2. Sterne im Hertzsprung-Russell-Diagramm

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————— Vorlesung ”ASTROPHYSIK UND KOSMOLOGIE“ an der TUCh im WS 2006/07 —————
2. Sterne im Hertzsprung-Russell-Diagramm
Wie entstand die Astrophysik?
Sternatmosphäre
Planck-Spektrum
Spektraltyp und Leuchtkraftklasse
HRD
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Sternpositionen im HRD
Die Sterne füllen das Diagramm nicht gleichmäßig aus.
Offenbar
existieren
Sterne
gegebenen Spektraltyps (eff.
Temperatur) nur in bestimmten Bereichen der Leuchtkraft
(abs. Helligkeit).
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2.1 Wie entstand die Astrophysik?
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Eine Beobachtung der Astronomen
dunkle Fraunhofer-Linien auf kontinuierlichem Untergrund
Sonne
Eisen im Labor
helle Emissionslinien
Fraunhofer-Linien
des
Eisens
in
Positionen
von
dunklen
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Die Erklärung durch Kirchhoff und Bunsen
Emissionslinien
Sterninneres
Absorptionslinien
kühles Gas
Kontinuum
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2.2 Sternatmosphäre
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SOHO: Solar and Heliospheric Observatory (seit 1995)
Protuberanzen
Löcher in der Korona
Emission bei >1 Mill. K
Ausgehend von einer Fleckenzone breitet sich eine kreisförmige
Schockwelle mit bis zu 600 km/s
aus.
links: erdgebundenes Teleskop
rechts: SOHO
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/astropix.html
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Modifikation des Kontinuums in der Photosphäre
Atomare Übergänge (z. B. des Wasserstoffs) reduzieren die Intensität
der Strahlung aus dem Sterninneren
auf zwierlei Weise,
1. bei bestimmten Wellenlängen
durch
gebunden-gebundenÜbergänge und
2. unterhalb der für die Ionisation von angeregten Atomen hinreichend kleinen Wellenlängen durch gebunden-freiÜbergänge.
Im Spektrum der durchgelassenen Strahlung entstehen im Fall
1. Fraunhofer-Linien und im Fall
2. stufenförmige Intensitätsabfälle
nach kleinen Wellenlängen hin.
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Obere Photosphäre modifiziert Kontinuum
Absorption durch gebundenfrei-Übergänge von H-Atomen
in der oberen Photosphäre
reduziert die Intensität des
Kontinuums. So entstehen die
stufenförmige Einbrüche.
Fraunhofer-Linien entstehen
analog
durch
gebundengebunden-Übergänge
mit
zahlreicher Atom- und Ionensorten.
Zum Vergleich ist das PlanckSpektrum für etwa 6000 K (gestrichelte Kurve) angegeben.
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Sonne: Atmosphäre innen kalt - außen heiß
Korona wird durch Stoßwellen geheizt
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2.3 Planck-Spektrum
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Schwarzkörperstrahlung (Planck-Spektrum)
spektrale Energiedichte = Energie je Volumeneinheit und Wellenlängenintervall
dE
dV dλ
Strahlungshohlraum im Gleichgewicht mit den Wänden bei der Temperatur T
(PLANCK-Spektrum)
1
ηT (λ) = 8πhc
hc
5
λ
e kB Tλ −1
WIENsches Verschiebungsgesetz:
η(λ) =
λmax T = 0.2898 cm K
STEFAN-BOLTZMANN-Gesetz:
ηT =
∞
R
0
dλ ηT (λ) =
4σ 4
T
c
σ = 5.67 10−8 mW
2K4
totale in den Halbraum emittierte Energie je Fläche und Zeit:
IT = σT4
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WIENsches Verschiebungsgesetz
Hohlraumstrahlung der Temperatur T
(PLANCK-Spektrum) besitzt ein Energiedichtemaximum bei einer Wellenlänge
λmax , die dem WIENschen Verschiebungsgesetz,
λmax T = 0.2899 cm K
genügt.
Für T ≈ 6000 K liegen die Energiedichtemaxima im sichtbaren Spektralbereich.
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Intensitätsmaximum des Planck-Spektrums bei T
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2.4 Spektraltyp und Leuchtkraftklasse
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Sternspektren unterscheiden sich von der Hohlraustrahlung
Aufgrund der Absorptionslinien unterscheidet man grob die Spektraltypen O, B, A, F, G,
K und M. Unten sind je 2 Beispiele vorgestellt (Ausnahme: nur ein Beispiel für O). Diese
Sequenz entspricht abnehmender effektiver Temperatur.
O
B
A
F
G
K
M
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Die Sonne ist kein schwarzer Strahler - aber dicht daneben
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Harvard-Klassifikation: Spektraltyp und effektive Temperatur
Sonne G2
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Harvard-Spektraltypen: Hauptmerkmale
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Modifikation des Kontinuums in der Photosphäre
Atomare Übergänge (z. B. des Wasserstoffs) reduzieren die Intensität
der Strahlung aus dem Sterninneren
auf zwierlei Weise,
1. bei bestimmten Wellenlängen
durch
gebunden-gebundenÜbergänge und
2. unterhalb der für die Ionisation von angeregten Atomen hinreichend kleinen Wellenlängen durch gebunden-freiÜbergänge.
Im Spektrum der durchgelassenen Strahlung entstehen im Fall
1. Fraunhofer-Linien und im Fall
2. stufenförmige Intensitätsabfälle
nach kleinen Wellenlängen hin.
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Wasserstoff-Atmosphäre: Ionenanteil
Der relative Ionenanteil, I(Tef f ) =
NII /N , geht oberhalb 9000 K gegen
0.5.
Für die Intensitäten der BalmerAbsorptionslinien bedeutet das Reduktion in den Spektralklassen B und O.
In den NI neutralen Wasserstoffatomen
sind angeregte Niveaus mit wachsender Temperatur Tef f zunehmend besetzt. Balmer-Absorptionslinien müssen
daher in der Spektralklasse A maximal
ausgeprägt sein.
1.0
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0.5
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qualitativ
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I(Teff )
Von N Wasserstoffatomen seien bei der
Temperatur Tef f gerade NII ionisiert.
NI = N − NII behalten ihr Elektron in
unterschiedlichen Anregungszuständen.
0.0
8000
10000
Teff /K
12000
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Stärken der Absorptionslinien und Spektraltypen
Anregungswahrscheinlichkeit
(Boltzmann-Faktor)
und
Ionisationsgrad
chung)
(Saha-Glei-
steuern die Stärken der Absoptionslinien als Funktion
der Temperatur (des Spektraltyps).
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Nahe und scheinbar hellste Sterne im HRD
Die Sterne in einer 10-pcUmgebung der Sonne (Punkte)
sind vorwiegend Hauptreihensterne, meist schwächer als die
Sonne.
Die hellsten Sterne (Kreuze)
sind dagegen oft Riesen und
Überriesen.
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Ia Hyperriesen
Ib Überriesen
II helle Riesen
III Riesen
IV Unterriesen
V normale Zwerge, Hauptreihe
VI Unterzwerge
VII weiße Zwerge
absolute Helligkeit →
Leuchtkraftklassen der
Morgan-Keenan-Klassifikation
Spektraltyp
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2.5 Hertzsprung-Russell-Diagramm
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Kugelsternhaufen M55
Sternbild Sagittarius
Entfernung 20 000 Lj
Sehwinkel ab Erde ∼ 20′
Bildausschnitt ∼100 Lj
Population II
∼100 000 Sterne
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HRD des Kugelsternhaufens M55
Sterne gleichen Alters
Hauptreihe - noch bis Bildmitte besetzt
Riesenast - ab Hauptreihe
nach rechts oben
asymptotischer
(links mit Lücke)
Riesenast
Lücke wird von den pulsierenden
RR-Lyrae-Sternen
schnell durchlaufen
Massereiche Sterne verlassen
die Hauptreihe viel früher
als massearme Sterne
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Lebensdauer auf der Hauptreihe und Sternmasse
Sternmasse / Msonne
Zeit auf der HR / a
0.2
140 109
0.5
48 109
0.8
14 109
1.1
5.1 109
1.5
1.5 109
3
390 106
6
52 106
18
2.4 106
60
0.55 106
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