Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 1. Marktmacht und optimale Preissetzung 2. Oligopolwettbewerb 3. Wettbewerbspolitik und Regulierung Modellierung des Oligopolwettbewerbs Mengenwettbewerb bei homogenen Gütern: C Cournot‐Duopol, Stackelberg‐Modell und Kartellinstabilität D l S k lb M d ll d K lli bili ä Preiswettbewerb: Bertrand‐Paradox und Preiswettbewerb bei heterogenen Produkten Selbstbindung und strategisches Verhalten im Oligopol Selbstbindung und strategisches Verhalten im Oligopol Literatur zu 2.2: Lit t 22 Pindyck/Rubinfeld, 12.3 © K. Morasch 2012 Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Wettbewerb und Regulierung 54 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Preiswettbewerb: Bertrand‐Paradox und Produktdifferenzierung Aufbau von Abschnitt 2.2: • Bertrand Bertrand‐Paradox Paradox Analyse des Preiswettbewerbs bei homogenen Produkten, Darstellung im Preis‐Mengen‐Diagramm und mit Reaktionskurven • Preiswettbewerb bei differenzierten Gütern Analytischer Ansatz mit linearem Nachfragesystem • Graphische Analyse: Ansteigende Reaktionskurven hi h l i d ki k Vergleich des Bertrand‐Gleichgewichts mit Stackelberg‐ und Kollusionslösung © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 55 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Bertrand‐Paradox – Darstellung im Preis‐Mengendiagramm Annahmen: ‐ homogene Produkte ‐ identische konstante Grenzkosten identische konstante Grenzkosten ‐ keine Kapazitätsbeschränkung p Ergebnis: Preis = Grenzkosten im Duopol p1M p2 pW GK N xM x xW GE © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 56 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Preisduopol bei homogenen Produkten p2 R1(p2) p2M R2(p1) p2W Bertrand‐Gleichgewicht g p1W © K. Morasch 2012 p1M Wettbewerb und Regulierung p1 57 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Preisduopol bei differenzierten Produkten Bertrand‐Gleichgewicht, Stackelberg‐ und Kollusionslösung p2 Isogewinnkurven von U1 K S B R2(p1) Isogewinnkurven von U2 R1(p2) p1 © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 58 1. Marktmacht und optimale Preissetzung 2. Oligopolwettbewerb 3. Wettbewerbspolitik und Regulierung Modellierung des Oligopolwettbewerbs Mengenwettbewerb bei homogenen Gütern: C Cournot‐Duopol, Stackelberg‐Modell und Kartellinstabilität D l S k lb M d ll d K lli bili ä Preiswettbewerb: Bertrand‐Paradox und Preiswettbewerb bei heterogenen Produkten Selbstbindung und strategisches Verhalten im Oligopol Selbstbindung und strategisches Verhalten im Oligopol Literatur zu 2.3: Lit t 23 Pindyck/Rubinfeld, ch. 13, insbes. 13.5‐13.8 Morasch/Bartholomae, Kap. 16 © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 59 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Selbstbindung und strategisches Verhalten im Oligopol Aufbau von Abschnitt 2.3: • Grundidee strategischer Selbstbindung Manipulation der Erwartungen durch glaubwürdige Bindung • Analyse im Matrixspiel S lb tbi d Selbstbindung durch irreversible Investition d hi ibl I titi • Strategische Substitute vs. strategische Komplemente p g vs. Mengenstrategien g g Optimale Selbstbindung bei Preis‐ • Anwendung auf Strategische Handelspolitik Airbus‐Boeing‐Beispiel und Analyse im Oligopolwettbewerb © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 60 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Selbstbindung als strategisches Verhalten Zentrale Aspekte: • Das Verhalten des Wettbewerbers wird dadurch beeinflusst, dass die Erwartung bezüglich des eigenen Verhaltens verändert wird. (Strategiewahl des Wettbewerbers ist von dieser Erwartung abhängig) • St Strategisches Verhalten muss glaubwürdig t i h V h lt l b ü di sein. i („leere Drohungen“ zeigen keine Wirkung) Die Beeinflussung des Wettbewerbers erfolgt durch Beeinflussung des Wettbewerbers erfolgt durch • Die Beschränkung des eigenen Handlungsspielraumes. („strategic commitment“ ‐ strategische Selbstbindung) © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 61 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Bio‐Müsli Duopol ohne Selbstbindung Symmetrische Spezifikation: Zwei Nash‐Gleichgewichte Unternehmen 2 Unternehmen 2 süß knusprig süß (‐5, ‐5) (10, 20) knusprig (20, 10) (‐5, ‐5) Unter‐ nehmen 1 © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 62 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Bio‐Müsli Duopol mit strategischer Investition Irreversible Investition von Unternehmen 1 in „knusprig“ U t Unternehmen 2 h 2 süß süß Unter‐ nehmen 1 (‐35, ‐5) ‐5 ‐ 5 30 knusprig © K. Morasch 2012 knusprig (20, 10) Wettbewerb und Regulierung (‐20, 20) 10 30 10 ‐ (‐5,süß ‐5) 63 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Strategische Investition im Mengenduopol Strategische Substitute: Überinvestition x2 R1(x2) R1' (x2) Isogewinnkurven von U1 C S R2(x1) x1 © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 64 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Strategische Investition im Mengenduopol Strategische Komplemente: Unterinvestition p2 Isogewinnkurven von U1 S B R2(p1) R1(p2) R1' (p2) p1 © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 65 Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Anwendung: Strategische Handelspolitik – Grundidee und Aufbau Idee: Wirkung von Handelspolitik in internationalen Oligopolmärkten Politik verändert Anreizstruktur Politik verändert Anreizstruktur der Oligopolisten und kann dadurch der Oligopolisten und kann dadurch Monopolrenten zugunsten der Inlandsunternehmen umleiten Aufbau: • Beeinflussung der Markteintrittsentscheidung im Duopol • Kritik: Informationsprobleme und Vergeltungsmaßnahmen • Erweiterung auf ein Duopolmodell mit stetigen Strategien • Verallgemeinerung und Freihandel als „Daumenregel“ © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 66 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Beispiel Boeing vs. Airbus: Subvention beeinflusst Markteintritt Annahmen im Grundmodell (Boeing vs. Airbus) ‐ ‐ ‐ ‐ ein inländisches und ein ausländisches Unternehmen (Duopol) stehen in einem Drittland miteinander im Wettbewerb t h i i D ittl d it i d i W ttb b nur profitabel, wenn anderes Unternehmen verzichtet zeitlicher Vorsprung des ausländischen Wettbewerbers (Boeing) Vorgehen: © K. Morasch 2012 • Gleichgewicht ohne Politikintervention • Wirkung einer inländischen Exportsubvention auf die Anreize • ist Gleichgewicht mit Subvention für Inland (EU) vorteilhaft? • kritische Analyse: Informationsprobleme und Vergeltung durch USA Wettbewerb und Regulierung 67 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Boeing vs. Airbus: Ausgangssituation Auszahlungsmatrix ohne politische Intervention Boeing Markteintritt Markteintritt kein Markteintritt (‐5,‐5) (100,0) (0,100) (0,0) Airbus kein Markteintritt M k i i © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 68 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Boeing vs. Airbus: Wirkung der Politik Auszahlungsmatrix mit Exportsubvention Boeing Markteintritt Markteintritt kein Markteintritt (5,‐5) (110,0) (0 100) (0,100) (0 0) (0,0) Airbus kein Markteintritt © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 69 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Mengenduopol mit Exportsubvention Subvention wirkt wie strategische Investition x* x: Menge der inländischen Firma x*: Menge der ausländischen Firma R(x*) x*C x*S RS(x*) C S R*(x) x © K. Morasch 2012 Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Wettbewerb und Regulierung 70 2.1 Mengenwettbewerb 2.2 Preiswettbewerb 2.3 Strategisches Verhalten Verallgemeinerung und Politikempfehlung Strategische Handelspolitik in Realität sinnvoll? • optimale Politik abhängig von Detailspezifikation (Informationsproblem!) ‐ Bertrand‐Wettbewerb Bertrand Wettbewerb Exportsteuer optimal Exportsteuer optimal ‐ mehrere inländische Unternehmen geringere Subvention oder Steuer (analog Optimalzoll!) ‐ mit inländischen Konsum i i l di h höhere Subvention h h b i • zusätzliche Effekte im Allgemeinen Gleichgewicht ( (Nachteile in anderen Sektoren, da Produktionsfaktoren abgezogen werden , g g in welchem Sektor größter Vorteil durch strategische Handelspolitik?) • Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen des Auslands (Vorteile auf Kosten der ausländischen Konkurrenten) (Vorteile auf Kosten der ausländischen Konkurrenten) Fazit: Freihandel als „Daumenregel“ (da optimale Politik nicht realisierbar) © K. Morasch 2012 Wettbewerb und Regulierung 71