Informationsgut

Werbung
Marktstrategien für Informationsgüter und Netzmärkte
Optimale
Optimale Bepreisung
Bepreisung von
von Informationsgütern
Informationsgütern
Informationsgüter
Informationsgüter und
und Rechteverwertung
Rechteverwertung
Netze
Netze und
und Netzwerkeffekte
Netzwerkeffekte
Kompatibilität
Kompatibilität und
und Standards
Standards
Wettbewerbspolitische
Wettbewerbspolitische Aspekte
Aspekte
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Optimale Bepreisung von Informationsgütern
Aufbau von Abschnitt 3.1:
• Informationsgut: Konzept und Beispiele
Digitalisierbarkeit; Vielzahl an Beispielen für Konsum und Produktion
• Besonderheiten von Informationsgütern
spezielle Kostenstruktur und unbegrenzte Kapazität
• Marktstrategien für Informationsgüter
kein homogenes Oligopol → Differenzierung, Kostenführerschaft
• Preisstrategien für Informationsgüter
keine kostenbasierte Preise möglich; Anreiz zu Preisdiskriminierung
• Preisdiskriminierung bei Informationsgütern
Individualisierung, Versionenbildung, Gruppenbildung
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Konzept „Informationsgut“
• Informationsgüter (digitale Produkte) sind Güter, die digitalisiert
auf elektronischen Datenträgern verzeichnet werden können.
• Informationsgüter können sowohl für den Konsum (z.B. Musik)
als auch für die Produktion (z.B. Baupläne) eingesetzt werden.
• Informationsgüter können über elektronische Kommunikationsnetze, wie z.B. das Internet, vertrieben werden.
• Information ist ein ökonomisches, d.h. knappes Gut.
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Beispiele für Informationsgüter
• Information und Unterhaltung
Texte: Zeitung, Buch, Bedienungsanleitung; Audio: Musik, Sprache;
Grafik: Photo, Postkarte, Landkarte; Video: Film, Fernsehen
• Symbole und Konzepte
Tickets und Reservierungen: Flug, Hotel, Konzert
Finanzinstrumente: Scheck, Kreditkarte, elektronisches Geld
• Prozess und Dienstleistungen:
Nachrichtenübertragung: Brief, Fax, Telefongespräch, E-Mail
Ausbilung: Distant-Learning, virtueller Hörsaal, Telemedizin
öffentliche Dienstleisungen: Formular, Steuererklärung, Kfz-Zulassung
Wertschöpfungsprozesse: Einkauf, Lagerhaltung, Fertigung
elektronische Transaktionen: Auktionen, elektronsiche Märkte
interaktive Unterhaltung: Online-Chat, Online-Spiel
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Besonderheiten von Informationsgütern
„Information is costly to produce but cheap to reproduce“
• hohe Fixkosten damit hohe Kosten für das erste Exemplar
(diese Fixkosten stellen zudem meist „versunkene Kosten“ dar)
• niedrige, teilweise vernachlässigbare Grenzkosten
(sind zudem normalerweise weitgehend konstant)
• keine Kapazitätsgrenze für weitere Exemplare
Eigenschaften in dieser extremen Form bei physischen Gütern selten!
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Konsequenzen aus diesen Besonderheiten
(1) Keine vollkommene Konkurrenz bei Informationsgütern:
• Kostenstruktur weist starke Größenvorteile auf
(vergleiche Konzept des „natürlichen Monopols“)
• Informationsgüter sind meist differenzierte Güter
(oder zumindest prinzipiell differenzierbar)
• Anbieter mit Marktmacht und Möglichkeit der Preisdiskriminierung
(2) Wegen Duplizierbarkeit scheiden Auktionen aus!
Fragen: (i) Was sind erfolgversprechende Marktstrategien?
(ii) Wie sollten Informationsgüter bepreist werden?
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Marktstrategien für Informationsgüter
Ausgangspunkt:
Oligopol mit homogenen Produkten nicht überlebensfähig
(Verluste wegen Preis = Grenzkosten – z.B. Telefonverzeichnisse auf CD)
Welche Marktstrategien sind erfolgversprechend?
• Vorteile durch Produktdifferenzierung
(Oligopol mit differenzierten Produktuen – z.B. Encarta vs. Brockhaus)
• Vorteile durch Kostenführerschaft
(dominante Firma mit Wettbewerbsrand – z.B. Microsoft Windows)
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Preiswettbewerb bei homogenem Gut
zentral für dieses Ergebnis:
keine Kapazitätsbeschränkung
bei Informationsgütern!
p
Beachte:
(unattraktive) Referenzlösung
Wie höheren Preis/Gewinn erreichen?
- Kostenführerschaft
- Produktdifferenzierung
p1M
p2
pW
GK
N
xM
xW
x
GE
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Homogenes Duopol – Darstellung mit Reaktionskurven
p2
R1( p2)
p2M
R2( p1)
Annahme:
identische und
konstante
Grenzkosten!
p2W
Bertrand-Gleichgewicht
p1W
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p1M
p1
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Strategie der Produktdifferenzierung
• Wie kann ein Informationsgut differenziert werden?
- Qualität (z.B. real time) und Umfang der Information
- mit zusätzlicher Funktionalität bündeln
(z.B. Gelbe Seiten mit geographischer Information)
- Individualisierung (personalisierte Information)
• Probleme:
- Weiterverbreitung durch Kopien (Schutz möglich?)
- Übernahme der Zusatzfunktionaität durch Wettbewerber
• Produktdifferenzierung ist kein Nullsummenspiel
Bei heterogenen Konsumenten ziehen differenzierte Produkte
mehr Kunden an („love of variety“)
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Preisduopol mit differenzierten Produkten
p2
Sonderfall
mit extremer
Differenzierung:
R1( p2)
p2M
Isogewinnkurven
von U1
R2( p1)
Gleichgewicht
Isogewinnkurve von U2
Zwei Monopolfirmen mit
unabhängigen Produkte!
(in diesem Fall vertikale
bzw. horizontal verlaufende Reaktionskurven)
p2W
p1W
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p1M
p1
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Strategie der Kostenführerschaft
Spezifische Aspekte bei Informationsgütern:
• nicht kostengünstigste Produktions-, d.h. Vervielfältigungstechnologie,
sondern die Zahl der Vervielfältigungen ist entscheidend
• auch „economies of scope“ (Verbundvorteile) realisierbar
(Beispiel: Fernsehprogramm als Paket aus Filmen, Nachrichten etc.)
• Vorteile für den „first-mover“ nicht nur durch Kostendegression,
sondern auch durch Reputation und Netzwerkeffekte
• „limit-pricing“ durch den „first-mover“ als vorteilhafte Strategie:
aggressives Preissetzungsverhalten schreckt Neueintreter ab
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Preisstragien für Informationsgüter
Grundsätzliche Überlegungen:
• Wegen der niedrigen Grenzkosten und der vom Absatzvolumen
abhängigen Durchschnittskosten keine kostenbasierte Preisbildung
• Ausgangspunkt für die Preissetzung muss vielmehr die
Zahlungsbereitschaft der Konsumenten sein (value-base-pricing)
• Bei unterschiedlichen Zahlungsbreitschaften sollten möglichst
unterschiedliche Preise verlangt werden (Preisdiskriminierung)
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Beispiel: Bepreisung von Software (I)
Annahme:
• x potentielle Kunden mit Zahlungsbereitschaft 20
• y potentielle Kunden mit Zahlungsbereitschaft 60
Fragestellungen:
• Welchen Preis verlangen, wenn Grenzkosten gleich null?
• Abhängig davon, ob Anbieter Typ des Kunden kennt?
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60
Beispiel: Bepreisung von Software (II)
p
Annahme: x = 2 Mio, y = 1Mio
• optimaler Einheitspreis?
Abhängigkeit von x und y?
60
• optimaler Gruppenpreis?
20
1
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3
x (in Mio)
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Preisdiskriminierung bei Informationsgütern (I)
• PD erster Art (perfekt individualisierte Preise)
jeder Konsument zahlt für jede von ihm konsumierte Einheit einen
individualisierten Preis in Höhe seiner Zahlungsbereitschaft
• PD zweiter Art (Versionenbildung)
bei physischen Güter nicht-linear Preise (mengenabhängig)
hier: unterschiedliche Qualitäten zu verschiedenen Preisen
• PD dritter Art (Gruppenbildung)
verschiedene lineare Preise für unterscheidbare Konsumentengruppen
(Gruppenzugehörigkeit als Indikator für Zahlungsbereitschaft)
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Preisdiskriminierung bei Informationsgütern (II)
spezifische Aspekte bei Informationsgütern:
• Entscheidend ist der Informationsstand des Anbieter über die
individuellen Zahlungsbereitschaften der Nachfrager.
• Neue Technologien verbessern diesen Informationsstand (z.B. Cookies).
• „Point-to-point“-Technologie erlaubt „One-to-one“-Marketing
(Individualisierung durch Internet erleichtert).
• aber: Problem des Weiterverkaufs (Arbitrage) bei individualisiertem Preis!
• Bei Versionenbildung ist Übergang zur Produktdifferenzierung fließend
(Anpassung an unterschiedliche Konsumentepräferenzen).
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Individualisierung
Aussage:
Individualisierung von Produkten und Preisen bei Informationsgütern
und bei Handel im Internet leichter möglich („Personalisierung“)
Gründe:
• Information über Kunden z.B. durch Registrierung oder Cookies
(traditioneller Handel: PayBack-Karten)
• „Experimente“ zur Erforschung der Zahlungsbereitschaft einfacher
(z.B. keine Bindung durch Preisangebote in Katalog etc.)
• Individualisierung von Informationsgütern zu relativ geringen Kosten
(z.B. automatisierte Auswahl von spezifischen Nachrichten)
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Versionenbildung
Voraussetzungen:
• möglichst gut auf Bedürfnisse zuschneiden („Selbstselektion“)
wie? – z.B. Aktualität, Funktionsumfang, Support, Benutzerfreundlichkeit
• kein Anreiz für High-end-Kunden Low-end-Version zu kaufen
(„Anreizkompatibilität“ – Preis high-end oder Qualität low-end verringern)
Beachte:
• Qualitätsreduzierung bei low-end nicht unbedingt kostensparend
(„downgrade“ verursacht Kosten, „aufbohren“ muss verhindert werden)
• wegen „extremness aversion“ drei Versionen meist günstiger als zwei
• low-end als Werbung für high-end verschenken (shareware)?
• on-line und off-line (z.B. Zeitung): substiutiv oder komplementär?
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Gruppenbildung
Anwendbarkeit:
Beobachtbare Gruppenzugehörigkeit ist guter Indikator für Zahlungsbereitschaft und Weiterverkauf an Nicht-Gruppenmitglieder ist ausgeschlossen.
Beachte: (spezifisch für Informationsgüter)
• Netzwerkeffekte – site licensing kann vorteilhaft sein
• Lock-in – z.B. Studentenpreis um Bindung an Produkt zu erzielen
• Sharing – Bibliotheken oder Videotheken als „Informationsintermediäre“
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Beispiel MS-Office – Gruppen- und Versionenbildung
Zahlungsbereitschaften
Fragestellungen:
120
• optimaler Einheitspreis?
100
• optimale Gruppenpreise?
• Versionenbildung
- Studentenversion ohne Access
- Preisanpassung notwendig?
- mehr Erlös durch „Abspecken“
der Studentenversion?
80
60
40
20
0
Studenten
Unternehmen
Word
PPT
Excel
Access
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Beispiel MS-Office – Bundling
Zahlungsbereitschaften
Word
Excel
Idee:
Einzelverkauf vs. Verkauf als Bündel
(Spezialfall der Versionenbildung)
Fragestellungen:
Petra
90
120
• optimale Einzelpreise?
• optimaler Bündelpreis?
Peter
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110
100
• Bündel vorteilhaft? Warum?
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