Glycin / Threonin Glycin ist eine Aminosäure, die im Organismus aus Serin, Cholin oder Threonin gebildet werden kann. Sie wurde 1820 erstmals aus Gelatine isoliert. Threonin ist eine für das Wachstum essentielle Aminosäure. Wo kommt Glycin bzw. Threonin in der Nahrung vor? Threoninreiche Nahrungsmittel sind Sojabohnen, Linsen, Bachforelle, Hammelfleisch, Huhn, Erdnüsse, Weizenkeime, Hüttenkäse, Sonnenblumenkerne, Hühnerei. Glycin kommt als Geschmacksverstärker in Suppen, Soßen, Würzen und Süßstofftabletten vor. Welche Bedeutung hat Glycin? • Bestandteil von Kollagen, Knochen und elastischem Bindegewebe • Vorstufe wichtiger Substanzen (Blutfarbstoff, Purine, Gallensäuren) • Entgiftung von Leber und Niere • Immunsystem • Wirkt als Überträgersubstanz im Zentralnervensystem • Es ist wichtig für die Biosynthese von Kreatin, das als Energiespeicher in der Muskelzelle dient. • Unterstützt Insulin in seiner Wirkung • Fördert die Ausschüttung von Wachstumshormonen Wie viel Glycin bzw. Threonin brauchen wir täglich? Empfohlene Zufuhr pro Tag Erwachsenendosis für Glycin 3-5g Erwachsenendosis für Threonin 7mg/kgKG Supplemente enthalten normalerweise 1-4g Threonin pro Tag. Glycinpräparate können in höheren Dosen, im Bereich von 1-10g pro Tag, gegeben werden. Welche Symptome können bei Glycin- bzw. Threoninmangel auftreten? Ein Mangel an Glycin wurde nicht beobachtet, da es ja vom Körper über verschiedene Wege synthetisiert werden kann. Threoninmangel verursacht Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Fettleber, Zurückbleiben der Knochenentwicklung. Wann kann die Einnahme von Glycin bzw. Threonin helfen? Der Einsatz von Glycin in der Therapie findet noch keine breite Anwendung, da noch viele wissenschaftliche Studien notwendig sind, um alle möglichen Nebenwirkungen abzuklären. Bisher wurde es in der Klink bei psychischen Erkrankungen, alkoholbedingten Lebererkrankungen und in der Transplantationsmedizin angewandt. Welche Symptome können bei Glycin-Überdosierung auftreten? Bei der seltenen Stoffwechselerkrankung Hyperglycinämie handelt es sich um eine angeborene Störung des Glycin-Abbaus, die unbehandelt zu gravierenden Behinderungen und zum Tode führen kann.