Powerpoint Friedensethik - Katholisch-Theologische Fakultät

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GEWALTHANDELN IN
KONFLIKTKONTEXTEN:
HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE
FRIEDENSETHIK
VL WiSe 2015/2016 LMU
Wichtig! Bitte beachten!
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Nachfolgend die Powerpointpräsentation, auf deren Grundlage ich
die Vorlesungen am 27./28.11. und 4.12.2015 durchgeführt habe.
Ergänzend dazu sind Texte verfügbar von: T1# Thomas Hoppe
(Schutzverantwortung), T2# Andreas Hasenclever (Religion – Krieg –
Frieden), T3# Johannes J. Frühbauer (Kultur des Friedens) und T4#
Markus Vogt (Friedensethik und Sozialethik).
Für die Vorbereitung der friedensethischen Teilaufgabe im Rahmen
der Klausur am 2.2.2016 sollten sich nicht mehr als 3-4 Stunden
Lern- und Lesezeit investieren. Ich empfehle ein Konzentration auf
die Frage nach dem Begriff des Friedens und seine ethischen
Aspekte angesichts der Herausforderungen der Gegenwart.
Bitte kontaktieren Sie mich bei Unklarheiten oder Rückfragen:
[email protected]
VL FRIEDENSETHIK LMU WiSe 20152016 FRÜHBAUER
Formales
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Terminhinweis: 3.12.2015
Kurzvorstellung
Orte und Zeiten
Anwesenheit
Skript
Literaturhinweise
Prüfung
Vorgehen
Ihre ethischen Grundlagen
Notiz zur hermeneutischen Motivation
Und sonst? – Ihre Fragen:....
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Vorüberlegungen
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Welches Stichwort bzw. welcher Sachverhalt lässt
sich zur Thematik der Vorlesung notieren?
Worin besteht diesbezüglich das moralische
Problem? Was ist der Ausgangspunkt der ethischen
Reflexion?
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Themen - Übersicht
I. 
II. 
III. 
IV. 
V. 
VI. 
VII. 
VIII. 
„Wieder Krieg“ - eine Hinführung
Phänomen und Begriff des Krieges
Kriegstypologie der Gegenwart
Gewaltbegriffe
Krieg als moralische Herausforderung – Positionen in
der philosophisch-ethischen Tradition
Krieg in der politischen Philosophie Michael Walzers
Religion – Gewalt – Krieg
Perspektiven der Friedensethik
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Zielsetzung
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Kenntnis von Aspekten und Fragestellungen im Themenfeld
Krieg, Konflikte, Gewalt, Frieden
Klären, inwiefern Krieg sich als moralische Herausforderung
verstehen lässt.
Kenntnis ethischer Positionen und Argumente in der
Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt
Kenntnis einschlägiger Autoren und Literatur im Themenfeld
Krieg, Konflikte, Gewalt, Frieden
Entwicklung einer eigenen ethischen Kompetenz in der
Auseinandersetzung mit Krieg, Gewalt und Frieden
Interesse an ethischer Reflexion und Neugier auf bestimmte
Autoren/Literatur
Hinweis auf ‚Projekt Weltethos‘: Programmatik & Ziele
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I. „Wieder Krieg“ – eine Hinführung
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Zum Krieg aufrufen? – NAVID KERMANI
& Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2015. Navid Kermani. Ansprachen aus Anlass der
Verleihung, hg. v. Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Frankfurt 2015, S. 67-71.
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Krieg: Von der Ächtung zur Beachtung – KARL OTTO
HONDRICH
& Karl Otto Hondrich, Wieder Krieg, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2002.
Die Evolution der Gewalt und das Zeitalter der
‚hybriden Kriege‘ – HERFRIED MÜNKLER
¨  Erkenntnisse aus Konfliktbarometer, Friedensgutachten
sowie den Globalen Trends 2015
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I.1 „Wieder Krieg“ – eine Hinführung
Wieder Krieg: Von der Ächtung zur Beachtung – KARL OTTO
HONDRICH (1937-2007, dt. Soziologe) (1)
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Frage nach der Zukunft des Krieges
Verurteilung des Krieges vs. neue Einstellung zum Krieg
Globalität: Notwendigkeit einer Ordnung im großen Rahmen
Menschen leben in einer Welt der zunehmend erfassbaren
Differenzen
Kriegsziele?
Krieg als Versuch Konflikte durch Machtproben mittels kollektiv
organisierter Gewalt zu lösen.
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I.1 „Wieder Krieg“ – eine Hinführung
Wieder Krieg: Von der Ächtung zur Beachtung – KARL OTTO
HONDRICH (2)
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Krieg als gegenseitige Gewaltanwendung
Schwäche der Gewaltmonopole
Alternative Konfliktklösungen: Verhandlungen, Geld oder moralische
Entwicklung – Geld? Moralische Entwicklung?
Kriege gehen aus Konflikten erst hervor, wenn Gewalt gebündelt,
kollektiv organisiert und nach außen gewandt wird
Zukunftsperspektive einer stabilen Weltordnung
Verhandeln –ohne Gewaltanwendung – Verhandeln und
Gewaltanwendung
An Stelle der territorialen tritt die moralische Expansion.
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I.1 „Wieder Krieg“ – eine Hinführung
Wieder Krieg: Von der Ächtung zur Beachtung – KARL OTTO
HONDRICH (3)
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nichterklärte, intuitive Prinzipien einer „universalen Moral“
Reziprozitätsprinzip
Präferenzprinzip
Prinzip der kollektiven Identifikation
Tabuprinzip
Prinzip der spontanen, unintendierten Effekte
Prinzipien elementater Moral
Perpektive? – Weltgewaltmonopol: Kriege führend, um Kriege zu
verhindern.
Bewusstsein für universale moralische Grundregeln
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I.2 Die Evolution der Gewalt und das Zeitalter
der ‚hybriden Kriege‘ – zeitgeschichtliche
Notizen
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Herfried Münkler, Kriegssplitter. Die Evolution der Gewalt im 20. und
21. Jahrhundert, Berlin: Rowohlt 2015. (MÜN I)
Rückkehr der Angst vor einem großen Krieg nach Europa:
Ukrainekonflikt
Zuversicht auf kriegsfreie Zukunft entkräftet
Verlust der Friedensdividende
Ende der sicherheitspolitischen Unbesorgtheit
Revitalisierung von Politik-Theorien
Theorie der Neuen Kriege
Feststellung widersprüchlicher Entwicklungen: Hervorbringung von
Zonen eines stabilen Friedens vs. Entstehung eines den Globus
umspannenden „Gürtels“ diffuser Kriege
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I. Die Evolution der Gewalt und das Zeitalter der
‚hybriden Kriege‘ – zeitgeschichtliche Notizen
M1: „Gürtel“ diffuser Kriege (https://www.frieden-fragen.de/entdecken/weltkarten/
kriege-weltweit-2014.html)
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Zum Begriff der Neuen Kriege
T I.1:
„Es gibt weder Kriegserklärung noch Friedensschluss, dafür immer
wieder Erklärungen und Abkommen, mit denen die Gewaltanwendung
zeitweilig ausgesetzt oder reduziert wird, um dann doch wieder zu
eskalieren. Es ist schwierig, genau festzulegen, wann einer dieser
Kriege begonnen hat, und noch schwieriger ist es, ihn zu beenden
oder auch nur sein definitives Ende zu konstatieren. Man weiß nicht,
woran man ist. Eine Folge dessen ist, dass man nicht mit Sicherheit
sagen kann, mit wem man es zu tun hat: mit einer Kriegs- oder mit
einer Friedenspartei.“ – MÜN I: 14
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Gewalt und Raum
T I.2:
„Weil nicht nur bei der Festlegung von Kriegszwecken, sondern auch bei der
Vermeidung und Verhinderung von Kriegen geopolitische Fragen eine
herausgehobene Rolle spielen, geht es am Schluss um veränderte
Raumvorstellungen der Politik, in denen Territorien und Grenzen an Relevanz
verloren haben und Strömungskontrolle zum zentralen Imperativ geworden
ist. Diese veränderte Vorstellung vom Raum und der Kontrolle (anstatt
Beherrschung) des Raumes dürfte sich, so die These (...) in den kommenden
Jahrzehnten auch auf die Art des Krieges auswirken.“ – MÜNKLER 2015: 18.
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Evolution der Gewalt
T3
¨  A u s
d e r Ko n s t e l l a t i o n . . . . e r w u c h s e i n e d o p p e l t e
Evolutionsperspektive: „in der nördlichen Hemisphäre die Idee von
der dauerhaften Sicherung eines globalen Friedens, jedenfalls eines
politischen Ordnungszustands, in dem es keine zwischenstaatlichen
Kriegen mehr gibt und militärische Gewalt nur noch zum Zwecke
der Beendigung von Gewaltexzessen eingesetzt wird - wo auch
immer auf dem Erdball. Diese Richtung der Gewaltevolution
verband sich bei den meisten europäischen Staaten mit dem
Projekt, die Vereinten Nationen zu stärken und sie mit dem Auftrag
zu versehen, aus dem Militär eine globale Polizei zu machen: Im
Anschluss an den Militärsoziologen Morris Janowitz nenne ich das
die Konstabularisierungsperspektive.“
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Evolution der Gewalt
T I4
¨  Die andere Evolutionsrichtung der Gewalt seit der
drohenden Auslöschung der Menschheit bei Führung
e i n e s g ro ß e n ( nu k l e a re n ) K r i e g e s , i s t d i e
Aufrechterhaltung von Kriegsführungsfähigkeit in Form
von kleinen Kriegen, sogenannten low intensity wars; in
diesen nehmen substaatliche Akteure das Heft des
Handelns in die Hand, und die Staaten verlieren das
Monopol der Kriegführungsfähigkeit. Der Kriegs- und
Militärhistoriker Martin van Creveld hat diese Evolution
der Kriege als für das 21. Jahrhundert dominant
bezeichnet.“ Münkler 2015: 15 Er wird oder der
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II. Phänomen und Begriff des Krieges
Phänomen Krieg – Konflikte der Gegenwart:
http://www.hiik.de/de/konfliktbarometer/
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Begriff des Krieges:
¨  Krieg ist die Anwendung physischer Gewalt durch
Kampfverbände.
¨  Unterscheidung: Konflikt – Krieg
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III. Kriegstypologie der Gegenwart
Der klassische Staatenkrieg
¨  asymmetrische Kriege
¨  Neue Kriege
¨  Hybride Kriege
¨  Transnationaler Terrorismus
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IV. Gewalttypologie
potestas: Ordnung, Legitimität, Zivilisierung,
Gewaltenteilung
¨  violentia: Zerstörung, Barbarei
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Zum Begriff der hybriden Kriege
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Text Münkler (Hybrider Krieg)
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III. Gewaltlegitimation und Gewaltkritik
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Lothar Brock/Anna Geis, Krieg und Frieden.
Gewaltlegitimation und Gewaltkritik, in: Regina
Kreide/Andreas Niederberger (Hg.), Internationale
Politische Theorie. Umrisse und Perspektiven eines
neuen Forschungsfeldes, Stuttgart – Weimar: J.B.
Metzler 2016, 201-227.
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V. Krieg als moralische Herausforderung –
Positionen in der philosophisch-ethischen Tradition
Ethische Reflexion: Grundfragen des moralischen
Denkens über den Krieg
¨  Antike& Mittelalter: Heraklit – Platon – Cicero –
Augustinus – Thomas von Aquin – Niccolò
Machiavelli – Erasmus von Rotterdam – Martin
Luther
¨  Neuzeit: Niccolò Machiavelli – Erasmus von
Rotterdam – Martin Luther
¨  19. Jahrhundert
¨  20. Jahrhundert
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V. Krieg als moralische Herausforderung – Positionen
in der philosophisch-ethischen Tradition
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Harry Sidebottom, Der Krieg in der antiken Welt, Stuttgart: Reclam 2008.
& 
Christian Stadler, Krieg, Wien: Facultas 2009.
& 
Michael Czelinski/Jürgen Stenzel (Hg.), Krieg. Philosophische Texte von der
Antike bis zur Gegenwart, Stuttgart: Reclam 2004.
▶ 
Ethische Reflexion: Grundfragen des moralischen Denkens über den Krieg
▶ 
Leitfragen: Ist Kriegführen erlaubt? Lassen Kriege sich rechtfertigen? Dürfen
Christen sich am Krieg beteiligen? Wie sollen Feinde im und nach dem
Krieg behandelt werden? Etc.
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Montag, 25. Januar 16
V. Krieg als moralische Herausforderung – Positionen
in der philosophisch-ethischen Tradition
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Antike und Mittelalter
Herodot/Thukydides: Kriegsgründe, nicht Legitimation / Ehre,
Furcht und Nutzen
▶  Heraklit: Krieg aller Dinge Vater
▶  Platon: Krieg als etwas Natürliches
▶  Aristoteles: Ziele des militärische Trainings
▶  Cicero: Rache oder Verteidigung als Kriegsanlass
▶  Augustinus: Beteiligung von Christen an Kriegen akzeptabel
▶  Thomas von Aquin: Kriterien eines gerechten Krieges
▶  Niccolò Machiavelli: Rechtfertigung des Krieges durch Sieg
▶  Erasmus von Rotterdam: radikaler Pazifismus
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VL FRIEDENSETHIK LMU WiSe 20152016 FRÜHBAUER
Montag, 25. Januar 16
V. Krieg als moralische Herausforderung
– Positionen in der philosophisch-ethischen Tradition (2)
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Neuzeit und Moderne
▶  Hugo Grotius: Kriterien des gerechten Krieges werden
säkularisiert
▶  Thomas Hobbes: Krieg aller gegen alle
▶  John Locke: Frieden als natürlicher Zustand
▶  Immanuel Kant: Weltrepublik und ewiger Friede
▶  ...
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Montag, 25. Januar 16
V. Krieg als moralische Herausforderung –
Positionen in der philosophisch-ethischen Tradition
Ethische Reflexion: Grundfragen des moralischen
Denkens über den Krieg
¨  Antike& Mittelalter: Heraklit – Platon – Cicero –
Augustinus – Thomas von Aquin – Niccolò
Machiavelli – Erasmus von Rotterdam – Martin
Luther
¨  Neuzeit: Niccolò Machiavelli – Erasmus von
Rotterdam – Martin Luther
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VI. Krieg in der politischen Philosophie
Michael Walzers
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Michael Walzer (*1935), Princeton University
amerikanischer Sozialphilosoph jüdischer Herkunft
Gerechtigkeit, Toleranz, Zivilgesellschaft, Exodus, Kommunitarismus
Hermeneutische Ethik – partikulare Moral
Gibt es den gerechten Krieg? Stuttgart: Klett-Cotta 1982.
& Mehr als humanitäre Intervention. Menschenrechte in der globlen
Gesellschaft, in: Internationale Politik 60 (2005) 8-20.
Erklärte Kriege – Kriegserklärungen, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt
2003.
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Montag, 25. Januar 16
VI.1 Die Frage nach dem gerechten Krieg
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Georg Kreis (Hg.), Der ‚gerechte Krieg‘. Zur Geschichte einer aktuellen
Denkfigur, Basel: Schwabe Verlag 2006.
Skadi Krause/Karsten Malowitz, Michael Walzer zur Einführung, Hamburg:
Junius 1998.
Walter Reese-Schäfer, Was ist Kommunitarismus? Frankfurt a.M./New York:
Campus 1994.
Ius ad bellum:
Ius in bello:
Ius post bellum:
Triumph der Lehre vom gerechten Krieg?
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VI.1 Die Frage nach dem gerechten Krieg (1)
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Georg Kreis (Hg.), Der ‚gerechte Krieg‘. Zur Geschichte einer aktuellen Denkfigur, Basel:
Schwabe Verlag 2006.
Skadi Krause/Karsten Malowitz, Michael Walzer zur Einführung, Hamburg: Junius 1998.
Walter Reese-Schäfer, Was ist Kommunitarismus? Frankfurt a.M./New York: Campus 1994.
diskursive Ausrinandersetzung über Fragen der Moral auch in
Kriegszeiten
„moralische Realität des Krieges“
politische Bedeutung moralischer Begriffe
kritische Rekonstruktion einer kontextuellen Moral
kontextuelle moralische Beurteilung von Gewalt
Zwang zur kohärenten Argumentation
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VI.1 Die Frage nach dem gerechten Krieg (2)
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Sprache der Rechtfertigung: militärische Strategie und moralische Kritik
Krieg ist kein moralfreier Raum menschlichen Handelns
Europäische Tradition
Rekurs auf Spätscholastik: vier Bedingungen zur Legitimität eines Krieges:
(1) auctoritas, (2) intentio recta, (3) forma iuris, (4) causa iusta.
Völkerrechtliche Figur „des bellum iustum ex utraque parte“
Entmoralsierung und Verrechtlichung des Krieges
amerikanische Tradition: Paradigma des gerechten Krieges
Differenz zwischen ius ad bellum und ius in bello
Beispiel: Problematik des Guerilla-Krieges
Relevanz der Unterscheidung zwischen Kombattanten und
Nichtkombattanten
Anfrage: Unrecht begehen im Namen der Gerechtigkeit? – Beispiele
Beispiel: Befreiung Kuwaits
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VI.1 Die Frage nach dem gerechten Krieg (3)
ius in bello: anerkannte Regeln im Krieg
▶  ius ad bellum: Recht zur Kriegführung
▶  ius post bellum: exit strategy und
Selbstbestimmungsrecht – Demokratieexport?
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Montag, 25. Januar 16
VI.2 Humanitäre Interventionen und die
Menschenrechte
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Walzer-Text: „Mehr als....“
Fragen:
▶  Was versteht Walzer unter humanitärer Intervention?
▶  Was sagt Walzer zur Notwendigkeit humanitärer
Interventionen? Welche Aspekte, Argumente und Beurteilungen
bringt er?
▶  Welche Rolle spielen Menschenrechte in seinen Überlegungen?
▶  Was ist positiv zu würdigen? Was lässt sich kritisieren?
▶  Weitere Notizen? Rückfragen?
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Montag, 25. Januar 16
VI.2 Humanitäre Interventionen und die
Menschenrechte (2)
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Wilfried Hinsch/Dieter Janssen, Menschenrechte militärisch schützen. Ein Plädoyer für humanitäre
Interventionen, München: C.H. Beck 2006.
Definitionsbeispiele und Erläuterungen
Kritikpunkte
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Völkerrechtliches Interventionsverbot
Gefährdung der Stabilität der Internationalen Ordnung
Gefahr der Proliferation von Bürgerkriegen
Gefahr des Missbrauchs durch mächtige Staaten
Pazifismus als politische Strategie
Unzureichende Kenntnis der Tatsachen
Verbot, Unschuldige zu töten
Leben der intervenierenden Soldaten
Politische Selbstbestimmung und westliche Werte
Machtgefälle und Doppelstandards
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Montag, 25. Januar 16
VI.3 Das Konzept der Schutzverantwortung
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Recht auf Rettung – Pflicht zur Rettung
Einführung der Responsibility to protect-Konzeption
Neuer normativer Referenzrahmen für Ethik der internationalen
Beziehungen
Vorrang der Prävention vor der Intervention
prevent – react – rebuild
Pflicht zur Einzelfallprüfung
Ethische Legitimität vs. Völkerrechtliche Legalität von Interventionen
Fortbildung des internationalen Rechts: Vermeidung des
Auseinanderdriftens von juristischen und moralischen Normen.
Lokale Nachvollziehbarkeit der Begründung militärischer Einsätze
Zielkonflikte und Risiken von Interventionspolitik
Alternativlosigkeit des Prinzips der internationalen Schutzverantwortung
Thomas Hoppe, Die Schutzverantwortung der Staatengemeinschaft. Basisprinzip einer
Ethik internationaler Beziehungen? In: Amos International H2/2012, S.3-10.
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Montag, 25. Januar 16
VI.4 Den Terrorismus bekämpfen
Terrorismus, Terroristen und ein Anti-TerrorProgramm
▶  Was ist Terrorismus?
▶  Den Terrorismus erklären?
▶  Den Terrorismus verteidigen?
▶  Den Terrorismus bekämpfen?
▶ 
VL FRIEDENSETHIK LMU WiSe 20152016 FRÜHBAUER
Montag, 25. Januar 16
VII Den Terrorismus bekämpfen – 1
&  Michael Walzer, Erklärte Kriege – Kriegserklärungen, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt
2003, S.155-170.
Was kennzeichnet Terroristen?
▶  Was ist Terrorismus?
▶  Den Terrorismus erklären?
▶  Den Terrorismus verteidigen?
▶  Den Terrorismus bekämpfen?
▶  Anzeichen einer gelungenen Antwort?
▶ 
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Montag, 25. Januar 16
VII Den Terrorismus bekämpfen – 2a
&  Die deutschen Bischöfe, Terrorismus als ethische Herausforderung. Menschenwürde und
Menschenrechte (Nr. 94, 5. September 2011); siehe dazu AMOSInternational H2/2012, S.41-45
Terrorismus als ethische Herausforderung
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Literaturhinweise: AMOSInternational H2/2012.
Kontinuität zu kirchlichen Verlautbarungen
Vielschichtigkeit von Terrorismus
Gewaltprävention
Sicherheit vs. Freiheit?
Einschränkung von Freiheitsrechten
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Montag, 25. Januar 16
VII Den Terrorismus bekämpfen – 2b
Absolutes Folterverbot
▶  Gegen die Statuierung eines Feindrechtes
▶  Präventive und präemptive Selbstverteidigung
▶  Kategorie des „unlawful combatant“
▶  Konzept der Schutzverantwortung
▶  Fazit
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Montag, 25. Januar 16
VII. 4 Den Terrorismus bekämpfen – 3
& 
Johannes J. Frühbauer, ‚Dying to Win?‘ – Selbstmordattentate zwischen politischen Widerstand und religiösem Märtyrertum, In: K. Gabriel/
C. Spieß/K. Winkler (Hg.), Religion – Gewalt – Terrorismus. Religionssoziologische und ethische Analysen. Paderborn u.a.: Schöningh
2010, 67-85.
Selbstmordattentate – politischer Widerstand oder religiöses Martyrium?
▶  Filmtipp: Paradise Now (2005)
▶  Irritationen eines fragwürdigen Phänomens
▶  Moralisch – religiös – theologisch – psychologisch – existenziell – politisch –
soziokulturell
▶  Terrorismus: begriffliche Klärungen und Abgrenzungen
▶  Internationaler Terrorismus
▶  Merkmale des Selbstmordterrorismus
▶  operative Vorteile des Selbstmordterrorismus
▶  Religiöser Terrorismus
▶  Selbstmordattentate und die Deutungskategorie ‚Martyrium‘
▶  Strategien und Maßnahmen gegen Selbstmordterrorismus
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Montag, 25. Januar 16
VIII Religion – Gewalt – Krieg
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Aufsatz Andreas Hasenclever
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Montag, 25. Januar 16
IX Perspektiven einer christlichen Friedensethik
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Johannes J. Frühbauer, Konfliktüberwindung und Kultur des Friedens, in: M. Heimbach-Steins
(Hg.), Christliche Sozialethik. Ein Lehrbuch, Bd. 2, Regensburg: München 2005, 164-192.
V. Bock/J. Frühbauer/A.Küppers/C.Sturm (Hg.), Christliche Friedensethik vor den
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, Düsseldorf: Aschendorff/Nomos 2015.
Was gehört zu einer Kultur des Friedens?
Den Frieden denken
Begriff des Friedens
Frieden als Nicht-Krieg?
Frieden als gerechte Ordnung
Frieden durch Gerechtigkeit
Was meint demokratischer Frieden?
Frieden durch Verständigung
Integrative Friedensethik als Proprium Christlicher Sozialethik
Leitgedanken einer Theologie des Friedens
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Montag, 25. Januar 16
IX.1 Was gehört zu einer Kultur des Friedens?
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Sammeln Sie drei Kennzeichen, die für Sie zu einer Kultur des
Friedens gehören?
Warum dient das jeweilige Kennzeichen dem Frieden?
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Montag, 25. Januar 16
IX.1 Was gehört zu einer Kultur des Friedens?
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Vermeidung von Gewalt und gewalthaltigen Konflikten
nachhaltige Entwicklung (ÜW. Veith)
Menschenrechte
Gleichberechtigung von Mann und Frau
demokratische Partizipation
Verständnis, Toleranz, Solidarität
partizipative Kommunikation
Förderung einer Friedenskultur durch Erziehung
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IX.2 Den Frieden denken
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„irenologische Umorientierung“ (D. Senghaas)
Frieden verlangt nach Praxis
Lebensnahe Vorstellungen
Normative, handlungsleitende Vorstellungen und
strukturbildende Grundsätze durch theoretische Reflexion
Zerstörungsmacht von Konflikt und Krieg provozieren
Nachdenken über Frieden
Denkblockaden gegen Friedensdenken
Verkürzung der friedensstrategischen Konzeptualisierung auf
die Aspekte Macht und Sicherheit
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IX.3 Der Begriff des Friedens
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Ist der Friedensbegriff inhaltlich leer? (E.-O. Czempiel)
Partikulärer Begriff des Friedens: gemeinsame geschichtliche
und kulturelle Erfahrungen und soziale Bedürfnisse einer
politischen Gemeinschaft
Vier Merkmale:
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Frieden als Nicht-Krieg: Unterscheidung zwischen negativem und
positivem Friedensbegriff (Johan Galtung)
Frieden als gerechte Ordnung – Frieden durch Recht
Frieden als Verzicht auf Gewaltmittel
Frieden als Werk der Gerechtigkeit – opus iustitiae pax
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Montag, 25. Januar 16
IX.4 Der Begriff des demokratischen Friedens
Was meint demokratischer Frieden?
▶  Demokratie als Friedensförderung
▶  Liberale Demokratien mit artikulationsfähigen Öffentlichkeiten
▶  Kant‘s Annahme: Republiken führen weniger Kriege als Monarchien
oder Despotien
▶  jedoch: keine besondere Friedensneigung von Demokratien – Kriege
gegen Nicht-Demokratien
▶  Scheinbar stabiler Frieden zwischen konsolidierten Demokratien
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Spezifische Kosten-Nutzen-Kalküle
Demokratische Verfahren/Institutionen
Liberaldemokratische Normen
ressourenstärkste Demokratien: Tendenz zu liberal interventionism
„imperialistische Zivilisierungsmissionen“ des Westen?
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IX.5 Gerechter Friede
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Aufmerksamkeit gilt strukturellen Herausforderungen:
Globale Ungerechtigkeit
Globales Wohlstandsgefälle („Wenn der Wohlstand nicht zu den Menschen
kommt, kommen die Menschen zum Wohlstand“ – H. Prantl, 2.12.2015)
Kampf um natürliche Ressourcen (Wasser, Klima)
Prinzip der Menschwürde als Grundlage
Gerechtigkeit meint hier mehr als Verteilungs- und Chancengleichheit:
Forderung nach internationaler Rechtsordnung
Menschenrechte, Demokratisierung, Rechtstaatlichkeit
Internationale Zusammenarbeit
Kriterien für bewaffnete Interventionen: völkerrechtliche Legalität und
ethische Legitimität
Prävention und Konfliktnachsorge
Versöhnung – Würde der Opfer – Schuldeingeständnis
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Montag, 25. Januar 16
IX.6 Frieden durch Verständigung
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Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden!
kulturübergreifender Grundkonsens bzgl. Werten und Normen
interreligiöse Affirmation durch Parlament der Weltreligionen
und durch Religions for Peace
Kein Ausblenden von Unterschieden, Differenzen, Spannungen
Konstruktive und zivilisierte Konfliktbearbeitung
Religion nicht zum ausschlaggebenden Differenzmerkmal
stilisieren
Religion als eine unter anderen Dimensionen in Konflikten
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IX.7 Konfliktbearbeitung
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Dialog im Sinne von Verhandlungen und Verträge
Waffenstillstandsabkommen
Friedensverträge
Peace-keeping-Missionen der UN
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IX.8 Integrative Friedensethik
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Diagnosen und Postulate einer Friedensethik im Kontext der
Christlichen Sozialethik (M. Vogt, in: Bock et al. 2015)
Interdisziplinarität: Aufmerksamkeit für und Wissen um sozial-,
kultur-, religions- und politikwissenschaftlicher Erkenntnisse –
„interdisziplinäre Anschlussfähigkeit“
Handlungsorientierungen zum dauerhaften Gelingen des
friedlichen Zusammenlebens
normativ-ethische Konzeption integriert politische Strukturen,
demokratische Partizipation, soziale und globale Fragen der
Gerechtigkeit, Schutz und Durchsetzung der Menschenrechte
und die Forderung nach Erhaltung der natürlichen
Lebensgrundlagen
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