PPP 2003 und früher

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Komma zwischen Sätzen
– nochmals von vorn!
Eine Wiederholung in 16 Schritten
1) Ein Satz besteht aus zumindest
zwei Satzgliedern: aus Subjekt und
aus Prädikat.
Beispiele: Die Rose blüht. Das Baby schläft.
Deine Aufgabe: Suche zwei weitere Beispiele und
unterstreiche die Subjekte doppelt blau und die
Prädikate doppelt rot!
2) Das Satzglied Subjekt wird in der
Regel von den Wortarten Nomen
(eventuell mit Artikel und Adjektiv
erweitert) oder Pronomen gebildet.
Beispiele: Der verletzte Mann hinkt. Wir singen.
Deine Aufgabe: Finde drei (erweiterte) Nomen und drei
Pronomen, die Subjekt eines Satzes sein können!
3) Das Satzglied Prädikat ist von der
Wortart her immer ein Verb.
Beispiele: Clara schwimmt. Ihr plaudert.
Deine Aufgabe: Finde fünf Verben, die Prädikate eines
Satzes sein können!
4) In bestimmten Fällen sind gleich
mehrere Verben Prädikat, vor allem in
den Zeitformen Perfekt,
Plusquamperfekt und Futur.
Beispiele: Er hat gelogen. Du wirst sehen. Es hatte funktioniert.
Deine Aufgabe: Bilde in jeder dieser Zeitformen einen
Satz!
5) Sind mehrere Verben Prädikat, so
ändert sich nur ein einziges, wenn das
Subjekt sich von der Zahl her ändert
(d.h. wenn mehrere Personen eine oder
eine Person mehrere werden). Dieses
Verb bildet dann einen besonderen Teil
des Prädikats, nämlich die Personalform.
Beispiele: Er hat gelogen. Sie hatten gelogen.
Die Störche werden wegfliegen. Ein Storch wird wegfliegen.
Deine Aufgabe: Ändere in zwei ausgedachten Sätzen die
Subjekte so, dass du die Personalformen herausfinden
kannst. Unterstreiche die Personalformen dann doppelt
rot.
6) Besteht ein Prädikat aus nur einem
Verb, so ist dieses automatisch auch
Personalform!
Deine Aufgabe: Suche die Verben aus folgenden Wörtern
heraus!
gestern, schließen, neben, traben, sitzen, auf
7) In einem einfachen (also nicht
zusammengesetzten) Satz steht die
Personalform immer an der zweiten
Stelle, ist also das zweite Satzglied.
Beispiele: Am vergangenen Sonntag gingen wir spazieren.
Mit meiner Schwester streite ich manchmal.
Deine Aufgabe: Finde in meinen Beispielen die Personalformen
und unterstreiche sie doppelt rot! Unterstreiche die Subjekte
doppelt blau!
8) Man kann zwei Sätze miteinander
verbinden - sie bilden dann eine
Hauptsatzreihe. Logischerweise haben sie
dann zwei Subjekte, zwei Prädikate und
auch zwei Personalformen. Zur besseren
Übersicht setzt man zwischen die beiden
Hauptsätze ein Komma. (HS, HS)
Beispiel: Der Koch war in Hochform, er produzierte ein Menü
der Extraklasse.
Deine Aufgabe: Erfinde selbst eine solche Hauptsatzreihe und
unterstreiche die Personalformen.
9) ACHTUNG! Hat eine Aussage zwar
zwei Prädikate/Personalformen, aber
nur EIN Subjekt, so handelt es sich
um einen einfachen Satz - also wird
auch kein Komma gesetzt!
Beispiel: Ich laufe gerne mit unserem Hund um die Wette
und bin meistens der Schnellere.
Deine Aufgabe: Kennzeichne Subjekt und Prädikate in meinem
Beispiel und erfinde selbst einen ähnlichen Satz!
10) Verbindet man zwei Hauptsätze
mit einer Konjunktion (also mit einem
Bindewort), so gilt folgende Regel:
Ist das Bindewort „und“ bzw. „oder“,
kannst du ein Komma setzen. Bei
allen anderen Bindewörtern ist das
Komma Pflicht!
Beispiele: Silvia ist die Ältere von den beiden(,) und sie ist auch um
einiges vernünftiger.
Das werde ich mir merken, denn die Erfahrung war schmerzlich.
Deine Aufgabe: Denk dir eine Hauptsatzreihe mit „und“, eine
mit „oder“ und eine mit „denn“ aus!
11) Neben Subjekt und Prädikat gibt
es noch zahlreiche andere
Satzglieder, z.B.
Umstandsergänzungen. Wir kennen
unter anderem Zeit- oder
Ortsergänzungen.
Beispiele: Während des Essens läutete das Telefon. An
der Flussmündung liegt Steyr.
Deine Aufgabe: Unterstreiche die Orts- und Zeitergänzung grün!
12) Eine solche Umstandsergänzung
klingt oft besser, wenn man sie als
Satz formuliert:
Beispiele: Während wir aßen … Wo die Flüsse Enns und
Steyr zusammenfließen …
Deine Aufgabe: Mach aus den beiden folgenden
Umstandsergänzungen Sätze!
Nach unserem Heimkommen …
Bei unserem gewöhnlichen Treffpunkt …
13) Weil diese Satzarten eigentlich nur
„umgebaute Satzglieder“ sind, können sie nicht
sinnvoll alleine stehen. Auffällig ist, dass sie
gleich aufgebaut sind: Am Anfang steht immer
ein Bindewort (eine Konjunktion), und die
Personalform steht stets an der letzten Stelle.
Klarerweise verlangt ein solcher Satz einen
Hauptsatz - und muss durch ein Komma von
diesem getrennt werden. (HS, GS)
Beispiele: Wir lösten das Problem, indem wir einen
Freund um Hilfe baten.
Es dauerte lange, bis dieser zurückrief.
Deine Aufgabe: Kennzeichne die Personalformen und die
Bindewörter!
14) Gliedsätze sind nicht nur UmstandsErklärer. Häufig sind sie die eigentlichen
Informationsträger, besonders bei knappen
Hauptsätzen mit Verben der Mitteilung. Der
Hauptsatz könnte wohl theoretisch allein stehen
(„Er meinte.“ „Ihr dachtet.“), man will aber
mehr Information. Hier ist das Bindewort „dass“
(mit Doppel-s!) sehr häufig gefragt!
Beispiele: Sie sagte, dass sie jetzt heimfahren würde.
Gerda rief, dass sie jetzt genug habe.
Deine Aufgabe: Suche zwei weitere Beispiele nach diesem
Muster (Bindewort „dass“!)
15) Neben der Möglichkeit HS, GS gibt es
auch GS, HS. Beim Gliedsatz ist alles wie
immer (am Anfang Bindewort, am Ende
Personalform), beim Hauptsatz muss man
genauer hinsehen:
Beispiel: Wenn das nicht klappt, musst du das
nachlernen.
Man könnte meinen, der Hauptsatz könnte so nicht alleine stehen:
„Musst du das nachlernen.“ Außerdem scheint die Personalform an der
ersten und nicht an der zweiten Stelle zu stehen. Unter Punkt 12 siehst
du aber, dass ein Gliedsatz eigentlich ein umgewandeltes Satzglied ist der Gliedsatz ist also die Nummer eins im ganzen Satz, die Personalform
die Nummer zwei.
Und mit einem kleinen Trick geht alles in Ordnung: Vertausche bei
einem solchen HS einfach Prädikat und Subjekt, dann kann der Satz
sehr wohl allein stehen: „Du musst das nachlernen.“
(15 - HS, GS )
Deine Aufgabe: Setze die drei begonnenen Gliedsätze fort, kennzeichne
die Einleitewörter und die Personalformen und vergiss die Kommas
nicht!
Wenn es draußen …
Nachdem das erledigt …
Falls du nochmals zu spät …
16) Eine besondere Form des Gliedsatzes ist der
Relativsatz, der – wie der Name sagt – sich
auf etwas bezieht. Er erklärt das
(Pro)Nomen, auf das er folgt, näher und man
kann ihn mit „Was für ein?“ erfragen. Seine
Einleiteworte kann man häufig mit Artikeln
verwechseln.
Beispiele: Der Zahnarzttermin, der mir so lästig war, ist
zum Glück verschoben worden. (Was für ein Termin?)
Die Frau, die dort an der Bar sitzt, ist mir schon öfters
aufgefallen. (Was für eine Frau?)
Deine Aufgabe: Such zwei weitere Beispiele nach diesem Muster.
Übrigens enthält meine Erklärung am Kopf dieser Seite einen Relativsatz,
der NICHT mit der/die/das beginnt. Finde und kennzeichne ihn!
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