Struktur der Proteine - jagemann

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Struktur der Proteine
Bindungsmöglichkeiten zwischen Peptiden
a. Wasserstoffbrückenbindungen im Beispiel zwischen
Glutaminsäure und Tyrosin
b. Disulfid-Brücken zwischen
zwei Cystein-Bausteinen
c. Hydrophobe Wechselwirkungen
(van der Waals'sche Kräfte) - im
Beispiel zwischen zwei AlaninBausteinen
d. Ionische Wechselwirkungen im Beispiel zwischen
Glutaminsäure und Lysin
Primärstruktur
= Aminosäuresequenz
Bsp. Oxytocin (Wehenhormon), Oligopeptid
Gly-Leu-Pro-Cys-Asn-Gln-Ile-Tyr-Cys
└───S────S────┘
Beachte: N-terminales Ende links, C-terminales Ende rechts (im Buch falsch!)
Sekundärstruktur
= räumliche Anordnung einzelner Abschnitte eines Peptids (α-Helix oder β-Faltblatt) durch
Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Peptiden
α-Helix
-
-
rechtsgängige Spiralform
Iminogruppe und Carbonylgruppe der vierten darauf folgenden
AS liegen übereinander und sind über H-Brückenbindung
verbunden (intramolekular)
Seitenketten ragen wie Stacheln nach außen
Sehr flexible Struktur
β-Faltblatt
-
-
vergleichbar mit Leporello,
lang gestreckte Zickzackform
durch die Geometrie der
Peptidbindung knicken die
einzelnen Seiten immer an
den α-Kohlenstoffatomen ab
H-Brücken zwischen jeweils
gegenüber liegenden Iminound Carbonylgruppen
Peptide liegen sehr dicht
zusammen
Struktur sehr fest
Tertiärstruktur
= räumliche Anordnung einer ganzen Peptidkette, bedingt durch chemische E
-
fibrillär aufgrund β-Faltblatt-Struktur
globulär aufgrund von α-Helix bzw. mit β-Faltblatt-Sequenzen in der Sekundärstruktur
stabilisiert durch Wechselwirkungen zwischen den Seitenketten der Aminosäuren
- H-Brücken (z.B. Tyrosin und Serin, beide mit -OH)
- Ionenbindungen (zwischen Aminogruppen der basischen und Carboxylgruppen der
sauren AS)
- Van-der-Waals-Bindungen zwischen unpolaren Seitenketten (=hydrophobe WW)
- Disulfidbrücken (je zwei Moleküle Cystein)
Leghämoglobin: Die Polypeptidkette faltet sich
überwiegend zu α-Helices.
Quartärstruktur
-
Zusammenschluss mehrerer Peptide zu einer Funktionseinheit
Hämoglobin besteht aus 4 Untereinheiten
Insulin besteht aus 2 Untereinheiten (A-Kette und B-Kette)
Sequenzanalyse von Aminosäuren
Aufbrechen der Disulfidbrücken mit Peroxyameisensäure
Aminosäureanalysator
Bestimmung, welche AS vorliegen
Hydrolyse der Amidbindungen mit Salzsäure
AS-Analysator ist eine Ionenaustauschersäule
AS werden nach steigendem pKS-Wert eluiert
Ammoniak als Vergleichssubstanz
unterschiedliche Farbumschläge eines Indikators
Messung der Absorption
Fläche unter Peaks ist Maß für relativen Anteil der AS im Gemisch
Bsp. Glutathion: 3 Peaks gleicher Größe Glu, Gly und Cys
Bestimmung der Sequenz vom N-terminalen Ende (Edman-Abbau)
Aminogruppe reagiert mit Phenylthioisosyanatmolekül (C6H5N=C=S)
chemische Veränderung der N-terminalen AS (Markierung)
Abspaltung der markierten AS
chromatographische Identifizierung der AS
Nachteil: nur bei kürzeren Polypeptiden einsetzbar
Fragmentierung durch enzymatischen Abbau
Selektive hydrolytische Spaltung von Peptiden mit bestimmten Enzymen (Proteasen)
Enzym
Trypsin
Clostripain
Chymotrypsin
Pepsin
Thermolysin
Ort der Spaltung
Lys, Arg, Carboxy-Ende
Arg, Carboxy-Ende
Phe, Trp, Tyr, Carboxy-Ende
Asp, Glu, Leu, Phe, Trp, Tyr, Carboxy-Ende
Leu, Ile, Val, Amino-Ende
Aufgabe: Ein Polypeptid, das aus 21 Aminosäuren besteht, wird durch Thermolysin hydrolysiert. Als Produkte
erhält man Cly, Ile, Val-Cys-Ser, Leu-Tyr-Cln, Val-Clu-CIn-Cys-Cys-Ala-Ser und Leu-Clu-Asn-Tyr-Cys-Asn.
Hydrolysiert man dasselbe Polypeptid mit Chymotrypsin, entstehen Cys-Asn, Cln-Leu-Clu-Asn-Tyr und Gly-lleVal-Glu-Gln-Cys-Ala-Ser-Val-Cys-Ser-Leu-Tyr. Geben Sie die Aminosäurensequenz dieses Moleküls an.
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