Praktikum Medizinische Mikrobiologie für Zahnmediziner

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Praktikum
Medizinische Mikrobiologie
für Zahnmediziner
Friedrich Loeffler Institut für Medizinische Mikrobiologie
der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
(Direktor: Prof. Dr. med. Ivo Steinmetz)
Sommersemester 2012
Terminplan
05.06.2012: 14.30 – 17.30 Uhr Kurstag 1
12.06.2012: 14.30 – 17.30 Uhr Kurstag 2
19.06.2012: 14.30 – 17.30 Uhr Kurstag 3
26.06.2012: 14.30 – 17.30 Uhr Kurstag 4
04.07.2012: 15.00 – 16.00 Uhr Abschluss-Klausur (MC)
2
Praktikumsordnung
Das Praktikum besteht aus seminaristischer Einführung in die vorgegebenen Themen und zugehörigen
praktischen Übungen. Dazu wird eine Anwesenheitskontrolle durchgeführt.
Regeln für den Ablauf des Praktikums:
1. Während des Praktikums ist das Tragen von weißen Schutzkitteln Pflicht. Diese werden dem
Kursteilnehmer vom Institut zur Verfügung gestellt. Nach Beendigung jeder Übung werden sie am
zugewiesenen Ort aufbewahrt. Nach Abschluss des gesamten Kurses werden die Kittel
gewaschen.
2. Rauchen, Essen und Trinken sind im Praktikumsraum streng untersagt. Infektionsgefahr!
3. Entstandene Kontaminationen von Personen (Mund, Gesicht, Augen oder Hände) bzw.
Kontaminationen von Sachen (Kleidung oder Arbeitsplatz) nicht verheimlichen, sondern sofort
melden, damit geeignete Maßnahmen (Desinfektion und „Erste Hilfe“) ergriffen werden können.
4. Nach Beendigung der Arbeiten sind die Arbeitsplätze aufgeräumt zu verlassen. Die zur Verfügung
gestellten Geräte, insbesondere die Mikroskope, und die Materialien sind pfleglich zu behandeln.
Für fahrlässige Beschädigungen hat der Verursacher finanziell aufzukommen.
5. Bei Bedarf, aber immer vor Verlassen des Praktikumsraumes sind die Hände gründlich zu
desinfizieren. Dazu lässt man etwa 3 ml Desinfektionsmittel aus den Spendern neben der
Wascheinheit im Kurssaal in die Handfläche laufen. Anschließend erfolgt eine Einwirkzeit über 30
Sekunden. Während dieser Zeit werden im Wechsel Handfläche und Handrücken der beiden
Hände, Finger und Fingerkuppen mit dem Desinfektionsmittel eingerieben.
Grundausrüstung auf den Arbeitsplätzen:
-
Mikroskop mit 3 Objektiven. Objektiv „Achromat 100/1,25 Oil“ darf nur mit Immersionsöl benutzt
werden. Nach Gebrauch Objektive mit weichem Lappen reinigen! Achten Sie bitte darauf, dass
die übrigen Objektive nicht mit Immersionsöl verschmutzt werden.
Immersionsöl
Objektträger und Deckgläschen
physiologische NaCl-Lösung (0,9%) in Ampullen
Impfösen (für Einmalgebrauch: zur Entsorgung sofort nach Gebrauch in die gelben
Abfallbehälter geben)
Pinzette
Filterpapier zum Trocknen der Präparate
Bleistift
Glasschreiber
Gefäße zum Entsorgen infizierter Materialien einschließlich gebrauchter Präparate.
Die Färbebank mit den benötigten Utensilien befindet sich über einer Abflusswanne. Bitte nur an den
bezeichneten Plätzen Färbungen ausführen!
Der Direktor
Greifswald, November 2010
2
3
KURSTAG 1
1. Bearbeiten einer Bakterien-Bouillon
Jede Arbeitsgruppe (AG) impft Material aus einer Bouillon auf Blutagar aus: 1.→
Dazu wird mit einer grünen Impföse (1µl) ein fraktionierter 3-Ösenausstrich
vorgenommen.
Die Kulturen werden bei 37°C inkubiert; Auswertung am Kurstag 2.
2.↓
3.←
2. Differenzierung von grampositiven Kokken (s. auch Anhang)
Vergleichen Sie in den vorliegenden Grampräparaten die Mikromorphologie von Staphylokokken und
Streptokokken.
2.1 Staphylokokken
Beurteilen Sie die Koloniemorphologie und das Hämolyseverhalten der vorbereiteten Reinkulturen von
Staphylococcus aureus und S. epidermidis. Führen Sie bei beiden Kulturen den Katalase- und
Plasmakoagulase-Test durch. Werten Sie außerdem die Novobiocin-Empfindlichkeit der Koagulase
negativen Staphylokokken auf den vorbereiteten Platten aus.
Spezies
KolonieFarbe
Haemolyse Katalase Plasmakoagulase
S. aureus
NovobiocinEmpfindlichkeit
-
S. epidermidis
S.saprophyticusGruppe
2.2 Streptokokken
Die Einteilung von Streptokokken erfolgt aufgrund ihres Hämolysevermögens sowie der
gruppenspezifischen Kohlenhydrat-Antigene der Zellwand (C-Substanz). Beurteilen Sie die
vorbereiteten Streptokokken-Kulturen nach ihrem Hämolyseverhalten. Was bedeuten α, ß und γHämolyse?
Hämolyse-Typ
α-Hämolyse
Merkmal
Abbau des Hämoglobins
(Vergrünung)
ß-Hämolyse
Erythrozyten sind vollständig
lysiert (klarer Hof)
kein Hämolysehof
keine Hämolyse
(“ γ-Hämolyse”)
Gruppe
vergrünende Streptokokken
Pneumokokken
Enterokokken
pyogene Streptokokken
Stamm-Nr.
nicht-hämolysierende
Streptokokken
3
4
2.3 Enterokokken
Beurteilen Sie das Wachstum und Koloniemorphologie von Enterococcus faecalis und Enterococcus
faecium auf Blut- und Tellurit-Agar. Führen Sie außerdem den Katalase-Test durch.
Spezies
Katalase
Merkmale auf Blutagar
(Hämolyse, Geruch)
Wachstum auf
Tellurit-Agar
E. faecalis
E. faecium
3. Meningitiserreger
3.1 Streptococcus pneumoniae
Beurteilen Sie die Morphologie von Streptococcus pneumoniae. Welche Auffälligkeit stellen Sie im
Vergleich zu den oralen vergrünenden Streptokokken fest? Werten Sie den Optochin-Test zur
Differenzierung von S. pneumoniae aus. Mikroskopieren Sie das Fertigpräparat von Streptococcus
pneumoniae.
3.2 Neisseria meningitidis
Beurteilen Sie das Gramverhalten und die Mikro-Morphologie von N. meningitidis im vorgefertigten
Präparat sowie die Koloniemorphologie auf Blutagar. Wo kommt der Erreger physiologischerweise vor?
Wie findet die Übertragung statt?
3.3 Haemophilus influenza
Beurteilen Sie das Gramverhalten und die Mikro-Morphologie von H. influenza im vorgefertigten
Präparat
sowie
die
Koloniemorphologie
auf
Blutagar.
Welche
charakteristischen
Wachstumseigenschaften zeichnen den Erreger aus? Wo kommt der Erreger physiologischerweise
vor? Wie findet die Übertragung statt?
4.
Desinfektionsverfahren
4.1 Händedesinfektionsversuch
Vergleichen Sie verschiedene Möglichkeiten zur Keimreduktion (waschen mit Wasser, desinfizieren mit
alkoholhaltiger Lösung). Legen Sie die Fingerkuppen der rechten Hand nach folgendem Schema auf
eine Petrischale mit Nähr-Agar:
a) Auflegen der Tageshand *vor,
*nach dem Reinigen / Desinfizieren.
b) Kontaminieren der Fingerkuppen mit Bakterien aus einer Kultur von E. coli.
Auflegen der Fingerkuppe auf den Nährboden *vor,
*nach dem Reinigen / Desinfizieren
Inkubation: 24 h 37°C und Auswertung im Kurstag 2.
4
5
4.2 Nachweis desinfizierender Wirkung von H2O2
Reiben Sie einige Kolonien der vorbereiteten Blutplatte in ein Röhrchen mit 5 ml NaCl-Lösung und
stellen Sie die optische Dichte auf McFarland 1 ein. Geben Sie mit einer blauen Impföse jeweils 10 µl in
die vorbereiteten Röhrchen mit verschiedenen Konzentrationen H2O2 bzw. reiner NaCl-Lösung. Nach
der vorgegebenen Einwirkzeit entnehmen Sie mit einer grünen Impföse 1µl Flüssigkeit aus jedem
Röhrchen und beimpfen damit 1/4 einer Blutplatte. Beschriften Sie Ihre Platten mit der Konzentration
und der Einwirkzeit (Schema s. Arbeitsplatz).
Inkubation: 24 h 37°C und Auswertung im Kurs 2.
5.
Resistenztestung mittels Agardiffusionstest
Beimpfen Sie mit einem Wattetupfer eine Platte Mueller-Hinton-Agar mit verschiedenen Testkeimen
(vorbereitete Nährboullion). Notieren Sie den zu testenden Keim auf ihrer Platte. Anschließend werden
die Testblättchen aufgebracht.
Inkubation: 24 h 37°C und Auswertung im Kurstag 2.
5
6
KURSTAG 2
Zu 1.: Auswerten der Bakterien-Bouillon
Beurteilen Sie Morphologie, Farbe und Größe der angewachsenen Bakterien. Führen Sie zusätzlich
verschiedene biochemische Tests (Katalse etc.) durch, um die Keime zu identifizieren.
Zu 4.: Auswertung Desinfektionsversuche
4.1 Händedesinfektion
Beurteilen Sie die Anzahl der Bakterienkolonien vor und nach der Desinfektion bzw. Waschen der
Hände. Wovon hängt die Wirksamkeit bei Desinfektionsmaßnahmen ab?
4.2 H2O2 Desinfektion - Auswertung
Beurteilen Sie die Desinfektionswirkung von H2O2 anhand des Wachstums der Testkeime.
Konzentration
1 min
Einwirkzeit
5 min
0 % (Kontrolle)
1,5 %
3%
5%
Zu 5.: Resistenztestung mittels Agardiffusionstest
Auswertung der Resistenzbestimmung (Erläuterung s. Anhang)
Keim
Penicillin (P); 10 I.E.
Bewertungskriterien
gemessener
(mm Durchmesser)
Hemmhof
sensibel intermediär resistent Durchmesser
(s)
sensibel
(r)
(mm)
(i)
29
28
Ampicillin/Sulbactam (SAM)
10+5µg
Cefuroxim (CXM); 30µg
22
15-21
14
18
15-17
14
Gentamicin (GM); 10µg
18
15-17
14
Ciprofloxacin (CIP); 5µg
21
16-20
15
Imipenem (IMP);10µg
20
13-19
12
Bewertung
6
7
6. Gramnegative Stäbchen: Enterobacteriaceae und Non-Fermenter
6.1 Kulturelle Anzucht und Beurteilung verschiedener gramnegativer Stäbchen
Beurteilen Sie die gewachsenen Kulturen von E. coli, Klebsiella, Proteus mirabilis und Pseudomonas
aeruginosa auf Blutagar und MacConkey-Agar. Welche biochemische Leistung zeigen rote und gelbe
Kolonien auf MacConkey-Agar an? Welche Bedeutung hat dies für die Beurteilung der gewachsenen
Keime?
6.2 Oxidase-Test zur Differenzierung gramnegativer Stäbchen
Testen Sie die Ihnen vorliegenden gramnegativen Stäbchen auf das Vorhandensein der CytochromOxidase mittels Oxidase-Teststreifen. Welche Rolle spielt dieser Test für die Differenzierung
gramnegativer Stäbchen?
6.3 Speziesdifferenzierung bei gramnegativen Stäbchen
Zur Unterscheidung von gramnegativen Stäbchen auf Speziesebene werden unterschiedliche
Testsysteme wie beispielsweise eine sog. „Bunte Reihe“ oder API-Teststreifen verwendet.
Differenzieren Sie die Ihnen vorgegebenen Keime mit Hilfe der „Bunten Reihe“. (s. Anhang)
7. Untersuchung der Karies-Aktivität
Lactobacillus-Keimzahlen im Speichel
durch
quantitative
Bestimmung
der
Durchführung des Tests:
- Lassen Sie etwas Kauspeichel in eine Petrischale fließen.
- 200 µl Speichel in 1800 µl NaCl-Lösung verdünnen (1:10).
- Von dieser Suspension jeweils 500 µl und 1000 µl in eine neue Petrischale pipettieren.
- 10 ml flüssigen und auf 45°C abgekühlten Rogosa-Agar zugießen und durch Schwenken der
Petrischale mischen. Fest werden lassen.
- Auswertung erfolgt im Kurstag 3.
8. Abnahme und Untersuchung von Material aus der Mundhöhle
8.1 Rachenabstrich
8.1.1
Kulturelle Anlage eines Rachenabstriches
Entnehmen Sie sich gegenseitig mit Abstrichtupfer Material aus dem Rachenraum und streichen dieses
auf Blutagar fraktioniert aus.
Die Inkubation erfolgt mikroaerophil (5% CO2) bei 37°C. Auswertung im Kurs 2.
8.1.2
Mikroskopieren eines Rachenabstriches
Entnehmen Sie mit einem zweiten sterilen Tupfer ausreichend Material aus dem Rachenraum und
bringen Sie es auf einen Objektträger, auf dem Sie einen Tropfen NaCl-Lösung vorgelegt haben.
Anschließend lufttrocknen und fixieren.
Färben Sie den Abstrich nach GRAM und mikroskopieren Sie das Präparat. Welche Strukturen
erkennen Sie?
7
8
8.2 Zungen-Abstrich
Entnehmen Sie sich mit einem Tupfer gegenseitig einen Abstrich vom hinteren Zungengrund (möglichst
ohne die Uvula zu berühren) und fertigen Sie ein Präparat an. Beschriften Sie dieses und lassen Sie es
auf dem Arbeitsplatz liegen (Gramfärbung durch Kurs-MTA).
Auswertung im Kurstag 3.
8.3 Gingiva-Abstrich
Entnehmen Sie sich gegenseitig jeweils zwei Abstriche an der Gingiva, dabei möglichst weit hinten in
der Mundhöhle (evt. an der Zahntasche) Material entnehmen.
1. Abstrich: auf Colombia-Blutagar ausstreichen. Bebrütung erfolgt aerob.
2. Abstrich: auf Schaedler-Blutagar ausstreichen: Bebrütung erfolgt anaerob.
Inkubation erfolgt bei 37°C für mehrere Tage. Auswertung in Kurstag 3.
8
9
KURSTAG 3
Zu 7. Auswertung des Lactobacillus-Nachweises / Karies Aktivität
Werten Sie die Rogosa-Platten von Kurstag 2 wie folgt aus:
-
Zählen Sie die im Agar wachsenden Kolonien und berechnen Sie die Keimzahl pro 1 ml
Speichel
o Bei 0,5 ml Speichel: x * 2 * 10
o Bei 1 ml Speichel:
x * 10
= Keimzahl pro ml Speichel
-
Bewerten Sie das Kariesrisiko (nach Loesche)
o Geringes Kariesrisiko: 0-5 * 10³
o Erhöhtes Kariesrisiko: 8*10³ - 2*105
Eigener Wert:
Bewertung:
Zu 8. Auswertung und Beurteilung der Materialien aus der Mundhöhle
Zu 8.1 Rachenabstrich
Beschreiben Sie die unterschiedlichen Morphologien der angewachsenen Kolonien und führen Sie ggf.
verschiedene Tests zur Differenzierung und Identifizierung durch.
Zu 8.2 Zungenabstrich
Mikroskopieren Sie Ihr fertig gefärbtes Präparat aus Kurstag 2. Beurteilen Sie die Morphologie zur
Differenzierung der Bakterien auch unter Hinzuziehen der oben angegebenen Tabelle. Siehe auch
Kurstag 1.
Mikroskopieren Sie anschließend das vorgegebene Grampräparat eines Patienten mit Mundsoor und
beschreiben Sie die morphologischen Unterschiede zu den o.a. Präparaten.
Zu 8.3 Gingiva-Abstrich – Unterschiede zwischen aerober und anaerober Bebrütung
Beurteilen Sie die unter aeroben und anaeroben Bedingungen kultivierten Gingiva-Abstriche.
Beschreiben und vergleichen Sie die unter den unterschiedlichen Bedingungen gewachsenen Kolonien.
9. Kultivierung und Differenzierung von Anaerobiern
9.1
Diagnostische Verfahren
Demonstration und Erläuterung unterschiedlicher Bebrütungs-Verfahren zur Anzucht von Anaerobiern.
- Gas-Pak
- Anaerobiertöpfe
- Anaerobier-Werkbank
9
10
9.2
Nicht-Sporenbildende Anaerobier
Mikroskopieren Sie die vorgefertigten Präparate ausgewählter anaerober Bakterien (Bacteroides
fragilis, Fusobacterium nucleatum, Actinomyces israeli, Lactobacillus acidophilus). Beurteilen Sie das
Gramverhalten und die Morphologie zur Differenzierung der Bakterien unter Hinzuziehen der folgenden
Tabelle.
Spezies und Gramverhalten
Propionibacterium (+)
Actinomyces (+)
Bifido-bacterium (+)
Lactobacillus (+)
Fusobacterium (-)
Bacteroides (-)
9.3
Mikromorphologie
keulenartig verdickt bzw. Enden zugespitzt,
X- und Y-förmige Aneinanderlagerung
oft stark verzweigt
Verzweigungen
und
keulenartige
Verdickungen,
gerade Stäbchen unterschiedlich in der Länge,
aber nie in der Breite, häufig in Ketten
F. nucleatum: spindelförmig zugespitzte lange
Stäbchen, andere Fusobacterien z.T. kurze,
plumpe Stäbchen
kurze, an den Enden abgerundete Stäbchen
Vorkommen
Haut, Schleimhaut Darm
Mundhöhle, Nebenhöhlen, Erdboden
Zahntaschen, Magen, Darm,
Mundhöhle, Vagina
Mundhöhle, Darm, Urogenitaltrakt
Mundhöhle,
Vagina
Darm,
Urogenitaltrakt,
Sporenbildende Anaerobier
Beschreiben bzw. beurteilen Sie die Makro- und Mikromorphologie der folgenden Sporenbildner.
Beachten Sie besonders die unterschiedliche Lokalisation der Sporen
Spezies
Clostridium botulinum
(P4)
Bacillus subtilis (P5)
Wachstum Wachstum Makromorphologie
aerob
anaerob
-
Mikromorphologie
(Grampräparat)
Clostridium
perfringens (P6)
Clostridium tetani
(P7)
Clostridium difficile
(P8)
10. Demonstration ausgewählter Erreger
10.1
Mykobakterien
Mikroskopieren Sie die vorbereiteten Präparate von Mycobacterium tuberculosis (Ziehl-NeelsenFärbung). Welche Bedeutung hat der mikroskopische Nachweis „säurefester Stäbchen“ im
Originalmaterial? Was bedeutet „säurefest“?
Demonstration von Kulturen. Kulturröhrchen nicht öffnen!
10.2
Corynebakterien
Mikroskopieren Sie die vorbereiteten Präparate von Corynebacterium diphtheriae (Neisser-Färbung),
beachten Sie besonders die Polkörperchen. Wo kommen Corynebakterien normalerweise vor?
Welches schwere Krankheitsbild können Sie auslösen?
10
11
11. Mykologie
11.1 Candida albicans
Betrachten und beschreiben Sie die Kulturmorphologie der vorgegebenen Mikroorganismen auf
Blutagar. Mikroskopieren Sie die vorgefertigten Präparate und vergleichen Sie Morphologie und
Größenverhältnisse der Mikroorganismen.
11.2 Differenzierung von Hefestämmen
Beschreiben Sie das Wachstum der vorgegebenen Sprosspilz-Stämme auf Sabouraud-Agar.
Identifizieren Sie diese Stämme mittels der Mikromorphologie auf Reisagar (s. Anhang).
Spezies
Sabouraud-Agar
Reisagar
StammNr.
Candida albicans
Chlamydosporen
Candida glabrata
kleine
Sprosszellen,
kein Pseudomyzel
langgezogene Sprosszellen mit Pseudomyzel
sternförmiges
Pseudomyzel
langes Pseudomyzel
Candida krusei
Candida parapsilosis
Candida tropicalis
Vergleichen Sie die Makromorphologie der Sprosspilz-Stämme auf Sabouraud-Agar und CHROMagar.
Spezies
Candida albicans
Candida glabrata
Candida krusei
Candida parapsilosis
Candida tropicalis
Koloniemorphologie auf CHROMagar
grün, matt glänzend,
rosa, matt glänzend
rosa, flach, rauh, unregelmäßiger heller Rand
hellrosa, rauh
blau, matt glänzend
Stamm-Nr.
11.3 Aspergillus
Machen Sie sich mit der typischen Kulturmorphologie von Aspergillus vertraut. Welche durch
Aspergillus verursachte Krankheiten kennen Sie und wo kommt der Erreger im Allgemeinen vor?
11
12
KURSTAG 4
Virologie
12. Direkter Virus-Nachweis
Nachweis von Virusbestandteilen:
 Antigennachweis
 Virusanzucht
 Nachweis von Virus-Nukleinsäure
12.1 Nachweis virusspezifischer
Hämagglutinationstest
Antigene:
Quantitative
Virusbestimmung
mittels
Erstellen Sie eine Virusverdünnungsreihe (log Basis 2, Schema s. Anhang).
Auswertung
Die höchste Virusverdünnung, bei der eine Hämagglutination erkennbar ist, ist als eine
hämagglutinierende Einheit festgelegt(1HE).
Hämagglutination
(Erythrozyten vernetzt)
keine Hämagglutination
(Erythrozyten knopfförmig
sedimentiert)
Welche Verdünnung der Virussuspension entspricht in der Analyse einer hämagglutinierenden Einheit?
________
Welche Verdünnung muss eingesetzt werden um 4 hämagglutinierende Einheiten zu haben? ____
4 HE werden bei der Durchführung des Hämagglutinations-Hemmtestes eingesetzt zur quantitativen
Bestimmung von Antikörpern (s. Aufgabe 14.1)
12.2 Virusanzucht in der Zellkultur
Es wurden unterschiedliche Zelltypen ausgesät und mit 100µl der jeweiligen Virus-verdünnung (10-1 bis
10-7) beimpft, anschließend bei 37°C 4 Tage inkubiert
Well
Well
1 bis 7: Zellen mit Virus infiziert
8:
Zellen nicht infiziert (Zellkontrolle)
Mikroskopieren Sie die Ihnen bereitgestellte virusinfizierte Zellkultur (Objektträger mit Azeton fixiert) mit
kleiner Vergrößerung, kein Öl verwenden.
Welcher Zelltyp liegt in der oberen bzw unteren Verdünnungsreihe vor?
a) epitheloid
oder b) fibroblastoid
Bestimmen Sie den Virustiter über den zytopathischen Effekt
(Endpunkt: Zellkulturareal, in dem noch ein zytopathischer Effekt im Vergleich zur Kontrolle zu
beobachten ist)
12
13
Zelltyp
10-1
10-2
10-3
10-4
10-5
10-6
10-7
Zellkontrolle
12.3 Nachweis viraler Nukleinsäuren mittels PCR-Techniken
12.3.1 Qualitativer Nachweis viraler Nukleinsäuren
Methodik: „klassische“ PCR
Werten Sie die vorgegebenen Gel-Bilder aus. Ordnen Sie den einzelnen Lauf-Spuren den jeweiligen
Erreger zu.
Nachweis von PCR-Produkten (Amplifikate) mittels Gel-Elektrophorese
Amplifikat-Größe
- 119 bp Entero-V.
- 150 bp HSV
- 198 bp Adeno-V.
- 400 bp HBV
Slot 1: Marker
2:_______________ 3:_______________ 4:_______________
5:______________ 6:_______________ 7:_______________ 8: Marker
12.3.2
Quantitativer Nachweis viraler Nukleinsäuren
Methodik: real time PCR
Werten Sie die vorgegebenen Real-time PCR Protokolle aus. Die Kontrollen sind auf ~10.000
Kopien/ml eingestellt. Wie hoch ist die Viruslast der positiv gemessenen Proben (die Differenz von 4 CtWerten entspricht etwa dem Faktor 10).
Ct (threshold cycle) = Zyklus, bei dem die Fluoreszenzintensität die Basislinie erstmalig übersteigt
13
14
14
15
13. Indirekter Virus-Nachweis
Indirekter Nachweis von Virus-Infektionen erfolgt mittels Antikörperbestimmungen
- Hämagglutinationshemmtest (HHT)
- ELISA
-
Immunoblot
13.1 Hämagglutinationshemmtest
Quantitative Antikörper-Bestimmung durch Hemmung der Hämagglutination. Definieren Sie den
Antikörpertiter gegen Rötelnviren der vorgegebenen Seren und bewerten Sie die Seren in Bezug auf
den Immunstatus (siehe dazu Informationen im Anhang).
HHT-Titer
Bewertung
Serum 1
Serum 2
Welche Aussage können Sie treffen, wenn es sich bei den Seren um Proben einer Patientin handelt,
die im Abstand von ca. 14 Tagen entnommen wurden? Welche Konsequenzen hätte dieser Befund bei
bestehender Schwangerschaft?
13.2 Antikörper-Bestimmung mittels ELISA
Werten Sie von den vorgegebenen Proben den ELISA-Test für HCV aus.
Zum Nachweis einer HCV-Infektion mittels virusspezifischer Antikörper erfolgt zunächst ein ELISAbasiertes Screening. Reaktive Proben werden mittels Immunoblot weiter analysiert. Bei welchen
Proben muss ein Bestätigungstest in Form eines Immunoblots durchgeführt werden?
nK
co
pK
Pat.1
Pat. 2
Pat. 3
Pat. 4
Pat. 5
Ergebnis
IBL (j/n)
Zur Diagnostik von Infektionskrankheiten mittels serologischer Verfahren müssen häufig
verschiedene Untersuchungsmethoden und/oder Parameter kombiniert werden (Bsp: Infektion mit
den Hepatitis-Viren B bzw. C)
15
16
13.3 Immunoblot zum Nachweis von Antikörpern
Werten Sie das Bandenmuster der Immunoblots für die Seren aus, die im HCV-Screening Assay
(ELISA) reaktiv waren. Welche Aussagen können Sie für die einzelnen Patienten treffen?
Westernblot HCV (INNO-LIATM)
Nr
01
15
Strep
C1
C2
E2
NS3
NS4
NS5
Interpr.
Positivkontrolle
Negativkontrolle
9
17
04
16
17
13.4 Diagnostik einer Infektion mit Hepatitis B Virus mittels serologischer Parameter
Der Verlauf einer HBV-Infektion ist sehr variabel. Man unterscheidet akute entzündliche Formen die mit
einer Leberschädigung einhergehen und in manchen Fällen zur Ausbildung eines hepatozellulären
Karzinoms führen können. HBV-Infektionen verlaufen aber auch oft chronisch und persistieren über
längere Zeiträume.
Die virologisch-serologische Diagnostik der HBV-Infektionen ist wegen der Vielzahl der verfügbaren
Laborparameter sowie der unterschiedlichen Verlaufsformen sehr komplex und erfolgt deshalb in der
Regel als Stufendiagnostik.
Werten Sie die vorgegebenen serologischen Profile einer HBV-Infektion aus in Bezug auf:
 Zeitdauer der Infektion und damit Infektionsphase inkl. akut bzw. chronisch (s. Anhang)
 Infektiosität
HBVDNA
HBs-Ag
anti-HBs
antiHBc-IgM
antiHBc-IgG
HBe-Ag
anti-HBe
+
+
-
-
-
-
-
-
-
+
-
+
-
-
(+)
+
-
-
+
-
+
-
-
+
-
-
-
-
+
+
-
+
+
+
-
-
+
-
-
+
-
-
(+)
+
-
-
+
+
-
Bewertung
17
Anhang: Färbeverfahren für Bakterien
Übersichtsfärbung (Methylenblaufärbung):
1. Objektträger putzen.
2. 1 Tropfen Kochsalz-Lösung aufbringen.
3. Bakterienhaltiges Material im Tropfen verreiben (Vorsicht! Nicht zu viel Material einsetzen)
4. Lufttrocknen (Die Präparate müssen völlig trocken sein).
5. Fixieren: 5mal durch die Gasflamme ziehen (bakterienhaltige Fläche nach oben).
6. Loeffler`s Methylenblaulösung, 2 Min. (Objektträger vollständig bedecken).
7. Mit Wasser spülen.
8. Zwischen Fließpapier trocknen.
Gramfärbung:
1.-5. wie Übersichtsfärbung.
6. Gentianaviolett-Phenol-Lösung, 1 Min.
7. Mit Wasser spülen.
8. Lugol`sche Lösung (Jod-Kaliumjodid), 1 Min.
9. Mit Wasser spülen.
10. 96% Ethanol (Küvette): schwenken, bis keine Farbwolken mehr herausgelöst werden.
11. Mit Wasser spülen
12. Fuchsin-Phenol-Lösung, 10 Sek.
13. Wie Übersichtsfärbung 7.-8.
Färbung nach Neisser:
1.-5. Wie Übersichtsfärbung
6. Neisser I, 25 Sek.
7. Farbstoff abgießen und Objektträger zwischen Fließpapier trocknen.
8. Neisser II, 15 Sek.
9. Wie 7. (nicht spülen!)
Färbung nach Ziehl-Neelsen (säurefeste Stäbchen):
1.-5. Wie Übersichtsfärbung.
6. Karbol-Fuchsin-Lösung: Objektträger vollständig bedecken, 3mal bis zur Dampfbildung erhitzen.
7. Mit Wasser abspülen.
8. Salzsäure-Alkohol: bis keine Farbwolken mehr herausgelöst werden.
9. Mit Wasser spülen.
10. Loeffler`s Methylenblau-Lösung, 1 Min.
11. Mit Wasser spülen.
12. Zwischen Fließpapier trocknen.
A
B
Differenzierung grampositiver Kokken
Katalase-Nachweis
Das eisenporphyrinhaltige Enzym Katalase wird von den meisten oxidasepositiven aeroben und
fakutativ anaeroben Spezies gebildet. STREPTOKOKKEN bilden keine Katalase.
Katalase wandelt im Energiestoffwechsel gebildetes Wasserstoffperoxid in Wasser und molekularen
Sauerstoff um.
2H2O2 --> 2H2O + O
Koagulase-Nachweis: Differenzierung von Staphylococus aureus und Koagulase-negativen
Staphylokokken (KNS)
Freie Koagulase (extrazelluläres Enzym) bindet an Prothrombin und aktiviert die Entstehung von Fibrin
aus Fibrinogen.
Clumping Faktor (zellwandgebundenes Protein) = Fibrinogenrezeptor
Latexpartikel sind mit Fibrinogen und IgG beladen  Fibrinausfällung durch Koagulase und
Clumping factor
Protein A von Staph. aureus bindet an den Fc Teil von Immunglobulinen, welche dann nicht mehr an
den Fc-Rezeptor von Phagozyten binden
Ausserdem sind die Latexpartikel mit spezifischen Antikörpern gegen Kapsel-polysaccharide von
Staph. aureus beladen.
Durch diese Mehrfachbeladung besteht die Möglichkeit, alle Staph. aureus Stämme zu erfassen.
Hämolyse: Die Zerstörung der Erythrozyten der Blutplatten und die Zersetzung des Hämoglobins
führen zu Veränderungen, die als Hämolyse bezeichnet werden.
Hämolyse ist ein wichtiges diagnostisches Merkmal, vor allem für Streptokokken und
Staphylococcus aureus
-Hämolyse
ß-Hämolyse
(-Hämolyse)
nur partielle Hämolyse, Grünfärbung durch
biliverdinähnl. Substanzen
klarer, durchsichtiger Hof um die Kolonien
anhämolytische Keime -> keine
Veränderung des Hofes um die Kolonien
Ursache: Reduktion des
Hämoglobins
Ursache: Zerstörung der
Erythrozyten (Hämolysine)
D
Selektive Anzucht und Differenzierung gramnegativer Stäbchen
Selektivmedium: Wachstum von Mikroorganismen, die besondere Eigenschaften aufweisen
Bsp.: Medien, die mit Antibiotika angereichert sind  es wachsen nur die Mikroorganismen, die gegen
das verwendete Antibiotikum resistent sind
Differentialmedium: Wachstum von verschiedenen Mikroorganismen mit unterschiedlicher
Koloniemorphologie erlaubt eine Differenzierung
Differenzierung mit XLD-Agar
XLD-Agar: enthält Xylose, Lactose und Saccharose, Thiosulfat, Eisen-(III)-Salz, Phenolrot (Indikator)
Abbau von Xylose, Lactose und Saccharose wird durch einen Farbumschlag des Indikators
Phenolrot von rot nach gelb angezeigt
- Thiosulfat und Eisen-(III)-Salz zeigen Schwefelwasserstoffbildung an durch Ausfällung
schwarzen Eisensulfids in den Kolonien.
- Abbau von Lysin ist erkennbar an der purpurroten Farbe um die Kolonie infolge Erhöhung des
pH-Wertes.
Salmonellen und Shigellen wachsen transparent, da diese pathogenen Keime weder Xylose, Laktose
noch Saccharose spalten. E. coli, Klebsiella pneumoniae und andere apathogene Darmbakterien, die
diese Zucker spalten können, wachsen als gelbe Kolonien.
Salmonella-Kolonien sind häufig an dem zentralen, tiefschwarzen Punkt zu erkennen, der die
Eisensulfidbildung anzeigt.
-
Differenzierung mit MacConkey II-Agar
MacConkey-Agar:
- enthält Gallensalze und Kristallviolett (Selektivmedium)
 Wachstum von gram-positiven Bakterien wird weitgehend verhindert
 Wachstum verschiedener gramnegative Darmbakterien wird gefördert
- enthält Laktose als C-Quelle und Neutralrot als pH-Indikator (Differentialmedium)
 Laktose fermentierende (vergärende) Bakterien werden über den Farbumschlag
von Neutralrot identifiziert
(Kolonien laktosepositiver Bakterien färben sich rot;
Kolonien laktosenegativer Organismen bleiben farblos).
Die Cytochrom-Oxidase-Reaktion dient dem Nachweis von Cytochromen aus der Atmungskette,
die Sauerstoff als terminalen Elektronenakzeptor im Energiestoffwechsel verwenden. Cytochrome
ermöglichen den Eintritt von atmosphärischem Sauerstoff in den Zellstoffwechsel, indem sie durch
molekularen Sauerstoff oxydiert werden. In der Zelle erfolgt die enzymatische Reduktion der
Cytochrome.
Künstliche Substrate (z.B. N,N-Dimethyl-1,4-diaminobenzol) bewirken die Reduktion des
Cytochromoxidase-Systems (die Substrate werden folglich oxydiert). Diese Substrate erscheinen in
Abhängigkeit vom Reduktions-/Oxidations-zustand farblos bzw. gefärbt.
Differenzierung gramnegativer Stäbchen (Bunte Reihe)
Kohlenhydratspaltung
Abbau von Kohlenhydraten (Glucose, Lactose, Rhamnose)  Säure (18 – 24 h)
Indikator: Bromthymolblau  Farbumschlag blaugrün (negativ) zu gelb/orange (positiv)
Citrat-Abbau
C-Quelle: Citrat, N-Quelle: Ammoniumsalz (Grundlage für Energie- + Baustoffwechsel)
 Alkalisierung
Indikator: Bromthymolblau  Farbumschlag grün (negativ) zu blau (positiv)
E
H2S-Bildung
aus Eiweißkörpern bzw. S-haltigen Aminosäuren (insbes. Cystein)
aus S-haltigen, (an)organischen Zusätzen [(Thio-)Sulfaten, Sulfiten, Cystein]
Indikator: Metallsalz (insbes. Ferrochlorid + Bleiacetat)  Sulfid (schwarzer Niederschlag)
Urease-Nachweis / Indol-Bildung
Indikator: Phenolrot (durch Säurebildung aus Glucose-Abbau  gelb = negativ)
Urease: Harnstoff  Ammoniak + CO2 positiv (rotviolett)
Indol: Eiweißabbau (Tryptophan)  Indol (Nachweis mit Kovacs Reagenz, roter Ring)
Beweglichkeit: Wachstum außerhalb des Impfstichs (wolkenartige Trübung) im Agar
Ornithin-Dekarboxylierung
L-Ornithin (L-Lysin u.a) [pH niedrig]  Amine + CO2 (pH-Anstieg)
Indikator: Bromkresolpurpur Farbumschlag von farblos/gelblich (negativ) zu violett (positiv)
Tabelle: „Bunte Reihe“ (Biochemische Differenzierung):
Glukose
Laktose
AmmoniumZitrat
H2S
Urease /
Indol
Ornithin
Rhamnose
negativ
grün
grün
grün
hell
hell
grün
positiv
orange
orange
blau
schwarz
hell
Urease:
pink
Indol:
roter Ring
violett
orange
E. coli
+
+
-
-
- / +
d
d
Enterobacter cloacae
+
d
+
-
- / -
+
+
Klebsiella
pneumoniae
+
+
+
-
(+) / -
-
+
Klebsiella oxytoca
+
+
+
-
(+) / +
-
+
Citrobacter spp.
+
(+)
+
+
- / -
d
+
Proteus mirabilis
+
-
d
+
+ / -
+
-
Proteus vulgaris
+
-
d
+
+ / +
-
-
Morganella morganii
+
-
-
-
+ / +
+
-
Providencia rettgeri
+
-
+
-
+ / +
-
d
Serratia marcescens
+
-
+
-
- / -
+
-
Salmonella spp.
+
-
+
+
- / -
(+)
+
Pseudomonas
aeruginosa
-
-
+
-
-/-
-
-
Spezies:
Eigenes Isolat
+
(+)
d
=
=
=
=
negativ
positiv
positiv, langsame Spaltung
kann sowohl + als auch – sein, verschiedene biochemische Typen
F
Biochemische Reaktionen
Nachweis
Enzyme der Atmungskette
Verwertung von Kohlenhydraten
(Assimilation und Fermentation)
Abbau von organische Säuren
Enzyme des Proteinstoffwechsels
Desaminasen und
Decarboxylasen
weitere Enzyme
(Pathogenitätsfaktoren)
Beispiele
Cytochromoxidase; Katalase; Nitratreduktase
Zucker, Zuckeralkohol-, Glykosid-Verstoffwechslung
(Säurebildung) unter aeroben und anaeroben Bedingungen
Citratverwertung
Bildung von Schwefelwasserstoff; Abbau von Tryptophan
(Indolbildung)
Spaltung von Aminosäuren (Ornithin, Lysin); Ureasebildung
Plasmakoagulase; Hämolysine
Erläuterung zu den getesteten Antibiotika
Penicillin G
Zellwandwirksames Antibiotikum : vor allem wirksam gegen grampositive Bakterien
(eingeschränktes Wirkspektrum)
Ampicillin/Sulbactam
Inhibitorgeschütztes Aminopenicillin: Durch Hemmung bestimmter ß-Lactamasen Verbreiterung des
Wirkungsspektrums z. B. auf Penicillin G- resistente Staph. aureus-Stämme, Enterobakterien und
andere gramnegative Keime. Keine Pseudomonas- Wirksamkeit
Cefuroxim
Cephalosporin der 2. Generation: weitgehend ß-Lactamase- stabil, resistent sind Enterokokken und
Pseudomonas
Gentamicin
Aminoglykosid: Gute Wirksamkeit gegenüber Pseudomonas, Staphylokokken und Enterobakterien.
Relativ unempfindlich sind Streptokokken und Enterokokken.
Ciprofloxacin
Gyrasehemmer: Breitspektrumantibiotikum, Wirksamkeit auf grampositive und gramnegative Keime
einschliesslich Pseudomonas.
Imipenem
Carbapenem: Breites Wirkungsspektrum auf grampositive und gramnegative Erreger einschliesslich
Pseudomonas
Standort Mundhöhle
Der Standort Mundhöhle ist geprägt durch eine Vielzahl aerober und vor allem anaerober
Mikroorganismen.
Zahlreiche Mikrostandorte sind zu unterscheiden:
 Zungenoberfläche: aerober Standort, bevorzugter Siedlungsort der Hefepilze, insbesondere
C.albicans und anderer Candida-Spezies. Klinisches Bild ist der Mundsoor.
 Wangenschleimhaut: vermindertes Haftvermögen, rel. Keimarmut (überwiegend
Streptokokken).
 Plaque: Akkumulation von Bakterien auf dem Zahnschmelz, bakterielles Haften von
Streptococcus sanguis und Streptococcus mutans.
G
Die extrazellulären Polysaccharide von S. mutans sind besonders haftfähig. In der Besiedlung folgen
Actinomyces viscosus und Lactobacillus spp. Ihre Quantität kann als Maß der Kariesaktivität
herangezogen werden.
Mit zunehmendem Alter der Plaque sind mehr gramnegative obligate Anaerobier wie Prevotella spp.,
Prophyromonas spp., Fusobacterium spp. und Veillonella spp. zu finden. Im Endstadium findet man
viele Spirochaeten.
Zu unterscheiden sind supra- und subgingivale Plaques.
Orale Infektionen
Erreger, Leitkeime
Karies
a) Zahnschmelzkaries Streptococcus mutans, Streptococcus sobrinus, Lactobacillus spec.
b) Wurzelkaries
Streptococcus mutans, Actinomyces viscosus, Lactobacillus spec.
Gingivitis
Adenoviren, HSV-1,2, VZV
Plaque-Flora (bes. Streptococcus mutans, Porphyromonas gingivalis,
Prevotella intermedia, Actinobacillus actinomycetemcomitans,
Fusobacterium spp.),
Candida spp.
akute necrotische
EBV, CMV, HHV-6, HSV-1,2 mit Ulcus
(ulcerative) Gingivitis Plaque-Flora (Streptococcus mutans, Prevotella spp., Prophyromonas
spp., Fusobacterium spp., Veillonella spp, Spirochaeten)
Candida spp.
Periodontitis
EBV, CMV
Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia,
Actinobacillus actinomycetemcomitans, Bacteroides forsythus,
Treponema denticola, Neisseria spec.
Abszesse
Staphylococcus aureus, Actinomyces israelii, A. naeslundii,
Streptokokken (selten), Prevotella melaninogenica, Prevotella intermedia,
Fusobacterium necrophorum, F. nucleatum, Peptostreptococcus spp.
Candida spp.
(zervikofaziale Aktinomykose) selten.
H
Pseudomyzelbildung ausgewählter Candida-Spezies auf Reis-Agar
Candida albicans
Candida krusei
Candida glabrata
Candida parapsilosis
Candida tropicalis
Spezies
C. albicans
C. glabrata
C. tropicalis
C. krusei
C. parapsilosis
Chromagar (Makromorphologie)
grün, matt glänzend, halbkugelig
rosa, glänzend, rel. flach
blau, matt glänzend, halbkugelig
Reisagar (Mikromorphologie)
Chlamydosporen
kleine Hefezellen, kein Pseudomycel
langes Pseudomycel, Blastokonidien
auch aus den Zellen heraus
rosa z.T. mit weißem Rand, flach, rau, matt langgezogene Hefezellen, Wirtelbildung
weißlich-beige, Oberfläche gefurcht, matt
z.T. langes Pseudomycel, Blastokonidien
glänzend
nur zwischen den Zellen
I
Virusanzucht in der Zellkultur
Prinzip: Viren als obligate Zellparasiten verändern (z. T. virusspezifisch) die Morphologie der
Wirtszellen
(CPE = cytopathogener Effekt)
Ausgehend von einer Verdünnungsreihe der ursprünglichen Virussuspension kann die vorhandene
Virusmenge als Titer abgelesen werden. Als Endpunkt wird die Verdünnungsstufe bewertet, in der noch
ein zytopathogener Effekt im Vergleich zur Kontrolle zu beobachten ist
Qualitativer Nachweis von Virusnukleinsäure
Prinzip: Amplifikation eines spezifischen DNA-Abschnittes von Viren (bei RNA-Viren ist vorherige
Umschreibung in c- DNA erforderlich).
1. Reaktionsansatz:
Aqua dest, dNTP-Mix (jeweils dATP, dCTP, dGTP, dTTP),
10x Taq-Reaktionspuffer, Primer 1, Primer 2, Taq-DNA-Polymerase (= 1 Einheit)
DNA bzw. cDNA
2. Amplifikationsschritte im Thermocycler:
Denaturierung, Annaeling, DNA-Synthese (25 -50 Zyklen)
3. Nachweis der Amplifikate
Amplifikat (in Probenpufferauf Agarose-Gel (mit Ethidiumbromid) auftragen
Elektrophorese
Auswerten unter UV-Licht (Beurteilung erfolgt über die Banden-Laufweite)
Quantitativer Nachweis von Virusnukleinsäure (real time PCR)
In der real-time PCR kommen zusätzlich zum klassischen Reaktionsansatz Detektionssysteme (hier
fluorogene Sonden) bereits während der PCR zum Einsatz. Diese Kombination im one-tube Verfahren
ermöglicht die simultane Amplifikation und Detektion. Über Kontroll-Material mit definierter Kopienzahl
wird eine Standardkurve erstellt. Durch Abgleich des Messwertes der Probe mit dieser Standardkurve
kann die Kopienzahl des Erregers im Ausgangsmaterial bestimmt werden. D.h. in einem Ansatz ist
neben der Detektion auch eine Bestimmung der Viruslast (Quantifizierung) aus positiv gemessenen
Proben ohne weitere möglich.
Hämagglutinationstest (Virusnachweis)
Prinzip: Viren, die auf der Oberfläche Antigene mit hämagglutinierenden Eigenschaften besitzen
(Influenzavirus, Rötelnvirus, Adenovirus), führen zu einer Vernetzung von Erythrozyten.
Ansatz:
- 50 µl PBS (isotone phosphatgepufferte Kochsalzlösung) pro Well in eine Querreihe der
Mikrotiterplatte vorlegen (insgesamt 12 Wells)
- 50 µl Virusantigen (AG) in die erste Vertiefung geben, mischen
- 50 µl in die zweite Vertiefung, überpipettieren u.s.w bis Well 12
- 50 µl Erythrozytensuspension (ER) in jede der 12 Vertiefungen
- mischen durch leichtes Klopfen an die Platte
- Inkubation ca 1 Std. bei Raumtemperatur
Auswertung:
Die höchste Virusverdünnung, bei der eine Hämagglutination erkennbar ist, ist als eine
hämagglutinierende Einheit festgelegt.(1HE)
Hämagglutinationstest (Antikörpernachweis)
Prinzip: Erythrozyten werden mit Antigen des jeweiligen Erregers sensibilisiert. Enthält ein Serum
Antikörper gegen diesen Erreger, agglutinieren die Erythrozyten. Über eine Serumverdünnungsreihe
kann die Antikörpermenge als Titer abgelesen werden.
Der Titer ist der reziproke Wert der höchsten Serumverdünnung, bei der die Hämagglutination noch
verhindert wird (je größer die Antikörperkonzentration, desto mehr Verdünnungsschritte sind notwendig,
desto höher ist der Titer)
J
Hämagglutinationshemmtest
(Quantitative Antikörper-Bestimmung durch Hemmung der Hämagglutination)
Prinzip: Die Auseinandersetzung des Wirtsorganismus mit den entsprechenden Viren führt im Verlauf
der Infektion zur Antikörperbildung, die das Virus-Hämagglutinin neutralisieren. Im Wirt kommt es zur
Blockade der Adhärenz der Viren an Zielzellen, in vitro Blockade der Hämagglutination.
Durchführung:
- Serumverdünnungsreihe auf der Basis 2 herstellen
- 50 µl Virus-Antigen (AG) mit einer definierten Virusmenge (4 HE) zugeben
- Inkubation über Nacht bei 4°C bzw 1 h bei Raumtemperatur
- Zugabe von 50 µl einer gleichmäßig suspendierten Erythrozytensuspension (ER)
- Inkubation 1 h bei Raumtemperatur, Auswertung
Bewertung Röteln-Basisdiagnostik
HHT
≥ 1 : 32
≤ 1 : 16
<1: 8
sichere Immunität
Kontrolle mit alternativem Test
kein Immunschutz
Immunstatus:
Infektion:
Frische Infektion:
Einzelprobe
mindestens 2 Proben
4facher Titeranstieg
ELISA
≥ 30 IU/ml
in der Regel Immunität
ELISA (Antigennachweis)
Prinzip: Monoklonale Antikörper reagieren mit spezifischen Antigenen aus Patienten-Proben. Nach
Zugabe Enzym-markierter spezifischer Antikörper wird ein Sandwich-Komplex aus immobilisierten
Antikörpern – Virusantigen – enzymmarkierten Antikörper gebildet. Ein farbloses Substrat wird bei
spezifischer Bindung durch das Enzym in einen Farbkomplex umgewandelt und die Reaktion über
Messung der Optischen Dichte oder visuell ausgewertet.
ELISA (Antikörper-Nachweis)
Testprinzip: Im Humanserum vorhandene Antikörper bildet mit dem auf der Mikrotiter-platte fixierten
Erreger-Antigen einen Immunkomplex. Mit diesem Komplex verbindet sich ein enzymmarkierter
sekundärer Antikörper = [(anti-human) Ziege-Meerrettich Peroxidase Konjugat]. Nach Zugabe von
Substratlösung wird durch die Enzymaktivität (Peroxidase) ein blauer Farbstoff entwickelt, der durch
Zugabe der Stopplösung nach gelb umschlägt.
Die Quantifizierung erfolgt über Abgleich der Optischen Dichte der Probe mit den Werten der
eingesetzten Standards.
Immunoblot zum Nachweis / Differenzierung von Antikörpern (spezifisch gegen einzelne
Proteine)
Testprinzip: Im Serum vorhandenen erregerspezifischen Antikörper binden an membran-gebundene
Erreger-Antigene und bilden Immunkomplexe. Daran bindet ein sekundäres enzymmarkiertes AntiHuman-Immunglobulin, durch Substratumsatz (s. ELISA) werden die Reaktionen sichtbar und so die
entsprechenden Antikörpersubgruppen nachgewiesen.
- Die Besonderheit jedes Immunoblots liegt in der Art und Menge der an die Membran gebundenen
Antigene.
- Typischerweise werden Erregerproteine in einer Polyacrylamid-Elektrophorese nach ihrem
Molekulargewicht aufgetrennt und anschließend im Elektro-Blot-Verfahren auf NitrocelluloseMembranen übertragen.
Neue Verfahren nutzen rekombinant gewonnene Antigene, die auf die Nitrocellulosestreifen
aufgetragen werden.
K
Diagnostische Marker einer Hepatitis-B-Infektion
Marker
Definition
Bedeutung
HBsAg
Oberflächenprotein
akute oder chronische Hep. B-Infektion, frühester
Marker
HBeAg
ins Blut sez., teils mit
HBcAg ident.
Virusprodukt
Infektionsmarker, Hinweis auf hohe Infektiosität
HBV-DNA
DNA des Virus
direkter Virusnachweis (Infektiosität) -> Viruslast
Anti-HBs
AK gegen HBsAg
abgelaufene Hep. B-Infektion in Verbindung mit AntiHBc,
Immunität – einziger AK nach Hep. B-Impfung
Anti-HBc
AK gegen HBcAg
(IgG, IgM)
Durchseuchungsmarker,
pos. nach HBV-Kontakt (akute, chron., abgelaufene
Hep.B)
Anti-HBc-IgM IgM-AK gegen HBcAg in hohen Titern beweisend für akute Hep. B-Infektion
Anti-HBe
AK gegen HBeAg
löst HBeAg ab, spricht für geringere oder fehlende
Infektiosität
L
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