Intrusiva und Altkristallin) Quatär Serpentinit Zweiglimmergneis Zustieg Abb. 4: Vereinfachte Geologische Karte des Gebiets um den Zemmengrund; Kartengrundlage Geofast 1:50.000 149-Lanersbach. IAG Institut für Angewandte Geowissenschaften Ein Projekt der Hauptgeländeübung II 2013 der TU Darmstadt http://www.geo.tu-darmstadt.de/fg/angeotherm/hgue_ii_2013/eine_extrabreite_spalte.de.jsp Stand: März 2014