ReBBZ Bergedorf Bildung, Reinbeker Redder November 2014 Abgrenzung: Deutsch als Zweitsprache / Sprachförderbedarf von sonderpädagogischem Förderbedarf Sprache (v.a. Vorschulalter bis ca. Jahrgang 2) Hinweise auf einen sonderpädagogischen Förderbedarf Sprache bei Kindern mit Migrationshintergrund sind: 1. Das Kind hat seit mehr als 24 Monaten regelmäßig Kontakt zur deutschen Sprache. Es hat in der Grammatik den ersten „Meilenstein“ nicht erreicht: SVK + V2 (Subjekt-Verb-Kongruenz und Verbzweitstellung). Das Verb ist nicht richtig konjugiert und steht nicht an richtiger Stelle. 2. Das Kind ist auch in seiner Erstsprache auffällig. Hat das Kind seit mehr als 12 Monaten regelmäßigen Kontakt zur deutschen Sprache und zeigt sein Lernzuwachs in Lexikon, Grammatik und Sprachverständnis in der deutschen Sprache Rückstände gegenüber anderen Kindern mit Migrationshintergrund, ist dies auch ein Hinweis auf einen sonderpädagogischen Förderbedarf Sprache. Die weiteren Kriterien können auch einzeln, wenn sie sehr ausgeprägt sind, zu einem sonderpädagogischen Förderbedarf Sprache führen: 3. Fehler in der Aussprache:„nane“ für Banane (Verkürzungen), „Sotolade“ für Schokolade (Ersetzungen), „tein“ für klein (Ersetzungen für Konsonatenverbindungen). Fehler treten meist in beiden Sprachen auf (Auswirkungen auf Verständlichkeit und Schriftspracherwerb). 4. Fehler in der Hörverarbeitung: Das Nachsprechen von sinnlosen Silben oder Wörtern gelingt nicht. Die Hörverarbeitung, die Verarbeitung der Lautfolge ist problematisch (Auswirkungen auf Verständnis / Verständlichkeit und Schriftspracherwerb). 5. Probleme im Kommunikationsverhalten: - Vermeidung von Sprachgebrauch; Vermeidung von Kommunikationssituationen - Ausweichen auf Universalwörter, Einzelwörter und Zeigen/Mimik/Gestik (Sprachhandlungskompetenz stark eingeschränkt) 6. Redeflussstörung (Stottern, Poltern) Die Kriterien wiegen umso schwerer, wenn das Kind bereits Logopädie oder additive Sprachförderung erhalten hat. 1