Prüfung Geschichte: Nationalstaaten und Wiener Kongress

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Prüfung Geschichte: Nationalstaaten und Wiener Kongress
Die Wiener Friedensordnung
Was geschah nach dem Napoleon in Russland scheiterte?
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Das darauf folgende Zeitalter (ab 1815) wird als Restauration bezeichnet.
Damit wird aber nicht die Wiederherstellung der ursprünglichen
Landesgrenzen gemeint.
Vielmehr wird damit gemeint, dass die legitimen Regierungsverhältnisse
wiederhergestellt werden ( nicht legitim wäre ein Machthaber der durch Revolution
an die Macht gekommen wäre).
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Eine Verfassung für einen solchen Staat ist nicht ausgeschlossen, aber sie
muss vom Herrscher quasi „abgesegnet“ oder „erlassen“ werden.
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Vor allem F und süd D Staaten haben 1815 solche so genannte oktroyierte
(aufgezwungene) Verfassungen erhalten.
Die Ziele des Wiener Kongress
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Primär: Festlegung der neuen Staatsgrenzen und dabei ein Gleichgewicht der
Grossmächte schaffen (kein Staat soll stärker und grösser sein als der andere)
Geleitet wurde das Ganze durch Fürst von Metternich.
So wurden durch völkerrechtlichen Vertrag besiegelte Grenzziehungen auf der
Landkarte als legitim erachtet.
Kleinstaaten wie Genua oder Venedig wurden nicht wiederhergestellt. Auch in
Deutschland.
Was wurde dabei ignoriert?
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Weniger beachtet wurden die patriotischen Wünsche von D, I und PL nach eigenen
Nationalstaaten.
Diese wurden vielmehr an die anderen „aufgeteilt“. Vor allem Polen, da es an
Russland viel die daraus dann Kongresspolen machten.
Dies führte zu Spannungen, welche zu einem späteren Zeitpunkt entscheidend auf
die Ereignisse der Zukunft eingewirkt hat.
Hauptgedanke
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Schaffung eines europäischen Gleichgewichts.
Weil Russland wegen seines Siegs über Napoleon dafür Ländereien forderte,
mussten die übrigen Staaten auch entsprechende „Kompensationen“ erhalten, damit
das Gleichgewicht gewahrt wurde.
Bei der Verteilung, gab es dann jedoch sehr viele Streitigkeiten, die den Kongress
ernsthaft gefährdeten.
Diese Abmachungen sollten Europa dennoch fast 40 Jahre des Friedens
bringen.
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Zar Alexander I
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Er dachte sein Sieg über Napoleon sei ein Zeichen Gottes an ihn
Darum sah er sich dazu auserkoren „der Welt den ewigen Frieden“ zu bringen.
Dabei liess er sich je länger je mehr auch von religiösem Gedankengut sowie
von weltbürgerlichen Aufklärungsideen beeinflussen.
Was schuf er?
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Er setzte sich für eine heilige Allianz ein, welcher alle Länder Europas
beitreten sollten (ausser Papst und britischem König).
Die heilige Allianz
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Nach und nach gelang es Alexander I, dass immer mehr Länder beitraten,
aber es waren lediglich die Monarchen, die sich anschlossen, nicht das Volk.
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Metternich ergriff die Gelegenheit die diese Allianz bot und „benutzte“ sie als
Werkzeug um gegen revolutionäre/liberale Aufstände damit niederzumachen.
Liberalismus
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Der Liberalismus vertritt nicht die konservative Staatslehre nach einem
legitimen Monarchen. Viel mehr die Wurzeln der Aufklärung und die
Bestimmung durch das Volk und Wahrung deren Grundrechte, sind deren
Grundpfeiler.
Wo gewann dies hauptsächlich Anhänger?
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Wie bereits weiter oben erwähnt, gab es wegen der „ungerechten
Behandlung“ von D; I und Polen am Wiener Kongress einige Spannungen.
Darum fand der Liberalismus vor allem in D und I sehr schnell viele Anhänger.
Lateinamerika
Kreolen
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Kreolen sind nicht in Spanien geborene Spanier (z.B. in Kolonien)
Diese wurden von sämtlichen mittleren und höheren Staatsämtern und
rentierenden Exportgeschäften ausgeschlossen ( damit sie nicht gross an
Macht gewinnen konnten)
Nachdem Spanien durch Napoleon besetzt wurde, kam es zu einigen
Aufständen, welche aber wegen der geringen Mobilität der Leute sehr schnell
wieder unterdrückt wurden.
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Erst etwa 1820 nach einer Revolution und anschliessender franz. Intervention,
gelang es den Kreolen, einen Sieg davonzutragen und ihre Stellung zu
verbessern.
Brasilien
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Etwa zur gleichen Zeit erklärte sich die portugiesische Kolonie Brasilien als
unabhängiges Kaiserreich.
Grund dafür war eine Änderung in der Verfassung Portugals, welche die
Selbstverwaltungsrechte der Kolonie eliminiert hatte.
Ausserdem floh das portugiesische Königsfamilie vor den Truppen Napoleons
nach Rio.
Südamerika
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Die USA versuchten nach ihrem eigenem Beispiel in Südamerika die
einzelnen Staaten zu vereinigen, dies scheiterte aber an der Uneinigkeit und
Gier einzelner Herrscher und es folgten diverse Kriege untereinander.
Monroe-Doktrin
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Die europ. Grossmächte sahen dies und wollten nun nach Südamerika und
dort auch für Frieden sorgen.
Darum meldeten sich die USA und gaben bekannt (Präsident Monroe), dass
sie sich in die Angelegenheiten Europas nicht einmischen werden und jede
Regierung akzeptieren werden, dafür aber erwarten, dass sich Europa nicht in
die Angelegenheiten in Südamerika einmischt.
Zuwiderhandeln würde als Kriegsgrund ausgelegt.
Zum ersten mal trat die USA als den europäischen Grossmächten
Gleichgestellten auf und so wurde die Unabhängigkeit der südamerikanischen
Staaten gerettet.
Diese Art der Aussenpolitik, wurde bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
aufrechterhalten.
Der Orient und Griechenland
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Das Osmanische Reich begann zu bröckeln
Das führte dazu, dass die Griechen sich gegen die türkische Herrschaft
erhoben und diese bezwangen.
Dabei wurden sie einerseits von den Russen ( diese wollten sich etwas
Land weiter westliche sichern) und von den und F, und GB intervenierten
ebenfalls zu Gunsten der Griechen ( sie wollten, dass Russland nicht zuviel
Einfluss auf den Balkan ausübt)
Hauptgrund für den Sieg der Revolution Griechenlands war, dass die anderen
Staaten sich hauptsächliche mit dem zerbröckelnden osmanischen Reich
beschäftigten. Sie „kreisten wie die Geier um das bald fallende Tier“.
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Julirevolutionen
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Louis XVIII bestieg den Thron von Frankreich nach den „hundert Tagen“.
Er war schlau und wählte einen vorsichtigen und massvollen Kurs, d.h. der
Code Civil blieb in Kraft, sowie Enteignung der Kirche und emigrierten Adligen
blieb erhalten. Auch die Verfassung wurde gemacht.
10 Jahre später kam sein Nachfolger Karl X an die Macht. Er war eher der
Hardliner und schwenkte eine eher gegenrevolutionäre Politik ein, d.h.
Parlament wurde aufgelöst, Wahlgesetz so geändert das nur noch wenige
reiche Grossgrundbesitzer ( Leute die er beeinflussen konnte) wählen
konnte, Pressezensur wurde verschärft, etc.
Darauf folgten Unruhen in Paris und nach drei Tätigen Kämpfen musste Karl X
fliehen.
Bürgerkönigtum „La Poire“
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Die Ereignisse aus der jüngsten Zeit liessen von weiteren republikanischen
Experimenten scheuen, da weitere Revolutionen und Bürgerkriege befürchtet
wurden.
Nun wurde Louis-Philippe durch revolutionärem Ursprung an die Macht
befördert. Anfangs machte er sich hier auch ganz gut, aber später veränderte
er sich und wollte schliesslich zum Absolutismus zurückkehren. Dies löste
dann 1848 erneut eine Revolution aus.
Auswirkungen auf Europa
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Durch die Revolutionen in Paris, sahen sämtliche Liberalen in Europa ihre Zeit
für gekommen und setzen zum Ansturm auf das metterniche System.
Doch dieser kam nicht durch. Allerdings führte es zu grösseren
Erschütterungen in der Wiener Ordnung.
In D und I kam es zu mehreren Unruhen, doch diese konnte eingedämmt
werden.
Auch in der Schweiz kam es deswegen zu Unruhen (näheres dazu siehe
weiter hinten)
Kongresspolen versuche sich bei der ganzen „Revolutionsstimmung“ von
Russland loszusagen, dieser Versuch scheiterte aber, was dazu führte, dass
Polen sämtliche Autonomie verlor und komplett „russifiziert“ wurde.
In Belgien kam es ebenfalls zur Revolution, da diese seit 1815 mit NL
zusammen war und sich benachteiligt fühlte. Als GB durch die Kämpfe eine
Intervention durch F befürchtete, griffen sie ein und halfen Belgien, da sie
ansonsten eine Ausdehnung der Macht von F bis an die Scheldenmündung
befürchteten ( Hilfe an B geschah nur aus Eigennutz)
So wurde Belgien 1831 als neutrales Königreich anerkannt und erhielt eine
liberale Verfassung.
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Die Februarrevolution
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Der im Herbst 1847 geführte Sonderbundskrieg der Liberalen in der Schweiz
sowie die im Januar 1848 geführte Revolution in Neapel waren, obwohl sie nur
„kleine“ Revolutionen waren, Indikatoren für weitere liberale Bewegungen in
Europa und brachten das 1815 aufgestellte System erneut ins Wanken.
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Die Revolutionen begannen Ende Februar in Paris. Louis-Philippe (la poire)
löste durch ungeschickte Polizeimassnahen Unruhen aus, worauf die Kritik
gegen ihn immer stärker wurde und er schliesslich abdanken musste.
Auf ihn folgte eine provisorische Regierung aus Republikanern, welche
sämtliche Freiheiten des Volkes (z.B. Pressefreiheit) wieder herstellte. Es
wurden baldmöglichst Wahlen versprochen, an denen alle Bürger teilnehmen
konnten. Doch die Zukunft von F blieb dennoch ungewiss.
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Die Märzrevolutionen (unvollendet)
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Nach dem Vorbild von F, begannen nun auch in D und I Tumulte in den
grösseren Städten.
Die Landesfürsten ergaben sich dabei nahezu kampflos und versprachen
tiefgehende liberale Änderungen im Staat.
So wurde das Parlament abgelöst und durch neue liberale Parlamentarier
ersetzt.
Auch für Metternich war nun die Zeit zu emigrieren gekommen, er floh nach
GB.
Die Märzrevolutionen waren Siegreich, aber überall blieben Personal, Armee,
etc. gleich, was auf eine unvollendete Revolution hinweist.
Die Deutsche Frage
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Die Folge der Märzrevolutionen, war dass die deutschen Einzelstaaten je
eigene verfassungsgebende Parlamente erhielten. Gleichzeitig ging aus einer
gesamtdeutschen Volkswahl eine Deutsche Nationalversammlung hervor.
Diese tagte in der Paulskirche um die Vereinigung der einzelnen deutschen
Staaten zu verwirklichen.
Doch es gab viele Doppelspurigkeiten, z.B. gab es daneben noch den
deutschen Zollverein. Die Hoffnung aus einer wirtschaftlichen Vereinigung
könnte auch eine politische werden, wurde nichts.
So wurden im Frühjahr 1848 lediglich von der deutschen
Nationalversammlung der Zusammenschluss der Staaten erwarte und nicht
vom Zollverein, etc.
Schwächen der Paulskirche
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Eines der Hauptprobleme der Paulskirche war, dass ihr Machtmittel fehlten,
d.h. sie hatte weder nötige Finanzen, Verwaltung oder Armee um etwas
auszurichten. Somtit war sie nur eine Versammlung ohne jede
Handlungsfähigkeit.
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Weiter traten Probleme bei der Definition eines deutschen Einheitsstaates auf,
da man unterschiedliche Vorstellungen hatte.
Die Kleindeutschen wollten die Habsburger Monarchie beibehalten und einen
deutschen Staat ohne Österreich.
Die Grossdeutschen wollten die Auflösung des Habsburgerreichs in Bezug
auf die Sprachregionen und die deutschsprachigen Regionen zu einem
deutschen Reich machen.
Nun fehlte es der Paulskirche an einer beschlussfähigen Mehrheit, da die
Grossdeutschen in zwei Teile zerfallen sind. (republikanisch demokratisch
Linke und habsburgerisch-monarchische Rechte). Letztere wollten ein
Kaisertum der preussischen Königsdynastie der Hohenzollern.
Und nun?
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Die Ereignisse der zweiten Jahreshälfte zwangen der Paulskirche ihren Kurs
auf.
Aber auch wenn sie wollte wäre die Pauskirche nicht fähig gewesen ihre Ziele
durchzusetzen, da die Auflösung des Habsburgerreichs, ganz Europa
betreffen würde und nicht von einem deutschen Parlament alleine entschieden
werden konnte.
Österreich und die italienische Revolution
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Im Frühjahr 1848 drohte das Habsburgerreich zu zerbrechen. Dabei hofften
Deutschböhmen und Deutschösterreicher sich zu einem grossdeutschen
Reich vereinigen zu können.
In Polen gab es Aufstände, Ungarn löste sich aus dem Verbund und in
Venedig wurde zur Republik.
Nun erkannten die Balkanvölker, dass ihnen ein Zerfall des Habsburgerreichs
nichts nützen würde, da sie einfach in einen neuen Staatenbund integriert
würden. So entschieden sie sich diesem Zerfall entgegenzuwirken mit General
Radecky.
In Italien wird der Nationalstaat ausgerufen, allerdings kann Radecky die
Piemontesen besiegen und erobert die revoltierenden Teile wie Venedig
wieder zurück. Damit war der Wunsch von Italien, dass sich selbst befreit zur
Illusion geworden.
Bismarck
Verfassungskonflikt in Preussen
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Preussen erhielt im Spätherbst 1848 eine neue konservative Verfassung die
bis Ende des 1. Weltkriegs in Kraft blieb.
Dabei hatte der König die uneingeschränkte Exekutive Gewalt und die beiden
Kammern des Parlaments hatte je ein Vetorecht.
Die eine Kammer bestand aus dem Herrenhaus und dem Abgeordnetenhaus
(Dreiklassenwahlsystem, je nach Steuerleistung, wenige oben, viele unten).
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Der König und die Regierung wollten eine Heeresreform durchsetzen und als
es nicht mehr anders ging, konnten die Abgeordneten nichts anderes tun als
das Budget nicht zu bewilligen, womit die Regierung nicht mehr
verfassungskonform ihren Pflichten nachkommen konnte.
König Wilhelm I sah aus dieser Notalge keinen Ausweg mehr. Darum berief er
Bissmarck als Ministerpräsidenten.
Was tat er?
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Er scherte sich einen Dreck um die Verfassung. Er machte die nötigen
Ausgaben ohne bewilligtes Budget. Die heftigen Diskussionen, die das
auslöste, kümmerten ihn relativ wenig.
Als der dieses Gefecht mit der Regierung gewann prägte, die politische
Struktur Preussens und auch die Deutschlands
Bismarcks Aussenpolitik
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Sein Ziel: Schaffung eines kleindeutschen Reiches, dass aber nicht frei ist
sondern durch die Macht Preussens erzwungen wird.
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Dies führte zwangsläufig zu Widerstrand von Frankreich und Österreich.
Daher konnte er nur mit der Unterstützung Russlands rechnen.
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Darum versuchte er auch das preussisch-russische Verhältnis zu stärken und
so Österreich von den restlichen Westmächten zu isolieren.
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Dies erreichte er in zwei Etappen, erste war, seine stark antipolnische Haltung
(Russland freut’ s) und die zweite war das auflodern lassen des schon lange
schwelenden Konfliktes um Schleswig und Holstein (in Personalunion mit
Dänemark). So konnte er das deutsche Nationalgefühl stärken (deutsche
Nationalstaat wurde ja bisher nicht verwirklicht) und für seine Zwecke
verwenden.
Dänischer Krieg 1864
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Auslöser des Konfliktes: Dänischer König will sich Schleswig einverleiben (
passt den Deutschen gar nicht)
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Anschliessend zieht Preussen als Vorreiter in den Krieg. Österreich folgt
Preussen nur, um selbst seine Führungsstellung bei den deutschen Staaten
nicht an Preussen zu verlieren.
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Und was war der Plan dabei? Dadurch entfernte sich Österreich von den
anderen Westmächten, da diese auf der Seite von Dänemark waren (
wollten nicht, dass sich die Deutschen zu stark nach Osten verbreiten)
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Preussen und Österreich gewannen und teilten sich die beiden Fürstentümer
Schleswig (Preussen) und Holstein (Österreich) auf. Dies gab Bismarck die
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Möglichkeit, je nach bedarf das Verhältnis zu Österreich zu vertiefen oder zu
straffen.
Deutscher Krieg 1866
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Nächster Coup: Bismarck wusste wie er Napoleon davon überzeugen konnte,
dass wenn Österreich Macht verliert, es für Frankreich auch nur von Vorteil
sein kann.
Gleichzeitig schloss er mit Italien ein Militärbündnis.
Nun konnte die Schlinge um Österreich zugezogen werden: Preussen besetze
Holstein und forderte die deutschen Staaten kompromisslos auf einer
Neuordnung des Staatenbundes zuzustimmen, dabei sollte Österreich aus
dem Bund ausgeschlossen werden.
Daraufhin kam es zum Konflikt ( Krieg) mit Preussen, indem Österreich es
schaffte ein paar der deutschen Mittelstaaten für sich zu gewinnen.
Doch Österreich & Co. verloren die Schlacht bei Königgrätz (Sadowa).
Bismarck verlangte von den Verlieren jedoch keine Ländereien, weil er diese
in der Zukunft gegen Frankreich brauchen könnte.
Emser Depesche
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Napoleons politisches Ansehen litt erneut unter der stetig steigenden Macht
Preussens, vor allem da er in der Vergangenheit gegen Italien (1859) und in
Mexiko (1866) gescheitert war.
Da sein Prestige so stark geschädigt war, konnte er dieser Entwicklung nicht
länger zusehen.
Bismarck erkannte die Lage und nutze sie erneut für sich aus. Er musste dafür
Frankreich in eine Lage bringen die Napoleon zwischen „Pest oder Cholera“
entscheiden lassen muss. (Napoleons politisches Ende oder Krieg)
Sich auf diese Situation vorbereitend hatte er Defensivbündnisse mit
süddeutschen Staaten und norddeutschem Bund geschlossen, welche in
letzterer Situation zum Zug kämen.
Napoleons Anstrengungen sein Image wiederherzustellen, spielten Bismarck
in die Hände und als die Revolution in Spanien durch war, wollte Bismarck
insgeheim einen König preussischer Dynastie auf den spanischen Thron
setzen (mit den Ziel einer Reaktion von Napoleon).
Dies war für Napoleon zu viel und er stelle seine Forderungen an Preussen.
Der preussische König, kam so in die Situation, dass er diese zurückweisen
konnte.
Bismarck fing diese ab, und kürzte sie ein wenig, und veröffentlichte ihn, so
dass es für Frankreich eine Beleidigung war. Damit war Napoleons Strick
geknüpft. Nun hiess es für ihn, wenn er es so akzeptierte (= letzte politische
Schlappe) oder Preussen den Krieg erklären (= Bismarck im Vorteil, da F der
Aggressor ist).
Bismarck pokerte hoch und war dabei auch bereit einen Krieg zu riskieren,
aber er hatte durch seine Stellung als Angegriffener, die Unterstützung seiner
Bündnispartner.
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Deutsch-Franzöischer Krieg 1870/71
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Krieg hat für Frankreich nicht gut begonnen.
Durch die zunehmende nationale Begeisterung in Deutschland, war es gar
nicht möglich für die süddeutschen Länder sich vor der Bündnispflicht zu
drücken.
Auch Russland half Preussen (weil sie Angst hatte, Österreich würde bei einer
Niederlage zu stark werden)
Diese Übermacht war den Franzosen eindeutig überlegen und im Herbst 1870
kam es bei Sedan zum Showdown wo Frankreich kapitulierte. Doch zu Ende
war der Krieg erst, als Paris vor den Deutschen nach langer Belagerungszeit
kapitulieren musste.
Diesen Wirrwarr nutze Italien um heimlich um den Kirchenstaat in Rom wieder
einzunehmen, da es jetzt keinen Schutz mehr durch Napoleon gab.
Nach Gefangennahme Napoleons und dem Fall des „Second Empire“
(Zweites Reich) und dem noch unfesten Dritten Reich (daher kommt dieser
Begriff) kam es in Frankreich zur grossen inneren Problemen.
Darauf hin wurde Frankreich ein Friedensvertrag im Frühjahr 1871
aufgezwungen, welcher die Abtretung der Ländereien Elsas und Lothringen
mit sich brachte und was die Franzosen Deutschland lange nicht verziehen
haben.
Die Schweiz
Grenzen der Regeneration?
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Im Vergleich zu den neuen Repräsentativverfassungen die bei fast allen
Kantonen galten, war der Bundesvertrag von 1815 veraltet und behinderte die
Wirtschaft.
Darum wurde es vom Kt. Thurgau angestossen, diesen zu revidieren.
Dies stiess jedoch auf Widerstand bei den Konservativen, welche von
Österreich gestärkt wurden, da eine Revision von allen Kantonen bewilligt
werden musste.
Dies führte zu einer Sackgasse und auch eine dafür eingesetzte Kommission
kam nicht weiter.
In einigen Teilen war der Katholizismus noch stark verbreitet, was dazu führte,
dass eine breite konservative Bewegung entstand. Dieser gelang es die
Bevölkerung erfolgreich gegen die Liberalen zu mobilisieren in dem sie ihre
Ziele mit einem uneingeschränkten Wahlrecht verbanden.
Ein Volksentscheid ergab eine grosse Mehrheit für ländliche Konservative, die
eine Verfassungsrevision verlangten, die dem Papst zur Genehmigung
vorgelegt wurde und die den Katholizismus wieder zur Staatsreligion erklärte.
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Polarisierungen
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Die Stagnation in die das ganze um 1840 geriet, gefiel den liberalen nicht und
sie spalteten sich zwischen Radikalen und Gemässigten Liberalen auf.
Die Radikalen wollten eine ganzheitliche Volkssouveränität bis zu den
Wurzeln des Staates und setzten sich für die soziale Wohlfahrt ein und
bekämpften Wahlrechtsbeschränkungen.
Diese lehnten die Kirche und deren Einflüsse noch mehr ab als die
„Gemässigten“ und sie waren bereit die Bundesreformen auch gegen den
Willen der konservativen Kantone durchzusetzen.
Dies führte dazu, dass mit Beginn in Luzern auf beiden Seiten die „Extremen“
immer mehr die Oberhand.
Konservative setzten nun ihre Hoffnungen auf Rom und Österreich.
Der Konflikt artete ins Konfessionelle aus ( was beiden Seiten mehr
Anhänger brachte). So wurden die Befürworter der Verfassungsreform als,
Verräter an der freien Schweiz bezichtigt.
Daraufhin gelang es den katholischen Führern breite Teile der Bevölkerung für
sich zu gewinnen, indem sie der radikalen Forderungen nach
uneingeschränktem Wahlrecht nachkamen.
Einen grossen Umschwung gab es in 1841 in Luzern.
Was war die Konsequenz davon?
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Die Liberalen waren zu wenige im Verfassungsrat und die konservative Seite
beschloss, die neue Verfassung dem Papst zur Genehmigung vorzulegen und
verankerte darin den Katholizismus als Staatsreligion.
© by Andreas Nagy
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