LOOPING S Der Looping ohne Reibung Ein Eiswürfel der Masse m, im Folgenden kurz Körper genannt, startet im Punkt S und rutscht die tangentiale Ebene hinunter und danach durch den vertikalen Looping. Reibung bleibt außen vor, so dass nur konservative Kräfte vorliegen. Betrachten wir typische Fragen. H r h0 T a) Zeichnen Sie im höchsten Punkt H und im tiefsten Punkt T des Loopings alle Kräfte mit ihren Bezeichnungen ein, welche an dem Körper angreifen. Benennen Sie diese und geben Sie die jeweilige Ursache dieser Kraft an. FG FN FG = mg 2 Erinnerung: r Die Ursachen der Kräfte sind zum einen die Gravitation FG und zum anderen die Zwangskraft FN (Bedingung der Bahn). Die Zentripetalkraft in H und T ist FZ = FN + FG . Fz = m vr FZ = FN ,T + FG FZ = FN , H − FG FN vT > vH FG b) Geben Sie eine kurze Begründung, weshalb der Körper den Looping aus der Höhe h0 = 2r selbst ohne irgendwelche Reibungsverluste nicht durchrollen kann. Was geschieht in diesem Fall? Gemäß Energiesatz wäre die kinetische Energie in H gleich groß wie in S, also 0 J. Der Körper wäre also in H nicht mehr in Bewegung, auch nicht in einer Kreisbewegung. Es ist somit auch keine Zentripetalkraft vorhanden, jedoch wirkt die Gewichtskraft vertikal nach unten. Also fällt der Körper von der Schiene nach unten. Allerdings fällt der Körper vor dem Erreichen des höchsten Punktes von der Schiene, da schon vorher die Normalkraft null wird. c) Wie groß muss die Geschwindigkeit im höchsten Punkt H mindestens sein, damit der Looping nicht verlassen wird? Aus FZ ≥ FG folgt v ≥ gr . d) Der Startpunkt S wird so gewählt, dass der Körper die Looping-Schiene auch im höchsten Punkt H noch deutlich berührt ( FN > 0 N ). Aus welcher Höhe h0 muss der Körper aus der Ruhe folglich starten? (Tipp: Energieerhaltung) E pot + Ekin = mgh0 ⇔ mgh + 12 mv 2 = mgh0 ⇔ g ⋅ 2r + 12 gr < gh0 ⇔ 4r + r < 2h0 h= 2 r v 2 > gr c) Die Starthöhe h0 ist folglich mit 52 r < h0 anzunehmen. Für 52 r = h0 ist FN = 0 N in H. e) Geben Sie die Kräfte in T an, die auf den Schienen lasten, wenn die Masse des Körpers 1kg, der Radius des Loopings 10m und die Höhe h0 = 30 m beträgt. Die Tangentialgeschwindigkeit in T beträgt für h = 0 m nach der Energieerhaltung 2 2 gh v 2 = 2 gh0 und damit die Zentripetalkraft FZ = m vr = m r 0 = 6mg . Die Normalkraft in T beträgt FN ,T = FZ + FG = 6mg + mg = 7 mg , also FN ,T = 7 ⋅1kg ⋅ 9,81 m2 = 68, 67 N . s PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 1 LOOPING Berechnung der Ablösung für den Übergang in den Schiefen Wurf S H FN r ϕ h FN FGn FZ FG h = r + r sin ϕ FRes FGt FG T Die Zerlegung der lokalen Gravitationsbeschleunigung g in die Normal- und Tangentialkomponente zeigt eine negative Beschleunigung auf den Körper, da er aufsteigt. Die Tangente und Normale im „Auflagepunkt“ des Körpers kann daher als bewegtes Koordinatensystem betrachtet werden. Die Normalkraft ist eine Zwangskraft, die durch die Unterlage ausgeübt wird. Der Körper starte nun in einer Höhe r < h0 < 52 r . Er wird die Loopingbahn verlassen, wenn FN = 0 N . Berechnen wir die zugehörige Höhe. Dazu wird die dritte Raumkoordinate null gesetzt. Es seien FRe s = FN + FG = ma und FZ = prF ( FRe s ) = ma z . Dann sind N 0 cos ϕ 2 cos ϕ FZ = −m vr , 0 < ϕ < π2 , FG = −mg und FGn = −mg sin ϕ , sin ϕ 1 sin ϕ also 2 cos ϕ + mg sin ϕ cos ϕ = −m ( v2 − g sin ϕ )cos ϕ . FN = FZ − FGn = −m vr r sin ϕ sin ϕ sin ϕ 2 Die Normalkraft ist folglich genau dann null, wenn vr = g sin ϕ ⇔ v 2 = gr sin ϕ . Der Energiesatz zeigt, dass v 2 = 2 g (h0 − h) . Folglich ist r sin ϕ = 2 (h0 − h) und mit h = r + r sin ϕ (h ) r sin ϕ = 2 (h0 − r − r sin ϕ ) ⇔ 3r sin ϕ = 2 ( h0 − r ) ⇔ sin ϕ = 23 r0 −1 , r ≤ h0 ≤ 52 r . Somit kann der Winkel ϕ mittels (h ) ϕ = sin −1 23 r0 −1 , r ≤ h0 ≤ 52 r berechnet werden. Die Grenzfälle h0 = r liefern ϕ = 0 und h0 = 2, 5r entsprechend ϕ = π2 . Allgemein finden wir die Ablösehöhe und die zugehörige Geschwindigkeit h = r + 23 (h0 − r ) v = 23 g (h0 − r ) . − sin ϕ Dies ist die Anfangsgeschwindigkeit eines schiefen Wurfes in Richtung , wobei cos ϕ − 2 hr0 −1 3 h . ϕ = sin −1 23 r0 −1 , r ≤ h0 ≤ 52 r , also v0 = 23 g (h0 − r ) 2 4 h0 1− 9 r −1 ( ) ( ) ( ) Ein realer Looping muss natürlich zwei Eigenschaften an den Übergangsstellen erfüllen. Die Tangente und die Krümmung müssen übereinstimmen, damit sich Geschwindigkeit und Beschleunigung nicht schlagartig ändern, es sei denn, es ist erwünscht. Die Anforderungen an Tangente und Krümmung sind erfüllt, wenn die ersten beiden Ableitungen übereinstimmen. 2 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt LOOPING Berechnung mit reiner Rotation einer Kugel Rollt eine Kugel mit Radius rK ≪ r - ohne zu gleiten und zu reiben - mit FN ≠ 0 N durch den Looping, so erhalten wir die Mindeststarthöhe 2, 7r < h0 , denn E pot + Ekin + Erot = mgh0 mgh + 12 mv 2 + 12 J ω 2 = mgh0 mgh + 12 mv 2 + 12 J2 v 2 = mgh0 ∧ J = 52 mrK2 rK 7 mv 2 = mgh mgh + 10 0 7 gr < gh ⇔ 2, 7 r < h . ⇔ g ⋅ 2r + 10 0 0 h= 2 r v 2 > gr c) Für das Quadrat der Geschwindigkeit folgt v 2 = 10 g h − h) . Startet nun die Kugel aus der 7 ( 0 Höhe h0 < 2, 7 r , so errechnet sich der Winkel ϕ , die Höhe h und die Geschwindigkeit v für FN = 0 N wie folgt. Mit v 2 = gr sin ϕ und h = r + r sin ϕ folgt aus gr sin ϕ = 10 g (h0 − r − r sin ϕ ) ⇔ 7 17 r sin ϕ = 10 (h − r ) ⇔ 7 7 0 h sin ϕ = 10 r0 − 1 17 ( der Winkel ) ( ) h ϕ = sin −1 10 r0 −1 , 17 die Höhe ( h = r + 10 (h0 − r ) = 10 h0 + 7 r 17 17 10 ) sowie die Geschwindigkeit v = 10 g (h0 − r ) . 17 Solange keine Reibung angenommen wird, ist die Lösung immer mit dem Energieerhaltungssatz möglich. In diesem Fall werden nur konservative Kräfte betrachtet. Mit Reibung (Dissipation) ist es schwerer, da ein längerer Weg auch mehr Entropie liefert. Definition Eine Kraft heißt konservativ, wenn die Bewegung eines Körpers zwischen zwei Punkten A und B unabhängig von dem Weg zwischen A und B ist. Da die Kraft eine Pfaffsche Form ψF ist, folgt auch, dass dies äquivalent ist zu ∫ ψF = 0 oder d ψF = 0 auf einem einfach zusammen- hängenden Gebiet G . In diesem Fall existiert eine Funktion α mit d α = ψF . α heißt das zu ψF gehörige Potential. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 3 LOOPING Der Looping mit Reibung In diesem Fall soll eine Reibung des Eiswürfels, kurz Körper, berücksichtigt werden. S FN FR h0 H FGt FGn δ hB FR FGn r FZ π −δ 2 FZ FG FN FGn FZ FN FN ϕ r T B FGt FG FN FR FGt h = r + r sin ϕ FRes FR FGt FG FGn FG FG Der Reibungskoeffizient sei µ . In diesem seien alle weiteren „Verlustfaktoren“ wie Luftreibung, Schallabgabe etc. berücksichtigt. Die Reibungsenergie ist auf dem Geradenstück der Länge ℓ SB einfach zu berechnen, da sich die Kräfte nicht ändern. Für die Höhe im Looping wird der Zusammenhang sin ( π2 − δ ) = cos δ berücksichtigt. Der Winkel ϕ = 0 beginnt im Tiefpunkt. Die Beschleunigung des Körpers ma ergibt sich aus FN + FR + FG = ma , wobei FR = µ FN , mit 0 −1 µ = µ . 1 0 Aus dieser Darstellung werden die Tangential- und Zentralbeschleunigung, also aT und aZ entnommen. Dazu bieten sich die orthonormalen Einheitsvektoren gebildet aus den Kreiskoordinaten an. sin δ − cos δ und cos δ sin δ Der Energieerhaltungssatz lautet E pot + Ekin + ER = mgh0 , wobei h0 die Starthöhe ist. 1. Schiefe Ebene von S bis B Zunächst zu den Kräften. Es gilt sin δ sin δ − cos δ 0 FN = mg cos δ , FR = µFN = mg cos δ µ = µmg cos δ sowie FG = mg cos δ cos δ sin δ −1 und somit sin δ − cos δ 0 − cos δ aT = a = g cos δ + µ g cos δ + g = g (µ cos δ − sin δ ) . cos δ sin δ −1 sin δ Insbesondere ist aT = 0 m2 ⇔ δ = tan −1 µ. Der Körper muss einen Impuls in S bekommen. s 4 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt LOOPING Die Reibungskraft ist längs des Weges (schiefe Ebene) SB konstant. Die Reibungsenergie − cos δ berechnet sich folglich mit s = ℓ SB zu sin δ − cos δ − cos δ ER = FR i s = µmg cos δ iℓ SB = µmg ℓ SB cos δ . sin δ sin δ Mit ℓ SB sin δ = h0 − hB ER = mgµ (h0 − hB ) cot δ . folgt Die Energie und damit die Geschwindigkeit in B kann jetzt berechnet werden. Sie beträgt E pot ,B + Ekin ,B + ER ,B = mgh0 mghB + 12 mvB2 + mg (h0 − hB ) µ cot δ = mgh0 1 v 2 + g (h − h ) µ cot δ = g (h − h ) 0 0 B B 2 B vB2 = 2 g (h0 − hB )(1− µ cot δ ) Durch Einsetzen von hB = r − r sin ( π2 − δ ) = r − r cos δ folgt endlich die Eintrittsgeschwindigkeit in den Looping vB2 = 2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) . Insbesondere gilt nun schlagartig v2 v2 (h ) FZ = m rB mit rB = 2 g r0 −1 + cos δ (1− µ cot δ ) . Damit lautet die Beschleunigung in B: a = aZ + aT (v 2 = rB + g cos δ (v 2 = rB + g cos δ ( sin δ 0 sin δ v )cos + ( r + g cos δ )µ + g δ cos δ −1 2 B sin δ v − cos δ − sin δ − − cos δ )cos ( ) + µ + g cos δ g cos δ g sin δ r sin δ cos δ sin δ δ 2 B ) ( sin δ sin δ v2 vB2 = rB + g cos δ − g cos δ + µ r + g cos δ cos δ cos δ (( ) v2 sin δ vB2 = rB + µ r + g cos δ − g sin δ cos δ g sin δ − cos δ )−sincosδδ− sin δ )−sincosδδ 2. Looping zwischen B und T Die Tangentialbeschleunigung at lautet jetzt (( ) Ab dem Punkt B gilt beim (δ − ξ ) , 0 ≤ ξ ≤ δ < π . )− cos 2 sin (δ − ξ ) 2 at = µ vr + g cos (δ − ξ ) − g sin (δ − ξ ) Eintritt in den Looping mit hB = r − r cos δ und vB = 2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) der Energieerhaltungssatz 2 E pot + Ekin + ER = mghB + 12 mvB2 . PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 5 LOOPING Mit sin (δ − ξ) −cos (δ − ξ ) 0 und FGt = FG − FGn = mg sin (δ − ξ ) FG = mg , FGn = mg cos(δ −ξ) sin (δ − ξ ) , −1 cos(δ −ξ) wobei 0 ≤ ξ ≤ δ folgt ma = FN + FR + FG = FZ − FGn + µ FN + FG = FZ + µ FZ − µ FGn + FGt 2 sin (δ − ξ ) + µm v2 + g sin (δ − ξ ) + g cos (δ − ξ ) = m vr r cos (δ − ξ ) (δ − ξ ) . )− cos sin (δ − ξ ) ( − cos (δ − ξ ) 2 . Folglich ist mit der Reibungsenergie Also gilt FR = µ FN = m ( vr + g cos (δ − ξ )) sin (δ − ξ ) ER = FR ⋅ bξ = µ FN ⋅ bξ = µm ( vr + g cos (δ − ξ )) r ξ 2 und der Höhe h = r − r cos (δ − ξ ) der Energieerhaltungssatz E pot + Ekin + ER = mghB + 12 mvB2 mgh + 12 mv 2 + (µm vr + µmg cos (δ − ξ )) r ξ = mghB + 12 mvB2 2 gh + v 2 (1 + 2µξ ) + 2µ gr ξ cos (δ − ξ ) = 2 ghB + vB2 2 v 2 (1 + 2µξ ) + 2 g ( r − r cos (δ − ξ )) + 2µ gr ξ cos (δ − ξ ) = 2 g (r − r cos δ ) +2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) v 2 (1 + 2µξ ) + 2 gr (µξ −1) cos (δ − ξ ) = −2 gr cos δ +2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) Für h = 0 m und ξ = δ folgt mit ER = FR ⋅ bδ = µ FN = µm ( vr + g ) rδ die Energiegleichung 2 vT2 (1 + 2µδ ) + 2 gr (µδ −1) = −2 gr cos δ + 2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) vT2 (1 + 2µδ ) = 2 gh0 − 2µ g (h0 − r ) cot δ − 2µ grδ vT2 (1 + 2µδ ) = 2 gh0 (1− µ cot δ ) + 2µ gr (cot δ − δ ) vT2 = 2 g h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) 1 + 2µδ Aufgrund der Reibung muss die Tangentialbeschleunigung at spätestens jetzt in diesem Intervall vor T verschwinden. Aus der Tangentialbeschleunigung (( ) (δ − ξ ) , 0 ≤ ξ ≤ δ < π )− cos 2 sin (δ − ξ ) 2 at = µ vr + g cos (δ − ξ ) − g sin (δ − ξ ) folgt ( ) 2 µ vr + g cos (δ − ξ ) − g sin (δ − ξ ) = 0 ⇔ µv 2 = gr sin (δ − ξ ) − µ gr cos (δ − ξ ) , 0 ≤ ξ ≤ δ < π2 . 6 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt LOOPING Mit der Zentripetalbeschleunigung ( 0 −1 + cos δ )(1− µ cot δ )− cos δ −(µξ −1) cos (δ − ξ ) v2 = 2g r r 1 + 2µξ h folgt endlich 2gµ (( hr −1+ cos δ )(1− µ cot δ)− cos δ −(µξ −1) cos (δ − ξ)) = (1 + 2µξ)( g sin (δ − ξ)− µg cos (δ − ξ)) h 2µ (( r −1 + cos δ )(1− µ cot δ ) − cos δ ) = (1 + 2µξ )(sin (δ − ξ ) − µ cos (δ − ξ )) 0 0 +2µ (µξ −1) cos (δ − ξ ) 2µ (( hr −1)(1− µ cot δ)− µ sin δ ) = (1 + 2µξ)sin (δ − ξ) + µ (2µξ − 3) cos (δ − ξ) 0 Diese letzte nichtlineare Gleichung muss für ξ gelöst werden. Insbesondere bestätigen noch einmal die letzten Gleichungen für µ = 0 (keine Reibung vorhanden), dass vT2 = 2 gh0 und vB2 = 2 g (h0 − r + r cos δ )(1− µ cot δ ) . 3. Looping zwischen T und H Der Körper startet nun mit der Geschwindigkeit vT , um den Looping zu erklimmen. Mit 0 sin ϕ −cos ϕ FG = mg , FGn = mg cos ϕ und FGt = FG − FGn = mg sin ϕ , wobei 0 ≤ ϕ ≤ π −1 cos ϕ sin ϕ folgt ma = FN + FR + FG = FZ − FGn + µ FN + FG = FZ + µ FZ − µ FGn + FGt 2 sin ϕ µm v2 + g sin ϕ + g cos ϕ = m vr + r cos ϕ ( Also gilt ϕ . )− cos sin ϕ − cos ϕ 2 FR = µ FN = m ( vr + g cos ϕ ) . Folglich ist mit der Reibungsenergie sin ϕ ER = FR ⋅ bϕ = µ FN ⋅ bϕ = µm ( vr + g cos ϕ ) rϕ und der Höhe h = r − r cos ϕ der Energie2 erhaltungssatz mgh + 12 mv 2 + µm ( vr + g cos ϕ ) rϕ = 12 mvT2 , 2 wobei vT2 = 2 g h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) . 1 + 2µδ Nach kürzen der Masse 2 gh + v 2 + 2µ ( vr + g cos ϕ ) rϕ = vT2 . 2 Nun können folgende Fragen beantwortet werden. PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 7 LOOPING Aus welcher Höhe muss der Körper starten, damit er den höchsten Punkt H ohne herunter zu fallen durchrutscht? Im höchsten Punkt H muss natürlich v 2 ≥ gr gelten. Außerdem ist ϕ = π. Einsetzen liefert 2 gh + v 2 + 2µ ( vr + g cos ϕ ) rϕ = 2 g h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) 1 + 2µδ 2 g ⋅ 2r + gr + 2µ ( g − g ) r π = 2 g h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) 1 + 2µδ 2 2,5r (1 + 2µδ ) − µr (cot δ − δ ) = h0 (1− µ cot δ ) h0 = r 2,5 + µ (6δ − cot δ ) 1− µ cot δ Der Eiswürfel muss nun aus der Höhe h0 = r 2,5 + µ (6δ − cot δ ) 1− µ cot δ starten, damit er im Looping bleibt. Auch die Frage: „In welcher Höhe geht der Eiswürfel in den Schiefen Wurf über, wenn er unterhalb der gerade errechneten Höhe startet?“ kann nun beantwortet werden. Wir bleiben allgemeiner! 2 Natürlich müssen FN = m ( vr + g cos ϕ ) = 0 ⇔ v 2 = −gr cos ϕ, π2 < ϕ < π und h = r (1− cos ϕ) sein. Mit Hilfe des Energieerhaltungssatz mgh + 12 mv 2 + µm ( vr + g cos ϕ ) rϕ = mg 2 h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) 1 + 2µδ folgt 2 gr (1− cos ϕ) − gr cos ϕ = 2 g h0 (1− µ cot δ ) + µr (cot δ − δ ) 1 + 2µδ cos ϕ = 23 − 23 h0(1− µ cot δ )+µr(cot δ − δ ) (1 + 2µδ )r und damit der Winkel h (1− µ cot δ )+µr(cot δ − δ ) ϕ = cos−1 23 − 23 0 . (1 + 2µδ )r Die Höhe ist mit h = r (1− cos ϕ) folglich h0(1 − µ cot δ )+µr(cot δ − δ ) 1 2 h0 −µrδ +µ cot δ(r − h0 ) . = LE − 1+2µδ 1+2µδ 3 3 3 h = 1 LE− 2 3 Bleibt nur noch die Geschwindigkeit v 2 = −gr cos ϕ . Sie beträgt 8 PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt LOOPING h (1− µ cot δ )+µr(cot δ − δ ) v = 23 g 0 − r . 1+2µδ − cos ϕ Auch in diesem Fall beginnt ein schiefer Wurf in Richtung . sin ϕ Rollende Kugel Im Fall einer Kugel beginnen Sie mit 7 mv 2 + E = mgh . mgh + 10 R 0 Folgen Sie den Schritten des Eiswürfels. Realer Looping Ein realer Looping sollte folgende Anforderungen an den Übergängen erfüllen. 1. Links- und rechtsseitige Ableitungen (Tangenten) und 2. die Krümmungen stimmen überein. 1 Der Krümmungsradius r ( x) wird durch (1 + ( f ′( x)) ) 2 3 r ( x) = f ′′( x) beschrieben, wobei f eine beliebige Funktion ist. Dies wird in der Analysisvorlesung oder in einer Übung dazu gezeigt. Warum werden bei einem Parabelstück immer der Scheitelpunkt und der Fußpunkt (unterster Punkt des Loopings) als Übergang gewählt? Abschließende Bemerkung Zum besseren Verständnis wird neben dem Energieerhaltungssatz gleichzeitig dessen Energiestrom (Leistung) betrachtet. E pot + Ekin + ER = E0 und Eɺ pot + Eɺ kin + Eɺ R = 0 Hierbei wird ersichtlich, dass gleichzeitig die Energie von der potentiellen Energie zur kinetischen und dissipativen Energie strömt, denn in beiden erscheint v 2 . Deshalb kann in diesem relativ einfachen Fall auf ein Integral verzichtet werden. Beim Aufstieg in dem Looping nimmt die potentielle Energie zu und die kinetische Energie ab. Eɺ pot + Eɺ kin + Eɺ R = 0 1 https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%BCmmungskreis PD Dr. rer. nat. habil. Gert Hillebrandt 9