John Rawls: Der Vorrang des Rechten und die Ideen des Guten im

Werbung
Politik
Anja Rössner
John Rawls: Der Vorrang des Rechten und
die Ideen des Guten im Vergleich zur
Theorie der Gerechtigkeit
Studienarbeit
Ludwig-Maximilian-Universität München
Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft
Wintersemester 2001/2002
Dirk Lüddecke, M.A.
Übung (PT)
John Rawls: Die Theorie der Gerechtigkeit
John Rawls: „Der Vorrang des Rechten und die Ideen des Guten“
im Vergleich zu seiner „Theorie der Gerechtigkeit“
1
INHALTSVERZEICHNIS
EINLEITUNG
1.
Die „Theorie der Gerechtigkeit“
1.1
Rawls` Legitimation seiner Gerechtigkeitskonzeption – seine Sicht der
Rolle der Gerechtigkeit
2.
1.2
Grundriss der „Theorie der Gerechtigkeit“
1.3.
Kapitel 7 der „Theorie der Gerechtigkeit“
1.4.
Der moralphilosophische Aspekt der „Theorie der Gerechtigkeit“
“Die Idee des politischen Liberalismus“
2.1
Gerechtigkeit als Fairness - Rawls` politisch liberale Gerechtigkeitskon-
2.2
Der Vorrang des Rechten und die Ideen des Guten
2.3
Die Grenzen des Politischen in „Die Idee des politischen Liberalismus“
zeption
SCHLUSS
Literaturverzeichnis
2
EINLEITUNG
John Rawls gilt als Neubegründer der politischen Philosophie in der Gegenwart1 . Mit
der „Theorie der Gerechtigkeit“ (1971) fasste er sein Lebenswerk in literarische Form.
Dabei hatte er sich zum Ziel gesetzt, eine Gerechtigkeitskonzeption zu entwerfen, die
eine gerechte Gesellschaft bilden könne. Das Ergebnis – eine Art „realistische Utopie“2
– wurde nicht nur aufgrund seines Umfangs mit „dem gewaltigen Unternehmen der Platonischen Politeia oder der Nikomachischen Ethik des Aristoteles“ verglichen3 , sondern
auch aufgrund seiner inhaltlichen Komplexität, die besonders durch die moralphilosophische Komponente in der ansonsten nach vertragstheoretischen Mustern entworfenen
Theorie bewirkt wird: so kann eine rechtsphilosophische und eine moralphilosophische
Untersuchungsweise nachgewiesen werden, womit eine Trennung aufgehoben ist, die
für die neuzeitliche Philosophie als charakteristisch gilt 4 . Das moralphilosophische Element der „Theorie der Gerechtigkeit“ wird insbesondere im dritten Teil deutlich –
bewirkt durch Rawls`„Ausdehnung des Argumentationsansatzes auf die ethische Thematik“5 . Diese Vorgehensweise wurde oft kritisiert und als weniger überzeugend dargestellt, als die vertragstheoretische Ableitung der Gerechtigkeitsprinzipien im ersten Teil.
Rawls führte später6 selbst an, dass er innerhalb der „Theorie der Gerechtigkeit“ keinen
Unterschied zwischen Moralphilosophie und politischer Philosophie7 macht und dass
somit „eine in ihrem Anwendungsbereich allgemeine moralische Gerechtigkeitslehre
nicht von einer im strengen Sinne politischen Gerechtigkeitskonzeption unterschieden“8
wird. Auch aus diesem Grund präzisierte er seine Theorie mehrmals in verschiedenen
Aufsätzen, die schließlich 1993 in gesammelter Form als „Political Liberalism“ („Die
Idee des politischen Liberalismus“ in der deutschen Übersetzung) erschienen. Rawls
präsentierte hiermit seine Theorie in systematisch abgewandelter Form als politisch li-
1
Pogge, John Rawls, 1994, S.177
Pogge, John Rawls, 1994, S.35
3
Kersting, Die Gerechtigkeit zieht die Grenze, S. 209
4
Kersting, Die Gerechtigkeit zieht die Grenze, S. 210
5
Kersting, Die Gerechtigkeit zieht die Grenze, S.211
6
Rawls, Die Idee des Politischen Liberalismus, S.11 (Einleitung, 1992)
7
Vgl. Rawls, Die Idee des Politischen Liberalismus, S.11 (Einleitung 1992)
8
Rawls, Die Idee des Politischen Liberalismus, S.11 (Einleitung, 1992)
2
3
Herunterladen