1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS COROTROPE 10 mg / 10

Werbung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
COROTROPE 10 mg / 10 ml Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Ampulle (10 ml) enthält 10 mg Milrinon
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Corotrope Infusionslösung ist zur intravenösen kurzzeitigen Behandlung von kongestiver
Herzinsuffizienz bestimmt.
In der pädiatrischen Population ist Corotrope für die kurzfristige Behandlung (bis zu 35
Stunden) von schwerer kongestiver Herzinsuffizienz, die auf konventionelle
Erhaltungstherapie (Glykoside, Diuretika, Vasodilatatoren und/oder AngiotensinConverting-Enzyme-Hemmer (ACE-Hemmer) nicht anspricht, und für die kurzfristige
Behandlung (bis zu 35 Stunden) von pädiatrischen Patienten mit akuter Herzinsuffizienz,
einschließlich niedriger Leistungszustände nach Herzchirurgie, angezeigt.
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Es wird empfohlen, die intravenöse Behandlung mit Corotrope mit einer Initialdosis
einzuleiten, gefolgt von einer Dauerinfusion (Erhaltungsdosis) anhand einer Infusionspumpe
und bei Berücksichtigung folgender Richtlinien:
Initialdosis:
50 mcg/kg; langsam über einen Zeitraum von 10 Minuten verabreichen.
Erhaltungsdosis:
Mit intravenöser Dauerinfusion verabreichen.
Gesamte tägliche Dosis
(24 Stunden)
Infusionsges
chwindigkeit
Minimum
0,60 mg/kg
0,375 mcg/kg/Min.
Standard
0,77 mg/kg
0,50 mcg/kg/Min.
Maximum
1,13 mg/kg
0,75 mcg/kg/Min.
Die Erhaltungsdosis kann bis zur Erreichung einer maximalen hämodynamischen und
klinischen Antwort erhöht werden, ohne jedoch die Dosis von 1,13 mg/kg/Tag zu
überschreiten. Die Behandlungsdauer muß je nach klinischer Antwort bestimmt werden. Bei
der Mehrheit der Patienten verbessern sich die hämodynamischen Parameter innerhalb von 5
bis 15 Minuten nach Beginn der Behandlung.
Eine intravenöse Infusion von Corotrope muß auf der Basis von folgenden Empfehlungen
verabreicht werden:
Corotrope - Infusionsgeschwindigkeiten für Konzentrationen von 100, 150 und
200 mcg/ml.
Infusionsgeschwindigkeiten in ml/kg/h
Milrinondosis
(mcg/kg/min)
0,375
0,400
0,500
0,600
0,700
0,750
100 mcg/ml*
(ml/kg/h)
0,22
0,24
0,30
0,36
0,42
0,45
150 mcg/ml**
(ml/kg/h)
0,15
0,16
0,20
0,24
0,28
0,30
200 mcg/ml***
(ml/kg/h)
0,11
0,12
0,15
0,18
0,21
0,22
Um die Geschwindigkeit zu errechnen, muß die Infusionsgeschwindigkeit mit dem Gewicht
des Patienten multipliziert werden.
*)
**)
***)
Zubereitung durch Hinzufügen von 180 ml Verdünnungsmittel zu 20 ml Corotrope.
Zubereitung durch Hinzufügen von 113 ml Verdünnungsmittel zu 20 ml Corotrope.
Zubereitung durch Hinzufügen von 80 ml Verdünnungsmittel zu 20 ml Corotrope.
Als Verdünnungsmittel kann eine 0,45 %ige oder 0,9 %ige Kochsalzlösung oder eine 5 %ige
Glucoselösung angewandt werden.
Während der intravenösen Verabreichung von Corotrope müssen der Blutdruck und die
Herzfrequenz engmaschig beobachtet werden. Bei starkem Blutdruckabfall muß die
Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden.
Wenn vermutet wird, daß eine frühere intensive Behandlung mit Diuretika zu einem
signifikanten Abfall des Füllungsdruckes des Herzens geführt hatte, sollte Corotrope mit
Vorsicht und bei Beobachtung des Blutdruckes, der Herzfrequenz und der klinischen
Symptomatik verabreicht werden.
Ältere Patienten:
Wenn die Nierenfunktion intakt ist (siehe Rubrik "Niereninsuffizienz" unten), gibt es keine
besonderen Empfehlungen über die Dosierung bei älteren Personen.
Niereninsuffizienz:
Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz: eine Dosisanpassung ist erforderlich. Die
Dosisanpassung bei Patienten mit Niereninsuffizienz beruht auf Daten von Patienten mit
häufiger Niereninsuffizienz, jedoch ohne kongestive Herzinsuffizienz, die signifikante
Verlängerungen der Eliminationshalbwertzeit von Milrinon zeigen. Die Initialdosis ist dabei
nicht betroffen. Jedoch kann je nach Schwere (Kreatinin-Clearance) der Niereninsuffizienz
(siehe untere Tabelle) eine Reduktion der Erhaltungsdosis erforderlich sein:
Kreatinin-Clearance
(ml/Min./1,73 m2)
Infusionsrate
(mcg/kg/Min.)
5
10
20
30
40
50
0,20
0,23
0,28
0,33
0,38
0,43
Je nach klinischer Antwort kann eine Anpassung der verabreichten Dosis erforderlich sein.
Pädiatrische Population:
In veröffentlichen Studien waren gewählte Dosen für Kleinkinder und Kinder:
• Intravenöse Stoßdosis: 50 bis 75 mcg/kg verabreicht über 30 bis 60 Minuten.
• Intravenöse Dauerinfusion: muss auf der Basis des hämodynamischen Ansprechens
und des möglichen Auftretens von unerwünschten Wirkungen zwischen 0,25 bis 0,75
mcg/kg/Min. für einen Zeitraum bis zu 35 Stunden eingeleitet werden.
In klinischen Studien über das Syndrom der niedrigen Herzleistung bei Kleinkindern und
Kindern unter 6 Jahren nach korrektiver Chirurgie einer kongenitalen Herzkrankheit
reduzierte signifikant eine 75 mcg/kg Stoßdosis über 60 Minuten gefolgt von einer Infusion
mit 0,75 mcg/kg/Min. über einen Zeitraum von 35 Stunden das Risiko auf die Entwicklung
eines niedrigen Herzleistungssyndroms.
Ergebnisse von pharmakokinetischen Studien (siehe Abschnitt 5.2) müssen berücksichtigt
werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Auf Grund mangelnder Daten wird von der Anwendung von Milrinon in der pädiatrischen
Population mit eingeschränkter Nierenfunktion abgeraten (für weitere Informationen siehe
Abschnitt 4.4).
Durchgängiger Ductus arteriosus:
Wenn die Anwendung von Milrinon bei Frühgeborenen oder ausgetragenen Kindern mit
einem Risiko auf/mit durchgängigem Ductus arteriosus erwünscht ist, muss der
therapeutische Nutzen gegen die potentiellen Risiken abgewogen werden (siehe Abschnitt
4.4, 4.8, 5.2 und 5.3).
Art der Anwendung
Intravenös
4.3. Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Milrinon oder einen der sonstigen Bestandteile des
Arzneimittels oder gegen eine verwandte Substanz von Milrinon (Amrinon, Enoximon)
- Schwere Hypovolämie.
4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für der Anwendung
Eine engmaschige Überwachung sollte während der Milrinon-Therapie erfolgen,
einschließlich Blutdruck, Herzfrequenz, klinischer Status, Elektrokardiogramm, Wasserund Elektrolythaushalt und Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin).
Bei Patienten mit schwerer obstruktiver Aorten- oder Pulmonalklappenkrankheit oder mit
hypertropher subaortaler Stenose (KMP) oder mit eine schlechte Funktion einer
Herzklappenprothese kann Milrinon einen chirurgischen Eingriff zur Linderung der
Obstruktion nicht ersetzen. Wie mit anderen Arzneimitteln mit inotropen/vasodilatatorischen
Eigenschaften kann es die Ausflussobstruktion bei diesen Zuständen verschlimmern.
Die Anwendung von positiv inotropen Substanzen wie Milrinon in der akuten Phase eines
Postmyokardinfarkts kann zu einem unerwünschten Anstieg des MyokardSauerstoffverbrauchs führen (MVO2). Obwohl Milrinon bei Patienten mit chronischer
Herzinsuffizienz MVO2 nicht erhöht hat, ist höchste Vorsicht bei Patienten in der akuten
Phase des Myokardinfarkts geboten.
Corotrope wurde bei Patienten mit aktiver Myokarditis, amyloider Myokardiopathie,
unbehandelter Schilddrüsenerkrankung, schwerer symptomatischer Lungenerkrankung oder
schwerer primitiver Lebererkrankung nicht untersucht.
Corotrope wurde bei Patienten mit ventrikulärer Fibrillation, plötzlichem Herzstillstand oder
unbehandelter ventrikulärer Tachykardie (mehr als 15 Schläge als Salve) nicht untersucht. Von
der Anwendung von Corotrope bei diesen Patienten wird abgeraten, solange Ergebnisse
klinischer Studien in diesem Bereich nicht verfügbar sind.
Milrinon kann eine Hypotonie als Folge seiner vasodilatatorischen Aktivität induzieren. Aus
diesem Grund ist Vorsicht geboten, wenn Milrinon Patienten verabreicht wird, die vor der
Behandlung an Hypotonie leiden. Bei Patienten mit übermäßigem Blutdruckabfall nach
Verabreichung von Milrinon sollte die Behandlung abgebrochen werden, bis die hypotensive
Wirkung nachgelassen hat und, wenn erforderlich, sollte die Behandlung anschließend mit
geringerer Infusionsgeschwindigkeit fortgesetzt werden.
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien wurden bei Hochrisikopatienten
beobachtet, die mit Milrinon behandelt wurden. Bei einigen Patienten wurde eine erhöhte
ventrikuläre
ektopische
Erregungsbildung,
einschließlich
nichtpersistierender
Kammertachykardien, beobachtet.
Das bei Patienten mit Stauungsinsuffizienz vorhandene Arrhythmierisiko wird durch viele
Arzneimittel allein oder in Kombination erhöht. Patienten, die mit Milrinon behandelt
werden, sollten deshalb während der Infusion engmaschig (Herzfrequenz, klinischer
Zustand, EKG, Wasser- und Elektrolythaushalt, Nierenfunktion) überwacht werden.
Eine erhöhte ventrikuläre Ansprechrate bei Patienten mit Vorhofflattern oder
Vorhofflimmern ist möglich. Bei diesen Patienten ist eine vorherige Behandlung mit
Digitalika oder mit anderen Arzneimitteln in Betracht zu ziehen, die die Überleitungszeit des
AV-Knotens verlängern, da Milrinon zu einer geringen Verkürzung der AV-KnotenÜberleitungszeit führt.
Wenn vermutet wird, daß eine vorherige Intensivbehandlung mit Diuretika eine signifikante
Senkung des Herzfüllungsdrucks verursacht hat, ist Milrinon mit Vorsicht zu verabreichen
und Blutdruck, Herzrhythmus und andere klinisch relevante Symptome müssen kontrolliert
werden. Bei Patienten mit schwerer Reduktion der linksventrikulären Funktion ist es möglich,
daß Corotrope nicht in allen Fällen zu einer vollkommen zufriedenstellenden klinischen
Antwort führt und zusätzliche therapeutische Maßnahmen erforderlich sind.
Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie die Serumkreatininspiegel sind
während der Behandlung sorgfältig zu überwachen. Wegen der gesteigerten Diurese durch
den verbesserten Herzausstoß kann es erforderlich sein, die Diuretikadosis zu verringern.
Der Kaliumverlust infolge einer übermäßigen Diurese könnte Digitalispatienten zu
Arrhythmien prädisponieren. Folglich ist die Hypokaliämie vor oder während einer
Behandlung mit Milrinon durch eine Kaliumzufuhr zu korrigieren, vor allem bei
gleichzeitiger Verabreichung von Digoxin.
In kontrollierten klinischen Studien über einen Zeitraum von drei Monaten hat Corotrope
keine Wirkung auf die klinische Biologie (Hämatologie, Biochemie, Elektrolyte, Urinanalyse)
gehabt.
Eine Senkung des Hämoglobins, einschließlich Anämie, wird bei Herzinsuffizienz oft
beobachtet. Auf Grund des Risikos auf Thrombozytopenie oder Anämie ist bei Patienten mit
Abnahme der Blutplättchenzahl oder des Hämoglobins eine sorgfältige Überwachung der
entsprechenden Laborparameter erforderlich.
Corotrope hat eine ausgeprägte vasodilatative Aktivität. Folglich, wie es mit anderen
Vasodilatatoren der Fall ist, kann der plötzliche Abbruch der Behandlung der Ursprung einer
kompensatorischen vaskulären Reaktion (Erhöhung der Nachlast) sein, was sich durch eine
leichte und klinisch gering signifikante Verschlechterung der ventrikulären Funktion äußern
kann. Die Wiederaufnahme der Behandlung mit Corotrope führt zum Verschwinden dieser
hämodynamischen Veränderungen.
Es gibt keine kontrollierten Studien mit Milrinon-Infusionen, die über 48 Stunden dauern.
Über Fälle von Reaktionen an der Infusionsstelle bei der intravenösen Milrinon-Therapie
wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.8 “Unerwünschte Wirkungen”). Deshalb soll die
Infusionsstelle sorgfältig beobachtet werden, um eine mögliche Extravasation zu vermeiden.
Ältere Patienten: Es gibt keine besonderen Empfehlungen für ältere Patienten. Alle
altersbedingten Nebenwirkungen wurden beobachtet. Kontrollierte Pharmakokinetik-Studien
haben keine Veränderungen der Pharmakokinetik bei älteren Patienten gezeigt.
Pädiatrische Population:
Folgendes sollte zusätzliche zu den Warnhinweisen und Vorschriftsmaßnahmen, die für
Erwachsene beschrieben sind, berücksichtigt werden:
Bei Neugeborenen nach offener Herzchirurgie während der Corotrope-Therapie sollte die
Überwachung Herzfrequenz und Herzrhythmus, den systemischen arteriellen Blutdruck
durch einen Nabelschnurkatheter oder peripheren Katheter, zentralvenösen Druck,
Herzindex, Herzzeitvolumen, systemischen Gefäßwiderstand, Lungenarteriendruck und
atrialen Druck umfassen. Laborwerte, die kontrolliert werden sollten, sind die Zahl der
Blutplättchen, Serumkalium, Leberfunktion und Nierenfunktion. Die Häufigkeit der
Untersuchung wird durch die Grundwerte bestimmt und es ist erforderlich, das Ansprechen
des Neugeborenen auf Veränderungen der Behandlung zu beurteilen.
Die Literatur hat gezeigt, dass es bei pädiatrischen Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion eine ausgeprägte Beeinträchtigung der Clearance von Milrinon und klinisch
signifikante Nebenwirkungen gab. Die spezifische Kreatinin-Clearance, zu der Dosen bei
pädiatrischen Patienten angepasst werden müssen, ist immer noch nicht klar. Aus diesem
Grunde wird von der Anwendung von Milrinon in dieser Population abgeraten (siehe
Abschnitt 4.2).
Bei pädiatrischen Patienten sollte Milrinon nur eingeleitet werden, wenn der Patient
hämodynamisch stabil ist.
Vorsicht ist geboten bei Neugeborenen mit Risikofaktoren oder intraventrikulärer Blutung
(d. h. bei Frühgeborenen, bei niedrigem Geburtsgewicht), da Milrinon Thrombozytopenie
induzieren kann. In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten erhöhte sich das Risiko
auf Thrombozytopenie signifikant mit der Dauer der Infusion. Klinische Daten weisen
darauf hin, dass Milrinon-bedingte Thrombozytopenie bei Kindern häufiger ist als bei
Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.8).
In klinischen Studien schien Milrinon den Verschluss des Ductus arteriosus in der
pädiatrischen Population zu verlangsamen. Aus diesem Grunde, wenn die Anwendung von
Milrinon bei Frühgeborenen oder ausgetragenen Kindern mit einem Risiko auf/mit
durchgängigem Ductus arteriosus erwünscht ist, muss der therapeutische Nutzen gegen die
potentiellen Risiken abgewogen werden (siehe Abschnitt 4.4, 4.8, 5.2 und 5.3).
Bei Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung erforderlich
(siehe Abschnitt 4.2. “Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”).
4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie die Serumkreatininspiegel sind
während der Behandlung sorgfältig zu überwachen. Wegen der gesteigerten Diurese durch
den verbesserten Herzausstoß kann es erforderlich sein, die Diuretikadosis zu verringern.
Der Kaliumverlust infolge einer übermäßigen Diurese könnte Digitalispatienten zu
Arrhythmien prädisponieren. Folglich ist die Hypokaliämie vor oder während einer
Behandlung mit Milrinon durch eine Kaliumzufuhr zu korrigieren.
Die gleichzeitige Verabreichung von inotropen Arzneimitteln erhöht die positiv inotropen
Wirkungen.
Corotrope (Milrinon) hat keine Wirkung auf die Serumkonzentration von DigitalisPräparaten.
Corotrope
wurde
gleichzeitig
mit
folgenden
kardiovaskulären
Arzneimittelklassen verabreicht, ohne daß Wechselwirkungen festgestellt wurden:
Converting-Enzyme-Hemmer,
Antihypertensiva,
Betablocker,
Calciumantagonisten,
Antiarrhythmika, Diuretika, inotrope Mittel, Vasodilatatoren und Antikoagulantia.
Obwohl in klinischen Studien Milrinon problemlos in Kombination mit Vasodilatatoren wie
Hydralazin oder Natriumnitroprussid angewandt wurde, ist Vorsicht bei gleichzeitiger
Verabreichung dieses Arzneimittels und anderer Vasodilatatoren auf Grund seines starken
vasodilatativen Wirkung jedoch geboten.
Obwohl sich Corotrope bei digitalisierten Patienten hämodynamisch wirksam gezeigt hat und
keine unerwünschte Wechselwirkung bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Digoxin
aufgetreten ist, haben kontrollierte klinische Studien gezeigt, daß Corotrope keine
ausgeprägtere Wirkung in Kombination mit Digoxin als in der Monotherapie hat, wie die
Erhöhung der Belastungstoleranzdauer gezeigt hat. Im Vergleich zu der Monotherapie äußerte
sich die medikamentöse Kombination durch eine reduzierte Aktivität bei Patienten, die eine
weniger schwere Veränderung der linksventrikulären Funktion zeigten. In Kombination mit
Converting-Enzyme-Hemmern wurde keine unerwünschte Wechselwirkung und, vor allem,
keine Erhöhung der Häufigkeit der Hypertonie festgestellt.
4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Obwohl in Tieruntersuchungen Arzneimittel-induzierte fötale Schäden oder andere
schädliche Wirkungen auf die Reproduktion nicht gezeigt wurden, wurde die Sicherheit von
Milrinon in der Schwangerschaft beim Menschen nicht nachgewiesen. Es darf während der
Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn die potentiellen Vorteile die potentiellen
Risiken überwiegen.
Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Informationen über die Exkretion von Milrinon in die
Muttermilch vor. Die Entscheidung muss getroffen werden, entweder abzustillen oder die
Milrinon-Behandlung abzubrechen, indem die Vorteile des Stillens für das Kind und die
Vorteile der Behandlung für die Frau berücksichtigt werden.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
4.8. Nebenwirkungen
Die unten erwähnten unerwünschten Wirkungen wurden nach der System-Organ-Klasse und
nach der Häufigkeit bei Berücksichtigung folgender Vereinbarung klassifiziert:
Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100); selten (≥
1/10000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar.
Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Systemorganklasse
Gelegentlich
Erkrankungen des
Blutes und des
Lymphsystems
Selten
Thrombozytopen
ie*
Erkrankungen des
Immunsystems
Hypokaliämie
Kopfschmerz
en
Tremor
Nicht bekannt
Abnahme der Zahl
der roten
Blutzellen
und/oder
Hämoglobinkonzentration
Anaphylaktischer
Reaktion/Anaphyl
aktischer Schock
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Erkrankungen des
Nervensystems
Sehr selten
Herzerkrankungen**
Ventrikuläre
ektopische
Aktivität.
Anhaltende
sowie nicht
anhaltende
ventrikuläre
Tachykardien
(siehe
Abschnitt
4.4)
Supraventriku
läre
Arrhythmien.
Hypotonie.
Kammerflimmer Torsades de
n.
pointes
Angina pectoris /
Schmerzen
in
der Brust
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Leber- und
Gallenerkrankung
Bronchospasmus
abnormale
Leberfunktion
stests
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Nieren und Harnwege
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Hautreaktionen
wie z.B.
Ausschlag
Nierenversagen,
sekundär zu
einer leichzeitigen
Blutdruckabfall
Reaktionen an der
Infusionsstelle
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Herzerkrankungen** :
Ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der supraventrikulären und ventrikulären
Arrhythmien und der Dosis oder dem Plasmakonzentration von Milrinon konnte nicht
festgestellt werden.
Sofort lebensbedrohliche Arrhythmien sind häufig mit bestimmten zugrunde liegende
Risikofaktoren
verbunden
wie
bereits
zuvor
existierende
Arrhythmien,
Stoffwechselanomalien (zum Beispiel Hypokaliämie), erhöhte Serumdigoxinspiegel oder
Kathetereinführung verbunden. Klinische Daten weisen darauf hin, dass Milrinonbedingten Arrhythmien bei Kindern weniger häufig auftreten als bei Erwachsenen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems :
Thrombozytopenie*:
Bei Kleinkindern und Kindern erhöhte sich das Risiko auf Thrombozytopenie signifikant
mit der Dauer der Infusion. Klinische Daten weisen darauf hin, dass Milrinon-bedingte
Thrombozytopenie bei Kindern häufiger ist als bei Erwachsenen (siehe Abschnitt 4.4).
Pädiatrische Population:
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: intraventrikuläre Blutung (siehe Abschnitt 4.4)
Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen
Nicht bekannt: durchgängiger Ductus arteriosus** (siehe Abschnitt 4.2, 4.4, 5.2 und 5.3)
**Die kritischen Konsequenzen des durchgängigen Ductus arteriosus sind durch die
Kombination einer Lungenhyperzirkulation mit konsekutivem Lungenödem und Blutung
und/oder einer reduzierten Organperfusion mit konsekutiver intraventrikulärer Blutung und
nekrotisierender Enterocolitis mit möglichem fatalem Ausgang bedingt, wie in der Literatur
beschrieben.
Langzeitsicherheitsdaten für die pädiatrische Population sind zurzeit nicht verfügbar.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können
Nebenwirkungen auch direkt anzeigen über:
Im Belgien:
Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte - Abteilung Vigilanz EUROSTATION II - Victor Hortaplein, 40/40 - B-1060 BRUSSEL - Website: www.faggafmps.be – E-Mail: [email protected]
Im Großherzogtum Luxemburg:
Direction de la Santé – Division de la Pharmacie et des Médicaments - Villa Louvigny –
Allée Marconi
L-2120 Luxembourg - Site internet:
http://www.ms.public.lu/fr/activites/pharmaciemedicament/index.html
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen
über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
4.9. Überdosierung
Hohe Dosen Milrinon können eine Hypotonie sowie eine Herzarrhythmie induzieren. Bei
Überdosierung muß die Dosis reduziert oder die Behandlung zeitweise unterbrochen werden.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
Symptome bei einer massiven Überdosierung sind wahrscheinlich ein Kreislaufkollaps mit
Tachykardie und Hypotonie.
Bei einer massiven Überdosierung müssen allgemeine Maßnahmen zur Unterstützung des
Blutkreislaufs getroffen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Phosphodiesterase-Hemmer
ATC-Code: C01C E 02
Milrinon ist eine vasodilatierende Substanz mit positiv inotroper Wirkung und mit schwach
chronotroper Aktivität. Seine Struktur und sein Wirkungsmechanismus zeichnen sich sowohl
von den Digitalglycosiden als auch von den Kathecholaminen aus. Zu inotropen und
vasodilatierenden Konzentrationen ist es ein selektiver Hemmer des Peak III cAMPPhosphodiesterase Isoenzyms in der Herz- und Gefäßmuskulatur.
Diese inhibitorische Wirkung stimmt mit der Erhöhung durch Vermittlung von AMPc des
intrazellulären ionisierten Calciums und der Kontraktilität des Herzmuskels sowie mit der
Phosphorylierung der AMPc-abhängigen kontraktilen Proteine und der Entspannung der
vaskulären Muskeln überein.
Zusätzliche Studien haben gezeigt, daß Milrinon kein Stimulans der β-adrenergenen
Rezeptoren ist und keine Hemmung der ATPase Natrium-Kalium zeigt, wie es bei
Digitalisglucosiden der Fall ist. Bei gesunden Probanden durchgeführte Studien zeigen, daß
Milrinon eine Erhöhung der abfallenden Kurve des linksventrikulären telesystolischen
Druckes je nach Ausmaß hervorruft. Dies beweist die direkte positiv inotrope Wirkung des
Arzneimittels.
Klinische Studien bei Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz haben gezeigt, daß Milrinon
der Ursprung einer zu der Dosis und dem Plasmaspiegel, der maximalen
Steigungsgeschwindigkeit des linksventrikulären Drucks (dP/dT max) proportionalen
Erhöhung ist. Milrinon führt außerdem zu einer der Dosis proportionalen Erhöhung des
Blutflusses im Vorderarm der Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz, was eine direkte
arterielle vasodilatierende Aktivität des Arzneimittels beweist. Sowohl die inotrope Wirkung
als auch die vasodilatierende Aktivität werden im therapeutischen Bereich von Plasmaspiegeln
zwischen 100 und 300 ng/ml beobachtet.
Milrinon führt zu einer klinisch und statistisch signifikanten Verbesserung der
hämodynamischen Parameter von Herzinsuffizienz, nämlich die Herzleistung, der blockierte
pulmonale Kapillardruck und der Gefäßwiderstand, ohne signifikante Erhöhung der
Herzfrequenz oder des Sauerstoffverbrauchs des Myokards. Diese Verbesserung ist
proportional zu der Dosis und der Plasmakonzentration.
Außer der Verbesserung der Kontraktilität sichert Milrinon ebenfalls eine Verbesserung der
diastolischen Funktion, wie eine Verbesserung der diastolischen Entspannung des linken
Ventrikels beweist. Milrinon führt zu einer leichten Verbesserung der Leitung
aurikuloventrikulären Knotens ohne sonstige signifikante elektrophysiologische Wirkungen.
Als Substitution von Digoxin verbessert Milrinon die maximale Belastungsdauer, ohne daß es
der Patient merkt.
Die ausgeprägteste Verbesserung der maximalen Belastungsdauer wurde bei Patienten
beobachtet, die an einer weniger schweren Veränderung der linksventrikulären Funktion
zeigten. Milrinon führt zu einer signifikanten Erhöhung des maximalen Sauerstoffverbrauchs.
Diese Wirkung ist direkt proportional zu der Verbesserung der Belastungstoleranz. Diese
Verbesserung der Belastungstoleranz wurde von einer signifikanten Verbesserung der
Lebensqualitätskriterien, die bei Ruhe und bei Belastung gemessen wurden, begleitet.
Nach intravenöser Verabreichung von Milrinon treten die therapeutischen Wirkungen
normalerweise innerhalb von
5 bis 10 Minuten ein, und die Verbesserung der
hämodynamischen Parameter hält während der Gesamtdauer der intravenösen Infusion an.
Pädiatrische Population:
Die Literaturübersicht hat klinische Studien mit Patienten identifiziert, die wegen niedrigen
Herzleistungssyndroms nach Herzchirurgie, septischen Schocks oder Lungenhypertonie
behandelt wurden. Die üblichen Dosierungen waren eine Stoßdosis von 50 bis 75 mcg/kg,
die über 30 bis 60 Minuten verabreicht wurden, gefolgt von einer intravenösen
Dauerinfusion von 0,25 bis 0,75 mcg/kg/Min. über einen Zeitraum bis zu 35 Stunden. In
diesen Studien zeigte Milrinon eine Erhöhung der Herzleistung, eine Verringerung des
Herzfülldruckes, eine Verringerung des systemischen und pulmonalen vaskulären
Widerstandes
mit minimalen Veränderungen der Herzfrequenz und des
Myokardsauerstoffverbrauches.
Studien über die Langzeitanwendung von Milrinon sind nicht ausreichend, um die
Verabreichung von Milrinon über einen Zeitraum von mehr als 35 Stunden zu empfehlen.
Einige Studien haben die pädiatrische Anwendung von Milrinon bei Patienten mit nicht
hyperdynamischem septischem Schock (Barton et al., 1996; Lindsay et al., 1998), die
Wirkung von Milrinon auf die Lungenhypertonie nach einer Bypassoperation nach der
Reparatur der Fallot-Tetralogie (Chu et al., 2000) untersucht; die kombinierte Wirkung von
Nitriersäure und Milrinon auf den Lungenkreislauf nach Fontan-Operation (Cai et al., 2008).
Die Ergebnisse dieser Studien waren nicht schlüssig. Aus diesem Grunde wird von der
Anwendung von Milrinon bei diesen Indikationen abgeraten.
5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
Verteilung
Nach intravenöser Injektion eines Bolus von 12,5 bis 125 µg Milrinon pro kg bei Patienten mit
kongestiver Herzinsuffizienz betrug das Verteilungsvolumen 0,38 l/kg mit einer
durchschnittlichen terminalen Ausscheidungshalbwertzeit von 2,3 Stunden und einer
Clearance von 0,13 l/kg/h. Nach intravenöser Infusion von 0,20 bis 0,70 mcg/kg/h bei
kongestiver Herzinsuffizienz betrug das Verteilungsvolumen ca. 0,45 l/kg, die
durchschnittliche terminale Ausscheidungshalbwertzeit 2,4 Stunden und die Clearance 0,14
l/kg/h.
Die pharmakokinetischen Parameter waren nicht proportional zu der Dosis. Dagegen war die
Oberfläche unter der Kurve Plasmakonzentration-Zeit nach Injektion eines Bolus proportional
zu der Dosis. Orale Dosen von 2,5 bis 15 mg Milrinon wurden bei Patienten mit
Herzinsuffizienz verabreicht. Das sichtbare durchschnittliche Verteilungsvolumen erreichte
0,56 l/kg, die durchschnittliche terminale Ausscheidungshalbwertzeit betrug 2,7 Stunden und
die durchschnittliche sichtbare Clearance 0,16 l/kg/h. Die durchschnittliche maximale
Plasmakonzentration (Cmax) nach Verabreichung einer Dosis von 10 mg betrug 307 ng/ml.
Linearität/Nicht-Linearität
Die Clearance, die Halbwertzeit und das Verteilungsvolumen waren von der Dosis
unabhängig, während die Cmax und die Oberfläche unter der Kurve Plasmakonzentration-Zeit
zeigten ein lineares Verhältnis zu der Dosis. Nach Dauerverabreichung über drei Monate
zeigte die Pharmakokinetik keine Veränderung.
Die Dialyse zeigt, daß Milrinon an die Plasmaproteine zu 70 % bindet.
Elimination
Beim Menschen wird es hauptsächlich über die Niere ausgeschieden (92 %).
Stark geringere Mengen werden im Stuhl gefunden. Die wichtigsten Produkte der
Urinausscheidung (in Prozentsatz der Gesamtmenge, die im Urin gefunden wird, ausgedrückt)
sind: unverändertes Milrinon (83 %), sein inaktives Metabolit O-Glucuronid (12 %), sein
Metabolit N-Oxid (< 3 %), sein Metabolit Carboxamid (< 3 %) und zwei andere nicht
identifizierte Metabolite (jeweils < 2 %).
Bei gesunden Probanden ist die Urinausscheidung schnell; in den ersten zwei Stunden werden
ungefähr 60 % der verabreichten Dosis im Urin gefunden, während 90 % der verabreichten
Dosis innerhalb von acht Stunden ausgeschieden werden. Die durchschnittliche
Nierenclearance von Milrinon beträgt ungefähr 0,3 l/Min., diejenige der Metabolite ist höher,
was eine aktive Ausscheidung beweist.
Pädiatrische Population:
Milrinon wird bei Kindern schneller ausgeschieden als bei Erwachsenen. Jedoch haben
Kleinkinder eine signifikant niedrigere Clearance als Kinder, und Frühgeborene haben auch
eine niedrigere Clearance. Als Folge dieser schnelleren Clearance im Vergleich zu
Erwachsen, Steady-State-Plasmakonzentrationen von Milrinon waren niedriger bei Kindern
als bei Erwachsenen. In der pädiatrischen Population mit normaler Nierenfunktion betrugen
Steady-State-Milrinon-Plasmakonzentrationen nach 6 bis 12 Stunden Dauerinfusion von 0,5
bis 0,75 mcg/kg/Min. ungefähr 100 bis 300 ng/ml.
Nach der intravenösen Infusion von 0,5 bis 0,75 mcg/kg/Min. bei Neugeborenen,
Kleinkindern und Kindern nach offener Herzchirurgie hat Milrinon ein
Distributionsvolumen von 0,35 bis 0,9 Liter/kg mit nicht signifikantem Unterschied in den
verschiedenen Altersgruppen. Nach der intravenösen Infusion von 0,5 mcg/kg/Min. bei sehr
frühgeborenen Kindern zur Vorbeugung eines niedrigen systemischen Ausflusses nach der
Geburt hat Milrinon ein Distributionsvolumen von ungefähr 0,5 Liter/kg.
Alle pharmakokinetischen Studien haben gezeigt, dass sich in der pädiatrischen Population
die Clearance mit zunehmendem Alter erhöhte. Kleinkinder haben eine signifikant
niedrigere Clearance als Kinder (3,4 bis 3,8 ml/kg/Min. versus 5,9 bis 6,7 ml/kg/Min.). Bei
Neugeborenen betrug die Milrinon-Clearance ungefähr 1,64 ml/kg/Min. und Frühgeborene
haben auch eine niedrigere Clearance (0,64 ml/kg/Min.).
Milrinon hat eine durchschnittliche terminale Halbwertzeit von 2 bis 4 Stunden bei
Kleinkindern und bei Kindern und eine durchschnittliche Eliminationshalbwertzeit von 10
Stunden bei Frühgeborenen.
Es wurde darauf geschlossen, dass die optimale Dosis von Milrinon bei pädiatrischen
Patienten zur Erreichung von Plasmaspiegeln über der Schwelle der pharmakodynamischen
Wirksamkeit höher schien als bei Erwachsenen, aber dass die optimale Dosis bei
Frühgeborenen zur Erreichung von Plasmaspiegeln über der Schwelle der
pharmakodynamischen Wirksamkeit niedriger schien als bei Kindern.
Durchgängiger ductus arteriosus:
Milrinon wird durch renale Exkretion ausgeschieden und hat ein Distributionsvolumen, das
auf den extrazellulären Raum beschränkt ist, was darauf hinweist, dass die
Flüssigkeitsüberlastung und die hämodynamischen Veränderungen, die mit dem
durchgängigen Ductus arteriosus verbunden sind, eine Wirkung auf die Verteilung und die
Exkretion von Milrinon (siehe Abschnitt 4.2, 4.4, 4.8 und 5.3) haben können.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Die orale und intravenöse Verabreichung von toxischen Dosen von Corotrope bei Ratten und
Hunden hat sich durch eine Degeneration und eine Fibrose des Myokards sowie durch
Blutungen des Endokards, die hauptsächlich in den papillaren Muskeln des linken Ventrikels
lokalisiert waren, geäußert.
Offensichtliche histomorphologische Zeichen von Herzveränderungen bei Beagle-Hunden,
deren Myokardfunktion normal war (= empfindliches Modelltier für die Auswertung der
Toxizität von Kardiotonika), wurden nach oraler Verabreichung von 2 mg/kg/Tag über einen
Zeitraum von 3 oder 12 Monaten beobachtet. Minimale histomorphologische Veränderungen
wurden bei Hunden nach intravenöser Infusion von 2 mg/kg über einen Zeitraum von 4
Stunden 10 Tage lang ebenfalls nachgewiesen.
Koronarläsionen, die durch ein periarterielles Ödem und eine periarterielle Entzündung
gekennzeichnet waren, wurden nur bei Hunden beobachtet. Die Veränderungen des Myokards
und des Endokards waren mit denjenigen vergleichbar, die mit Betamimetika, wie Isoprenalin,
festgestellt wurden, während die vaskulären Veränderungen mit denjenigen vergleichbar
waren, die durch Minoxidil und Hydralazin hervorgerufen werden.
Bezüglich der oben genannten Pathologie, die bei Hunden beobachtet wurde, wurden andere
Veränderungen nach gleichzeitiger oraler Verabreichung von Corotrope und Warfarin,
Captopril oder Nifedipin festgestellt. In toxikologischen Studien bei Tieren wurde keine
signifikante Nebenwirkung bei den für Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz
empfohlenen normalen klinischen Dosen beobachtet (bis 1,13 mg/kg pro Tag); Corotrope
wurde allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln verabreicht. Obwohl das Chinese
Hamster Ovary Chromosome Aberration Assay bei Vorhandensein eines Systems
metabolischer Aktivierung positiv ausfiel, haben die Ergebnisse des Ames-Tests, des Mouse
Lymphoma Assays, des Micronucleus-Tests und der Rat Bone Marrow Metaphase Analysis in
vivo das Nichtvorhandensein eines mutagenen oder clastogenen Potentials nachgewiesen.
Junge Tiere:
Eine präklinische Studie wurde durchgeführt, um die Ductus-dilatierenden Wirkungen von
PDE-3-Hemmern bei geburtsnahen Rattenjungen und ihre differentialen Wirkungen bei
geburtsnahen und frühgeborenen Ratten zu klären. Die postnatale Ductus-arteriosusDilatation durch Milrinon wurde mit drei Dosen (10, 1 und 0,1 mg/kg) untersucht. Die
dilatierenden Wirkungen von Milrinon im fetalen Ductus, die sich durch Indomethacin
verengten, wurden durch die gleiche Verabreichung von Milrinon (10, 1 und 0,1mg/kg) und
Indomethacin (10 mg/kg) an die Rattenmutter am Tag 21 (geburtsnah) und am Tag 19
(Frühgeburt) untersucht. Diese In-vivo-Studie hat gezeigt, dass Milrinon eine
dosisabhängige Dilatation des fetal und postnatal verengten Ductus acteriosus induziert.
Dilatierende Wirkungen waren stärker mit einer Injektion sofort nach der Geburt als 1
Stunde nach der Geburt. Zusätzlich zeigte die Studie, dass der frühgeborene Ductus
arteriosus gegen Milrinon empfindlicher ist als der reife Ductus arteriosus (siehe Abschnitt
4.2, 4.4, 4.8 und 5.2).
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Milchsäure – wasserfreie Glucose – Natriumhydroxid – Wasser für Injektionszwecke.
6.2. Inkompatibilitäten
Corotrope Infusionslösung ist mit Furosemid und Bumetanid chemisch unverträglich. Wenn
Furosemid oder Bumetanid der Infusion von Corotrope direkt hinzugefügt wird, erfolgt sofort
eine chemische Reaktion mit Bildung eines Niederschlags. Aus diesem Grunde dürfen
Furosemid oder Bumetanid in I.V.-Leitungen, die Milrinonlactat enthalten, nicht verabreicht
werden.
Als Lösungsmittel kann entweder eine 0,45 %ige oder 0,9 %ige Kochsalzlösung oder eine 5
%ige Glucoselösung angewandt werden. Eine Natriumbicarbonatlösung für I.V.-Infusion darf
nicht angewandt werden.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
Das Verfalldatum, in Monat/Jahr ausgedrückt, ist auf der Verpackung nach den Buchstaben
"EX" aufgedruckt.
Das Produkt verfällt am letzten Tag des angegebenen Monates.
6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
10 Ampullen mit 10 ml pro Packung.
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Arzneimittel zur parenteralen Anwendung müssen visuell geprüft und dürfen nicht angewandt
werden, wenn sie Verunreinigungen enthalten oder Farbveränderungen zeigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sanofi Belgium
Leonardo Da Vincilaan 19
1831 Diegem
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Ampullen mit 10 ml: BE147341
Verschreibungspflichtig.
Diese Spezialität ist ausschließlich für die Anwendung im Krankenhaus bestimmt.
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 18.05.1989
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 09/11/2007
10. STAND DER INFORMATION
09/2016
Das Zulassungsdatum: 09/2016
Herunterladen