Versuch 017 - Universität Stuttgart

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Grundlagenpraktikum
Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik
Versuch 017
Erzeugung und Messung von Stossspannungen
Versuchsort: IEH, Pfaffenwaldring 47, ETI 2, Raum 0.310
Inhalt des Versuchs
Mit Stossspannungen werden Überspannungen nachgebildet sowie deren Auswirkungen auf
Geräte und Betriebsmittel untersucht. Auch für die experimentelle Arbeit an Durchschlagsvorgängen werden sie eingesetzt.
Im Versuch werden Aufbau und Wirkungsweise eines einstufigen Stossspannungsgenerators
untersucht. Einflüsse der Parameter wie die Höhe der Ladespannung, die Schlagweite der
Zündfunkenstrecke, die Größe der Prüfkapazität sowie der Zusammenhang zwischen den
Bauteilen des Generators und der erzeugten Impulsform werden experimentell ermittelt und
diskutiert.
Abschließend wird das Verhalten von Ableitern, die zur Spannungsbegrenzung in Mittelspannungsnetzen eingesetzt werden, untersucht.
Für die Messungen und Auswertungen wird ein modernes digitales Speicheroszilloskop eingesetzt.
!
IEH
Lesen Sie zur Vorbereitung den ganzen Umdruck durch.
Die Fragen (auch diejenigen im Abschnitt Versuchsdurchführung) sind als
Vorbereitung zu beantworten.
Die Aufgaben sollen während der Versuchsdurchführung gelöst werden.
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IEH
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1
Inhalt:
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................... 1
Einleitung ........................................................................................................ 1
1
Definition von Stoßspannungen (VDE 0432) ............................................... 2
1.1
Volle Blitzstoßspannung .................................................................................. 2
1.2
Schaltstoßspannung .......................................................................................... 3
1.3
Abgeschnittene Blitzstoßspannung .................................................................. 3
2
Erzeugung von Stoßspannungen ......................................................... 4
2.1
Aufbau eines einstufigen Stoßgenerators ......................................................... 4
2.2
Funktionsweise ................................................................................................. 4
2.3
Wirkungsgrad des Stoßgenerators .................................................................... 5
2.4
Stoßenergie des Stoßgenerators........................................................................ 5
2.5
Die Kugelfunkenstrecke als Zündfunkenstrecke .............................................. 6
2.5.1 Der Triggerbereich der Zündfunkenstrecke ..................................................... 6
2.6
Vervielfacherschaltung nach Marx................................................................... 6
2.7
Die Stoßkennlinie ............................................................................................. 7
2.8
Berechnung einstufiger Stoßspannungsgeneratoren......................................... 8
2.8.1 Näherungsgleichungen ..................................................................................... 9
3
Spannungsmessung ...................................................................................... 10
4
Überspannungsschutz durch Ableiter .................................................11
4.1
Die wichtigsten Kenngrößen eines Ventilableiters ........................................ 11
4.2
Funktionsweise eines SiC-Ventilableiters ...................................................... 12
4.3
Metalloxid-Ableiter und seine Funktionsweise ............................................. 13
5
Versuchsdurchführung .....................................................................14
Einleitung
Für die Bemessung der Isolierungen von Betriebsmitteln, die in der Hochspannungstechnik und in der
elektrischen Energieversorgung eingesetzt werden (z.B. Transformatoren, Kabel, Hochspannungskondensatoren, Kompensationsdrosseln, Wandler usw.), ist nicht die höchste, dauernd zulässige
Betriebswechselspannung maßgebend. Wichtiger sind meist die kurzzeitig wirkenden Überspannungen,
denen die Isolierungen während des Betriebs ausgesetzt sein können. Sie weisen oft einen hohen
Scheitelwert auf, der für den Durchschlag fast sämtlicher Isoliermittel maßgebend ist.
Man unterscheidet zwischen "inneren" und "äußeren" Überspannungen. Unter äußeren Überspannungen
versteht man atmosphärische Überspannungen, die auftreten, wenn ein Blitz in Maste, Leiter bzw.
Erdseile einschlägt oder wenn eine Blitzentladung in Leitungsnähe erfolgt und dadurch Spannungen in
elektrischen Leitern induziert werden. Innere Überspannungen entstehen bei gewollten oder ungewollten
Schaltvorgängen, z. B. durch Zu- oder Abschalten von Maschinen, Transformatoren oder Leitungen, aber
auch durch Betriebsstörungen wie Kurz- oder Erdschlüsse, Bruch eines Leiters usw.. Zur Überprüfung, ob
die Isolierungen von Betriebsmitteln den im Betrieb möglichen Beanspruchungen standhalten, sind
Hochspannungsprüfungen erforderlich. Dabei werden die Betriebsmittel mit Prüfwechsel- bzw. mit
Stoßspannungen beaufschlagt. Die Prüflinge müssen dabei den in den VDE 0111 festgelegten Nenn-StehSpannungen standhalten (s. Tabelle 1). Für die Spannungsebene bis 300 kV wird mit Wechselspannung
und Blitzstoßspannung, für Spannungen über 300 kV mit Blitz- und Schaltstoßspannung geprüft.
Höchste Spannung
für Betriebsmittel
Ua (Effektivwert)
kV
IEH
Nenn-Steh-Blitzstoßspannung UrB
(Scheitelwert)
KV
Nenn-StehWechselspannung
Urw (Effektivwert)
kV
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2
Liste 1
20
40
60
75
95
145
3,6
7,2
12
17,5
24
36
Tabelle 1:
1
Liste 2
40
60
75
95
125
170
10
20
28
38
50
70
genormte Leiter-Leiter-Isolationspegel für 1 kV < Um < 52 kV
Liste 2: Freileitungsnetz; Liste 1: Kabelnetz mit Ableiterschutz (verminderte Stoßspannung)
Definition von Stoßspannungen (VDE 0432)
Stoßspannungen sind impulsförmige Spannungen, die schnell auf ihren Scheitelwert û ansteigen und dann
langsamer wieder auf den Wert 0 abfallen. Sie lassen sich näherungsweise als Summe zweier
Exponentialfunktionen darstellen. (siehe 2.8 - Die Berechnung des einstufigen Stoßgenerators)
Äußere oder atmosphärische Überspannungen, die z. B. in Folge von Blitzeinschlägen auftreten, werden
durch Blitzstoßspannungen mit Anstiegszeiten von ca. 1 µs nachgebildet. Innere Überspannungen, meist
ausgelöst durch Schalthandlungen, werden durch Schaltstoßspannungen mit ca. 100 – 500 µs Anstiegszeit
nachgebildet. Die in der Hochspannungsprüftechnik verwendeten genormten Prüf-Stoßspannungen (PrüfBlitzstoßspannungen und Prüf-Schaltstoßspannungen) werden in der Norm VDE 0432 Teil 2 beschrieben.
1.1
Volle Blitzstoßspannung
Eine volle Stoßspannung ist dadurch gekennzeichnet, dass weder ein gewollter (z. B. durch eine
Abschneidfunkenstrecke) noch ein ungewollter Durchschlag (z. B. durch einen Isolationsdurchschlag im
Prüfling) auftritt. Die volle Blitzstoßspannung mit der Stirnzeit T1 = 1,2 µs und der Rückenhalbwertszeit
T2 = 50 µs (Blitzstoßspannung 1,2/50) nennt man auch Vorzugs-Blitzstoßspannung.
1
B
0,9
u = u(t)/û
0,5
A
0,3
T
0
T1
01
Bild 1
IEH
T2
t
Verlauf einer vollen Blitzstoßspannung
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3
T
T1
T2
û
01
Zeitspanne, in der die Stoßspannung von 30% auf 90% ihres Scheitelwertes ansteigt.
Stirnzeit, festgelegt als 1,67 . T
Rückenhalbwertszeit
Scheitelwert
Stoßbeginn, der Zeitpunkt 0,3 . T1 vor A
Zulässige Abweichungen
+/- 30 %
+/- 20 %
+/- 3 %
für die Stirnzeit T1
für die Rückenhalbwertszeit T2
für den Scheitelwert û
Meist ist der Stirnverlauf der Blitzstoßspannung messtechnisch nur schwer erfassbar (siehe dazu 2.8.1).
Deshalb wird als Hilfskonstruktion zur Bestimmung der Stirnzeit eine Gerade durch die Punkte A und B
eingeführt. Die Stirnzeit T1 ist dann die Zeitspanne, in der diese Gerade von 0 auf den Scheitelwert û der
Blitzstoßspannung ansteigt. Der (theoretische) Stoßbeginn 01 ist durch den Schnittpunkt der Stirngerade
mit der Zeitachse festgelegt.
1.2
Schaltstoßspannung
Die in der Regel verwendete volle Schaltstoßspannung mit einer Scheitelzeit Tcr = 250 µs und einer
Rückenhalbwertszeit T2 = 2500 µs wird Vorzugs-Schaltstoßspannung oder auch Schaltstoßspannung
250/2500 genannt.
1
0,9
Td
u = u(t)/û
0,5
0
T cr
T2
0
Bild 2
û
Tcr
t
Schaltstoßspannung
Scheitelwert
Scheitelzeit (time to crest)
T2
Td
Rückenhalbwertszeit
Scheiteldauer
Bei der Messung des im Vergleich zur Blitzstoßspannung wesentlich längeren Impulses der Schaltstoßspannung ist die Scheitelzeit Tcr die Zeitspanne zwischen dem tatsächlichen Beginn der Stoßspannung
und dem Augenblick, in dem die Spannung ihren Höchstwert erreicht. Die Rückenhalbwertszeit T2 ist die
Zeitspanne zwischen dem tatsächlichen Beginn und dem Augenblick im Rücken, in dem sich die
Spannung auf den halben Scheitelwert vermindert hat. Die Scheiteldauer Td ist die Zeitspanne, während
der die Schaltstoßspannung 90 % ihres Scheitelwertes übersteigt.
1.3
Abgeschnittene Blitzstoßspannung
Tritt im Prüfkreis während einer Hochspannungsprüfung mit Blitzstoßspannung ein Durchschlag am
Prüfling auf, der einen steilen Zusammenbruch der Spannung bewirkt, spricht man von einer
IEH
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4
abgeschnittenen Blitzstoßspannung. Der Zusammenbruch kann in der Stirn, im Scheitel oder im Rücken
auftreten.
u = u(t)/û
u = u(t)/û


0
Tc
0
t
01
Tc
t
01
Bild 3
Abgeschnittene Blitzstoßspannung mit Durchbruch in der Stirn und im Rücken der
Blitzstoßspannung
Die Abschneidezeit Tc ist die Zeitspanne zwischen Stoßbeginn 01 und dem Augenblick der ersten
Unstetigkeit. Die genormte Spannung  ergibt sich aus der Höhe der Blitzstoßspannung in diesem
Moment.
2
Erzeugung von Stoßspannungen
Stoßspannungen werden von einem Stoßspannungsgenerator erzeugt, der in der Regel aus einer Anzahl
von Kondensatoren besteht, die mit Gleichspannung parallel aufgeladen und dann in Reihe in den
Prüfkreis entladen werden. Die Impulsform hängt von den Dämpfungs- und Entladewiderständen sowie
von den Stoß- und Belastungskapazitäten ab. Die einfachste Form eines Stoßspannungsgenerators ist der
einstufige Stoßgenerator, dessen Aufbau Bild 4 zeigt.
2.1
Aufbau eines einstufigen Stoßgenerators
RL
us
Rd
ZF
Rv
U0
Cs
Re
Cb
u
up
Bild 4
up
us
U0
u
2.2
Stoßspannungsschaltung
Primärwechselspannung
Sekundärwechselspannung
Ladegleichspannung
Stoßspannung
RL
Rd
Re
ZF
Ladewiderstand
Dämpfungswiderstand
Entladewiderstand
Zündfunkenstrecke
Rv
Cs
Cb
Entladewiderstand für Cs
Stoßkapazität
Belastungskapazität
Funktionsweise
Zunächst wird die Stoßkapazität Cs über den Ladewiderstand RL auf ihren Endwert (die Ladegleichspannung U0) aufgeladen. RL ist dabei so hochohmig gewählt, dass der speisende Transformator
nach dem Aufladen von Cs für schnelle Vorgänge als vom Stoßgenerator abgetrennt angesehen werden
kann. Der ebenfalls hochohmige, zu Cs parallel geschaltete Widerstand Rv dient zur Entladung von Cs für
IEH
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5
den Fall, dass die Ladespannung gesenkt werden soll. Nach dem Zünden der Zündfunkenstrecke ZF
(entweder durch Erhöhung von U0 bis über die Durchschlagspannung der ZF oder durch Triggerung)
wird die Belastungskapazität Cb über den Dämpfungswiderstand Rd soweit aufgeladen, bis Cs und Cb
dasselbe Potential besitzen. Näherungsweise lässt sich dieser Anstieg auf den Scheitelwert û (die Stirn der
Blitzstoßspannung) als eine e-Funktion mit der Zeitkonstanten Rd.Cb darstellen. Cs und Cb entladen sich
nun über Re bzw. Rd und Re. Hierbei ist zu beachten, dass der Lichtbogen an der Zündfunkenstrecke
weiterhin besteht. Die dazu nötige Energie stammt aus der Ladung von Cs. Dieser Entladevorgang
(Rücken) kann durch eine Exponentialfunktion mit der Zeitkonstanten (C +C ).R angenähert werden.
s
Frage:
2.3
b
e
Erläutern Sie den Begriff „Zeitkonstante“ bei einem einfachen RC-Glied?
Nach welcher Zeit t0,5 ist bei einem Entladevorgang die Spannung auf die Hälfte gesunken?
Wirkungsgrad des Stoßgenerators
Der Wirkungsgrad  des Stoßspannungsgenerators ist festgelegt als

û
U0
(1)
Da sich zu Beginn die in der Stoßkapazität Cs gespeicherte Ladung Q = U0.Cs nach dem Zünden von ZF
auf die Kapazität Cs + Cb aufteilt, ist der erreichbare Scheitelwert û der Stoßspannung stets kleiner als die
Ladespannung U0. Wie leicht ersichtlich ist, gilt somit für die obige Schaltung.

Cs
C s  Cb
(2)
Da der Scheitelwert û der Stoßspannung bei gegebener Ladespannung U0 möglichst hoch sein soll,
fordert man einen großen Wirkungsgrad . Deswegen gilt in der Praxis:
Cs
5
Cb
(3a)
bzw.
Cs
5
CB
(3b)
Bei einer bekannten Gesamtbelastungskapazität CB lässt sich aus (3b) die erforderliche Größe der
Stoßkapazität Cs abschätzen. Die Gesamtbelastungskapazität setzt sich aus der Kapazität Cb des
Stoßgenerators, der Prüflingskapazität Cp und allen zusätzlich im Prüfkreis angeschlossenen Kapazitäten
zusammen (z.B. ist auch die Kapazität eines zu Messzwecken angeschlossenen kapazitiven Spannungswandlers zu berücksichtigen).
2.4
Stoßenergie des Stoßgenerators
Beim Zünden der Zündfunkenstrecke ZF ist der Stoßkondensator Cs auf die Spannung U0 aufgeladen. Für
die bei der Entladung umgesetzte Stoßenergie ergibt sich damit
W
1
2
 Cs  U 0
2
(4a)
Setzt man in diese Beziehung für U0 die höchstmögliche Ladespannung U0max ein, so erhält man eine
wichtige, charakteristische Größe des Stoßgenerators, die maximale Stoßenergie
Wmax 
IEH
1
2
 Cs  U 0 max
2
(4b)
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6
Frage:
IEH
Wie groß ist die Stoßenergie des im Versuch verwendeten Stoßgenerators (Cs = 6000 pF)
bei einer Ladespannung von U0 = 120 kV?
Universität Stuttgart
7
2.5
Die Kugelfunkenstrecke als Zündfunkenstrecke
Bei gegebenem Durchmesser der Kugeln einer Zündfunkenstrecke (ZF) sowie bei bekannter Temperatur,
absoluter Luftfeuchtigkeit und bekanntem Luftdruck ist die Durchschlagsspannung Ud der Funkenstrecke
durch den Kugelabstand d festgelegt. Dadurch kann eine Erhöhung des Scheitelwerts û einer Stoßspannung nur durch die Vergrößerung der Schlagweite der ZF erreicht werden.
Eine Erhöhung der Sekundärwechselspannung us vor dem Ladewiderstand RL hat zur Folge, dass sich Cs
schneller auf die Durchschlagsspannung auflädt und die ZF in kürzeren Zeitabständen durchzündet. Es
wird also die Stoßfolge, nicht jedoch die Amplitude der erzeugten Stoßspannung vergrößert.
2.5.1 Der Triggerbereich der Zündfunkenstrecke
Bei fest eingestelltem Kugelabstand d der Zündfunkenstrecke muss die Spannung U0 an der Stoßkapazität
auf die Durchschlagsspannung der ZF eingestellt werden, damit ein selbständiger Durchschlag stattfindet.
Durch Triggerung wird schon bei wesentlich kleineren Ladespannungen ein Durchschlag erreicht. Dabei
wird an der Oberfläche der Kugel, die an der Ladespannung der Stoßkapazität Cs liegt, ein HilfsZündfunken erzeugt, dessen Funkenenergie bei jeder Triggerung gleich groß ist. Werden die
Spannungswerte, bei denen selbständige Durchschläge erfolgen, und die Spannungswerte, bei denen
durch Triggerung bei möglichst kleiner Ladespannung gerade noch Durchschläge erreicht werden, über
dem Kugelabstand d in einem Diagramm aufgetragen, erhält man die obere und untere Triggergrenze der
Zündfunkenstrecke (s. Bild 5).
U0
Triggerbereich
Kugelabstand d
Bild 5
Frage:
2.6
Triggerbereich einer Kugelfunkenstrecke
Welche Funktion erfüllt die Zündfunkenstrecke in dieser Schaltung und welchem anderen
Bauelement der Elektrotechnik entspricht sie damit?
Vervielfacherschaltung nach Marx
(zur Hintergrundinformation; diese Schaltung wird im Versuch nicht verwendet)
Die Höhe der Stoßspannungen, die sich mit einem einfachen Stoßspannungsgenerator erzeugen lassen, ist
im wesentlichen durch die Spannungsfestigkeit der Bauelemente des Spannungsgenerators begrenzt. Sie
liegt bei etwa 200 kV. Zur Erzeugung sehr hoher Stoßspannungen (bis ca. 6 MV) werden daher Vervielfacherschaltungen nach Marx eingesetzt.
IEH
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8
n=3
R´d
ZF
R´e
C´s
U´0
R´d
R´L
ZF
u(t)
R´e
C´b
C´s
U´0
R´d
R´L
ZF
R´L
R´e
C´s
U´0
Bild 6
Vervielfacherschaltung nach Marx zur Erzeugung hoher Stoßspannungen
Dabei werden n Stoßkapazitäten Cs´ über n Ladewiderstände RL´ parallel jeweils auf die Stufenladespannung U0´ aufgeladen und durch das Zünden von n Zündfunkenstrecken ZF in Reihe geschaltet und in
den Prüfkreis entladen. Dadurch ergibt sich die Stoßspannungsamplitude
û = .n.U0´
(5)
Die wirksame Stoßkapazität errechnet sich aus der Reihenschaltung der Stoßkapazitäten Cs´ der einzelnen
Stufen. Die Dämpfungs- und Entladewiderstände sind bei mehrstufigen Generatoren auf die einzelnen
Stufen verteilt.
2.7
Die Stoßkennlinie
Wird bei einer Hochspannungsprüfung ein Betriebsmittel mit Stoßspannungen einer bestimmten Form
(z.B. 1,2/50) und einem höheren Scheitelwert als für einen Durchschlag erforderlich beansprucht, so
spricht man von überschießenden Stoßspannungen. Je höher der Scheitelwert û der vollen
Blitzstoßspannung ist, um so kürzer wird die Zeit Tc bis zum Durchschlag eines angeschlossenen
Prüflings. Bei mehreren Messungen mit verschiedenen Scheitelwerten der vollen Blitzstoßspannung
erhält man so verschiedene Durchschlagszeiten mit dazugehörigen normierten Spannungswerten  im
Augenblick vor dem Durchschlag. Bei ausreichender Messpunktzahl lässt sich die Stoßkennlinie des
Prüflings interpolieren.
U
volle Blitzstoßspannung
Stoßkennlinie
abgeschnittene
Blitzstoßspannung
T
Bild 7
IEH
c
Stoßkennlinie aus der Interpolation mehrerer Messwerte
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9
Frage:
2.8
Was könnte der Grund für die zu kürzeren Zeiten Tc hin leicht ansteigende Stoßkennlinie sein?
Berechnung einstufiger Stoßspannungsgeneratoren
Zur Bemessung von Schaltungen zur Erzeugung von Stoßspannungen sind Beziehungen zwischen den
Werten der Schaltelemente und den Kenngrößen der Spannungsform der gewünschten Stoßspannung
erforderlich. Die etwas längere Rechnung soll hier nicht durchgeführt werden. Es werden lediglich die
maßgeblichen Gleichungen und die sich daraus ergebenden Ergebnisse sowie deren Vereinfachung
angegeben.
Die Schaltung nach Bild 4 enthält unter der Annahme, dass die Induktivitäten im Prüfkreis vernachlässigbar sind, zwei Energiespeicher. Der Stoßspannungskreis kann daher durch eine homogene
Differentialgleichung 2. Ordnung beschrieben werden.
d 2u t 
du t 
B


 B0  u t   0
1
dt
dt 2
(6)
Die konstanten Koeffizienten B1 und B0 werden durch die Bauelemente Re, Rd, Cb, Cs bestimmt.
B0 
1
Re  Rd  Cb  Cs
Durch den Ansatz
u t  
B1 
(7)
 1 t
u t   k1  e
U0
Rd  Cb  1   2 
 2 t
 k2  e

 1 t
 e
 2 t
e
1
Rd  Cb

1
Rd  Cs

1
Re  Cs
(8)
erhält man die Lösung:

(9a)
2
mit
und
1
1

 1 ,  2    B1    B1   B0
2

2
1
1
1  
2  
Ta
Tb
(9b)
Damit erhält man die vollständige Lösung:
U0
u t  
1
1
Rd  C b   
 Tb Ta
t

  Tt
Tb
a

 e e
 






(10)
Ta und Tb sind die Zeitkonstanten der beiden Exponentialfunktionen, die Stirn, bzw. Rücken der
Blitzstoßspannung vorwiegend bestimmen. Durch sie ist der Verlauf der Stoßspannung eindeutig
beschrieben.
Folglich sind auch die Kenngrößen T1 und T2 Funktionen von Ta und Tb.
T1 
IEH
2
 Tb
b
(11)
T2 
2
a
 Ta
(12)
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10
u(t)
û
Exponentialfunktion
für die Stirn
resultierende
Blitzstoßspannung
0.5 û
t
0
10
20
30
40
50
60 µs
Exponentialfunktion
für den Rücken
-0.5 û
Bild 8
Zeitlicher Verlauf der Exponentialfunktionen und deren Überlagerung zur resultierenden
Stoßspannung
Damit lässt sich die Blitzstoßspannung als Überlagerung zweier e-Funktionen verstehen, wobei die Stirn,
d.h. das Aufladen der Belastungskapazität Cb, von einer e-Funktion mit einer kleinen Zeitkonstante
dominiert wird und der Rücken der Stoßspannung, d.h. das Entladen der Belastungskapazität und der
Stoßkapazität über Re, von einer e-Funktion mit größerer Zeitkonstante.
2.8.1 Näherungsgleichungen
Mit Re.Cs >> Rd.Cb ergeben sich für die Berechnung von Stoßspannungsschaltungen die folgenden
Näherungsgleichungen (13) bis (15) für die im Versuch aufgebaute Schaltung.
Cs  Cb 2

C
 s  Cb  b
Cs
T1  Rd 
(13)

(15)
 Cs  Cb 
T2  Re   Cs  Cb  
1
a
(14)
wobei für die Blitzstoßspannung 1,2/50 gilt: a = 1,37 und b = 0,67
Mit der Annahme Cs >> Cb und Rd << Re erhält man als weitere Vereinfachung
T1  Rd  Cb 

Cs
Cs  Cb
2
b
(16)
T2  Re  Cs 
1
a
(17)
(18)
Bei realen Blitzstoßspannungen weicht die Spannungsform vor allem in der Stirn und im Scheitel oft
erheblich vom theoretischen Verlauf ab. Ursache hierfür sind die unvermeidlichen Induktivitäten der
Bauelemente, aber auch der räumliche Aufbau des Stoßgenerators und des Prüflings. Als Folge davon
kann es zu der Stoßspannung überlagerten Schwingungen kommen. Am stärksten tritt dieser Effekt bei
hohen, mit einer Vervielfacherschaltung erzeugten Blitzstoßspannungen auf, da dort mehrere Zündfunkenstrecken "gleichzeitig" gezündet werden sollten, was aber nicht genügend genau machbar ist.
Durch diese geringe zeitliche Verschiebung der einzelnen Zündzeitpunkte zueinander kommt es
besonders im unteren Teil der Stirn zu Schwingungen. Dies ist auch der Grund, weshalb zur Messung der
Blitzstoßspannung die Anstiegsflanke durch eine Gerade angenähert wird.
IEH
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11
3
Spannungsmessung
Um eine Blitzstoßspannung messen oder aufzeichnen zu können, muss die Hochspannung auf kleine
Pegel umgesetzt werden. Hierzu werden Spannungsteiler eingesetzt, die je nach Anwendungsfall als
ohmscher, kapazitiver oder gemischter Teiler ausgeführt sein können. So werden zur Messung von
Gleichspannungen in der Regel hochohmige Widerstandsteiler und zur Messung von Wechselspannungen
meist kapazitive Spannungsteiler eingesetzt. Bei dem aufgebauten Stoßgenerator im Versuch wird die
Ladespannung über einen ohmschen Teiler gemessen und der Verlauf der Stoßspannung über einen
kapazitiven Teiler aufgezeichnet.
1/2 R 1
2 C1
1/2 R 1
U1
CE
CE
U2
R2
Bild 9
2 C1
U1
C2
U2
Vereinfachte Ersatzschaltbilder eines ohmschen und eines kapazitiven Spannungsteilers zur
Messung von Stoßspannungen
Vernachlässigt man zunächst die Erdkapazität CE , wird das Teilerverhältnis sowohl des ohmschen als
auch des kapazitiven Spannungsteilers frequenzunabhängig. Es ergibt sich zu
U2
U1

R2
(19)
R1  R2
bzw.
U2
U1

C1
C1  C2
(20)
Bei kurzen Stirnzeiten (d.h. hohen Frequenzanteilen) sind die immer vorhandenen Erdkapazitäten der
Hochspannungswiderstände jedoch nicht vernachlässigbar. Bei zylindrischen Bauteilen kann für Ce’ mit
einem Wert von 12 bis 20 pF je Meter Bauhöhe gerechnet werden. In Bild 9 ist diese verteilte Erdkapazität summarisch durch CE berücksichtigt. Unter Annahme einer homogenen Verteilung der
Erdkapazität C entlang R gilt dabei C = 2/3.C .
e
1
E
e
Beim kapazitiven Teiler haben die auftretenden Streukapazitäten keinen Einfluss auf das Übertragungsverhalten, wenn sie im Teilerverhältnis berücksichtigt werden. Dies ergibt dann
C 
C  C1eff 
 1  1  e  
U1 C2  6  C1 
C2
U2
(21)
Kapazitive Teiler werden vorteilhaft für die Messung von Schaltstoßspannungen und niedrigen
Blitzstoßspannungen eingesetzt. Bei Messungen von hohen Blitzstoßspannungen machen sich die bislang
vernachlässigten Induktivitäten der Zuleitung und des Spannungsteilers bemerkbar, durch die
Schwingungen im Messkreis angeregt werden.
Frage:
IEH
Wie muss das Teilerverhältnis eines kapazitiven Spannungsteilers gewählt werden,
damit die Messspannung bei einer Stoßspannungsamplitude bis zu 150 kV einen
Wert von 10 V nicht übersteigt?
Welche Kapazität muss dann C1 haben, wenn CE = 8 pF und C2 = 6 nF ist?
(verwenden Sie bitte Gleichung 21)
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12
4
Überspannungsschutz durch Ableiter
In den Anlagen der elektrischen Energieversorgung müssen folgenschwere Isolationsdurchschläge durch
innere und äußere Überspannungen vermieden werden. Zum Schutz der Anlagen, vor allem der
Transformatoren, werden zur Begrenzung transienter Überspannungen sogenannte Überspannungsableiter
eingesetzt. Eine in Mittelspannungsnetzen noch häufiger anzutreffende Bauaurt ist der sogenannte
Ventilableiter. Er besteht aus elektrisch nichtlinearen Ableitwiderständen (z. B. Siliciumcarbid) mit in
Reihe geschalteten Löschfunkenstrecken. Am einfachsten lässt sich der SiC-Ableiter als „Stapel“ aus
abwechselnd aufeinandergeschichteten Ableitwiderständen und Funkenstrecken verstehen. Die Ansprechspannung, bei der der Ableiter durchzündet, ergibt sich dabei aus dem Gesamtabstand der einzelnen
Funkenstrecken.
Inzwischen werden bei Neuinstallationen allerdings fast nur noch Metalloxid-Ableiter (MO-Ableiter)
eingesetzt (siehe dazu Kapitel 4.3).
1 Ableitwiderstand
2 Isolierteil
3 Flansch mit Gasumlenkung
1
8
4 Überdruckmembran
6 Isolierkörper
7 Blasspule und Bypass
8 Löschfunkenstrecke
Prinzipieller Aufbau
mit Ableitwiderständen
und Löschfunkenstrecken
Bild 8
4.1
Der Ventilableiter
Die wichtigsten Kenngrößen eines Ventilableiters
UL
Löschspannung, höchste Spannung mit Betriebsfrequenz am Ableiter, bei der der Folgestrom
nach einem Ansprechen noch unterbrochen wird
Uaw
Ansprechwechselspannung, Effektivwert der Wechselspannung, bei der der Ableiter anspricht
UaB100 Scheitelwert der Blitzstoßspannung (Schaltstoß), bei der der Ableiter mit einer
(UaS100) Wahrscheinlichkeit von 100% anspricht.
Ur
Restspannung, Höchstwert der Spannung am Ableiter nach dem Ansprechen
ia
Strom, der im Ableitwiderstand bei Restspannung Ur fließt
Die Löschspannung UL muss im Hinblick auf ein einwandfreies Löschverhalten so gewählt werden, dass
sie größer ist als die höchste im Betrieb auftretende Spannung. Daher werden die Ableiter nach ihrer
Löschspannung benannt.
IEH
Universität Stuttgart
13
4.2
Funktionsweise eines SiC-Ventilableiters
Bei Erreichen der Ansprechspannung Uan zünden die Funkenstrecken, wodurch die nichtlinearen
Ableitwiderstände wirksam werden. Der durch die Funkenstrecken fließende Strom entlädt die Leitungskapazität. Die nichtlinearen Widerstände haben einerseits eine geringe Restspannung Ur bei den zur
raschen Entladung der Leitungskapazität erforderlichen großen Ableitströmen, andererseits ist der nach
dem Abbau der Überspannungen bei Betriebsspannung nachfließende Reststrom so klein, dass die
Lichtbögen in den Funkenstrecken erlöschen können. Die Löschfunkenstrecken verhindern außerdem bei
normaler Betriebsspannung jeglichen Stromfluß durch den Ableiter. Bei einem linearen Ableitwiderstand
würden sich weit ungünstigere Verhältnisse (siehe Bild 9) ergeben.
Isolationsdurchschläge werden vermieden, wenn sowohl die Ansprechspannung Ua als auch die
Restspannung Ur unterhalb der Stoßspannungskennlinien der zu schützenden Betriebsmittel liegen (siehe
dazu Bild 10).
u
linear
nichtlinear
Ur
u(t)
ir
ia
i
Bild 9
Kennlinie eines linearen und eines nichtlinearen (SiC) Widerstandes
ia
Ur
u(t)
ir
Ableitstrom
Restspannung
Betriebsfrequente Spannung nach der Entladung
zu u(t) zugehöriger Reststrom
u
Überspannungsimpuls
Ur
Spannungsverlauf
am Ableiter
U an
U A (t)
Stoßkennlinie der
Ableiterfunkenstrecke
t an
Bild 10
IEH
t
Spannungsverlauf an einem Ventilableiter
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14
4.3
Der Metalloxid-Ableiter und seine Funktionsweise
Der MO-Ableiter besteht aus gestapelten nichtlinearen Widerstandsblöcken (z. B. Zinkoxid - ZnO) und
einem isolierenden Gehäuse. Funkenstrecken werden im Gegensatz zum Ventilableiter nicht gebraucht,
weil das ZnO-Material ein viel stärker nichtlineares Verhalten zeigt als SiC und der Ableiterstrom bei
normaler Betriebsspannung sehr klein ist.
Der MO-Ableiter begrenzt die an seinen Klemmen anliegende Spannung, indem er zusammen mit der
Impedanz der Überspannungsquelle bzw. dem Wellenwiderstand der Zuleitung einen Spannungsteiler
bildet. Aufgrund der fehlenden Funkenstrecken geht der MO-Ableiter entsprechend seiner U-I-Kennlinie
nahezu verzögerungsfrei in den „leitenden“ Zustand über. Das bei Ventilableitern mit
Löschfunkenstrecken auftretende „Ansprechen“ des Ableiters findet praktisch nicht statt.
Beim Abklingen der Überspannung nimmt der Ableitstrom entsprechend der Kennlinie der MOWiderstandsblöcke ab, ein Netzfolgestrom tritt nicht auf.
Die Vorteile eines MO-Ableiters sind daher zum einen ein höheres Schutzniveau bei sehr steilen Überspannungen, zum anderen eine höhere Zuverlässigkeit und eine größere Lebensdauer, da im Ableiter
keine „alternden“ Funkenstrecken benötigt werden.
4
3
2
1
Bild 11
1 Isolator
2 Metalloxidwiderstandsstapel
3 Druckentlastungsvorrichtung mit
Umlenkung
4 Primäranschluss
Aufbau eines Metalloxid-Ableiters
u
Idealisierte Kennlinie
i
Bild 12
IEH
Arbeitskennlinie und idealisierte Kennlinie eines MO-Ableiters
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15
5
Versuchsdurchführung
5.1
Aufbau des Stoßgenerators
Der Aufbau des im Versuch verwendeten Blitzstoßspannungsgenerators ist in Bild 13 dargestellt.
RL
U sek
U prim
Bild 13
ZF
U0
Cs
Rd
Re
u(t)
Cb
Versuchsaufbau
Werte der Elemente:
5.2
D
Cs = 6000 pF
Cb = 1200 pF
Re = 9,5 k
Rd = 400 
Abhängigkeit der Impulsform von der Größe der Bauelemente
Im ersten Teil der Versuchsdurchführung soll untersucht werden, ob der hier aufgebaute Stoßspannungsgenerator eine Blitzstoßspannung erzeugt, die der Norm VDE 0432 entspricht, d.h. ob Stirnund Scheitelzeit der Blitzstoßspannung innerhalb der erlaubten Toleranzen liegen und in welchem Maße
diese Größen von den Bauelementen des Blitzstoßspannungsgenerators abhängig sind.
Frage:
Welche Werte ergeben sich für die Größen T1, T2 und , wenn man sie mit den
Näherungsgleichungen 13), 14), 15) berechnet?
Dabei gilt für Blitzstoßspannungen 1,2/50:
a = 1,37
b = 0,67
T1 =
T2 =
=
Nun wird eine Blitzstoßspannung bei einer Ladespannung der Stoßkapazität von etwa U0 = 85 kV
erzeugt. Der Verlauf der Stoßspannung wird ausgedruckt, und Sie sollen ihn grafisch auswerten.
Aufgabe: Bestimmen Sie mit Hilfe des Ausdruckes der Blitzstoßspannung und der Skalierung des
Oszilloskops die Stirnzeit T1, die Rückenhalbwertszeit T2, sowie den Scheitelwert û der
erzeugten Blitzstoßspannung und damit bei bekannter Ladespannung auch den
Wirkungsfaktor .
T1 =
T2 =
U0 =
û=
=
IEH
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16
Im folgenden Versuchsabschnitt sollen Sie untersuchen, wie sich eine Änderung der Widerstandswerte
und Kapazitäten des Blitzstoßspannungsgenerators auf die Form der erzeugten Stoßspannung auswirkt.
Dazu wird die Belastungskapazität Cb auf den doppelten Wert vergrößert und gleichzeitig der
Dämpfungswiderstand Rd um ca. 50% erhöht.
Die neuen Werte sind Cb = 2400 pF und Rd = 595 
Frage:
Welche prinzipiellen Änderungen erwarten Sie beim Verlauf und bei der Höhe
der Blitzstoßspannung?
Frage:
Welche Werte T1, T2 und sind bei gleicher Ladespannung U0 wie im ersten Teil der
Versuchsdurchführung zu erwarten (nach Gleichungen 13-15)?
T1 =
T2 =
û=
=
Aufgabe: Die berechneten Werte sind durch grafische Auswertung zu überprüfen.
T1 =
T2 =
û=
=
Was fällt beim Vergleich der grafisch ermittelten Werte mit den über die Näherungsformel berechneten
auf? Wie ist diese Diskrepanz zu erklären?
5.3
Ermittlung des Triggerbereichs der Zündfunkenstrecke
Zur Bestimmung des Triggerbereichs der Kugelfunkenstrecke muss bei vorgegebenen Werten des Kugelabstandes d jeweils die obere und die untere Triggergrenze bestimmt werden.
Frage:
IEH
Was versteht man unter dem Triggerbereich bzw. der oberen und
unteren Triggergrenze einer Kugelfunkenstrecke?
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17
Aufgabe: Für fünf vorgegebene Werte des Kugelabstandes d soll nun die obere Triggergrenze
durch langsames Steigern der Ladespannung U0 bis zum selbständigen Zünden der Kugelfunkenstrecke und die untere Triggergrenze durch Senken der Ladespannung unter
ständigem Triggern, solange bis nicht mehr alle Triggerimpulse zünden, bestimmt werden.
Kugelabstand
d in mm
obere Triggergrenze
U0 in kV
untere Triggergrenze
U0 in kV
10
20
30
40
50
Tabelle 2
Messung der oberen und unteren Triggergrenze
U0
140
kV
120
100
80
60
40
20
0
d
0
1
2
3
4
5
6 cm
Bild 14 Triggerbereich der Kugelfunkenstrecke
IEH
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18
5.4
Die Stoßkennlinie und die Schutzwirkung eines Ableiters
Es soll nun überprüft werden, ob ein „Betriebsmittel“, dargestellt durch eine Platte-Platte-Funkenstrecke
mit dem Abstand d = 2 cm, mit dem zur Verfügung stehendem Zinkoxid-Ableiter (drei Elemente zu je
5 kV Nennspannung in Reihe geschaltet) ausreichend vor einem Durchschlag geschützt werden kann.
Dazu wird unabhängig voneinander zuerst die Stoßkennlinie der Platte-Platte-Funkenstrecke und
anschließend die des Ableiters ermittelt.
Bei vorgegebener Ladespannung des Generators und bei konstantem Abstand der Kugelfunkenstrecke
wird durch Triggerung ein Durchschlag erzeugt und der Verlauf der Spannung an der Platte-PlatteFunkenstrecke bzw. am Ableiter auf dem Oszilloskop ausgegeben.
Aus dem aufgezeichneten Spannungsverlauf können die Spannung , bei der die Funkenstrecke durchschlägt bzw. der Ableiter anspricht, und der dazugehörige Abschneidezeitpunkt Tc der Funkenstrecke
bzw. die Ansprechzeit tp des Ableiters am Oszilloskop abgelesen werden.
Aufgabe: Bestimmen sie die Stoßkennlinien der Platte-Platte-Funkenstrecke und des Ableiters.
Tragen sie beide Stoßkennlinien in das vorbereitete Diagramm ein und diskutieren
Sie das Ergebnis.
Zum Vergleich können Sie statt des MO-Ableiters den Ventilableiter anschließen
und vermessen.
Platte-PlatteFunkenstrecke
U0 in kV
 in kV
Tc in µs
MO-Ableiter
 in kV
tp in µs
Ventil-Ableiter
 in kV
tp in µs
70
80
90
100
110
Tabelle 3
IEH
Messung der Stoßkennlinien einer Platte-Platte-Funkenstrecke und eines MO-Ableiters
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19
u
100
kV
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
0,0
0,2
Bild 15
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
2,2
2,4µs
t
Stoßkennlinien der Platte-Platte-Funkenstrecke und des Ableiters
Was für eine Stoßkennlinie erhält man, wenn nun der Ableiter und die Platte-Platte-Funkenstrecke
parallel an den Blitzstoßspannungsgenerator angeschlossen werden?
Wie lassen sich demnach anhand der Stoßkennlinie eines elektrischen Betriebsmittels Schutzeinrichtungen dimensionieren?
IEH
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