Fachhochschule Gelsenkirchen Lehrveranstaltung: Einführung Public Relations Dozent: Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier Team: Thema: Daniela Gajic, Ninja Sherin Krüger, Laki Karavasilis und Stefan Brungs Corporate Communications 1. Corporate Identity 1.1 Kleine Geschichte • traditionelle Periode • Marken-Periode (20er-Jahre) • Design- Periode ( ab 1945, nach dem zweiten Weltkrieg) • Image-Periode (Mitte der 50er-Jahre) • Strategie-Periode (Anfang der 70er) 1.2 Übersetzung • Corporate (engl.) bedeutet sowohl Kooperation, Verein, Gruppe, Unternehmen und Zusammenschluss als auch vereint, gemeinsam und gesamt • Identity (engl.) bedeutet Identität 1.3 Zusammengefasst • Es geht um eine Organisation als Ganzes, sei es beispielsweise ein Unternehmen, ein Verband, ein Verein oder eine Partei • CI beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen „Wer bin ich?“, „Was kann ich?“ „Wer bin ich in den Augen anderer?“ 1.4 Corporate Identity Management • „CI Management ist die systematische und langfristige Gestaltung des gemeinsamen Selbstverständnisses einer Organisation über seine Persönlichkeit“ Die Organisation muss intern sowie extern harmonieren • Schritte: Das gemeinsame Selbstverständnis einer Organisation erkennen, bestimmen, vermitteln, kontrollieren 1.5 Bestandteile CIM • Unternehmenskultur • Unternehmensimage • Unternehmensleitbild • Instrumente 1.6 Instrumente • Corporate Design (Erscheinungsbild) • Corporate Behaviour (Verhalten) • Corporate Communications (Kommunikation) „Die CIM-Instrumente vermitteln das angestrebte Selbstverständnis in Design, Kommunikation und Verhalten“ 2. Corporate Communications 2.1 Definition (Claudia Mast) CC ist die Gesamtheit der nach innen und außen gerichteten Kommunikationsaktivitäten eines Unternehmens mit dem Ziel, die Meinungen, Einstellungen oder Verhaltensweisen der Stakeholder zu beeinflussen oder zu verändern. 2.2 Definition (Dieter Herbst) Die CC umfasst sämtliche Kommunikationsinstrumente des Unternehmens: Werbung, Public Relations, Sponsoring und Verkaufsförderung. Das strategische Gesamtkonzept ist entscheidend für das Unternehmensimage. 2.3 Ziele der CC • Vermittlung von Firmenidentität durch strategisch geplante und widerspruchsfreie Kommunikation • Marktpositionierung • Festigung der Markposition • Zufriedenstellung und Selbstverständnis aller Beteiligten zur Unternehmenspersönlichkeit 3. Werbung 3.1 Geschichte • Erste Funde kommerzieller Werbetafeln sind aus den Ruinen von Pompeji bekannt • Marktschreier, die von Markt zu Markt zogen, priesen bereits im Mittelalter Waren und Dienstleistungen an • Moderne Werbung nahm 1850 ihren Anfang. Die industrielle Revolution führte zur Massengesellschaft und Massenproduktion und die Verkaufsförderung sowie Kundenbindung rückte in den Vordergrund • Früher: Werbung/Produkt/Firmengründer machten Image des Unternehmens aus (z.B. Henry Ford, Werner von Siemens, Max Grundig) • Heute/Zukunft: Unternehmen müssen Image durch Kommunikationsstrategien schaffen und aufrecht erhalten da Werbung in den Hintergrund rückt (z.B. durch Verbot von Werbung (Zigaretten) 3.2 Eigenschaften • Beeinflussung durch Kommunikation • Versuch, wie Public Relations, Meinungen, Einstellungen und Verhalten zu beeinflussen (Werbung jedoch direkt, PR eher indirekt) • Platz in den Medien wird bezahlt • Absichten sind erkennbar und durch erkennbaren Versuch der Beeinflussung unglaubwürdiger als PR 3.3 Werbeträger • Personen • Verpackung • Plakat • Fahrzeug • Give-aways 3.4 Werbemittel • Motto/Slogan • Logo • Spot • Plakat • Aufkleber • Product Placement • (Verbal Placement: „…meine schöne Rolex“ / Visual Placement: Produkt wird gezeigt) 3.5 Werbemedien • Kino • Zeitung • Textilien • Messestand • Website 3. 6 Werbebotschaft • Produkt / Dienstleistung • Corporate Identity 3.7 Werbewirkung A.I.D.A. – das Grundmodell der Werbewirksamkeit, ist ca. 1900 in den U.S.A. entstanden. Obwohl mittlerweile modernere Theorien angewandt werden gilt die A.I.D.A. Formel als Grundlage zur Benennung des Käuferverhaltens. Attention - Die Aufmerksamkeit des Kunden wird erregt. Interest - Er interessiert sich für das Produkt. Desire - Der Wunsch nach dem Produkt wird geweckt. Action - Der Kunde kauft das Produkt. 4. Gestaltungsmittel • Layout • Farb- und Schriftbild • Bild, Lichttemperatur • Sound Engineering • Beduftung • Gewicht 4.1 Logo • Wortmarke (z.B. Persil) • Bildmarke ( z.B. Mercedes-Stern) • Wortbildmarke (z.B. ThyssenKrupp, Dekra) 4.2 Eye-Catcher soll die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine bestimmte (Werbe-) Botschaft lenken. Ein Eye-Catcher kann z.B. ein Foto oder eine Grafik sein- aber auch eine auffällig große Schlagzeile. 4.3 Key Visual ein immer wieder auftauchendes Motiv, Maskottchen, oder Bilderwelten (z.B. Marlboro Country) 5. Public Relations • • Der Begriff Public Relations (PR) wurde das erste mal 1882 in USA verwendet, hat sich weltweit erst in den zwanziger Jahren durchgesetzt Im deutschsprachigen Raum ist der Begriff PR Synonym für Öffentlichkeitsarbeit 5.1 Definitionen Public Relations ist das bewusst geplante und dauerhafte Bemühen Verständnis und Vertrauen in der Öffentlichkeit aufbauen und zu pflegen. (Albert Oeckl 1909 - 2001) Professor für Sozialpsychologie und PR unter anderem an der Universitäten Heidelberg, Augsburg und Rom. 1958 Mitbegründer der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG). Öffentlichkeitsarbeit ist das Management der Kommunikation von Organisationen mit deren Bezugsgruppen. (Dieter Herbst) PR-Experte, Autor der Bücher Public Relations und Corporate Identity, Gastprofessuren an Universitäten in Deutschland, Österreich und Schweiz. Öffentlichkeitsarbeit meint also die Pflege öffentlicher Beziehungen und ist darauf ausgerichtet die durch Kommunikation vermittelte Wirklichkeit mit zugestalten 5.2 Kommunikationsziele einer Organisation sind • Kooperationsangebote • Bekanntheitsgrad/Reichweite steigern • Verkauf vor- und nachbereiten • Kundenbindung (Customer Care) • Customer Relationship Management • Übernahme verhindern/fördern • Imagegewinn oder Änderung • Branding (Markenführung) • Investor Relationship • Personal Akquisition • Corporate Image 6. PR Werbung Werbung und PR werden häufig miteinander verwechselt. Im Gegensatz zur Werbung die eine Einwegkommunikation darstellt, geht es in der PR jedoch um die Entwicklung eines Dialogs mit den Zielgruppen. • Werbung zielt auf die unmittelbare Auslösung einer Kaufentscheidung oder auf die Anspruchnahme einer Dienstleistung ab, dazu wendet sie sich über Werbemittel an den bestehenden potentiellen Kunden • Aufgrund ihrer eindeutig kommerziellen Beeinflussungsabsicht wirkt Werbung jedoch wenig glaubwürdig • PR hingegen versucht nicht nur für einzelne Produkte oder Dienstleistungen, sondern in erster Linie für die Organisation als ganzes eine Atmosphäre des Vertrauens und Verständnis zu schaffen • Die Zielgruppe der PR ist hier wesentlich breiter 6.1 Zielgruppen • Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Politiker, Journalisten, Aktionäre, Behörden, Verbände, Nachbarn, kritische Gruppen 6.2 Mittel • Um ihre Zielgruppen zu erreichen geht die PR den Umweg über Medien • Im Rahmen von Pressearbeit werden z.B. Presseinformationen an Medien weitergegeben die meistens mehr oder weniger stark bearbeitet veröffentlicht werden • Durch den Zwischenschritt der journalistischen Bearbeitung erhalten PR Informationen in der Wahrnehmung der Mediennutzer die notwendige Objektivität und somit auch eine wesentlich höhere Glaubwürdigkeit als Werbebotschaften 6.3 PR Werbung Fazit • Werbung und PR sind zwei voneinander unabhängige Kommunikationsbereiche, die einander ergänzen. Gemeinsam stellen sie einen wesentlichen Teil der Gesamtkommunikation einer Organisation dar • In der Praxis gibt es jedoch Beispiele die sich weder der PR noch der Werbung klar zuordnen lassen; bestes Beispiel sind Advertorials, Werbeanzeigen also die den Anschein eines Redaktionellen Beitrags erwecken sollen 7.1 Interne PR (z.B. Mitarbeiterkommunikation) • Für die Mitarbeiter Kommunikation stehen eine Reihe von Mittel zur Verfügung: Schwarzes Brett, Betriebsversammlung, Intranet, Feiern, Schulungen und Mitarbeiterzeitschrift Beispiel Mitarbeiterzeitschriften: In den neunziger Jahren vermuteten Sachverständige in Deutschland zwischen 500 und 600 Mitarbeiterzeitschriften. Die Auflage pro Titel lag durchschnittlich bei 14.000 Exemplaren, woraus sich eine Gesamtauflage (pro Ausgabe) von etwa 7,7 Millionen und eine Reichweite von 21 Millionen Lesern errechnen. Allein die Werkszeitschrift von Siemens erschien mit 200.000 Exemplaren pro Ausgabe. Dies entsprach in den frühen Neunzigern z.B. der Verkehrsauflage der bundesdeutschen Frankfurter Rundschau. 7.2 Externe PR (z.B. Kundenkommunikation) • Für Externe PR stehen als Mittel wie schon bereits erwähnt Medienarbeit, aber auch Anzeigen, Broschüren, Filme, audiovisuelle Medien, Internet, Veranstaltung von Aktionen wie Ausstellungen und Kongresse, Unterstützung von Veranstaltungen in der Bereichen Kultur, Sport und Soziales (SPONSORING), Kundenzeitschrift Beispiel Kundenzeitschrift: Kundenzeitschriften werden von Organisationen zum Zwecke von Kundenbindung, Kundengewinnung, Öffentlichkeitsarbeit (Imagebildung) und Absatzförderung in der Regel kostenlos herausgegeben. • 3500 Titel • Tendenz steigend • z.B. ADAC Motorwelt, Apothekenumschau, Mercedes Mag, IKEA Family • Auflagestärksten Titel: ADAC Motorwelt – 13.834.273 • Apothekenumschau A+B – 8. 463. 147 8. Sponsoring 8.1 Definition Sponsoring bedeutet die Bereitstellung von Geld, Sachmitteln oder Dienstleistungen durch Unternehmen zur Förderung von Firmen, Projekten, Vereinen. Dadurch erreicht man gleichzeitig Ziele der eigenen Unternehmenskommunikation. 8.2 Prinzip: Leistung Gegenleistung 8.3 Einsatzgebiete • Sport • Kunst • Kultur 8.4 Sinn und Zweck • Förderung des Empfängers • Marketing • Kommunikation / Kommunikationspolitik Imagetransfer • Auf das eigene Unternehmen aufmerksam machen Teil der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung 8.5 Voraussetzungen • Ausrichtung an Leitbild des Unternehmens • Ergänzung von Werbung, Verkaufsförderung und Public Relations – alleine nicht tragbar • Gezielter Einsatz – Streuung vermeiden • Langfristige Einsätze von Sponsoren sind effektiver um ein Image auf zu bauen. 8.6 Vorteile • Zielgruppe kann in nicht kommerziellen Situationen angesprochen werden • Positives Image der Person/der Gruppe kann für eigene Zwecke genutzt werden • Zielgruppe kann vergrößert werden • Kommunikationsbarrieren können überwunden werden • Massenmedien können als Multiplikator genutzt werden • Steigerung des Bekanntheitsgrades wird ermöglicht • Die Motivation der Mitarbeiter wird verbessert 8.7 Nachteile • Hohes Risiko wenn eine Abhängigkeit von Einzelpersonen oder Events besteht • Erfolgskontrolle schlecht messbar • Keine genaue Zielgruppenabgrenzung vorhanden • Eingeschränkte Verfügbarkeit des Sponsoringobjekts • Setzt Bekanntheitsgrad des Sponsors voraus • Probleme mit Glaubwürdigkeit von Sponsor und Gesponsorten möglich