Wettbewerb und Regulierung

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Wettbewerb und Regulierung
WT12
Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik
Übungsaufgabe 1 (Monopolmacht, Nachfrageelastizität und monopolistischer Wettbewerb)
Betrachten Sie einen Markt mit freiem Marktzutritt, in dem die Konsumenten eine Präferenz
für Produktdifferenzierung aufweisen und eine große Anzahl von Unternehmen mit identischer Kostenfunktion Ki ( x=
K f + 1 2 xi2 existiert, die jeweils in der Lage sind, eine spezifii)
sche Version des differenzierten Produkts herzustellen. Die individuelle Nachfrage für das
Produkt eines Unternehmens hängt von der Anzahl der (aktiven) Wettbewerber n ab und kann
pi ( xi ) 1 n (24 − xi ) beschrieben werden.
durch die Preis-Absatz-Funktion =
a) Gehen Sie nun davon aus, dass K f = 24 und nur ein Unternehmen im Markt aktiv ist.
Bestimmen Sie unter dieser Voraussetzung grafisch und rechnerisch die gewinnmaximale
Preis-Mengen-Kombination, den resultierenden Gewinn und die Ineffizienz durch Abweichung von der Grenzkostenpreissetzung. Welcher Wert ergibt sich für den „Markup“
(Lerner-Index) des Unternehmens? Ermitteln Sie die Nachfrageelastizität im Optimalpunkt sowohl auf Basis der Information über den Markup als auch direkt über die Nachfragekurve.
b) Angenommen ein weiteres Unternehmen tritt in den Markt ein. Welche Preis-MengenKombination wählt dieses Unternehmen im Optimum? Bestimmen Sie den Markup, den
Unternehmensgewinn sowie die Ineffizienz und vergleichen Sie die Resultate mit denjenigen aus a). Wie hoch dürften die Fixkosten maximal sein, damit das zweite Unternehmen einen Anreiz zum Markteintritt hat?
c) Das zugrundeliegende Modell des monopolistischen Wettbewerbs ist nur dann einigermaßen plausibel, wenn die Fixkosten so niedrig sind, dass im langfristigen Gleichgewicht
„sehr viele“ Unternehmen im Markt aktiv sind. Zeigen Sie anhand der Grafik, dass bei der
vorliegenden Spezifikation für hinreichend niedrige Fixkosten diese Anwendungsvoraussetzung des Modells erfüllt ist!
d) Welche beiden Ineffizienzen treten im langfristigen Gleichgewicht gegenüber der Situation bei vollkommenem Wettbewerb auf? Sind diese beiden Ineffizienzen im kurzfristigen
Gleichgewicht qualitativ identisch vorhanden? (Hinweis: Sehen Sie sich dazu die oben
abgeleiteten graphischen Lösungen für ein und zwei Unternehmen an!) Was kann über das
quantitative Ausmaß der Ineffizienz bei monopolistischem Wettbewerb gesagt werden?
Würden Sie es somit für sinnvoll halten, dass der Staat die Unternehmen zwingt ein standardisiertes Produkt anzubieten, um dadurch einen Markt mit vollkommenem Wettbewerb
zu schaffen?
Übung: Martin Hofmann, M.A. in VWL
Übungsblatt #1 (zu 1.1 und 1.2)
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Wettbewerb und Regulierung
WT12
Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik
* Übungsaufgabe 2 (Natürliches Monopol, Lage der Nachfragekurve und Preisregulierung)
[*relativ einfache Aufgabe, die in der Übung nicht explizit besprochen wird]
Ein Monopolist mit Kostenfunktion K ( x ) = 800 + 10 x beliefert einen Markt mit Nachfragefunktion x = 90 − p .
a) Ermitteln Sie graphisch und rechnerisch die gewinnmaximale Preis-Mengen-Kombination
und den zugehörigen Gewinn des Unternehmens. Handelt es sich um ein natürliches
Monopol?
b) Die Nachfrage geht auf x = 60 − p zurück. Bestimmen Sie wie in a) die gewinnmaximale
Preis-Mengen-Kombination und den zugehörigen Gewinn. Ist die Belieferung des
Marktes für den Monopolisten noch attraktiv? Wäre es aus Sicht der Gesamtwohlfahrt
vorteilhaft, dem Monopolisten durch eine produktionsunabhängige Subvention den
Verbleib im Markt attraktiv zu machen? Wie ändert sich Ihre Aussage, wenn die Nachfrage noch stärker auf x = 50 − p zurückgeht?
c) Gehen Sie nun wieder von der ursprünglichen Nachfragefunktion x = 90 − p aus. Eine
Regulierungsbehörde möchte die Wohlfahrt (Summe aus Gewinnen und Konsumentenrente) im betrachteten Markt maximieren. Bestimmen Sie die zugehörige Preis-MengenKombination! Ist das Unternehmen zu diesem Preis bereit, die entsprechende Menge des
Gutes anzubieten oder muss es subventioniert werden? Vergleichen Sie die Wohlfahrt mit
und ohne Preisregulierung!
Übungsaufgabe 3 (Natürliches Monopol bei steigenden Grenzkosten)
Ein Unternehmen i kann ein Gut zu Kosten in Höhe von K i ( xi ) = 9 + xi herstellen.
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a) Bestimmen Sie Durchschnitts- und die Grenzkostenfunktion und zeichnen Sie sie in eine
geeignete Grafik ein. Bis zu welcher Produktionsmenge sinken die Durchschnittskosten?
b) Ermitteln Sie nun analog zu a) die gemeinsamen Durchschnitts- und Grenzkosten von
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zwei Unternehmen, die jeweils die Kostenfunktion K i ( xi ) = 9 + xi aufweisen und
zeichnen Sie sie ebenfalls in die Grafik aus a) ein. (Hinweis: Bestimmen Sie zunächst die
gemeinsame Kostenfunktion durch Addition der individuellen Kostenfunktionen und anschließend auf dieser Grundlage die Durchschnitts- und Grenzkosten!)
c) Liegt ein natürliches Monopol vor, wenn die Nachfrage durch x = 6 − 1 2 p gegeben ist?
Gilt dies auch für die Nachfragefunktion x = 12 − p ? Begründen Sie Ihre Antworten!
Übung: Martin Hofmann, M.A. in VWL
Übungsblatt #1 (zu 1.1 und 1.2)
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