Übungsblatt 1, Statistik II: Wahrscheinlichkeiten bei gleich möglichen Elementarereignissen Hinweise: Wenn Sie sich bei der Lösung EXCEL bedienen wollen, so können Sie die n(n 1) (n r 1) n folgenden Funktionen nutzen: =Kombinationen(n,r) und r! r n! =Fakultät(n). Dies ist für wiederholte Rechnungen wie unter Aufgabe 8. sinnvoll. Für die Klausur machen Sie sich aber trotzdem vertraut, wie Sie auf Ihrem Taschenrechner zu den Lösungen kommen. In der Klausur werden aber keine wiederholten Rechnungen verlangt. 1. Die Telefonnummern der Universität Frankfurt beginnen mit der Kombination 798. Wenn alle vier darauffolgenden Ziffernkombinationen der Durchwahl gleich möglich sind, was ist die Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine zufällig ausgewählte Uni-Telefonnummer sieben verschiedene Ziffern enthält? 2. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit beim 5 maligen Wurf einer fairen Münze (Kopf und Zahl) drei mal hintereinander „Kopf“ zu werfen (Ereignis A). Hinweis: Zählen Sie die für das Ereignis A günstigen Elementarereignisse auf. 3. Sie arbeiten in der Personal-Einsatzplanung und sollen 6 Servicetechniker 6 Verkaufsgebieten zuordnen. Wieviele mögliche Kombinationen gibt es? 4. Unter Vernachlässigung von Schaltjahren (also ein Jahr von 365 Tagen angenommen) und angenommen, daß alle Geburtstage gleich möglich sind: 4.1 Wie viele Menschen müssen Sie ansprechen, bis Sie mit Wahrscheinlichkeit von 0,5 einen Menschen treffen, der am gleichen Tag wie Sie Geburtstag hat. 4.2 Wie viele Menschen müssen mindestens zusammenkommen, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß mind. zwei der Anwesenden am gleichen Tag Geburtstag haben mind. 0,5 ist? 5. In der Marketingforschung konstruiert man im Rahmen der sogenannten „ConjointAnalyse“ fiktive Produktprofile, die aus Kombinationen von Eigenschaftsausprägungen bestehen. Diese werden Konsumenten zur Bewertung vorgelegt. Man definiert hierzu die für das Produkt-Design wichtigen Eigenschaften des Produkts (Attribute) und die dazu gehörigen Eigenschaftsausprägungen. Ein Pharma-Unternehmen hat vier wichtige Eigenschaften für ein neu entwickeltes Medikament identifiziert. 1. Preis (4 Eigenschaftsausprägungen: Preis wie Generika-Präparat, Generika-Preis+10%, Preis wie Marktführer-Medikament und Preis wie Marktführer-Medikament + 10 %). 2. Wirkstärke (3 Eigenschaftsausprägungen: halb so wirksam, genau so wirksam, oder doppelt so wirksam wie das Präparat des Marktführers) 3. Nebenwirkungen (3 Ausprägungen: Kopfschmerz, Kopfschmerz und Erbrechen, keine Nebenwirkungen) 4. Anwendungshäufigkeit (2 Ausprägungen: 1 x täglich, 2 x täglich). 5.1 Wie viele mögliche Produktprofile können aus den Kombinationen der genannten Eigenschaftsausprägungen gebildet werden? 5.2 Das Produkt der Pharmafirma besitzt das folgende Profil. Doppelt so wirksam wie das Produkt des Marktführers, keine Nebenwirkungen, Anwendung 2 x täglich. Der Preis ist noch nicht entschieden. Wenn aus den möglichen Produktprofilen eines zufällig ausgewählt wird, wie wahrscheinlich ist es, das dieses dem Profil des Produktes der Pharmafirma entspricht? 6. Zeigen Sie an Hand eines eigenen Beispiels (n=5, r=3), daß die Zahl der ungeordneten Anordnungen von r Objekten aus n Objekten mit Zurücklegen mit n(n 1) (n r 1) n berechnet werden kann. r! r 7. Bei der Besetzung von vier Aufsichtsratsposten wird aus den Vertretern von vier Banken per Losverfahren entschieden. Bank 1 hat fünf Bewerber, Bank 2 zwei Bewerber, Bank 3 drei Bewerber und Bank 4 zwei Bewerber im Lostopf. Wie wahrscheinlich ist es, daß im 4er Aufsichtsrat Vertreter von allen vier verschiedenen Banken sitzen? 8. Sie untersuchen den Insider-Handel nach einem Börsengang. In einer Grundgesamtheit von 100 Händlern befanden sich n „Insider“, die ein nichtöffentliches, den Wert einer Aktie beeinflussendes Ereignis kannten. Sie ziehen eine zufällige Auswahl von 10 Händlern und erhalten das Ergebnis, daß 2 der ausgewählten Händler „Insider“ waren (durch ex-post Prüfung Ihres Händlerverhaltens, kriminalistische Untersuchungen o.ä.) . Sie versuchen nun den Anteil der Insider an der Gesamtheit der Händler zu schätzen. Gehen Sie wie folgt vor: 8.1 Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, daß in Ihrer Zufallsauswahl von 10 Händlern 2 Insider waren für verschiedene n. (Hinweis: Variieren Sie n von 15 bis 25) . 8.2 Zeigen Sie graphisch den Verlauf der Wahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von n. 8.3 Verdeutlichen Sie graphisch die Abhängigkeit der Wahrscheinlichkeit von n. Welche Schätzung für den Anteil informierter Händler in der Grundgesamtheit würden Sie abgeben? Hinweis: Bei der Lösung haben Sie sich des Maximum-Likelihood-Prinzips bedient.