1 - wipo051221.doc Terms of trade = Preis des Exportgutes / Preis des Importgutes [WE/Ex / WE/Im = Im/Ex] TOTP also in T/W TOTE also in W/T Spezialisierung ermöglicht die Nutzung komparativer Kostenvorteile. (dW/dT, also: wieviel W muß ein Land aufgeben, um eine weitere Einheit T erzeugen zu können – Opportunitätskosten der T-Produktion, gemessen in „verzichteten“ Einheiten W), aber erst Handel stellt spezialisierte Länder besser. Kosten der TKosten der WProd. Prod. E ¼W/T 4T/W P 3W/T 1/3 T pro W linke Spalte: komparative Kosten sind Steigungen in W-T-Grafik Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 2 - wipo051221.doc Wenn „terms of trade“ zwischen diesen Steigungen liegt (also ¼ < p < 3 im W/T-Diagramm), dann ist Handel zu diesem Preis bilateral vorteilhaft. Beispiel: P=2 W/T ist sehr vorteilhaft für E und weniger vorteilhaft für P; P=0.5 W/T ist sehr vorteilhaft für P und weniger vorteilhaft für E; aber beide TOT sind bilateral vorteilhaft! E hat einen komparativen Kostenvorteil bei der T-Produktion, dafür hat P einen kKV bei der W-Produktion Nur wenn komparative Kosten zufällig gleich sind, bringt Handel keinen Vorteil (aber er schadet auch nicht, sofern TAK=0). Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 3 - wipo051221.doc Ein Land hat immer einen komparativen Vorteil auf dem einen Gebiet, das andere auf dem anderen => was ist dann „Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Wirtschaft“? Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 4 - wipo051221.doc Ergebnisse: • Freiwilliger Handel stellt beide Seiten besser. • Terms of trade entscheiden über die Aufteilung der Handelsrente • Auch dann, wenn eine Seite nach dem Handel stärker bessergestellt ist als die andere (relevant ist die Situation ohne Handel) – selbst „ungerechte“ TOT sprechen nicht gegen bilaterale Vorteilhaftigkeit. • Handel bedeutet die Trennung von Konsum- und Produktionsort (was erst Spezialisierung ermöglicht - Trennung von Produktions- und Konsumplan). • Kein Land kann bei ALLEN Produkten komparative Kostenvorteile haben (wer sollte mit ihm auch Handel treiben, seine Produkte kaufen?) • „Competitiveness“ einer Volkswirtschaft ist daher ein sinnloses Konzept, es geht allenfalls um einzelne Industrien. Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 5 - wipo051221.doc Mythos 3: Schutzzölle und Handelskriege Grundsätzlich: Importzölle schädigen die inländische Wirtschaft => Harberger-Dreieck im Marktdiagramm Optimale Antwort auf ausländischen Importzoll wäre also, keinen zu erheben Prominente Gegenargumente: Infant industry: Wenn eine inländische Industrie sich noch nicht (nicht mehr?) auf dem Weltmarkt behaupten kann, weil sie hohe Anlaufkosten aufweist, kann Schutz des inländischen Marktes Starthilfe sein. Optimalzoll: Großes Land kann Monopsonstellung für Weltmarktgut ausnutzen (Zoll erlaubt Mengenwahl => Preissetzungsmacht) Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 6 - wipo051221.doc Beispiel zum Optimalzoll: • Angebotselastzität ist negativ, Betrag: e=(dx/x)/(dp/p) <=> p/e=xdp/dx • Freihandels-GG liegt dort, wo Importnachfrage und ausländisches Angebot sich schneiden => x* • Marginaler Importzoll reduziert Import um eine Einheit; bringt zwei Arten von „Ersparnissen“: o marginal: p(x*) o inframarginal: p(x*)/e (alle Einheiten werden billiger) • gesamte marginale Ersparnis also p+p/e > p (wachsender Abstand zwischen p und p+p/e) • Optimal (für Inland): Schnittpunkt von Importnachfrage und GME • wird bspw. erreicht durch Mengenzoll: p+p/e = (1+t)p <=> t=1/e => je elastischer das Weltmarktangebot, desto geringer der Optimalzoll (Polypol) => je unelastischer das Weltmarktangebot, desto höher der Optimalzoll (Monopol) Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 7 - wipo051221.doc Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de 8 - wipo051221.doc Kritik am Modell des Optimalzolls: • unelastische Weltnachfrage ist seltenes Szenario => Relevanz für Welthandelspoltik? • andererseits ist Preissetzungmacht im internationalen Handel nicht irrelevant (Beispiel OPEC). • Problem der Reziprozität (mehrere große Länder=>Handelskrieg, Gefangenendilemma). Center for the Study of Law and Economics Universität des Saarlandes - Department of Economics http://rolandkirstein.de