Markt und Wettbewerb - Universität Würzburg

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Markt und Wettbewerb
Teil II: Regulierung und Wettbewerb: die „statische“ Sicht
Kapitel 3: Regulierung
3.1 Natürliches Monopol
3.2 Ideale Regulierung natürlicher Monopole
3.3 Praktizierte Regulierungsansätze
3.1 Natürliches Monopol
Der Begriff des natürlichen Monopols lässt sich normativ oder positiv definieren:
Normative Definition: Ein Wirtschaftsbereich (eine Branche, ein Markt) stellt ein
natürliches Monopol dar, wenn es aus Effizienzgründen sinnvoll ist, dass nur
ein Unternehmen in diesem Bereich tätig ist.
Positive Definition: Ein Wirtschaftsbereich (eine Branche, ein Markt) stellt ein
natürliches Monopol dar, wenn in diesem Bereich nicht mehr als ein
Unternehmen profitabel tätig sein kann.
In dieser Vorlesung wird der Begriff „natürliches Monopol“ immer in der normativen
Bedeutung verstanden.
Formal lässt sich die Definition des natürlichen Monopols durch den Begriff der
Subadditivität der Kostenfunktion fassen:
Wir gehen weiterhin von dem einfachsten Fall eines einzigen Outputgutes aus!
Eine Kostenfunktion heißt subadditiv, wenn
C ( y1 ) + C ( y2 ) > C ( y1 + y2 )
Formale Definition: Ein natürliches Monopol liegt vor, wenn die Kostenfunktion des
Unternehmens im relevanten Bereich subadditiv ist.
Prof. Norbert Schulz, Ph.D., Lehrstuhl für Industrieökonomik, Universität Würzburg
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Der relevante Bereich bezieht sich auf die Outputmengen, für die die
Preisabsatzfunktion oberhalb der Grenzkostenkurve verläuft.
Fallende Durchschnittskosten implizieren subadditive Kostenfunktion:
AC ( x) > AC ( z ) ⇔ x < z
⇒ AC ( y1 + y2 ) =
C ( y1 + y2 ) C ( y1 )
und
<
y1 + y2
y1
AC ( y1 + y2 ) <
C ( y2 )
y2
⇒ y1C ( y1 + y2 ) + y2C ( y1 + y2 ) < ( y1 + y2 )(C ( y1 ) + C ( y2 ) )
⇔ C ( y1 + y2 ) < C ( y1 ) + C ( y2 )
Literatur: Bühler, Stefan und Franz Jaeger (2002): Einführung in die
Industrieökonomik, Springer, Abschnitt 2.2
3.2. Ideale Regulierung natürlicher Monopole
Bewertungsmaßstab: sozialer Überschuss (Paretoeffizienz)
Die Pareto-effiziente Menge ist y*, wenn die Fläche zwischen Preisabsatzfunktion
und Grenzkosten größer ist als graue Fläche – was in der Zeichnung der Fall ist.
p
C'
AC
p*
P
y*
y
Das Unternehmen macht bei p* = Grenzkosten Verluste. Allokative Effizienz macht
eine Subvention notwendig! Dies ist aus vielen Gründen bedenklich.
Prof. Norbert Schulz, Ph.D., Lehrstuhl für Industrieökonomik, Universität Würzburg
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Alternative: Niedrigster Preis, der die Kosten deckt: p AC
p
C'
AC
pAC
p*
P
yAC y*
y
In dem durch die Zeichnungen charakterisierten Fall sagt die Theorie der
bestreitbaren Märkte: Es ist gar keine Regulierung nötig, wenn weitere Unternehmen
nicht durch staatliche Maßnahmen am Eintritt gehindert werden.
Literatur: Bormann, J. und J. Finsinger (1999): Markt und Regulierung, Vahlen, Kap.
4 und 9
3.2 Praktizierte Regulierungsansätze
a) Kapitelrenditeregulierung
ROR =
p ( y ) y − wL − uK
≤s
pK K
b) Kostenzuschlagsregulierung
P( y ) ≤ (1 + m)
C ( y)
y
wenn bindend ist der Gewinn
P( y) y − C ( y ) =
m
P( y) y
1+ m
Gewinnziel wird zu Umsatzziel!
Prof. Norbert Schulz, Ph.D., Lehrstuhl für Industrieökonomik, Universität Würzburg
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(1+m)CR(y)
P(y)y
mP(y)y/(1+m)
(1+m)C(y)
y
yR
y0
==> Anreiz zur Kostenaufblähung
c) Price-Cap Regulierung
Festlegung einer Obergrenze für den Preis (bei mehreren Gütern für einen
Preisindex) (P)
Automatische Anpassung an einen relevanten Preisindex (RPI)
Abschlag für technischen Fortschritt (X)
P(t+1) - P(t) = RPI(t+1) - RPI(t) – X
Problem: Festlegung von P(0) und X
Literatur: Bormann, J. und J. Finsinger (1999): Markt und Regulierung, Vahlen, S.
342-365, 415-431
Prof. Norbert Schulz, Ph.D., Lehrstuhl für Industrieökonomik, Universität Würzburg
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