Interessantes aus Runkelstein 002 Bozner Porphyrplatte Die früher als Bozner Quarzporphyr bezeichnete geologische Formation wird heute als Etschtaler Vulkanit-Gruppe zusammengefasst. Die bis zu 4000 m dicke Platte entstand am Ende des Paläozoikums vor 285 bis 275 Millionen Jahren. Die Porphyrplatte erstreckt sich im Raum Bozen und Umgebung auf einer Gesamtfläche von 2000 km². Es handelt sich um vulkanische Gesteine. Je nach Formation bilden sie platten- oder säulenartige Strukturen. Säulenförmiger Porphyr findet sich etwa in der Auer-Formation der Pfattener Wände. Auch Schloss Runkelstein liegt auf einem aus der Talferschlucht herausragenden Porphyrfelsen, der aus fast senkrecht stehenden Platten aufgebaut ist. Die Burg selbst wurde fast ausschließlich aus Porphyr errichtet. Mauern aus diesem Gestein erwärmen sich in der Sonne rasch und speichern Wärme länger als Mauern aus anderen Gesteinen. Da der Porphyruntergrund aus Felsplatten aufgebaut ist, kann Regen- und Schmelzwasser in die äußeren Bereiche eindringen. Dies macht den Felsen anfällig für Frostsprengung, sodass auch in Schloss Runklestein immer wieder Maßnahmen zur Felssicherung gesetzt werden müssen. Text: Armin Torggler Schloss Runkelstein – Die Bilderburg in Bozen Größter profaner Freskenzyklus des Mittelalters www.runkelstein.info