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4.5 Speichel- und Tränendrüsen
wie alle Drüsen im Kopf- und Halsbereich vom
N. facialis innerviert werden. Alle, mit einer
Ausnahme: Die Glandula parotidea wird vom
N. glossopharyngeus innerviert.
Man unterscheidet vier äußerst prüfungsrelevante Drüsen im Kopf-Halsbereich (s. Abb. 22):
–– Die Glandula parotidea (Parotis) liegt präaurikulär und reicht bis in die Fossa retromandibularis. Sie ist eine rein seröse Drüse und
wird von zwei Faszienblättern umhüllt
­(Parotisloge). Der Ductus parotideus entwickelt sich vom Mundhöhlenepithel aus und
verlässt die Drüse am Vorderrand. Anschließend zieht er lateral des Kaumuskels M. masseter in der Regio buccalis mundwärts,
durchbohrt dabei den mimischen Muskel
M. buccinator und mündet im Vestibulum
oris gegenüber dem zweiten oberen Molaren. Klinisch kann es zur Parotitis (Mumps)
mit der Gefahr des Übergriffs auf andere
drüsige Organe kommen. In der ­Parotis verlaufen u. a. der N. glossopharyngeus und
der N. intermediofacialis sowie die A. carotis externa; letztere teilt sich hier in die A. maxillaris und A. temporalis superficialis auf.
Die Parotis grenzt zudem nach hinten an den
M. sternocleidomastoideus. Ihre parasympathische ­
Innervation erfolgt durch den
N. glossopharyngeus (Kern = Nucleus salivatorius inferior). Da alle anderen Drüsen
im Kopf-Halsbereich vom
Nervus (intermedio) facialis
innerviert werden, stellt die
Innervation der Parotis eine
gern gefragte Ausnahme
dar!
–– Die Glandula submandibularis ist eine seromuköse Drüse, die im Trigonum submandibulare liegt. Die Drüse zieht c-förmig um den
Hinterrand des Mundbodenmuskels M. mylohyoideus herum, sodass sich Anteile der
Drüse sowohl unterhalb als auch oberhalb
des M. mylohyoideus befinden (s. Abb. 22).
Auf dem Diaphragma oris zieht der D
­ uctus
submandibularis dann nach ventral und
mündet neben dem Frenulum linguae auf
der Caruncula sublingualis. Die parasympa-
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thische Innervation erfolgt durch den N. (intermedio)facialis (zum Teil über die Chorda tympani). Die Glandula submandibularis
wird von der A. facialis erreicht, die durch sie
hindurchzieht und grenzt medial an den Venter anterior des M. digastricus. Sensibel versorgt sie der Nervus lingualis.
–– Die Glandula sublingualis ist in der Regio
sublingualis lokalisiert und wölbt sich als
Plica sublingualis in die Mundhöhle vor. Es
handelt sich hierbei um eine muko-seröse
Drüse, die auf dem M. mylohyoideus liegt
(s. Abb. 22) und in einen vorderen und einen hinterenTeil eingeteilt wird: Der vordere
Teil führt über den Ductus sublingualis major zur Caruncula sublingualis, während der
hintereTeil über zahlreiche Ductuli sublinguales minores neben der Zunge auf der Plica
sublingualis mündet. Auch diese Drüse wird
durch den N. (intermedio) facialis innerviert.
–– Die Glandula lacrimalis ist die Tränendrüse.
Sie liegt am Os frontale und ist eine rein seröse Drüse, die ebenfalls durch den N. (intermedio)facialis innerviert wird. Wird der Ramus
communicans zwischen dem N. zygomaticus
und N. lacrimalis zerstört, vermindert sich die
autonome Versorgung der Tränendrüse.
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Übrigens …
Eine Sondierung des Ductus submandibularis erfolgt am besten am medialen Ende der Plica sublingualis an der
Caruncula sublingualis.
Merke!
–– Alle bedeutenden Drüsen im Kopf- und Halsbereich innerviert der N. intermediofacialis
(u. a. Tränendrüsen, Gaumendrüsen, Glandula sublingualis, Glandula submandibularis).
Seine parasympathischen Fasern haben ihren ­Ursprung im Nucleus salivatorius superior.
–– Die Parotis hingegen wird parasympathisch
vom N. glossopharyngeus innerviert. Sein
parasympathischer Hirnnervenkern ist der
­Nucleus salivatorius inferior.
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