Anspruchsvolle gramnegative Stäbchen SELTENERE GRAMNEGATIVE STÄBCHEN Allgemeine Einleitung Unterscheidung von gramnegativen und grampositiven Bakterien KOH-Test bei gramnegativen Bakterien positiv (Fadenbildung mit 3 % KOH) Ausnahmen: Bacillus spp. +/-, Acinetobacter spp. und Moraxella spp. +/Positiver KOH-Test mit E.coli ↙ Vancomycinresistenz der gramnegativen Bakterien Ausnahmen: Lactobacillus spp. R, Acinetobacter spp. und Moraxella spp. R/S Colistinempfindlichkeit der gramnegativen Bakterien Frage: Wachstum auf MacConkey? V 1.0 3 /204 Kokken oder Stäbchen? am Beispiel Neisseriaceae Neisserien sind in der Regel gramnegative Diplokokken Oxidase positiv In der Gattung Neisseria sind sowohl Kokken als auch Stäbchen vertreten N. elongata, N. weaveri , N. zoodegmatis sind Stäbchen V 1.0 4 /204 Nachweismethoden Vororientierende Testungen (Gramfärbung, Oxidase) Morphologische Kriterien Kultur (Flüssigmedien, Universal- und Selektivmedien) Empfindlichkeitsprüfung V 1.0 5 /204 Möglichkeiten der Identifizierung Manuelle Systeme z. B. API® (Bunte Reihe) Automatisierte Systeme VITEK® 2 (Biochemie) MALDI TOF Molekularbiologie < C : \ D o k u m e n t e u n d t e lu n g e n \ m . e r h a r d \ E ig e n e D a t e ie \ A n a g n o s T e c - d c \ Z w is c h e n a b la g e \ D o k u m e n t B a n n e r . t x t > > S p e c [ B P = 3 7000 9000 10939 11572 11906 9994 10347 10226 10608 10 5000 9453 8744 8450 9330 7863 7092 6837 20 7367 3581 50 5931 5015 60 0 3000 n 9654 7075 7980 70 % In ten sity s 1648.1 80 30 in 8074 90 40 E 3775 < 100 11000 Mass (m/z) V 1.0 6 /204 13000 Allgemeine Übersicht: Identifizierung von gramnegativen Stäbchen mit Wachstum auf MacConkey Oxidase Lactose Keim Merkmale Identifizierungsmethode negativ positiv z. B. Citrobacter spp., Enterobacter spp., Klebsiella spp., E. coli gutes Wachstum auf McC API®, VITEK® 2, MALDI TOF positiv positiv z. B. Vibrio spp., Aeromonas spp. Gutes Wachstum auf McC API®, VITEK® 2, MALDI TOF negativ negativ z. B. Proteus spp., Salmonella spp., Yersinia spp., Gutes Wachstum auf McC API®, VITEK® 2, MALDI TOF negativ negativ ID ? Schwaches Wachstum auf McC Grampräparat, VITEK® 2, MALDI TOF positiv negativ z. B. Pseudomonas spp. Pigmentbildung API®, VITEK® 2, MALDI TOF positiv negativ ID ? kein Pigment API®, VITEK® 2, MALDI TOF V 1.0 7 /204 Identifizierung Bei allen Methoden ist die Plausibilitätskontrolle „passt das Ergebnis zu meiner Kultur und zu den vororientierenden Testungen“ sehr wichtig. Die Bakterien müssen in der Datenbasis des Systems hinterlegt sein Für biochemische Testungen (manuell mit API® und automatisiert mit VITEK® 2) müssen die Bakterien „fit“ sein, d. h. gemäß Herstellervorgaben angezüchtet werden. (Medium, Atmosphäre, Bebrütungstemperatur und Bebrütungsdauer) Auch für MALDI TOF sollte keine „alte“ Bakterienkultur verwendet werden. Selbst molekularbiologische Methoden bieten keine 100 % Sicherheit in Bezug auf die Qualität der Identifizierungsergebnisse. Die Diskriminierung mancher Bakterien ist z. B. durch die sehr enge Verwandtschaft untereinander oft auch hier nicht sicher möglich. (z. B. E.coli/Shigella spp.) V 1.0 8 /204 Identifizierung Quelle: BMC Microbiology 2013 V 1.0 9 /204 Hauptkriterium anspruchsvoller gramnegativer Stäbchen: Fehlendes Wachstum auf MacConkey Achtung: Sicherheit im Labor nicht vergessen (es könnte sich z. B. auch um Brucella spp. handeln) Quelle: MDH Hohe Ansprüche an die Nährmedien Langsames Wachstum V 1.0 10 /204 HACEK-Gruppe V 1.0 11 /204 Systematik anspruchsvoller gramnegativer Stäbchen am Beispiel der HACEK-Gruppe Unter der HACEK-Gruppe werden 7 gramnegative Stäbchenbakterien zusammengefasst Haemophilus aphrophilus (aktuell: Aggregatibacter) H. paraphrophilus H. parainfluenzae Actinobacillus actinomycetemcomitans (aktuell:Aggregatibacter) Cardiobacterium hominis Eikenella corrodens Kingella kingae V 1.0 12 /204 HACEK-Gruppe: Weisen untereinander keinerlei taxonomische Verwandtschaft auf Besitzen trotzdem viele Gemeinsamkeiten Bakterien dieser Gruppe sind für ca. 3-10 % aller infektiösen Endokarditiden = IE verantwortlich (v.a. bei jüngeren Patienten) Häufigster Erreger der IE bei Patienten mit intravenösem Drogenkonsum Inzidenz: 60-120 Fälle/1 Mio. Ew./Jahr in Deutschland Letalitätsrate in Deutschland 18 % V 1.0 13 /204 Gramnegative Stäbchen Fakultativ anaerob Benötigen komplexe Nährmedien Wachsen nur sehr langsam Endokarditiserreger Häufige Ursache bei Kultur-negativer Endokarditis - auf Routinemedien kein Wachstum Kein Wachstum auf MacConkey CO2-Bebrütung erforderlich V 1.0 14 /204 Aggregatibacter actinomycetemcomitans V 1.0 15 /204 Aggregatibacter actinomycetemcomitans Familie der Pasteurellaceae Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Wachstum auf Blut- oder Kochblutagar Kleine klebrige Kolonien Temperaturoptimum bei 37 °C Mundhöhle Katalase positiv Oxidase meist positiv aber auch schwach positive/ negative Reaktionen Unbeweglich Maximal 6 h Transportzeit in Transportmedien V 1.0 16 /204 Aggregatibacter actinomycetemcomitans Resistenzverhalten Empfindlich auf Cephalosporine, Tetracycline und Aminoglykoside Resistenz auf Aminopenicilline ist nicht ungewöhnlich Behandlung mit Amoxicillin +Inhibitor ist erfolgreich V 1.0 17 /204 Mikroskopie: Gramnegative, kleine Stäbchen auch kokkoide pleomorphe Formen, oft auch unregelmäßig angefärbt V 1.0 18 /204 Quelle: Manual of Clinical Microbiology V 1.0 19 /204 Quelle : Manual of Clinical Microbiology V 1.0 20 /204 Cardiobacterium spp. V 1.0 21 /204 Cardiobacterium hominis Familie der Cardiobacteriaceae Cardiobacterium hominis, 2004 Cardiobacterium valvarum als 2. Spezies beschrieben Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Wachstum auf Blutagar, besser Kochblutagar Kann z. T. in Agar einwachsen V 1.0 22 /204 Kochblutagar für Cardiobacterium valvarum nicht geeignet Mundhöhle, Respirationstrakt und möglicherweise auch im Genitaltrakt Nur Endokarditiserreger Katalase negativ Oxidase positiv Fakultativ anaerob Unbeweglich Maximal 6 h Transportzeit in Transportmedien V 1.0 23 /204 Achtung! (gehört nicht zur HACEK-Gruppe) Suttonella indologenes Früher als Kingella indologenes bezeichnet Familie der Cardiobacteriaceae Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Fakultativ anaerob Spielt beim Menschen nur eine untergeordnete Rolle Wurde aus Blutkulturen bei Endocarditis und aus Probenmaterial „Auge“ isoliert V 1.0 24 /204 Cardiobacterium hominis Resistenzverhalten Empfindlich auf viele Antibiotika, inklusive Penicilline ß-Laktamasebildung selten→ Behandlung mit Inhibitorkombinationen V 1.0 25 /204 Mikroskopie: am Beispiel Cardiobacterium hominis Gramnegative Stäbchen oft mit unregelmäßig verdickten Enden. Stäbchen sind häufig unregelmäßig angefärbt. V 1.0 26 /204 Eikenella corrodens V 1.0 27 /204 Eikenella corrodens Familie der Neisseriaceae Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Blut- oder Kochblutagar z.T. korrodierendes Wachstum Geruch nach Hypochlorit V 1.0 28 /204 Wächst bei CO2 oder aerob und ist fakultativ anaerob Respirations-, Gastrointestinal-und Genitaltrakt beim Mensch und einigen Säugetieren Assoziiert mit Erwachsenen- und Jugendlichen-Parodontitis, abdominellen, Knochen-, Gelenk-, Wundinfektionen Katalase negativ Oxidase positiv Unbeweglich Maximal 6 h Transportzeit in Transportmedien V 1.0 29 /204 Eikenella corrodens Resistenzverhalten Generell empfindlich auf Penicilline, Breitspektrum-Cephalosporine, Carbapeneme, Doxycyclin, Azithromycin und Fluorochinolone Häufig resistent gegen Cephalosporine (Gen I+II), Makrolide und Clindamycin V 1.0 30 /204 Mikroskopie: Gramnegative, zarte schlanke Stäbchen V 1.0 31 /204 Kingella kingae V 1.0 32 /204 Kingella kingeae Familie der Neisseriaceae Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Blut- oder Kochblutagar V 1.0 33 /204 Respirations-, Gastrointestinal-und Genitaltrakt beim Mensch und einigen Säugetieren Assoziiert mit Erwachsenen- und Jugendlichen-Parodontitis, Knochen-, Gelenk-, Wundinfektionen Wächst bei CO2 oder aerob und ist fakultativ anaerob Katalase negativ Oxidase positiv Unbeweglich Maximal 6 h Transportzeit in Transportmedien V 1.0 34 /204 Kingella kingeae Resistenzverhalten Generell empfindlich auf ß-Laktamantibiotika, Makrolide, Tetracycline, Cotrimoxazol und Chinolone ß-Laktamase positive Isolate werden mit Inhibitor-Kombinationen behandelt V 1.0 35 /204 Mikroskopie: Gramnegative, gerade plumpe Stäbchen, z. T. unregelmäßig angefärbt. V 1.0 36 /204 Quelle : Manual of Clinical Microbiology V 1.0 37 /204 Aggregatibacter aphrophilus V 1.0 38 /204 Aggregatibacter aphrophilus Familie der Pasteurellaceae Vormals Haemophilus Gramnegatives Stäbchen Kein Wachstum auf MacConkey Wachstum auf blutfreien Medien (ein Teil der Stämme ist jedoch V-Faktor abhängig) Kolonien z.T. am Agar haftend Mundhöhle, Respirationstrakt Fakultativ anaerob und CO2 Katalase negativ Oxidase meist positiv aber auch schwach positive/ negative Reaktionen Unbeweglich V 1.0 39 /204 Aggregatibacter spp. Resistenzverhalten Empfindlich auf Cephalosporine, Tetracycline und Aminoglykoside Resistenz auf Aminopenicilline ist nicht ungewöhnlich Behandlung mit Amoxicillin +Inhibitor ist erfolgreich V 1.0 40 /204 Mikroskopie: Kleine, ovale Kurzstäbchen V 1.0 41 /204 Weitere gramnegative Stäbchen V 1.0 42 /204 Campylobacter spp. V 1.0 43 /204 Campylobacter spp. Familie der Campylobacteriaceae Gramnegative, spiralig gewundene Stäbchen mit starrer Zellwand An erster Stelle der Erreger bakteriell bedingter Gastroenteritiden Klinisch relevante Spezies wachsen nicht auf MacConkey Darmtrakt von Mensch, Säugetieren und Vögeln Microaerophil Klinisch relevante Spezies sind Katalase positiv Oxidase meist positiv aber auch schwach positive Reaktionen Beweglich V 1.0 44 /204 Beweglich durch monotriche oder amphitriche (an beiden Polen) Begeißelung Universalbebrütungstemperatur 36°C nach Empfehlung der MIQ (in der Routine meist bei 42 °C) Infektionsquellen: Geflügelfleisch, Rohmilch und Oberflächenwasser Vermehrung nur im warmblütigen Wirt möglich (nicht wie Salmonellen in der Umwelt) Die krankheitsauslösende Infektionsdosis liegt bei >= 500 Keimen V 1.0 45 /204 Thermopile Arten (C. jejuni, C. coli, C. lari, C. upsaliensis und C. heveticus) mit Temperaturoptimum bei 43 °C und fehlendem Wachstum bei 25 °C Achtung: C. jejuni ssp. doylei und C. fetus ssp. fetus sowie C. fetus ssp. venerealis wachsen NICHT bei 43 °C Die häufigsten beim Menschen nachgewiesenen Spezies sind C. jejuni ssp. jejuni (90%) und C. coli (10%). Nach § 7 IfSG meldepflichtig V 1.0 46 /204 Pathogenität: Enteritiserreger, auch extraintestinale Infektionen (Punktate, Liquor). Wichtigste reaktive Folgekrankheit ist das Guillain-Barré-Syndrom (bei 1-3 % der Erkrankungen; Autoimmunerkrankung, die sich gegen das neurologische System richtet) Bedeutendste Vertreter: C. jejuni (Hip +) C. coli (Hip - ) Kulturmedien: bluthaltige Medien mit Antibiotikazusatz für 2 Tage (bei 37 °C- 42 °C, extraintestinal bei 36 °C) in microaerober Atmosphäre (Campylosel, CASA, Campylobacter Selektivmedium mit Aktivkohle) Direktpräparat: Phasenkontrast oder Dunkelfeld – gewundene Stäbchen, bei älteren Kulturen oft kokkoid, windradähnliche Bewegungen Mikroaerobe Atmosphäre V 1.0 47 /204 C. jejuni, C. coli: häufigster Enteritiserrreger Vorkommen bei symptomlosen Rindern, Schafen und Nagetieren. Enteritiserreger bei Hunden, Katzen und Lämmern. Beim Menschen verursachen beide Spezies eine z.T. blutige Diarrhoe nach dem Verzehr von nicht ausreichend gegartem Geflügel und anderem Fleisch oder unzureichend erhitzter Milch. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ebenfalls möglich. Die Kolonien sind nicht hämolysierend, grau und z.T. zerfließend. C. jejuni ssp. doylei: Wurde gelegentlich bei Enteritispatienten isoliert. Er wächst nicht bei 42 °C und ist empfindlich gegen Cephalotin. V 1.0 48 /204 Campylobacter lari: Isolate von Möwen, Hunden, aber auch vom Menschen. Wächst bei 42 °C und ist Nalidixinsäure resistent. Campylobacter sputorum biov. faecalis: Genitaltrakt bei Rindern, im Darm von Schafen: Humanpathogen? Campylobacter cinaedi/Campylobacter fennelliae: Proktitis (Enddarmentzündung) bei Homosexuellen Campylobacter hyointestinalis: Enterokolitis beim Schwein V 1.0 49 /204 Campylobacter cryaerophila: Verwerfen bei Rindern und Schweinen. Campylobacter sputorum ssp. sputorum und ssp. bubulus, C. mucosalis, C. concisus, C. upsaliensis: Alle Spezies sind Katalase negativ. C. sputorum ssp. sputorum und C. concisus sind Saprophyten in der Mundhöhle. C. sputorum ssp. bubulus und C. mucosalis wurden aus dem Darm von Schafen und Rindern isoliert. C. upsaliensis kann bei Kindern als Durchfallerreger isoliert werden und wird z. T. durch die Antibiotikamischung der Selektivmedien im Wachstum gehemmt. V 1.0 50 /204 C. fetus ssp. fetus: Führt zu Aborten bei Mensch, Schaf und Rind. Bei immungeschwächten Patienten kann es zur Septikämie und Neugeborenenmeningitis kommen. Typisch sind auch extraintestinale Infektionen bei Patienten mit chronischen Leukosen oder chronischen Lebererkrankungen. Kein Wachstum bei 42 °C Wachstum bei 25 °C und 37 °C Mikroaerobe Atmosphäre erforderlich Wachstum auf den üblichen Campylobacter-Medien Abzugrenzen von Campylobacter coli/ jejuni Abzugrenzen von Campylobacter gracilis Gingivalflora des Menschen Früher als Bacteroides bezeichnet Oxidase negativ Wachstum in anaerober Atmosphäre Kein Wachstum auf Campylobacter-Medien V 1.0 51 /204 Abzugrenzen von Campylobacter ureolyticus Urogenitalflora des Menschen, Isolierung aus Abszessen und Blutkulturen Früher als Bacteroides ureolyticus bezeichnet Kein strikter Anaerobier und meist weniger aerotolerant als C. jejuni/C. coli Wachstum in anaerober Atmosphäre. Begasung mit Wasserstoffgas fördert das Wachstum Kein Wachstum auf Schädler KV und den üblichen Campylobactermedien Oxidase und Urease positiv Campylobacter fetus ssp. veneralis: Zoonoseerreger; Verwerfen beim Rind Humanpathogenität nicht sicher Subspezies C. veneralis ist im Vergleich zur Subspezies C. fetus Penicillin sensibel und H2S negativ V 1.0 52 /204 Campylobacter spp. Resistenzverhalten Empfindlich auf Fluorochinolone, Makrolide, Nitrofurantoin, Chloramphenicol und Tetracycline Azithromycin und Erythromycin sind Mittel der Wahl Resistenzraten für C. jejuni und Erythromycin: 10 % Resistenzraten für C. coli und Erythromycin liegen höher: ca. 25 -50 % Ciprofloxacinresistenzen unter Therapie sind beschrieben Parenterale Therapie bei C. fetus und systemischen Infektionen C. upsaliensis ist auf eine Vielzahl von Antibiotika empfindlich und zeigt nur geringe Resistenzraten bei Makroliden und Fluorochinolonen V 1.0 53 /204 Mikroskopie: am Beispiel Campylobacter fetus In frischen Kulturen gramnegative, kommaförmige kleine Stäbchen. (24 h Bebrütung) Ältere Kulturen zeigen pleomorphes und kokkoides Wachstum. V 1.0 54 /204 Capnocytophaga spp. V 1.0 55 /204 Capnocytophaga spp. Familie der Flavobacteriaceae Ehemalige Gruppe CDC-Gruppen DF-1 und DF-2 (DF: dysgonic fermenter) Oxidase- und katalasenegative Spezies (C. gingivalis, C. ochracea, C. haemolytica, C. sputigena und C. granulosa) Oropharyngeale Standortflora beim Menschen Ursächlich an der juvenilen Parodontitis und anderen parodontalen Infektionen beteiligt Sepsis, perinatale Infektionen, Sepsis, Endokarditis, Osteomyelitis, Abszesse V 1.0 56 /204 Oxidase- und katalasepositive Spezies (C. canimorsus, C. cynodegmi) Oropharynx von Hunden und Katzen Nach Tierbissen Mikroaerobe Atmosphäre, (capnophil) und anaerob Unregelmäßige, flache, konvexe, adhärierende Kolonien mit saumartigem Rand. Auch runde glattrandige Kolonien kommen vor. Mikroskopie: lange, gramnegative Stäbchen mit zugespitzten Enden (erinnern an Fusobakterien) V 1.0 57 /204 Capnocytophaga spp. Resistenzverhalten Empfindlich auf Breitspektrum-Cephalosporine, Tetracycline, Carbapeneme, Lincosamide, Makrolide und Fluorochinolone Resistent auf Aminoglycoside und Colistin Multiresistente Varianten wurden beschrieben V 1.0 58 /204 Kultur: Fransiges, auslaufendes Wachstum V 1.0 59 /204 Quelle : Manual of Clinical Microbiology V 1.0 60 /204 Quelle: Manual of Clinical Microbiology V 1.0 61 /204 Chromobacterium spp. V 1.0 62 /204 Chromobacterium spp. Familie der Neisseriaceae einzige Spezies der Gattung ist Chromobacterium violaceum Fakultativ anaerob Anspruchsloses Bakterium Wachstum auf MacConkey Natürlicher Standort Boden und Gewässer gemäßigter Zonen, aber auch in tropischen und semitropischen Gebieten Katalase positiv Oxidase variabel Beweglich V 1.0 63 /204 Produziert das Antibiotikum Violacein (dunkelviolette Färbung) Produktion weiterer antibiotisch wirksamer Substanzen wie Aerocyanidin und Aerocavin Nicht alle Stämme sind zur Pigmentbildung fähig (Verwechslungsgefahr mit Aeromonas) Gilt gewöhnlich als apathogen Infektion nach Hautläsion oder oraler Aufnahme, Sepsis mit Multiorganversagen, Septikämie, Pneumonie Leichte Diarrhoen, Augeninfektionen Schwere Septikämien meist bei neutropenischen Patienten und Patienten mit chronischen granulomatösen Erkrankungen Leber- und Lungenabszesse V 1.0 64 /204 Chromobacterium violaceum Resistenzverhalten Resistent gegen viele Antibiotika wie Betalaktamantibiotika und Colistin Meist empfindlich auf Imipenem, Tetracycline, Fluorochinolone, Gentamicin und Cortrimoxazol V 1.0 65 /204 Kultur: Runge, glatte tiefblaue Kolonien. Einige Stämme bilden kein Pigment und erscheinen dann weißlich. (Verwechslung mit Aeromonas hydrophila möglich) Chromobacterium violaceum Aeromonas hydrophila V 1.0 66 /204 Quelle:Yonsei Medical Journal Vol. 46, No. 5, pp. 700 - 702, 2005 V 1.0 67 /204 Pasteurella spp. V 1.0 68 /204 Pasteurella spp. Gattung ist taxonomisch im Umbruch Familie der Pasteurellaceae Komplexe Medien erforderlich (Columbia oder besser Kochblutplatte) Keine Hämolyse auf Blutmedien Kein Wachstum auf MacConkey Oxidase- und katalasepositiv Fakultativ anaerob Unbeweglich V 1.0 69 /204 Auch mukoide bekapselte Stämme Mundhöhle Nasen-Rachen-Raum von Mensch und Tier Tierbisse und Kratzwunden (Hund, Katze, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen) Wundinfektionen, Abszessbildung, Sepsis, Endocarditis, Peritonitis und Infektionen des ZNS Risikofaktoren für eine Infektion sind Immundefekte sowie höheres Lebensalter P. multocida wird unterteilt in Subspecies multocida, septica und gallicida Einige P. multocida-Stämme benötigen V-Faktor (NAD) Geruch der P. multocida- Isolate vergleichbar mit Haemophilus spp. oder E. coli (Indolbildung) NAD: Nicotinamidadenindinukleotid V 1.0 70 /204 Pasteurella spp. Resistenzverhalten Generell empfindlich auf Penicilline, Breitspektrum-Cephalosporine, Tetracycline, Chinolone und Cortrimoxazol Häufig resistent gegen orale Cephalosporine, Makrolide und Amikacin Andere Aminoglykoside sind auch nur mäßig resistent ß-Laktamase-produzierende Stämme werden mit Inhibitorkombinationen behandelt Keine generelle Empfindlichkeitsprüfung bei Isolaten aus „Tierbissen“ erforderlich. (Viele verschiedene Erreger in der Bisswunde) Empirische Therapie meist mit Amoxicillin/Clavulansäure ausreichend V 1.0 71 /204 Mikroskopie: Gramnegative kleine Stäbchen V 1.0 72 /204 Helicobacter V 1.0 73 /204 Helicobacter Die beiden australischen Wissenschaftler Marshall und Warren von der Universität in Perth isolierten per Zufall im Rahmen einer Studie ein „neues“ Bakterium. Sie untersuchten 100 Magenbiopsien, die alle negativ waren. Eine Probe wurde aber über die Osterfeiertage (1983) im Brutschrank vergessen (5 Tage) und zeigte dann Wachstum auf dem Nährmedium. Selbstversuch von B. Marshall 1986: Marshall schluckte einen Cocktail aus H. pylori –Bakterien und entwickelte innerhalb weniger Tage eine akute Gastritis. Für die Entdeckung von H. pylori wurden Barry Marshall und Robin Warren 2005 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. V 1.0 74 /204 Bereits in den 30er Jahren hat der deutsche Chirurg Konietzny Bakterien im Magen beschrieben und diese für die Gastritis verantwortlich gemacht. Er wurde damals von den führenden Magenexperten und Pathologen Doerr (Heidelberg) und Büchner (Freiburg) lächerlich gemacht. Auch Warren und Marshall wurden ausgelacht, als sie den Zusammenhang zwischen Helicobacter pylori und der Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren behaupteten. V 1.0 75 /204 > 50 % aller Menschen sind infiziert Klasse I-Karzinogen (IARC 1994/2009) von der WHO als erstes karzinogenes Bakterium deklariert für ~70-75 % aller Magenkrebsfälle verantwortlich 35.800 Fälle in der EU pro Jahr IARC: international agency for research on cancer V 1.0 76 /204 Helicobacter Anspruchsvolles, schwierig zu isolierendes, gramnegatives, mikroaerophiles Stäbchen, Oxidase +, Katalase +, Urease +++ Aktuell 30 anerkannte und publizierte Spezies Spezies: Helicobacter pylori (humanpathogen) und Helicobacter mustelae (bei Frettchen gefunden) Mikroskopie: Gewundene oder fleischerhakenartig gebogene Stäbchen, die häufig fischzugartig in Schleimfäden angeordnet sind Anzucht: Columbia-Agar oder Bruzella-Agar mit Pferdeblut und Pferdeserum angereichert (schafbluthaltige Medien ohne Anreicherung sind ungeeignet) Hefe-Cystein-Blutagar (HCB), Pylori-Agar (runde, flache, durchsichtig-graue, nicht hämolysierende Kolonien) Biopsie in einem sterilen Eppendorfgefäß mit Kunststoffpistill homogenisieren V 1.0 77 /204 Pathogenität: Bei Kindern in Entwicklungsländern liegt die Infektionsdurchseuchungsrate bei 90 %. Ca. 5-10 % der einheimischen Kinder sind ebenfalls infiziert Wird im Kindesalter erworben und persistiert lebenslang Übertragung von Mensch-Mensch, v. a. innerhalb der Familie (durch erhöhte Kinderzahl, knapper Wohnraum begünstigt) Ruft Entzündungen der Magenschleimhaut hervor und begünstigt die Bildung von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, Adenokarzinomen des Magens und MALT-Lymphom (Schleimhautassoziiertes Non-Hodgekin-Lymphom) Material: Biopsiematerial der Magen- und antral-metaplasierten Duodenalschleimhaut, bevorzugt aus dem Antrum und vom Randbezirk von Ulzerationen Merke: mikroaerobe Atmosphäre, 3-6 Tage bei 36 °C V 1.0 78 /204 Quelle: Wikipedia Y_ tambe V 1.0 79 /204 Helicobacter Nachweismethoden: Atemtest C13-Harnstoff (Urease spaltet Harnstoff in Ammoniak und CO2) Antigennachweis im Stuhl (ELISA) Transport: H. pylori ist im Portagerm® pylori-Transportmedium mindestens 24 Stunden ohne Kühlung stabil; bei Kühlung bis maximal 2 Tage!!!! V 1.0 80 /204 Helicobacter Quelle: Deutsches Ärzteblatt Int. Dez 2009 V 1.0 81 /204 Behandlung Primärtherapie (Standard) PPI + Amoxicillin + Clarithromycin („French triple“) (7 Tage) PPI + Metronidazol + Clarithromycin („Italian triple“) (7 Tage) PPI: Protonenpumpeninhibitor Quelle: Fischbach W et al. S3-Leitlinie „Helicobacter pylori und gastroduedenale Ulkuskrankheit V 1.0 82 /204 Resistenzraten Helicobacter Quelle: RKI Epidemiologisches Bulletin 2013 V 1.0 83 /204 S3-Leitlinie Quelle: DGVS V 1.0 84 /204 Helicobacter cinaedi V 1.0 85 /204 Seltener Vertreter aus der Familie der Helicobacteriaceae Helicobacter cinaedi Kommt, im Gegensatz zu den üblichen Helicobacter spp. wie z. B. Helicobacter pylori (Standort Mensch) und H. heilmannii (Standort Tier), ausschließlich extragastral vor (enterohepatisch) Seltener Erreger von Durchfällen und Proktitis Bakterieämie mit Fieber und Cellulitis (langsames Wachstum in Blutkulturen) Bei Immunsupprimierten und HIV-Patienten Mikroaerobe Atmosphäre bei 37°C Probleme beim Subkultivieren; oft verlängerte Inkubationszeit (6 Tage) Urease negativ Kein Wachstum bei 42°C V 1.0 86 /204 Helicobacter cinaedi Quelle: Oxford Journals, Infectious Diseases, Volume 31, Juli 2000 Quelle: Scientific reports April 2013 V 1.0 87 /204 Brucella melitensis V 1.0 88 /204 Brucella melitensis Familien der Brucellaceae und Gruppe der α2- Proteobacteria Alle Brucella spp. sind genotypisch und phänotypisch nah verwandt. (90 % Homologie) Für die Humanmedizin bedeutsam sind B. melitensis, B. abortus und B. suis B. melitensis (Ziege, Schaf), B. abortus (Rind) und B. suis (Schwein) Sporadische Infektionen mit B. ceti und B. pinnipedialis („marine“ Arten, aus Meerestieren isoliert) V 1.0 89 /204 Klassische Zoonose (Maltafieber) Direkte oder indirekte Übertragung vom Tier auf den Mensch Im Tierbestand venerische Krankheit mit Infertilität und Aborten und hohen wirtschaftlichen Verlusten (In Deutschland sind die Tierbestände frei von Brucellose) Infektionen beim Menschen meist durch unzureichend erhitzte Lebensmittel tierischen Ursprungs (rohes Fleisch, Rohmilch) Bei Schlachtern, Viehzüchtern etc. sind auch transkutane und inhalationsbedingte Infektionen möglich V 1.0 90 /204 Inkubationszeit von 1-3 Wochen Starke subjektive Beschwerden, Gewichtsverlust und undulierender (wellenförmiger) Fieberverlauf Schwerwiegende, fieberhafte Erkrankung Oft Hepatosplenomegalie und Manifestationen im Knochen Chronische Formen sind häufig Letalität 2-5 % V 1.0 91 /204 Z. T. sehr niedrige Infektionsdosis (2-10 Bakterien) → Gefahr für Laborpersonal Hohe Umweltresistenz (in Staub, Wasser, Erde und Milchprodukten Tage bis Wochen lebensfähig) Beim Menschen meist B. melitensis Biologische Sicherheitsstufe 3 Bakterien der Kategorie B (CDC, Kampfstoffe) Referenzzentrum (Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena) V 1.0 92 /204 Anzucht schwierig Columbia oder Kochblut Bei manchen Spezies Supplementierung mit Pferdeserum erforderlich Ohne Hämolyse Kein Wachstum auf MacConkey Meist aus Blutkulturen angezüchtet → (gezielte Suche/Anforderung des Einsender auf Bruzellen). Obligat aerob (z. T. capnophil) Quelle: bioMérieux (BTA 3D) Rare organism club- Mai 2015 V 1.0 93 /204 Gramnegative kokkoide Stäbchen (oft nur schwach angefärbt) Unbeweglich Katalase, Oxidase und Urease positiv Bearbeitung nur im Sicherheitslabor Stufe 3 (Sicherheitswerkbank) Gefahr Laborinfektion Diagnostik und Therapie Serologie: Suchtest, Bestätigungstest Molekularbiologische Methoden Therapieempfehlung der WHO: Tetracycline, Streptomycin und Cotrimoxazol Fehlidentifikationen möglich → Im API® 20 NE z. T. fälschlicherweise als Psychrobacter (Moraxella) phenylpyruvicus identifiziert → In automatisierten Systemen ist die Fehlidentifizierung Ochrobactrum anthropi möglich (phylogenetische Verwandtschaft) V 1.0 94 /204 Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 4 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Brucella spp., soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet. V 1.0 95 /204 Quelle: RKI Epid. Bulletin 2000 V 1.0 96 /204 Quelle: MDM V 1.0 97 /204 Francisella tularensis V 1.0 98 /204 Francisella tularensis Familie der Francisellaceae und Gruppe der ϒ- Proteobacteria F. tularensis und F. philomiragia F. tularensis umfasst 4 Subspezies: ssp. tularensis, ssp. holarctica, ssp. mediaasiatica und ssp. novicida Humanpathogene und klinisch relevante Spezies: F. tularensis ssp. tularensis Risikogruppe 3 entspricht F. tularensis biovar tularensis (Typ A), Nordamerika, hohe Infektiosität, gefährliche Verläufe F. tularensis ssp. holarctica Risikogruppe 2 entspricht F. tularensis biovar palaearctica (Typ B), weltweite Verbreitung V 1.0 99 /204 Kategorie A (CDC; Bioterrorismus, Kampfstoffe) Zoonose (Tularämie, Hasenpest) bei Nagetieren Übertragung durch blutsaugende Arthropoden relevant (Zecken, Milben, ..) Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft haben ein erhöhtes Infektionsrisiko V 1.0 100 /204 Als Erkrankung zum ersten Mal 1911 durch den Mediziner Georg W. McCoy beschrieben 1912 Isolierung des Erregers aus einer Eichhörnchenart des kalifornischen Bezirks Tulare durch Charles W. Chapin. Der Bakteriologe Edward Francis stellte zwischen 1919 und 1928 erstmals den Zusammenhang zwischen neu entdeckter Bakterienart/Erkrankung beim Menschen/Kontakt mit erkranktem Tier fest. In Europa zum ersten Mal 1931 an der Ostseeküste Schwedens dokumentiert V 1.0 101 /204 Francisella tularensis ist als Erreger hoch infektiös Inhalation von 10- 50 Keimen sind für eine Infektion ausreichend Inkubationszeit von 3- 5 Tagen. Auftreten unspezifischer grippeähnlicher Symptome Ulcera der Haut und Schleimhäute Regionale Lymphknotenschwellungen Krankheitsverlauf durch den Erregertyp beeinflusst GladuläreUlzerogladuläreOropharyngealeRespiratorische Formen V 1.0 102 /204 Anzucht Hochwertige Medien erforderlich Verzögertes Wachstum Kochblut (nur bedingtes Wachstum) Cystein abhängig Anzucht auf HCBA (Herz-Cystein-Blut-Agar) sehr gute Ergebnisse Kein Wachstum auf MacConkey Strikt aerob und CO2 Diagnostik und Therapie Kultur, PCR und ELISA (Antigennachweis) bzw. Antikörpernachweis (ELISA und Westernblot) Frühzeitige Antibiose mit Gentamicin, Ciprofloxacin oder Doxycyclin verringert die Schwere der Krankheit und beugt Komplikationen vor V 1.0 103 /204 Unbeweglich Katalase schwach positiv Strikt aerob Oxidase und Urease negativ Schwer anfärbbares, gramnegatives, kokkoides Stäbchen Intrazellulär wachsend Monatelange Persistenz in Kadavern, Boden und Gewässer bei feuchten und kühlen Bedingungen Dem Gesundheitsamt wird gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 4 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Francisella tularensis, soweit er auf eine akute Infektion hinweist, namentlich gemeldet. V 1.0 104 /204 Quelle: RKI April 2011 V 1.0 105 /204 Quelle: RKI Juni 2014 V 1.0 106 /204 EMPFINDLICHKEITSPRÜFUNG ANSPRUCHSVOLLER GRAMNEGATIVER STÄBCHEN Normen V 1.0 108 /204 CLSI V 1.0 109 /204 CLSI® (Clinical and Laboratory Standards Institute) Breakpoints und z. T. Hemmhofdurchmesser in der CLSI® verfügbar Clinical and Laboratory Standards Institute of infrequently isolated or fastidious bacteria, CLSI document M45-A HACEK-Gruppe: CAHMB (cation-adjusted MH-broth) und LHB (lysed horse blood) MH mit lysiertem Pferdeblut, McF 0,5, 35 °C, 5 % CO2, 24 - 48 h zur Testung empfohlene Antibiotika: Ampicillin Amoxicillin-Clavulansäure Ceftriaxon oder Cefotaxim Imipenem Ciprofloxacin oder Levofloxacin Trimethoprim-Sulfamethoxazol V 1.0 110 /204 Pasteurella spp.: MH-Bouillon mit lysiertem Pferdeblut für Bouillon-Mikrodilution; MH mit Schafblut für Agardiffusion; McF 0,5; 35 °C, 18-24 h zur Testung empfohlene Antibiotika: Penicillin ß-Laktame/ Inhibitorkombinationen Cephalosporine Tetracycline Makrolide Fluorochinolone Trimethoprim-Sulfamethoxazol V 1.0 111 /204 EUCAST V 1.0 112 /204 EUCAST (European Committee on Antimicrobial Suseptibility Testing) Breakpoints im EUCAST verfügbar Hemmhofdurchmesser und z. T. Breakpoints im EUCAST Pasteurella spp.: MH mit 5 % defibrinierten Pferdeblut und 20 mg/l NAD (MH-F), für die Agardiffusion McF 0,5, 5 % CO2 , 35 +/- 1 °C, 18 +/- 2 h PK/PD (Non-species related breakpoints) Keime bei denen weder „-“ , „IE“ noch Grenzwerte vorhanden sind; beruhen auf PK/PD Daten Pharmakokinetik: Verstoffwechselung im Körper (was macht der Körper mit dem AB) Pharmakodynamik: Wirkung auf den Körper (was macht das AB am Wirkort) V 1.0 113 /204 Aufgaben des EUCAST Breakpoints Definition von Grenzwerten für neue Antibiotika europaweit in Zusammenarbeit mit der EMA = European Medicine Agency ECOFFs (epidemiological cut-off values) Klinische Grenzwerte Standardisierung von Testverfahren in Europa Beratung von ECDC und europäischen Gesundheitsbehörden Detektion von Resistenzmechanismen V 1.0 114 /204 MHK-Grenzwerte ≤S >R (identisch zur CLSI) Beispiel: > 4 (CLSI gibt dann ≥ 8 an) „-“ Bei natürlicher Resistenz oder ungenügender Aktivität der Substanz Vorgehensweise: keine Testung und/oder die Substanz als R angeben „IE“ Ungenügende Evidenz Keine Aussage für diese Keim/Antibiotika-Kombination in Bezug auf S/I/R möglich Vorgehensweise: keine Angabe dieses Antibiotikums oder Angabe der MHK ohne Interpretation PK/PD (Non-species related) breakpoints Keime bei denen weder „-“ , „IE“ noch Grenzwerte vorhanden sind Beruhen auf PK/PD Daten V 1.0 115 /204 ECOFF: Trennt die Wildpopulation von der resistenten Population Werkzeug zur Bestimmung von klinischen Grenzwerten Als Ersatzgrenzwert bei fehlenden PD/PK-Daten geeignet Für statistische Zwecke, wenn sich klinische Grenzwerte über die Jahre ändern Beziehung zwischen Breakpoint und ECOFF: Es gibt keine direkte Beziehung!!! ECOFF beschreibt die Biologie der Bakterien auf einem Medium bzw. in Bouillon. Beim klinischen Breakpoint kommt der Mensch „noch dazu“. Der klinische Breakpoint kann: Höher liegen (Cefotaxim bei S. pneumoniae) Identisch sein (Ampicillin bei E. coli) Niedriger liegen (Gentamicin bei Enterokokken) Pharmakokinetik: Verstoffwechselung im Körper (was macht der Körper mit dem AB) Pharmakodynamik: Wirkung auf den Körper (was macht das AB am Wirkort) V 1.0 116 /204 ECOFF: Quelle EUCAST ECOFF Breakpoint V 1.0 117 /204 ECOFF: Quelle EUCAST V 1.0 118 /204 ECOFF: Quelle EUCAST V 1.0 119 /204 V 1.0 120 /204 V 1.0 121 /204 V 1.0 122 /204 V 1.0 123 /204 V 1.0 124 /204 Quelle: EUCAST V 1.0 125 /204 „Weshalb EUCAST anstatt CLSI“? Die CLSI nähert sich immer mehr EUCAST an EUCAST ist eine neutrale und unabhängige Norm Die EUCAST-Richtlinien berücksichtigen europäische Gegebenheiten und schaffen eine Harmonisierung V 1.0 126 /204 WEITERE MÖGLICHKEITEN DER EMPFINDLICHKEITSPRÜFUNG Gradiententechnik (Etest®) MALDI TOF V 1.0 127 /204 Gradiententechnik: Etest® Agar basiert: anspruchsvolle Bakterien wachsen am besten auf Agar Keine Hemmhofdurchmesser (HHD) in den Normen verfügbar, da durch das langsame Wachstum keine Korrelation zwischen HHD und MHK gegeben ist Stabiler Gradient: MHK - gerade für langsam wachsende Keime Flexibilität: Medium und Inkubationszeit können den Bedürfnissen des Bakteriums angepasst werden V 1.0 128 /204 15 volle Verdünnungsstufen erfassen alle zu erwartenden MHK Ergebnisse Referenzen sind für die meisten langsam wachsenden Bakterien verfügbar Sehr wenige isolierte Stämme stehen zur Verfügung Sehr wenige klinische Studien Die meisten klinischen Daten stammen aus Fallberichten Häufig ist unbekannt, ob ein bestimmtes Resistenzverhalten “normal” ist, oder nicht V 1.0 129 /204 Etest® Ablesung Die Ablesung des Endpunktes bezieht sich auf: den technischen Sachverhalt (testspezifische und durch Handhabung bedingte Effekte) das getestete Antibiotikum den getesteten Keim Resistenzmechanismen Die Informationen sind in den technischen Dokumenten der technischen Bibliothek zu finden V 1.0 130 /204 Ausschnitt Seite Technische Bibliothek Wichtig: korrekte Suchkriterien eingeben: V 1.0 131 /204 Etest® Streifen – 3 Bereiche Range 1: 0.016 – 256 Range 2: 0.002 - 32 Range 3: 0.064 – 1024 V 1.0 132 /204 Die Größe der Ellipse ist abhängig vom Molekulargewicht (MG) des Antibiotikums kleines MG - breite Ellipse großes MG- schmale Ellipse V 1.0 133 /204 Basiswissen zur Etest®Ablesung Ablesung der MHK an dem Punkt, an dem das Wachstum den Streifen berührt Ist dieser Punkt zwischen zwei MHKs - Ablesung des höheren MHK Wertes Ablesung der höheren MHK (0.094) V 1.0 134 /204 Liegt ein scharfer Endpunkt vor? JA: - dann erfolgt die Ablesung an dem Punkt, an dem der Streifen berührt wird. VA, MHK 1.0 µg/ml V 1.0 135 /204 Liegt ein scharfer Endpunkt vor? NEIN: Handelt es sich um ein bakterizides oder ein bakteriostatisches Antibiotikum? Regel: Bakterizide Antibiotika Ablesung bei 100 % Inhibition Ablesung bei der kompletten Inhibition allen Wachstums (d.h. Mikro- und Makrokolonien, sowie Schleier und wolkiges Wachstum werden berücksichtigt) bakterizid bakteriostatisch MHK 0.064 µg/ml V 1.0 136 /204 Liegt ein scharfer Endpunkt vor? NEIN: Handelt es sich um ein bakterizides oder ein bakteriostatisches Antibiotikum? Regel: Bakteriostatische Antibiotika Ablesung bei 80 % Inhibition bakterizid bakteriostatisch (Linezolid bei 90 %) Ablesung bei der ersten signifikanten Änderung des Wachstums Schleier und Mikrokolonien werden ignoriert MHK 0.032 µg/ml V 1.0 137 /204 Beispiel: Scharfer oder unscharfer Endpunkt? MHK? Unscharf Handelt es sich um ein bakterizides oder ein bakteriostatisches Antibiotikum? Bakteriostatisch Regel: Ablesung an der ersten signifikanten Veränderung des Wachstums – die sogenannte 80 %ige Inhibition MHK= 0.032 µg/ml V 1.0 138 /204 Auszug Application Guide Etest® - anspruchsvolle Bakterien V 1.0 139 /204 Auszug FAQs EUCAST V 1.0 140 /204 IDENTIFIZIERUNG ANSPRUCHSVOLLER GRAMNEGATIVER STÄBCHEN VITEK® 2 V 1.0 142 /204 V 1.0 143 /204 GN-Karte 47 biochemische Tests: Messung bei 430 nm: farblos zu gelb Enzymatische Substrate um Glucosidase, Phosphatase, Aminopeptidases, Arylamidase zu detektieren Messung bei 660 nm: hellblau zu dunkelblau Säuerungstest Alkalinisierungstest Arylamidase Carbon Verwertung (Assimilationstest) Resistenz bezüglich bestimmter Medien (Inhibitationstests) Urease Decarboxylase V 1.0 144 /204 NH-Karte Anspruchsvoll wachsende Keime Neisseria, Haemophilie, Campylobacter und andere anspruchsvolle Keime 2.7 - 3.3 McF in 3,0 ml 0,45 % NaCl Ergebnisse nach exakt 6 Stunden 28 Spezies V 1.0 145 /204 VITEK® MS /MALDI TOF Matrix Assisted Laser Desorption/Ionization Time-Of-Flight Mass Spectrometry < C : \ D o k u m e n t e u n d t e lu n g e n \ m . e r h a r d \ E ig e n e D a t e ie \ A n a g n o s T e c - d c \ Z w is c h e n a b la g e \ D o k u m e n t B a n n e r . t x t > > S p e c [ B P = 3 5000 7000 9000 10939 11572 11000 11906 9453 9994 10347 10608 10 9654 8450 9330 7863 7092 6837 20 7367 3581 50 5931 5015 60 0 3000 n 10226 8074 7980 70 % In ten sity s 8744 80 30 in 1648.1 7075 90 40 E 3775 < 100 13000 Mass (m/z) V 1.0 146 /204 Beispiel: Sortieren von Münzen nach Wert Massenspektrometrie: Mischung von Molekülen unterschiedlicher Massen V 1.0 147 /204 Prinzip: Analyse von Proteinmassen Spektrum Detektion Auftrennung Ionendetektor + + + Flugrohr + Ringelektrode Beschleunigung Ionisation + Spannungsfeld Beschleunigungszone + Desorption Matrix/Analyt Kristalle Target V 1.0 148 /204 Probenbearbeitung MALDI Target für Pilze zusätzlich Ameisensäure auftragen E. coli < C : \ D o k u m e n t e u n d s t e lu n g e n \ m . e r h a r d \ E ig e n e D a t e ie \ A n a g n o s T e c - d c \ Z w is c h e n a b la g e \ D o k u m e n t B a n n 5000 7000 9000 e r . t x t > > S p e c [ B P = 3 9453 10939 11572 11000 11906 10347 9994 9654 10226 9330 10 0 3000 n 10608 7075 8074 7980 7863 7092 7367 8450 20 6837 5015 5931 3581 % In ten sity 60 50 40 in 1648.1 70 8744 90 80 30 E 3775 < 100 13000 Power Ionising Vacuum trocknen lassen Negative Mass (m/z) Identifizierung und Analyse Messung V 1.0 149 /204 < C : \ D o k u m e n t e u n d t e lu n g e n \ m . e r h a r d \ E ig e n e D a t e ie \ A n a g n o s T e c - d c \ Z w is c h e n a b la g e \ D o k u m e n t B a n n e r . t x t > > S p e c [ B P = 3 5000 7000 9000 10939 11000 11906 11572 9453 9994 10347 10608 10 10226 8450 9330 7863 7092 7367 20 6837 3581 50 5931 5015 60 0 3000 n 9654 7980 70 8744 80 % In ten sity s 8074 90 30 in 1648.1 7075 100 40 E 3775 < 13000 Mass (m/z) V 1.0 150 /204 SELTENERE NONFERMENTER Burkholderia spp. Mehr als 30 Spezies, wovon 10 Spezies zum Burkholderia-cepacia-Komplex (Bcc) zusammengefasst werden Bcc spielt v. a. auch bei CF und Patienten mit Vorerkrankungen eine große Rolle Sepsis, HWI, septische Arthritis, Peritonitis, Pneumonie Klinisch relevant sind außerdem B. mallei : Ox-/+, unbeweglich, Bioterrorismus= biologischer Kampfstoff der Kategorie B, Bearbeitung nur im Labor mit der Sicherheitsstufe 3 B. pseudomallei, B. gladioli (Ox-), B. fungorum und der Bcc V 1.0 152 /204 Ralstonia spp., Cupriavidus spp. Aus Sputum von Patienten mit zystischer Fibrose Ralstonia pickettii ist am bekanntesten, was Infektionen beim Menschen angeht, kann Katalase und Oxidase variabel sein Cupriavidus wurde vom Genus Ralstonia abgegrenzt (C. pauculus und C. gilardii) Neuere Spezies, die aus klinischem Material isoliert wurden, sind C. taiwanensis und C. respiraculi. Oxidase bei den verschiedenen Spezies z. T. auch schwach positiv V 1.0 153 /204 Pandoraea spp. 5 Spezies sowie 4 weitere, als Genomospezies bezeichnete Stämme Schwach Oxidase positiv Aus Sputum von Patienten mit zystischer Fibrose sowie aus Erde und Wasser isoliert Klinische Signifikanz bisher unklar Nicht saccharolytisch Delftia spp. Einzige Spezies D. acidovorans Oxidase positiv Gelbes oder z. T. fluoreszierendes Pigment Patienten mit CF Bakteriaemie, Endokarditis und Augenentzündungen ¼ der Stämme produziert ein fluoreszierendes und die Hälfte der Stämme ein wasserlösliches gelbes Pigment V 1.0 154 /204 Comamonas spp. 8 Spezies (C. aquatica, C. badi, C. dentrificans, C. kerstersii, C. koreensis, C. nitrativorans, C. testosteroni und C. terrigena) Umwelt Nur selten Infektionen beim Menschen Oxidase positiv Brevundimonas spp. 10 Spezies Wichtig B. diminuta und B. vesicularis (wächst nicht auf McC) Selten Sepsisfälle, Urininfektionen, Wunden, ZNS Oxidase positiv V 1.0 155 /204 Sphingomonas spp. Wichtig S. paucimobilis und S. parapaucimobilis Langsames Wachstum 37 °C, Optimum bei 30 °C, kein Wachstum bei 42 °C Dunkelgelbes Pigment bei älteren Kulturen; auch unpigmentierte Stämme Beweglich bei 18 - 22 °C , unbeweglich bei 37 °C Oxidase schwach positiv oder negativ Umwelt, Wasser, Pflanzen Können auch für die Natur giftige Stoffe als Kohlenstoffquelle nutzen (z. B. Pestizide) Namensgebung: wandständige Glycosphingolipide ersetzen die LPS! CF, HWI, Wundinfektionen, aus Material des Vaginalbereichs, Auch nosokomiale Infektionen bekannt Alle Stämme sind Colistin R aber Vancomycin S V 1.0 156 /204 Stenotrophomonas spp. Humanpathogen (Voraussetzung: Vorerkrankungen) Meist Oxidase negativ Nosokomialerreger Intrinsische Resistenz (alle ß-Laktamantibiotika, Aminoglykoside, eingeschränkte Empfindlichkeit der Fluorochinolone) Pneumonie, Sepsis, HWI, Endokarditis, Meningitis, Wundinfektionen,… Bei Beatmungspatienten Bei CF-Patienten oft mit Ps. aeruginosa vergesellschaftet Von Natur aus multiresistent Wasser und Umgebung V 1.0 157 /204 Achromobacter spp. Mehrere Spezies bekannt. Von Bedeutung A. xylosoxidans (früher Alcaligenes xylosoxidans) Oxidase positiv Wachstum bei bis zu 4.5 % NaCl Umgebungs- und Wasserkeim Kann eine Reihe von Infektionen verursachen Aminoklycoside, Chinolone und Breitspektrum-Cephalosporine, außer Ceftazidim, zeigen keine Aktivität V 1.0 158 /204 Alcaligenes spp. Humanpathogen nur A. faecalis Einige A. faecalis-Stämme zeigen fruchtigen Geruch und/oder grünliche Verfärbung des Blutagars (früher als A. odorans bezeichnet) Oxidase positiv Wasser und Umgebung Bei immunsupprimierten Patienten lokale und systemische Infektionen (Peritonitis, Sepsis, Meningitis) Die meisten A. faecalis-Stämme sind resistent gegen Amoxicillin, Ticarcillin, Aztreonam, Kanamycin, Gentamicin und Nalidixinsäure Empfindlich auf Amoxi/Clavulansäure, Ticarcillin/Clavulansäure, verschiedene Cephalosporine und Ciprofloxacin V 1.0 159 /204 Ochrobactrum spp. 13 Spezies, nur 2 klinisch relevant (O. anthropi und O. intermedium) O. anthropi (früher Achromobacter spp.-Gruppe) Enge Verwandtschaft zu Brucella spp.(deshalb z.T. unklare Ergebnisse bei biochemischer Identifizierung) Kulturell ähnlich der Vertreter der Familie Enterobacteriaceae Weich-cremige Kolonien Oxidase positiv und beweglich Aus Umwelt und klinischen Proben isoliert Sepsis (bei ZVK), weitere Infektionen eher selten V 1.0 160 /204 Elizabethkingia spp. E. meningoseptica (früher: Chryseobacterium meningosepticum) und E. miricola Nach der Mikrobiologin Elizabeth O. King benannt Weiße bis gelbliche, z. T. auch lachsfarbene Kolonien Mikroskopisch z.T. auch filamentöse Formen Oxidase positiv Meningitiserreger bei Säuglingen und Kleinkindern Septikämien und Pneumonien bei Erwachsenen Atemwegsinfektionen bei CF-Patienten Reklassifizierung Flavobacterium, Chryseobacterium Wasser, Umgebung, Amphibien Vancomycin sensibel V 1.0 161 /204 Chryseobacterium spp. 15 Spezies Nur C. indologenes und C. gleum aus klinischem Material isoliert Kräftig gelbes Pigment Oxidase positiv Wasser, Umgebung Infektionen bei Frühgeborenen und immunsupprimierten Erwachsenen Blutkulturen und Wundinfektionen Vancomycin sensibel Weeksella spp., Empedobacter spp., Bergeyella spp. Weeksella virosa, Oxidase positiv, hohe Antibiotikaempfindlichkeit Oxidase positiv Empedobacter brevis (früher Flavobacterium breve) selten, resistenter aber Vancomycin sensibel Bergeyella zoohelcum (früher Weeksella zoohelcum), hohe Antibiotikaempfindlichkeit V 1.0 162 /204 Myroides spp. M. odoratus und M. odoratimimus (früher Flavobacterium spp.) Oxidase positiv Klinische Infektionen selten (Urininfektionen) Kolonien meist gelb und auslaufend (Ähnlichkeit mit Bacillus spp.) z. T. typischer fruchtiger Geruch Wasser und Umgebung Spingobacterium spp. 15 Spezies Früher den Flavobakterien zugeordnet Am häufigsten S. multivorum (Sepsis, chron. respiratorische Infektionen) und S. spiritivorum (CFS, Blut, Urin) nachgewiesen Oxidase positiv und unbeweglich Wasser und Umgebung Gelbes Pigment V 1.0 163 /204 Shewanella spp. (halophil) 2 Spezies S. putrefaciens (nicht halophil) S. algae (häufiger aus klinischem Material isoliert) Meist nach Kontakt mit Wasser Sepsis, Wundinfektionen, Otits Mikroskopisch meist sehr variabel z.T. filamentös Kulturell teilweise mukoid mit bräunlichem Pigment Oxidase positiv S. algae wächst auch bei 41 °C und 10 % NaCl Wasser und Umgebung V 1.0 164 /204 Alishewanella spp. (halophil) Nur A. fetalis bekannt (aus Fetus isoliert) Oxidase positiv Wachstum auch bei 41 °C und 8 % NaCl Umgebung und Wasser Halomonas spp. (halophil) Halomonas venusta (1 klinischer Fall nach Fischbiss) Oxidase positiv Wachstum auch bei 4 °C (nicht bei 41 °C) und 6,5 % NaCl Umgebung und Wasser V 1.0 165 /204 Rhizobium spp. Beinhaltet alle Spezies der Gattung Agrobacterium R. radiobacter , R. rhizogenes, R. rubi und R. vitis Aus Blut, Aszites, Kathetern und Prothesen isoliert Glatte, weiche und glänzende Kolonien Auf MacConkey bei längerer Bebrütung extrem pinkfarben und mukös Temperaturoptimum bei 25 °C bis 28 °C Wachstum auch bei 37 °C Oxidase positiv R. radiobacter sieht Ochrobactrum spp. sehr ähnlich Klinische Relevanz besitzt nur R. radiobacter Umwelt und klinische Proben V 1.0 166 /204 Rosa/rot-pigmentierte Nonfermenter Methylobacterium spp. 20 Spezies und verschiedene Biovare M. mesophilicum und M. zatmanii am häufigsten aus klinischem Material isoliert (Septikämie, Infektionen bei immunsupprimierten Patienten) Oxidase negativ (in der Literatur oft auch als positiv bezeichnet) Langsames Wachstum (4-5 Tage) auf herkömmlichen Medien Rosa/rote Kolonien Unter UV-Licht erscheinen die Kolonien aufgrund der Absorption des Lichts dunkler Optimales Wachstum auf Sabouraud-Agar Kein Wachstum auf MacConkey Wachstumsoptimum zwischen 25 °C und 30 °C Pleomorphe gram negative Stäbchen mit Vakuolen Umgebung (Pflanzen), aber auch klinisches Probenmaterial V 1.0 167 /204 Roseomonas spp. 3 benannte Spezies: R. gilardii, R. cervicalis und R. fauriae (genomspecies 3); 3 nicht benannte Spezies: Roseomonas genomspecies 4, 5 und 6; Roseomonas genomspecies 3 und 6 gehören jetzt dem Genus Azospirillum an; Weitere Spezies sind R. mucosa und R. gilardii subsp. Rosea Oxidasereaktion ist speziesabhängig und falls positiv eher schwach ausgeprägt Schwach rosa bis korallfarbene Kolonien Große muköse und schleimige Kolonien Optimales Wachstum auf Sabouraud-Agar Wachstum auf MacConkey Wachstum bei 37 °C auf den üblichen Medien Kokkoide plumpe gram negative Stäbchen ohne Vakuolen Umgebung Nur selten in klinischen Proben (Blut, Wunden, Abszesse,…) V 1.0 168 /204 VIBRIO AEROMONAS Vibrionen: Mehr als 60 Arten, von denen 12 als obligat oder fakultativ pathogen für den Menschen gelten gramnegative kurze kokkoide z. T. auch nur leicht gebogene Stäbchen bilden keine Sporen sind durch überwiegend monotrich polare Begeißelung beweglich fakultativ anaerob Oxidase-positiv (außer V. metschnikovii) „halophil“ außer V. cholerae und V. mimicus V 1.0 170 /204 Vibrionen allgemein: V. cholerae O1 und O139; Biotyp klassisch und El Tor; Serotypen Okawa, Inaba und Hikojima V. parahaemolyticus vor allem O3:K6 u. O4:K8 V. vulnificus vor allem C-Genotyp Übertragungswege und Klinik: Trinkwasser, Lebensmittel, Reiseerkrankung Cholera: - wässriger Durchfall (10 -30 l/Tag), Erbrechen, Exsikkose V. parahaemolyticus: - Lebensmittel-bedingter wässriger Durchfall, Darmkrämpfe, Erbrechen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen V. vulnificus: - Sepsis, Wundinfektion, selten Diarrhoe Letalität: Cholera behandelt: < 1 %, unbehandelt bis zu 60 % V. vulnificus: primäre Sepsis bis 50 % V 1.0 171 /204 Vibrionen: Umgebungsbedingungen Süßwasser ca. 0 % Salzgehalt Pathogene und andere Vibrionen (opt. Salzgehalt: < 2 %) V. cholerae Brackwasser < 0,2 % Salzgehalt V. cholerae (opt. Salzgehalt: < 2 %) V. vulnificus (opt. Salzgehalt: < 2 %) Küstengewässer 1 – 3 % Salzgehalt (Kein Wachstum bei 0 % NaCl, Wachstum in weitem Temperaturbereich bis max. 45° C) V. parahaemolyticus und V. vulnificus V 1.0 172 /204 Vibrionen: Vibrio cholerae Dazu zählen die eigentlichen Cholera-Erreger und Vibrionen aus dem Oberflächenwasser, die nur sehr selten pathogen sind (NAG, d. h. nicht agglutinierende Vibrionen). Zur Spezies V. cholerae gehören neben anderen Serotypen die Serogruppe O1, die den klassischen Biotyp und den El Tor Biotyp beinhaltet, sowie die Serogruppe O139 (von El Tor abgeleitet) und die NAG- Vibrionen (non- O1-Vibrionen) V 1.0 173 /204 Der klassische Biotyp war für die Seuchen früherer Zeiten verantwortlich (hohe Letalität). Die jetzigen Pandemien werden durch Biovar El Tor verursacht (verdrängte 1960 den klassischen Erreger; Letalität ist niedriger). Die 7. Pandemie trat in Asien auf. Der Erreger breitete sich 1970 und 1980 weiter über andere Kontinente aus. 1991 Ausbreitung in Peru, weiter über Süd- und Zentralamerika und die USA sowie Kanada. Vibrio cholerae O139 Bengal trat 1992 in Indien auf und verbreitete sich in Asien, Europa und den USA weiter aus. Es war der erste non-O1 Stamm, der eine Cholera-Epidemie auslöste. Erkrankungen auch bei ehemals O1 infizierten Patienten, da keine kreuzschützende Immunität bestand! Alle Cholera-Erreger besitzen auf einer Pathogenitätsinsel viele Virulenzfaktoren, (Cholera-Toxin = CT, Zot, Ace,Tcp). V 1.0 174 /204 V 1.0 175 /204 V 1.0 176 /204 V 1.0 177 /204 Vibrio cholerae Kein Eindringen der Erreger in die Darmwand. Adhäsion an Dünndarmepithelzellen mittels Pili. Sekretion des Choleratoxins (Exotoxin). Akute wässrige Durchfälle ohne Fieber. Im Oberflächenwasser (natürlicher Standort) vermehren sich die Keime bei einer Temperatur von > 20 °C und bei niedrigen Temperaturen liegen diese in einem ruhenden, nicht anzüchtbaren Zustand vor (VBNC=viable but nonculturable). Übertragung durch kontaminiertes Trinkwasser sowie Fisch und Meeresfrüchte. Hohe Alkali-und Salztoleranz. (Wachstum bis pH 9 und < 2% NaCl) Besitzen 2 Chromosomen unterschiedlicher Größe V 1.0 178 /204 Vibrio cholerae Erregeranzucht aus Stuhlproben, Anreicherung im alkalischen Peptonwasser Quelle:Mikrorao, JJMMC, TCBS Anzucht auf Selektivmedien (TCBS = Thiosulfate-Citrat-BileSucrose-Agar, chromID Vibrio) Serologischer Nachweis des O-Antigens mittels Agglutination (O1, O139). chromID Vibrio Selten Antibiotikagabe Meldepflicht nach §7 IfSG (Labornachweis von V. cholerae) und §6 IfSG (Verdacht, Erkrankung, Tod namentlich meldepflichtig) V 1.0 179 /204 Vibrio spp. Resistenzverhalten Symptomatische Therapie und Behandlung der Rehydrierung steht über der Antibiose Antibiotikatherapie kann die Dauer der Erkrankung aber deutlich verkürzen Empfindlich auf Aminoglykoside, Azithromycin, Fluorochinolone, Breitspektrum-Cephalosporine, Carbapeneme und Monobaktame Erworbene Resistenzen bei V. cholerae O139, in O1und non-O1-Stämmen aufgetreten (SXT, Trimethoprim, Chloramphenicol und Streptomycin) V. parahaemolyticus ist auf die meisten Antibiotika empfindlich Multiresistente V. fluvialis-Isolate sind aufgetreten V 1.0 180 /204 V 1.0 181 /204 Quelle RKI Epid. Bulletin 2000 V 1.0 182 /204 Andere Vibrionen (NCV) Nicht-Cholera-Vibrionen (NCV) im Oberflächenwasser. Gelegentlich Verursacher von Erkrankungen nach Genuss von kontaminierten Wasser bzw. Lebensmitteln. Keine Agglutination mit Antiseren gegen die O-Gruppen O1 und O139 (diese Seren agglutinieren bei Cholera-Erregern). Halophile Vibrionen in Salz-und Brackwasser können über kontaminierte Lebensmittel Durchfälle, Erbrechen und Fieber verursachen (vorwiegend in wärmeren Ländern). Quelle: RKI V 1.0 183 /204 Vibrionen - NCV NCV Häufig V. parahaemolyticus (Inkubationszeit 12-24 h; Gastroenteritis, Wundinfektionen, Otitis media) und seltener V. fluvialis (Diarrhoe). V. vulnificus gefürchter Sepsiserreger (Übertragung durch Lebensmittel oder Badeverletzungen). V 1.0 184 /204 NCV Meldepflicht besteht in Deutschland für NCV grundsätzlich nicht NCV sind aber als weitere bedrohliche Krankheit „meldefähig“ nach § 6 IfSG V 1.0 185 /204 Vibrionen - V. vulnificus Quelle: Shz.de 09/2014 V 1.0 186 /204 Quelle: BILD 09/2014 V 1.0 187 /204 vulnificus, lateinisch: Wunden verursachend Warmes Badewasser (Salzwasser) Eintritt des Erregers durch kleine Läsionen der Haut Gefährdet sind meist ältere Patienten und Patienten mit herabgesetzter Immunabwehr. Chronische Grunderkrankungen wie Lebererkrankungen, Diabetes mellitus, Krebserkrankungen/Chemotherapie, schwere Herzerkrankungen und Alkoholabhängigkeit begünstigen außerdem eine Infektion mit diesem Erreger. Inkubationszeit 12-72 h Antibiotikatherapie (Cephalosporine, Fluorchinolone, Tetracycline) Fluorochinolone bzw. Kombination aus Ciprofloxacin/Cefotaxim V 1.0 188 /204 Aeromonas V 1.0 189 /204 Aeromonas spp.: einziger humanpathogener Vertreter der Familie Aeromonadaceae Aeromonas hydrophila complex (A. caviae, A. hydrophila, A. jandaei, A. schubertii, A. veronii) In wärmeren Klimazonen für Durchfallerkrankungen, Gastroenteritis verantwortlich Reisediarrhoe (Berichte von Enterotoxin bildenden Stämmen) Chronische Durchfälle bei Erwachsenen Schwere, akute Durchfälle bei Kindern (mit Leukozyten und Blut im Stuhl) Als Komplikationen können HUS und Erkrankungen der Nieren auftreten Wundinfektionen, Septikämien v. a. bei Patienten mit Vorerkrankungen bzw. schweren Verletzungen (oft durch A. veronii bv. Sobria) V 1.0 190 /204 Kontaminiertes Wasser, Meeresfrüchte Spielen in unseren Breiten keine größere Rolle (obwohl auch bei uns in Oberflächengewässer vorhanden) Häufig aus extraintestinalen Infektionen isoliert Anreicherungsmedium: alkalisches Peptonwasser (24 h) Selektivmedium Blutagar mit Ampicillin CIN-Agar mit 4 mg Cefsulodin/l (Wachstum wie Yersinien) V 1.0 191 /204 Gramnegative gerade und z. T. auch kokkoide Stäbchen Den Enterobacteriaceae ähnlich Bilden keine Sporen Sind durch überwiegend monotrich polare Begeißelung beweglich Fakultativ anaerob Können Kohlenhydrate abbauen Überwiegend Oxidase-positiv O/129 resistent (Vibriostatikum) V 1.0 192 /204 Verschiedene Stämme wachsen im Temperaturbereich von 1- 55°C Isolate aus der Umgebung bzw. aus Fischen wachsen kaum bei Temperaturen über 37 °C Wachstum bei pH 4.5–9.0 Wachstum bei Salzkonzentrationen von 0–4 % V 1.0 193 /204 Aeromonas spp. Resistenzverhalten Resistent auf Ampicillin (außer A. trota und 35 % der A. caviae Stämme) Variabel bei verschiedenen Cephalosporine Empfindlich auf Ciprofloxacin, Gentamicin, Amikacin, Tobramycin und Imipenem (mit Einschränkungen bei A. veroni bv. veroni), SXT V 1.0 194 /204 LEGIONELLEN Legionella Familien der Legionellaceae 1 Gattung Legionella mit 57 Spezies und 79 Serogruppen L. pneumophila (16 Serogruppen). Serogruppe 1 kommt bei Umwelt- und klinischen Isolaten am häufigsten vor Wichtigte Erreger aus der Gruppe der Non-pneumophila-Spezies sind L. micdadei, L. bozemanii, L. longbeachae und L. jordanis Umweltkeime im Süßwasser Natürliche Wirte sind Amöben und andere Wasser-Einzeller (intrazellulär) → dadurch relative Resistenz gegen Desinfektionsmittel und schlechte Umweltbedingungen V 1.0 196 /204 In Wassersystemen ideale Vermehrungstemperaturen bei 25° - 37 °C (Optimum 37 °C) Temperaturen > 55 °C hemmen das Wachstum Bei >60 °C sterben Legionellen ab Legionellenhaltige Aerosole können zur Infektion führen (z. B. Duschen in Hotelanlagen) Erstmals Epidemie in Philadelphia 1976 (beim Treffen der Kriegsveteranenvereinigung „American Legion“) Legionella- Pneumonie (Legionärskrankheit) Respiratorischer Infekt ohne Pneumonie (Pontiac- Fieber; nach einem Ausbruch in der Stadt Pontiac/Michigan) V 1.0 197 /204 Klinische Manifestation hängt von der stammspezifischen Virulenz, der Infektionsdosis und dem Immunsystem ab Prädisponiernde Faktoren sind: Immunsuppression, Tumore, längere Kortikosteroidtherapie, starkes Rauchen 15 000-30 000 Fälle Legionärskrankheit in Deutschland/Jahr L. pneumophila Serogruppe 1 sorgt für die meisten Infektionen (Klon mit erhöhter Virulenz) und verursacht > 90 % aller Legionellenpneumonien Inkubationszeit Legionärskrankheit (Legionellose mit Pneumonie): ca. 2 bis 10 Tage (Median: 6 bis 7 Tage) → schwere atypische Form der Pneumonie Pontiac-Fieber (Legionellose ohne Pneumonie): ca. 5 bis 66 Stunden (im Durchschnitt: 24 bis 48 Stunden) → keine Pneumonie, leichterer Verlauf, allgemeine grippale Symptome V 1.0 198 /204 Untersuchungsmaterialien: Respiratorische Proben (BAL, Sputum) Lungengewebe Wasserproben, die gemäß Trinkwasserverordnung untersucht werden Untersuchungsmethoden: Kultur Serologie Molekularbiologische Methoden Produkte zur LegionellenDiagnostik V 1.0 199 /204 Kulturelle Verfahren: Anzucht auf Spezialmedien 35 °C bis 37 °C und 2.5-5 % CO2 Kein Wachstum auf Columbia Keine Anzucht in flüssigen Anreicherungsmedien Keine biochemische ID möglich, da keine Kohlehydrate verwertet werden Auch Oxidase und Katalase spielen bei Legionellen als vororientierende Testungen keine Rolle Empfindlichkeitstestung nicht empfohlen, da keine Korrelation zwischen in vitro und in vivo – Ergebnis besteht. (Erreger intrazellulär) Therapie der Wahl ist heute Levofloxacin oder ein anderes Chinolon in maximaler Dosierung. Tetracykline und Makroliden z. B. Azithromycin sind ebenfalls wirksam. V 1.0 200 /204 Meldepflicht (seit 2001) Nach § 7 Abs. 1 IfSG ist der direkte oder indirekte Nachweis einer akuten Infektion durch Legionella spp. meldepflichtig. Zur Meldung verpflichtet ist der Leiter der Untersuchungsstelle, in der der Nachweis geführt wurde. V 1.0 201 /204 Quelle: RKI Epid. Bulletin 2013 V 1.0 202 /204 RECHTLICHER HINWEIS bioMérieux, das blaue Logo und die Produktnamen sind verwendete, angemeldete und/oder eingetragene Marken von bioMérieux SA oder einer ihrer Niederlassungen. Alle anderen Marken und Produktnamen sind Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer. Die Dokumente und die dargestellten Abbildungen dienen ausschließlich der Information unserer Kunden, Mitarbeiter und Partner. bioMérieux schließt jegliche Gewährleistung aus, die sich auf Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität, Konformität, Rechtstitel und Eignung unserer Dokumente für bestimmte Zwecke bezieht. Diese Dokumente sind rechtlich nicht bindend. bioMérieux behält sich vor, ohne Mitteilung Änderungen vorzunehmen. Kein Teil dieser Dokumente darf ohne vorherige ausdrückliche schriftliche Genehmigung von bioMérieux in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise vervielfältigt, übertragen, umgeschrieben, in einer Datenbank gespeichert oder in eine Fremdsprache oder Computersprache übersetzt werden. V 1.0 203 /204