Semestereröffnungsumtrunk: Mittwoch, 26.10.2005, 19.00 Uhr in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte Inhalt Aktuelle Veränderungen in der Historischen Anthropologie Seite 2 Zu den Studiengängen Seite 4 Themenfelder Seite 9 Studienpläne Seite 11 Studienberatung Seite 15 Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse Seite 16 Überblick über die Lehrveranstaltungen Seite 17 Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Seite 21 Die Fachschaft Anthropologie stellt sich vor Seite 37 1 Aktuelle Veränderungen in der Historischen Anthropologie Schließung des Haupt- und Nebenfachstudiengangs Historische Anthropologie Aufgrund der in den letzten Semestern enorm angewachsenen Zahl der Studierenden der Historischen Anthropologie und wegen der daraus resultierenden Kapazitätsprobleme haben die Vertreter der Fächer, die diese Studiengänge anbieten, am 15. November 2004 deren Aufhebung beschlossen. Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät hat am 29. November 2004 zugestimmt, so daß niemand mehr ein Magister- oder auch Promotions-Studium in Historischer Anthropologie aufnehmen kann. Dies hört sich dramatischer an als es ist: Zum WS 2006/07 hätten diese (wie auch alle anderen) MagisterStudiengänge aufgrund eines Beschlusses der Philosophischen Fakultät ohnehin aufgehoben und in gestufte Studiengänge (BA- und MA-Studiengänge) umgewandelt werden müssen. Die Aufhebung wurde also lediglich um ein Jahr vorgezogen, indem die Möglichkeit, zum WS 2005/06 noch ein letztes Mal das Studium zu beginnen, nun nicht mehr besteht. Ziel dieser Entscheidung war es, die Bedingungen für die jetzt Studierenden zu verbessern. Das (NF-)Studium der Biologischen Anthropologie ist von diesen Veränderungen nicht betroffen. Verbesserung der Studienbedingungen Die Kapazitäten für die spezifischen, nur für Studierende der Historischen Anthropologie angebotenen Lehrveranstaltungen (v.a. die Proseminare „Einführung in die Historische Anthropologie“ und die Hauptseminare zu „Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung“) wurden in den letzten Semestern aufgrund der vielen Neuanfänger v.a. für die Proseminare „verbraucht“. Mit der Schließung der Studiengänge für Neuanfänger sind diese Kapazitäten jetzt frei, so daß vermehrt spezifische historischanthropologische Lehrveranstaltungen v.a. für das Hauptstudium und die Examensvorbereitung angeboten werden können. Für einen erfolgreichen Abschluß des Studiums der jetzt Studierenden sind die Bedingungen fortan also besser als zuvor. Letzte Prüfungstermine Die Gemeinsame Kommission der Philologischen, Philosophischen und Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät (GeKo), das zuständige Gremium, hat die Zeitpunkte der letzten Prüfungsmöglichkeiten im Fach Historische Anthropologie folgendermaßen festgelegt: Orientierungsprüfungen müssen spätestens bis zum 31.3.2007, Zwischenprüfungen bis zum 30.9.2008 abgelegt sein. Die Anmeldung zur Magisterprüfung muß bis spätestens zum 30.9.2010 erfolgen. Das Studium der grundständigen Promotion kann bis zum 31.12.2011 abgeschlossen werden. Zukunft: Master-Studiengang Historische Anthropologie Die um ein Jahr vorgezogene Aufhebung des Studiengangs Historische Anthropologie ist letztlich Teil einer grundlegenden Veränderung, die das Studium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg – wie auch an allen anderen deutschen Universitäten – erfahren wird. Anstelle der Magisterstudiengänge, die bisher relativ selbständig und frei studiert werden konnten und bei denen es die Möglichkeit gab, interdisziplinäre Umwege zu gehen, sich individuell zu bilden und persönlich zu entwickeln, wird es gestufte, kurze, relativ verschulte Studiengänge geben, die nach sechs (BA) bzw. 4 Semestern (MA) zu beenden sein werden. Die Fächer, die bisher die Historische Anthropologie getragen haben, planen, diesen interdisziplinären Studiengang auch unter den neuen Bedingungen fortzusetzen. Die Philosophische Fakultät und das Rektorat haben diese Pläne ausdrücklich befürwortet. Da ein sechssemestriger, für Studienanfänger angebotener BA aufgrund der Schwierigkeit der Lehrinhalte als nicht praktikabel erscheint, soll in Zukunft ein viersemestriger Master-Studiengang angeboten werden. Erste Planungen sehen vor, daß der Studiengang – neben einem Einführungsmodul – aus den Hauptmodulen Biologische und Psychologische Anthropologie (Biologie und Psychologie), Historische Anthropologie (Alte Geschichte und Geschichte), Zeitgeschichtliche Anthropologie (Soziologie und Ethnologie) und Theorie der Anthropologie (Philosophie 2 und Geschichte der Medizin) bestehen wird. Der Zeitpunkt der Einführung wird u.a. von den Entwicklungen der Studiengänge der beteiligten Fächer abhängen. Organisatorisches Auch in organisatorischer Hinsicht hat sich eine Änderung ergeben: Nach dem Ausscheiden von Frau Rauschenberger werden alle Angelegenheiten, die bisher von ihr erledigt wurden (Anmeldungen zu Seminaren, Ausgabe von Orientierungs- und Zwischenprüfungszeugnissen etc.), an Frau Ricarda Berthold, Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte (KG I, Raum 1192), übergehen. Frau Berthold steht täglich nachmittags (auch in dieser Hinsicht also eine Verbesserung) zu Ihrer Verfügung. Ansonsten (Studienberatung etc.) bleibt alles beim alten. Herr Schnurbusch und ich sind zu den üblichen Sprechstundenzeiten erreichbar. Noch ein letztes Wort an die Studierenden der Historischen Anthropologie angesichts der beschriebenen Änderungen: Betrachten Sie sich nicht als „Auslaufmodelle“! Das Gegenteil ist der Fall: Sie gehören zu den Letzten, die das Privileg haben, im Sinne einer fast 200 Jahre alten, außerordentlich erfolgreichen deutschen Universitätstradition „richtig“ zu studieren. Nutzen Sie dieses Privileg. Vielleicht kommt bald eine Zeit, in der Absolventen wie Sie knapp und gesucht sind. Schließlich: Wie immer sind Sie alle zum Semestereröffungsumtrunk der Historischen Anthropologie eingeladen. Er findet diesmal am Mittwoch, den 26. Oktober 2005, 19 Uhr, in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte statt. Aloys Winterling 3 Zu den Studiengängen Historische Anthropologie - Biologische Anthropologie Die Studiengänge entsprechen dem Bemühen, naturwissenschaftlich-medizinische, sozial- und geisteswissenschaftliche Fragestellungen zu einer Lehreinheit zu verbinden, weil der Mensch einerseits Teil der Natur ist, andererseits die Fähigkeit besitzt, sich zur Natur und zu sich selber zu verhalten, sein Umfeld in einem umfassenden Sinne zu gestalten, Kultur hervorzubringen. Getragen werden die Studiengänge von den Fächern von den Fächern Biologische Anthropologie, Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte, Geschichte, Medizingeschichte, Soziologie, Ethnologie, Philosophie, Provinzialrömische Archäologie und Orientalistik. Lehrveranstaltungen, die auf den Studiengang angerechnet werden können, bietet außerdem das Fach Psychologie an. Der Begriff Anthropologie ist nach seiner wörtlichen Bedeutung vage und viel zu wenig abgegrenzt, um eine ausreichende inhaltliche Präzision zu liefern. Daher bemüht man sich seit jeher, durch Präzisierungen deutlich zu machen, von welcher wissenschaftlichen Seite her man sich mit dem Menschen beschäftigt. In Mitteleuropa versteht man unter der Fachdisziplin Anthropologie in der Regel die Wissenschaft von der biologischen Variabilität des Menschen. Die Biologische Anthropologie ist dabei diejenige wissenschaftliche Disziplin, die sich primär mit der physischen Seite des Menschen, aber auch deren kultureller Überformung beschäftigt. Die „Lehre vom Menschen“, wie die biologische Richtung der Anthropologie auch traditionell genannt wird, beinhaltet so unterschiedliche Bereiche wie die Suche nach dem evolutionsbiologischen Ursprung des Menschen, bis hin zum Homo sapiens, dessen geographische Differenzierung und heutige Verbreitung über die Kontinente, aber auch die Beschäftigung mit seiner physischen Gestalt, den körperlichen Funktionen und deren Störungen in ihrem umweltbedingten Kontext. In England, den USA und anderen Ländern mit englischer Sprache oder Kultureinfluss ist mit der Biological Anthropology (oder Physical Anthropology, Human Biology), nur ein Teil der dortigen Anthropologie abgedeckt. Die umfassendere Sichtweise der Anthropologie drückt sich in der Fachrichtung der Cultural Anthropology aus, wobei Anthropologie umfassend als Überbegriff für all das verstanden wird, was man bei uns den Humanwissenschaften zuschreibt, d.h. neben der biologischen Anthropologie gehören dazu auch die Kultur- und Sozialwissenschaften (z.B. Ethnologie, Ur- und Frühgeschichte, Archäologie, Volkskunde, Soziologie, Linguistik). Auch in Mitteleuropa ist die Biologische Anthropologie keine isolierte Disziplin, sondern hat vielseitige Beziehungen zu Nachbardisziplinen, vor allem zur Humangenetik. Die Biologische Anthropologie kooperiert auch hier eng mit den Kultur- und Sozialwissenschaften, doch stellen diese vollständig selbständige Disziplinen dar. Die Biologische Anthropologie beschäftigt sich mit dem Menschen als lebendem Teil der Natur in seiner Abhängigkeit von seinen genetischen Anlagen und modifizierend wirkenden Umweltfaktoren und kann damit definiert werden als "Biologische Variabilität des Menschen in seiner zeitlichen und räumlichen Ausdehnung". Ein klassisches Thema der Biologischen Anthropologie ist die 1. Erforschung der menschlichen Stammesgeschichte (Paläoanthroplogie) Es wird der Weg nachvollzogen, „wie der Mensch zum Menschen wurde“. Dies beinhaltet die Rekonstruktion der Fossilgeschichte der Hominiden, um die rein physischen Veränderungen zu erkennen. Um sie aber erklären zu können, bedarf es eines Wissenschaftskonzeptes, das die beobachteten anatomischen Konstruktionen in einen zeitlichen und räumlichen Kontext stellt. Dazu wird untersucht, unter welchen Umweltbedingungen sich bestimmte Veränderungen etablieren konnten (Konzept der biologischen Adaptation). Vor allem der Weg des Menschen „out of africa“ in der Hominidenevolution ist hier zentraler Forschungsgegenstand. Dabei beschränkt sich die Anthropologie nicht auf den Menschen allein, sondern bezieht die systematisch nahestehenden höheren Affen (Primaten) und deren Stammesgeschichte ein. Die Bearbeitung der Fossilfunde – deren Anzahl in den beiden letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat – verlangt zwingend die Integration weiterer Fachgebiete wie der vergleichenden Anatomie, Botanik, Geologie, Klimatologie und Ökologie. Bessere Methoden zur absoluten Altersbestimmung und innovative Denkansätze führten seit den siebziger Jahren hier zu komplexen Modellbildungen (z.B. zur Out-of-Africa-Theorie, die von einem uniregionalen Ursprung des modernen Menschen [H. sapiens] ausgeht; dazu im Gegensatz steht das multiregionale Modell von der Entstehung des modernen Menschen). Die Informationen aus den kooperierenden Fachgebieten dienen dabei u.a. dazu, mögliche Faktoren zu erkennen, die zufällig entstandene genetische Veränderungen 4 selektiert bzw. den Prozess der Menschwerdung anderweitig beeinflusst haben. In ihren jüngeren Epochen wird die Paläoanthropologie zur Bevölkerungsgeschichte und mündet in die Prähistorische Anthropologie. 2. Prähistorische Anthropologie Der Übergang in die Prähistorische Anthropologie ist fließend. Von ihr spricht man in der Regel im Anschluss an die Fossilgeschichte, die mit dem Auftreten des neuzeitlichen Menschen (Homo sapiens) endet. Die Prähistorische Anthropologie beschäftigt sich mit jüngeren Skelettfunden, die zeitlich bis in historische Zeiten und sogar bis in die Frühe Neuzeit reichen. Kooperationen mit Nachbardisziplinen betreffen – im weitesten Sinne – Grundlagenfächer wie die Klimatologie, Bodenkunde und Anthropogeographie, Historische Biowissenschaften wie die Paläoethnobotanik, Archäozoologie und Medizingeschichte, Historische Sozial- und Kulturwissenschaften wie die Ur- und Frühgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Soziologie, Ethologie, Linguistik, Demographie sowie die Archäometrie. Unter dem Begriff Archäometrie sind diejenigen naturwissenschaftliche Methoden systematisiert, die zur Untersuchung von Sachüberresten im Sinne der allgemeinen historischen Quellenkunde herangezogen werden. Zu Sachüberresten zählen körperliche und organische Überreste, Bauwerke, Gerätschaften, Kunst- und Gewerbeerzeugnisse, aber auch Landschaftselemente, Böden und Landschaftsformen (B. Herrmann). Zu den Gegenständen der Prähistorischen Anthropologie gehören nicht nur Fragen der Bevölkerungsgeschichte, sondern auch solche der Ethnogenese (Untersuchung regionaler Bevölkerungen [Ethnien], die sich einer biologischen Abstammungsgemeinschaft zurechnen, unter dem Aspekt ihrer Herkunft und Ausbreitung, dazu kommt die demographische Rekonstruktion früherer Bevölkerungen (Paläodemographie) und die Erschließung der Krankheitsbelastung des Menschen in früheren Zeiten (Paläopathologie). Ein Ziel der Prähistorischen Anthropologie ist die Untersuchung der Frage, inwieweit Veränderungen der Umwelt auf die untersuchten Populationen differenzierend wirken, wie die jeweiligen Lebensbedingungen die biologische Natur des Menschen prägen und wie Umweltveränderungen den Menschen prägen. Eine der modernsten Arbeitsrichtungen der (Prä)Historischen Anthropologie stellt damit zweifellos die Umweltforschung dar. Die körperlichen Überreste des Menschen, welche die Prähistorische Anthropologie untersucht, sind ein bedeutendes Quellenmaterial. Aus ihnen lassen sich u.a. individuelle biologische Daten wie Alter, Geschlecht, Körperhöhe, Krankheiten und besondere Merkmale erschließen. Werden diese Individualdaten miteinander verbunden, ergeben sich daraus Aussagen über die biologischen Marker einer ehemaligen Bevölkerung. Die aus den Individualdaten auf der Bevölkerungsebene ableitbaren Aussagen zum Altersaufbau, zur Geschlechterrelation, zur Kindersterblichkeit und zur Krankheitsbelastung sind zugleich auch fundamentale sozialgeschichtliche Daten. In jüngster Zeit haben sich die methodischen Möglichkeiten der Prähistorischen Anthropologie durch die Einbeziehung der molekularen Ebene stark erweitert. Damit gewann die Rekonstruktion von Lebensgewohnheiten des Menschen anhand der Analyse von Spurenelementen und stabilen Isotopen an Gewicht (damit werden Aussagen zu lokalen ökologischen Gegebenheiten [Ressourcen], Subsistenzstrategien, zu differentieller Ernährung, Migration, Handelsbeziehungen u.a. möglich) und hat sich durch die aDNA-Analyse (Analyse alter DNA) das methodische Spektrum und die Sicherheit von Aussagen zur individuellen Geschlechtsbestimmung, zur Verwandtschaft von Individuen (Familienanalyse) und Gruppen (Interpopulationsanalyse) sowie die Identifizierung von Krankheiten (z.B. Tuberkulose) erheblich verbessert. Auf der Grundlage der Merkmalsvariabilität einschließlich ihrer genetischen Basis fußen weitere Gebiete aus der Biologischen Anthropologie, mit denen wir uns im Rahmen der neuen Studiengänge u.a. beschäftigen: Geographische Anthropologie, vergleichende Bevölkerungsbiologie und Soziobiologie. Die Geographische Anthropologie (oder Ethnische Anthropologie) widmet sich in ihrer heutigen Bedeutung Fragen nach der regionalen Differenzierung ethnischer Gruppen, d.h. sie untersucht die geographische Merkmalsverteilung und fragt nach deren Ursachen. In der Bevölkerungsbiologie werden z.B. biologische und demographische Aspekte der Bevölkerungsentwicklung im Verlauf der Geschichte bis zur Gegenwart betrachtet, also etwa der Aspekt der Migration, der schon für den frühen Homo sapies Bedeutung hat. Die Soziobiologie untersucht die evoluierten Mechanismen, die tierisches und menschliches Sozialverhalten bestimmen. Einsichten aus Genetik, Verhaltensforschung und Ökologie werden dabei zu einem aktuellen Bild von der Biologie des sozialen Miteinanders zusammengefügt. Es ist dies ein sehr modernes, wenn auch kontrovers diskutiertes Arbeitsgebiet der Anthropologie. Gerade hier werden aber auch die für unseren Studiengang so relevanten Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur besonders deutlich, etwa in der Betrachtung der Kooperation und der Konflikt in sozialen Gruppen, in der Beziehung der Geschlechter und im Eltern-Kind-Verhältnis. 3. Aktuelle anwendungsorientierte Arbeitsgebiete der biologischen Anthropologie 5 Besondere anwendungsbezogenen Fragestellungen haben sich in den letzten Jahren entwickelt. Die entsprechenden Forschungsfelder betreffen u.a. die Forensische Anthropologie (z.B. Taphonomie, Identifizierung, Verifizierung), die Industrieanthropologie (z.B. Gestaltung der körpernahen Umwelt), Somatologie (Variabilität körperlicher Merkmale), Humanphysiologie (Biomechanik, Hormonhaushalt), Alternsforschung (z.B. Biogerontologie) und die Biodemographie (z.B. Morbiditäts-, Mortalitätsstrukturen, Sterblichkeitsdisparitäten, Migration). In den genannten Bereichen gibt die biologische Anthropologie häufig konzeptionelle Anregungen und bringt fachspezifische Forschungsansätze in die interdisziplinären Forschung ein. Eine Sonderstellung im Rahmen der Naturwissenschaften kommt der Biologischen Anthropologie dadurch zu, dass sie auf Beobachtungen des Menschen angewiesen ist und nicht in der Lage ist, reproduzierbare Ergebnisse in Form von naturwissenschaftlichen Experimenten aufzustellen. Dadurch hat sich ein spezielles Methodenspektrum ausgebildet, das einerseits sehr genau potentielle Einflussfaktoren auf die biologische Variabilität des Menschen erkennt und diese andererseits mit speziellen mathematischstatistischen Methoden auf ihre Wirkung testet. Im Rahmen der Kulturwissenschaften ist die Frage danach, was den Menschen als Menschen ausmacht, was ihn also z. B. vom Tier unterscheidet, schon früh reflektiert worden. Historiker haben sich diese Frage kaum explizit gestellt, obwohl sie in ihren Erklärungen immer von Annahmen darüber ausgingen, was das Handeln des Menschen bestimmt, und in diesem Sinne auch Lehren für zukünftige Generationen vermitteln wollten. Eine „historische Anthropologie“ ist erst spät entstanden, in Deutschland seit den 60er Jahren unseres Jahrhunderts, aber je nach Ausrichtung kann man verschiedene „Vorläufer“ ausmachen. Die philosophische Anthropologie stützte sich seit der frühen Neuzeit entweder auf Beobachtungen von Reisenden oder auf naturwissenschaftlich-medizinische Untersuchungen und erfasste vor daher das „Wesen“ des Menschen; eine andere Richtung ging von geschichtsphilosophischen Konstruktionen aus; in unserem Jahrhundert schließlich haben Philosophen wie Plessner beide Ansätze zu vereinigen gesucht, indem sie den Menschen einerseits durch seine „Positionalität“ in der Natur, andererseits durch seine „Exzentrizität“ kennzeichneten, d.h. durch seine Fähigkeit, einen Standpunkt außerhalb seiner natürlichen Positionalität einzunehmen. - Die medizinische Anthropologie vor allem des 18. Jahrhunderts war durch die Schädelforschung bestimmt, auf deren Basis sowohl die Geschlechter als auch Rassen voneinander unterschieden wurden. Die Kulturanthropologie amerikanischer Prägung, in der Ethnologie, prähistorische Archäologie und Ethnolinguistik zusammenflossen, zielte darauf, menschliche Universalia zu konstituieren. Die französische Schule der Annales setzte sich von der traditionellen Ereignisgeschichte ab, propagierte statt dessen eine histoire totale de l’homme und wollte diese besonders in von „langer Dauer“ geprägten Phänomenen verwirklichen. Für jeden empirischen Zugang zur Geschichte und zur menschlichen Lebenswelt kann nicht der Mensch als solcher unmittelbar Gegenstand der Erkenntnis sein. Historiker, Soziologen, Ethnologen, Volkskundler haben es immer mit Frauen und Männern, mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Alten, mit Angehörigen verschiedener Stämme, Völker, mit Repräsentanten unterschiedlicher Kulturen zu tun. Für die Freiburger Studiengänge wird folgende Annäherung an das Problemfeld „Historische Anthropologie“ zugrundegelegt: 1. Historische Anthropologie zielt auf Grundphänomene menschlichen Lebens. Was solche Grundphänomene sind, liegt nicht ein für allemal fest. Sicher dazu gehören alle die Erscheinungen, die mit der biologischen Natur des Menschen, dessen Körperlichkeit zusammenhängen, also z.B. die Differenz zwischen den Geschlechtern, Geburt, Lebenszyklen, Krankheit, Sterben, Tod, aber auch die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen. Alle diese Erscheinungen sind uns nicht in einer biologischen Reinform gegeben, sondern immer schon als kulturell interpretierte. Zu menschlichen Grundphänomenen gehören weiter Formen der sozialen Organisation, so Inzest- und Heiratsregeln, Familie und Verwandtschaft, Besitzübertragung, normative Ordnungen, Legitimation und Ausübung von Macht, ferner Sinnstrukturen und Weltbilder. 2. Historische Anthropologie untersucht solche Erscheinungen in ihrer Zeitlichkeit und damit auch Veränderbarkeit. Ob es so etwas wie anthropologische Konstanten gibt, ist umstritten. Aber es gibt Herausforderungen an Menschen und menschliche Gruppen, die, auch wenn sie jeweils unterschiedlich wahrgenommen und formuliert werden, immer auftreten und miteinander vergleichbar sind: so das Verhältnis des Menschen zu seiner Körperlichkeit, seiner Physis; die Konstitution von WirGruppen und deren Ordnung; die Frage nach der Begründung ethischer Forderungen und dem Sinn menschlichen Handelns etc. Grundsätzlich ist kein Bereich menschlichen Lebens aus der historischanthropologischen Forschung ausgeschlossen. 3. Für die konkrete wissenschaftliche Arbeit ergeben sich daraus folgende Forderungen: 6 a) Es wird davon ausgegangen, dass jeder Studierende sich die Standards wissenschaftlichen Arbeitens in mindestens einem Fachgebiet (also z.B. Ethnologie, Geschichte, Soziologie) von Grund auf aneignet. b) Im Hinblick auf historisch-anthropologische Fragestellungen müssen Probleme so formuliert werden, dass sie als generelle Probleme erkennbar werden. Das bedeutet nicht, dass jede Lehrveranstaltung im Rahmen der Historischen Anthropologie vergleichend oder universalhistorisch angelegt sein muss. Man kann also auch das Sterben im Mittelalter oder die normative Ordnung im republikanischen Rom behandeln. Dies sollte aber so geschehen, dass die Fragestellungen im Rahmen vergleichender oder theoretischer Betrachtungen gewonnen und die Ergebnisse so gefasst werden, dass sie wiederum dem Vergleich mit anderen Gesellschaften oder der Theoriebildung dienen. Das Vergleichen ist ein wesentliches Mittel historisch-anthropologischer Forschung. c) Was die Methoden des Vergleichens angeht, so lassen sich grundsätzlich zwei Formen unterscheiden. Die eine besteht darin, dass bestimmte Gegenstandsbereiche wie z.B. Familie, das Geschlechterverhältnis, Formen religiöser Betätigung, die Konstitution normativer Ordnungen, die Ausübung von Macht etc. über verschiedene Kulturen hinweg miteinander verglichen werden. Die Ratio dieses Vergleichens liegt in der Setzung, dass 1. die genannten Gegenstandsbereiche, wie schon ausgeführt, auf gemeinsame Herausforderungen zurückgehen, und dass 2. den „Antworten“ auf die Herausforderungen eine gewisse „Sachlogik“ zugrunde liegt, anders ausgedrückt: es gibt nicht beliebig viele „Antworten“, und diese lassen sich - ebenso wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen eines Problems - wesentlich im Rahmen der Entfaltung des Problemfeldes verstehen. - Die zweite Form des Vergleichens muss nicht im Widerspruch zur ersten stehen; faktisch werden beide aber nur selten kombiniert. Diese Form beruht auf der Annahme, dass sich sowohl Wahrnehmungsweisen als auch Problemlösungen nur im Rahmen eines kulturellen Zusammenhangs voll verstehen lassen, dass also z.B. Verwandtschaftsformen auf die gesellschaftliche Organisation insgesamt und diese wiederum auf die Ausübung von Macht bezogen sind; oder dass philosophische Reflexionen abhängig sind von den Formen, in denen in einer Gesellschaft Wirklichkeit wahrgenommen wird. Geht man von diesen Voraussetzungen aus, dann lassen sich Vergleiche sinnvoll nur dann durchführen, wenn jeweils der Gesamtkontext der betroffenen Gesellschaften berücksichtig wird. - Es gibt keinen Königsweg des Vergleichens. Für die Annahme von „Sachlogiken“ sprechen ebenso gute Gründe wie für die Notwendigkeit von tendenziell holistischen, d.h. ganzheitlichen Analysen von Gesellschaften. Beide Verfahren sollen in den anthropologischen Studiengängen ihren Platz haben. d) Da historische Anthropologie, wenn auch mittelbar, auf die Erkenntnis des Menschen zielt, müssen ihre Methoden derart sein, dass sie nicht nur der Erhellung von „Strukturen und Prozessen“ (J. Kocka) dienen, sondern dass auch die handelnden Personen selber in den Blick kommen. Es gilt also Praxis zu untersuchen, Mentalitäten, Dispositionen, „Habitus“ in den Handlungen aufzusuchen. Das ist z.B. ein Ziel der an der Ethnologie ausgerichteten Alltagsgeschichte. Deren Repräsentanten haben kritisiert, dass Historiker ihre Aussagen über Mentalitäten häufig aus hochkulturellen Objektivationen, also z.B. aus der Literatur und der Philosophie, gewinnen, ohne zu kontrollieren, ob so eruierte Mentalitäten tatsächlich die Praxis einzelner oder von Gruppen bestimmen. Diese Problematik hat zu der Forderung geführt, Aussagen über Mentalitäten überhaupt nur „praxeologisch“, d.h. durch Reihenuntersuchungen von Handlungen, zu gewinnen. Dabei wird der Unterschied zwischen Mentalität und Praxis aufgehoben, weil sich eben Mentalitäten in den Praktiken zeigen. - So berechtigt die Einsprüche der Alltagsgeschichte sind, so wenig einsehbar ist es, Historische Anthropologie auf Alltagsgeschichte festzulegen. Denn zum einen ist es methodisch fragwürdig zu glauben, durch „dichte Beschreibung“ ließen sich alle Determinanten einer Praxis gewinnen; zum anderen gibt es keinen Grund, warum nicht kulturelle Objektivationen als Zuspitzungen, gegebenenfalls auch als „Transgressionen“ einer bestimmten Wirklichkeit für deren Rekonstruktion herangezogen werden sollten. Es bleibt die Forderung, im Handeln von Personen und Personengruppen die Verarbeitung von Wahrnehmungsweisen, Deutungsmustern, biographischen Erfahrungen deutlich zu machen. Wenn „Strukturen und Prozesse“ nicht mehr mit dem Handeln von Personen oder Gruppen vermittelbar sind, hat eine Historische Anthropologie ihr Recht verloren. e) Historische Anthropologie hat es schließlich auch mit der Frage zu tun, wie die Handlungskompetenzen des Menschen entstanden sind. Dafür sind Übergangssituationen besonders aufschlussreich, also z.B. die Entstehung der produzierenden Wirtschaftsweise, die Entstehung der frühen Hochkulturen und politisch organisierter Gemeinschaften („Staaten“), die Entstehung eines apersonalen Konzepts von Herrschaft etc. Im Hintergrund steht dabei nicht die Vorstellung einer 7 linearen oder gar teleologisch bestimmten Entwicklung der Menschheit. Es geht vielmehr um die Bedingungen, unter denen menschliche Gruppen bestimmte Kompetenzen gewonnen - und ggf., wie z.B. beim Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter, auch wieder verloren - haben. Unmittelbar relevant werden genetische Fragen auch beim Übergang von der Naturgeschichte zur prähistorischen Geschichte der Menschheit (vgl. oben). In einem systematischen Sinn ist die Frage aber bis heute präsent: nämlich als Frage danach, wie die im Rahmen der Naturgeschichte des Menschen, der Phylogenese, entstandenen Selektionen den Raum menschlicher Möglichkeiten determinieren (oder ob solche Selektionen vielleicht sogar in historischer Zeit modifiziert wurden). Besonders heftig diskutiert wird die Frage z.B. im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis, aber auch im Rahmen bioethischer und sozio-biologischer Problemstellungen. Kürzlich wurde sogar die Behauptung aufgestellt, auch das religiöse Verhalten des Menschen sei von biologischen Faktoren abhängig (W. Burkert). Die besonderen Chancen der Freiburger Studiengänge bestehen darin, dass solche Fragen (und andere, die teilweise in den Ausführungen zur biologischen Anthropologie angesprochen sind) aus der Perspektive sowohl der Natur- als auch der Kulturwissenschaften angegangen werden können, dass ferner durch die beteiligten Fächer auch günstige Voraussetzungen für vergleichende Fragestellungen bestehen. Die beste Form für die Behandlung solcher Probleme wären gemeinsame Veranstaltungen der Repräsentanten verschiedener Fächer; sie scheitern aber oft an den anderweitigen Verpflichtungen der Dozentinnen und Dozenten, die ja nicht für die Anthropologie-Studiengänge freigestellt sind. Ein gewisser Ersatz dafür könnte es sein, dass häufiger die Möglichkeit wahrgenommen wird, Dozentinnen und Dozenten für eine oder zwei Sitzungen als Gäste einzuladen. Unabhängig davon sollten aber anthropologische Veranstaltungen grenzüberschreitend angelegt sein. Die Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse der verschiedenen Disziplinen dürfen nicht nebeneinander stehen bleiben, die Integration nicht allein den Studierenden überlassen werden. 8 Themenfelder der Historischen und Biologischen Anthropologie AO G GM H S U Die mitwirkenden Fächer werden jeweils nach den Themen genannt: = Alter Orient B = Biologie = Geschichtswissenschaft E= Ethnologie = Geschichte der Medizin MS= Medizinische Soziologie = Institut f. Humangenetik und Ph = Philosophie Anthropologie Ps = Psychologie = Soziologie = Ur- und Frühgeschichte Achtung: Die Themenfeldern müssen nicht wörtlich in den Veranstaltungsangeboten wiederkehren. Es handelt sich um Bereiche, aus denen Veranstaltungsangebote gemacht werden. I. Grundlagen Theorie und Methode anthropologischer Forschung (alle Disziplinen) Geschichte anthropologischer Forschung (alle Disziplinen) Einführung in die Biologie (B) Einführung in die Biologische Anthropologie (Humangenetik, Entwicklungsanthropologie, Paläoanthropologie, Geographische Anthropologie, Bevölkerungsbiologie, Humanethologie, Prähistorische Anthropologie) (H) Einführung in die Historische Anthropologie (G, GM, S, U) Einführung in die Psychologie (Ps) II. Biologische Anthropologie Biologie des Menschen (B) Neurogenetik (B) Neurobiologie (B) Hirnforschung (B) Verhaltensbiologie des Menschen (B, H) Verhaltensbiologie der Tiere (B) Anatomie (M) Stammesgeschichte des Menschen (Fossilkunde) (Grundlagen, Primatenradiation, Herkunft und Entwicklung der Hominiden, Migration, Evolutionsökologie, Entwicklung von Gehirn, Sprache, aufrechtem Gang, Paläogenetik) (H) Geographische Differenzierung des Menschen - Bevölkerungsentwicklung und -dynamik (Populationsgenetik), geographische und ethnische Variabilität von Populationen, Bevölkerungsgeschichte, Ethnogeneseprozesse, Demographie moderner Populationen, Wachstum und Entwicklung von Bevölkerungen) (H) Cytogenetik, Immungenetik, biochemische und molekulare Genetik (H) Anthropologische Untersuchungsmethoden (H) Anatomische Bestimmung von Skelettresten, Präparation und Rekonstruktion von Skelettresten, Alters- und Geschlechtsbestimmungen an Skelettresten, Bestimmungen der morphologischen Variabilität (H) Spezielle Methoden der Anthropologie und Paläopathologie Epidemiologie III. Der Mensch zwischen Natur und Kultur Naturevolution und Totalisierungen (Haeckel, Sozialdarwinismus, Soziobiologie) (GM, H, S) Ethnien (H, S) Prozesse der Ethnogenese (G, H) Lebensalter (G, GM, H, S, Ps) Geburt (G, GM, H, M) Die Konstitution der Person (S, Ps) Ontogenese (H, S, Ps) Intelligenz, Begabung, Kreativität (S, Ps) Mimik, Gestik, Affektivität (S, Ps) Die Sinneswahrnehmungen und Emotionen des Menschen (S, H, M, Ps) Sprache (H, S, Ps) Sozialisation (G, S, Ps) Sterben und Tod (G, GM, H, S) 9 Sex und Gender (B, G, GM, H, Ps, S) Gesundheit und Krankheit (G, GM, H) Medizingeschichte, Wissenskonstruktion in der Medizin (G, GM) Vorstellungen vom Menschen in der Medizin (G, GM) Biologie der Krankheiten (B, GM, H) Der Patient (G, GM) Konzepte der Heilung (G, GM) Medizinethik (G, GM) Medizinische Soziologie, Public Health (MS) Der Mensch und sein Körper (G, GM) Körpererfahrungen (G, GM) Leugnung, Abtötung der Körperlichkeit (Askese) (G) Der verhüllte Körper (Kleidung) (G) Humanethologie (H) Bioethik (B, H) IV. Der Mensch und die äußere Natur Naturvorstellungen (G, Ph, S) Der Mensch in der Natur (G, Ph, S) Beherrschung der Natur und Technik (G, S, U) Raumerfahrung und die Gliederung des Raumes (G, S) Ökologie (G, H, S, U) Wirtschaftsanthropologie (G, S, U) Phasen der Wirtschaftsgeschichte unter anthropologischen Gesichtspunkten (unter genetischen und systematischen Gesichtspunkten, z.B.: Gabentausch; Gabe und Redistribution; Entstehung der produzierenden Wirtschaftsweise; Bedingungen der industriellen Revolution) (G, S, U) Homo oeconomicus (G, S) Ökonomische Rationalität (G, S) V. Die soziale und politische Ordnung Die soziokulturelle Evolution (G, H, S) Theorien sozialen Handelns (S) Die Konstitution von Wir-Gruppen (Identität) (G, S) Fremde, Barbaren, Wilde (Alterität) (G, S, U) Phasen der Geschichte sozialer Organisation (insbesondere in traditionalen Gesellschaften) Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung I: Familie, Verwandtschaft, Patronage, Klientel (AO, G, S, U) Formen menschlicher Gemeinschaftsbildung II: Dorf, Stadt, Stamm, Staat, Nation etc. (AO,G,S,U) Die normative Ordnung der Gesellschaft (Verhaltenserwartungen, Konventionen, Sitte, Brauch, Werte, Regeln, Recht, Gesetze) (AO, G, S, U) Strafe, Rache, Vergeltung, Sühne (G) Die politische Ordnung der Gesellschaft (Macht) (AO, G, S, U) Formen der Politik Unterdrückung und Sklaverei Abweichungen von der Ordnung (Agression, Gewalt, Krieg) (AO, G, S, U) Formen der Kommunikation (einschl. Medien, Geld etc.) VI. Kulturelle Äußerungsformen, Formen kultureller Zugehörigkeit Konzeptionen von Kultur (G, S, U) Vorstellungen von der Person (Subjekt, Rolle) (G, S, Ph) Persönlichkeitsforschung (Ps) Scham und Schuld (G, S) Erinnern, Vergessen, Gedächtnis (AO. G, S) Tradition (AO, G) Mythos (AO, G) Die Ordnung der Zeit (Jahreszyklen, soziale, religiöse Zeit) (AO, G, S, U) Spiel und Arbeit (G, S) Alltag und Fest (G, S, U) Symbolische Repräsentation (G, S, U) Das Heilige (AO, G, S, U) Ritus (AO, G, S, U) Opfer (AO, G, S, U) 10 Zauber und Magie (AO, G, GM, S, U) Grenzerfahrungen des Menschen und Antworten darauf (G, GM, Ph, S) Weltbilder und Sinnstrukturen, Zukunftshoffnungen und -entwürfe (G, Ph, S) Kulturbegegnungen, Interkulturalität, Migration (G, GM, S) Probleme der Globalisierung (S) Studienpläne für die Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Auszug) Die Verantwortung für die Koordination und Organisation der Lehrveranstaltungen liegt im Fach „Historische Anthropologie“ beim Lehrstuhl für Alte Geschichte und Historische Anthropologie (Prof. Dr. Aloys Winterling), im Fach „Biologische Anthropologie“ beim Institut für Humangenetik und Anthropologie (Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen). Am 01.10.2002 traten die neuen Prüfungsordnungen der Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie (Orientierungsund Zwischenprüfungsordnung und Magisterprüfungsordnung) in Kraft. Die alten und neuen Prüfungsordnungen hängen aus am schwarzen Brett (ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) und sind bei den Studienberatern einzusehen. Die kompletten Studienpläne zu den neuen Prüfungsordnungen können bei der Koordinierungsstelle käuflich erworben werden (0,30 €). Über die allgemeinen Rahmenbedingungen der Prüfungen innerhalb der Philosophischen Fakultät informieren die „Orientierungs- und Zwischenprüfungsordnung“, die „Ordnung für die akademische Abschlussprüfung (Magisterprüfung) der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau“ und die „Promotionsordnung der Philosophischen Fakultät’. Alle Ordnungen liegen in den Instituten/Seminaren der beteiligten Fächer zur Einsicht aus und können im Internet unter www.unifreiburg.de/ga eingesehen werden. 11 Studienplan Historische Anthropologie Hauptfach Tab. 1: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Hauptfach) Semester Pflichtbereich Wahlbereich 1 Proseminar zur Einführung in die Vorlesungen: Historische Anthropologie (2-stündig); AO, Fragestellungen der Historischen und E, G, GM, S Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer Einführungen in einzelne Fächer (z.B. Psychologie) oder Teilbereiche von Fächern (z.B. Entwicklungspsychologie) (2-stündig); betr. Fach 2 Proseminar zu Biologisch Darstellungen einer Kultur oder anthropologischen UntersuGesellschaft (2-stündig): AO, E, G, S, U chungsmethoden (2-stündig); H Vorlesungen zu historischanthropologischen Themen (Themenfelder III-VI) (6 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 3 Biologisch-anthropologisches Praktikum Vorlesung zur Biologischen (2-stündig); H Anthropologie (2-stündig); H Proseminar/Übung zur Historischen Verhaltensbiologie von Menschen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps. S, U 4 Proseminar aus dem Bereich der Proseminare oder Übungen: Historischen Anthropologie Zu einzelnen Kulturen oder historisch(2-stündig); AO, E, G, GM, S, U anthropologischen Themen (insgesamt 6 Stunden); alle Fächer Insgesamt: 32 SWS Tab. 2: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Hauptfach) Semester Pflichtbereich 5 Hauptseminar zur Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung (2-stündig); AO, E, G, GM, S 6 Hauptseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, S, U 7 Hauptseminar aus dem Bereich der Biologischen Anthropologie oder biologisch-anthropologisches Praktikum (2-stündig); B, H 8 12 Wahlbereich Vorlesungen: Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (4 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U Biologische und historisch-soziale Bedingungen anthropologischer Phänomene (2-stündig; alle Fächer Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (8 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2 Stunden); B, H Seminare und Übungen: Seminare/Übungen zu Problemen der Historischen Anthropologie (6 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U Seminare und Übungen zu Problemen der Biologischen Anthropologie (4 Stunden); B, H Insgesamt: 32 SWS Studienplan Historische Anthropologie Nebenfach Tab. 3: Studienplan Grundstudium Historische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich Wahlbereich er 1 Proseminar zur Einführung in die Vorlesungen: Historische Anthropologie (2-stündig); AO, Fragestellungen der Historischen und E, G, GM, S Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer Biologische Anthropologie (2-stündig); H 2 Proseminar zu Biologisch Darstellung einer Kultur oder Anthropologischen UntersuGesellschaft chungsmethoden (2-stündig); H (2-stündig); AO, E, GH, S, U Historisch-anthropologische Themen (Themenfelder II-VI) (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 3 Proseminar/Übung aus dem Bereich der Proseminar oder Übung: Historischen Anthropologie (2-stündig); Zu einzelnen Kulturen oder historischAO, E, G, GM, S, U anthropologischen Themen (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U 4 Insgesamt: 16 SWS Tab. 4: Studienplan Hauptstudium Historische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich er 5 Hauptseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, S, U 6 7 8 Wahlbereich Vorlesungen: Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U Hauptseminar aus dem Bereich der Biologische und historisch-soziale Biologischen Anthropologie (2-stündig), B, Bedingungen anthropologischer H Phänomene (2-stündig); alle Fächer Vorlesungen zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (4 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2-stündig); B, H Seminare und Übungen: Seminar / Übung zu Problemen der Historischen Anthropologie (2 Stunden); AO, E, G, GM, Ph, S, U Insgesamt: 16 SWS 13 Studienplan Biologische Anthropologie Nebenfach Tab. 5: Studienplan Grundstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich er 1 Proseminar zu Biologischanthropologischen Untersuchungsmethoden (2-stündig); H 2 Biologisch-anthropologisches Praktikum (2-stündig); H 3 Proseminar aus dem Bereich der Historischen Anthropologie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U Wahlbereich Vorlesungen: Einführungsvorlesung zur Biologischen Anthropologie (2-stündig); H Fragestellungen der Historischen und Biologischen Anthropologie (2-stündig); alle Fächer Verhaltensbiologie von Menschen und/oder Tieren (2-stündig); B, Ps Vorlesung zu historischanthropologischen Themen (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, Ps, S, U Proseminare, Übungen, Praktika Proseminar / Übung / Praktikum zu biologisch-anthropologischen Themen (2-stündig); H 4 Insgesamt: 16 SWS Tab. 6: Studienplan Hauptstudium Biologische Anthropologie (Nebenfach) Semest Pflichtbereich Wahlbereich er 5 Hauptseminar aus dem Bereich der Vorlesungen: Biologischen Anthropologie (2-stündig); H Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie (2-stündig); AO, E, G, GM, Ph, S, U 6 Biologisch-anthropologisches Praktikum Biologische und historisch-soziale (2-stündig); H Bedingungen anthropologischer Phänomene (2-stündig), alle Fächer 7 Hauptseminar aus dem Bereich der Vertiefungsvorlesung zur Biologischen Historischen Anthropologie (2-stündig); Anthropologie (2-stündig); B, H AO, E, G, GM, Ph, S, U Vorlesung zu Kulturen und historischanthropologischen Phänomenen (2stündig); AO, E, G, GM, Ps, S, U 8 Seminar / Übung / Praktikum: Seminar/Übung/Praktikum zu Problemen der Biologischen Anthropologie (2-stündig); B, H, U Insgesamt: 16 SWS 14 Studienberatung im Fach Biologische Anthropologie Prof. Dr. Ursula Wittwer-Backofen Institut für Humangenetik und Anthropologie Arbeitsgruppe Anthropologie Albertstr. 7/9 Tel. 203-6896 e-mail: [email protected] Sprechzeiten während des Semesters: Do 12-13 Uhr Änderungen der Sprechzeiten und Sprechzeiten in den Semesterferien werden am Büro von Frau Prof. Wittwer-Backofen (Albertstr. 7) angeschlagen. Bitte Aushänge beachten! Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch der neuen Homepage www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen! Studienberatung im Fach Historische Anthropologie ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstr. 20, EG Raum 00 003 Sprechzeiten während des Semesters: Sprechzeiten während der Vorlesungsfreien Zeit: Di 14-15 Uhr oder nach Vereinbarung s. Aushang Dirk Schnurbusch Tel.: 203 – 3398 [email protected] Anmeldung zur Zwischenprüfung Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie Studienberatung Historische Anthropologie Anerkennung von Studienleistungen Hier erhältlich: das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis und der Reader Historische Anthropologie – Basistexte (10,- €) Änderungen der Sprechzeiten werden am Schwarzen Brett der Anthropologie (ZAG, Koordinierungsstelle Anthropologie, Belfortstrasse 20) angeschlagen. Bitte Aushänge beachten!! 15 Anmeldungen, Bescheinigungen, Zeugnisse Bitte beachten: Anlaufstelle für die nachfolgenden Formalia ist in Zukunft nicht mehr das ZAG, sondern das Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, Kollegiengebäude I, Raum 1192! Anmeldung zu den Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung bis spätestens 17.10.2005 Abholung von Orientierungsprüfungsbescheinigungen und Zwischenprüfungszeugnissen Abholung von Äquivalenzbescheinigungen für die Studienfächer Historische Anthropologie und Biologische Anthropologie Alle aktuellen Ankündigungen der Biologischen Anthropologie wie Sprechzeiten, Informationen zu Prüfungen, Veranstaltungen, Vorträge etc. sind ab sofort auch der neuen Homepage www.anthropologie.uniklinik-freiburg.de zu entnehmen! 16 Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie Wintersemester 2005/06 Übersicht der Veranstaltungen Die Lehrveranstaltungen werden angeboten von einem Fächerverbund, an dem beteiligt sind: B=Biologie, M=Medizin, H=Humangenetik und Anthropologie, G=Geschichte, GM=Geschichte der Medizin, U=Ur-und Frühgeschichte, E=Ethnologie, AO=Altorientalistik, S=Soziologie, Ph=Philosophie, Ps=Psychologie (s. letzte Tabellenspalte). Semestereröffnungsumtrunk: Mittwoch, 26. Oktober 2005, 19 Uhr in der Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte. Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte voraus (bis 17.10.2005). Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV. In den beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten! Achtung: Zur Erstellung des zentralen Vorlesungsverzeichnisses wurde in diesem Semester eine neue Software eingeführt. Dies kann u.U. dazu führen, daß die folgenden Angaben für Zeiten und Räume der Veranstaltungen nicht mehr aktuell sind. Bitte überprüfen Sie daher die Angaben vor Semesterbeginn! Vorlesungen A Stammesgeschichte des Menschen Do 10-12 R. 01020 A, HermannHerderstr. 9, 1. OG Wittwer-Backofen, Ursula H Einführung in die Biologie Mo-Fr 10-11 Mo 14-16 Mo 20-22 Müller; Peschke; Neuhaus Mann Christian Hoffmann, Rainer B Kulturgeschichte des antiken Sports Politik, Gesellschaft und Kultur in China von den Anfängen bis zur gegenwärtigen Zeit, Mo 20-22 Geschichte der Bildung und Erziehung im Mittelalter Einführung in die frühe Neuzeit Medizin und Magie – Wunderheilungen in Geschichte und Gegenwart Grundzüge der Soziologie (Seminarvorlesung) GHS Biologie II/III HS 1010 HS 3118 Do 10-12 HS 3042 Studt, Birgit Fr 11-13 Di 16-18 HS 1010 Emich, Birgit Sem.-Raum, Leven, Karl-Heinz Institut, StefanMeier-Str. 26 HS 1015/ Eßbach, Wolfgang Mo 16-18/ Di 14-16 AG G G G GM S R 00 014, Belfortstr. 18 17 Kulturtheorie in Deutschland und Frankreich seit 1968 Einführung in die Ethnologie Wer ist eine Person? Zur Geschichte und Aktualität eines Schlüsselbegriffs des menschlichen Selbstverständnisses Mo 12-13 Di 12-13 Mi 11-13 Mo 16-18, Beginn: 07.11.2005 HS 1015 Eßbach, Wolfgang S HS 3042 HS 1221 Seitz, Stefan Kather, Regine E Ph SR 01 020A HermannHerder-Str.9 Beginn: 27.10 HS 1228/30 HS 1019 ÜR 2, KG IV AV-Raum, UB HS 201, Alte Uni Wittwer-Backofen, Ursula; Ortolf, Simone H Harders, Ann-Cathrin Goldbeck, Fabian Studt, Birgit Eckel, Jan Schmoll, Friedemann AG AG G G G Sem.-Raum, Institut, StefanMeier-Str. 26 ÜR 1, KG IV Eschenbruch, Nicolas; Hofer, Hans-Georg GM Beneto, Mercedes S ÜR Belchen, Werderring 4 ÜR 8, UB ÜR Belchen, Werderring 4, HS 1228/30; Beginn 27. 10.2005 HS 3101 Seitz, Stefan E van Eeuwijk, Piet Drotbohm, Heike E E HS 01 006, Belfortstr. 22 Pape, Wolfgang Proseminare A Anthropologische Untersuchungsmethoden Do 14-16 Die römische Familie Das römische Bindungswesen Reisen im Mittelalter Historische Filmanalyse Wissenschaftsgeschichte des 20. Jhdts. Medizin und Gesellschaft in der BRD (1945-1975) Di 10-12 Mo 10-12 Mi 11-13 Di 10-13 Di 14-16 Die Entwicklung der Identität im Erwachsenenalter. Eine geschlechtsspezifische Weiterbildungsangelegenheit Themenfelder der Geschichte der Ethnologie Einführung in die Medizinethnologie Multikulturalität und Migration in Nordamerika Emmanuel Levinas’ Totalität und Unendlichkeit: Ethik als Erfahrung vom Anderen Einführung in die Methoden und Theorien der Vorderasiatischen Archäologie Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und Frühgeschichte Mi 14-16 Do 15-17 Mi 18-20 Mo 14-16 Do 16-18 Do 14-16 Di 16-18 Di 14-16 Hilt, Annette Ph Ali, Nabil AO U Hauptseminare zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung Schuld und Scham (HS zu Theorie und Praxis historischanthropologischer Forschung) Politische Führung und politische Kultur in außereuropäischen Gesellschaften (HS zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung) 18 Do 18-20 ÜR 1, KG IV Paul, Axel S Mi 16-18 ÜR Belchen, Werderring 4 Volz, Andreas E Weitere Hauptseminare M, H Biologische Anthropologie: Evolution Di 16-18 des Sprachvermögens R 01 020A Hermann-HerderStr.9 Wittwer-Backofen, U.; Mönke, C. H Interdisziplinäres Oberseminar: Sprache und Gehirn: Sprachvermögen, neurobiologische Basis Spätkarolingische Lebenswelten: Die Reiche Ludwigs des Deutschen und Karls des Kahlen im Vergleich Der europäische Adel im 18. Jhdt. Der monarchische Hof in Europa und China in der Frühen Neuzeit Korruption in der Neueren Geschichte Geschichte der Euthanasie Blockseminar R. 00.025, Biologie 26./27.01.2006; II/III Vorbesprechung : 8.11.2005 Aertsen u.a. B Mi 18-20 HS 1228/30 Zotz, Thomas G Mo 16-18 Di 11-13 HS 1139 ÜR 2, KG IV G G Fr 9-12 ÜR 6, UB Asch, Ronald Asch, Ronald; Dabringhaus, Sabine Engels, Jens Ivo Di 11-13 HS 4429 G Militärmedizin und Patientenschicksale im Zeitalter der Weltkriege Denken und Soziologie Di 14-16 Sem.-Raum, Institut, StefanMeier-Str. 26 ÜR 1, KG IV Brink, Cornelia; Wagner, Patrick Prüll, Cay-Rüdiger; Steinkamp, Peter Fr 14-16 Gendersensible Gesellschaftstheorien (wird noch bekannt gegeben) Kulturtheorien der Gegenwart Do 13-15 Der Sport in der Erlebnisgesellschaft Mo 10-12 Schmerz (de) Konstruktionen. Fr 14-18, 14 Qualitative Methodologie und tgl. Forschungspraxis (Kernseminar) Von Menschen und Personen – Über Di 11-13, die Begründung der menschlichen Beginn: Identität 07.11.2005 Einführung in die Methoden und Di 16-18 Theorien der Vorderasiatischen Archäologie G GM Blinkert, Baldo; Gillmeier, Stephan Degele, Nina; Maihofer, Andrea S Moebius, Stephan Genzow, Oliver Schirmer, Dominique S S S HS 3, Peterhof Kather, Regine Ph HS 3101 Ali, Nabil AO (wird noch bekannt gegeben) ÜR 1, KG IV HS 1139 HS 2 Peterhof S Arbeitskurs PA Arbeitskurs Historische Anthropologie (mit Tutorat; nur für Studierende der Historischen Anthropologie) Pers. Anmeldung in der Sprechstunde von Prof. Dr. Winterling, R. 1191, erforderlich Di 16-18; Mo 18-20 (Tutorat) HS 1234 Winterling, Aloys AG Lektürekurs zu zentralen Texten der Mo 16-18 Historischen Anthropologie Grundkurs Mittelalter: 1000 Jahre Do 16-18 Mönchtum Natur und Geschichte Mo 14-16 HS 1, Peterhof Goldbeck, Fabian AG HS 3, Peterhof Lembke, Sven G HS 4429 G Oral History. Methode und Praxis der Di 16-18 HS 1, Peterhof Brüggemeier, FranzJosef Obertreis, Julia Übungen G 19 Zeitzeugeninterviews Praktika TZ, AS Biologisch-anthropologisches Blockpraktik R 01022 Praktikum: Osteologisches Praktikum um; HermannVorbesprech Herder-Str.9 ung und Platzvergabe : 25.10.2005, 15 ct M, H, Biologisch-anthropologisches Di 14-16 R 01 020A TZ Beginn: 25.10. HermannPraktikum für Fortgeschrittene: Forschungspraktikum Herder-Str. 9 Wittwer-Backofen, Ursula; Krais, Simone H Wittwer-Backofen, Ursula H Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie: 20 Wissenschaftstheorie, Geschichte der Psychologie, Berufsethik Entwicklungspsychologie Fr 11-13 Allgemeine Psychologie I Di 9-11 Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung Do 14-16 Mo 16-18 HS 00 005, Engelbergerstr. 41c HS 00 005, Engelbergerstr. 41c Leonhart, Rainer Renkl, Alexander; Charlton, Michael HS 00 005, Beller, Engelbergerstr. 41c Sieghard HS 00 005, Peper, Engelbergerstr. 41c Martin; Rockstroh, Sybille KOMMENTARE zu den Veranstaltungen der Studienfächer Historische Anthropologie / Biologische Anthropologie Wintersemester 2005/06 Die Teilnahme an Hauptseminaren zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung setzt eine Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte voraus (bis 17.10.2005). Die Teilnahme an Seminaren der Soziologie setzt eine persönliche Anmeldung (während der Sprechzeiten oder per e-mail) vor Beginn der Veranstaltung voraus. Die nötigen Informationen finden Sie auf der Homepage oder durch Aushänge des Instituts für Soziologie, KG IV. In den beteiligten Fächern finden z.T. Vorbesprechungen statt. Bitte beachten Sie die Aushänge der Institute sowie die entsprechenden Internetseiten! Achtung: Zur Erstellung des zentralen Vorlesungsverzeichnisses wurde in diesem Semester eine neue Software eingeführt. Dies kann u.U. dazu führen, daß die folgenden Angaben für Zeiten und Räume der Veranstaltungen nicht mehr aktuell sind. Bitte überprüfen Sie daher die Angaben vor Semesterbeginn! Zu einigen Veranstaltungen lagen bei Redaktionsschluß die Kommentare nicht vor. Bitte die Aushänge der jeweiligen Seminare bzw. die Angaben auf den Homepages beachten! Vorlesungen Stammesgeschichte des Menschen Do 10-12, Hermann-Herder-Str. 9, 1. OG, Raum 01020 A, Beginn: 27.10.2005 Witter-Backofen, Ursula Das Ziel der Vorlesung ist es, die Prinzipien und Mechanismen der menschlichen Stammesgeschichte zu entwickeln, um zu einem Verständnis für die Interpretation hominider Fossilfunde zu gelangen. Dadurch werden kontrovers diskutierte Hypothesen zur Evolution und Ausbreitung früher Hominiden nachvollziehbar. Zudem sollen die Prozesse des Erkenntnisgewinnes durch neue Fossilfunde und Methoden dargestellt werden, eine Basis für die Möglichkeit, aktuelle Forschung in der menschlichen Stammesgeschichte zu verfolgen. Dies wird anhand wesentlicher Fundgruppen vom Tier-Mensch-Übergangsfeld bis zum rezenten Menschen exemplarisch aufgezeigt. Literatur: Tattersall, I. Puzzle Menschwerdung. Spektrum Verlag 1997. (guter Einstieg, "Bettlektüre"); Streit, B. Evolution des Menschen. Spektrum Verlag, Reihe Verständliche Forschung 1995 (nicht mehr ganz aktuelle Fossilfunde, aber gute Entwicklung der Evolutionsprinzipien durch einzelne Beiträge); Henke, W.; R. Rothe. Stammesgeschichte des Menschen. Springer Verlag 1999 (derzeit bester deutschsprachiger Themenüberblick); Wiesemüller, B; Rothe, H; Henke, W. Phylogenetische Systematik. Springer Verlag 2002 Einführung in die Biologie Mo-Fr 10-11, GHS Biologie II/III Müller; Neuhaus Kulturgeschichte des antiken Sports Mo 14-16, HS 1010 Mann, Christian Peschke; Die älteste Periode der griechischen Geschichte ist auch als ‘The Age of Experiment’ bezeichnet worden. Mehrere Entwicklungen sind hier kennzeichnend: 21 die Erweiterung des geographischen Horizonts durch die Kolonisation, die Ausdifferenzierung politischer Gemeinschaften durch die Entstehung der Polis, kulturelle Entwicklungen wie die Erfindung des Alphabets, die ersten Philosophen und die Anfänge des monumentalen Tempelbaus. Die Vorlesung soll einen Überblick über diese erste Phase der griechischen Geschichte geben, deren Erforschung immer wieder neue Kontroversen hervorruft. Literatur: W. Decker, Sport in der griechischen Antike: vom minoischen Wettkampf bis zu den Olympischen Spielen, München 1995; J. Ebert, Griechische Epigramme auf Sieger an gymnischen und hippischen Agonen, Berlin 1972; J. Bartels u.a. (Hrsg.), Sportschau: antike Athleten in Aktion, Katalog zur Ausstellung Bonn 2004; D. Sansone, Greek athletics and the origins of sport, Berkeley 1988; Th. Wiedemann, Kaiser und Gladiatoren: die Macht der Spiele im antiken Rom, Darmstadt 2001. Geschichte der Bildung und Erziehung im Mittelalter Do 10-12, HS 3042 Studt, Birgit Kindheit und Jugend sind jene Lebensalter, in denen Erziehung stattfindet und wesentliche Bildungsinhalte in einem institutionalisierten Rahmen ("Schule") vermittelt werden. Daneben gilt es aber auch übergeordnete Formen und Ziele mittelalterlicher Sozialisierung zu behandeln, um zu erkunden, wie geschlechtsbezogene Rollen und Fähigkeiten ausgebildet wurden, die maßgeblich an der Formierung der mittelalterlichen Gesellschaft beteiligt waren. Die Adaptation von antiken Traditionsbeständen durch eine neue christliche Bildungselite und deren Vermittlung an die frühmittelalterliche Kriegergesellschaft, die Verschmelzung weltlicher und geistlicher Bildungsinhalte in der ritterlich-höfischen Kultur und das Aufkommen der humanistischen Bildung werden ebenso behandelt wie Freundschaft und Gefolgschaft, Ehe und Familie, Kloster und Domschule, Hof und Universität. Literatur zur Einführung: Klaus Arnold: Mentalität und Erziehung. Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und Geschlechtersphären als Gegenstand der Sozialisation im Mittelalter. In: Mentalitäten im Mittelalter. Hg. v. Frantisek Graus. 1987 Einführung in die Frühe Neuzeit Fr 11-13, HS 1010 Emich, Birgit Die Frühe Neuzeit ist das Aschenputtel der Weltgeschichte. Zu dynamisch, sagen die Mediävisten und verweisen auf Umbrüche wie die Reformation, die die universale Ordnung des Mittelalters gesprengt haben. Zu statisch, zu traditional, heißt es in der Neuesten Geschichte, für die die "richtige" Moderne erst mit der Französischen Revolution beginnt. Derart ausgegrenzt, wurden die Jahrhunderte zwischen 1500 und 1800 kurzerhand zu einer eigenen Epochen erklärt und "Frühe Neuzeit" getauft. Dass diese Epoche dennoch weit mehr ist als eine Phase des Übergangs ohne eigenes Profil, will die Vorlesung zeigen. Sie richtet sich an Studierende aller Semester, die vielleicht keine Vorkenntnisse haben, aber bereit sind, sich auf eine eher an Strukturen als an Fakten orientierte Einführung in diese scheinbar fremde Welt einzulassen. Klassiker zum Einstimmen: Ilja Mieck, Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit. Eine Einführung. Stuttgart 1970, 6., verbesserte und aktualisierte Auflage Stuttgart 1998. Paul Münch, Lebensformen in der Frühen Neuzeit. 1500 - 1800, Frankfurt a. M. 1992, Neuausgabe Berlin 1998. Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 4., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart 2002. Anette Völker-Rasor (Hg.), Frühe Neuzeit (Oldenbourg Geschichte Lehrbuch), München 2000. Politik, Gesellschaft und Kultur in China von den Anfängen bis zur gegenwärtigen Zeit Mo 20-22, HS 3118 Die Veranstaltung ist vergleichend angelegt und wird daher viel europäisches 22 Hoffmann, Rainer Material mit einbeziehen. Medizin und Magie – Wunderheilungen in Geschichte und Gegenwart Di 16-18, Seminarraum Institut, Stefan-Meier-Str. 26, Beginn: 12.04.05 Leven, Karl-Heinz Gesundheit, Krankheit und Heilung werden in der modernen Medizin überwiegend naturwissenschaftlich erklärt. Die Heilung aus dem Glauben ist jedoch stets bedeutsam gewesen. In der Gegenwart spielt die Wunderheilung sowohl in der Religiosität, als auch in Teilbereichen der sog. "alternativen" Medizin eine wichtige Rolle. In der Vorlesung wird in einem ersten Teil die Geschichte der Wunderheilung dargestellt: antiker Asklepios-Kult, Heilungen im Neuen Testament, mittelalterliche Heilige, Wunderheiler der Neuzeit, Lourdes. Hierbei ist auch das jeweilige Verhältnis zur zeitgenössischen Medizin zu betrachten. Im weiteren werden - auch durch Gastreferenten - gegenwärtige Formen der Wunderheilung kritisch analysiert. Literatur: Harris, R.: Lourdes. Body and spirit in the secular London 1999. Weinreich, O.: Antike Heilungswunder, Gießen 1909. age. Grundzüge der Soziologie Eßbach, Wolfgang Mo 16-18; Di 14-16, HS 1015; R. 00 014, Belfortstr. 18 Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Kulturtheorie in Deutschland und Frankreich seit 1968 Eßbach, Wolfgang Mo 12-13; Di 12-13, HS 1015 Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Einführung in die Ethnologie (mit begleitendem Tutorium) Seitz, Stefan Mi 11-13, HS 3040 Die Vorlesung vermittelt Grundbegriffe der Ethnologie. Sie bietet zunächst einen wissenschaftsgeschichtlichen Überblick über die Theorietraditionen und Methoden des Faches. Sie stellt dann verschiedene Kulturbilder vor, anhand derer insbesondere wirtschaftsethnologische und ethno-soziologische Phänomene im gesamtkulturellen Kontext diskutiert werden. Es werden ökonomisches Denken und Handeln sowie soziale Verhaltensweisen und politische Organisationsformen in indigenen Gesellschaften thematisiert und dabei sowohl kulturgeschichtliche Entwicklungsabläufe wie aktuelle Transformationsprozesse angesprochen. Mit der Teilnahme am Tutorium und an einer Klausur zu Semesterende kann in dieser Vorlesung ein Schein für das Grundstudium erworben werden. Literatur: FISCHER, H. u. B. BEER (Hg.) 2003. Ethnologie. Einführung und Überblick. Neufassung. 5. Auflage. Berlin: Reimer 2003. KOHL, K.-H. 1993. Ethnologie - die Wissenschaft vom kulturell Fremde: eine Einführung. München. STRECK, B. 1997. Fröhliche Wissenschaft Ethnologie : eine Führung. Wuppertal. THIEL, J. F. 1992 (5.Auflg.). Grundbegriffe der Ethnologie. Vorlesungen zur Einführung. Berlin Wer ist eine Person? Zur Geschichte und Aktualität eines Schlüsselbegriffs Kather, Regine des menschlichen Selbstverständnisses Mo 16-18, Beginn: 07.11.2005, HS 1221 Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. www.philosophie.unifreiburg.de/lehre/vorverindex.html und die Aushänge des Instituts. 23 Proseminare Anthropologische Untersuchungsmethoden Do 14-16, Beginn: 27.10.2005, R 01020 A, Hermann-Herder-Str. 9 Wittwer-Backofen, Ursula; Ortolf, Simone Eine wesentliche Grundlage für das Verständnis des menschlichen Bauplanes bietet die funktionsmorphologisch orientierte Anatomie. Sie stellt den zentralen Inhalt des Seminars dar, anhand dessen die wesentlichen Methoden der anthropologischen Individualdiagnostik entwickelt werden. Dies betrifft verschiedene Arbeitsrichtungen, wie die Forensische Anthropologie, die Prähistorische Anthropologie, Industrieanthropologie oder Bevölkerungsbiologie. Das Methodenspektrum ist vielfältig und umfaßt morphologische, morphometrische, histologische, moderne analytische sowie nichtinvasive Methoden. Deren Anwendungsmöglichkeiten und Aussagekraft werden vor dem Hintergrund anthropologischer Fragestellungen besprochen. Dieses Seminar widmet sich vor allem den Methoden zur Gewinnung von Individualdaten, während die Methoden zur Gewinnung von Gruppendaten auf der Bevölkerungsebene als aufbauendes Seminar im folgenden Semester angeboten werden soll. Literatur: Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch. Springer Verlag 2005 (essentielle Basisliteratur); Herrmann, B.; G. Grupe; S. Hummel; H. Piepenbrink; H. Schutkowski. Prähistorische Anthropologie, Leitfaden der Feld- und Labormethoden. Springer-Verlag 1990 (gute Aufteilung der einzelnen Methoden, für Anatomie ungeeignet); Knußmann, R (Hrsg.). Anthropologie Band, 1. und 2. Teil. Wesen und Methoden der Anthropologie. Gustav Fischer Verlag 1988 und 1992 (gut zum selektiven Nachschlagen, neue analytische Methoden fehlen); Saunders, S.R.; M.A. Katzenberg (Eds.) Skeletal Biology of Past Peoples: Research Methods. WileyLiss1992. (guter Überblick über aktuelle Methoden) ) Die römische Familie Di 10-12, HS 1228/30 Harders, Ann-Cathrin Nach Cicero stellt die Familie den Grundstein der Gesellschaft dar; sie bildete die Basis für die soziale und politische Ordnung in Rom. Der Institution ‘Familie’ waren Aufgaben und Funktionen angebunden, die heute etwa dem Staat oder anderen gesellschaftlichen Institutionen überantwortet sind, wie etwa in der Religion, der Erziehung und dem Rechtswesen. Im Proseminar sollen sowohl die rechtlichen Aspekte wie etwa die patria potestas des Hausvaters, die Ehe und das Erbrecht als auch die sozialen Gesichtspunkte wie das Verhältnis der Geschlechter zueinander, die Beziehung zwischen Eltern und Kind und die Bedeutung der agnatischen und kognatischen Verwandtschaft untersucht werden. Dabei sollen die rechtlichen Normen mit der Alltagspraxis des Familienlebens verglichen werden Literatur: F. Zonabend: Über die Familie. Verwandtschaft und Familie aus anthropologischer Sicht, in: A. Burguière, C. Klapisch-Zuber u. a. (Hrsg.), Geschichte der Familie. Bd. 1: Altertum, Frankfurt a. M., New York 1996, S. 17-90; J.-U. Krause, Antike, in: A. Gestrich, J.-U. Krause, M. Mitterauer, Geschichte der Familie, Stuttgart 2003; S. 21-159; M. Bettini, Familie und Verwandtschaft im antiken Rom, Frankfurt a. M., New York 1992; S. Dixon, The Roman Family, Baltimore, London 1992; B. Rawson (Hrsg.), The Roman Family in Italy, Oxford 1997; M. Harlow, R. Laurence, Growing up and growing old in Ancient Rome. A life course approach, London 2002. Das römische Bindungswesen Mo 10-12, HS 1019, Beginn: 31.10.2005 Das römische Bindungs- oder Klientelwesen stellt eines der zentralen Charakteristika der römischen Gesellschaftsordnung dar. Im Seminar sollen die antiken Aussagen über Entstehung und Charakter des Phänomens mit den - teils erheblich divergierenden - Aussagen der modernen Forschung kontrastiert werden. Schließlich wird auch nach den konkreten sozialen Praktiken gefragt, in denen sich 24 Goldbeck, Fabian die Bindungen manifestierten. Der zeitliche Rahmen ist dabei von der Frühzeit Roms bis in die frühe Kaiserzeit gespannt und soll so auch einen Überblick über zentrale Entwicklungen dieser Periode vermitteln. Literatur: Bleicken, J., Die Geschichte der römischen Republik, 5. Aufl., München 1999; Brunt, P.A., Clientela, in: ders., The Fall of the Roman Republic and Related Essays, Oxford 1988, 382-442; David, J.-M., La clientèle, d’une forme de l’analyse à l’autre, in: Bruhns, H. u.a. (Hg.), Die späte römische Republik, Paris 1997, 195-210; Déniaux, E., Clientèles et pouvoir à l’époque de Cicéron, Rom 1993; Gelzer, M. Die Nobilität der römischen Republik, Leipzig 1912; Meier, Chr., Res publica amissa, 3. Aufl., Frankfurt/M. 1997; Wallace-Hadrill, A. (Hg.), Patronage in Ancient Society, London 1989. Reisen im Mittelalter Mi 11-13, ÜR 2, KG IV, 5. OG Studt, Birgit Gemeinhin gilt die mittelalterliche Ständegesellschaft als unbeweglich, in der einfache Menschen kaum Gelegenheit hatten, den ihnen durch Geburt zugewiesenen Platz zu verlassen. Nur die Könige und Fürsten herrschten "vom Sattel aus" und zogen mit ihrem Hof von Kloster zu Kloster, von Pfalz zu Pfalz oder von Burg zu Burg. Dies änderte sich aber verstärkt seit dem 12. Jahrundert: Fernwallfahrten, Kreuzzüge, der Fernhandel, die Attraktivität von neu gegründeten Städten, der entstehenden hohen Schulen und Universitäten oder kirchliche und klösterliche Reformzentren brachte die mittelalterliche Gesellschaft in Bewegung und erleichterte den Austausch von Ideen und Lebensstilen. Im Proseminar werden wir am Beispiel typischer Formen mittelalterlicher Mobilität grundlegende Themen, Fragen und Quellen der Herrschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters behandeln. Einführende Literatur: Norbert Ohler: Reisen im Mittelalter. 4. überarb. u. erw. Aufl. Düsseldorf 2004; Folker Reichert: Erfahrung der Welt. Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter. Stuttgart 2001 Historische Filmanalyse Di 10-13, AV-Raum, UB Eckel, Jan Der Film ist seit seiner Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts eine wichtige, in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung noch zunehmende Form der Wirklichkeitswahrnehmung wie auch der Steuerung von Wirklichkeitswahrnehmungen. Er bewegt sich im Schnittbereich von Kunst, Authentizität (oder dem Anspruch darauf) und Manipulation und ist dadurch in verschiedener Hinsicht eine aufschlußreiche Quelle der zeithistorischen Forschung. Er erlaubt den Zugang zu den Bilderwelten und damit zum Imaginären einer Gesellschaft, zu den Formen der Darstellung und Deutung der gesellschaftlichen Realität, ebenso aber zu den Versuchen der Massenbeeinflussung, sei es in der politischen Propaganda, sei es in der kommerziellen Werbung. Das Seminar möchte an ausgewählten Beispielen in die Techniken der historischen Analyse von Filmen einführen. Es befaßt sich dafür mit den Charakteristika des Entstehungsprozesses von Filmen, der Beschaffenheit des fertigen Films, den Eigenheiten der Genres und mit verschiedenen Methoden der Filmanalyse. Die Reflexion über den Quellenwert von Filmen soll in der praktischen Analyse erprobt werden. Das Seminar erfordert einen hohen Arbeits- und Lektüreaufwand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten ein methodisch-theoretisches Interesse und die Lust am Experimentieren mitbringen. Literatur: Klaus Kanzog, Einführung in die Filmphilologie, München 19972; Helmut Korte, Einführung in die systematische Filmanalyse, Berlin 1999; Peter Bucher, Der Film als Quelle. Audiovisuelle Medien in der deutschen Archiv- und Geschichtswissenschaft, in: Der Archivar 41, 1988, Sp. 498-524. Wissenschaftsgeschichte des 20. Jhdts. Di 14-16, HS 201, Alte Uni Schmoll, Friedemann 25 Moderne Gesellschaften werden heute als "Wissensgesellschaften" beschrieben, und damit ist in der Regel eine spezifische Form von Wissen gemeint "Wissenschaft". D.h.: Mehr als in anderen Gesellschaften werden in der Modernen die materiellen Seiten des Lebens mithilfe von Wissenschaft bewältigt, die sozialen Beziehungen der Menschen gestaltet und die Normen und Werte geformt. Das Seminar will die Rede von der "Wissensgesellschaft" im 20. Jahrhundert auf ihre historischen Grundlagen befragen. Dabei geht es zunächst um eine Einführung in Grundfragen der Wissenschaftsgeschichte. Exemplarisch sollen dann mögliche wissenschaftsgeschichtliche Zugänge probiert werden. Es geht um innerwissenschaftliche Entwicklungsprozesse anhand einiger Leitdisziplinen aus den Geistes- und Naturwissenschaften, die Geschichte wichtiger Institutionen wie Universitäten und Organisationen der Wissenschaftsförderung, aber auch um außerwissenschaftliche Faktoren wie Beziehungen der Wissenschaften, zu den gesellschaftlichen Sphären der Ökonomie und Politik in den unterschiedlichen Gesellschaftssystemen des 20. Jahrhunderts. Lit.: W. Hardtwig (Hg.): Neue Wege der Wissenschaftsgeschichte, Göttingen 2004 (= Geschichte und Gesellschaft, 30,2) Medizin und Gesellschaft in der BRD (1945-1975) Do 15-17, Seminarraum Institut, Stefan-Meier-Str. 26 Eschenbruch, Nicholas; Hofer, HansGeorg Das Seminar behandelt die Neueste Geschichte der Medizin am Beispiel der Bundesrepublik vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Mitte der 1970er Jahre. Im Mittelpunkt stehen Wandlungsdynamiken und Wechselwirkungen: der rasche Wandel in Politik und Gesellschaft sowie die durch medizinische Innovationen veränderten Vorstellungen und Praktiken im Bereich von Gesundheit und Krankheit. Besprochen werden Genese, Struktur und Entwicklung des öffentlichen Gesundheitswesens, die Akteure im medizinischen Feld und ihre Organisationen (Ärzte, Pflege, Patienten, Kassen, Pharmaindustrie, Krankenhauswesen). Weiterhin geht es um jene Krankheitskonzepte und Therapien, die sich als medizinische Antworten auf gesellschaftliche Wandlungen und Deutungsbedürfnisse analysieren lassen (Stress, Managerkrankheit). Das Proseminar richtet sich an Studienanfänger und ist als Einführung in das Studium der Medizingeschichte konzipiert. Der Besuch des begleitenden Tutorats ist für alle TeilnehmerInnen verpflichtend. Die Entwicklung der Identität im Erwachsenenalter Beneto, Mercedes Mi 10-12, ÜR 1, KG IV Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Multikulturalität und Migration in Nordamerika Do 16-18, ÜR Belchen, Werderring 4, 1. OG Migrationen innerhalb Nordamerikas und damit die Einwanderung in die USA und nach Kanada stellen nach wie vor ein umstrittenes Thema nordamerikanischer Gesellschaften dar. Im Zuge der so genannten Neuen Immigration, der Ankunft von Menschen, die seit Mitte der 1960er Jahre hauptsächlich aus Asien, Lateinamerika und der Karibik in die USA einwandern, engagieren sich seit einigen Jahren auch Ethnologen in diesem Forschungsfeld, das mehr und mehr interdisziplinäre Züge annimmt. Wir werden uns in diesem Proseminar nach einem historischen Überblick die bedeutendsten kulturwissenschaftlichen Grundlagen aneignen, um Phänomene wie Transnationalismus, Diaspora und andere Lebensformen von Migrantengemeinschaften analysieren zu können. Anschließend wird es am Beispiel verschiedener Fallbeispielen darum gehen, die Konstruktion und Abgrenzung einzelner Migrantengemeinschaften gegenüber der Gesamtgesellschaft zu beschreiben und gleichzeitig das Verwischen und Auflösen ethnischer Grenzen im nordamerikanischen Raum und die Kreation neuer ‚imaginärer Gemeinschaften’ 26 Drothbohm, Heike darzustellen. Dabei sollte darauf geachtet werden, auch die differierenden Perspektiven der Geschlechter und Generationen nicht aus dem Auge zu verlieren. Einführende Literatur: Foner, Nancy, 2001, New immigrants in New York. New York : Columbia Univ. Press; Glick Schiller et al., 1992, Towards a transnational perspective on migration : race, class, ethnicity, and nationalism reconsidered. New York, NY: Academy; Schmidt, Bettina E., 2002, Karibische Diaspora in New York: von "wilden Denken" zur "polyphonen Kultur". Berlin : Reimer. Themenfelder der Geschichte der Ethnologie Mi 18-20, ÜR Belchen, Werderring 4, 1. OG Seitz, Stefan Anhand von Primärquellen und Sekundärliteratur soll ein Überblick über die Geschichte und die Methodenlehre unseres Faches vermittelt werden. Ein Teil der Texte befast sich mit dem Wissen und der Wertung fremder Kulturen in der Antike, im Entdeckungszeitalter sowie in der Zeit der Aufklärung und versucht, kulturelle Unterschiede zu erklären und die Vielfalt kultureller Formen zu ordnen. Andere Schriften stellen die im späten 19. und zu Beginn des 20. Jh. angewandten Arbeitsmethoden vor, die sich um die Rekonstruktion der Entstehung und Entwicklung der Kulturen bemühten, oder sie beschreiben Ansätze, die in der ersten Hälfte des 20. Jh. die Lehrmeinungen bestimmten und in diachroner Sicht kulturhistorische Entwicklungen, in synchroner Sicht innere Zusammenhänge von Kultursystemen zu erfassen suchten. Des weiteren werden Textbeispiele der Vorgehensweisen und der Arbeitsfelder der amerikanischen Cultural Anthropology sowie der postmodernen Ethnologie bearbeitet. Zur Einführung: BARNARD, A. 2000. History and Theory in Anthropology. Cambridge: Cambridge Univ. Press; FEEST Ch. F. u. K.-H. KOHL (Hg.) 2001, Hauptwerke der Ethnologie. Stuttgart: Kröner; W.FISCHER, H. u. B. BEER (Hg.) 2003. Ethnologie. Einführung und Überblick. Neufassung. 5. Auflage. Berlin: Reimer 2003; MARSCHALL (Hg.) 1990. Klassiker der Kulturanthropologie. München: Beck. Einführung in die Medizinethnologie Eeuwijk, Piet Mo 14-16, ÜR 8, UB Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.ethno.unifreiburg.de und die Aushänge des Instituts. Emmanuel Levinas’ Totalität und Unendlichkeit: Ethik als Erfahrung vom Hilt, Annette Anderen Do 14-16, HS 1228/30, Beginn: 27.10.2005 Der französische Philosoph Emmanuel Levinas nennt sein Buch Totalität und Unendlichkeit den Versuch einer ‚ersten Philosophie’: einer Ethik, die unsere ontologischen Verständniskategorien und die Denkfiguren der Philosophiegeschichte in Frage stellt. Grundkategorien unseres Denkens sind Selbstidentität und Vergleichbarkeit, die wir auch auf unser Verständnis von und Verhalten zu anderen übertragen. Für Levinas wird jedoch ein allgemeines Gesetz der moralischen Verpflichtung dem Anderen nicht gerecht; vielmehr ist es das „Gesetz des Anderen“ – seine Irreduzierbarkeit in Leiden und Verletzlichkeit –, das unsere moralischen und ethischen Kriterien in Zweifel zieht und uns vor unsere Verantwortung stellt. Der Andere in seiner Einzigartigkeit entzieht sich jedoch gerade dem identifizierenden, schematisierenden Denken, das das Einzelne, das Differente einem allgemeinen Selben unterordnet. Eine Ethik, die sich dieser Begrenzung der ‚reinen praktischen Vernunft’ stellt, muß der Frage nachgehen, wie der Mensch ein Verhältnis zu sich, zu den Anderen und zu der Welt gewinnt, das ihm Maßstäbe für sein Handeln gibt. So beschäftigt sich Levinas’ Untersuchung der conditio humana mit grundlegenden Kategorien der praktischen Philosophie –Wille und Vernunft, Freiheit und Verantwortlichkeit –, denen er Formen der Verpflichtung, in denen uns der Andere begegnet, entgegenstellt: Formen des Sinnlichen wie Eros und Leid, das Begehren, das Antlitz und die Spur, die er als grundlegend für die Erfahrung des Guten ansieht. 27 Einführung in die Methoden und Theorien der Vorderasiatischen Archäologie Ali, Nabil Di 16-18, HS 3101 Archäologie würde als "Dateiabfall" bezeichnet werden, wenn diese Dateien ohne bestimmte Methoden und Theorien bearbeitet würden. Dieses Seminar durchleuchtet die theoretischen Grundlagen der Archäologie, als eine Disziplin, und die Methoden und Techniken, die die Archäologen anwenden, um die materielle Kultur zu erklären. Es wird die Vielfalt der epistemologischen Hintergründe der Archäologie und deren angewandte Methoden beleuchtet. Um solche Ziele zu erreichen, wird die Entwicklung der Archäologie vom 19. Jahrhundert bis zu den sogenannten Post-Processual Archaeologies aufgezeigt. Diese wird zeigen, wie die Theorien die Methoden, die Praxis und die Interpretationen der Archäologie beeinflusst haben. Einführung in die Methoden und Arbeitsweisen der Ur- und Frühgeschichte Di 14-16, HS 01 006, Belfortstr. 22 Pape, Wolfgang Hauptseminare Für die Teilnahme an den Hauptseminaren „Theorie und Praxis historischanthropologischer Forschung“ ist eine persönliche Anmeldung im Sekretariat des Seminars für Alte Geschichte, KG I, Raum 1192, bis zum 17.10.2005 nötig. Schuld und Scham (HS zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Paul, Axel Forschung) Do 18-20, ÜR 1, KG IV Schuld und Scham sind anthropologisch grundlegende, zwar verwandte, doch nicht identische soziale Gefühle. Sozial und verwandt sind sie in ihrer im weitesten Sinne reintegrativen Funktion, sozial und verschieden in ihrer je besonderen Abhängigkeit von beziehungsweise Verstrickung mit Dritten. Ein klassischer Unterscheidungsvorschlag versteht Scham als unter dem Blick anderer erlittene Minderwertigkeit, Schuld hingegen als individuelles Bedauern eines anderen angetanen Unrechts. Dieser – nicht unstrittigen – Unterscheidung zufolge lassen sich vormoderne Gesellschaften als Schamkulturen, moderne Gesellschaften hingegen als Schuldkulturen charakterisieren. Gefragt werden soll erstens nach prinzipiellen Differenzen und Überschneidungen von Schuld und Scham und zweitens nach ihrer Historizität beziehungsweise historisch relativen Prominenz. Gelesen werden erstens philosophische und soziologische Grundlagentexte (voraussichtlich Nietzsche, Scheler und Elias). Zweitens werden Schlaglichter auf die Geschichte des Prozeß- und Strafrechts vom Mittelalter bis zur Neuzeit die These vom Verschwinden der Scham- und der Geburt der Schuldkultur näher beleuchten. Abschließend diskutiert werden neuere Arbeiten zur Fortdauer oder Wiederkehr des Schamgefühls in zeitgenössisch-westlichen Gesellschaften. Das Seminar richtet sich an Studenten der historischen Anthropologie im Hauptstudium, steht bei Unterbelegung jedoch einer begrenzten Anzahl Studenten anderer Fächer offen. Alternativ zu einem Hauptseminar-Schein in historischer Anthropologie kann ein Hauptseminar-Schein in Soziologie erworben werden. Ein Scheinerwerb ist nicht obligatorisch. Studenten der historische Anthropologie melden sich für das Seminar bitte an bei: ...; sonstige Interessenten schicken eine Email an: [email protected] Teilnahmevoraussetzungen sind neben dauernder Anwesenheit und kontinuierlicher Mitarbeit die Übernahme eines Referats sowie die Abfassung von ein bis zwei Kurzessays. Für den Erwerb eines Scheins ist darüber hinaus die Abgabe einer 28 Hausarbeit erforderlich. Der Seminarplan, Fragen der Teilnahme und weitere Organisationsmodalitäten werden in der ersten Sitzung besprochen. Politische Führung und politische Kultur in außereuropäischen Gesellschaften Volz, Andreas (HS zu Theorie und Praxis historisch-anthropologischer Forschung) Mi 16-18, ÜR Belchen, Werderring 4 In Form einer historischen Analyse, die eine biographische Annäherung, eine Beschreibung der ausgewählten Führungspersönlichkeiten des 20/21. Jahrhunderts mit einbezieht, sollen die politische Führung und politische Kultur in außereuropäischen Gesellschaften untersucht werden. Ein zentraler Punkt der Untersuchung ist zugleich die Frage nach der Legitimation von Herrschaft in außereuropäischen Gesellschaften. Dies schließt die Analyse vorkolonialer Herrschafts- und Legitimitätsmuster, von Herrschaftstypen und Herrscher im Kontext traditioneller politischer Strukturen sowie soziale und wirtschaftliche Determinismen mit ein. So lassen sich bspw. afrikanische Herrschafts- und Staatsmodelle nicht alleine an europäischen/us-amerikanischen Modellen und Vorstellungen messen. „Quellen der Macht“ sind u.a. Abstammungs-, Verwandtschafts- und Solidaritätsstrukturen, ethnische und regionale Loyalitäten. Ausgewählt wurden politische Führungspersönlichkeiten aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien wie auch Führer/innen von Widerstands- und Bürgerrechtsbewegungen sowie religiöspolitische Führer/innen. Ein Semesterapparat (UB, LS 1) wird eingerichtet. Biologische Anthropologie: Evolution des Sprachvermögens Di 16-18, Hermann-Herder-Str. 9, R. 01020 A, Beginn: 25.10.2005 Wittwer-Backofen, Ursula; Mönke, Christian Durch neue Erkenntnisse der letzten Jahre bleiben immer weniger Fähigkeiten und Merkmale, die den Menschen von anderen Primaten absetzen. Werkzeuggebrauch, Kulturfähigkeit und andere Eigenschaften müssen heute, wenigstens in Teilen, auch anderen Säugern und Primaten zugestanden werden. Das Forschungsinteresse an der Entstehung der Symbolsprache, einer der Fähigkeiten, die uns explizit von anderen Tieren unterscheidet und die von vielen als das entscheidende Merkmal sine qua non angesehen wird, ist im Vergleich dazu exponentiell gestiegen. Im Seminar werden die Grundlagen, Voraussetzungen und Faktoren vorgestellt, die die Bedingungen für die Möglichkeit der Entstehung einer vollen Symbolsprache mit rekursiver Syntax geschaffen haben. Dazu gehören allgemein gültige Prinzipien der neodarwinistischen Evolutionstheorie ebenso, wie stammesgeschichtliche Grundlagen, die aktuellen Fragen der Hirnevolution, die Entwicklungen des Sozialverhaltens und kognitive Präadaptationen. Neben neurolinguistischen Fragestellungen werden auch kognitionswissenschaftliche und computermodellierende Ansätze behandelt. Das Seminar richtet sich an Studierende im Hauptstudium, die Interesse an interund transdisziplinärer Forschung haben. Idealerweise setzen sich die Teilnehmer aus Anthropologen, Linguisten, Biologen, Psychologen, Kognitionswissenschaftlern und Informatikern zusammen, damit alle Themengebiete adäquat abgedeckt werden können. Einführende Literatur: Pinker, S. & Bloom, P. (1990): Natural language and natural selection. In: Behavioral and Brain Sciences, 13(4):707-84; Christiansen, M. H. & Kirby, S. (2003): Language Evolution: The Hardest Problem in Science? In: M.H. Christiansen and S. Kirby (Hrsg.) Language Evolution: The States of the Art. Oxford University Press. Interdisziplinäres Oberseminar: neurologische Basis Sprache und Gehirn: Sprachvermögen, Aertsen u.a. 29 Blockseminar: 26./27. 01.2006; Vorbesprechung: 8.11.2005, R. 00.025, Biologie II/III Spätkarolingische Lebenswelten: Die Reiche Ludwig des Deutschen und Karls Zotz, Thomas des Kahlen im Vergleich Mi 18-20, HS 1228/30 Gegenstand des Seminars ist die Phase karolingischer Geschichte von ca. 830 bis 876, als das weiträumige Frankenreich unter Kaiser Ludwig dem Frommen in eine schwere Krise geriet und mit dem Vertrag von Verdun 843 durch die Teilung in das Westfränkische, Mittlere und Ostfränkische eine neue politische Ordnung entstand. Neue Schwerpunkträume waren das westliche Reich Karls des Kahlen und das östliche Ludwigs des Deutschen, während das schmale Mittelreich bald Spielball der genannten Herrscher wurde. Im Seminar sollen Entwicklung und Struktur der "Vorgängerstaaten" des späteren Frankreichs und Deutschlands herausgearbeitet werden, soll nach Gemeinsamkeiten und Besonderheiten in den gesellschaftlichen und kulturellen Lebenswelten beider Reiche gefragt werden. Dabei interessieren besonders die Repräsentation des Herrschers, sein Hof, die Rolle der kirchlichen Würdenträger und des Adels. Einführende Literatur: Charles the Bald. Court and Kingdom, hg. von Margaret T. Gibson und Janet L. Nelson, Norfolk² 1990; Ludwig der Deutsche und seine Zeit, hg. von Wilfried Hartmann, Darmstadt 2004; Rudolf Schieffer, Die Zeit des karolingischen Großreichs (714-887) (Handbuch der deutschen Geschichte 2), Stuttgart 2005. Der europäische Adel im 18. Jhdt. Mo 16-18, HS 1139 Asch, Ronald Das 18. Jahrhundert gilt als eine Epoche, in der die traditionellen adligen Führungsschichten Europas zunehmend in die Defensive gerieten. Der monarchische Staat griff ihre lokalen Herrschaftsrechte an und relativierte ihre Privilegien, die Aufklärung stellte die ständische Ordnung und ihre Werte im Namen von Gleichheit und Fortschritt in Frage und konkurrierende Eliten, ob nun Unternehmer und Kaufleute oder Verwaltungsfachleute bürgerlicher Herkunft, unterminierten das Machtmonopol des Adel. Allerdings ist im Gegensatz dazu auch immer wieder die Anpassungsfähigkeit zumindest von Teilen des Adels betont worden. Die Aufklärung wurde in Ländern wie Frankreich ebenso vom Adel mitgetragen wie der wirtschaftliche Aufbruch, der den Weg für die Industrialisierung frei machte. Das Seminar soll in einer vergleichenden Perspektive, die Mitteleuropa insbesondere Preußen und die Habsburgermonarchie ebenso einbezieht wie England und Frankreich, zentrale Fragen, die mit dem Funktionswandel und der sich verändernden Stellung des Adels im 18. Jahrhundert zusammenhängen, aufgreifen. Eine Anmeldung über e-mail in den Semesterferien ist erforderlich. Lit.: H. M. Scott (Hg.), The European Nobilities in the 17th and 18th centuries, 2 Bde. 1995; J. Lukowski, The European Nobility in the 18th century, Basingstoke 2003; R. G. Asch (Hg.), Der europäische Adel im Ancien Régime: Von der Krise der ständischen Monarchien bis zur Revolution (1600-1789). Köln 2001; Math. Marraud. La Noblesse de Paris au XVIIIe siècle, Paris 2000, R. Endres, Adel in der frühen Neuzeit (EDG 18), München 1993; vergl. auch die Internetausgabe von www.Zeitenblicke (historicum.net /h-soz-kult) für (voraussichtlich) Juni/Juli 2005 zum Thema Adel Der monarchische Hof in Europa und China in der Frühen Neuzeit Di 11-13, ÜR 2, KG IV, 5. OG. Unter den Bedingungen einer monarchischen Herrschaft ist der Hof des Herrschers ein entscheidendes Instrument zur Integration der politisch-sozialen Eliten, aber auch das Zentrum des politischen Patronagemarktes und die Bühne für die Selbstdarstellung von Dynastie und Monarch. Das Seminar will Funktion und Funktionswandel des Hofes in einer vergleichenden europäisch-chinesischen Perspektive untersuchen. Es werden dabei bestimmte strukturelle Gemeinsamkeiten deutlich werden, aber auch Unterschiede die sich zum Beipiel aus dem religiösen Kontext des Herrschaftszeremoniells aus den Unterschieden bei der Rekrutieren der dominierenden Herrschaftseliten (landbesitzender Adel in Europa, Beamte mit quasi akademischer Ausbildung in China) und der in China fehlenden Überformung der 30 Asch, Ronald; Dabringhaus, Sabine höfischen Struktur durch die Konkurrenz unterschiedlicher Dynastien in einem Kulturkreis ergaben. Zentrale Themen werden sowohl für China wie Europa die Beziehungen zwischen Hof und Verwaltung, die Rolle von höfischen Favoriten und Favoritinnen, die legitimatorische, Herrschaft symbolisch darstellende Funktion von Hofkultur und Zeremoniell, die Rolle von Patronagemaklern am Hof und die Regelung des Zugangs zum Herrscher sein. Für Europa gilt es überdies die alte These von der angeblichen Domestizierung des Adels am Hof zu überprüfen, die namentlich für Versailles immer wieder nachdrücklich vertreten worden ist, während für China das von den Jesuiten geprägte Bild des aufgeklärten absolutistischen Herrschers auf dem Drachenthron zu hinterfragen ist. Läßt sich der Kangxi-Kaiser (reg. 1662-1722) etwa mit dem Sonnenkönig Ludwig XIV. in Auftreten und Wirkung vergleichen? Welche Rolle spielte der Dynastiewechsel von 1644? So veränderte sich dem Regierungsantritt der Fremddynastie der mandschurischen Qing auch die Selbstdarstellung der Monarchie und die Funktion der Hofkultur. Bitte über email bei den beiden Seminarleitern vor Beginn des Wintersemesters anmelden! Lit: Jeroen, Duindam, Vienna and Versailles. The Courts of Europe? Dynastic Rivals, 1550-1780, Cambridge 2003; J. Adamson (Hg.), The Princely Courts of Europe 1550-1750, 1999, und immer noch N. Elias, Die Höfische Gesellschaft. Hg. von V. Opitz, Frankfurt 2002. Zu China Willard J. Peterson (Hrsg.), The Cambridge History of China, Vol. 9: Part One: The Ching Empire to 1800, Cambridge 2002, und Harold L. Kahn, Monarchy in the Emperor's Eyes: Image and Reality in the Ch'ien-lung Reign, Cambridge, MA 1971. Korruption in der Neueren Geschichte (16.-20. Jhdt.) Fr 9-12, ÜR 6, UB Engels, Jens Ivo Korruption scheint eines derjenigen Phänomene zu sein, die keiner Erklärung bedürfen. Nicht selten ist zu lesen, es handele sich um eine Geißel der Menschheit, für die so verbreitete Laster wie Habgier und ein schwacher Charakter verantwortlich seien. Je nach Präferenz durchziehe die Korruption alle Gemeinwesen, oder sie sei ein Ausweis vormoderner Gesellschaften, die (noch) keine rechtlichen und moralischen Instrumente zu ihrer Eindämmung besäßen. In der Regel gilt Korruption als (moralisch) verabscheuungswürdig und (sozial) destabilisierend - allerdings finden sich in der Sozialwissenschaft auch Theorien, die die Funktionalität von Korruptionsnetzwerken betonen. Im Seminar wird Korruption als ein Phänomen untersucht werden, das je nach historischem Kontext unterschiedliche Funktionen besaß und wechselnde Bewertungen erfuhr. Beim Übergang von der Frühmoderne zur Moderne wird dabei insbesondere auf die Verengung moralischer Normensysteme und die Herausbildung einer distinkten öffentlichen Sphäre abgestellt. Da die Veranstaltung quellennah aufgebaut wird, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fähig und bereit sein, Texte in Englisch und Französisch zu lesen. Das Seminar findet dreistündig statt. Literatur: Heidenheimer, Arnold J./ Johnston, Michael/ Levine, Victor T. (Hrsg): Political Corruption. A Handbook, New Brunswick 1990; Noack, Paul: Korruption. Die andere Seite der Macht, München 1985. Geschichte der Euthanasie Di 11-13, HS 4429 Brink, Cornelia; Wagner, Patrick Dem nationalsozialistischen Programm der "Vernichtung lebensunwerten Lebens" fielen mehrere Hunderttausend Menschen zum Opfer. Das Seminar wird der Vorgeschichte der sogenannten Euthanasie nachgehen, die nationalsozialistische Ideologie und Praxis untersuchen und danach fragen, wie diese Verbrechen nach 1945 in der Bundesrepublik vergessen und erinnert worden sind. Vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Praxis sollen außerdem aktuelle Debatten zur Bevölkerungspolitik in den Ländern der "Dritten Welt" und zur "Sterbehilfe" untersucht werden. Unmittelbar im Anschluß an das Seminar findet im Februar 2005 eine Exkursion zum Gedenk- und Lernort Schloß Hartheim in Linz (Österreich) statt. Die Teilnahme an dieser Exkursion ist zum Erwerb des Seminarscheins verpflichtend. 31 Zur Einführung empfehlen wir: Walter Burleigh, Tod und Erlösung. Euthanasie in Deutschland 1900 - 1945, Zürich/München 2002 Militärmedizin und Patientenschicksale im Zeitalter der Weltkriege Di 14-16, Seminarraum Institut, Stefan-Meier-Str. 26, Beginn: 26.10.2005 Prüll, Cay-Rüdiger: Steinkamp, Peter Der Themenbereich Medizin und Krieg im 20. Jahrhundert weckt inzwischen bei (Medizin-) Historikern gesteigertes Interesse. Dies liegt nicht zuletzt an dem Erfolg einer "Militärgeschichte von unten", die sich seit etwa 1990 nicht nur mit dem Krieg aus der Perspektive der gewöhnlichen Soldaten und Zivilisten, sondern auch mit den beiden Weltkriegen in mentalitäts- bzw. kulturgeschichtlicher Perspektive befasst. Dieser neue Trend kann sich in der Medizinhistoriographie allerdings nur langsam durchsetzen. Es dominieren nach wie vor institutionengeschichtliche Studien - beispielsweise zur Organisation des Sanitätswesens - oder Studien zu medizinischen Theorien und deren Vertretern. Ausgeklammert wird meist die Frage, wie die Soldaten eigentlich behandelt wurden. Es gibt für die Militärmedizin des Ersten und Zweiten Weltkrieges so gut wie keine Arbeit mit Patientenakten. Das Seminar befasst sich mit eben dieser Forschungslücke und führt die Studenten an einzigartiges Quellenmaterial, nämlich Krankenakten des Ersten Weltkrieges und Leichenöffnungsprotokolle des Zweiten Weltkrieges, heran. Anhand dieser Akten soll im Seminar untersucht werden, inwiefern sich das Profil der medizinischen Behandlung vor allem im Zeitalter der Gewalt zwischen 1900 und 1945 verändert hat. Das Quellenmaterial lagert im Bundesarchiv Militärarchiv hier in Freiburg und wird dort bearbeitet. Dementsprechend umfasst das Seminar auch eine Führung im Archiv. Dringend erwünscht sind Erfahrungen im Umgang mit handschriftlichen Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts. Einführende Literatur: Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann (Hrsg.), Die Medizin und der Erste Weltkrieg (Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Quellen und Studien, Bd.3) Pfaffenweiler 1996; Roger Cooter, Mark Harrison, Steve Sturdy (Hrsg.) War, Medicine and Modernity, Phoenix Mill etc. 1998; Roger Cooter, Mark Harrison, Steve Sturdy (Hrsg.), Medicine and Modern Warfare (Clio Medica 55), Amsterdam-Atlanta/GA 1999, Alexander Neumann, Arzttum ist immer Kämpfertum : die Heeressanitätsinspektion und das Amt "Chef des Wehrmachtssanitätswesens" im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945), Düsseldorf 2005. Kulturtheorien der Gegenwart Moebius, Stephan Do 13-15, ÜR 1, KG IV Das Seminar gibt einen Überblick über gegenwärtige kultursoziologische und kulturwissenschaftliche Theorien. Der bewusst offen gehaltene Titel 'Kulturtheorie' soll es ermöglichen, verschiedenste Theorieansätze zu vereinen, die sich selbst zum großen Teil jenseits der eingespielten Fach- und Disziplingrenzen bewegen. Kriterium für die Auswahl der vorzustellenden Theorien ist ihre interdisziplinäre Relevanz für die gegenwärtigen Diskurse in der Soziologie, den Kulturwissenschaften, der politischen Philosophie sowie den Sprach- und Literaturwissenschaften. Relevanzkriterien sind dabei unter anderem, ob die darzustellenden Theoretikerinnen und Theoretiker die (Weiter-) Entwicklung aktuell diskutierter Theorieansätze und/oder die (Wieder-) Entdeckung eines zentralen Problembereichs und/oder die Entwicklung einer neuen Methode auf den Weg gebracht haben oder derzeit maßgeblich vorantreiben. Insofern werden nicht „klassische Kulturtheorien“ wie jene von Freud, Cassirer, Simmel, Lévi-Strauss etc. behandelt, sondern Kulturtheorien seit den so genannten „Modernen Klassikern“, angefangen also bei Bourdieu, Barthes, Foucault, Deleuze bis hin zu Agamben, Flusser, Girard, Geertz, Baudrillard, Bauman, Maffesoli, 32 M.A.U.S.S.-Bewegung, McLuhan, Latour, Bhabha, Butler, Stuart Hall und Cultural Studies oder Zizek etc. Da die Zahl der zu behandelnden Theorien bewusst breit angelegt ist, ist das Seminar auf zwei Semester angesetzt, es wird also im Sommersemester 2006 unter dem Titel „Kultur. Theorien der Gegenwart II“ fortgesetzt. Literatur: Reckwitz, Andreas, 2000, Transformation der Kulturtheorien, Weilerswist: Velbrück. Ab März 2006: Moebius, Stephan/Quadflieg, Dirk (Hg.), 2006, Kultur. Theorien der Gegenwart, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften Denken und Soziologie Blinkert, Baldo; Fr 14-16, ÜR 1, KG IV Gillmeier, Stephan Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Der Sport in der Erlebnisgsellschaft Genzow, Oliver Mo 10-12, HS 1139 Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Gendersensible Gesellschaftstheorien Degele, Nina; Wird noch bekanntgegeben Maihofer, Andrea Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Schmerz (de) Konstruktionen. Qualitative Methodologie und Forschungspraxis Schirmer, Dominique (Kernseminar) Fr 14-18, 14 tgl., HS 2, Peterhof Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. /www.soziologie.unifreiburg.de/Studium&Lehre/vorlesungsverzeichnis und die Aushänge des Instituts. Von Menschen und Personen – Über die Begründung der menschlichen Kather, Regine Identität Di 11-13, Beginn: 7.11.2005, HS 3, Peterhof Kommentar lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Vgl. www.philosophie.unifreiburg.de/lehre/vorverindex.html und die Aushänge des Instituts. Einführung in die Methoden und Theorien der Vorderasiatischen Archäologie Ali, Nabil Di 16-18, HS 3101 Archäologie würde als "Dateiabfall" bezeichnet werden, wenn diese Dateien ohne bestimmte Methoden und Theorien bearbeitet würden. Dieses Seminar durchleuchtet die theoretischen Grundlagen der Archäologie, als eine Disziplin, und die Methoden und Techniken, die die Archäologen anwenden, um die materielle Kultur zu erklären. Es wird die Vielfalt der epistemologischen Hintergründe der Archäologie und deren angewandte Methoden beleuchtet. Um solche Ziele zu erreichen, wird die Entwicklung der Archäologie vom 19. Jahrhundert bis zu den sogenannten Post-Processual Archaeologies aufgezeigt. Diese wird zeigen, wie die Theorien die Methoden, die Praxis und die Interpretationen der Archäologie beeinflusst haben. 33 Arbeitskurs Arbeitskurs Historische Anthropologie (mit Tutorat; nur für Studierende der Winterling, Aloys Historischen Anthropologie) Di 16-18; Mo 18-20 (Tutorat), HS 1234 Der Arbeitskurs wird exklusiv für Studierende höherer Semester des Fachs Historische Anthropologie angeboten und soll auf das Magisterexamen vorbereiten. Dazu wird erstens anhand zentraler Texte methodisch-theoretisches Grundwissen der Historischen Anthropologie rekapituliert; zweitens wird anhand neuerer Publikationen die Forschungslage in klassischen historisch-anthropologischen Gegenstandsbereichen (Geschichte der Familie, des Körpers, der Sexualität, der Emotionen, der Mentalität usw.) aufgearbeitet; drittens sollen vor diesem Hintergrund mögliche Themen für Magisterarbeiten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ‘angeforscht’ und präsentiert werden. Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde (Raum 1191 im Seminar für Alte Geschichte, siehe Aushang und Internet) ist erforderlich. Bei aktiver Teilnahme kann ein Übungsschein erworben werden. Eine umfangreiche Bibliographie zur Historischen Anthropologie liegt ab 1.8.2005 im Separatum des Seminars für Alte Geschichte aus. Literatur: Dressel, Gert, Historische Anthropologie. Eine Einführung, Wien u.a. 1996; Dülmen, Richard van, Historische Anthropologie. Entwicklung, Probleme, Aufgaben, 2. Aufl., Köln u.a. 2001; Tanner, Jakob, Historische Anthropologie. Zur Einführung, Hamburg 2004 (zur Anschaffung empfohlen); Wulf, Christoph, Anthropologie. Geschichte, Kultur, Philosophie, Reinbek bei Hamburg 2004; Winterling, Aloys, Was heißt Historische Anthropologie? (im Druck, wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt). Übungen Lektürekurs zu zentralen Texten der Historischen Anthropologie Mo 16-18, HS 1, Peterhof Im Rahmen der Übung sollen Schlüsseltexte zur Historischen Anthropologie gelesen und diskutiert werden, die aufgrund ihrer Komplexität eine eingehende Auseinandersetzung erfordern und lohnen. Voraussetzung zur Teilnahme ist daher die Bereitschaft, umfangreichere Texte gründlich vorzubereiten und ggf. auch kurz in sie einzuführen. Die Auswahl der Texte kann sich auch nach den Wünschen und Vorschlägen der Teilnehmenden richten. Goldbeck, Fabian Grundkurs Mittelalter: 1000 Jahre Mönchtum Do 16-18, HS 3, Peterhof Lembke, Sven Mönche. Ginge es nach dem Wortstamm, so dürfte der Mönch, weil der griechischen Ausdruck monachos jemanden meint, der allein lebt, eine individualistische Existenz führen. Tatsächlich ist im okzidentalen Mittelalter, nachdem die benediktinische Regel Verbindlichkeit errungen hat, nach dem Worte Benedikts von Nursia (480-547) eine "schola" eine strikt kollektive autoritär organisierte Lebensform. Ginge es nach den Mönchen und ihren Idealen, dann wäre damit eine vollkommene nahezu engelsgleiche Schule des Lebens gefunden. Tatsächlich differenzieren sich seit dem Hochmittelalter immer neue und schließlich stark unterschiedliche Arten mönchischer Organisation aus. Im Kloster selbst eröffnet sich die Möglichkeit zur Vereinzelung; individuelle Lebensführung, manifestiert in der jetzt erst eingeführten Klosterzelle, und Individualbesitz sind Anzeichen dafür. Viele Reformationen versuchen dem im 14. und 15. Jahrhundert ein Ende zu machen. Doch scheint das Ende mit der einen, heute noch durch Luther berühmten Reformation zu kommen. Dieser Reformator will das Mönchtum abschaffen und dem einzelnen Gläubigen die spirituelle Last der mönchischen 34 Gemeinschaft aufbürden. Wie war eine solche Entwicklung möglich? Das ist das Thema dieses Grundkurses Mittelalter. Lit.: Wollasch, Joachim: Cluny - "Licht der Welt". Aufstieg und Niedergang der klösterlichen Gemeinschaft, Düsseldorf 2001. Für intellektuelle Flaneure: Lindl, Stefan: Die Gestalten des Zeus. Von der Unmöglichkeit gesellschaftlichen Wandels, Wien 2004. (Der Autor sieht in Benediktinern und Kartäusern Denk- und Organisationsprinzipien späterer Nationalstaaten manifestiert.) Natur und Geschichte Mo 14-16, HS 4429 Brüggemeier, Franz-Josef Die Industriegesellschaften haben lange Zeit das Thema Natur weitgehend verdrängt, bis die zunehmenden Umweltkrisen deren Bedeutung erneut vor Augen führten. Hiervon ausgehend wurde auch der große Stellenwert der Natur für vorindustrielle Gesellschaften neu diskutiert. Entsprechend wird in der Übung die aktuelle Umweltdebatte nur eines der Themen bilden, die anhand von ausgewählten Texten behandelt werden. Die generelle Zielsetzung ist bedeutend weiter gefaßt und reicht von Jäger- und Sammlergesellschaften bis heute. Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung bis zum 13. Juli erforderlich. Ein Seminarplan ist ab dem 04.07. erhältlich. Literatur: Jared M. Diamond: Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften, Frankfurt/M. 1998. Carolyn Merchant (Hg.): Major problems in American environmental history. Documents and essays, Lexington 1993. Oral History. Methode, Theorie und Praxis der Interviews mit Zeitzeug/inn/en Di 16-18, HS 1, Peterhof Obertreis, Julia Die sogenannte Oral History (auch: Mündliche Geschichte, oder: Erfragte Geschichte) ist eine Methode und Herangehensweise, die auf Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen basiert und sich in den letzten 20 Jahren in der Geschichtswissenschaft etabliert hat. Sie untersucht Aspekte der Geschichte, die bei der Arbeit mit traditionellen schriftlichen Quellen weitgehend im Dunkeln bleiben, etwa das Alltagsleben verschiedener Schichten, die Arbeitswelt, Familienstrukturen, soziale Beziehungen oder Geschlechterverhältnisse. Ferner liefern biographische Interviews wertvolle, oft einzigartige Einblicke in die Erfahrungswelt der Individuen in der Gesellschaft, in ihre Wertvorstellungen und Verhaltensmuster, ihre individuellen und kollektiven Identitäten, ihre Selbst- und Fremdbilder. Die Oral History interessiert sich dafür, wie Menschen über ihr Leben berichten und auf welche Art und Weise sie ihm dabei Sinn verleihen. Die Konstruktion von (regionaler, nationaler, geschlechtsspezifischer etc.) Identität und die Formierung eines "Selbst" unter den Einflüssen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können aus den Interviews herausgelesen werden. Die Übung richtet sich an alle Studierenden und möchte in die theoretischen Hintergründe, die Methode und die Ergebnisse der Oral History einführen. Dabei ist geplant, von den Studierenden selbst Interviews durchführen zu lassen, z.B. mit Emigrant/innen aus Osteuropa. Zudem soll die Veranstaltung an eine internationale Konferenz zum Thema "Oral History und (post)sozialistische Gesellschaften" angebunden werden, die für November 2005 in der Nähe von Freiburg geplant ist. EINFÜHRENDE LITERATUR: Alexander von Plato: Zeitzeugen und die historische Zunft. Erinnerung, kommunikative Tradierung und kollektives Gedächtnis in der qualitativen Geschichtswissenschaft - ein Problemaufriss, in: BIOS 13 (2000), H. 1, S. 5-29; Roswitha Breckner: Von den Zeitzeugen zu den Biographen. Methoden der Erhebung und Auswertung lebensgeschichtlicher Interviews, in: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.): Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte: zur Theorie und Praxis von Alltagsgeschichte, Münster 1994, S. 199-222. 35 Praktika Biologisch-anthropologisches Praktikum: Osteologisches Praktikum Wittwer-Backofen, Blockpraktikum, Vorbesprechung und Platzvergabe: 25.10.2005, 15h00 c.t., Raum Ursula; 01 102, Hermann-Herder-Str. 9 Krais, Simone Im Rahmen des Praktikums werden die Bestattungen eines historischen Gräberfeldes anthropologisch untersucht. Die TeilnehmerInnen erhalten Einblick in die klassischen Methoden der prähistorischen Anthropologie wie Alters- und Geschlechtsbestimmung, Untersuchung und Interpretation von pathologischen Veränderungen am Knochen, Metrik und Verwandtschaftsanalyse durch Aufnahme und Auswertung epigenetischer Merkmale. Vorraussetzung für die Teilnahme am Praktikum sind Kenntnisse in der menschlichen Anatomie bzw. die Teilnahme an einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der Anthropologie“. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Studierende beschränkt. Literatur: Feneis H, Anatomisches Bildwörterbuch (Stuttgart, Thieme, 7. Auflage 1993); Grupe, G; Christiansen, K; Schröder, I; Wittwer-Backofen, U. Anthropologie. Ein einführendes Lehrbuch (Springer Verlag 2005); Herrmann B, u.a., Prähistorische Anthropologie (Berlin, Springer 1989) Biologisch-anthropologisches Praktikum II: Forschungspraktikum Di 14-16, R. 01 020A, Hermann-Herder-Str. 9, Beginn: 25.10.2005 Wittwer-Backofen, Ursula Im Rahmen des Forschungspraktikums werden in 4-er Gruppen verschiedene Themen laufender Forschungsprojekte erarbeitet. Die jeweiligen Gruppen konstituieren sich zu Beginn des Praktikums und arbeiten während des Semesters in dieser Gruppenkonstellation gemeinsam. Auch die zeitliche Einteilung ist den Gruppen je nach Thematik überlassen. Die oben angegebenen Zeiten sind Kernzeiten, an denen sich alle Gruppen zu gemeinsamen Besprechungen treffen. Voraussetzung für die Teilnahme am Praktikum ist die Teilnahme an einem Proseminar „Anatomie“ oder „Methoden der Anthropologie“, wenn der Schein als Praktikumsnachweis für das Grundstudium gelten soll. Wird ein Praktikum im Rahmen des Hauptstudiums absolviert, gilt ein abgeschossenes Grundstudium als Voraussetzung. Viel eigenständige Recherche ist gefragt! Die Teilnehmerzahl ist auf 16 Personen beschränkt. Vorlesungen aus dem Wahlbereich Psychologie Wissenschaftstheorie, Geschichte der Psychologie, Berufsethik Fr 11-13, HS 00 005, Engelberger Str. 41c Leonhart, Rainer Entwicklungspsychologie Mo 16-18; HS 00 005, Engelberger Str. 41c Renkl, Alexander; Charlton, Michael Allgemeine Psychologie 1 Di 9-11, HS 00 005, Engelberger Str. 41c Beller, Sieghard Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung Peper, Martin; 36 Do 14-16, HS 00 005, Engelberger Str. 41c Rockstroh, Sybille 37 Fachschaft Anthropologie Wir sind Studierende der Fächer Biologische und Historische Anthropologie und als u-Fachschaft vertreten wir eure Interessen an der Uni. Außerdem: treffen wir uns einmal wöchentlich zum Anthro-Stammtisch zu dem ihr alle herzlich eingeladen seid leisten wir Hilfestellung bei Referaten, Hausarbeiten, Literatursuche usw. und beantworten eure Fragen zu Studienbedingungen und Studienordnung stellen wir die Kopiervorlage des Readers „Historische Anthropologie – Basistexte“ zur Verfügung. Neuigkeiten und Infos bekommt ihr am schwarzen Brett im ZAG und in unserem Fachschaftsraum in der Belfortstr. 24 (2. Stock im u-asta-Gebäude). Dort findet ihr auch: unsere Sprechzeiten ab Semesterbeginn die Liste für den email-Verteiler (wichtig für Infos, Termine, Aktuelles...tragt euch ein!) Zeit und Ort unseres Stammtisches Email Fachschaft: [email protected] (Weitere Kontaktmöglichkeiten stehen auf der nächsten Seite) Viele Infos und Neuigkeiten findet ihr auf unserer Fachschaftsseite: http://www.zag.uni-freiburg.de/anthro/fs_anthro/fs.html 38 Daniel Möller Christine Scheufele Antonio Nogales Florian Kühnel HF Historische Anthropologie NF Biologie NF Geschichte der Medizin HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Germanistik HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Soziologie HF Historische Anthropologie NF Urgeschichtl. Archäologie NF Alte Geschichte Jan Constantin HF Historische Anthropologie NF Anglistik NF Ethnologie Alexander Bilda HF Philosophie NF Historische Anthropologie NF Alte Geschichte Maya Uramowicz HF Historische Anthropologie NF Frühgeschichtl. Archäologie NF Klassische Archäologie Thomas Wittkamp Ecki Schmidt Dennis Kroeh Kerstin Pannhorst Simone Krais [email protected] 0761/7048721 [email protected] 0761/2148895 [email protected] 0761/4011855 [email protected] 0761/2852066 [email protected] et 0761/2047197 [email protected] 0761/6965796 [email protected] e 0761/7695394 HF Historische Anthropologie [email protected] HF Neuere u. Neuste Geschichte 0761/4013734 HF Historische Anthropologie NF Psychologie [email protected] NF Religionswissenschaft HF Historische Anthropologie [email protected] HF Philosophie HF Historische Anthropologie NF Germanistik [email protected] NF Biologie HF Historische Anthropologie [email protected] HF Neuere u. Neuste Geschichte Zur Zeit weg: Christine Pusch (Peru) Fabian Koch (Berlin) 39