Gerechte Welt Glaube

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Ludwig-Maximilians-Universität München
Seminar in der Sozialpsychologie: Gerechtigkeitstheorien und ihre praktische Anwendung
Dozentin: Dipl. Psych. Tanja Nazlic
Referentinnen: Camilla Englberger und Christin Albrecht
München, den 6. Juni 2008
Gerechte Welt Glaube
Ludwig-Maximilians-Universität München
Seminar in der Sozialpsychologie: Gerechtigkeitstheorien und ihre praktische Anwendung
Dozentin: Dipl. Psych. Tanja Nazlic
Referentinnen: Camilla Englberger und Christin Albrecht
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Theorie
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Bedeutung des Gerechten Welt Glaubens
Gerechte Welt Glaube als positive Illusion
Gerechte Welt Glaube als Indikator für Gerechtigkeitsmotive
Motivationaler Ansatz
Forschung
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München, den 6. Juni 2008
Messen des Gerechte Welt Glaubens
Schuldzuweisung an die Opfer
Gerechte Welt Glaube als Coping Strategie
Zusammenhänge mit soziopolitischen Ideologien
Demographische Unterschiede
Zusammenfassung
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München, den 6. Juni 2008
Menschen haben den Wunsch in einer Welt zu leben, in der jeder gerecht
behandelt wird und das bekommt, was er verdient
→ Entwickelt sich schon in der Kindheit, nimmt aber mit wachsenden kognitiven Fähigkeiten
ab
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GWG wirkt sich auf „mental health“ aus.
→4 Dimensionen: - 2 Dimensionen des habituellen Wohlbefindens ( Stimmungsebene &
Lebenszufriedenheit)
- 2 Dimensionen des mentalen Zustands (Depression & Selbstachtung)
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Referentinnen: Camilla Englberger und Christin Albrecht
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München, den 6. Juni 2008
Menschen, vor allem die, die bereits eine hohe Selbstachtung haben, haben
oft ein unrealistisch positives Selbstkonzept und eine positive
Selbstzuschreibung (Brown, 1986)
Oft wird die Ungerechtigkeit verleugnet = positive Illusion, die nicht der
Realität entspricht
Janoff-Bulman (1989): Wohltätigkeit der Welt
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Unrealistischer Optimismus (Weinstein & Lachendro, 1982)
Unverwundbarkeit (Perloff, 1983)
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GWG
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Unabhängig vom Schicksal anderer
Unterstützt mental health
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Korreliert mit Selbstachtung → ist
Puffer gegen Ungerechtigkeit
Vor allem bei Opfern
UNREALISTISCHER OPTIMISMUS
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Abhängig von positiven Resultaten
Kein Puffer vorhanden
Unterstützt eher die Meinung des
Beobachters
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München, den 6. Juni 2008
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Menschen leugnen die Ungerechtigkeit nicht, sonder sorgen sich nur nicht um
die Gerechtigkeit bzw. wollen ihre Kosten minimieren
Wenn Menschen mit Ungerechtigkeit konfrontiert werden „leiden“ sie
→ Streben nach Gerechtigkeit (Lener & Simmons, 1966)
Gerechtigkeitsmotive rufen gegenüber Ungerechtigkeit psychologische
Reaktionen sowie Reaktionen im Verhalten hervor
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GWG wird eher „belohnt“ als die Reduktion von kognitiven Dissonanzen oder
negative Gefühle
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Je mehr die Menschen nach Gerechtigkeit streben, desto sicherer sind sie sich, dass sie das
bekommen, was sie verdienen. → Voraussetzung für Langzeitziele
Verringert den Stress in Leistungssituationen und in der erreichten Durchführung → schützt
GWG
Voraussetzung zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben
„Consistency motive“ wird für den Beobachter leichter durch psychologische als
durch Verhaltensreaktionen zufrieden gestellt
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GWG motivierte Reaktionen sind nicht durch Konsequenzen motiviert
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GWG als Indikator für Gerechtigkeitsmotive
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In neutralen/inkongruiernden Situationen zu den Motiven der Leute gibt es keinen Unterschied in
den Reaktionen zwischen welchen mit hohem und denen mit niedrigen GWG
In Motiv kongruierenden Situationen haben diejenigen mit hohem GWG mehr Kummer
Je stärker der GWG eines Menschen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er in
einem Motiv kongruierenden Fall reagiert
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2 Arten von Motiven:
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Implizit: beeinflusst das Verhalten hinsichtlich der Bewusstseinskenntnis
Explizit: als soziales kognitives Konstrukt betrachtet ( Selbstzuschreibung), besserer Prädiktor für
sofortiges Wohl
Beide bestimmen das emotionale Wohl
GWG ist Indikator für implizites Gerechtigkeitsmotiv
Zentrale Gerechtigkeit ist Indikator für explizites Gerechtigkeitsmotiv → starker
GWG schafft Unabhängigkeit
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4 unterschiedliche Arten Von Gerechtigkeitsmotiven:
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Implicit fairness approch motive
Implicit unfairness avoidence motive
Explicit fairness approch motive
Explicit unfairness avoidence motive
3 Typen von Individuen:
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Dependent-just individuals
Value-conscious individuals
Self-direction individuals
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FORSCHUNG
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Messen des GWGs
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Evaluation der bestehenden Skalen
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20 Item Skala von Rubin und Peplau (1975): geringe interne Reliabilität
Faktorenanalyse ergibt multidimensionales Modell
Entwicklung neuer Messweisen
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Viele verschiedene Skalen
z.B. Paulus (1983): drei verschiedene Bereiche für GWG: personal, interpersonal, soziopolitisch
Unterscheidung zw. immanenter und ultimativer Gerechtigkeit
Schmitt (1998): trennt Gerechtigkeitsglaube von Kontrollüberzeugung
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Schuldzuweisung an die Opfer
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Studien zu Reaktionen auf
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Aids-Patienten (Furnham und Proctor 1992)
Vergewaltigungsopfer (Kleinke und Meyer 1990)
Traumatisierte / Unfallopfer (Bierhoff et al. 1991)
Migranten, Arbeitslose, Menschen der Dritten Welt (Reichle, Schneider und Montada 1998)
Schuldzuweisung um gerechte Welt wieder herzustellen
Vor allem, wenn Hilfe nicht möglich oder zu kostspielig ist
VP waren nicht selbst betroffen und kannten das Opfer nicht
Je unähnlicher einem das Opfer ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit der
Schuldzuweisung (sonst evtl. Identifizierung mit dem Opfer)
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Schuldzuweisung an die Opfer
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Psychometrische Probleme bei der Erfassung des GWG und der AV
großer Einfluss der Art des Ereignisses auf Schuldzuweisung
andere Glaubenssysteme (Einstellung gegenüber Frauen, Religiosität etc.) bessere
Prädiktoren oder aber Mediatoren / Moderatoren für GWG
zu wenig Studien mit tatsächlichen Opfern
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GWG als Coping Strategie
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Positive Eigenschaften des Gerechte Welt Glaubens nach Dalbert, 1998:
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Aufwerten der In-group
Größere Wahrscheinlichkeit Opfern zu helfen
Leichterer Umgang mit daily hassles
Leichterer Umgang mit traumatisierenden Erlebnissen
Tomaka und Blascovich, 1994:
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Puffer für emotionalen Stress (wird als Herausforderung betrachtet)
Schutz der physischen Gesundheit
Steigerung der Leistungsmotivation
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GWG als Coping Strategie
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Lipkus und Bissonnette 1996, 1998:
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Studie zu Anpassungsbereitschaft in Konfliktsituationen bei Paaren
Starker GWG: hohe Bereitschaft sich anzupassen (nützt dem Wohlbefinden in der Beziehung
langfristig)
GWG mit Vertrauen verbunden
Beziehungsstadium und etablierte Konfliktbewältigungsmethoden unterdrücken Effekte des GWG
Positive Effekte Erklärung für Festhalten an GWG
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Zusammenhänge mit soziopolitischen
Ideologien
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Fünf politische Dimensionen und ihre Korrelation mit GWG (Dittmar und
Dickinson, 1993):
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Traditionelle Moralvorstellungen +
Machiavellistische Taktiken +
Revolutionäre Taktiken
Machiavellistischer Zynismus Linke Philosophie -
Politisch rechter Flügel
Geringe politische Aktivität
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Demographische Unterschiede
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Männer tendieren etwas stärker als Frauen zu GWG (O'Conner, Morrison,
McLeod und Anderson, 1996)
Ländliche Bevölkerung zeigen stärkeren GWG (Witt, 1989)
Sozialarbeiter zeigen geringen GWG (Thus, Mohr und Luscri, 1995)
Religiöse Menschen haben stärkeren GWG (Kurst et al., 2000, Szmajke, 1991)
Stärkerer GWG in Ländern mit mehr Vermögen und Macht (Furnham, 1991)
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Zusammenfassung
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GWG = Glaube, dass jeder das bekommt, was ihm zusteht / was er verdient
Lebenslänglich stabil und weitgehend kulturübergreifend
Negative Seite
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Bagatellisierung von Ungerechtigkeiten
Abwertung von Opfern
Funktionen:
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Puffer gegen die harte Realität
Geringere Verwundbarkeit, gutes Coping
Größere Hilfsbereitschaft
Leistungssteigernd
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DANKE FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT !
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