Dissertation M. Zühlke

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1
Einfluss der F-18-Fluorodeoxy-GlukosePositronenemissionstomographie auf die Vorhersage des
Therapieansprechens des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms
nach neoadjuvanter simultaner Radiochemotherapie
Strahlenklinik
der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Direktor: Prof. Dr. R. Fietkau
Der Medizinischen Fakultät
der
Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med.
vorgelegt von
Mirjam Zühlke
aus
Bayreuth
Erlangen 2014
2
Als Dissertation genehmigt von der Medizinischen Fakultät der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Vorsitzender des Promotionsorgans:
Prof. Dr. Dr. h. c. J. Schüttler
Gutachter:
PD Dr. Luitpold Distel
Prof. Dr. Rainer Fietkau
Tag der mündlichen Prüfung:
09. Dezember 2014
3
Für meine Eltern
4
Inhaltsverzeichnis
1
Zusammenfassung ..................................................................7
2
Einleitung..................................................................................9
2.1
Epidemiologie ............................................................................9
2.2
Ätiologie und Risikofaktoren ......................................................9
2.3
Symptome des kolorektalen Karzinoms ...................................10
2.4
Diagnostik des kolorektalen Karzinoms ...................................10
2.5
Anatomie des Rektums ............................................................11
2.6
Tumorklassifikation und Tumorregressionsgrad nach Dworak 12
2.6.1
Häufigkeitsverteilung der einzelnen TNM-Stadien ...................16
2.7
Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms ..........17
2.7.1
Neoadjuvante Radiotherapie ...................................................17
2.7.2
Neoadjuvante simultane Chemotherapie .................................18
2.7.2.1 Vorteile der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim lokal ........
fortgeschrittenen Rektumkarzinom ............................................... 19
2.7.3
Begleitende regionäre Tiefenhyperthermie ..............................21
2.7.4
Operation .................................................................................21
2.7.4.1 Tiefe anteriore Rektumresektion ..............................................22
2.7.4.2 Abdomino-perineale Rektumexstirpation .................................22
2.7.4.3 Intersphinktäre Rektumresektion .............................................22
2.8
F-18-Fluorodeoxy-Glukose-Positronenemissionstomographie 22
2.8.1
Allgemeines zur PET ...............................................................23
2.8.2
PET/CT ....................................................................................24
2.8.3
Strahlenexposition ...................................................................24
2.8.4
Durchführung ...........................................................................24
2.8.5
Auswertung ..............................................................................24
2.9
Prognose des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms .........26
2.10
Ziel dieser Arbeit ......................................................................26
3
Material und Methoden ..........................................................27
3.1
Patientenkollektiv .....................................................................27
3.2
Neoadjuvante Radiochemotherapie .........................................28
5
3.2.1
Neoadjuvante simultane Chemotherapie .................................... 28
3.2.2
Begleitende regionäre Tiefenhyperthermie ..............................28
3.3
Operation .................................................................................28
3.3.1
Tiefe anteriore Rektumresektion ..............................................28
3.3.2
Abdomino-perineale Rektumexstirpation .................................29
3.3.3
Intersphinktäre Rektumexstirpation..........................................29
3.4
Pathohistologie ........................................................................29
3.5
Statistische Verfahren ..............................................................30
4
Ergebnisse..............................................................................31
4.1
TNM-Stadien prä-und postoperativ ..........................................31
4.1.1
Klinisches cT-Stadium prätherapeutisch ..................................31
4.1.2
yT-Stadium postoperativ ..........................................................31
4.1.3
Klinisches cN-Stadium prätherapeutisch .................................32
4.1.4
yN-Stadium postoperativ ..........................................................32
4.1.5
Klinisches cM-Stadium prätherapeutisch .................................33
4.1.6
yM-Stadium postoperativ .........................................................33
4.2
Tumorregression ............................................................................. 34
4.3.
SUV-Werte im Therapieverlauf ..................................................... 35
4.3.1
SUV-Mittelwerte ............................................................................... 35
4.3.2
SUV-Abnahme ................................................................................. 35
4.4
Korrelation einzelner Parameter ................................................... 36
4.4.1
Korrelation zwischen dem yT-Stadium und den SUV-Werten 36
4.4.2
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV2 37
4.4.3
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV3 38
4.4.4
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der ..........
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET2 ............................. 39
4.4.5
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der ..........
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET3 ............................. 40
4.4.6
Korrelation zwischen pCR und SUV2(max) ............................... 41
4.4.7
Korrelation zwischen pCR und SUV3(max) ............................... 41
4.4.8
Korrelation zwischen pCT und der ...................................................
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET2 ............................. 42
6
4.4.9
Korrelation zwischen pCT und der ...................................................
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET3 ............................. 43
4.5
Vergleich des unterschiedlichen Verlaufs zweier Patienten ..... 43
5
Diskussion ..............................................................................48
5.1
Stellenwert klinischer Stagingverfahren....................................... 48
5.2
Die diagnostischen Verfahren im Vergleich bezüglich ihrer ..........
Vorhersagekraft einer pCR ............................................................ 49
5.2.1
Digital-rektale Untersuchung ......................................................... 49
5.2.2
Endorektale Sonographie............................................................... 49
5.2.3
MRT ................................................................................................... 49
5.2.4
18
5.3
Kann auf eine Operation bei einer klinisch kompletten……………
FDG-PET-CT................................................................................. 50
Remission verzichtet werden?...................................................50
5.4
Schlussfolgerung…………………………………………………...51
6
Literaturverzeichnis ...............................................................52
7
Abkürzungsverzeichnis .........................................................55
8
Tabellenverzeichnis ...............................................................57
9
Abbildungsverzeichnis ..........................................................58
10
Danksagung ...........................................................................60
11
Lebenslauf ..............................................................................61
7
1. Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Die leitliniengerechte Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms im UICC
Stadium II/III besteht aus einer neoadjuvanten Radiochemotherapie (nRCT) gefolgt
von einer Operation mit daran anschließender adjuvanter Chemotherapie. Nach einer
nRCT kommt es in bis zu 37% der Fälle zu einer pathologisch kompletten
Tumorrückbildung (pCR). Neuerdings mehren sich die Hinweise, dass Patienten mit
einer klinisch kompletten Tumorrückbildung (cCR), die anschließend nicht operiert
wurden, eine gleich gute Prognose vorweisen können wie Patienten, die operiert
wurden. Somit rückt aktuell die Fragestellung immer mehr in den Vordergrund,
inwiefern im Falle einer cCR es überhaupt nötig ist zu operieren. In dieser Arbeit
wurde retrospektiv untersucht, ob mit Hilfe der F-18-Fluorodeoxy-GlukosePositronenemissionscomputertomographie (18FDG-PET-CT) eine pCR vorhergesagt
und somit die Therapieentscheidung beeinflusst werden kann.
Methoden
Als Grundlage zur retrospektiven Überprüfung dieser Überlegung wurden Daten
eines Kollektivs von 20 Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom
herangezogen. Ausgewertet wurden konsekutiv erstellte
18
FDG-PET-CTs, in denen
die Radioaktivitätskonzentrationen („standardized uptake value“, SUV) mit Hilfe von
2-deoxy-2-(18F)fluoro-D-Glucose (18FDG) des Tumors vor nRCT, im Verlauf der
nRCT und nach der nRCT bzw. kurz vor Operation bestimmt wurde. Die SUV-Werte
bzw. deren Änderungen zueinander wurden mit der pCR in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse
Es konnte gezeigt werden, dass durch eine nRCT eine Tumorregression in Bezug
auf die Tumorgröße und den Lymphknotenstatus erzielt werden konnte. Zudem
korrelierte die postoperativ festgestellte Tumorgröße mit dem SUV-Wert nach nRCT
und der gesamten SUV-Abnahme während der nRCT. Beim Downstaging konnte
eine Korrelation zum SUV-Wert der letzten PET-CT festgestellt werden, wohingegen
die Tumorregression keinen linearen Zusammenhang mit der mittleren SUVAbnahme gezeigt hat. Des Weiteren konnte auch bei Vorliegen einer pCR eine
Korrelation dieser zu eben genannten Werten aufgezeigt werden. Das heißt, dass
8
eine pCR, welche einem Tumorregressionsgrad (TRG)4 nach Dworak entspricht, im
Vergleich zu den anderen TRG-Stadien niedrigere SUV-Werte in der letzten
Messung, beziehungsweise eine größere, mittlere SUV-Abnahme insgesamt gezeigt
hat.
Schlussfolgerung
Die FDG-PET-CT kann als zusätzliches hilfreiches Diagnostikum eingesetzt werden,
um nach einer neoadjuvanten Radiochemotherapie ein Ansprechen des Tumors zu
visualisieren. Die bisher erhobenen Daten zeigen jedoch, dass die
18
FDG-PET-CT
noch nicht als alleiniges Diagnostikum eingesetzt werden kann, um daraus eine
definitive Therapieentscheidung, wie zum Beispiel eine Unterlassung der aktuell noch
standardmäßig durchgeführten Operation bei klinisch kompletter Tumorregression
nach neoadjuvanter Radiochemotherapie, zu fällen.
9
2. Einleitung
2.1. Epidemiologie
Das kolorektale Karzinom (KRK) stellt mit einem Anteil von ca.14% Prozent aller
malignen Erkrankungen eine der häufigsten Tumorerkrankungen dar. Mit über
70.000 Neuerkrankungen und ca. 30.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland ist das
kolorektale Karzinom nach dem Prostatakarzinom bei Männern und dem
Mammakarzinom bei Frauen der zweithäufigste Tumor [1, 2].
Abbildung 1: Prozentualer Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen
Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2008 (ohne nicht melanotischen Hautkrebs)
[2].
2.2. Ätiologie und Risikofaktoren
In der Ätiologie spielen neben einer hereditären (erblichen) Genese vor allem auch
Lebensstilfaktoren eine wichtige Rolle [3]. Da nur circa 5-15% der kolorektalen
Karzinome genetisch bedingt sind, wobei hier insbesondere das hereditärenichtpolypöse
Kolonkarzinom
(HNPCC)
und
die
familiäre-adenomatöse
Polyposis(FAP) hervorzuheben sind, muss ein besonderes Augenmerk auf etwaige
andere Risikofaktoren gelenkt werden [3]. Unter diesen kommt der individuellen
Ernährung besondere Bedeutung zu. Fett- und eiweißreiche Kost, sowie wenige
10
Ballaststoffe in der Nahrung korrelieren mit einem höheren Risiko an einem KRK zu
erkranken. Auch ein hoher Alkoholkonsum und langjähriges Rauchen sind als
Risikofaktoren anzusehen. Als Risiko-Erkrankungen sind große, solitäre Polypen, mit
Adenomen vergesellschaftete hereditäre Polyposis-Syndrome, sowie chronisch
entzündliche Darmerkrankungen zu nennen. Es gibt Hinweise, dass zu den
protektiven Faktoren neben einer fett- und fleischarmen, sowie ballaststoff- und
kalziumreichen Ernährung auch Vitamin C und Folsäure gezählt werden können,
auch wenn hierzu noch keine Empfehlungen ausgesprochen werden können.
Regelmäßige, körperliche Aktivität und Nikotinkarenz können als prophylaktische
Maßnahmen empfohlen werden [1].
2.3. Symptome des kolorektalen Karzinoms
Da es keine rein spezifische Symptome oder zuverlässige Früherkennungsmerkmale
gibt, muss den Screening-Untersuchungen im Rahmen der Krebsvorsorge
besondere
Bedeutung
zugemessen
werden.
Neben
allgemeinen
Krankheitserscheinungen, wie Leistungsminderung, Müdigkeit, Gewichtsverlust oder
auch Fieber (B-Symptomatik), sollte jede plötzliche Änderung der Stuhlgewohnheit,
sowie Blutbeimischungen im Stuhl zur weitergehenden Diagnostik animieren [4].
2.4. Diagnostik des kolorektalen Karzinoms
Nicht-Risikopatienten
wird
empfohlen,
die
kassenärztlichen
Krebs-
Vorsorgeuntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr in Anspruch zu nehmen, welche
einen jährlichen, fäkalen Okkultblut-Test bis zum 54. Lebensjahr (FOBT, GuajakTest) und eine Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr, die bei unauffälligem Befund und
fehlenden Risikofaktoren alle zehn Jahre wiederholt werden sollte, einschließt. FAPund HNPCC Patienten sollten prophylaktisch jährlich koloskopiert werden [1, 2].
Bei
den
primären
Staging-Untersuchungen
des
Rektumkarzinoms
kommen
verschiedenste Untersuchungen zur Anwendung. Dazu gehören neben der obligaten
digital-rektalen Untersuchung die starre Rektoskopie, die Koloskopie, die rektale
Endosonographie, die Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckens, die
Computertomographie
(CT)
des
Abdomen
und
des
Beckens,
die
Röntgenuntersuchung des Thorax in zwei Ebenen, sowie z.B. die Bestimmung von
Tumormarkern
wie
dem
Carcinoembryonalen
Antigen
(CEA).
Nach
einer
durchgeführten neoadjuvanten simultanen Radiochemotherapie bedient man sich
11
prinzipiell der gleichen Untersuchungen. Mehrere Arbeiten untersuchten bereits den
Nutzen der verschiedenen Untersuchungstechniken, um nach einer nRCT das
Therapieansprechen zu evaluieren. Zu erwähnen sind z.B. die digital-rektale
Untersuchung [5, 6] und die endorektale Sonographie [7, 8]. Auch andere
bildgebende Verfahren wie z.B. die MRT spielen eine besondere Rolle [9], um unter
anderem die Tumorausdehnung und Tumorlokalisation sowie einen eventuell noch
vorliegenden perirektalen Lymphknotenbefall, vor allem im Hinblick auf eine
operative
Therapie,
noch
genauer
bestimmen
zu
können.
Auch
in
der
Nachsorgediagnostik kommen neben der Bestimmung von Tumormarkern (v.a. CEA)
[1,10] bildgebenden Verfahren zur Suche von (Lokal-)Rezidiven oder auch
Metastasen Bedeutung zu. So zum Beispiel ist als Bildgebung die
18
FDG-PET-CT
gut geeignet, um Metastasen beziehungsweise ein Rezidiv oder ein Tumorresiduum
zu detektieren. Obwohl der Nutzen zur Bestrahlungsplanung oder zur Beurteilung
des Therapieansprechens noch nicht bewiesen ist [11], wird die18FDG-PET-CT
bereits
verstärkt
Therapieplanung
zur
Therapiekontrolle
möglich
zu
machen
eingesetzt,
[12].
Ein
um
eine
Vergleich
der
individuelle
einzelnen
Diagnostikverfahren wird in der vorliegenden Arbeit noch dargestellt.
2.5. Anatomie des Rektums
Nach der in Deutschland üblichen Klassifikation wird das Rektum in drei Drittel
eingeteilt. Das untere Rektumdrittel erstreckt sich von 0 cm bis 6 cm ab der
Anokutanlinie (ab ano). Daran, nach proximal anschließend, befindet sich bis 12 cm
ab ano das mittlere Rektumdrittel. Das obere Rektumdrittel endet bei 16 cm ab ano
[13].
Abbildung 2: Einteilung des Rektums
12
Intraoperativ wird die Grenze zwischen Kolon und Rektum anhand der peritonealen
Umschlagfalte oder des Endes der Taeniae (bandförmige Verstärkungen der
Längsmuskelschicht in der Wand des Dickdarms) festgelegt, wobei diese von Alter,
Geschlecht und anderen Faktoren abhängig ist und somit individuell unterschiedlich
sein kann [1].
2.6. Tumorklassifikation und Tumorregressionsgrad nach Dworak
Aktuell erfolgt die Einteilung der rektalen Karzinome nach der allgemein bekannten
TNM-Klassifikation [14, 15].
TNM ist eine Abkürzung für
•
T =Ausbreitung des Primärtumors
•
N = Fehlen oder Vorhandensein und Ausbreitung von regionären
Lymphknotenmetastasen
•
M = Fehlen oder Vorhandensein von Fernmetastasen
Im speziellen für das kolorektale Karzinom gelten folgende Kriterien für die
Tumorklassifikation:
TX
Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0
Kein Anhalt für Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ: intraepithelial oder Infiltration der Lamina
propria.
(Tis liegt vor, wenn Tumorzellen innerhalb der Basalmembran
der Drüsen (intraepithelial) oder in der Lamina propria
(intramukös) nachweisbar sind, ohne dass eine Ausbreitung
durch die Muscularis mucosae in die Submukosa feststellbar
ist.)
T1
Tumor infiltriert Submukosa
T2
Tumor infiltriert Muscularis propria
T3
Tumor infiltriert durch die Muscularis propria in die Subserosa
oder in nicht peritonealisiertes perikolisches, -rektales Gewebe
13
T4
Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen
und/oder perforiert das viszerale Peritoneum.
(Direkte Ausbreitung in der Kategorie T4b schließt auch die
mikroskopisch bestätigte Infiltration anderer Segmente des
Kolorektums auf dem Weg über die Serosa ein, z.B. die
Infiltration des Sigma durch ein Zökalkarzinom und für
Tumoren in retroperitonealer Lokalisation die direkte Invasion
anderer
Organe
oder
Strukturen
auf
dem Wege
der
Ausbreitung jenseits der Muscularis propria. Ein Tumor, der
makroskopisch an anderen Organen oder Strukturen adhärent
ist, wird als T4 klassifiziert. Ist bei der histologischen
Untersuchung
in
den
Adhäsionen
kein
Tumorgewebe
nachweisbar, soll der Tumor in Abhängigkeit von der Tiefe der
Wandinfiltration als pT1-pT3 klassifiziert werden.
T4a
Tumor perforiert viszerales Peritoneum
T4b
Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen
NX
Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
N1
Metastase(n) in 1 bis 3 regionären Lymphknoten
Befall von einem bis zu drei perikolischen oder perirektalen
Lymphknoten
N1a
Metastase in 1 regionärem Lymphknoten
N1b
Metastase in 2 bis 3 regionären Lymphknoten
N1c
Tumorknötchen
bzw.
Satellit(en)
im
Fettgewebe
der
Subserosa oder im nicht-peritonealisierten perikolischen /
perirektalen
Fettgewebe
ohne
regionäre
Lymphknoten-
metastasen
N2
Metastasen in vier oder mehr regionären Lymphknoten
N2a
Metastasen in 4 bis 6 regionären Lymphknoten
N2b
Metastasen in 7 oder mehr regionären Lymphknoten
14
M0
Keine Fernmetastasen
M1
Fernmetastasen
M1a
Metastase(n) auf ein Organ beschränkt (Leber, Lunge, Ovar,
nichtregionäre Lymphknoten)
M1b
Metastasen in mehr als einem Organ oder im Peritoneum
Tabelle 1: TNM-Klassifikation [15]
Die TNM-Klassifikation kann als klinische Klassifikation oder als pathologische
Klassifikation angegeben werden. Das klinische TNM-Stadium wird durch das Präfix
„c“ gekennzeichnet, das pathologische TNM-Stadium durch das Präfix „p“. Unter
einem klinischen TNM-Stadium versteht man die Tumorklassifikation basierend auf
klinischen/bildgebenden Untersuchungen. Diese können wie unten beschrieben eine
gewisse Unsicherheit aufweisen. Nach einer durchgeführten Operation wird das
Operationsresektat vom Pathologen feingeweblich untersucht und der Tumor dann
definitiv in das pathologische TNM-System eingestuft. Wenn die Klassifikation
während oder nach initialer multimodaler Therapie erfolgt, werden die TNM- oder
pTNM-Kategorien durch das Präfix „y“ gekennzeichnet [15].
In der aktuell gültigen TNM-Klassifikation sind auch fakultative Deskriptoren
beschrieben:
L – Lymphgefäßinvasion
LX
Lymphgefäßinvasion kann nicht beurteilt werden
L0
Keine Lymphgefäßinvasion
L1
Lymphgefäßinvasion
V – Veneninvasion
VX
Veneninvasion kann nicht beurteilt werden
V0
Keine Veneninvasion
V1
Mikroskopische Veneninvasion
15
V2
Makroskopische Veneninvasion
Pn – Perineurale Invasion
PnX
Perineurale Invasion kann nicht beurteilt werden
Pn0
Keine perineurale Invasion
Pn1
Perineurale Invasion
Ein Residualtumor wird mit der R-Klassifikation beschrieben
RX
Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden
R0
Kein Residualtumor
R1
Mikroskopischer Residualtumor
R2
Makroskopischer Residualtumor
Das histopathologische Grading wird nach folgender Einteilung klassifiziert:
GX
Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden
G1
Gut differenziert
G2
Mäßig differenziert
G3
Schlecht differenziert
G4
Undifferenziert
Zudem kann ein pathologisch gesichertes Ansprechen auf eine neoadjuvante
Radiochemotherapie standardisiert durch die folgende Einteilung nach Dworak
beschrieben werden [16].
Grad 0
keine Regression
Grad 1
Prädominanz der Tumorzellen über die peritumorale
Fibrose und Strahlenvaskulopathie
<25% Tumorregression
16
Grad 2
Prädominanz der Fibrose über die Tumorzellnester,
welche in der Übersichtsvergrößerung jedoch mühelos
erkennbar sind
25%-50% Tumorregression
Grad 3
Fibrose mit wenigen, nur in stärkerer Vergrößerung
erkennbaren Tumorzellnestern
>50% Tumorregression
Grad 4
Absenz von Tumorzellen
100% Tumorregression
Tabelle 2: Tumorregressionsgrad nach Dworak [16]
2.6.1. Häufigkeitsverteilung der einzelnen TNM-Stadien
Anhand der folgenden Abbildung kann nachvollzogen werden, dass sowohl bei
Männern als auch bei Frauen am häufigsten das T-Stadium 3 diagnostiziert wird [2].
Abbildung 3: Verteilung der T-Stadien bei Erstdiagnose nach Geschlecht (oben: inkl.
fehlender Angaben und DCO [death certificate only] -Fälle [= Krebsfälle]; unten: nur
gültige Werte) [2].
In dieser Arbeit werden nur Daten von Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen
Rektumkarzinom, d.h. T3 oder T4, ausgewertet. Insofern beziehen sich nun die
folgenden Ausführungen auf das lokal fortgeschrittene Rektumkarzinom.
17
2.7. Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms
Der Standard zur kurativen Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms
besteht aktuell gemäß der S3-Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ aus einer
neoadjuvanten Radiochemotherapie mit anschließender Tumorresektion [1].
2.7.1. Neoadjuvante Radiotherapie
Die neoadjuvante Radiotherapie beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom kann
mit zwei Fraktionierungsschemata durchgeführt werden. Zum einen mit der meist in
skandinavischen Ländern verwendeten Kurzzeitvorbestrahlung mit 5 x 5 Gy und
unmittelbar folgender Operation [17, 18], zum anderen mit einer konventionell
fraktionierten Bestrahlung analog den Studienprotokollen CAO/ARO/AIO-94 und
CAO/ARO/AIO-04 der German Rectal Cancer Study Group mit einer Einzeldosis von
1,8 Gy pro Tag. Die verordnete Strahlendosis kann in 25 - 28 Fraktionen fünfmal pro
Woche bis zu einer Gesamtreferenzdosis von 45 - 50,4 Gy verabreicht werden [1].
Die simultane Chemotherapie beginnt gewöhnlich am ersten Tag der Radiotherapie.
Die Strahlentherapie wird mittlerweile flächendeckend an einem Linearbeschleuniger
(Beschleunigungsspannung zwischen 6 MV und 15 MV) durchgeführt, welcher
hochenergetische Photonen mit einer Energie zwischen 6 MeV und 15 MeV
generieren kann. Die Bestrahlung wird isozentrisch in 3- oder 4-Felder-Technik
ausgeführt. Die empfohlenen Feldgrenzen für das Planungszielvolumen sollen in
folgender Tabelle aufgeführt werden (Studienprotokoll der deutschen randomisierten
CAO/ARO/AIO-04 Phase-III-Studie [19]).
Kranial
Zwischenwirbelraum LWK 5/S1
Kaudal
Sitzbeinunterkante bzw. 3-5 cm kaudal der unteren Tumorgrenze; bei
tiefsitzenden Tumoren
(Tumorunterrand < 2 cm an Linea dentata: Einschluss des Analkanals)
Lateral
1-2 cm lateral der Linea terminalis
Dorsal
hintere Kreuzbeinbegrenzung
Ventral
mindestens 2 cm ventral der vorderen Tumorgrenze, Hinterwand der
Blase, Prostata und Vagina
Tabelle 3 : Empfohlene Feldgrenzen für die Bestrahlung des Planungszielvolumens
[19].
18
2.7.2. Neoadjuvante simultane Chemotherapie
Für die neoadjuvante Chemotherapie können unterschiedliche Therapieregime
angewendet werden. Die häufigste und aktuell leitliniengerechte simultane
Chemotherapie ist eine Monotherapie mit 5-Fluorouracil (5-FU). Diese besteht aus
einer 120h-Dauerinfusion aus 1000 mg/m² Körperoberfläche (KOF)/d 5-FU an den
Tagen 1-5, sowie 29-33. Andere simultane Chemotherapieschemata sind oftmals
intensivierte Chemotherapien mit z.B. zusätzlich Oxaliplatin bzw. Irinotecan [20, 21].
An der Strahlenklinik Erlangen kommt zunehmend das Konzept mit 5-FU und
Oxaliplatin zur Anwendung (analog dem Studienprotokoll der CAO/ARO/AIO-04Studie [22]). Diese Therapie besteht aus einer in 500 ml Glukose 5% verabreichten
2-h-Infusion aus 50 mg/m² Oxaliplatin intravenös (i.v.) an Tag 1, 8, 22, und 29 der
neoadjuvanten Radiochemotherapie. Zusätzlich erfolgt eine Dauerinfusion mit 5-FU
(250 mg/m² KOF/d) an den Tagen 1-14, und 22-35.
Zwischen Ende der Radiochemotherapie und Operation sollte ein Intervall von vier
bis sechs Wochen liegen.
Die Kombination aus Radiotherapie und den beiden verwendeten simultanen
Chemotherapieregimen soll in folgender Darstellung des CAO/ARO/AIO-04Studienprotokolls bildhaft veranschaulicht werden.
19
Abbildung 4:Therapieschema der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim lokal
fortgeschrittenen Rektumkarzinom gemäß CAO/ARO/AIO-04 [19].
2.7.2.1 Vorteile der kombinierten neoadjuvanten Radiochemotherapie beim
lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom
In einer Studie von Sauer et al. [23] konnte gezeigt werden, dass eine neoadjuvante
Radiochemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom, das heißt bei
Vorliegen
der UICC-Stadien
II/III,
einer postoperativen
Radiochemotherapie
überlegen ist, ohne die postoperative Morbiditätsrate zu erhöhen. Diesbezüglich war
in der Studie von Sauer et al. aus dem Jahr 2004 zum einen eine Senkung der
Lokalrezidivrate beobachtet worden, die eine 5-Jahresinzidenz für ein Lokalrezidiv
von 6% in der neoadjuvant behandelten Gruppe zeigte, im Vergleich zu 13% in der
Gruppe, die mittels postoperativer Radiochemotherapie behandelt wurde.
20
Abbildung 5: Vergleich der Lokalrezidivrate von neoadjuvanter RCT und adjuvanter
RCT [23]
Desweiteren
soll
auch
erwähnt
werden,
dass
durch
eine
neoadjuvante
Radiochemotherapie die Rate der Sphinkter-erhaltenden Operationen durch die
Verkleinerung des Primärtumors erhöht werden konnte, was folgende Tabelle
verbildlichen soll.
Abbildung 6: Vergleich zwischen neoadjuvanter- und adjuvanter RCT in Bezug auf
den postoperativen Sphinktererhalt und Überlebensparameter [23]
Als Erklärung für den Vorteil der neoadjuvanten Therapie kann angeführt werden,
dass durch die präoperativ besseren Durchblutungsverhältnisse des Tumors die
Chemotherapie für den Tumor besser verfügbar ist bzw. der Sauerstoffeffekt besser
21
zum Tragen kommt und somit ein besseres Therapieansprechen verzeichnet werden
kann [24, 25].
Auch die Möglichkeit einer kompletten pathologischen Remission nach neoadjuvant
erfolgter RCT muss nun bedacht werden. In der schon mehrmals aufgeführten Studie
von Sauer et al. konnte beispielsweise bei 8% der Patienten, die mittels nRCT
behandelt wurden, eine pCR erzielt werden [23]. In einer anderen Studie von Rödel
et al. mit Patienten, die mit einer Kombinationstherapie aus Capecitabine und
Oxaliplatin
behandelt
wurden,
lag
die
pCR-Rate
bei
16%
[20],
bei
Kombinationstherapien aus Capecitabine und Irinotecan in einer Studie von Klautke
et al. sogar bei 27% [26]. Von der bereits oben erwähnten CAO-ARO-AIO-04-Studie
liegen bereits erste Ergebnisse vor. Hier konnte randomisiert an einem groß
angelegten Patientenkollektiv die pCR-Rate von 13 % (5-FU-Monotherapie) auf 17 %
(Kombination von 5-FU mit Oxaliplatin) erhöht werden [27].
2.7.3. Begleitende regionäre Tiefenhyperthermie
Auch
eine
Hyperthermie
kann
unterstützend
als
Sensibilisator
zur
Radiochemotherapie angewendet werden. Hierbei vermag sie das Immunsystem
zum Beispiel durch Aktivierung von natürlichen Killerzellen und Phagozyten
(Granulozyten) zu modulieren [28]. Eine Effektivität in der klinischen Anwendung ist
durch eine Cochrane Metaanalyse bestätigt [29].
2.7.4. Operation
Das operative Vorgehen orientiert sich an der Technik der sogenannten totalen
mesorektalen Exzision (TME), welche eine komplette Entfernung des Mesorektums
bei Rektumkarzinomen des mittleren und unteren Rektumdrittels bedeutet. Auch wird
eine partielle Mesorektumexzision bei Tumoren des oberen Rektumdrittels
angewandt und derzeit in der GAST-05-Studie untersucht [1,30].
Ganz allgemein können drei operative Verfahren unterschieden werden.
• tiefe anteriore Rektumresektion mit Kontinenzerhalt (TAR)
• abdomino-perineale Rektumexstirpation ohne Kontinenzerhalt (APR)
• intersphinktäre Rektumresektion [31]
22
2.7.4.1. Tiefe anteriore Rektumresektion
Bei diesem Operationsverfahren steht das Bemühen um einen Kontinenzerhalt und
somit einer gesteigerten postoperativen Lebensqualität im Vordergrund [32]. Wichtig
bei der Durchführung der tiefen anterioren Rektumresektion ist, dass hierbei die
gesamte Umhüllungsschicht des perirektalen Fettgewebes (Mesorektum) entfernt
wird im Sinne einer totalen mesorektalen Exzision (TME) [33, 34]. Die autonomen
Beckennerven sollten hierbei möglichst geschont werden [34, 35].
2.7.4.2. Abdomino-perineale Rektumexstirpation
Ist nun aufgrund der Tumorgröße bzw. der Nähe zum Schließmuskel mit einer
Tumorinfiltration in den Sphinkterapparat eine Resektion mit ausreichendem
Sicherheitsabstand und Sphinktererhalt nicht möglich, kann eine APR durchgeführt
werden. Hierbei wird das gesamte Rektum herausgenommen, der Enddarmausgang
blind verschlossen und ein endständiger Anus praeter sigmoidalis angelegt [36, 37].
2.7.4.3. Intersphinktäre Rektumresektion
Die intersphinktäre Resektion, als weitere operative Option, wird zunehmend als
Alternative zur abdomino-perinealen Resektion tief liegender Rektumkarzinome
durchgeführt, da hierbei der Sphinkter erhalten bleibt und ein dauerhaftes Stoma
vermieden werden kann. Dieses Verfahren setzt unter anderem voraus, dass die
puborektale Schlinge nicht vom Tumor infiltriert ist.
Abhängig von Lokalisation (Tumorunterrand bis Linea dentata 0,5 cm), T-Kategorie
(uT1, uT2), keine Infiltration des äußeren Schließmuskels und präoperativem
Grading (G1 oder G2) des Tumors wird entschieden, welches Operationsverfahren
angewendet wird [31]. Hohenberger et al. kommen jedoch zu dem Ergebnis, dass bei
dieser Operationsmethode eine neoadjuvante bzw. adjuvante Radiochemotherapie
nötig ist um das Rezidivrisiko auf einem akzeptabel niedrigen Niveau zu halten [31].
2.8. F-18-Fluorodeoxy-Glukose-Positronenemissionstomographie
Präoperativ wurde mittels
18
FDG-PET-CT ein bildgebendes Verfahren angewendet,
um nun retrospektiv ein Ansprechen auf die neoadjuvant erfolgte Therapie verfolgen
zu können. Bei allen 20 Patienten wurde prätherapeutisch die
18
FDG-PET-CT
23
durchgeführt. Bei 19 der 20 Patienten wurde begleitend zur Behandlung ca. zwei
Wochen nach Beginn der simultanen Radiochemotherapie eine zweite
18
FDG-PET-
CT durchgeführt. Bei fünf Patienten liegen jeweils nur die ersten beiden PETUntersuchungen vor, bei den restlichen 15 Patienten wurde auch ca. sechs Wochen
nach Abschluss der Radiochemotherapie bzw. kurz vor geplanter Operation die
18
FDG-PET-CT-Untersuchung durchgeführt.
2.8.1. Allgemeines zur PET
Die
Positronen-Emissions-Tomographie
ist
ein
bildgebendes
Verfahren
der
Nuklearmedizin, welches Stoffwechselprozesse des Organismus sichtbar machen
kann. Hierzu wird ein radioaktiv markiertes Pharmakon verwendet, welches venös
appliziert wird und sich folgend, je nach chemischer und biologischer Beschaffenheit,
in bestimmten Organen anreichert [38]. Diese Radionuklide besitzen nun die
Eigenschaft bei ihrem radioaktiven Zerfall Positronen zu emittieren, welche in
Wechselwirkung mit Elektronen des Körper zwei hochenergetische Photonen (511
keV) erzeugen, die in einem Winkel von 180 Grad ausgesandt als sogenannte
Vernichtungsstrahlung vom PET-Gerät detektiert werden können. Durch mehrere,
ringförmig um den Patienten angeordnete Detektoren ist es so möglich, diese
Zerfallsereignisse in einer Serie von Schnittbildern zu errechnen und somit die
Verteilung des Radiopharmakons bildhaft darzustellen. Bei der
sogenannter Tracer das radioaktive Isotop
18
FDG-PET wird als
18
Fluor des Fluor verwendet, welches
mittels eines Zyklotrons hergestellt wird und eine Halbwertszeit von etwa 110
Minuten besitzt [39]. Das radioaktiv markierte Glukoseanalogon wird nun durch die
erhöhte Aktivität des Glukosetransporters GLUT 1 und der Hexokinase in Tumoren
vermehrt verstoffwechselt und ermöglicht somit das Erkennen, Staging, und
Überprüfen des Therapieansprechens von Tumoren [38]. Nach dem aktiven
Transport von
18
FDG über den Glukosetransporter und die anschließende
Verstoffwechslung durch die intrazelluläre Hexokinasereaktion der Glykolyse,
akkumuliert das Radiopharmakon in der Zelle und kann im PET-Bild sichtbar
gemacht werden. Dieser Speichermechanismus wird auch als „metabolic trapping“
bezeichnet [39].
24
2.8.2. PET-CT
Durch eine räumlich hoch aufgelöste Darstellung anatomischer Gegebenheiten
mittels CT, liefert die Kombination von PET und CT im Sinne einer exakten Bildfusion
nun sowohl metabolische wie auch morphologische/anatomische Informationen [38].
2.8.3. Strahlenexposition der 18FDG-PET-CT
Die Strahlenexposition der
18
FDG-PET-CT liegt bei der Injektion von 350MBq bei
etwa 7 mSv. Dies entspricht damit einer circa zwei- bis dreifachen Strahlenexposition
der
natürlichen,
jährlichen
Strahlenbelastung.
In
Kombination
mit
der
Computertomographie steigt die Gesamtstrahlenbelastung entsprechend des Anteils
der CT-Untersuchung, welcher meist zwischen 1 und 18 mSv liegt [38].
2.8.4. Durchführung
Vor Durchführung der Untersuchung werden die Patienten angewiesen, vier bis
sechs Stunden vor der Injektion des Radiopharmakons weder zu essen noch zu
trinken, um den physiologischen Blutzuckerspiegel und den damit verbundenen
Seruminsulinspiegel möglichst niedrig zu halten. Liegt der Glukosespiegel über 150200 mg/dl, sollte in Erwägung gezogen werden, die Untersuchung zu einem späteren
Zeitpunkt durchzuführen oder den Blutzuckerspiegel gegebenenfalls medikamentös
einzustellen. Wegen Dehydrierungsgefahr ist das Trinken von Wasser gestattet.
Während der venösen Applikation, sowie der anschließenden Verteilungsphase
sollte der Patient ruhig und entspannt liegen und es vermeiden zu sprechen, um eine
erhöhte muskuläre Aufnahme zu vermeiden. Der Patient muss alle metallischen
Gegenstände am Körper entfernen und sollte vor Beginn der Untersuchung seine
Blase entleeren, um die Strahlenbelastung für diese und die harnableitenden Wege
auf ein Minimum zu reduzieren und die Bildqualität zu verbessern [38].
2.8.5. Auswertung
Um nun die Daten dieses Untersuchungsverfahren standardisiert auswerten und
interpretieren zu können, bedient man sich spezieller, messbarer Werte. In dieser
Arbeit wurden als semiquantitative Parameter SUV-Werte (SUV=standardized uptake
value) erstellt. Diese lassen sich mit folgender Gleichung errechnen [39]:
25
SUV= (Aktivitätskonzentration [Bq/g] x Körpergewicht [g])/ applizierte Aktivität [Bq]
Würde der Tracer sich nun im Körper gleichmäßig verteilen, würde überall ein SUVWert von 1 gemessen werden. Da dieser sich jedoch wie oben beschrieben vor allem
in stoffwechselaktivem Gewebe, wie dies bei Tumoren der Fall ist, anreichert, kann
dies als Hinweis auf das Vorliegen einer Malignität gewertet werden [39]. An dieser
Stelle muss allerdings auch darauf hingewiesen werden, dass falsch positive
Befunde durch physiologische Aufnahme von
18
FDG in normalem Gewebe oder
entzündlichem Gewebe, aber auch falsch negative Befunde bei sehr kleinen
Tumoren verursacht werden können. Um mögliche Ungenauigkeiten auszugleichen,
wurden nicht nur die SUV-Werte des Tumors gemessen, sondern auch Mittelwerte
der Anreicherung in einer Referenzregion, hierbei im Lebergewebe ermittelt [39].
Durch den Vergleich dieser Werte konnte eine Stratifizierung des eigentlichen SUVWertes vom Tumor erfolgen. Die Auswertung erfolgte durch eine Fachärztin der
Nuklearmedizin.
Folgende Messungen veranschaulichen nicht nur die PET-CT-Bildgebung, sondern
auch
die
metabolische
Aktivität
des
Tumors
während
der
neoadjuvanten
Radiochemotherapie. Das erste Bild entspricht einer Messung vor Beginn der RCT,
das zweite Bild zeigt die wesentlich geringere Glucose-Aufnahme des Tumors 20
Tage später.
Abbildung 7: 18FDG-PET-CT-Bilder im Verlauf einer nRCT
26
2.9. Prognose des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms
Die Prognose des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms hängt von mehreren
Faktoren ab. Zum einen ist hier insbesondere das postoperativ diagnostizierte TNMStadium [40] und zum anderen der vorliegende Lymphknotenstatus zu nennen [41].
Dementsprechend verbessert somit ein Downstaging nach neoadjuvant erfolgter
Therapie die Überlebensrate [42]. In zuletzt zitierter Arbeit wurde für das lokal
fortgeschrittene Rektumkarzinom in der gesamten Studienpopulation eine 5-JahresÜberlebensrate von 74,5% angegeben, was gut mit anderen Studien übereinstimmt
[23].
2.10. Ziel dieser Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es nun mit Hilfe der
18
FDG-PET-CT herauszufinden, ob eine
pathologisch komplette Remission nach neoadjuvant erfolgter Therapie vorhergesagt
werden kann und sich daraus eventuell Änderungen in der Therapieentscheidung
ergeben können.
27
3. Material und Methoden
3.1. Patientenkollektiv
In dieser Arbeit wurde ein Patientenkollektiv von 20 Patienten retrospektiv analysiert.
Es handelt sich hierbei um Patienten, die an einem lokal fortgeschrittenen
Rektumkarzinom erkrankten und zwischen Mai 2007 und April 2009 an der
Strahlenklinik der Universität Erlangen neoadjuvant radiochemotherapiert wurden.
Alle Daten entstammen den Patientenakten des Universitätsklinikums Erlangen.
Die folgenden beiden Tabellen sollen das Kollektiv näher beschreiben und
dementsprechend Geschlecht, Alter, sowie das initial diagnostizierte Tumorstadium
zusammenfassen.
Patienten (n)
gesamt
20
männlich
13
weiblich
7
Alter bei Radiochemotherapie (Jahre)
Median 67
(Spannweite 46-78)
Tabelle 4: Patientenkollektiv
klinische TNM-Klassifikation prätherapeutisch
T-Stadium
cT0
0
cT1
0
cT2
2
cT3
14
cT4
4
N-Stadium
cN0
3
cN1
10
cN2
7
M-Stadium
28
cM0
18
cM1
2
Tabelle 5: TNM-Klassifikation prätherapeutisch
3.2. Neoadjuvante Radiochemotherapie
Alle Patienten wurden mit einer neoadjuvanten Radiochemotherapie behandelt. Die
Durchführung und die Details wurden bereits oben in der Einleitung beschrieben.
3.2.1. Neoadjuvante simultane Chemotherapie
Insgesamt erhielten 13 der 20 Patienten die oben erwähnte Kombinationstherapie
mit 5-FU und Oxaliplatin. Sieben Patienten wurden alleinig mit 5-FU behandelt.
5-FU Monochemotherapie
Kombinationschemotherapie mit
5-FU und Oxaliplatin
7
13
Tabelle 6: Häufigkeitsverteilung der beiden Chemotherapieschemata
3.2.2. Begleitende regionäre Tiefenhyperthermie
Ein Patient wurde therapiebegleitend mit einer regionären Tiefenhyperthermie
behandelt.
3.3. Operation
Die Operation erfolgte beim vorliegenden Patientenkollektiv nach einem Intervall von
6-10 Wochen. Ein Patient wurde aufgrund eines Herzinfarktes vor der geplanten
Operation nicht operiert. Somit liegen bei diesem Patienten auch im weiteren Verlauf
keine postoperativen Unterlagen zur Datenanalyse vor.
3.3.1. Tiefe anteriore Rektumresektion (TAR)
In dem Patientenkollektiv erhielten 11 der 20 Patienten eine tiefe anteriore
Rektumresektion.
29
3.3.2. Abdomino-perineale Rektumexstirpation (APR)
Sieben Patienten erhielten eine abdomino-perineale Rektumexstirpation.
3.3.3. Intersphinktäre Rektumresektion (ISR)
Ein Patient wurde mittels intersphinktärer Rektumresektion operiert.
TAR
APR
ISR
11
7
1
Tabelle 7: Häufigkeitsverteilung der erfolgten Operationsverfahren
3.4. Pathohistologie
Pathohistologisch ergab sich beim untersuchten Patientenkollektiv folgendes Bild.
pathohistologische Tumorklassifikation (postoperativ)
postoperatives T-Stadium
ypT0
4
ypT1
1
ypT2
4
ypT3
8
ypT4
2
postoperatives N-Stadium
ypN0
13
ypN1
4
ypN2
2
postoperatives M-Stadium
ypM0
17
ypM1
2
postoperatives L-Stadium
L0
12
L1
5
keine Angaben
2
postoperatives V-Stadium
30
V0
15
V1
2
keine Angaben
2
postoperatives Grading
G0
2
G1
1
G2
12
G3
1
keine Angaben
3
postoperative R-Klassifikation
R0
17
R1
1
R2
0
keine Angaben
1
Tabelle 8: Pathohistologische Tumorklassifikation
Für das postoperative L-und V-Stadium, sowie für das postoperative Grading und die
R-Klassifikation lagen nicht für jeden Patienten komplette Datensätze vor, da diese
Parameter nicht in allen pathologischen Befunden erwähnt sind. Da diese Parameter
jedoch nicht relevant für die spätere Auswertung sind, sollen sie nur der
Vollständigkeit halber an dieser Stelle mit aufgeführt werden.
3.5. Statistische Verfahren
Im Rahmen der deskriptiven Statistik werden die vorliegenden Daten auf der
Grundlage von Mittelwerten, dem Median, minimalen und maximalen Wert, der
Standardabweichung und der Varianz beschrieben. Zur Auswertung der Daten und
Erstellen der Korrelationen wurde das Statistik-Programm SPSS (PASW Statistics
18) verwendet.
31
4. Ergebnisse
Um den erhofften Nutzen einer neoadjuvanten Therapie und der Veranschaulichung
dieser durch die
18
FDG-PET-CT überhaupt möglich zu machen, müssen Parameter
gefunden und definiert werden, anhand derer ein dynamischer Verlauf sichtbar
werden kann. Hierzu wurden unter anderem die TNM-Stadien der Patienten prä- und
postoperativ herangezogen, welche in folgenden Tabellen aufgelistet sind.
4.1. TNM-Stadien prä-und postoperativ
4.1.1. cT-Stadium prätherapeutisch
T-Stadium
Prozentualer Anteil
cT0
0%
cT1
0%
cT2
10%
cT3
70%
cT4
20%
Tabelle 9: cT-Stadium prätherapeutisch
4.1.2. ypT-Stadium postoperativ
T-Stadium
Prozentualer Anteil
ypT0
21,1%
ypT1
5,3%
ypT2
21,1%
ypT3
42,1%
ypT4
10,5%
Tabelle 10: ypT-Stadium postoperativ
Der Vergleich der Tabellen zeigt deutlich, dass postoperativ weitaus häufiger
niedrigere T-Stadien als im Vergleich zum präoperativen Status vorkommen. So
lagen prätherapeutisch definitionsgemäß (lokal fortgeschrittenes Rektumkarzinom)
32
keine T-Stadien der Kategorie 0 oder 1 vor (unter der Voraussetzung, dass diese
Patienten auch keinen Lymphknotenbefall aufwiesen), wohingegen postoperativ
diese mit einer relativen Häufigkeit von 26,4% vorlagen. Auch ein Rückgang des
Vorkommens höherer Stadien im Sinne eines Downsizings kann beobachtet werden.
Waren es beispielsweise präoperativ noch 20% der Patienten, die ein T-Stadium 4
besaßen, so lag dieses postoperativ nur noch bei einer prozentualen Häufigkeit von
10,5%. Beim T-Stadium 3 kann ein Rückgang von 70% auf 42,1% verzeichnet
werden. Stadium 2 tritt prozentual gesehen postoperativ häufiger auf, was im
logischen
Rückschluss
darauf
zurückzuführen
ist,
dass
höhere
Stadien
prätherapeutisch, wie vor allem das häufig vertretene T3-Stadium, nun postoperativ
einem Downsizing gefolgt sind. Ein Patient konnte nicht mit in die postoperative
Statistik aufgenommen werden, da dieser aufgrund eines Herzinfarktes nicht operiert
wurde. Dies soll nur an dieser Stelle nochmals erwähnt werden, ist aber auch bei der
Aufstellung aller folgenden Überlegungen und Statistiken stets zu berücksichtigen.
4.1.3. cN-Stadium prätherapeutisch
N-Stadium
Prozentualer Anteil
cN0
15%
cN1
50%
cN2
35%
Tabelle 11: cN-Stadium prätherapeutisch
4.1.4. ypN-Stadium postoperativ
N-Stadium
Prozentualer Anteil
yN0
68,4%
yN1
21,1%
yN2
10,5%
Tabelle 12: ypN-Stadium postoperativ
33
Auch im Hinblick auf das N-Stadium lässt sich erkennen, dass postoperativ deutlich
häufiger niedrigere N-Stadien bei den Patienten vorliegen. Lag prätherapeutisch
noch bei 35% ein N-Stadium 2 vor, so waren es postoperativ nur noch 10,5%. Ein
negatives N-Stadium konnte postoperativ bei 68,4% der Fälle verzeichnet werden,
wohingegen präoperativ nur 15% der Fälle dies vorzuweisen hatten. Das N1-Stadium
war präoperativ mit einem Prozentsatz von 50% vertreten, postoperativ zeigt sich ein
Rückgang auf 21,1%.
4.1.5. cM-Stadium prätherapeutisch
M-Stadium
Prozentualer Anteil
cM0
90%
cM1
10%
Tabelle 13: cM-Stadium prätherapeutisch
4.1.6. cM-Stadium postoperativ
M-Stadium
Prozentualer Anteil
M0
90,0%
M1
10,0%
Tabelle 14: cM-Stadium postoperativ
Keine Veränderung konnte hingegen bei der Häufigkeit des Vorkommens von
Metastasen ermittelt werden. Zeigten sich präoperativ bei zwei Patienten
Fernmetastasen, so entsprach dies auch dem postoperativen statistischen Stand.
Eine neoadjuvante Radiochemotherapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom
ist in erster Linie als Lokaltherapie zu verstehen und hat keinen messbaren
therapeutischen Einfluss im Sinne einer kompletten Metastasenrückbildung. Jedoch
könnte die simultane RCT einen positiven Einfluss auf einen potentiellen Progress
mit Entstehung einer Fernmetastasierung haben im Sinne der Verhinderung einer
Fernmetastasierung.
34
4.2. Tumorregression
Des Weiteren kann der Einfluss der neoadjuvanten Therapie anhand des
Regressionsgrades nach Dworak deutlich gemacht werden. Die nachstehende
Tabelle soll die Häufigkeitsverteilungen der erzielten Regressionsgrade beim
untersuchten Patientengut veranschaulichen.
Tumorregressionsgrad nach Dworak
Prozentualer
Anteil
Grad 1: Regression < 25%
15,8%
Grad 2: Regression 25% - 50%
15,8%
Grad 3: Regression > 25%
47,4%
Grad 4: Regression 100%
21,1%
Tabelle 15: Tumorregressionsgrad nach Dworak
15,8% der Patienten zeigten eine Regression der Tumormasse von 0% bis zu
25%, was einem TRG von 1 entspricht. Ebenfalls 15,8%, d.h. weitere drei
Patienten wiesen eine Regression von 25%-50% nach neoadjuvant erfolgter
RCT und anschließender OP auf. Bei 47,4% ließ sich eine Regression des
Grades 3 nach Dworak, d.h. eine Regression von über 50% beobachten. Bei
21,1%, d.h. bei vier Patienten, konnte sogar eine komplette Regression
verzeichnet werden.
35
4.3. SUV-Werte im Therapieverlauf
4.3.1. SUV-Mittelwerte
Mittelwert
SUV1
SUV2
SUV3
16,6
9,9
4,8
Tabelle 16: SUV-Mittelwerte im Therapieverlauf
Obenstehende Tabelle zeigt deutlich, dass im Verlauf der Therapie ein Rückgang der
SUV-Werte beobachtet werden kann. Lag bei der ersten Untersuchung noch ein
Mittelwert von 16,6 vor, so entsprach dieser bei der zweiten Untersuchung einem
Wert von 9,9 und bei der dritten Bildgebung sogar nur noch einem Durchschnittswert
von 4,8.
4.3.2. SUV-Abnahme
Weiterhin zeigt folgende Tabelle die durchschnittliche Abnahme der SUV-Werte
zwischen den einzelnen Untersuchungen. Zwischen der ersten und letzten PET/CT,
d.h. einem Zeitraum, in welchem die neoadjuvante Therapie erfolgte und sich auch
ein Zeitraum von ca. sechs Wochen anschloss, ergab sich eine mittlere SUVAbnahme von 12,0. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass dieser Wert
nur einem Kollektiv von 15 der eigentlich 20 Patienten entspricht, da bei fünf
Patienten keine dritte Bildgebung stattgefunden hat.
Mittelwert
SUV1-SUV2
SUV2-SUV3
SUV1-SUV3
6,7
5,5
12,0
Tabelle 17: SUV-Abnahme im Therapieverlauf
36
4.4. Korrelationen einzelner Parameter
4.4.1. Korrelation zwischen dem ypT-Stadium und den SUV3-Werten
Eine Korrelation zwischen dem Tumorstadium und den gemittelten SUV-Werten
ergibt folgende Tabelle.
ypT-Stadium
SUV3
SUV-Abnahme in %
ypT0
3,0
81,1
ypT1
4,9
75,8
ypT2
4,7
67,7
ypT3
5,7
62,8
ypT4
6,5
44,0
Tabelle 18: Korrelation zwischen dem ypT-Stadium und den SUV3-Werten
Die Gegenüberstellung der einzelnen postoperativen Tumorstadien mit den mittleren
maximalen SUV3-Werten der letzten PET-Untersuchung zeigt, dass bei kleineren
Stadien niedrigere SUV-Werte vorlagen, wohingegen bei höheren SUV-Werten der
dritten PET/CT auch postoperativ größere Tumorstadien gefunden wurden. Im
Vergleich mit der mittleren Abnahme der SUV-Werte von der letzten und ersten PETUntersuchung (in Prozent) sieht man außerdem, dass eine große Abnahme mit
einem postoperativ eher kleinem Tumorstadium, bzw. sogar einem ypT0-Stadium
korreliert, im Gegensatz zu kleineren Differenzen zwischen der ersten und letzten
Untersuchung, welche eher mit größeren ypT-Stadien einhergehen. So betrug
beispielsweise bei Patienten, die postoperativ als ypT0 eingestuft wurden, die
mittlere SUV-Abnahme 80,2%, verglichen mit einer nur in etwa halb so großen
prozentualen Abnahme zwischen den SUV-Werten bei Patienten, bei denen
postoperativ ein ypT4- Stadium vorlag.
37
4.4.2. Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV2
In einer Korrelation der maximalen SUV-Werte der zweiten PET-Untersuchen, d.h. im
Verlauf der neoadjuvanten Therapie, mit dem TRG ergibt sich, dass kein linearer
Zusammenhang besteht. Man kann also zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, dass
niedrigere SUV-Werte mit einem höheren TRG einhergehen, beziehungsweise
höhere SUV-Werte auf einen niedrigen TRG schließen lassen können.
Tumorregressionsgrad
SUV2 (max)
1
9,9
2
16,0
3
8,4
4
8,7
Tabelle 19: Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV2
Abbildung 8: Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV2)
38
4.4.3. Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV3
In einer Korrelation der maximalen SUV-Werte der dritten PET-Untersuchung, d.h.
nach neoadjuvant erfolgter Therapie und einem Zeitraum von ca. sechs Wochen (in
welchem der Tumor weiter Zeit hatte zu schrumpfen), mit dem TRG ergibt sich, dass
beim Vorliegen hoher SUV3-Werte mit einer geringeren Regression gerechnet
werden muss, wohingegen bei niedrigen Werten eher eine stärkere Regression
beobachtet werden kann.
Tumorregressionsgrad
SUV3 (max)
1
7,2
2
4,5
3
5,2
4
3,0
Tabelle 20: Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV3
Abbildung 9: Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV3)
39
4.4.4. Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der mittleren SUVAbnahme von PET1 zu PET2
Korreliert man nun die mittlere SUV-Abnahme von der ersten PET-Untersuchung zur
zweiten, lässt sich kein Zusammenhang zwischen dem TRG und der mittleren SUVAbnahme erkennen.
Tumorregressionsgrad
SUV-Abnahme
von
PET1 zu PET2 in %
1
36,2
2
26,2
3
38,2
4
49,0
Tabelle 21: Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der mittleren SUVAbnahme von PET1 zu PET2
Abbildung 10: Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET2)
40
4.4.5. Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der mittleren SUVSUV
Abnahme von PET1 zu PET3
Ebenso zeigt sich keine Korrelation zwischen der SUV-Abnahme
Abnahme vom ersten PET/CT
PET/
und dem dritten PET-CT mit dem jeweils vorliegenden Tumorregressionsgrad.
Tumorregressionsgrad
SUV-Abnahme
von
PET1 zu PET3 in %
1
54,8
2
80,2
3
61,1
4
81,1
SUV
Tabelle 22: Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der mittleren SUVAbnahme von PET1 zu PET3
Abbildung 11: Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET3)
PET3
41
4.4.6. Korrelation zwischen pCR und SUV2(max)
Bei einer Korrelationsdarstellung zwischen einer pCR (entspricht Regressionsgrad 4
nach Dworak) und den maximalen SUV-Werten der zweiten PET/CT-Untersuchung
zeigt sich ein leicht negativer, jedoch kaum erkennbarer Zusammenhang. Das heißt,
dass das zweite PET/CT noch keine Hinweise auf eine mögliche pCR geben kann.
Abbildung 12: Korrelation zwischen pCR und SUV2(max)
4.4.7. Korrelation zwischen pCR und SUV3(max)
Demgegenüber zeigt sich bei einer Korrelationsdarstellung zwischen einer pCR
(entspricht Regressionsgrad 4 nach Dworak) und den maximalen SUV-Werten der
dritten PET/CT-Untersuchung ein deutlicher negativer Zusammenhang. Das heißt,
dass postuliert werden kann, dass niedrige Werte in der letzten PET/CT-Bildgebung
eher mit einer pCR korrelieren als hohe Werte.
42
Abbildung 13: Korrelation zwischen pCR und SUV3(max)
4.4.8. Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu
PET2
Bei einer Korrelation zwischen einer pCR und der mittleren SUV-Abnahme von PET1
zu PET2 lässt sich kein deutlicher Zusammenhang erkennen. Eine größere SUVAbnahme zwischen den zwei Untersuchungen geht also nicht mit einer
möglicherweise höheren Wahrscheinlichkeit einer pCR einher als eine kleinere SUVAbnahme.
Abbildung 14: Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von PET1
zu PET2
43
4.4.9. Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu
PET3
Andererseits kann beim Betrachten einer Korrelation zwischen den SUV-Werten der
ersten und der letzten PET/CT-Untersuchung dargestellt werden, dass eine größere
Abnahme der SUV-Werte eher mit einer pCR einhergeht als geringere Änderungen.
Dies soll folgende Darstellung verdeutlichen.
Abbildung 15: Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von PET1
zu PET3
4.5. Vergleich des unterschiedlichen Verlaufs zweier Patienten
Dass
das
18
FDG-PET-CT
nun
aber
nicht
als
alleiniges
klinisches
Diagnostikinstrument verwendet werden sollte, zeigt sich deutlich an dem Verlauf
zweier Patienten aus dem Kollektiv. Bei dem einen Patientenfall konnte mittels der
PET-Bildgebung ein Rückgang bzw. eine vollständige klinische Regression des
Tumors während bzw. nach erfolgter neoadjuvanter RCT veranschaulicht werden.
Dies entsprach dann auch dem postoperativen Ergebnis, im Sinne einer
vollständigen
pathologischen
Veranschaulichung.
Regression.
Folgende
Bilder
dienen
der
44
Abbildung 16: 18FDG-PET-CT von Patient 1 vor RCT
Abbildung 17: 18FDG-PET-CT von Patient 1 nach 10 Gy und dem ersten CT-Zyklus
45
Abbildung 18:
18
FDG-PET-CT von Patient 1 sechs Wochen nach nRCT und eine
Woche vor der OP
Keine Tumorzellen mehr
nachweisbar
Abbildung 19: Pathohistologisches Präparat von Patient 1(ypT0 ypN0 cM0)
Bei dem anderen Patientenfall jedoch, bei welchem das
18
FDG-PET-CT ebenfalls
eine vollständige Regression des Tumors nach nRCT vermuten lässt, wurde
pathohistologisch noch ein ypT2 ypN1 cM0 – Stadium, und somit ein Resttumor,
festgestellt. Auch dies soll durch Bilder verdeutlicht werden.
46
Abbildung 20: 18FDG-PET-CT von Patient 2 vor RCT
Abbildung 21: 18FDG-PET-CT von Patient 2 nach 10 Gy und dem ersten CT-Zyklus
47
Abbildung 22:
18
FDG-PET-CT von Patient 2 sechs Wochen nach nRCT und eine
Woche vor der OP
Residualtumor
Abbildung 23: Pathohistologisches Präparat von Patient 2 (ypT2 ypN1 cM0)
Dies zeigt nun also deutlich, dass man sich nicht alleine auf die klinische Aussage
von
18
FDG-PET-CT-Bildern verlassen kann, sondern noch andere Diagnostika
heranziehen sollte, um ein möglichst exaktes Bild des Tumorstatus nach
neoadjuvanter Radiochemotherapie wiederzugeben. Darauf soll in der folgenden
Diskussion noch weiter eingegangen werden.
48
5. Diskussion
Zu Beginn der Diskussion muss darauf hingewiesen werden, dass das betrachtete
Kollektiv mit 20 Patienten klein ist und die postulierten Ergebnisse immer im
Gesamtbild anderer Studien betrachtet werden sollten.
Im Folgenden soll nun also die besondere Bedeutung der präoperativen Diagnostik
und hierbei insbesondere der
18
FDG-PET-CT diskutiert werden und deren Rolle in
der heutigen Therapieplanung des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms,
insbesondere nach Ansprechen des Tumors auf eine neoadjuvant erfolgte
Radiochemotherapie hervorgehoben werden.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine
18
FDG-PET-CT-Bildgebung
durchaus als mögliches Diagnostikum herangezogen werden kann, wie dies hier
bezüglich einer Einschätzung des T- und N-Stadiums und der Tumorregression nach
neoadjuvanter Therapie dargelegt wurde. So konnten auch andere Studien einen
Zusammenhang zwischen den postoperativ vorliegenden Tumorstadien bzw. der
Tumorregression
und
den
zugehörigen
SUV-Werten
nach
neoadjuvanter
Radiochemotherapie feststellen [43].
5.1. Stellenwert klinischer Stagingverfahren
Der
hohe
Stellenwert
und
die
Dringlichkeit
nach
verbesserten
klinischen
Stagingverfahren zeigt sich u.a. deutlich in der Studie von Sauer et al. [23], in
welcher bei 18% der Patienten der postoperativen Behandlungsgruppe präoperativ
ein Tumorstadium von cT3 oder cT4 diagnostiziert wurde, obwohl, wie postoperativ
festgestellt wurde, bei diesen lediglich ein pT1 oder pT2 Stadium vorlag. Diese
Patienten hätten laut Leitlinie damals primär operiert werden müssen. Dies gewinnt
vor allem unter dem Aspekt einer individuell angepassten und stadienabhängigen
Therapie und vor allem im Hinblick auf die bereits präoperativ durchgeführten
Interventionen, im Sinne der neoadjuvanten Therapie des lokal fortgeschrittenen
Rektumkarzinoms, besondere Bedeutung.
49
5.2. Die diagnostischen Verfahren im Vergleich bezüglich ihrer Vorhersagekraft
einer pCR
Um darauf also im Sinne einer Anpassung der Therapie adäquat reagieren zu
können, soll nun der Nutzen der präoperativen Bildgebung mittels
18
FDG-PET-CT
unterstrichen werden, indem ein Vergleich der gängigen diagnostischen Verfahren
und hierbei insbesondere ihrer Aussagekraft über das Tumorverhalten nach
neoadjuvant erfolgter Radiochemotherapie angestrebt wird.
Es wird sich im Folgenden zeigen, dass vor allem im Hinblick auf die
Tumorregression der
18
FDG-PET-CT große Bedeutung zukommt, da diese im
Vergleich zu den anderen klinischen Untersuchungsverfahren die größte Sensitivität
besitzt, eine klinisch komplette Regression korrekt festzustellen und somit eine
pathologisch
komplette
Regression
im
Falle
einer
neoadjuvanten
Radiochemotherapie vorherzusagen.
5.2.1. Digital-rektale Untersuchung
In Studien von Benzoni et al. [5] und Guillem et al. [6] wird deutlich, dass die klinische
Untersuchung mittels digital-rektaler Untersuchung nur eine geringe Sensitivität
besitzt, um eine pathologische Remission vorherzusagen. Bei Guillem konnten
beispielsweise nur 21% der Patienten mit pathologisch kompletter Remission
identifiziert werden.
5.2.2. Endorektale Sonographie
Auch die endorektale Sonographie bietet keine zufriedenstellende Alternative, um ein
Therapieansprechen darzustellen. In der Studie von Huh et al. wurde keiner der elf
Patienten mit pCR korrekt vorhergesagt [7]. Bei Maor et al. lag die Rate der korrekten
Vorhersage eines pT0pN0-Stadiums bei 50% [8].
5.2.3. MRT
Das MRT prognostizierte in einer Studie von Suppiah et al. bei 4% eine komplette
radiologisch-klinische Remission, wohingegen sich respektiv tatsächlich bei 10% eine
komplette pathologische Remission gezeigt hat. Nur bei zwei von fünf Patienten hatte
die MRT somit die pCR korrekt vorherbestimmt [44]. Insgesamt kam es eher zu
50
einem Over-Staging, was die Befürchtung einer Übertherapie in den Raum stellt.
Hervorzuheben ist aber, dass sich dieses Verfahren vor allem in der Bestimmung des
Lymphknotenstatus als nützlich erwiesen hat [9].
5.2.4. 18FDG-PET-CT
Die18FDG-PET-CT kann nun zuletzt als besonders sensitives Verfahren im Hinblick
auf eine therapiebegleitende Bildgebung genannt werden. Capirci et al. postuliert in
einer Studie aus dem Jahr 2004 eine Spezifität bezüglich der Detektion einer pCR
von 79% [12]. Weitere Studien, wie die von Kalff et al. kamen zu der
Schlussfolgerung, dass die18FDG-PET-CT eine gute prognostische Aussagekraft
besitzt [45]. Als eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2013 über die potentielle
Vorhersagekraft des
18
FDG-PET-CT bezüglich einem Tumoransprechen nach
neoadjuvanter RCT kann eine Studie von Sun et al. aufgeführt werden [46]. Auch
hier zeigte sich, wie in dieser Auswertung, die größte Aussagekraft für die
18
FDG-
PET-CT-Bildgebungen, die zeitlich möglichst weit auseinander lagen (erstes PET-CT
vor Radiochemotherapie und das dritte PET-CT ca. eine Woche vor der Operation).
5.3. Kann auf eine Operation bei einer klinisch kompletten Remission verzichtet
werden?
Nun stellt sich die Frage, welche Auswirkungen sich bei einer cCR auf die Prognose
ergeben und ob im gegebenem Fall auf eine OP, bei welcher stets zusätzliche
Komplikationen und Folgewirkungen bedacht werden müssen, verzichtet werden
kann. Habr-Gama et al. geben zu bedenken, dass eine radikale Rektumresektion zu
einer beträchtlichen und unmittelbaren Morbidität und Mortalität führen und die
Erfordernis eines dauerhaften künstlichen Darmausganges notwendig machen kann
[47].
Hierzu kann nun eine Studie von Habr-Gama et al. [48] aufgeführt werden. Bei dieser
Beobachtungsstudie ergaben sich bei 99 von 361 Patienten, die eine cCR aufwiesen
und nicht operiert wurden, zum einen eine 5-Jahres Gesamt-Überlebensrate von
93% und zum anderen eine 5-Jahres Krankheitsfreie-Überlebens-Rate (DFS-Rate)
von 85% [48]. In einer anderen Arbeit von Habr-Gama et al. konnte kein Unterschied
zwischen den Patienten, die eine cCR hatten und nicht operiert wurden und den
Patienten, die nach neoadjuvanter Therapie zwar keine cCR, nach operativer
51
Therapie allerdings eine pCR zeigten, festgestellt werden [49]. Vergleichbare
prognostische Zahlen bei Patienten, die postoperativ eine pCR zeigten, können auch
in weiteren Studien gefunden werden (5-Jahres Gesamtüberlebensrate 90%, 5Jahres DFS-Rate 85% [50]). Des Weiteren zeigte die Arbeitsgruppe um Habr-Gama,
dass Patienten, die zwar vorerst eine cCR aufwiesen, dann allerdings ein Rezidiv
entwickelten, welches wieder behandelt wurde (operativ oder mittels Brachytherapie)
im Nachbeobachtungszeitraum kein weiteres Rezidiv entwickelten.
5.4. Schlussfolgerung
Die oben geschilderten Patientenfälle mit
18
FDG-PET-CT-bildgebend suggerierter
klinisch kompletter Remission lassen diese Bildgebung dennoch kritisch betrachten.
Wie beschrieben hatte ein Patient trotz eines nicht nachweisbaren SUV-Wertes im
18
FDG-PET-CT einen Resttumor im Sinne eines ypT2 ypN0, wohingegen der andere
Patient tatsächlich eine pCR aufwies. Dementsprechend gibt es einige aktuelle
Studien, die wegen der zu geringen Sensitivität und Spezifität des
18
FDG-PET-CT zu
einem noch eher zurückhaltenden Einsatz dieses Diagnostikums bezüglich einer
Therapieplanänderung raten [51, 52]. Obwohl immer wieder Arbeiten zur Thematik
der „Wait and see“-Vorgehensweise publiziert werden [53, 54], muss an dieser Stelle
dennoch darauf hingewiesen werden, dass aufgrund der bis zum heutigen Zeitpunkt
noch zu geringen Zahl von Daten, die operative Therapie noch immer fester
Bestandteil des Therapiemanagements ist. Die bisherigen Erkenntnisse stützen sich
auf retrospektive Daten. Langfristig erscheint es nur sinnvoll, eine klinisch komplette
Remission in Kombination aller vorliegenden Untersuchungstechniken zu beurteilen.
52
6. Literaturverzeichnis
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55
7. Abkürzungsverzeichnis
UICC
Union internationale contre le cancer
nRCT
neoadjuvante Radiochemotherapie
pCR
pathologisch komplette Remission
cCR
klinisch komplette Remission
18
F-18-Fluorodeoxy-Glukose-Positronenemissionscomputertomographie
SUV
standardized uptake value
TRG
Tumorregressionsgrad
KRK
kolorektales Karzinom
HNPCC
hereditäres-nichtpolypöses Kolonkarzinom
FAP
familiäre-adenomatöse Polyposis
FOBT
fäkaler Okkultbluttest
MRT
Magnetresonanztomographie
CT
Computertomographie
CEA
Carcinoembryonales Antigen
5-FU
5-Fluorouracil
TME
totale mesorektale Exzision
TAR
tiefe anteriore Rektumresektion
APR
abdomino-perineale Rektumexstirpation
i.v.
intravenös
mg
Milligramm
m²
Quadratmeter
KOF
Körperoberfläche
d
Tag
h
Stunde
MV
Megavolt
MeV
Megaelektronenvolt
FDG-PET-CT
56
LWK 5
Lendenwirbelkörper 5
S1
Sakralwirbelkörper 1
cm
Zentimeter
G
Grading
uT
T-Stadium mittels endorektaler Sonographie bestimmt
57
8. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
TNM-Klassifikation
Tabelle 2:
Tumorregressionsgrad nach Dworak
Tabelle 3:
Empfohlene Feldgrenzen für die Bestrahlung des
Planungszielvolumens
Tabelle 4:
Patientenkollektiv
Tabelle 5:
TNM-Klassifikation prätherapeutisch
Tabelle 6:
Häufigkeitsverteilung der beiden Chemotherapieschemata
Tabelle 7:
Häufigkeitsverteilung der erfolgten Operationsverfahren
Tabelle 8:
Pathohistologische Tumorklassifikation
Tabelle 9:
cT-Stadium prätherapeutisch
Tabelle 10:
ypT-Stadium postoperativ
Tabelle 11:
cN-Stadium prätherapeutisch
Tabelle 12:
ypN-Stadium postoperativ
Tabelle 13:
cM-Stadium prätherapeutisch
Tabelle 14:
cM-Stadium postoperativ
Tabelle 15:
Tumorregression nach Dworak
Tabelle 16:
SUV-Werte im Therapieverlauf
Tabelle 17:
SUV-Abnahme im Therapieverlauf
Tabelle 18:
Korrelation zwischen dem ypT-Stadium und den SUV3-Werten
Tabelle 19:
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV2
Tabelle 20:
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und SUV3
Tabelle 21:
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET2
Tabelle 22:
Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und der
mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET3
58
9. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Prozentualer Anteil der häufigsten Tumorlokalisationen an allen
Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2008 (ohne nicht
melanotischen Hautkrebs)
Abbildung 2:
Einteilung des Rektums
Abbildung 3:
Verteilung der T-Stadien bei Erstdiagnose nach Geschlecht
Abbildung 4:
Therapieschema der neoadjuvanten Radiochemotherapie beim
lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom gemäß CAO/ARO/AIO04
Abbildung 5:
Vergleich der Lokalrezidivrate bei neoadjuvanter und adjuvanter
Therapie
Abbildung 6:
Vergleich zwischen neoadjuvanter- und adjuvanter RCT in Bezug
auf den postoperativen Sphinktererhalt und
Überlebensparameter
Abbildung 7:
18
Abbildung 8:
Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und
SUV2)
Abbildung 9:
Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und
SUV3)
Abbildung 10:
Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und
der mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET2)
Abbildung 11:
Boxplot (Korrelation zwischen dem Tumorregressionsgrad und
der mittleren SUV-Abnahme von PET1 zu PET3)
Abbildung 12:
Korrelation zwischen pCR und SUV2(max)
Abbildung 13:
Korrelation zwischen pCR und SUV3(max)
Abbildung 14:
Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von
PET1 zu PET2
Abbildung 15:
Korrelation zwischen pCR und der mittleren SUV-Abnahme von
PET1 zu PET2
Abbildung 16:
18
Abbildung 17:
18
FDG-PET-CT-Bilder im Verlauf einer nRCT
FDG-PET-CT von Patient 1 vor RCT
FDG-PET-CT von Patient 1 nach 10 Gy und dem ersten CTZyklus
59
Abbildung 18:
18
Abbildung 19:
Pathohistologisches Präparat von Patient 1(ypT0 ypN0 cM0)
Abbildung 20:
18
Abbildung 21:
18
Abbildung 22:
18
Abbildung 23:
Pathohistologisches Präparat von Patient 2 (ypT2 ypN1 cM0)
FDG-PET-CT von Patient 1 6 Wochen nach nRCT und 1
Woche vor der OP
FDG-PET-CT von Patient 2 vor RCT
FDG-PET-CT von Patient 2 nach 10 Gy und dem ersten CTZyklus
FDG-PET-CT von Patient 2 6 Wochen nach nRCT und 1
Woche vor der OP
60
10. Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich beim Erstellen der
Arbeit unterstützt haben.
Mein besonderer Dank gilt Dr. med. G. Lahmer, der mir bei der Planung,
Durchführung und Auswertung der Arbeit stets als Ansprechpartner zur Seite stand.
Seine fachkundigen Vorschläge und Ideen trugen maßgeblich zum erfolgreichen
Gelingen der Arbeit bei.
Herrn PD Dr. med. L. Distel danke ich sehr für die Überlassung des Themas, die
Bereitstellung des Arbeitsplatzes, sowie die Freiheit zum selbstständigen Arbeiten.
Weiterhin bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. med. R. Fietkau, Direktor der
Strahlenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, für die Möglichkeit, diese Arbeit an
der Strahlenklinik zu erstellen.
Auch danke ich Frau PD Dr. med. D. Schmidt für ihre Unterstützung bei der
Auswertung der
18
FDG-PET-CT- Bilder. Durch ihre praktische Erfahrung konnten die
Daten dieser Arbeit deutlich präzisiert werden.
Zuletzt danke ich vor allem meinen Eltern, die mich durch mein gesamtes Studium
begleitet haben und ohne welche ich Dieses nicht hätte bewältigen können.
61
11. Lebenslauf
Persönliche Daten
Name
Mirjam Zühlke
Geburtsdatum und –ort
29.12.1987, Bayreuth
Staatsangehörigkeit
Deutsch
Schulische Ausbildung
09/1998 – 07/2007
Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
Abschluss mit dem Abitur
Auslandsaufenthalt
09/2007 – 12/2007
Pflegepraktikum in einem Krankenhaus in Ghana
Studium
04/2008 – 05/2014
Studium der Humanmedizin an der Universität
Erlangen, Abschluss: 2. Staatsexamen
Praktisches Jahr
02/2013 – 06/2013
Gynäkologie und Frauenheilkunde am
Universitätsklinikum Erlangen
06/2013 – 09/2013
Innere Medizin am Klinikum Bayreuth
09/2013 – 11/2013
Chirurgie am Tygerberg Hospital in Kapstadt
11/2013 – 01/2013
Chirurgie am Klinikum Bayreuth
62
Dissertation
03/2012 – 07/2014
Thema: Einfluss der F-18-Fluordeoxy-GlukosePositronenemissionstomographie auf die
Vorhersage des Therapieansprechens des lokal
fortgeschrittenen Rektumkarzinoms nach
neoadjuvanter simultaner Radiochemotherapie
Betreuer: Dr. med. G. Lahmer
Doktorvater: PD Dr. med. P. Distel
Sonstige fachspezifische Tätigkeiten
08/2010 – 04/2013
Studentische Hilfskraft der Hämato-onkologischen
Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen
Stipendium
Seit 10/2011
Stipendiat bei e-fellows.net
Sonstiges
Sprachkenntnisse
Deutsch (Muttersprache)
Englisch (Verhandlungssicher)
Spanisch (Grundkenntnisse)
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