DSHNHL-2008-R6 - Kompetenznetz Maligne Lymphome

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DSHNHL 2008-R6
Patientenaufklärung und Einverständniserklärung Seite
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Patienteninformation, Einverständniserklärung und Protokoll des
Aufklärungsgesprächs
DDEEUUTTSSCCHHEE SSTTUUDDIIEENNGGRRUUPPPPEE HHOOCCHHM
MAALLIIGGNNEE NNOONN--HHOODDGGKKIINN--LLYYM
MPPHHOOM
MEE
German High Grade Non-Hodgkin’s Lymphoma Study Group
* (gefördert durch die Deutsche Krebshilfe
Studienleitung
Prof. Dr. B. Glaß
Abteilung Hämatologie, Onkologie
und Stammzelltransplantation
Asklepios Klinikum St. Georg
Tel.:
040 1818 85 2005
E-Mail: [email protected]
Patienteninformation zur Studie
Therapie primär progressiver und rezidivierter aggressiver
Lymphome mit Lenalidomid (Revlimid®) plus Rituximab,
Dexamethason, hochdosiertem Ara-C und Cisplatin (R² DHAP)
Studiennummer: DSHNHL 2008-R6
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
Ihre behandelnden Ärzte haben an Hand der Krankenunterlagen festgestellt, dass Sie für die
Teilnahme an einer klinischen Studie in Frage kommen. Die Teilnahme an dieser klinischen
Studie ist freiwillig; sie kann daher erst erfolgen, wenn Sie schriftlich Ihr Einverständnis erklärt
haben. Aus einer Ablehnung der Teilnahme oder einem späteren Ausscheiden entstehen Ihnen
außer der Nichtteilnahem keine weiteren Nachteile. Wir möchten Sie im Folgenden über diese
klinische Studie informieren und um Ihr Einverständnis zur Teilnahme bitten.
Was sind klinische Studien?
Klinische Studien sind systematische Untersuchungen von Arzneimitteln oder Therapieverfahren
beim Menschen. Sie dienen der Verbesserung der Therapiemöglichkeiten. Zweck von klinischen
Studien ist es, das wissenschaftlich fundierte Wissen über Wirkungen und Nebenwirkungen von
Medikamenten und Therapieverfahren zu verbessern. Klinische Studien unterliegen einem
strengen Genehmigungs- und Überwachungsverfahren dessen Grundlagen im Arzneimittelgesetz
festgelegt sind. Diese Studie wurde im Rahmen des vorgeschrieben Verfahrens vom Bundesamt
für Arzneimittelsicherheit (BfArM) und von der Ethikkommission der Ärztekammer Hamburg
geprüft und genehmigt.
Was ist der Zweck der Ihnen zur Teilnahme vorgeschlagenen Studie?
Zweck der Ihnen zur Teilnahme vorgeschlagenen Studie ist es, die Wirkung des Medikamentes
Revlimid® (Substanznahme: Lenalidomid) in Kombination mit einer Standard-Therapie
(Rituximab, Dexamethason, hochdosiertes ARA-C, Cisplatin) bei der Behandlung von
aggressiven Lymphomen zu untersuchen. Es werden Wirkungen und Nebenwirkungen des
Medikamentes Untersuchungsgegenstand sein.
Hintergrund der Studie:
Sie sind an einer bösartigen (Fachausdruck: malignen) Neubildung der Lymphdrüsenzellen
erkrankt und diese Erkrankung konnte in Ihrem Fall mit den zunächst angewendeten
Chemotherapie-Medikamenten nicht dauerhaft zum Verschwinden gebracht werden. Patienten
mit hochmalignen bzw. aggressiven Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) erzielen zu 50-80% nach
dem ersten Chemotherapieregime eine langfristige Krankheitsfreiheit. Bei einem beachtlichen
Anteil der Patienten kommt es demnach zu einem Rückfall (Fachausdruck: Rezidiv) bzw. trotz
laufender Therapie zu einem Fortschreiten der Erkrankung. Studien haben ergeben, dass
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Patienten mit den üblichen konventionellen Behandlungsprotokollen für Rezidive nur zu einem
geringen Prozentsatz (< 5%) geheilt werden. Diese unbefriedigenden Ergebnisse führten dazu,
dass immer mehr Patienten mit einem Rezidiv des NHL eine Hochdosischemotherapie mit
anschließender
Rückgabe
eigener
(autologer)
Stammzellen
erhielten.
Dieses
Behandlungsverfahren ist seit vielen Jahren Standard in der Behandlung von Rückfällen
aggressiver NHL.
Patienten bei denen die wirksamen neuen Methoden zur Erstbehandlung angewendet werden,
können im Falle eines Rezidivs aber mit der üblichen Vorgehensweise nur noch ca. zu 30 % mit
einem langfristig krankheitsfreien Verlauf rechnen. In den meisten Fällen ist es nicht mehr
möglich, mit den zunächst angewendeten Chemo- und Immuntherapieverfahren
("Induktionstherapie") noch einen Stillstand oder gar einen Rückgang des Lymphomwachstums
zu erreichen. Die abschließenden intensiven Therapieverfahren einschließlich der
Stammzelltransplantation sind aber erfahrungsgemäß nur dann von anhaltendem Erfolg begleitet,
wenn zunächst eine zufriedenstellende Induktionstherapie gelingt.
Es werden daher dringend neue Verfahren zur Verbesserung der Induktionstherapie gesucht.
Lenalidomid hat in ersten kleinen Studien als Einzelmedikament eine Wirksamkeit gegen
aggressive Lymphome nach fehlgeschlagener Ersttherapie gezeigt. Als Einzelmedikament
eingesetzt, ist der Erfolg allerdings nur vorübergehender Natur. Es stellt sich nun die Frage, ob
die Einbindung dieses neuen Medikamentes in das bisherige Standardverfahren auch die
langfristigen Erfolgsaussichten verbessert.
Was ist Lenalidomid (Revlimid®)?
Bei Lenalidomid handelt es sich um eine Medikamentenart, die unter dem Sammelnamen
Immunmodulatoren (IMiD®) bekannt ist. Solche Medikamente verändern oder regulieren die
Funktion des Immunsystems. Das erste IMiD-Präparat, das von der US-amerikanischen
Aufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) zugelassen wurde, war Thalidomid für
die Behandlung von Hautproblemen, die mit Lepra einhergehen (Erythema nodosum leprosum).
Lenalidomid ist eine Weiterentwicklung und hat eine chemische Strukturverwandtschaft zum
Thalidomid. Die Wirkung von Lenalidomid ist noch nicht vollständig verstanden, beinhaltet aber
neben einer Wirkung auf das Immunsystem auch eine direkte abtötende Wirkung auf Lymphomund Leukämiezellen. Lenalidomid ist in Deutschland zur Therapie einer anderen bösartigen
Erkrankung des Blutes bzw. Knochenmarkes, des multiplen Myeloms zugelassen. In den USA
besteht darüber hinaus Einzulassung zur Behandlung einer weiteren Bluterkrankung (Unterform
des myelodysplastischen Syndroms). Erste Therapiestudien beim aggressiven NHL zeigen
Ansprechraten von ca. 35%.
Wie wird die Studie praktisch durchgeführt?
Der Studienablauf gliedert sich in mehrere Abschnitte. Zunächst werden einige
Voruntersuchungen durchgeführt, die Ihre Eignung zum Erhalt der Studientherapie prüfen. Dann
erfolgt die eigentliche Studienbehandlung, die aus der Gabe des Testmedikamentes Lenalidomid
und der Gabe der Standardtherapie besteht. Während der Studienbehandlung sollen
Blutstammzellen für eine spätere mögliche Stammzelltransplantation gewonnen werden. Die
Stammzelltransplantation und alle anderen weiterführenden Behandlungen sind nicht mehr
Bestandteil der Studie. Auch zu diesen späteren Zeitpunkten werden allerdings noch
Behandlungsergebnisse erhoben und dokumentiert (Nachbeobachtungszeit).
Untersuchungen
Vor Beginn der Behandlung werden bei Ihnen ausführliche Untersuchungen durchgeführt, wie
sie bei bösartigen Lymphomen erforderlich sind. Dabei soll der genaue Ausbreitungsgrad der
Erkrankung ermittelt werden. Neben Blutuntersuchungen sind die Untersuchung des
Knochenmarks (Biopsie) sowie Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen notwendig. Die
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Röntgenuntersuchungen einschließlich der CT-Untersuchungen sind nach Art und Häufigkeit
Bestandteil der Standardbehandlung und nicht spezifisch für die Studie. Zu den
Standarduntersuchungen gehört auch ein HIV-Test (AIDS), über den Sie gesondert aufgeklärt
werden. Bei Bekanntwerden einer HIV-Infektion im Rahmen der durchgeführten
Untersuchungen erfolgt eine nichtnamentliche Meldung an das Robert-Koch-Institut in Berlin
gemäß den gültigen gesetzlichen Bestimmungen.
Da das Testmedikament Lenalidomid ein chemischer Abkömmling des Thalidomids ist und
Thalidomid Fehlbildungen bei Kindern in der Schwangerschaft hervorruft, besteht ein relevanter
Verdacht, dass auch Lenalidomid eine stark fruchtschädigende Wirkung besitzt. Ein Einsatz von
Lenalidomid bei Schwangeren muss daher unbedingt vermieden werden. Schwangerschaftstests
gehören daher zu den unbedingt notwendigen Voruntersuchungen.
Durch weitere Untersuchungen im Verlauf der Studie wird die Wirkung der Behandlung auf
Ihren Krankheitsverlauf überprüft. Während der Behandlungsphase sind wöchentliche
Untersuchungen, die z.T. auch von Ihrem Hausarzt vorgenommen werden können, notwendig.
Nach Abschluss der Studientherapie werden Sie in den ersten 2 Jahren alle 3 Monate, in den
Jahren 3 bis 5 alle 6 Monate nachuntersucht.
Neben den ohnehin notwendigen Untersuchungen und Blutabnahmen erfolgen im Rahmen
dieser Studie keine weiteren zusätzlichen Untersuchungen. Die Untersuchungen sind in
folgender Tabelle zusammengestellt:
Therapie
1
Tag 22
n.
Beginn
Therapie
2
Tag 43
n.
Beginn
Therapie
3
Tag 64
n.
Beginn
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Eingangsuntersuchung
Zeitpunkt
Befragung und
körperliche
Untersuchung
Schwangerschaftstest,
Beratung
Blutentnahme, Labor
zusätzliche
Blutentnahme nach
Therapie
Röntgenuntersuchung
der Lunge
Ultraschall des
Bauches
Computertomographie
von Hals, Brust,
Bauch
Knochenmarkpunktion
Punktion des
Nervenwassers
Bis zu 14 Tage vor
Beginn der
Behandlung
X
X
X
X
X
Nachuntersuchung
zwischen Tag 78
u.85 nach Beginn
(event. früher*)
X
X
X
X
wenn
am
Anfang
auffällig
wenn am Anfang
auffällig
nur bei besonderem
Risiko
* wenn ein schnelle Fortsetzung der Therapie medizinisch erforderlich ist.
Alle Untersuchungen, speziell die Röntgenuntersuchungen finden in dieser Form auch im
Rahmen einer Standardbehandlung statt.
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Studienbehandlung
1) Induktionstherapie
Am Beginn der Behandlung stehen drei Zyklen einer Immun-Chemotherapie im Abstand von
drei Wochen. Zweck dieser Behandlungszyklen ist die Reduktion der Tumorlast, da die
Ergebnisse jeder gewählten abschließenden Behandlung (Hochdosistherapie und autologe oder
allogene Stammzelltransplantation; nicht Studienbestandteil) besonders günstig ist, wenn zuvor
eine maximale Verringerung der Tumormenge erreicht wurde. Es wird hierzu ein Antikörper
(Rituximab) verwendet, der in der Behandlung aggressiver Lymphome etabliert ist und
vermutlich bereits bei Ihren Vortherapien verwendet wurde. Neben einem Kortisonabkömmling
(Dexamethason) finden zwei Zellgifte (Zytostatika) Verwendung, die bei anderen Tumoren
breite Verwendung finden und für die erste günstige Ergebnisse für die Behandlung von NonHodgkin-Lymphomen vorliegen. Diese beiden Medikamente – ARA-C und Cisplatin – sind für
die Behandlung dieser Erkrankung seit etwa 20 Jahren im Gebrauch. Der Antikörper und die
Chemotherapeutika werden als Infusion verabreicht. Zusätzlich zur Chemo- und Immuntherapie
werden weitere Medikamente verabreicht, die Nebenwirkungen wie Übelkeit oder die
Beeinträchtigung der Blutbildung mildern sollen. Über diese Teile Ihrer Behandlung werden Sie
gesondert aufgeklärt. Jeder dieser Zyklen erfordert einen Krankhausaufenthalt von 4-14 Tagen.
Zu dieser Chemotherapie und Immuntherapie wird eine je nach Behandlungsgruppe steigende
Menge von Lenalidomid hinzugegeben. Jede Behandlungsgruppe umfasst zunächst 6 Patienten.
Wenn bestimmte Sicherheitskriterien erfüllt sind, kann die Dosis dieses Medikamentes für die
nächsten 6 Patienten erhöht werden. Die für Sie zutreffende Tagesdosis Lenalidomid beträgt:
Dosisgruppe ___N: ___X mg
Lenalidomid wird in den Dosisgruppen 0-2 über sieben Tage, in den letzten zwei
Behandlungsgruppen über 14 Tage, als Tablette verabreicht.
Insgesamt ergibt sich für Sie folgender Behandlungsplan:
R2-DHAP
Medikament
Einzeldosis
Rituximab
Cisplatin
ARA-C
Dexamethason
PEGFilgrastim*
375 mg/m²
100 mg/m²
2000 mg/m²
40 mg
6 mg
Lenalidomide
Gruppe
0
1
2
3
4
Anzahl
Einzeldosen
1
1
2
4
1
Einzeldosis
0 mg (C1), 5 mg (C2, C3)
5 mg (C1-C3)
15 mg (C1-C3)
15 mg (C1-C3)
20 mg (C1-C3)
Behandlungstag
1
2
3
2 bis 5
6
Medikamenten Anwendnungsart
gaben pro Tag
i.v. 3 h
1
i.v. 2 h
2
i.v. 3 h
1
i.v. 15 min
1
s.c.
7
1–7
1
p.o.
14
14
-6 - 7
-6 – 7
1
1
p.o.
p.o.
Abkürzungen: ARA-C: Cytarabin, ein Zytostatikum; .v.: intravenös – Gabe eines Medikamentes als Infusion oder
Spritze in eine Vene; s.c.: subcutan - Gabe eines Medikamentes als Spritze unter die Haut; p.o.: per os – Gabe
eines Medikamentes „über den Mund“ als Tablette, Kapsel oder Saft.
Die Therapie wird alle 21 Tage wiederholt, sofern bestimmte Sicherheitskriterien bezüglich Ihres
Blutbildes und sonstigen Gesundheitszustandes erfüllt sind.
Die Stammzellgewinnung findet nach dem 1. oder 2. Zyklus R2-DHAP statt.
*Im ersten oder zweiten Zyklus Filgrastim in einer Dosierung von 10 µg/kg KG anstelle von PEGFilgrastim für die Stammzellmobilisierung.
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Für alle Beschreibungen von Nebenwirkungen und Risiken gelten die folgenden Definitionen: Die
Häufigkeit ist definiert als: Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, ≤ /10); gelegentlich (≥1/1.000,
≤/100); selten (≥1/10.000, ≤/1.000)], sehr selten (≤/10.000 einschließlich gemeldeter Einzelfälle)
Risiken und Komplikationen durch Lenalidomid:
Wie bereits erwähnt ist das Testmedikament Lenalidomid ein chemischer Abkömmling des
Thalidomids (früherer Handelsname: Contergan). Thalidomid ruft Fehlbildungen bei Kindern in der
Schwangerschaft hervor. Es besteht ein relevanter Verdacht, dass auch Lenalidomid eine stark
fruchtschädigende Wirkung besitzt.
Daher dürfen schwangere Frauen und Frauen, die ein Kind stillen, an dieser klinischen Prüfung
nicht teilnehmen!
Vor Beginn der klinischen Prüfung müssen sich alle Frauen einem Schwangerschaftstest
unterziehen. Davon ausgenommen sind Frauen nach der Menopause oder solche, die operativ
sterilisiert wurden.
FRAUEN IM GEBÄRFÄHIGEN ALTER
Da die Risiken unter der Einnahme von Lenalidomid für einen ungeborenen Fötus oder ein
gestilltes Kind nicht bekannt sind, müssen Sie nach bestem Wissen bestätigen, dass Sie zum
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht schwanger sind und kein Kind stillen, und dass Sie nicht
beabsichtigen, während der Teilnahme an dieser Forschungsstudie schwanger zu werden. Sie
müssen, sofern sie nicht ständige heterosexuelle Abstinenz zusichern (welche Sie jeden Monat
neu bestätigen müssen), immer eine medizinisch akzeptierte, sichere Verhütungsmethode
anwenden. Die Empfängnisverhütung muss bereits 4 Wochen vor der ersten Einnahme von
Lenalidomid beginnen und bis mindestens 4 Wochen nach der letzten Einnahme durchgehend
fortgeführt werden. Als sichere Methoden gelten orale, injizierbare oder implantierbare
hormonale Kontrazeptiva (Hormonimplantate, Levonorgestrel-freisetzendes Intrauterinpessar
(IUP), Depot-Medroxyprogesteronaceat, Sterilisation (Tubenligatur), Geschlechtsverkehr
ausschließlich mit einem vasektomiertem Partner (muss durch 2 negative Samenanalysen
bestätigt sein), bestimmte Sorten der „Pille“, die nur das Hormon Progesteron enthalten).
Zusätzlich sollte ein Kondom verwendet werden. Vor der Teilnahme an dieser Forschungsstudie
müssen Sie und ihr behandelnder Arzt die Empfängnisverhütung und deren Einhaltung während
der Einnahme von Lenalidomid besprechen und sich auf eine für sie geeignete Methode
festlegen. Um festzustellen, ob Sie schwanger sind, werden während der Teilnahme an dieser
Forschungsstudie außerdem regelmäßig Schwangerschaftstests durchgeführt (mindestens einmal
vor Behandlungsbeginn, alle 4 Wochen nach Beginn der Einnahme der Studienmedikation und 4
Wochen nach Beendigung der Behandlung). Wenn Sie schwanger sind oder den Verdacht hegen,
eventuell schwanger geworden zu sein, während Sie Lenalidomid einnehmen, müssen Sie sofort
die Einnahme von Lenalidomid stoppen und Ihren Studienarzt informieren.
MÄNNER MIT PARTNERINNEN IM GEBÄRFÄHIGEN ALTER
Männer, die eine Partnerin im gebärfähigen Alter haben, müssen während des
Geschlechtsverkehrs stets ein Latexkondom verwenden, da nicht auszuschließen ist, dass
Lenalidomid auch mit der Samenflüssigkeit ausgeschieden wird. Zusätzlich ist zu empfehlen,
dass Ihre Partnerin für die Dauer der Behandlungszeit eine medizinisch anerkannte
Verhütungsmethode anwendet (Pille; Implantat oder Spirale). Sollte Ihre Partnerin trotz der
angewendeten Verhütungsmaßnahmen schwanger werden, so müssen Sie unbedingt nach
Bekanntwerden sofort Ihren behandelnden Arzt darüber informieren.
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Patienten mit einer schweren Infektionskrankheit sowie Patienten mit Überempfindlichkeit
(Allergie) gegenüber Lenalidomid oder Thalidomid dürfen nicht an dieser klinischen Studie
teilnehmen.
Darüber hinaus wurden in klinischen Studien bzw. seit der regelmäßigen Verwendung von
Lenalidomid folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Kreislauf und Herzerkrank.: Häufig: Venöse Thromboembolie (tiefe Venenthrombose,
pulmonale Embolie), Vorhofflimmern, Palpitationen. Gelegentl.: kongestive Herzinsuff., pulm.
Ödem, Herzklappeninsuff., Vorhofflattern, Arrhythmien, ventrikul. Trigeminus, Bradykardie,
Tachykardie, QT-Zeit-Verlängerung, Sinustachykardie. Kongenitale, familiäre u. genetische
Erkrank.: Gelegentl.: Chromosomenaberrationen.
Erkrank. des Blutes u. des Lymphsystems: Sehr häufig: Neutropenie, Thrombozytopenie,
Anämie. Häufig: febrile Neutropenie, Panzytopenie, Leukopenie, Lymphopenie. Gelegentl.:
Granulozytopenie, hämolyt. Anämie, autoimmunhämol. Anämie, Hämolyse, Hyperkoagulation,
Koagulopathie, Monozytopenie, Leukozytose, Lymphadenopathie.
Erkrank. des Nervensystems: Häufig: Schlaganfall, Synkope, periph. Neuropathie, Neuropathie,
periph. sensor. Neuropathie, Schwindel, Ageusie, Dysgeusie, Parästhesie, Kopfschm., Tremor,
Hypästhesie, Somnolenz, Gedächtnisstör. Gelegentl.: intrakran. Blutungen, intrakran.
Sinusthrombose, thrombot. Schlaganfall, zerebrale Ischämie, transitor. ischäm. Attacken,
Leukoenzephalopathie, Neurotoxizität, Polyneuropathie, periph. motor. Neuropathie,.
Dysästhesie, Aphonie, Dysphonie, Aufmerksamkeitsstör., Ataxie, Gleichgewichtsstör.,
posturaler Schwindel, Brennen, Schm. in d. Zervikalwurzel, Dyskinesie, Hyperästhesie, motor.
Stör., myasthen. Syndr., orale Parästhesie, psychomot. Hyperaktivität, Anosmie.
Augenerkrank.: Häufig: verschwommenes Sehen, Katarakt, reduz. Sehschärfe, verstärkter
Tränenfluss. Gelegentl.: Erblindung, retinale Arteriosklerose, Retina-Venenthrombose, Keratitis,
Sehstör., Lidödem, Konjunktivitis, Augenjuckreiz, Augenrötung, Augenreiz., trockene Augen.
Erkrank. des Ohrs u. des Labyrinths: Häufig: Vertigo. Gelegentl.: Taubheit, Hypoakusie,
Tinnitus, Ohrenschm., Ohrjucken. Erkrank. d. Atemwege, des Brustraums u. Mediastinums:
Häufig: pulmonale Embolie, Dyspnoe, Belastungsdyspnoe, Bronchitis, Husten, Pharyngitis,
Nasopharyngitis, Heiserk., Schluckauf. Gelegentl.: Bronchopneumopathie, Asthma, Atemnot,
pulmonale Kongestion, Pleuraschm., verstopfte Nase, vermehrtes Rachensekret, Laryngitis,
Verstopfung d. Nebenhöhlen, Nebenhöhlenschm., Nasenbluten, trockener Hals.
Erkrank. des Gastrointestinaltrakts: Sehr häufig: Obstipation, Diarrhoe, Nausea, Gewichtszu- u. abnahme. Häufig: Erbrechen, Dyspepsie, Oberbauchschm., Gastritis, aufgeblähter Bauch,
Bauchschm., Stomatitis, trockener Mund, Flatulenz. Gelegentl.: gastrointest. Blutungen, pept.
Ulkusblutungen, Ösophagitis, gastroösophagealer Reflux, Kolitis, Typhlitis, Gastroduodenitis,
Aptyalismus, Proktitis, Gastroenteritis,. Ösophagusschm., Dysphagie, Odynophagie,
Hämorrhoiden, epigastrische Beschw., aphthöse Stomatitis, Cheilitis, Glossodynie, Gingivitis,
Lippengeschwüre, Zungengeschwüre, Schm. im Mund, Zahnschm., Zahnempfindlichk.,
Zahnfleischbluten, orale Hypästhesie, Lippenschm., belegte Zunge.
Erkrank. d. Nieren u. Harnwege: Häufig: Nierenversagen. Gelegentl.: akutes Nierenversagen,
Harndrang, renale Tubulusnekrose, Zystitis, Hämaturie, Harnverhalt, Dysurie, erworbenes
Fanconi-Syndrom, Harninkontinenz, Polyurie, erhöhte Blutharnstoffwerte, erhöhte
Blutkreatininwerte, Nykturie.
Erkrank. d. Haut u. des Unterhautzellgewebes: Sehr häufig: Hautausschlag. Häufig:
Gesichtsödem, trockene Haut, Pruritus, Erythem, Follikulitis, Hyperpigmentierung d. Haut,
Exanthem, vermehrtes Schwitzen, nächtliches Schwitzen, Alopezie. Gelegentl.: Erythema
nodosum, Urtikaria, Ekzem, Erythrose, erythematöser, juckender, papulöser Hautausschlag,
Hyperkeratose, Erguss, Hautfissuren, Akne, akneiforme Dermatitis, Lichen sclerosus,
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Dekubitalgeschwür, pigmentierte Lippen, Prurigo, Rosazea, Lichtempfindlichk.-reakt.,
seborrhoische Dermatitis, Brennen d. Haut, Abschuppung d. Haut, Hautverfärbungen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- u. Knochenerkrank.: Sehr häufig: Muskelkrämpfe,
Muskelschwäche. Häufig: Steroidmyopathie, Myopathie, Myalgie, Arthralgie, Rückenschm.,
Knochenschm., Gliederschm., Thoraxschm., periph. Schwellungen. Gelegentl.: Osteonekrose,
Muskelatrophie, Amyotrophie, Fußschm., Muskelspasmen, muskuloskeletale Schm., nächtliche
Krämpfe,
Leistenschm.,
Kieferschm.,
Nackenschm.,
Spondylitis,
Gelenksteife,
Gelenkschwellung,. muskuloskeletale Steife, Gliederbeschw., Zehenmissbild., lok.
Schwellungen.
Endokrine Erkrank.: Häufig: cushingoide Sympt. Gelegentl.: adrenale Suppression,
Nebenniereninsuff., erworbener Hypothyreoidismus, Anstieg u. Abfall v. TSH, Hirsutismus.
Stoffwechsel- u. Ernährungsstör.: Häufig: Hyperglykämie, Anorexie, Hypokalzämie,
Hypokaliämie, Dehydratation, Hypomagnesiämie, Flüssigk.-retention. Gelegentl.: metabol.
Azidose, Diabetes mell., Hyponatriämie, Hyperkalzämie, Hyperurikämie, Hypalbuminämie,
Kachexie, Gedeihstör., Gicht, Hypophosphatämie, Hyperphosphatämie, Appetitzunahme.
Infekt. u. parasitäre Erkrank.: Häufig: Pneumonie, Infekt. des unteren Respirationstrakts, Herpes
zoster, Herpes simplex, Harnwegsinfekt., Infekt. des oberen Respirationstrakts, Sinusitis, orale
Candidiasis, orale Pilzinfekt. Gelegentl.: septischer Schock, Meningitis, neutrop. Sepsis, Sepsis,
Escherichia-Sepsis,
Clostridium-difficile-Sepsis,
Enterobacter-Bakteriämie,
subakute
Endokarditis,
Bronchopneumonie,
lobäre
Pneumonie,
bakt.
Pneumonie,
Pneumokokkenpneumonie, Pneumocystis-carinii-Pneumonie, primäre atypische Pneumonie,
akute Bronchitis, Infekt. des Respirationstrakts, Herpes zoster ophthalmicus, postzosterische
Neuralgie, Prostatainfekt., Sinobronchitis, ösophageale Candidiasis, infekt. Bursitis, Erysipel,
Zellulitis, Zahnabszess, chron. Sinusitis, Furunkel, pustulärer Ausschlag, Ohrinfekt., Pilzinfekt.,
genitale Candidiasis, Candida-Infekt., Influenza, Tinea, Fußpilzinfekt., Analwarzen.
Verletzung, Vergiftung u. durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Gelegentl.: Wundheilstör.
Gutartige,. bösartige u. unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten u. Polypen): Gelegentl.:
Basalzellkarzinom, Glioblastoma multif.
Gefäßerkrank.: Häufig: tiefe Venenthrombosen, Venenthrombosen in den Extremitäten,
Hypotonie, Hypertonie, orthostat. Hypotonie, Hitzegefühl. Gelegentl.: Kreislaufkollaps,
Thrombose, Ischämie, periph. Ischämie, intermitt. Claudicatio, Phlebitis, Blässe, Petechien,
Hämatome, postphlebit. Syndr., Thrombophlebitis, superfizielle Thrombophlebitis.
Allg. Erkrank. u. Beschw. am Verabreich.-ort: Sehr häufig: Erschöpfung, Asthenie, periph.
Ödem. Häufig: Fieber, Rigor, Schleimhautentzünd., Ödem, Lethargie, Unwohlsein. Gelegentl.:
Hyperpyrexie, Brustschm., Engegefühl in d. Brust, Schm., Schwierigk. beim Gehen, Gangstör.,
Durst, Druckgefühl in d. Brust, Kältegefühl, nervöses Gefühl, grippeähnl. Erkrank.,
submandibuläre Schwellung, Stürze, gestörte Wundheilung.
Erkrank. des Immunsystems: Gelegentl.: erworbene Hypogammaglobulinämie. Leber- u.
Gallenerkrank.: Gelegentl.: abnormale Leberfunkt.-tests, erhöhte Alanin-Aminotransferasewerte,
erhöhte Aspartat-Aminotransferasewerte, Anstieg des Bilirubins im Blut.
Erkrank. d. Geschlechtsorgane u. d. Brustdrüse: Häufig: erektile Dysfunkt., Gynäkomastie,
Metrorrhagie, schmerzende Brustwarzen.
Psychiatr. Erkrank.: Sehr häufig: Schlaflosigk. Häufig: Verwirrtheit, Halluzinationen,
Depressionen, Aggression, Agitation, Stimmungsänder., Angstzustände, Nervosität, Reizbarkeit,
Stimmungsschwank. Gelegentl.: psychot. Stör., Hypomanie,. Wahnvorstellungen, veränderter
mentaler Zustand, Schlafstör., abnorme Träume, depress. Stimmung, Affektlabilität,
Antriebslosigk., Libidoverlust, Alpträume, Persönlichkeitsveränd., Panikattacken, Unruhe.
Sekundäre Primärmalignome: Gelegentlich: Bei vorbehandelten Patienten mit Multiplem Myelom, einer
bösartigen Erkrankung des Knochenmarks, die im Rahmen von klinischen Studien mit Lenalidomid und
Dexamethason behandelt wurden, kam es im Vergleich zu nicht mit Lenalidomid/Dexamethason
Version 8.1 vom 03.02.2012; Eudra-CT Nr. 2009-010824-25
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behandelten Kontrollgruppen zu vermehrten sekundären bösartigen Erkrankungen, in erster Linie zu
Krebserkrankungen der Haut (Basalzell- und Plattenepithelkarzinome).
Bitte beachten Sie, dass alle beobachteten Krankheitserscheinungen bei Patienten auftraten, die
an einer bösartigen Erkrankung litten und möglicherweise in engem zeitlichen Zusammenhang
weitere Medikamente, z.B. kortisonhaltige Präparate erhielten. Die Auflistung besagt nicht, dass
Lenalidomid die Ursache all dieser Symptome gewesen ist.
Nach bisheriger klinischer Erfahrung sind folgende Nebenwirkungen direkt auf das Lenalidomid
zurückzuführen, häufig und von ihrer Schwere beachtenswert:
1.) Die Entstehung von Verschlüssen der großen Beinvenen (Thrombose) mit dem Risiko einer
Einschwemmung in die Lungengefäße (Lungenembolie). Wegen dieser Nebenwirkung werden
spezielle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Bei allen Hinweisen hierauf (Schwellung der Beine,
Schmerzen in den Beinen, plötzliche Luftnot, Herzjagen) soll unverzüglich ein Arzt informiert
werden.
2.) Abnahme der Zahl der weißen Blutzellen und dadurch Infektionsgefahr. Bei allen Zeichen
einer Infektion wie Fieber, Schüttelfrost, Husten oder Atemnot sollte auch an Wochenenden oder
in der Nacht Kontakt zur behandelnden Klinik gesucht werden.
3.) Abnahme der Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) und dadurch Blutungsgefahr. Die Zahl
der Blutplättchen wird regelmäßig überwacht und es werden Thrombozyten bei Gefahr ersetzt.
Dennoch ist es wichtig auf Zeichen einer Blutungsneigung wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten
oder verlängerter Blutung aus kleinen Verletzungen zu achten und im Zweifelsfall ärztlichen Rat
zu suchen.
4) Störungen der Nerven mit Taubheitsgefühl und Kribbeln insbesondere in den Händen oder
Füssen sowie Schmerzen. Diese Probleme sind seltener als die erstgenannten und in der Regel
bei Absetzten des Medikamentes rückbildungsfähig. Sie sollten dem behandelnden Arzt
gegenüber erwähnt werden.
5.) Lenalidomid hat möglicherweise einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. In Zusammenhang mit der
Anwendung von Lenalidomid wurde über Erschöpfung, Schwindel, Schläfrigkeit und
verschwommenes Sehen berichtet. Daher wird bei der Teilnahme am Straßenverkehr oder beim
Bedienen von Maschinen zur Vorsicht geraten.
Sollten Sie irgendwelche weiteren Nebenwirkungen erfahren oder nicht normale Symptome an
sich beobachten, bitten wir Sie, sich unmittelbar an die Sie behandelnden Ärzte zu wenden
Die Risken der zusammen mit dem Lenalidomid gegebenen Standardtherapie (z.B. Rituximab,
Dexamethason, Cytarabin, Cisplatin) werden Ihnen durch die behandelnden Ärzte gesondert
erläutert und Sie erhalten hierzu eine eigene Informationsschrift. Da dies Probleme betrifft, die
auch außerhalb dieser Studie für alle Patienten in ihrer Krankheitssituation bestehen, finden sie
hier keine gesonderte Erwähnung.
Nebenwirkungen durch Untersuchungen:
Während der Behandlung müssen wiederholt Untersuchungen durchgeführt werden. Es werden
die gleichen Untersuchungen in gleicher Häufigkeit durchgeführt, die auch unabhängig von der
Studientherapie durchgeführt werden müssen.
Blutentnahme und Anlage von Venenverweilkanülen: Nach einer Blutentnahme oder der Anlage
von Venenverweilkanülen zur Infusion kann es zur Ausbildung eines Blutergusses an der
Entnahmestelle kommen. Diese Komplikation tritt nur sehr selten auf, wenn Sie nach der
Blutentnahme einige Minuten auf die Entnahmestelle Druck ausüben. Selten (5-10%) kommt es
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zu Entzündungen im Bereich der Einstichstelle und äußerst selten (<1%) zur Verletzung von
Nerven beim Einstich durch die Haut.
Anlage von Zentralen Venenkathetern: Für die DHAP-Therapie und für die Transplantationen
müssen Sie einen Zentralen Venenkatheter erhalten. Dabei handelt es sich um einen
Plastikschlauch, der in eine große Blutader am Hals oder unterhalb des Schlüsselbeins eingeführt
wird. Bei der Anlage des Katheters kann es zu Blutergüssen kommen (<10%), außerdem äußerst
selten zu einem Eindringen von Luft in den Spalt zwischen Rippenfell und Lungenfell (<5%)
oder zur Verletzung von Nerven. Infektionen an der Kathetereinstichstelle kommen im Verlauf
der Behandlung vor (<10%), dann muss der Katheter entfernt und eine antibiotische Behandlung
begonnen werden.
Computertomographie (Röntgenschichtuntersuchung) und Röntgenaufnahmen: Jede
Röntgenuntersuchung bedeutet eine gewisse Strahlenbelastung des Körpers mit einem geringen
Risiko, eine bösartige Erkrankung hervorzurufen. Ohne die Durchführung von CTUntersuchungen kann eine Behandlung eines Lymphoms nicht durchgeführt werden und im
Vergleich zu dem Risiko, das die Behandlung selbst darstellt, kann das zusätzliche Risiko durch
die
CT-Untersuchungen
als
vernachlässigbar
angesehen
werden.
Eine
Magnetresonanztomographie kann eine Alternative zur CT-Untersuchung darstellen, jedoch
nicht für alle Fragestellungen. Wenden Sie sich bei Fragen ggf. an Ihren behandelnden Arzt.
Für die Schichtuntersuchungen wird Ihnen ein Kontrastmittel zur besseren Beurteilung der
Bilder gespritzt, dies kann Übelkeit (<10%) und allergische Reaktionen (<5%) hervorrufen.
Entnahme einer Gewebeprobe: Bei der Entnahme einer Gewebeprobe zur Sicherung der
Diagnose besteht grundsätzlich ein Operationsrisiko (Blutungen, Verletzung von Nerven oder
anderen Organen, Entzündung, Narkoserisiko). Die Höhe des Risikos hängt sehr von dem Ort in
Ihrem Körper ab, an dem die Gewebeprobe entnommen wird, bitte fragen Sie Ihren
behandelnden Arzt genau nach dem Risiko.
Knochenmarkpunktion:
Eine
Knochenmarkpunktion
ist
zur
Beurteilung
der
Krankheitsausbreitung unerlässlich. Sie wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Nach der Punktion kann es oft zu Schmerzen an der Einstichstelle kommen (>50%), seltener zur
Ausbildung eines Blutergusses (<10%) oder einer Entzündung (<5%). Das Risiko schwerer
Komplikationen (schwere Blutungen, Verletzungen von Organen) ist < 1%.
Liquorpunktion: Bei einigen Patienten wird eine Untersuchung des Gehirnwassers (Liquors)
durchgeführt. Dafür muss eine dünne Nadel am unteren Bereich des Rückens in den
Rückenmarkkanal eingeführt werden um eine Probe zu entnehmen. In Einzelfällen wird auch ein
Medikament in das Gehirnwasser gespritzt. Das Risiko einer Nervenschädigung bei der Punktion
ist äußerst gering (<1%), aber viele Patienten (30%) leiden nach dieser Untersuchung unter
Kopfschmerzen. Es gibt ein geringes Risiko der Keimverschleppung in das Gehirnwasser mit
dem Risiko einer bakteriellen Gehirnhautentzündung nach der Untersuchung (<1%).
Versicherungsschutz
Bei der klinischen Prüfung eines Arzneimittels sind alle Studienteilnehmer gemäß dem
Arzneimittelgesetz versichert. Der Umfang des Versicherungsschutzes beträgt 500.000 € pro
Schadensfall. Die Einzelheiten ergeben sich aus den Versicherungsunterlagen, die Sie
ausgehändigt bekommen.
Wenn Sie vermuten, dass durch die Teilnahme an der klinischen Prüfung Ihre Gesundheit
geschädigt oder bestehende Leiden verstärkt wurden, müssen Sie dies unverzüglich dem
Versicherer
Allianz Vertrieb Industrie GmbH
Postfach 130405
20104 Hamburg
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Versicherungsscheinnummer GHA30/0446/5302215/490
Fax: 040/ 441 99-6 0297
direkt anzeigen, gegebenenfalls mit Unterstützung durch Ihren Prüfarzt, um Ihren
Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Sofern Ihr Prüfarzt Sie dabei unterstützt, erhalten Sie
eine Kopie der Meldung. Sofern Sie Ihre Anzeige direkt an den Versicherer richten,
informieren Sie bitte zusätzlich Ihren Prüfarzt.
Bei der Aufklärung der Ursache oder des Umfangs eines Schadens müssen Sie mitwirken und
alles unternehmen, um den Schaden abzuwenden und zu mindern.
Während der Dauer der klinischen Prüfung dürfen Sie sich einer anderen medizinischen
Behandlung – außer in Notfällen – nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Prüfarzt
unterziehen. Von einer erfolgten Notfallbehandlung müssen Sie den Prüfarzt unverzüglich
unterrichten.
Sie erhalten ein Exemplar der Versicherungsbestätigung einschließlich der
Versicherungsbedingungen. Wir weisen Sie insbesondere auf Punkt 1.4 (zu den Ausschlüssen),
Punkt 3.1 (zum Umfang der Leistungen) und Punkt 4.3 sowie Punkt 4.4. (zu Ihren
Obliegenheiten) hin.
Wir weisen Sie ferner darauf hin, dass Sie auf dem Weg von und zur Prüfstelle nicht
unfallversichert sind/in folgender Weise versichert sind.
Beratungsgespräche an der Prüfstelle
Sie haben stets die Gelegenheit zu weiteren Beratungsgesprächen mit dem auf Seite 1 genannten
oder einem anderen Prüfarzt.
Kontaktstelle
Es existiert außerdem eine Kontaktstelle bei der zuständigen Bundesoberbehörde. Teilnehmer an
klinischen Prüfungen, ihre gesetzlichen Vertreter oder Bevollmächtigten können sich an diese
Kontaktstelle wenden:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Fachgebiet Klinische Prüfung / Inspektionen
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
53175 Bonn
Telefon: 0228 / 207-4318 Fax: 0228 / 207-4355
E-mail: [email protected]
Teilnahme an der Studie: Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und kann jederzeit ohne
Angabe von Gründen widerrufen werden. Sie können jederzeit die weitere Teilnahme
verweigern und die Therapie frei wählen. Wir versichern Ihnen, dass sich ein derartiger
Entschluss in keiner Weise nachteilig auf die weitere medizinische Betreuung auswirken würde.
Wir möchten Sie bitten, sich mit weiteren Fragen an die Sie behandelnden Ärzte zu wenden, die
Ihnen den genauen Ablauf der Behandlung erläutern werden.
Es wurde für alle Patienten dieser Studie eine Versicherung bei der Allianz Vertrieb Industrie
GmbH gemäß Arzneimittelgesetz abgeschlossen. Diese Versicherung deckt Schäden, die durch
die studienspezifische Therapie verursacht werden. Die Versicherungsbedingungen werden
Ihnen ausgehändigt.
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Einverständniserklärung
DDEEUUTTSSCCHHEE SSTTUUDDIIEENNGGRRUUPPPPEE HHOOCCHHM
MAALLIIGGNNEE NNOONN--HHOODDGGKKIINN--LLYYM
MPPHHOOM
MEE
German High Grade Non-Hodgkin’s Lymphoma Study Group
* (gefördert durch die Deutsche Krebshilfe
Hauptprüfer der Klinik, Institution,
Anschrift, Telefon, Fax, Email
Patienteneinverständniserklärung zur Studie
Therapie primär progressiver und rezidivierter aggressiver
Lymphome mit Lenalidomid (Revlimid®) plus Rituximab,
Dexamethason, hochdosiertem Ara-C und Cisplatin (R² DHAP)
Studiennummer: DSHNHL 2008-R6
Eudra-CT Nr. 2009-010824-25
............................................................................................................................
Name des Patienten in Druckbuchstaben
geb. am
........................................
Teilnehmer-Nr.
........................................
Ich bin in einem persönlichen Gespräch durch den Prüfarzt
............................................................................................................................
Name der Ärztin/des Arztes
ausführlich und verständlich über das Prüfmedikament und die Vergleichstherapie sowie
über Wesen, Bedeutung, Risiken und Tragweite der klinischen Prüfung aufgeklärt worden.
Ich habe darüber hinaus den Text der Patienteninformation sowie die hier nachfolgend
abgedruckte Datenschutzerklärung gelesen und verstanden. Ich hatte die Gelegenheit, mit
dem Prüfarzt über die Durchführung der klinischen Prüfung zu sprechen. Alle meine Fragen
wurden zufrieden stellend beantwortet.
Möglichkeit zur Dokumentation
Aufklärungsgesprächs:
zusätzlicher
Fragen seitens
des
Patienten
oder
sonstiger
Aspekte
des
Ich hatte ausreichend Zeit mich zu entscheiden.
Mir ist bekannt, dass ich jederzeit und ohne Angabe von Gründen meine Einwilligung zur
Teilnahme an der Prüfung zurückziehen kann (mündlich oder schriftlich), ohne dass mir
daraus Nachteile für meine medizinische Behandlung entstehen.
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Datenschutz:
Mir ist bekannt, dass bei dieser klinischen Prüfung personenbezogene Daten, insbesondere medizinische Befunde, über mich
erhoben, gespeichert und ausgewertet werden sollen. Die Verwendung der Angaben über meine Gesundheit erfolgt nach
gesetzlichen Bestimmungen und setzt vor der Teilnahme an der klinischen Prüfung folgende freiwillig abgegebene
Einwilligungserklärung voraus, das heißt ohne die nachfolgende Einwilligung kann ich nicht an der klinischen Prüfung
teilnehmen.
1.
Ich erkläre mich damit einverstanden, dass im Rahmen dieser klinischen Prüfung personenbezogene Daten, insbesondere
Angaben über meine Gesundheit, über mich erhoben und in Papierform sowie auf elektronischen Datenträgern beim
Institut für klinische Forschung (IfS GmbH) in Göttingen aufgezeichnet werden. Soweit erforderlich, dürfen die erhobenen
Daten pseudonymisiert (verschlüsselt) weitergegeben werden an:
a) den Sponsor (Gesellschaft für medizinische Innovation in der Hämatologie und Onkologie, GMIHO), den Leiter der
klinischen Prüfung, Prof. Dr. B. Glaß, Hamburg, oder eine von diesen beauftragte Stelle zum Zwecke der
wissenschaftlichen Auswertung,
b) im Falle eines Antrags auf Zulassung: an den Antragsteller und die für die Zulassung zuständige Behörde:
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
c) im Falle unerwünschter Ereignisse: an den oben genannten Leiter der klinischen Prüfung als Beauftragten des
Sponsors; an die jeweils zuständige Ethik-Kommission und die zuständige Bundesoberbehörde (Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte), sowie von dieser an die Europäische Datenbank.
2.
Außerdem erkläre ich mich damit einverstanden, dass autorisierte und zur Verschwiegenheit verpflichtete Beauftragte des
Sponsors sowie die zuständigen Überwachungsbehörden in meine beim Prüfarzt vorhandenen personenbezogenen
Daten, insbesondere meine Gesundheitsdaten, Einsicht nehmen, soweit dies für die Überprüfung der ordnungsgemäßen
Durchführung der Studie notwendig ist. Für diese Maßnahme entbinde ich den Prüfarzt von der ärztlichen Schweigepflicht.
3.
Die Einwilligung zur Erhebung und Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten, insbesondere der Angaben über
meine Gesundheit, ist unwiderruflich. Ich bin bereits darüber aufgeklärt worden, dass ich jederzeit die Teilnahme an der
klinischen Prüfung beenden kann. Im Fall eines solchen Widerrufs meiner Einwilligung, an der Studie teilzunehmen, erkläre
ich mich damit einverstanden, dass die bis zu diesem Zeitpunkt gespeicherten Daten weiterhin verwendet werden dürfen,
soweit dies erforderlich ist, um
a) Wirkungen des zu prüfenden Arzneimittels festzustellen,
b) sicherzustellen, dass meine schutzwürdigen Interessen nicht beeinträchtigt werden,
c) der Pflicht zur Vorlage vollständiger Zulassungsunterlagen zu genügen.
4.
Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Daten nach Beendigung oder Abbruch der Prüfung mindestens zehn
Jahre aufbewahrt werden, wie es die Vorschriften über die klinische Prüfung von Arzneimitteln bestimmen. Danach werden
meine personenbezogenen Daten gelöscht, soweit nicht gesetzliche, satzungsmäßige oder vertragliche
Aufbewahrungsfristen entgegenstehen.
5.
Ich bin über folgende gesetzliche Regelung informiert: Falls ich meine Einwilligung, an der Studie teilzunehmen, widerrufe,
müssen alle Stellen, die meine personenbezogenen Daten, insbesondere Gesundheitsdaten, gespeichert haben,
unverzüglich prüfen, inwieweit die gespeicherten Daten für die in Nr. 3 a) bis c) genannten Zwecke noch erforderlich sind.
Nicht mehr benötigte Daten sind unverzüglich zu löschen.
6.
Ich bin damit einverstanden, dass mein Hausarzt
...................................................................................................................................
Name
über meine Teilnahme an der klinischen Prüfung informiert wird. Mein Hausarzt, die Prüfärzte der behandelnden Klinik
sowie das klinische Studiensekretariat an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg dürfen, soweit dies für meine
medizinische Betreuung und die Sicherheit meiner Behandlung notwendig ist, auch ohne Pseudonymisierung meiner
Personendaten kommunizieren. Die hierbei gewonnen Informationen finden keinen Eingang in die elektronische
Studiendokumentation und unterliegen den üblichen Datenschutzbestimmungen medizinischer Daten.
Version 8.1 vom 03.02.2012; Eudra-CT Nr. 2009-010824-25
DSHNHL 2008-R6
Patientenaufklärung und Einverständniserklärung Seite
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Ich erkläre mich bereit,
an der oben genannten klinischen Prüfung
freiwillig teilzunehmen.
Ein Exemplar der Patienten-Information und -Einwilligung sowie die
Versicherungsbedingungen habe ich erhalten. Ein Exemplar verbleibt im
Prüfzentrum.
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Name des Patienten in Druckbuchstaben
....................................
...............................................................................
Datum
Unterschrift des Patienten
Ich habe das Aufklärungsgespräch geführt und die Einwilligung des Patienten eingeholt.
...........................................................................................................................
Name des Prüfarztes/der Prüfärztin in Druckbuchstaben
....................................
...............................................................................
Datum
Unterschrift des aufklärenden Prüfarztes/der Prüfärztin
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