Hyperactivity and Impulsivity

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„Neue Konzepte zu Impulsivität und
Aufmerksamkeitsstörungen:
Klassifikation im DSM-V“
PD Dr. Michael Kölch
6. ADHS-Gipfel 2011
25. – 27. Februar 2011, Hamburg
ADHD: Bekanntes Problem – Neue Konzepte
Disclosure
Forschungsförderung:
BMBF
BMFFSJ
Schweizer Bundesamt für Justiz
Eli Lilly International Foundation
Boehringer Ingelheim
Europäische Akademie
Reisebeihilfen/Vortragshonorare:
Janssen-Cilag
Universität Rostock
DGKJPP
UCB
diverse gemeinnützige Organisationen
Mitarbeit in klinischen Studien
Eli Lilly
Astra Zeneca
Janssen-Cilag
Keine Aktien, keine Beteiligungen an
Pharmafirmen
Gliederung
Entwicklung der Konzepte zu Aufmerksamkeitsstörungen
Der Langzeitverlauf von ADHD
Die Komponenten von ADHD und ihre Stabilität
Das DSM V Konzept
1. Historische Entwicklung der Konzepte
Die Historie und ihre Kontinuität
Der Struwwelpeter (1844) in mit den beschriebenen
Kernsymptomatiken als stabiles Konstrukt
Zappelphilipp, Träumerinchen/Hans-Guck-in-die Luft, FriederichWüterich
Kramer/Pollnow (1932): hyperkinetische Erkrankung bei Kindern
Bradley (1937): therapeutischer Ansatz mit Benzedrin:
Besserung in Konzentration und Hyperaktivität
Die Symptome über den Verlauf der
Klassifikationssysteme: DSM 1
APA 1968: DSM-II: Hyperkinetic reaction of childhood:
„the disorder is characterized by overactivity, restlessness,
distractibility, and short attention span, especially in coung
children; the behavior usually diminishes by adolescence“
APA 1980: DSM-III: Attention deficit disorder - with and without
hyperactivity
Unaufmerksamkeit und Impulsivität essentiell für Diagnose
Hyperaktivität nicht das Kernsymptom! - Unterschied zu ICD!
Die Symptome über den Verlauf der
Klassifikationssysteme: DSM 2
1987: DSM-III-R: Attention Deficit-Hyperactivity Disorder
ADD wirklich zu ADHD ähnlich? Folge der Diskussion, ob
Hyperaktivität essentiell ist
- ADD without hyperactivity
+ undifferentiated ADD
Für die drei Symptombereiche Kriterien: Scoring – Cut-off
1994: DSM-IV: Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder 3 Formen:
Combined Type,
Predominantly Inattentive Type,
Predominantly Hyperactive-Impulsive Type
Die Symptome über den Verlauf der
Klassifikationssysteme: ICD 1
1974: ICD-8: Hyperkinetisches Syndrom der Kindheit (308.3)
1979: ICD-9: Hyperkinetisches Syndrom des Kindesalters (314)
mit Entwicklungsrückstand /
mit Störung des Sozialverhaltens
1992: ICD-10
einfache Aktivitäts- und
Aufmerksamkeitsstörung
(inklusive Impulsivität)
ICD-9: Hyperkinetisches
Syndrom
Hyperkinetische Störung
des Sozialverhaltens
Sonstige????F98.8
Unterschiede DSM IV- ICD 10
D
S
M
IV
I
C
D
10
Inattention
≧6
+
Hyperactivity/Impulsivity
≧6
⇒ ADHD Combined
Inattention
≧6
+
Hyperactivity/Impulsivity
<6
⇒ ADHD predominantly
Inattention
<6
+
Hyperactivity/Impulsivity
≧6
Inattention
6/9
+
Impulsivity
1/4
+
Hyperactivity
3/5
+
Oppositional Defiant Disorder
Conduct disorder
Type
Inattentive Type
⇒ ADHD predominantly Hyperactive-Impulsive Type
⇒ Disorder of Attention
and Activity
⇒ Hyperkinetic Conduct
Disorder
Probleme und Fragen
Kriterien hauptsächlich aufgrund von Untersuchungen an 5-15
Jährigen:
•
Übertragbarkeit auf
– Vorschulkinder,
– Adoleszente,
– Erwachsene?
•
Sind die Symptome stabil?
•
Sind die Symptome prädiktiv?
2. Der Langzeitverlauf von ADHD
ADHS im Erwachsenenalter
Risiken ab dem Jugendalter
- Häufiger Substanzmißbrauch, Alkohol und Drogen
- Riskantes sexuelles Verhalten, Promiskuität und früherer Beginn
sexueller Handlungen
- mehr Teenagerschwangerschaften als im Vergleich zur
Normalbevölkerung
- riskanter Fahrstil, häufigere Unfälle
- mehr oppositionelles, delinquentes Verhalten
- häufigeres Auftreten von Komorbiditäten
Langzeitverlauf von ADHD
DSM-IV-Kriterien gelten für Kinder und Erwachsene, aber
entwicklungsbedingte Varianz von ADHD-Symptomen im
Lebensverlauf
Jugendliche verlieren ab der Adoleszenz Symptome, so dass sie
die diagnostischen Kriterien nicht mehr voll erfüllen.
ca. 80% der ursprünglich diagnostizierten Kinder erfüllen
auch im Jugendalter die ADHS-Kriterien vollständig bzw.
teilweise
Auch „Neuerkrankungen“?
Metaanalyse von 21 internationalen epidemiologischen Studien
ergibt eine Prävalenzrate bei Erwachsenen 1-6%
Verhältnis Männer: Frauen 3:2 bzw. 2:1
Wilens, Dodson, J Clin Psychiatry, 2004, Kessler et al. Arch Gen Psych 2010;
Wender et al. Adults with ADHD. An overview; Ann N Y Acad Sci. 2001: 931:116
Outcome: von der Kindheit ins Erwachsenenalter
ca. 35-50% von betroffenen Erwachsenen berichtet über ein
signifikantes Ausmaß von Hyperaktivität/ Impulsivität;
ca. 90% über deutliche Unaufmerksamkeit
Hauptsymptome Aufmerksamkeit:
– “being easily distracted”,
– “difficulty sustaining attention”
– “difficulty with sustained mental effort”
T.E. Wilens, W. Dodson, J Clin Psychiatry, 2004; Wilens et al. 2010;
Kessler et al. 2010
Wilens et al. 2010: Hauptsymptome bei Erwachsenen
Symptome bei Erwachsenen
Im individuellen Entwicklungsverlauf lassen sich Veränderungen
der Ausprägung der Kardinalsymptome feststellen.
•
weniger hyperaktiv: Hypermotorik reduziert sich, bzw. wird
diskret
•
eher Rastlosigkeit, Unfähigkeit zu entspannen und innere
Unruhe:
•
Frustrationstoleranz niedrig, Sprunghaftigkeit, Ungeduld:
– „blurts out answers“ “interrupts or intrudes,” “fidgets”
•
Hemmung, etwas Neues anzufangen
•
Desorganisation
„Exekutive Funktionen“ betroffen: Priorisierung der Arbeit,
Vorausplanung: Kardinalsymptom für Erwachsenen-ADHD?
Wender PH, et al, Adults with ADHD. An overview; Ann N Y Acad Sci. 2001
Jun;931:1-16, Wilens et al. 2010, Kessler et al. 2010
ADHS im Erwachsenenalter
Geschlechtsunterschiede bei Erwachsenen mit ADHS:
Frauen sind durch ADHS im Erwachsenalter mehr beeinträchtigt als
Männer im Gegensatz zu Studien zu ADHS im Kindesalter.
Das höhere Level von emotionalen Symptomen
(Schlafschwierigkeiten, Angst, Depressionen) kann bei Frauen die
Diagnose eines ADHS verdecken.
Die Einschätzungen von Erwachsenen mit ADHS sollten neben z.B.
Erwachsenen- Conners- Scale v.a. eine Exploration der
emotionalen Ebene beinhalten.
wichtig: ADHS-Symptome bei den Eltern abfragen, die Mütter nicht
vergessen, die häufig emotionale Probleme zeigen!
Robinson RJ, Reimherr FW, Marchant BK, Faraone SV, Adler LA, West SA.
J Clin Psychiatry 2008 Feb
Wender-Utah-Rating-Scale (dt. v. Retz-Junginger, Trott, Retz, Rösler
Fazit ADHD im Erwachsenenalter
•
Persistenz bei relevantem Teil der in der Kindheit erkrankten
•
Symptomshift
•
Fokussierung mehr auf exekutive Funktionen /
Unaufmerksamkeit mit Funktionseinschränkungen im Alltag
3. Die Komponenten von ADHD und ihre Stabilität
•
Sind Symptome stabil, bzw. welche Symptome wechseln
über den individuellen Verlauf einer Erkrankung hinweg
•
Welche Symptome anderer Störungen spielen für den
Verlauf der ADHD eine Rolle?
Stabilität der Symptome
HI und I führt zu unterschiedlichen Auswirkungen
Hyperaktivität: Rückgang der Symptomatik von früher Kindheit
bis zur Adoleszenz
Auswirkung: soziale Probleme mit peers, Schule, Eltern
Unaufmerksamkeit: stabileres Symptom
Auswirkung: schlechte Schulleistung, internalisierende
Problematik
Lahey et al. 1994, Thorell & Bohlin 2009
Subtypen basieren auf „Symptomlisten“, bzw. der Anzahl der
Symptome
Hohe Anfälligkeit für Wechsel des Typs, wenn Symptom
wechselt
Lahey, Pelham et al. 2005, Lahey& Willcutt 2010
Stabilität
DSM-IV Subtypen (C, HI und I) zeigen geringe Stabilität im
Vergleich zu ADHD Diagnose
Von Vorschule zu Schule: Wechsel von HI zu C aufgrund
Schulanforderungen (und Beurteilung)
Adoleszenz: Wechsel von C zu I aufgrund nachlassender HISymptome mit zunehmendem Alter
Lahey & Willcutt 2010
Individuelle Verläufe
•
Stabilität über die Jahre bei
•
ADHD-C: 23,8%,
•
I 38,5%,
•
HI: 11,1%
Lahey & Willcutt 2010
Schlußfolgerungen Subtypen
•
Egal welcher Subtyp:
•
ADHD prädiktiv für Präsenz ADHD-Diagnose später
– C: mehr ODD als I
– C+HI: mehr CD als I
– C: mehr Depression als HI
•
HI prädiktiv für ODD und CD
•
I für depressive Symptome
ADHD und ODD
•
Komorbidität von ADHD und ODD/CD: besonders geringer
Therapieresponse, bzw. langfristig das schlechteste
Outcome
•
ODD: 3 Dimensionen:
Irritabilität – Gehässigkeit – Eigensinn
•
Dimension Eigensinn starke Beziehung zu ADHD
Stringaris & Goodmann 2009
•
ADHD Einfluß auf die Entwicklung einer ODD (aufgrund der
HI-Symptome) aber nicht CD
Kolko & Pardini 2010
Callous-Unemotional Traits , Conduct Disorder und ODD
in Verbindung mit ADHD: Was führt zur Beeinträchtigung?
•
ADHD-HI aber nicht I Prädiktor für erhöhtes Risiko
„moderate/severe violence“ (OR= 1.26, p‹.005)
•
ADHD-I Symptome wiederum Risiko für Probleme im
Leistungsbereich/Schule
•
Letztlich ADHD Prädiktor für peer-Probleme und Schule,
•
CD für antisoziales Verhalten
Pardini & Fite 2010
4. DSM-V: Entwicklungen ADHD
DSM V
geplante Veröffentlichung: 2013
Vier Prinzipien:
Klinische Brauchbarkeit: sinnhaftes Kodieren von Patienten
Auf Forschungsergebnissen basierte Klassifikation
Kontinuität mit DSM-IV, aber
keine Einschränkung für Veränderungen
DSM-V: generelle Erwägungen
“A subgroup has been charged with examining the utility of Axis III, which is
currently used in DSM-IV to record general medical conditions related to the
patient’s mental disorder. The subgroup has recommended that DSM-5
collapse Axes I, II, and III into one axis that contains all psychiatric and
general medical diagnoses”
► eine Achse für alle medizinischen Diagnosen
“Axis IV is currently where clinicians document psychosocial and
environmental problems, such as whether a patient is having housing or
economic problems or problems with his/her primary support group. The group
working on Axis IV is examining the codes in the 10th edition of the ICD that
might be comparable to the concepts presented in DSM-IV. Using these codes
would allow DSM to more closely parallel the ICD as well.”
► Achse IV harmonisiert mit ICD-10 Achse V
“Axis V, patient’s overall level of functioning, the Impairment and Disability
Study Group is discussing ways in which disability and distress can be better
assessed in DSM-5.”
► Annäherung an ICD Achse VI bzw ICF?
Veränderungen im Kapitel: Attention-Deficit and
Disruptive Disorders
314.9 Attention Deficit/Hyperactivity Disorder Not Otherwise
Specified
313.81 Oppositional Defiant Disorder
312.9 Disruptive Behavior Disorder Not Otherwise Specified
312.8x Conduct Disorder
314.0x Attention Deficit/Hyperactivity Disorder
DSM V: aktueller Vorschlag
Updated May 20,2010
Diagnostic Criteria for Attention Deficit/Hyperactivity Disorder
The disorder consists of a characteristic pattern of behavior and cognitive
functioning that is present in different settings where it gives rise to social and
educational or work performance difficulties. The manifestations of the disorder
and the difficulties that they cause are subject to gradual change being
typically more marked during times when the person is studying or working and
lessening during vacation.
► Charakteristische Symptome auf Verhaltens- und kognitiver Ebene, in
verschiedenen Settings und Audwirkungen auf Schule und soziale
Kontakte. Symptomatik kann vom Kontex abhängen.
Superimposed on these short-term changes are trends that may signal some
deterioration or improvement with many symptoms becoming less common in
adolescence. Although irritable outbursts are common, abrupt changes in
mood lasting for days or longer are not characteristic of ADHD and will usually
be a manifestation of some other distinct disorder.
► Stimmungsschwankungen nicht als typisches Symptom (etwa der
Impulsivität) sondern als eígene Erkrankung
DSM V: aktueller Vorschlag
In children and young adolescents, the diagnosis should be based on
information obtained from parents and teachers. When direct
teacher reports cannot be obtained, weight should be given to
information provided to parents by teachers that describe the child’s
behavior and performance at school. Examination of the patient in
the clinician’s office may or may not be informative. For older
adolescents and adults, confirmatory observations by third parties
should be obtained whenever possible.
► Lehrerurteil essentiell. Die klinische Untersuchung ist in ihrer
Bedeutung eher eingeschränkt….
► bei Erwachsenen: die Eigenanamnese, bzw. der Eigenbericht sollte
nicht genügen
DSM V: Kriterien Unaufmerksamkeit
A. Either (1) and/or (2).
1. Inattention: Six (or more) of the following symptoms have persisted
for at least 6 months to a degree that is inconsistent with
developmental level and that impact directly on social and
academic/occupational activities.
6 Symptome für mind. 6 Monate mit direktem Einfluß auf
Funktionsniveau
Kritik: Überrepresentation der Inattention-Kriterien
Note: for older adolescents and adults (ages 17 and older), only 4
symptoms are required. The symptoms are not due to oppositional
behavior, defiance, hostility, or a failure to understand tasks or
instructions.
Kann Ausschluß Komorbidität reduzieren?
DSM V: Unaufmerksamkeitskriterien 1
(a) Often fails to give close attention to details or makes careless
mistakes in schoolwork, at work, or during other activities (for
example, overlooks or misses details, work is inaccurate).
(b) Often has difficulty sustaining attention in tasks or play activities
(for example, has difficulty remaining focused during lectures,
conversations, or reading lengthy writings).
(c) Often does not seem to listen when spoken to directly (mind
seems elsewhere, even in the absence of any obvious distraction).
(d) Frequently does not follow through on instructions (starts tasks
but quickly loses focus and is easily sidetracked, fails to finish
schoolwork, household chores, or tasks in the workplace).
DSM V: Unaufmerksamkeitskriterien 2
(e) Often has difficulty organizing tasks and activities. (Has difficulty
managing sequential tasks and keeping materials and belongings in
order. Work is messy and disorganized. Has poor time management
and tends to fail to meet deadlines.)
(f) Characteristically avoids, seems to dislike, and is reluctant to
engage in tasks that require sustained mental effort (such as
schoolwork or homework or, for older adolescents and adults,
preparing reports, completing forms, or reviewing lengthy papers).
(g) Frequently loses objects necessary for tasks or activities (e.g.,
school assignments, pencils, books, tools, wallets, keys, paperwork,
eyeglasses, or mobile telephones).
(h) Is often easily distracted by extraneous stimuli. (for older
adolescents and adults may include unrelated thoughts.).
(i) Is often forgetful in daily activities, chores, and running errands (for
older adolescents and adults, returning calls, paying bills, and
keeping appointments).
DSM V: Kriterien in der Diskussion 1
A. Either (1) Unaufmerksamkeit and/or (2) Hyperaktivität/Impulsivität
Generelle Überlegungen zu ADD:
•
PI Typ bleibt: was geschieht mit Patienten ohne HI Symptome?
•
Neudefinition „Restrictive PI with limited presence of HI“: nicht mehr
als 2 HI Kriterien erfüllt und keine HI in der Vorgeschichte
Folge und Argumente: 4 Subcodes, träfe klinisches Bedürfnis,
Forschungsantreibend
•
Neue Diagnose ADD: Kriterien gleich zu PI aber kein HI Kriterium
erfüllt
Folge und Argumente: politisch korrekt, gut für Forschung
nachvollziehbar, klinische Notwendigkeit, neue Instrumente nötig,
welche Pathologie ist unterliegend….
DSM V: Hyperaktivität/Impulsivität
2. Hyperactivity and Impulsivity: Six (or more) of the following
symptoms have persisted for at least 6 months to a degree that is
inconsistent with developmental level and that impact directly on
social and academic/occupational activities.
Note: for older adolescents and adults (ages 17 and older), only 4
symptoms are required. The symptoms are not due to oppositional
behavior, defiance, hostility, or a failure to understand tasks or
instructions.
Absenkung der Schwelle für Erwachsene: 3 Kriterien?
DSM V: Hyperaktivität/Impulsivität Kriterien 1
(a) Often fidgets or taps hands or feet or squirms in seat.
(b) Is often restless during activities when others are seated
(may leave his or her place in the classroom, office or other
workplace, or in other situations that require remaining
seated).
(c) Often runs about or climbs on furniture and moves
excessively in inappropriate situations. In adolescents or
adults, may be limited to feeling restless or confined.
(d) Is often excessively loud or noisy during play, leisure, or
social activities.
(e) Is often “on the go,” acting as if “driven by a motor.” Is
uncomfortable being still for an extended time, as in
restaurants, meetings, etc. Seen by others as being restless
and difficult to keep up with.
(f) Often talks excessively.
DSM V: Hyperaktivität/Impulsivität Kriterien 2
(g) Often blurts out an answer before a question has been completed. Older
adolescents or adults may complete people’s sentences and “jump the gun” in
conversations.
(h) Has difficulty waiting his or her turn or waiting in line.
(i) Often interrupts or intrudes on others (frequently butts into conversations,
games, or activities; may start using other people’s things without asking or
receiving permission, adolescents or adults may intrude into or take over what
others are doing).
(j) Tends to act without thinking, such as starting tasks without adequate
preparation or avoiding reading or listening to instructions. May speak out
without considering consequences or make important decisions on the spur of
the moment, such as impulsively buying items, suddenly quitting a job, or
breaking up with a friend.
(k) Is often impatient, as shown by feeling restless when waiting for others and
wanting to move faster than others, wanting people to get to the point,
speeding while driving, and cutting into traffic to go faster than others.
(l) Is uncomfortable doing things slowly and systematically and often rushes
through activities or tasks.
(m) Finds it difficult to resist temptations or opportunities, even if it means
taking risks (A child may grab toys off a store shelf or play with dangerous
objects; adults may commit to a relationship after only a brief acquaintance or
take a job or enter into a business arrangement without doing due diligence).
DSM V: Kriterien in der Diskussion 2
4 neue Impulsivitätskriterien:
•
Handelt ohne zu denken
•
Ungeduldig
•
„hudelt und schludert“
•
Kann seinen Impulsen nicht widerstehen trotz negativer
Konsequenz
Würde die Unterrepräsentation der Impulsivität in der Diagnose
verringern, passte zu Erwachsenen
Aber: noch weitere Erhöhung der Anzahl der Kriterien, zu
wenige Studien bei Kindern, Ausweitung des Spektrums und
Verwässerung mit anderen komorbiden Störungen, Studien
zeigen eher Zusammenhang von Hyperaktivität und
Impulsivität
DSM V: Kriterien in der Diskussion 3
B. Several noticeable inattentive or hyperactive-impulsive
symptoms were present by age 12.
►Auftretensalter deutlich verändert!
C. The symptoms are apparent in two or more settings (e.g., at
home, school or work, with friends or relatives, or in other
activities).
►Pervasivitätskriterium!
Überlegungen: Wie erhebt man Situationen, Berichte von
Schule, Arbeitgeber zwingend notwendig?
D. There must be clear evidence that the symptoms interfere
with or reduce the quality of social, academic, or
occupational functioning.
► ohne Beeinträchtigung keine Störung!
Überlegungen: nur Symptom zu fordern und keine
Beeinträchtigung, eher ICD konform, wie trennt man
Beeinträchtigung bei Komorbidität? etc.
DSM V: Kriterien in der Diskussion 4
E. The symptoms do not occur exclusively during the course of
schizophrenia or another psychotic disorder and are not
better accounted for by another mental disorder (e.g., mood
disorder, anxiety disorder, dissociative disorder, or a
personality disorder).
►Autismus (ASD und PDD) kein Ausschlußkriterium mehr!
Dagegen spräche: Unaufmerksamkeit aufgrund niedrigem IQ,
gleiche neurobiologische Grundlage für I und HI?
DSM IV und DSM V im Vergleich
DSM IV
DSM V
Code based on type:
Specify Based on Current
Presentation
314.01 AttentionDeficit/Hyperactivity Disorder,
Combined Type: if both Criteria
A1 and A2 are met for the past 6
months
314.00 AttentionDeficit/Hyperactivity Disorder,
Predominantly Inattentive
Type: if Criterion A1 is met but
Criterion A2 is not met for the
past 6 months
=
≠
Combined Presentation: If both
Criterion A1 (Inattention) and
Criterion A2 (HyperactivityImpulsivity) are met for the
past 6 months.
Predominately Inattentive
Presentation: If Criterion A1
(Inattention) is met but
Criterion A2 (HyperactivityImpulsivity) is not met and 3 or
more symptoms from Criterion
A2 have been present for the
past 6 months.
DSM IV und DSM V im Vergleich
Predominately
314.01 AttentionHyperactive/Impulsive
Deficit/Hyperactivity Disorder,
Presentation: If Criterion A2
Predominantly Hyperactive(Hyperactivity-Impulsivity) is met
Impulsive Type: if Criterion A2 is =
and Criterion A1 (Inattention) is not
met but Criterion A1 is not met for
met for the past 6 months.
the past 6 months
---
Coding note: For individuals
(especially adolescents and adults)
who currently have symptoms that
no longer meet full criteria, “In
Partial Remission” should be
specified.
≠
Inattentive Presentation
(Restrictive): If Criterion A1
(Inattention) is met but no more
than 2 symptoms from Criterion A2
(Hyperactivity-Impulsivity) have
been present for the past 6 months.
Neuerungen zu Störungsbilder mit Nähe zu ADHD
Temper Dysregulation Disorder with Dysphoria
A. The disorder is characterized by severe recurrent temper outbursts in response
to common stressors.
1. The temper outbursts are manifest verbally and/or behaviorally, such as in the
form of verbal rages, or physical aggression towards people or property.
2. The reaction is grossly out of proportion in intensity or duration to the situation or
provocation.
3. The responses are inconsistent with developmental level.
B. Frequency: The temper outbursts occur, on average, three or more times per
week.
C. Mood between temper outbursts:
1. Nearly every day, the mood between temper outbursts is persistently negative
(irritable, angry, and/or sad).
2. The negative mood is observable by others (e.g., parents, teachers, peers).
D. Duration: Criteria A-C have been present for at least 12 months. Throughout
that time, the person has never been without the symptoms of Criteria A-C for
more than 3 months at a time.
E. The temper outbursts and/or negative mood are present in at least two settings
(at home, at school, or with peers) and must be severe in at least in one
setting.
F. Chronological age is at least 6 years (or equivalent developmental level).
G. The onset is before age 10 years.
Temper Dysregulation Disorder with Dysphoria
H. In the past year, there has never been a distinct period lasting more than one
day during which abnormally elevated or expansive mood was present most of
the day for most days, and the abnormally elevated or expansive mood was
accompanied by the onset, or worsening, of three of the “B” criteria of mania
(i.e., grandiosity or inflated self esteem, decreased need for sleep, pressured
speech, flight of ideas, distractibility, increase in goal directed activity, or
excessive involvement in activities with a high potential for painful
consequences; see pp. XX). Abnormally elevated mood should be
differentiated from developmentally appropriate mood elevation, such as
occurs in the context of a highly positive event or its anticipation.
I. The behaviors do not occur exclusively during the course of a Psychotic or Mood
Disorder (e.g., Major Depressive Disorder, Dysthymic Disorder, Bipolar
Disorder) and are not better accounted for by another mental disorder (e.g.,
Pervasive Developmental Disorder, post-traumatic stress disorder, separation
anxiety disorder). (Note: This diagnosis can co-exist with Oppositional
Defiant Disorder, ADHD, Conduct Disorder, and Substance Use
Disorders.) The symptoms are not due to the direct physiological effects of a
drug of abuse, or to a general medical or neurological condition.
Conduct Disorder : Callous and Unemotional Specifier
1. Meets full criteria for Conduct Disorder.
2. Shows 2 or more of the following characteristics persistently over at least 12
months and in more than one relationship or setting. The clinician should
consider multiple sources of information to determine the presence of these
traits, such as whether the person self-reports them as being characteristic of
him or herself and if they are reported by others (e.g., parents, other family
members, teachers, peers) who have known the person for significant periods
of time.
Lack of Remorse or Guilt: Does not feel bad or guilty when he/she does something
wrong (except if expressing remorse when caught and/or facing punishment).
Callous-Lack of Empathy: Disregards and is unconcerned about the feelings of
others.
Unconcerned about Performance: Does not show concern about poor/problematic
performance at school, work, or in other important activities.
Shallow or Deficient Affect: Does not express feelings or show emotions to others,
except in ways that seem shallow or superficial (e.g., emotions are not
consistent with actions; can turn emotions “on” or “off” quickly) or when they
are used for gain (e.g., to manipulate or intimidate others).
Zusammenfassung
•
Alterskriterium wird sich verändern, Diagnose im
Erwachsenenalter und bei Jugendlichen einfacher zu stellen
•
aber dadurch Anstieg der Prävalenz zu erwarten
•
Symptom „Inattention“ am ehesten stabil über längere
Spanne hinweg
•
Symptom „Inattention“ am meisten Auswirkungen auf
Funktionsniveau langfristig
•
deshalb zusätzliche Kategorie für Aufmerksamkeitsstörung
ohne Hyperaktivität
•
Selbstbericht genügt eher nicht zur Diagnosestellung
•
Ausschlußkriterium Autismus entfällt
•
Stimmungsschwankungen sind kein zentrales Symptom
einer ADHD
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie /
Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm
Steinhövelstraße 5
89075 Ulm
www.uniklinik-ulm.de/kjpp
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jörg M. Fegert
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