Plasmodien_Trypanosomen_Leishmanien

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Leishmanien, Trypanosomen,
Plasmodien
Bettina Löffler
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Universitätsklinikum Jena
Wintersemester 2016/17
Protozoen
• Protozoen sind frei oder parasitisch lebende eukaryotische
Mikroorganismen (Einzeller)
• Parasiten sind Ursachen zahlreicher Krankheiten (Parasitosen) des
Menschen, z.B. Malaria
• In Mitteleuropa neben einheimischen auch importierte Parasitosen
bedeutsam
• Protozoen können auf inneren Oberflächen, z.B. Darmschleimhaut,
nicht-invasiv leben (z.B. Gardia), aber auch ins Gewebe penetrieren
(z.B. Amöben)
• Protozoen vermehren sich durch Zweiteilung (vielkernige
Zwischenstadien möglich)
• Ungeschlechtliche und geschlechtliche Fortpflanzung (mittels
Gameten) möglich
• Übertragung:
– Dauerformen (Umweltresistente Zysten)
– Zwei Wirte (Wirtswechsel): blutsaugender Arthropode, der den Parasit auf
weiteren Wirt überträgt
Definition Begriffe der Protozoologie
• Meront /Schizont: ungeschlechtliche Teilungsform
mit mehreren Zellkernen
• Merozoit: Einzelparasit, der aus einem Meronten
hervorgegangen ist
• Trophozoit: ungeschlechtliche, einkernige
Wachstumsform
• Zyste: von einer Zystenwand eingeschlossener
Parasit oder Parasitenansammlung
• Gametozoit: unreife Vorstufe des Gameten
• Gamet: Geschlechtsformen für die geschlechtliche
Fortpflanzung
Trypanosomatidae
Leishmania und Trypanosoma
L. braziliensis
L. mexicana
L. chagasi
Trypanosoma
alte Welt
alte Welt
L. tropica
L. major
L. donovani
L. infantum (Mittelmeerraum)
neue Welt
Leishmania
T. brucei gambiense (West- und
Zentralafrika)
T. brucei rhodesiense (Ostafrika)
Überträger: Tsetse-Fliege
neue Welt
T. cruzi (Mittel- und Südamerika)
Überträger: Sandmücke
Überträger: Raubwanze
Trypanosomatidae
Leishmania und Trypanosoma: Pathogenese und Virulenz
Virulenzfaktor
Funktion
Lipophosphoglycane
(LPG) an der
Oberfläche
• Phagozytose-fördernd (Opsonierung durch angelagerte
Protonenpumpen
Stabilisieren den pH-Wert in den Vakuolen der
Makrophagen
 Überleben und Evasion aus dem Phagosom und
Vermehrung im Zytoplasma
Veränderung der
Oberflächenantigene
(variant surface
glycoprotein, VSG)
ca. 1000 verschiedene Gene, davon eines exprimiert
 Immune escape und Persistenz durch Veränderung
der Oberflächenantigene
Hemmung der zellulären
Abwehr
• Hemmung der MHC II-Expression befallener Zellen
• Hemmung von Zytokinrezeptoren
 Immune escape
Komplementfaktoren)
• Komlementkaskade wird gestört
• Abfangen von toxischen Sauerstoffradikalen
• Inaktivierung von lysosomalen Proteasen
Leishmania
Erreger der Leishmaniose
• Verschiedene Leishmania-Arten kommen in warmen Regionen in
Asien, Afrika, Europa (Mittelmeerraum) und Lateinamerika vor
• Verursachen kutane, mukokutane und viszerale Leishmaniose
• Im Menschen und Wirbeltier parasitieren die Leishmanien in
mononukleären, phagozytischen Zellen (Makrophagen, Monozyten,..)
 promastigote Form wandelt sich ins amastigote Stadium um;
vermehren sich in intrazellulär
• Übertäger: weibliche Sandmücken;
amastigote Formen wandeln sich in promastigote Formen um,
die sich extrazellulär vermehren
 Hohe Anpassungsfähigkeit an verschiedene Wirte
Leishmania
Entwicklungszyklus
Leishmania
Kutane/mukokutane Leishmaniose
• Die Erreger bleiben im Wesentlichen auf die (Schleim)Haut
beschränkt; teilweise Selbstheilung; Ausbreitung in tiefere
Gewebeschichten möglich  destruktive Veränderungen
• ulzerierendes Granulom an der Einstichstelle,
„Orient-Beule“, narbige Abheilung
• Manifestation nicht an Stichstelle gebunden
Ulzera und Granulome in Mund Nase und Rachen
Leishmania
Viszerale Leishmaniose
• nach Phagozytose Vermehrung in
regionalen Lymphknoten
• von da aus wiederholte Parasitämie
• Vermehrung im retikulohistiozytären
System (Milz, Leber, Knochenmark)
• gelegentlich Hautknoten (Leishmanoid)
Kala Azar
remittierendes Fieber
Hepatosplenomegalie
Immunosuppression
 interkurrierende Infektionen
(z.B.: Pneumonien)
Leishmania
Leishmaniose und HIV
•
Bei Immundefizienz (z.B. HIV- Infektion) kann eine latente LeishmaniaInfektion eine fulminanten Verlauf nehmen
•
In Endemiegebieten ist für AIDS-Patienten das Risiko einer Infektion mit
Leishmanien stark erhöht
•
In Südeuropa sind bis zu 70% der Fälle von viszeraler Leishmaniose mit
HIV assoziiert
Leishmania
Co-Infektion
HIV und
Leishmania
Leishmania
Diagnose, Therapie
•
Gewebe aus der Läsion (kutane Form)
•
Punktate von Knochenmark, Milz oder Leber (viszerale
Form)
⇒ Ausstrich nach Giemsa
⇒ PCR
⇒ Kultur
•
Nachweis von Antikörpern
keine Unterscheidung der Spezies
viszerale L.: +++
mucocutane L.: ++
cutane L.:
+
Therapie:
Chemotherapie ist abhängig von der Leishmania-Art und
vom Endemiegebiet (Resistenzproblematik)
Paromomycin oder Antimonpräparaten (in Komb. mit
Pentamidin, Amphotericin B oder Allopurinol); Miltefosin
(oral)
Prophylaxe:
Bekämpfung streunender Hunde und Nagetiere
engmaschige Moskitonetze
Trypanosoma
Erreger der Trypanosomose
• Trypanosoma brucei gambiense: West- und Zentralafrika,
eher chronisch verlaufende Form
• Trypanosoma brucei rhodesiense: Ostafrika,
eher akut verlaufende Form
Schlafkrankheit
• Antilopen, sowie andere Wild- und Haustiere sind Erregerreservoire
• Übertragung durch Tsetse-Fliegen
• Trypabosoma cruzi: Mittel- und Südmerika; Erreger der ChagasKrankheit
• Vorkommen beim Menschen und vielen Wirbeltieren
• Übertragung durch den Kot der Raubwanzen
Trypanosoma
Entwicklungszyklus T. brucei (Schlafkrankheit)
Trypanosoma
Schlafkrankheit
•
Hautreaktion: Trypanosomenschanker;
zunächst Vermehrung an der Stichstelle
•
Hämolymphatisches Stadium
Generalisation nach 14 Tagen:
Erythem, Erreger im Blut, im Lymphsystem
⇒ Fieber, Lymphknotenschwellung, Ödeme,
Splenomegalie, Hyperästhesie, Tachykardie
•
Meningoenzephalitisches Stadium
Überwinden der Blut-Liquor-Schranke
Epilepsie, Somnolenz, Apathie, Koma
T.b. gambiense nach 1 Jahr
T.b. rodesiense nach Wochen
⇒ Enzephalitis
⇒ Myokarditis (AV-Block möglich)
(T.b. rodesiense)
Trypanosoma
Schlafkrankheit: Diagnose, Therapie
•
Diagnose durch Erregernachweis:
Trypanosomenschanker
Blutausstrich / dicker Tropfen
Lymphknotenpunktat
Liquorsediment
•
Antikörpernachweis: starke IgM-Antwort (wenig spezifisch)
•
Therapie:
sehr schwierig, wenige wirksame Medikamente;
Suramin 1.,3.,7.,14.,21.Tag (seit 1921)
Dicker Tropfen
Germanin / Pentamidin
bei ZNS-Befall:
Melarsopol (sehr toxisch,
Arsenverbindung)
Nifurtimox
Therapie in mehreren Kuren
•
Blutausstrich
Prophylaxe:
Kleidung, Repellenzien,
Chemoprophylaxe unsicher
Trypanosoma
Entwicklungszyklus T. cruzi (Chagas-Krankheit)
Trypanosoma
Chagas-Krankheit
• Reservoir: Warmblüter (Hund, Katze, Opossum, Mensch, Gürteltier)
• Akute Phase: Einkratzen des Wanzenkotes, lokale Hautreaktion,
Lymphknotenschwellung, periorbitale Schwellung (v.a. bei Kindern)
• T. cruzi liegt im Blut in trypomastigoter Form vor,
dringt in Zellen ein, vorwiegend Muskelzellen
 intrazelluläre Vermehrung in amastigoter Form
• Chronische Phase: Hepatosplenomegalie, Myokarditis (Dilatation),
Megacolon, Prognose bei Kindern ungünstig
• Verbreitung: Mittel- und Südamerika
• Migranten aus Südamerika in Europa bis zu 83% seropositiv
Trypanosoma
Chagas-Krankheit: Diagnose, Therapie
Blut: Ausstrich, dicker Tropfen
Giemsa-Färbung, wenig Parasiten
Muskelbiopsie
Xenodiagnose, Kultur, PCR
Antikörpernachweis sinnvoll
auch bei Blutkonserven aus dieser Region
Therapie: Nifurtimox, Benznidazol
(bei akuter Infektion 6 Wochen – 3 Monate,
bei chronischer Infektion ggfs. Wiederholung)
Prophylaxe: Bekämpfung der Vektoren mit Insektiziden; Übertragung durch
Blut- und Organspende möglich; Vorsicht wegen Infektionsgefahr beim
Umgang mit Blut und Geweben
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria
• Erreger der Malaria, die häufigste tropische Parasitose und eine der
bedeutendsten Infektionskrankheiten der Menschheit
kommt in über
100 Ländern vor
• 40% der Bevölkerung lebt in Malariagebieten; ca. 300 Millionen neue
Malariafälle/Jahr
• An Malaria sterben 1,2 Millionen Menschen/Jahr, v.a. Kinder
• In Europa als Reisekrankheit wichtig
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria
• Plasmodien-Arten (für Menschen pathogen)
• P. vivax:
Malaria tertiana
• P. ovalae:
Malaria tertiana
• P. malariae:
Malaria quartana
• (P. knowlesi:
ähnlich P. malariae; durch Mücken von Affen
• P. falciparum:
auf Menschen übertragen)
Malaria tropica („bösartige Malaria“)
• Lichtmikroskopisch unterscheidbar
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria
Klinischer Fall :
•
Ein 24-jähriger Student kommt in die Praxis und gibt an, sich immer mal
wieder „fiebrig“ zu fühlen und Durchfall zu haben; ein Fieberthermometer
habe er allerdings nicht zu Hause. Weiterhin berichtet er, vor 10 Tagen von
einer 3-wöchigen Reise nach Kenia zurückgekehrt zu sein. Da die Reise
sehr spontan unternommen wurde, hatte er keine Prophylaxe gegen
Malaria eingenommen.
•
Es wird eine Malaria vermutet und ein Blutausstrich/dicker Tropfen
durchgeführt. Darin wird eine Malaria tropica mit ca. 8% Parasitendichte
diagnostiziert. Der Patient gibt allerdings an, es gehe ihm jetzt gut und er
habe heute noch mehrere wichtige Termine, die er gerne wahrnehmen
wolle.
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria
Klinischer Fall :
•
•
•
Der Patient wird über die Gefahren bei Malaria tropica aufgeklärt und
willigt ein, stationär in die Klinik aufgenommen zu werden, obwohl es ihm
aktuell „ganz gut“ ginge.
Am selben Nachmittag stellen sich Bewußtseinstörungen ein, der Patient
wird stupurös, nicht mehr ansprechbar, fällt ins Koma und muss beatmet
werden. Er wird auf die Intensivstation verlegt.
Labor:
leichte Anämie
Thrombozytopenie
5fach erhöhter Kreatininwert
Plasmodium-Arten
Übertragung
durch
AnophelesMücke
Entwicklungszyklus von Malaria
Hypnozyt
(Langzeitüberlebensformen)
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria: Pathogenese, Virulenzfaktoren
Virulenzfaktor
Funktion
Toxin-ähnliche Substanzen
(Glycosylphosphatidyl-Inositol)
Stimulation von Zytokinen und
Prostaglandinen
Zytoadhärenz: knopfförmige
Vorwölbung der Erythrozytenmembran,
enthalten Erregermoleküle
befallene Erythrozyten heften an
Endothel, Gefäßverschlüsse;
zudem Befall von Endothelzellen
Anämie: Zerfall der befallenen
Erythrozyten
Vermehrte Elimination in der Milz;
Nierenversagen, „Schwarzwasserfieber“
Hirnschnitt mit Malariaparasiten
und anheftenden Erythrozyten in
den Gefäßen
Plasmodium-Arten
Erreger der Malaria: Krankheitsverlauf
IKZ: variieren zw. 7 – 35 Tagen je nach Plasmodien Art
Klinische Manifestation:
• hängt stark vom Immunstatus ab (am gefährdetsten sind Kinder und Touristen)
• Initialsymptome unspezifisch: Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit,
Übelkeit, Durchfall (v.a. bei Malaria tropica)
• Typische Fieberanfälle (Malariaanfall): wiederholen sich in Intervallen
• Komplikationen: v.a. bei Malaria tropica
schwere Anämie, Lungenödem und Ateminsuffizienz, Niereninsuffizienz,
Hämoglubinurie („Schwarzwasserfieber“), Thrombosierung vieler Gefäße
(Gehirn, Leber, Lunge)
 Kreislaufschock
• Rückfälle durch Persistenz des Erregers im Organismus
Plasmodium-Arten
Verschiedene Plasmodien-Arten im Vergleich
• Malaria tertiana: durch P. vivax oder ovale
IKZ: 9-20 Tage oder länger
niedrige Parasitämie (1-2 %)
Verlauf meist gutartig; alle 48 h Fieber
häufig Rezidive, auch nach Jahren
• Malaria quartana: durch P. malariae
IKZ: 15-40 Tage oder länger (längste Inkubationszeit)
niedrige Parasitämie (1-2 %)
Verlauf meist gutartig; alle 72 h Fieber
• Malaria tropica: duch P. tropica „bösartige Malaria“
IKZ: 7-15 Tage oder länger
Parasitämie oft hoch (bis 20 %)
gravierender Verlauf; mit hoher Letalität, viele Komplikationen,
Fieber kontinuierlich oder rhythmisch <<48 h
häufig Rezidive, auch nach Jahren
Plasmodium-Arten
Diagnostik
• Mikroskopie: dicker Tropfen und Blutausstrich (mehrfach und langes
Durchmustern und mehrfach wiederholen), Giemsa-Färbung
• Schnellteste: Nachweis verschiedener spezifischer Antigene
Dicker Tropfen
Blutausstrich
Plasmodium-Mikroskopie
Plasmodium malariae
•
Malaria quartana (1. Tag: Fieberanfall, 2 Tage
fieberfrei, 4. Tag: Fieberanfall)
•
Entwicklungszyklus ist synchronisiert
•
sehr geringe Befallsrate der
Erythrozyten (Zellen nicht vergrößert)
•
Plasmodien können unbemerkt im
Blut persistieren
⇒ Transfusions-Malaria
unreifer Schizont
reifer Schizont
weibl. Gametozyt
männl. Gametozyt
Plasmodium-Mikroskopie
Plasmodium vivax
• Malaria tertiana (1. Tag Fieberanfall, 2. Tag
fieberfrei,
3. Tag Fieberanfall)
• Persistenz in Leberzellen ⇒ Hypnozyten
(Persistenz bis zu 5 Jahre)
• befallenen Erythrozyten sind vergrößert,
weisen Schüffner´sche Tüpfelung auf,
• Entwicklungszyklen können sich überlagern
⇒ täglicher Fieberanfall (Quotidianafieber)
amöboide Form
reifer Schizont
weibl. Gametozyt
unreifer Schizont
männl. Gametozyt
Plasmodium-Mikroskopie
Plasmodium ovale
•
Malaria tertiana
(1.Tag Fieberanfall, 2.Tag fieberfrei,
3.Tag Fieberanfall)
•
Persistenz in Leberzellen
⇒ Hypnozyten
(Persistenz bis zu 5 Jahre)
•
befallenen Erythrozyten
sind vergrößert, haben
Schüffner´sche Tüpfelung
•
Entwicklungszyklen
können sich
überlagern
reifer Schizont
Gametozyt
Plasmodium-Mikroskopie
Plasmodium falciparum
•
•
•
Ringformen
Malaria tropica,
wachsender Trophozoid
Besonderheiten:
Maurer´sche Fleckung
unregelmäßige Fieberanfälle
hohe Befallsrate von
Erythrozyten ⇒ hämolytische Anämie,
⇒ Maurer´sche Fleckung,
viele Erythrozyten sind mehrfach befallen,
kein synchronisierter Entwicklungszyklus,
befallene Erythrozyten neigen zur Verklumpung
durch Knobs
⇒ Thrombosen in
Endstrombereichen
unreife Schizonten
reifer Schizont
Gametozyten
männl.
weibl.
frühe Gametozyten
Plasmodium-Arten
Therapie
erstmals infizierte Patienten können sehr schwer erkranken (Europäer und
Kinder); Letalität der Malaria tropica bei Mitteleuropäern ca. 50%
 rasches Eingreifen erforderlich (bes. bei Malaria tropica)
Chemotherapie
• akute Malaria: wirksam gegen Schizonten
Chinin, Mefloquin, Halofantrin, Artemisin-Derivate, Doxycyclin in
verschiedenen Kombinationen
Resistenzentwicklungen
• Rezidivverhütung: gegen Hypnozoiten (bei P. vivax und ovale)
Primaquin
Plasmodium-Arten
Prophylaxe
• Reisemedizinische Beratung vor Antritt der Reise, Schutz vor Malaria tropica
• Chemoprophylaxe (kontinuierliche Einnahme oder Notfallprophylaxe=standby Prophylaxe: Mitnahme und Einnahme eines Medikaments bei
Fieberauftritt)
• Atovaquon-Proguanil (Malarone)
• Mefloquin (Lariam)
• Schutz vor Mückenstichen
• Es steht noch kein Impfstoff gegen Malaria zur Verfügung
Babesia
Erreger der Babesiose
•
Blutprotozoen, die bei Haus- und Wirbeltieren auf allen Kontinenten
vorkommen
•
Durch Schildzeckenarten übertragen
•
Im Blutausstrich nachweisbar
•
Seltene Erkrankungen (immungeschwächte)
•
Malaria-ähnliche Symptome
Zusammenfassung: Leishmania, Trypanosoma, Malaria
• Leishmania
•
•
•
Kutane, mukokutane, viszerale Leishmaniose
Vermehrung der Erreger im retikulohistiozytären System im gesamten Körper
möglich  chronische Erkrankung mit Gewebezerstörung
Besonders ein Problem bei Koinfektion mit HIV
• Trypanosoma:
•
Trypanosoma brucei gambiense: West- und Zentralafrika,
eher chronisch verlaufende Form
•
•
Trypanosoma brucei rhodesiense: Ostafrika,
eher akut verlaufende Form schwierige Therapie
Trypabosoma cruzi: Mittel- und Südmerika; Erreger der Chagas-Krankheit
• Malaria
•
•
Plasmodium falciparum ist der Erreger der Malaria tropica, der
gefährlichsten Form der Malaria
Rasche Diagnose und Therapie erforderlich, da bei dieser Form hohe
Parasitendichten erreicht werden können, die mit schweren Komplikationen
oder tödlich verlaufen können.
Frage:
Einige Parasiten nutzen Vektoren zur Krankheitsübertragung.
Welche Aussage dazu ist falsch?
A: Toxoplasmen werden durch den Biss eines infizierten Katzenflohs auf den
Menschen übertragen.
B: Trypanosomen werden durch die TseTse-Fliege am Tage übertragen.
C: Plasmodien werden durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles
übertragen.
D: Leishmanien werden durch Sandfliegen übertragen.
E: Trypanosomen werden durch Raubwanzen übertragen.
Staatsexamensfrage
Sabine F., 34 Jahre alt, kehrt nach einem 2-wöchigen Urlaubsaufenthalt in Togo
zurück. Nach dem Urlaub fühlt sie sich schlapp und müde. Die eher
uncharakteristischen Beschwerden mit subfebriler Körpertemperatur, Kopf- und
Gliederschmerzen deutet sie als beginnenden grippalen Infekt. Weitere
Schmerzen bestehen nicht. Als sich ihr Zustand verschlechtert, sucht sie ihren
Hausarzt auf: Neben einem Sklerenikterus fällt jetzt eine fieberhaft erhöhte
Körpertemperatur (bis 40,1 °C) auf. Sie berichtet, dass sie nachts zunehmend
schwitze. Abdominelle Beschwerden oder Diarrhöen habe sie nicht.
Welche der folgenden Maßnahmen ist zunächst am wichtigsten?
(A) Beginn einer Antibiotikatherapie und Beobachtung des Anschlagens der
Therapie über 7 Tage.
(B) Durchführung eines Schnelltests im Serum zum Nachweis RNA-haltiger
Flaviviren.
(C) intensive Suche nach Kontaktpersonen.
(D) mikroskopische Untersuchung eines sog. dicken Tropfens in Giemsa-Färbung
auf Plasmodien.
(E) hochdosierte Immunglobulingabe.
Tropenmedizinischer Kurs: 06.03. – 31.03.2017
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