Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms

Werbung
42
UPDATE
CME
Diagnostik und Therapie
des hepatozellulären Karzinoms
Markus. B. Schoenberg, Markus O. Guba, Klinik für Allgemeine, Viszerale, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München
Dem vorliegenden CME Artikel liegt die derzeitigen S3 Leitlinie Diagnostik und Therapie des Hepatozellulären Karzinoms (HCC) zugrunde (1). Kernaussagen dieser Leitlinien werden kursiv herausgestellt.
Zusätzlich wurden in diesem Artikel für das Verständnis notwendige Hintergrundinformation und Erklärungen hinzugefügt und aktuelle Entwicklungen berücksichtigt. Wir hoffen den Leser dieses Artikels in aller Kürze auf einen aktuellen Stand der Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten des
HCCs in Deutschland zu bringen.
Weltweit erkranken jährlich 1/2 Millionen Menschen an einem HCC. Damit ist das HCC weltweit die 5. häufigste Tumorerkrankung. Patienten
mit einer Leberzirrhose jedweder
Ätiologie, aber auch Patienten ohne Leberzirrhose, mit einer chronischen
Hepatitis-B-Virusinfektion
oder einer nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis (NAFLD) gehören
hierbei zur Hochrisikogruppe für
die Entstehung eines HCCs.
Bis zu 80% der globalen Erkrankungsfälle betreffen südostasiatische Länder und Länder des afrikanischen Kontinents südlich der Sahara (2). Dies wird vor allem durch
die hohe Inzidenz der chronischen
Hepatitis-B-Virus (HBV)-Infektion
bedingt. In Europa, Nordamerika
und Japan ist die HCC-Inzidenz
deutlich niedriger.
Die altersstandardisierte Inzidenz
des HCC in Deutschland liegt derzeit
bei 9,2-10,7 / 100.000 Einwohnern
für Männer und bei 1,6-3,6 / 100.000
Einwohnern für Frauen (1). Die häufigsten Risikofaktoren für ein HCC
in Deutschland sind derzeit eine
chronische Hepatitis-C-Virus (HCV)Infektion und Alkoholkonsum.
Gründe für die Steigerung der HCCInzidenz in westlichen Ländern sind
die Zunahme einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (nonal-
ONKOLOGIE heute
07/2015
UPDATE
43
CME
Kontrastmittel-MRT (KM-MRT) und
nicht der Kontrastverstärkte-Ultraschall (CE-US) akzeptiert.
Raumforderung
in der Leber
< 1 cm
> 1 cm
4-Phasen MDCT/dynamisches
kontrastverstärktes MRT
Wiederholter Ultraschall
nach 3 Monaten
Wächst oder
verändert sich
Arterielle Hypervaskularisation
UND venöses oder verzögertes
Auswaschen
verändert
sich nicht
Ja
Je nach Größe
untersuchen
Ausmaß und Gefäßeinbruch des Tumors sollen bei jedem HCC durch ein
kontrastmittelverstärktes Schnittbildverfahren beurteilt werden. Bei
HCC mit Multifokalität und oder
V.a. Gefäßeinbruch sollen extrahepatische Metastasen des HCCs abgeklärt werden.
HCC
Andere kontrastmittelverstärkte Verfahren
(CT oder MRT)
Arterielle Hypervaskularisation
UND venöses oder verzögertes
Auswaschen
Ja
Nein
Biopsie
Nein
Abb. 1: Diagnosealgorithmus der AASLD (American Association for the Study of Liver
Diseases). MRT= Magnetresonanztomographie, CT = Computed Tomography, MDCT
= Multi Detector Computed Tomography (5)
coholic fatty liver disease, NAFLD)
als Folge von Diabetes mellitus und
des metabolischen Syndroms (3).
Überwachung von Risikopatienten
Allen Patienten mit Leberzirrhose,
Patienten mit chronischer Hepatitis
B oder Fettleberhepatitis sollten,
sofern sie einer HCC-Therapie zugeführt werden können, eine Früherkennungsuntersuchung angeboten
werden. Die Früherkennung mittels
Sonographie der Leber sollte als
qualitätsgesicherte Untersuchung
durchgeführt werden.
Bei diesen Patienten soll alle 6 Monate eine Sonographie der Leber
durchgeführt werden. Diese kann
durch eine zusätzliche AFP-Bestimmung erweitert werden.
Diagnostik
Bioptische Verfahren sollen nur
dann eingesetzt werden, wenn sich
aus den Befunden eine therapeutische Konsequenz ergeben kann.
Die arterielle Hypervaskularisation
mit raschem Auswaschen des Kontrastmittels und relativer Kontrastumkehr zum umgebenden Leberparenchym ist bei Patienten mit
Hochrisiko ein ausreichend sicherer
Nachweis eines HCCs. Dieses Kontrastverhalten soll mit einem 3-phasig kontrastverstärkten Schnittbildverfahren nachgewiesen werden.
Zum Teil gelten für die Zuteilung für
Standard-Exception Punkten (SE)
(s.u.) vor einer Lebertransplantation andere Kriterien.
So muss für die Gewährung dieser
Sonderpunkte das HCC initial mit einem 2. Schnittbildverfahren nachgewiesen werden. Aus Gründen der
Nachvollziehbarkeit und Untersucherunabhängigkeit werden hier
nur Kontrastmittel-CT (KM-CT) und
Für die intrahepatische Ausbreitungsdiagnostik sollte vorzugsweise die KM-MRT eingesetzt werden.
Für die extrahepatische Ausbreitungsdiagnostik wird eine ThoraxCT empfohlen.
Tumormarker (AFP) im Serum sollen
beim HCC aufgrund der geringen
Spezifität nicht zur Primärdiagnostik eingesetzt werden. Tumormarker können im Rahmen der Verlaufsbeurteilung hilfreich sein (4).
Diagnosealgorithmus
Malignitätsverdächtige Leberrundherde sind in einer therapierelevanten Konstellation unabhängig von
der Größe abzuklären, um eine gezielte Therapie primärer und nichtprimärer Lebertumoren möglichst
frühzeitig beginnen zu können.
Bei Leberrundherden <1 cm sollte
der Leberrundherd nach 3 Monaten
mittels des bestgeeigneten kontrastmittelverstärkten Verfahrens
kontrolliert werden.
Bei Leberrundherden ≥1 cm kann eine zweite kontrastmittelverstärkte
Bildgebung erfolgen.
Bei malignitätsverdächtigen Leberrundherden <2 cm ohne charakteristisches Kontrastmittelverhalten in der
initialen Schnittbildgebung erreicht
die Histologie die höchste Spezifität
und sollte primär zur diagnostischen
Abklärung eingesetzt werden.
Bei malignitätsverdächtigen Leberrundherden ≥2 cm ohne charakte-
07/2015 ONKOLOGIE heute
44
UPDATE
CME
ristisches Kontrastmittelverhalten
in der initialen Schnittbildgebung
sind Histologie und kontrastmittelverstärkte bildgebende Verfahren
in ihrer Sensitivität und Spezifität
bezüglich der Tumordiagnose vergleichbar; primär sollte eine zweite
kontrastmittelverstärkte
Bildgebung eingesetzt werden. Alternativ
kann eine histologische Abklärung
erfolgen. Dieser Diagnosealgorithmus empfohlen durch die American
Association for the Study of Liver Diseases (AASLD) ist in E Abbildung 1
dargestellt (5).
Staging und Klassifikation
Für das HCC bestehen eine Vielzahl
von Stagingsystemen und Klassifikationen. Die S3 Leitlinien empfehlen die Verwendung der pTNMKlassifikation als morphologisches
Staging. Um die Prognose eines
HCCs beurteilen zu können, sollte
das Staging-System zusätzlich das
Tumorstadium, die Leberfunktion
und den körperlichen Leistungszustand des Patienten sowie den Effekt der Therapie auf die Lebenserwartung berücksichtigen.
Die BCLC-Klassifikation (Barcelona
Clinical Liver Cancer Classification)
bietet als integriertes Staging in der
Therapiestratifikation des HCCs einen guten Anhaltspunkt (6). Dabei
sollte beachtet werden, dass die
starke Vereinfachung der BCLCKlassifikation nicht allen Patienten
gerecht wird und die Therapieoptionen im Einzelfall sich deutlich unterschiedlich darstellen. Aus diesem
Grund verwenden wir in München
einen modifizierten Algorithmus
für die Therapie von HCCs in kurativer Intention (E Abbildung 2).
Patienten abhängen, hat die Leberfunktion einen entscheidenden Einfluss auf die Therapieoptionen.
halb diese Patienten primär einer
Leberresektion zugeführt werden
sollten.
Beim HCC in Zirrhose im Stadium 0
und A gegebenenfalls auch B, wo in
vielen Fällen die Lebertransplantation einer Leberresektion überlegen wäre, wird diese aber aufgrund
des bestehenden Mangels an Spenderorganen nur angeboten, wenn
eine Leberresektion technisch nicht
möglich ist.
Die Beurteilung der Resektabilität
soll durch einen in der hepatobiliären Chirurgie erfahrenen Chirurgen
erfolgen.
Aufgrund der Komplexizität der
Therapieentscheidung die alle
Therapiemodalitäten berücksichtigen muss, sollten Patienten mit
einem HCC in einer interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt
werden.
HCC-Patienten ohne Leberzirrhose
HCCs ohne Leberzirrhose sind selten. Eine Sonderform stellt das fibrolammeläre Karzinom dar, mit besonderen pathologischen Merkmalen und aggressiver Tumorbiologie,
welches typischerweise bei jungen
Patienten auftritt. In dieser speziellen Situation sind auch ausgedehnten Leberresektionen möglich, wes-
ONKOLOGIE heute 07/2015
Leberresektion
Bei CHILD-A- und CHILD-B-Zirrhose
mit adäquater Leberfunktion und
nur gering- oder mäßiggradiger
portaler Hypertension (Bilirubin < 2
mg/dl;
keine
Splenomegalie,
Thrombozyten > 100.000) sollte bei
geeigneten Patienten eine Resektion durchgeführt werden. Die Resektabilität wird bestimmt durch
anatomische und funktionelle Kriterien und an der allgemeinen Operabilität. Eine Operation sollte nur
bei einer zu erwartenden perioperativen Mortalität von unter 10%
durchgeführt werden.
HCC auf die Leber beschränkt
ohne extrahepatische Manifestationen oder makrovaskuläre Infasion
nicht-respektabel
• CPT B-/C
• +PHT
• S-Bilirubin > 2 mg/dl
respektabel
• CPT A/B+
• -PHT
• S-Bilirubin ≤ 2 mg/dl
• ≤ 3 Tumoren
transplantabel
1 Tumor 2–5 cm oder
1–3 Tumoren 1–3 cm
(MILAN)
nicht-transplantabel ---> Palliative Therapie
1 Tumor ≤ 6,5 cm oder
1–3 Tumoren ≤ 4,5cm
(UCSF)
1–3 Tumoren ≤ 3 cm
Bridging Therapie
Therapie
Kurative Therapie
Die Therapie des HCCs ist Stadienabhängig. Da vor allem die Möglichkeit einer Leberresektion wesentlich von der Leberreserve des
HCC-Patienten mit Leberzirrhose
Patienten mit einem HCC, Leberzirrhose und potentiell resektablen/abladierbaren Tumoren sollten
in einem Lebertransplantationszentrum vorgestellt werden.
Downstaging
Leberresektion
Lebertransplantation
Tumor Progress
Palliative Therapie
RFA
(in kurativer Intention)
Abb.2: Integriertes Staging für die Therapie eine HCCs in kurativer Intention. CPT =
Child-Pugh-Turcotte Stadium, PHT= portale Hypertension
UPDATE
45
CME
Die Resektabilität soll auch in diesem Fall durch einen erfahrenen hepatobiliären Chirurgen festgestellt
werden.
Perkutane Lokalablation
Alle nicht resektabelen Befunde bis
zu 3 Herden ≤ 3 cm sollten einer Radiofrequenz-Ablation (RFA) zugeführt werden. Die RFA sollte als
Standardmethode der perkutanen
Lokalablation des HCCs betrachtet
werden. Die perkutane Ethanol Injektion (PEI/PAI) soll nicht zur Therapie von HCCs genutzt werden, sofern diese für eine Resektion oder
Radiofrequenz-Ablation geeignet
sind.
Lebertransplantation
Aus onkologischen Gesichtspunkten ist die Transplantation nur bei
auf die Leber begrenzten HCCs, ohne extrahepatischer Tumormanifestationen oder makroskopischer Gefäßinvasion indiziert. Aufgrund des
Mangels an Spenderorganen erhalten aber nur Patienten mit Tumoren, die innerhalb bestimmter Kriterien liegen Sonderpunkte die eine
zeitgerechte Transplantation ermöglichen („Standard-ExceptionVerfahren):
1 HCC Herd 2-5 cm oder maximal 3
Herde zwischen 1-3 cm (SE-Kriterien“Mailand“)
Die Validität dieser Kriterien ist Gegenstand von Diskussion. Viele Patienten außerhalb dieser Kriterien,
wird durch Anwendung dieser Kriterien faktisch eine Kuration vorenthalten, obwohl sie unter bestimmten Voraussetzungen eine
gleich gute oder nur geringfügig
schlechtere Langzeitprognose nach
Transplantation haben.
Daher geht der Trend dahin Prognosemarker für die Patientenselektion einzuführen, welche die individuelle Tumorbiologie besser als die
Anzahl und Größe der Tumoren be-
schreiben. Gegenwärtig können
diese Patienten nur mit einer Lebendspende oder in seltenen Fällen
mit einer postmortalen Spende aus
einem sog. „Rescue Allocation“
Verfahren versorgt werden.
Bridgingverfahren und Verfahren
zum Downstaging
Interventionelle Therapieverfahren
zur Behandlung des HCCs vor einer
Lebertransplantation können mit
dem Ziel durchgeführt werden, die
Wartezeit zu überbrücken und das
potentielle Tumorwachstum zu
stoppen.
Das Ansprechen auf eine Bridgingtherapie ist ein positives Prognosekriterium für eine gute Tumorbiologie mit geringen Rezidivraten nach
der Transplantation (7). Ein Downstaging von Tumoren, die bei Erstdiagnose außerhalb der SE-Kriterien
waren, führt jedoch nach den derzeit geltenden Vergaberichtlinien
in Deutschland nicht zu einer priorisierten Organzuteilung gemäß der
HCC Standard-Exception Kriterien.
Bridgingverfahren sollen durchgeführt werden, wenn mit einer längeren Wartezeit bis zur Lebertransplantation zu rechnen ist. Für das
Bridging können RadiofrequenzAblation (RFA), transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder Resektion eingesetzt werden.
Stellenwert einer
adjuvanten Therapie
Therapie der chronischen HBV - und
HCV -Infektion nach
Transplantation
Nach einer Lebertransplantation
sollte eine nicht ausgeheilte Hepatitis B und C behandelt werden, auch
um das HCC Rezidivrisiko zu minimieren (8). Bei der Hepatitis B beginnt die Therapie bereits in der anhepatischen Phase mit Hepatitis B
Hyperimmunglobulin. Zusätzlich
erhalten die Patienten eine antivirale Therapie mit z.B. Lamivudin in
Kombination oder als Monotherapie Tenofovir (9). Der Einsatz moderner interferon-freier Therapien
ermöglicht die Therapie der Hepatitis C bereits frühzeitig nach der
Transplantation.
Entsprechende
Therapieempfehlungen
werden
derzeit erarbeitet (10).
Systemische Therapie
Eine adjuvante systemische Therapie u.a. auch mit Sorafenib nach Lebertransplantation, Resektion oder
Ablation bei HCC wird derzeit nicht
empfohlen. Eine Studie von Teng
und Kollegen zeigt für Patienten
nach Lebertransplantation eine signifikante Reduktion der Rezidivrate (11). Diese Ergebnisse müssen jedoch in weiteren großen randomisierten Studien überprüft werden.
Immunsuppression nach
Transplantation
Derzeit wird keine Empfehlung für
die Verwendung einer bestimmten
Immunsuppression nach Lebertransplantation bei HCC gegeben.
Es erhärten sich aber die Hinweise
dass mTOR Inhibitoren das Rezidivrisiko nach Lebertransplantation
senken könnten.
Sowohl präklinische als auch klinische Arbeiten zeigen eine deutliche
antitumorale Wirkung. Eine Metaanalyse von Menon et al. zeigt eine
Reduktion der HCC Rezidivrate in Sirolimus (SRL) haltigen Immunsupressiven Regimen (12). Erste Ergebnisse einer Multinationalen
randomisierten Studie zu diesem
Thema (SILVER-Study) bestätigen
diese Ergebnisse für Patienten innerhalb der Mailand Kriterien (E.
Geissler, personal communication).
Palliative Therapie
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) soll bei Patienten durchgeführt werden, bei denen ein ku-
07/2015 ONKOLOGIE heute
46
UPDATE
CME
ratives Verfahren nicht molich ist
und die folgende Kriterien aufweisen: Solitäres oder multifokales HCC
ohne extrahepatische Metastasierung und ECOG ≤ 2, im Stadium
CHILD-Pugh A oder B.
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) soll, dem Vaskularisationsmuster der Tumorherde angepasst, so selektiv wie möglich erfolgen. Intraarterielle Applikationen
von Zytostatika und Embolisaten
sollen kombiniert werden und
möglichst zeitgleich erfolgen. Das
Tumorgewebe soll dabei im besten
Fall vollständig devaskularisiert
werden.
Der Stellenwert der selektive interne Radiotherapie mit radioaktiven
90Yttrium Therapie (SIRT) ist derzeit unklar (13). Darüber hinaus
existieren eine Reihe von weiteren
Therapieformen wie zum Beispiel
die sterotaktische Bestrahlung „Cyberknife-Technik“ die im Einzelfall
eine Tumorkontrolle erreichen
kann (14).
Systemische bzw. nicht auf die Leber beschränkte Verfahren
Bei HCC-Patienten im Stadium
Child-Pugh A mit Fernmetastasen
oder einer hepatischen Tumormanifestation, die lokoregionär nicht
kontrolliert werden kann, mit einem ECOG-Status 0-2 und einer Lebenserwartung von >3 Monaten,
soll eine Systemtherapie mit Sorafenib angeboten werden. Da es zum
aktuellen Zeitpunkt keine second-
w
w
.d
w
e
CME
.c
me
.m go
-f ac h v
er
la
ge
line Therapeutika gibt, soll nach
Progress unter einer Sorafenibtherapie eine bestmögliche supportive
Therapie erfolgen (15). Weitere medikamentöse Tumortherapien sollen nur im Rahmen klinischer Studien erfolgen.
Ausblick
Die Frühstadien eines HCCs lassen
sich heute bei einem Großteil der
Patienten kurativ behandeln. Eine
treffgenaue Risikostratifizierung ist
notwendig um die Mangelressource Spenderorgan so effizient als
möglich einzusetzen.
Hier werden in Zukunft sicherlich
prädiktive Faktoren zum einsatz
kommen, die neben der Anzahl und
Größe von Tumoren, auch die individuelle Tumorbiologie berücksichtigen (16). Neben Sorafenib sind
weitere gezielte Therapeutika wie
z.B. der PD1-Antikörper Nivulomab
in der klinischen Erprobung, die
nicht nur in der palliativen Therapie
sondern auch in der Adjuvans zum
Einsatz kommen könnten (17).
Fazit:
Die Lebertransplantation ist die
beste kurative Therapieoption für
das auf die Leber beschränkte HCC.
Im Gegensatz zu lokoregionären
Therapieverfahren und der Leberresektion beseitigt die Lebertransplantation auch die präkanzeröse
Zirrhose. Aufgrund des Spendermangels wird die Lebertransplanta-
tion, nur beim nicht-resektabelen
HCC angeboten. Nicht-resektabele/transplantabele Patienten mit
Tumoren unter 3 cm können in kurativer Intention mit einer RFA Behandelt werden. Die palliative Therapie reicht von lokoregionären
Verfahren (u.a. TACE) bis zur systemischen Therapie mit Sorafenib.
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Markus Guba und
Dr. med. Markus Schoenberg
Klinik für Allgemeine, Viszerale, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie,
Klinikum der Universität München,
Campus Großhadern,
Marchioninistraße 15
81377 München
Literatur: www.onkologie-heute.info
Prof. Dr.
Markus Guba
Klinikum der
Universität
München
Dr. Markus
Schoenberg
Klinikum der
Universität
München
BEQUEM UND EINFACH
Alle CME Artikel finden Sie online auf unserem neuen
CME-Portal unter www.cme.mgo-fachverlage.de!
ONKOLOGIE heute 07/2015
Herunterladen