Vortrag

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Fachrichtung 6.1 Mathematik
Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik
Professor Dr. Anselm Lambert
Vorbereitungsseminar zum fachdidaktischen Praktikum APO 2003
Aufgaben im Mathematikunterricht
Aufgabenvariation
Sommersemester 2010
Referenten: Andreas Woll & Christian Bohnenberger
Inhaltsverzeichnis
1)
2)
3)
4)
5)
Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe
Variationsstrategien
Aufgabenbeispiele
Unterrichtsverlauf nach Schupp
Diskussion und Fazit
1) Unterschied
geschlossene vs.
offene Aufgabe
1) Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe




Geschlossene Aufgaben
Lösungsweg ist vorgegeben
es gibt nur eine eindeutige Lösung
algorithmisch
vgl. Büchter & Leuders 2005, 88f.
1) Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe





Folgen geschlossener Aufgaben
Sätze werden auswendig gelernt, um damit
Aufgaben schematisch durchzurechnen
Aufgaben erscheinen nur im Kontext Schule
wichtig
Sinn bestimmter Verfahren geht verloren
keine Authentizität, wenn offene Aufgabentypen
fehlen
Vgl. Büchter & Leuders 2005, 89.
1) Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe

Offene Aufgaben
 mehrere Lösungswege



Ergebnis ist unbekannt
nicht immer eindeutige Lösung
Authentizität
vgl. Büchter & Leuders 2005, 88.
1) Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe

Folgen offener Aufgaben
 Alltagsbezug
 Kreativität wird gefördert
 Intensität der Auseinandersetzung mit den
Aufgaben wird erhöht (verschiedene Lösungen)
Vgl. Büchter & Leuders 2005, 90.
1) Unterschied geschlossene vs. offene
Aufgabe
Beispiel für eine offene Aufgabe:
Aufgabe: Berechne die Fläche Australiens?
2)
Variationsstrategien
2) Variationsstrategien
a)
Geringfügig Ändern („Wackeln“)
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen. Was kannst du
feststellen?
Variation:
Addiere zwei aufeinander folgende
natürliche Zahlen! Was kannst du feststellen?
http://www.math.uni-augsburg.de/prof/dida/studium/lehre/ss09/lesewa_lehren_lernen/material/vorlesung_4_lesewa.pdf
2) Variationsstrategien
a)
Geringfügig Ändern („Wackeln“)
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 4x – 8.
2) Variationsstrategien
b)
Analogisieren („Ersetzen“ bzw. „Ändern“
(von Bedingungen)
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende natürliche
Zahlen. Was kannst du feststellen?
Variation:
Multipliziere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen! Was kannst du feststellen?
http://www.math.uni-augsburg.de/prof/dida/studium/lehre/ss09/lesewa_lehren_lernen/material/vorlesung_4_lesewa.pdf
2) Variationsstrategien
b)
Analogisieren („Ersetzen“ bzw. „Ändern“
(von Bedingungen)
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Man bestimme die Extrempunkte der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
2) Variationsstrategien
c)
Verallgemeinern („Weglassen“ (von
Bedingungen))
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen. Was kannst du
feststellen?
Variation:
Addiere n aufeinander folgende
natürliche Zahlen! Was kannst du feststellen?
2) Variationsstrategien
c)
Verallgemeinern („Weglassen“ (von
Bedingungen))
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + bx + c.
2) Variationsstrategien
d)
Spezialisieren („Hinzufügen“ (von
Bedingungen))
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen. Was kannst du
feststellen?
Variation:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen, von denen die erste
gerade ist! Was kannst du feststellen?
2) Variationsstrategien
d)
Spezialisieren („Hinzufügen“ (von
Bedingungen))
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Man bestimme die positiven Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
2) Variationsstrategien
e)
Umkehren („Richtung wechseln“)
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen. Was kannst du
feststellen?
Variation:
Bestimme drei Zahlen, deren Summe
durch 3 teilbar ist.
2) Variationsstrategien
e)
Umkehren („Richtung wechseln“)
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Finde weitere quadratische Funktionen mit
diesen Nullstellen.
2) Variationsstrategien
f)
Kontext ändern („Rahmen wechseln“)
Beispiel 1:
Addiere drei aufeinander folgende
natürliche Zahlen. Was kannst du
feststellen?
Variation:
Man bestimme drei positive Zahlen. Wie groß
ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Summe
der drei Zahlen durch 3 teilbar ist?
http://www.math.uni-augsburg.de/prof/dida/studium/lehre/ss09/lesewa_lehren_lernen/material/vorlesung_4_lesewa.pdf
2) Variationsstrategien
f)
Kontext ändern („Rahmen wechseln“)
Beispiel 2:
Man bestimme die Nullstellen der
quadratischen Funktion x² + 2x – 8.
Variation:
Man bilde das Quadrat einer natürlichen Zahl.
Anschließend addiere man das Doppelte
dieser Zahl dazu und subtrahiere von der
Summe 12. Die Gesamtsumme ergibt nun -4.
Finde eine Zahl, die diese Bedingung
erfüllt.
3)
Aufgabenbeispiele
3) Aufgabenbeispiele
Aufgabe 1: Der Uhrzeiger
Wie viele Umdrehungen macht der
Sekundenzeiger einer Uhr an einem Tag?
Schupp 2002, 173ff.
3) Aufgabenbeispiele
Aufgabe 2: Das Drahtmodell
Aus Draht soll ein Quader hergestellt
werden, der 15cm lang, 8cm breit und 4cm
hoch ist. Wieviel Draht braucht man dazu?
Schupp 2002, 79ff.
3) Aufgabenbeispiele
(optional)
Aufgabe 3: Riesenrad
http://www.math.uni-magdeburg.de/reports/2007/TechReportLeneke2007.pdf
(eingesehen am 31.05.10 21:40)
Der Durchmesser des Wiener Riesenrades im
Prater beträgt 61 m.
a) Wie viel m legt ein Tourist in einer Gondel bei einer
Umdrehung des Riesenrades zurück?
b) Angabe in einem Prospekt: Das Riesenrad dreht sich mit
einer Geschwindigkeit von 0,75 m pro Sekunde. Wie
lange braucht das Riesenrad für eine Umdrehung (ohne
Halt)?
4) Unterrichtsverlauf
nach Schupp
4) Unterrichtsverlauf nach Schupp
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
Vorstellung der Initialaufgabe und Lösung der Aufgabe
im Plenum auf verschiedene Arten (10min)
Schüler variieren die gelöste Aufgabe (15min)
Sammeln der Variationsvorschläge der Aufgabe (20min)
Analyse (Strukturierung und Bewertung) der Vorschläge
im Plenum (5min)
Aufteilen variierter Aufgaben in der Klasse
Lösung der variierten Aufgaben (15min)
Vorstellung der Lösungen (20min)
(Zeitangaben für Seminarsitzung)
vgl. Schupp 2002, 21-25.
5) Diskussion und
Fazit
Literaturverzeichnis

Schupp: Thema mit Variationen Aufgabenvariation im
Mathematikunterricht, Hildesheim 2002

Büchter&Leuders: Mathematikaufgaben selbst entwickeln. Lernen
fördern – Leistung überprüfen, 2005

http://sinus-transfer.unibayreuth.de/module/modul_1weiterentwicklung_der_aufgabenkultur/
thema_mit_variationen/variation_einer_aufgabe/strategien.html
(eingesehen am 08.05.10 18:19)
http://www.math.uniaugsburg.de/prof/dida/studium/lehre/ss09/lesewa_lehren_lernen/ma
terial/vorlesung_4_lesewa.pdf (insbesondere Folie 29 und 30)
(eingesehen am 13.05.10 16:43)
http://www.math.unimagdeburg.de/reports/2007/TechReportLeneke2007.pdf
(eingesehen am 18.05.10 8:56)


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