Streptokokken-Infektionen beim Schwein - vivet

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Dr. Franz Lappe (Fachtierarzt für Schweine) Tierarztpraxis Geseke Dr. Heinz Schamoni (Praxisleiter) DVM Herbert Nagel (Fachtierarzt für Schweine) Dr. Grit Hoffmann (Fachtierärztin für Schweine) Jutta Meschede Dr. Maria Gellermann Dr. Alexander Maas (Fachtierarzt für Mikrobiologie) Daniela Heidrich Vorkommen von Streptokokken —  am häufigsten vorkommende Bakterien im Schweine haltenden Betrieb —  in der Umgebung: Staub, Kot —  in belebten Vektoren: Fliegen, Mäuse, Ratten —  im Schwein: Haut, Schleimhäute, Mandeln, Geburtskanal —  im Menschen: z. T. Zoonoseerreger (Übertragung zwischen Mensch und Tier); Gefahr für alte Menschen und kleine Kinder sowie immungeschwächte Menschen —  häufigste für das Schwein relevante Typen: Streptococcus suis Typ 2, 7 und 9 Krankheitsbilder beim Schwein —  Nabelentzündungen —  Gelenkinfektionen —  Hirnhautentzündungen —  eitrige Lungenentzündungen —  Kümmern im Flatdeck —  plötzliche Todesfälle bei Mastschweinen und Sauen durch Herzklappenentzündung —  Beteiligung an Aborten Krankheitsbilder Arthritis Meningitis Foto animal health online Foto animal health online Was ist das? Infek9onswege —  Infektion im Geburtskanal führt zu früher Besiedelung der Maulhöhle und der Mandeln —  Infektion über Wunden bei zootechnischen Maßnahmen (Zähne schleifen, Schwänze kürzen, Kastration) —  aufgescheuerte Vorderfußwurzelgelenke bei Milchmangel —  Bisswunden nach Umsetzen und Absetzen —  Injektionen (Kanülen und kontaminierte Injektionsflachen, insbesondere Eisendextran) —  kontaminierte Haut der Sau —  Sauenkot Krankheitsentstehung (1) —  Infektion allein löst keine Erkrankung aus —  prädisponierende Faktoren: a) Schwächung des Immunsystems -­‐ Virusinfektionen: PRRS, Influenza, PCV2 (Circovirus) -­‐ bakterielle Infektionen: HPS, Mycoplasma hyorhinis -­‐ mit Mykotoxinen belastetes Futter -­‐ Kolostrummangel -­‐ Milchmangel (MMA-­‐Komplex) -­‐ Darmerkrankungen Auffällige Getreideproben Mykotoxine im FerkelfuGer 6 Tage nach dem Absetzen Mykotoxinverdacht im Abferkelstall FuGerkurve bei Verdacht auf Trichothecen-­‐Belastung 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 41733 41734 41735 41736 41737 41738 41739 41740 41741 41742 41743 41744 41745 41746 41747 41748 41749 Klinische Chemie bei Mykotoxinbelastung Blutbild bei Mykotoxikose der Sauen Krankheitsentstehung (2) —  b) erhöhter Infektionsdruck -­‐ schlechte Stallhygiene -­‐ raue Stallböden -­‐ schlechte Arbeitshygiene -­‐ Mängel im Pigflow (z. B. Zurückstallen kleiner Ferkel) Diagnos9k —  Streptococcus suis: Erregernachweis aus Sektionsgut; Gelenkspunktat und Zerebrospinalflüssigkeit —  Abklärung von Triggerinfektionen: -­‐ PRRSV (Blut) -­‐ Influenzavirus (Blut, Nasentupfer) -­‐ Haemophilus parasuis (Sektion) -­‐ Mycoplasma hyorhinis (Sektion) —  Abklärung von Mykotoxinbelastungen (Klinik, Leber-­‐ u. Nierenwerte, Futteruntersuchungen) Bekämpfung (1) —  Optimierung der Hygiene: -­‐ Abteilweise Rein-­‐Raus mit Reinigung und Desinfektion -­‐ Sauen mit Tierwaschmittel duschen und anschließend desinfizieren, bevor sie in sauberen Abferkelstall aufgestallt werden -­‐ regelmäßige Kotentfernung aus der Abferkelbucht -­‐ Kastration mit 3-­‐Messer-­‐Methode (2 klingen im Alkoholbad) -­‐ wurfweiser Wechsel der Kanülen (Einwegkanülen) -­‐ wurfweiser Wechsel der Schleilöpfe und Zwischendesinfektion im Alkoholbad -­‐ Schwänze mit Thermokauter kürzen (Klinge regelmäßig mit Drahtbürste reinigen) Bekämpfung (2) —  Optimierung der Hygiene: -­‐ wurfweise Desinfektion der Drenchpistole mit Alkoholtuch -­‐ bei Impfung zum Verkauf (PRRS) nach etwa 25 Ferkeln Kanüle wechseln (nach Abkochen wiederverwendbar) -­‐ Personalhygiene: Einweghandschuhe bei zootechnischen Maßnahmen tragen; Zwischenreinigung und Desinfektion der geschützten Hand Bekämpfung (3) —  Optimierung der Haltung und Fütterung: -­‐ raue Stallfußböden sanieren -­‐ Überbelegung vermeiden (10 % Reduktion) -­‐ Tierfluss als Einbahnstraße -­‐ hygienisch einwandfreies Futter und Wasser -­‐ kein mykotoxinbelastetes Futter bei Sauen und kleinen Ferkeln zulassen, auch nicht in der Anfangsmast -­‐ Ställe vor Belegung auneizen -­‐ in Aufstallphase Aerosoldesinfektion mit Wofasteril und Alkapur Bekämpfung (4) —  über Antibiose: -­‐Einsatz von Antibiotika zur Therapie (Amoxicillin, Cephalosporine = Cobactan 2,5 % bzw. Ceffec oder Florkem) -­‐Metaphylaktische Behandlung der Gruppe bei dramatischem Anstieg der Fallzahl mit Aciphen -­‐Metaphylaktische Behandlung der neugeborenen Ferkel mit Duphamox LA oder Naxcel (wirkt 7 Tage) Bekämpfung (5) —  über kurzkettige Fettsäuren zum Futter: -­‐ Auswahl von 2 empfehlenswerten Produkten (Daafit plus und Selacid-­‐Green-­‐Growth) -­‐ Einsatz über alle Problemphasen im Laktationsfutter, Ferkelfutter und in den ersten Wochen der Mast -­‐ Ziel ist Reduktion der Streptokokken-­‐Ausscheidung mit dem Kot -­‐ nur Säuremixe empfehlenswert; Säuren brechen Zellwand der Bakterien auf und töten diese ab Bekämpfung (6) —  über Impfung mit stallspezifischer Vakzine: -­‐ Muttertiervakzination schützt Ferkel bis 6 Wochen Alter -­‐ Impfung der Ferkel liefert innerhalb der ersten 6 Wochen keinen belastbaren Schutz wegen der Wechselwirkung mit den maternalen Antikörpern aus dem Kolostrum -­‐ spätere Impfung kann nur der Mast dienen (3 Wochen bis zum belastbaren Schutz bei zweimaliger Impfung) -­‐ passende Isolate liegen aus Abferkelstall und Ferkelaufzucht vor, vorausgesetzt, es handelt sich um Serotyp 2 (Typbestimmung und Pathogenitätsprüfung noch ausstehend); ca. 8 Wochen Vorlauf Bekämpfung (7) —  über eine Optimierung der Kolostrumversorgung: -­‐ durch split nursering: Gebrauch von 3 Farbstiften; unterschiedliche Kennzeichnung der Ferkel in Drittel; jedes Drittel trinkt Kolostrum über 1 – 2 Stunden im Wechsel, so dass die Geburt nicht unterbrochen wird (ca. 9 Ferkel; Geräuschkulisse (Radio) trainieren) -­‐ MMA-­‐Komplex rechtzeitig erkennen und bekämpfen Fazit —  ein Streptokokkenproblem mit hohen Fallzahlen benötigt Triggerinfektionen und / oder eine Schwächung des Immunsystems —  eine gute Kolostrumversorgung sichert die klinische Gesundheit bis zu 2 Wochen nach dem Absetzen —  mit zunehmender Dauer wächst der Infektionsdruck (bzw. die Erregermenge) —  ein Hygieneprogramm gehört unbedingt zum Bekämpfungsplan —  mit Impfmaßnahmen können nur Saugferkel und Mastschweine geschützt werden —  Futterzusätze mit kurzkettigen Fettsäuren reduzieren die Ausscheidung der Streptokokken mit dem Kot —  nur eine Kombination aus mehreren Maßnahmen sichert den Erfolg Vergleich Selacid-­‐Green-­‐Growth mit Daafit plus Selacid-­‐Green-­‐Growth Daafit plus —  Hersteller: Selko —  Fettsäuren aus Kokos und — 
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Palmkernfetten —  E200 Sorbinsäure —  E236 Ameisensäure —  E260 Essigsäure —  E280 Propionsäure —  E295 Ammoniumformiat —  E330 Zitronensäure —  E551 Siliciumoxid Noack E236 Ameisensäure E280 Propionsäure E260 Essigsäure E295 Ammoniumformiat E527 Ammoniak + E236 E300 Sorbinsäure E330 Zitronensäure E551a Siliziumdioxid E210 Benzoesäure E433, E490, Mono-­‐ u. Triglyceride aus Speisefettsäuren Selacid-­‐Green-­‐Growth Liquid —  Selacid Green Growth, flüssig (225 kg) —  821,10 EUR incl. 19 % USt. —  690,00 EUR zzgl. 19 % USt Preis nach Bonus6Plus-­‐Rabatt (3,00%) 796.47 EUR inkl. 19 % USt 669,30 EUR —  zzgl. 19 % USt —  zzgl. Versandkosten —  Lieferzeit ca. 1 Woche
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Daafit plus
Kosten (€/dt Futter)
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Preis
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Kosten (€/dt Futter)
Selacid
Ferkel
85,90
25
Dosierung Selacid Green Growth 
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