Tiefe Temperaturen

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Erzeugung tiefer
Temperaturen
Lasse Lambrecht
Seminarvortrag 06.07.2007
Inhalt
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Einführung
Eigenschaften von Kryoflüssigkeiten
Isolation und Wärmeleitung
4He - Kryostat
3He-4He Mischkühlung
Helium-Transport
Temperatur Messung
Magnetische Kühlung / Ausblick
Einführung
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Temperaturskala von 109 K bis 10-5 K
Absoluter Nullpunkt bei -273.15C = 0K
Niedrigste Temperatur in der Natur 2.7K
Temperatur ist einer der
Grundlegendsten Faktoren für
Experimente! (Randbedingungen)
Einführung
Einführung
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Es gibt 3 dominierende Kühlmethoden
1)
2)
3)
Bis ca. 1K: Dampfdruckerniedrigung von 4He
Bis zu 2 mK: 4He-3He Mischkühlung in „einfachen“
Apparaten bis 50 mK
Bis 12µK: Nukleare Adiabatische Entmagnetisierung.
Eigenschaften von
Kyroflüssigkeiten
Flüssige Luft, Sauerstoff, Stickstoff
– Billig, da überall vorhanden
– Sauerstoff (90.2K) hoch reaktiv -> ungeeignet für
empfindliche Geräte
– Stickstoff (77.4K) einfach in großen Mengen
herzustellen
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Flüssiger Wasserstoff H2
– Starke covalente Kräfte zwischen den beiden H
Atomen
– Molekulare Flüssigkeit
– Van der Waals Kraft bestimmt flüssige oder feste
Phase -> führt zusammen mit großen Nullpunkts
Energie zu tiefen Schmelz (14K) und Siedepunkt
(20.3K)
– Große exotherme Reaktionsfähigkeit mit
Sauerstoff
– Wird heute so gut wie nicht mehr als
Kryoflüssigkeit verwendet
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Helium 4He und 3He
– 1868 entdeckten J. Jannssen und N. Lockyer
„neue“ Spektrallinien in der Sonnenkorona 1895
endeckte W.Ramsey ausdampfendes Helium aus
dem Mineral Cevite
– Wettlauf das „neue“ Gas zu verflüssigen
– Kamerlingh-Onnes gewinnt das Rennen (Ts=
4.2K)
– Helium ist zweit häufigstes Element im Weltall,
jedoch auf der Erde sehr selten -> Teuer
– He wird heute aus Natürlichen Gasreservoirs
gewonnen
– Helium besitzt 2 stabile Isotope 4He und 3He
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
– 3He ist sehr selten (1.4 ppm in 4He) kann jedoch
künstlich in Reaktoren gewonnen werden
6
3
1
0
3
1
4
2
Li+ n→ T+ He
T ⎯12.3a
⎯
⎯→23 He+ −10e + ν
3
1
– 4He hat antiparallelen Spin ist also Boson
während 3He (Spin I = 1/2) ein Fermion ist
– Die Trennung von 4He und 3He ist sehr aufwändig,
daher sehr teuer
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Dampfdruck von He
– Es gilt Pvap ∝ exp(-L/RT)
– Im Kelvin-Bereich ist der Dampfdruck aller
Elemente außer für Helium sehr klein
– Durch Abpumpen der verdampften Atome wird
mittlere Energie das He-Bades kleiner -> kälter
Q& ∝ LPvap ∝ exp(−1 / T )
– Abgeführte Energie ist Proportional zum
Dampfdruck -> Gleichgewicht bei 1.0 K 4He bzw
0.3K 3He
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Spezifische Wärmekapazität von He
– Wärmekapazität von Helium ist sehr groß
1g He → 1J/K (1g Cu → 10-5J/K)
– Spezifische Wärme hat ein Maximum bei
2K -> Phasenübergang zu neuem Zustand
(Supraflüssigkeit)
Eigenschaften Von
Kryoflüssigkeiten
Supraflüssigkeit
– 4He wird ab der Kritischen Temperatur
Tlambda=2.2K zum sog. Suprafluid (einer Flüssigkeit
die keine innere Reibung mehr besitzt)
– Suprafluid besitzt folgende Eigenschaften
• Nahezu ideale Wärmeleitfähigkeit durch den Effekt des
Zweiten Schalls (Entropiewellen)
• Als angeregte Zustände bei einer Drehung der
Flüssigkeit bilden sich quantisierte mechanische Wirbel
• He-Pegel stellen sich in Nachbargefäßen gleiche Höhe
ein (Onnes-Effekt).
– Theorie der Supraflüssigkeiten nicht vollständig
verstanden basiert jedoch auf Bose-Einstein
Kondensation
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Suprafluides 3He
– Da 3He Spin I=1/2 besitzt -> Fermion
– suprafluider Zustand bei 3He nur erreichbar durch
Kopplung von 2 3He Atomen, ähnlich zu
Cooperpaaren im Supraleiter
– Wegen schwachen Kräften zwischen den Paaren
-> Tlambda= 2.5mK
– Suprafluid ähnelt Elektronen Gas im Supraleiter
Eigenschaften von
Kryoflüssigkeiten
Isolation und Wärmeleitung
Apperate müssen gut isoliert werden, jedoch
muss die „kälte“ verfügbar gemacht werden
– Gute Wärmeleiter sind Cu, Ag, Au und Al sie
müssen sehr rein sein
– Gute Isolatoren sind
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Plastik: Teflon, Nylon, Vespel, PMMA
Graphite (große Qualitätsunterschiede)
Al2O3,, dünnwandige Edelstahlröhren
Vakuum (Ceolite als Kryopumpe)
– „Wärmeschalter“: Kontaktgas
Isolation und Wärmeleitung
Thermischer Grenzwiderstand (Kapitza)
– Thermisches Gleichgewicht zwischen Grenzflächen schwierig zu
erreichen -> Temperaturverlust ΔT = RK Q&
– Wärmeaustausch zwischen He und Targetmaterial über Phononen
ist behindert
Reflexion analog zur Optik (Totalreflexion)
Akustische Impedanz
– Bei T > 1K Rk proportional zu T (min eine Größenordnung als
theoretisch vorhergesagt)
– Bei 20mK ≥ T ≥ 100mK ist Rk proportional zu T-3 (im Einklang mit Theorie)
– Minimierung durch große Oberflächen
4
He -Kryostat
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•
Temperaturen bis 1K
Verdampfungswärme 2.6 kJ/l bei 4.2K
Vorkühlung: flüssiger Stickstoff (N2)
4
He -Kryostat
He4-Kryostat
– Gute thermische Isolierung (Vakuum,
Wärmeschilde)
– Pumpen mit ausreichend hoher Saugleistung
– Geeigneter Heliumzulauf
– Vorteil: schnelles Kaltfahren, hohe
Kühlleistung
– Nachteil: Limitierung auf T > 1K
4
He -Kryostat
Für 1.0K<T< 4.2K -> Dampfdruck Erniedrigung
4
He -Kryostat
4
He -Kryostat
Helium-Transport
– Vakuumisolierte Spezialkanne
– Vakuumisolierte Transferline zum Umfüllen
3He-4He
Mischkühlung
Mischverhältnis
– Mischt man 3He mit 4He so bilden sich 2 Phasen
für T < 0.87 K
– Eine 3He reiche und 3He arme Phase
– Verdampfung von der 3He reichen in die 3He arme
Phase entzieht dem System Wärme
3He-4He
Mischkühlung
3He-4He
Mischkühlung
3He-4He
Mischkühlung
3He-4He
Mischkühlung
Kühlleistung
– Möglichst tiefe Temperatur für möglichst hohe
Nukleonenpolarisation
– Problem Wärmeeintrag durch Mikrowellen und
Experimentstrahl
– Typische Kühlleistung für 3He-4He Mischkühlung:
→ mW bei 50mK
– Größte 3He-4He Kryostat COMPASS Experiment
am CERN (800ml Ammoniak bei 58mK)
Temperaturmessung
Zwei gängige Methoden tiefe Temperaturen
zu messen
– Dampfdruckmessung
– Ausnutzung der Temperaturabhängigkeit von
elektrischen Widerständen
Temperaturmessung
Dampfdruck Messung
Temperaturmessung
Widerstandsmessung
– bis 10 K
Metalle meist Platin (Pt-100) bis 10 K
– 0.1K ≤ T ≤ 1 K
Cu-Fe ( R> für T<) ohne Magnetfeld
Halbleiter, Kohleschichtwiderstände und RuO2
(R> für T<) mit Magnetfeld
Weitere Verfahren
Neben den Gaskühlungen:
– Adiabatische Entmagnetisierung
paramagnetischem Salz (CMN) T<1K
– Adiabatische Kernentmagnetisierung T< 1µK
• „single shot“ Verfahren
• kleine Kühlleistungen
• Sehr tiefe Temperaturen
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
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