Critical Incidents Verlauf der Stress-Reaktionen (= akute Belastungs-Reaktion) während des Ereignisses/Einsatz und bis zu 24 Std. danach massive Stress-Reaktionen / -Symptome individuelle Bewältigungs- und Abwehrmechanismen sollten erkennbar zu greifen beginnen (incl. Kognitiver Verarbeitung) Critical Incidents Verlauf der Stress-Reaktionen AKUTE STRESS-DISORDER (= akute Belastungs-Störung) zwischen 24 Std. und 4 Wochen nach dem Einsatz massive Stress-Reaktionen / -Symptome dauern an oder treten immer wieder auf (unverminderte Intensität) individuelle Bewältigungs- und Abwehrmechanismen zeigen keine oder nur unzureichende Wirkung Critical Incidents Verlauf der Stress-Reaktionen CHRONISCHE STRESS-DISORDER chronische Belastungs-Störung mehr als 4 Wochen nach dem Ereignis /Einsatz massive Stress-Reaktionen / -Symptome treten immer noch (häufig oder sporadisch) mit unverminderter Intensität auf individuelle Bewältigungs- und Abwehrmechanismen haben versagt oder greifen nur zeitweise im Extremfall Post-Traumatische Stress-Disorder (PTSD) Achtung! : verzögertes Einsetzen (delayed onset) möglich! Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD) DSM: (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders / American Psychiatric Association) - 1980 - 1987 erste Aufnahme als eigenständige diagnostische Kategorie in DSM - III korrigiert und erweitert in DSM - III - R - 1994 und DSM - IV ICD : - (International Classification of Diseases der WHO) 1994 erstmalige Aufnahme als eigenstädige Krankheit in die ICD 10 Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD) – Definition der PTSD gem. DSM u. ICD A. Ereignis / Erlebnis, das weit ausserhalb des „ normalen“ menschlichen Erfahrungsspektrums liegt und bei dem die Reaktion des/der Betroffenen Angst, Schrecken und/oder Hilflosigkeit beinhaltet. Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD) – Symptomatik der PTSD gem. DSM u. ICD B. Wiedererleben des traumatischen Ereignisses C. D. Anhaltende Erinnerungs-, Interessen- und Emotionsstörungen Symptome deutlich erhöhter Erregbarkeit E. Symptome / Störungen dauern länger als 1 Monat an ACHTUNG! Verzögertes Einsetzen (delayed onset) der Symptomatik möglich ! Posttraumatische Stressreaktionen – – – – – – – – – – – – – – KÖRPER (physisch) Schwindel- / Schwächeanfälle Benommenheit Schlafstörungen erhöhter Puls und Blutdruck Atemprobleme / beschleunigte Atmung Sehschwäche Schüttelfrost vermehrte Flüssigkeitsaufnahme Müdigkeit Übelkeit und Erbrechen Muskel-/Nervenzucken / Lähmungen Kopf- und Brustschmerzen Schockanzeichen Zähneknirschen, usw. GEIST (kognitiv) – – – – – – – – – – – – Allg. Verwirrung / Konfusion Schwierigk. b.d. Entscheidungsfindung Schwierigkeiten b.d. Identifikation von (bekannten) Personen räumliche & zeitliche Desorientierung veränderte Reaktionsbereitschaft veränderte Wahrnehmung des Umfeldes Misstrauen Alpträume Schwächen in Konzentration u. Aufmerksamkeit Gedächtnis- / Erinnerungslücken Schwächen im abstrakt-logischen Denken usw. Posttraumatische Stressreaktionen SEELE (emotional) – – – – – – – – – – – – – Angst / Furcht / Unsicherheit Schuldgefühle Gefühl der Hilflosigkeit / Überwältigung Beklemmung Reizbarkeit / Aggression Wutausbrüche erhöhte Erregbarkeit Panik übertriebene Trauer Verdrängung / ausweichendes Verhalten Gefühlsarmut vs. - ausbrüche Depressionen (!) usw. Posttraumatische Stressreaktionen VERHALTEN – – – – – – – – – – – Zurückgezogenheit / Abkapselung Überempfindlichkeit unsoziale Handlungen Hektik / Rast- / Ruhelosigkeit unkontrollierte Bewegungen erhöhter Konsum von Alkohol, Drogen (auch Medikamtente) u. Genussmitteln Hunger oder Appetitlosigkeit Veränderungen im Sprachbild / -muster Veränderungen im Sprachgebrauch Veränderungen im sozialen Umfeld (!) usw. Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD) – Zitat: (SZ; 10.08.2000) Betrunken unter der Parkbank .... Ende Juni fanden Passanten einen betrunkenen, bewusstlosen Mann in Fötusstellung unter einer Parkbank in der Stadt Hull bei Ottawa. Es war Romeo Dallaire. .... Im vergangenen April war der Drei-Sterne-General, vierzehn Monate vor dem Ruhestand, zurückgetreten. Er leidet an einer Krankheit, die in der Fachsprache „Post-Traumatic Stress Disorder“ (Belastungsstörung nach traumatischen Erlebnissen) genannt wird. Das Massaker in Ruanda ...... hat den einst so robusten und optimistischen Berufssoldaten, der Zeuge war und nicht helfen durfte, zu einem gebrochenen Mann gemacht. ..... „Der Zorn, die Wut, der Schmerz und die kalte Einsamkeit, die einen von der Familie, Freunden und von der täglichen Routine der Gesellschaft trennen,“ schreibt er, „ sind so machtvoll, dass die Option, sich selber zu zerstören, real und attraktiv ist.“ ..... Er hat zwei Selbstmordversuche hinter sich. Critical Incident Stress Management (CISM) • Integriertes, mehrstufiges System von Interventionsmöglichkeiten und -techniken • Kombination von präventiven und / oder nachsorgenden Massnahmen (Prävention & Sekundärprävention) • Durchführung aller Massnahmen in Form von Einzelbzw. Gruppengesprächen • Bei keiner der Techniken handelt es sich um therapeutische Massnahmen ! Hilfen in und nach besonders belastenden Situationen Therapie Critical Incident Stress Debriefing (CISD) durch Truppenpsychologen oder and. Befähigten Einsatznachbesprechung in der Gruppe der Betroffenen / Angehörigen Defusing (= Entschärfen) durch ausgebildete PEER`s Psychische Selbst- und Kameradenhilfe durch jeden, der helfen kann Allgemeine Bewältigungshilfen, die jeder beherrschen sollte innerhalb von 48Std. bis 10 Tage an einem sicheren Ort nach dem Auftrag am selben Tag sofort am Ort immer und überall CISM Methoden und Techniken 1. Schulung und Ausbildung (präventiv) 2. 3. Individuelle Krisenintervention Demobilisierung / (Gross-)Gruppen-Info 4. Critical Incident Stress Defusing 5. Critical Incident Stress Debriefing (CISD) 6. Familien- / Organisations-Unterstützung 7. Nachsorge / Überweisung 8. Pastoral Counseling ( NEU ! )