Grammatik des Standarddeutschen

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Grammatik des
Standarddeutschen
Michael Schecker
Grammatik des Standarddeutschen
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Einführung und Grundlagen
Nominalgruppen
– Nomina
– Artikel
– Attribute
– Pronomina
– Kasus (Subjekte und Objekte, Diathese)
Verbalgruppen
– Valenz und Argumente
– Tempora
– Konjunktiv
– Diathese (‚Genus verbi‘)
Sätze
– Der einfache Satz
– Fragesätze
– Komplexe Sätze
– Thematisierung (Funktionale Satzperpektive), Subjektivierung,
Fokussierung (Hervorhebung), Markierung
Ausblick: Die pragmatische Wende und ihre Folgen
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Parole
Sprachgebrauch - Äußerungen - Bedeutungseffekte - 'Sinn(zusammenhang)', Meinung
sprachliches Handeln - Kontext, Situation - . . .
Erstspracherwerb
Grammatischer
Erklärungszusammenhang
Langue
Sprachsystem - Ausdrücke, Ausdrucksverfahren - Bedeutung - Grammatik
kontextlos - generell gültiger Ausdruckswert - . . .
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Syntagma - Paradigma:
...
die
...
Carmen
...
Räuber
lief
gestern
...
war
ausverkauft
...
...
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Das ‚syntaktische Prinzip‘:
hundertzwei
A (Morphem a)
+ B (Morphem b) + ...
... = X (Bedeutung der Gesamtäußerung x)
Nun gilt aber, dass
A+B=B+A
Also müßte u.a. gelten
hundert - zwei = zwei - hundert
(das wäre natürlich wunderschön, wenn mir jemand für hunderzei Euro zweihundert Euro geben
würde)
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
Bier – faß / Faß - bier
er kommt ( ! ) / kommt er ( ? )
(beides mit gleicher - nämlich fallender - Tonhöhenkontur gesprochen)
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
... die Räuber ...
((( brummel, brummel, brummel, brummel)))
... flieht ...
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
... die Nichten
... der Nichten
fahren morgen nach
Paris ...
fahren morgen nach
Paris ...
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
... den Schwestern
... den Schwestern
beiden ...
beide ...
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Typen syntaktischer Ausdrucksmittel:
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Syntax (Grammatik in einem engen Sinne des Wortes):
- Syntagmatische Beziehungen (und die daraus erwachsenden
paradigmatischen Selektionsrestriktionen)
- Vorgegeben, konventionell, ganzheitlich, ‚endlich‘ (geschlossen)
- Gibt es eine Syntax / eine Grammatik des Textes, des Gesprächs?
Grammatik des Standarddeutschen
Einführung und Grundlagen
Syntaktische Ausdrucksmittel:
("Grammatik" in einem engen Sinne des Wortes, im Unterschied zum Lexikon)
Morphosyntax
Wort- und Satzgliedstellung
Intonationskonturen, Betonung,
Pausierung, etc.
Phoneme / Phonologie - vs.
Morpheme / Morphologie
(= ‚double articulation‘)
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Nomina
Lexikon
‚einfache Nomina‘
Wortbildung:
‚Komposita‘
‚Ableitungen‘
Syntax /
Grammatik
Positionen im Satz; z.B. im Rahmen einer
Nominalgruppe
Satz
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Nomina
Sind ‚Nomina‘ ein genuiner Gegenstand der Syntax / Grammatik?
Zunächst einmal ist es eine im Lexikon angelegte Wortart (wie Verb oder
Adjektiv oder dann Präposition usw.).
Aber:
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Nomina
Sind ‚Nomina‘ ein genuiner Gegenstand der Syntax / Grammatik?
Zunächst einmal ist es eine im Lexikon angelegte Wortart (wie Verb oder
Adjektiv oder dann Präposition usw.).
Aber:
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Nomina
Zur Flexion:
Vgl. Peter Eisenberg, Grundriss der Deutschen Grammatik, Bd.2: Der Satz
Kap. 5.1.: Die Flexion des Substantivs
Entwicklung der Endungen am Nomen
Plural: s-Plural / starke vs. schwache Flexion
Vorgriff auf die Nominalgruppe insgesamt: Zur Balance von starker und
schwacher Flexion - anhand des maskulinen definiten Artikels
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Nomina
Zur Balance von starker und schwacher Flexion
im Rahmen von Nominalgruppen / starke und schwache Flexion des
attributiven Adjektivs:
MASK
FEM
NEUT
PLURAL
der
die
das
die
d- -er
schwarz-e
des
der
des
der
d- -es
schwarz-en Flecks
dem
der
dem
den
d- -em
schwarz-en Fleck
den
die
das
die
d- -en
schwarz-en Fleck
d-
Dem guten Mann(e) kann geholfen werden.
dies -
- er
jen -
- es
mein -
- em
dein -
-en
ein -
Fleck
d-
- er
Frischem Weißwein gehört mein Herz (?)
- ie
Alter Freunde Leid ist auch mein Leid (?)
- as
Das Leid der alten Freunde war groß.
Das ist alter Wein in neuen Schläuchen.
Der alte Mann da weiß ja gar nicht, von was er redet.
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Artikel
Zum Artikel:
Vgl. Peter Eisenberg, Grundriss der Deutschen Grammatik, Bd.2: Der Satz
Kap. 5.2.: Der Artikel
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Artikel
Zum Artikel:
Gattungsnamen (Appellative) vs.
Stoffnamen (Kontinuativa) [‚Sortenplurale‘ / ‚Quantitätsplurale‘]
Sammelnamen (Kollektiva wie „Obst“, „Schmuck“, „Wild“ )
Eigennamen (Propria)
Gibt es artikellose NominalGRUPPEN?
Der Nullartikel (parallel zum / am Beispiel des unbestimmten Artikels
im Plural)
‚nominale‘ und prädikative Nomina
Gibt es NICHT-referentielle Nominalgruppen?
Erweiterungsmöglichkeiten bei prädikativen Nomina im Frz.
Erweiterung durch einen Relativsatz
Der Artikel und die Referenz (vs. Prädikation)
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Artikel
Zum Artikel:
Vorgriff auf die Pronomina:
Artikel und Pronomina
Zum ‚Kopf‘ einer Gruppierung:
Ist das Nomen der ‚Kopf‘
einer Nominalgruppe?
Der Junge, der sich nicht auskannte, ...
Der war es.
Meiner kann das.
Argument: Nomen > Nominalgruppe >
Referenz
Weitere Argumente: ‚Kasus- (/Genus/Numerus-)Markierung‘, aber ‚minimale
Belegung‘
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Artikel
Zum Artikel:
Ist der bestimmte Artikel ein Allquantor?
Die Bäume auf der Jacobistr. werden abgesägt.
‚Alle Bäume ... werden abgesägt‘.
Du mußt noch die Zeugnisse unterschreiben.
‚Alle Zeugnisse müssen unterschrieben werden.‘
Wir haben heute die Löwen im Zirkus gesehen.
‚Wir haben heute alle Löwen im Zirkus gesehen‘ ?
Die Mitglieder des Turnvereins waren zum größten
Teil anwesend.
‚Alle Mitglieder des Turnvereins waren heute zum
größten Teil anwesend‘ ??? (Und welcher Teil hat
jeweils gefehlt?)
Singularisierender vs. generalisierender Gebrauch
Der Affe gehört zu den Primaten. / Ein Affe gehört zu den
Primaten. / Die Affen gehören zu den Primaten. / Affen gehören
zu den Primaten.
Grammatik des Standarddeutschen
Nominalgruppen: Attribute
Die Struktur der Nominalgruppe / ‚Determinativgruppe‘:
Das sportliche Kleid ihrer Tochter mit den roten Punkten, das sie der Tochter geschenkt hatte ...
1
A
2
3
4
1 = adjektivisches (pränominales) Attribut
2 = Genitiv-Attribut (postnominal)
3 = Präpositionalattribut (postnominal)
4 = Relativsatz(-Attribut)
B
Diskussion der Struktur im Vergleich mit Eisenberg
C
Behaghel‘sches Gesetz: ‚Schwerere Einheiten folgen auf leichtere‘
D
Klammer (Nominalklammer) „Das . . . Kleid“:
pränominale attributive Adjektive
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