Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Vorbemerkungen zu den Schulcurricula Mathematik der Klassen 7: 1. Zeitrahmen pro Schuljahr: 36 Unterrichtswochen zu je 4 Stunden, das sind 144 Std. 2/3 davon für das verbindliche Kerncurriculum, das sind 96 Std. Es bleiben also noch 36 Std. Davon müssen ca. 16 Std. abgezogen werden, für 4 Klassenarbeiten und ihre Besprechung, für außerunterrichtliche Veranstaltungen, für den pädagogischen Tag, für Methodenhalbtage, für Lehrerfortbildungen usw. Somit bleiben für schuleigene Inhalte noch ca. 20 Std. 2. In der linken Spalte einer Unterrichtseinheit (Richtstundenzahl in Winkelklammern) sind die verbindlichen Inhalte aufgeführt, also das Kerncurriculum und die schuleigenen Inhalte (mit * gekennzeichnet), in eckigen Klammern die zugehörigen Leitideen. In der rechten Spalte stehen Bemerkungen zu Didaktik, Lehr- und Lernmethoden, Die methodischen Hinweise sind dabei als Anregungen und nicht als Belehrung gemeint und sollen der Fachlehrerin bzw. dem Fachlehrer bei der Unterrichtsplanung Hilfe und Denkanstoß sein. 3. Die Reihenfolge der Unterrichtseinheiten und ihre Inhalte richten sich sinnvollerweise – insbesondere hinsichtlich der Aufteilung auf die Klassen 7/8 – im Wesentlichen nach dem Lehrbuch Elemente der Mathematik (EdM) 3 (Schroedel-Verlag). Das heißt aber nicht, dass dadurch eine zeitliche Abfolge des Unterrichts vorgegeben wird. 4. Die Inhalte „Wiederholen – Vertiefen – Vernetzen“ sollen in der Regel nicht isoliert, sondern – wo immer möglich – ad hoc behandelt werden. Die Leitideen „Modellieren“ und „Vernetzung“ spielen in allen Unterrichtseinheiten eine wichtige Rolle. Sie sind in diesem Curriculum jedoch nur dort nochmals explizit aufgeführt, wo sie einen Schwerpunkt bilden. Fachspezifische Beiträge zur Methodenpflege: Die Schüler werden angeleitet, mathematische Texte (z.B. aus dem Schulbuch) zu lesen, zu verstehen und mit eigenen Worten wiederzugeben (Methodenbausteine „Kommunikation und Kooperation“, „Umgang mit Texten“, „Verbalisierung“). Die Schüler werden angeleitet, mathematische Texte (z.B. beim Erfinden eigener Aufgaben) selbst zu schreiben (Methodenbaustein „Umgang mit Texten“). Die Schüler tragen regelmäßig mathematische Sachverhalte vor (z.B. Hausaufgaben; Methodenbaustein „Präsentieren“). Weitere Beiträge zum methodischen Vorgehen ergeben sich aus den methodischen Hinweisen und den Projektvorschlägen (Lernfeldern). -1- Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 1 : Prozente und Zinsen Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Zahlen 1.1 Mit Prozenten vergleichen [Vernetzen] 1.2 Grundaufgaben der Prozentrechnung 1.3 Prozentuale Änderungen 1.4 Zinsen und Zinseszinsen [ Modellieren, Interpretieren ] ‹20› ‹16› + ‹8›* Wiederholung: Brüche, Diagramme, Dreisatz Ziele: Einfache Prozentangaben routiniert in Brüche und Dezimalbrüche umwandeln und umgekehrt Grundaufgaben der Prozentrechung sowohl mit Hilfe des Dreisatzes (Kopfrechnen) als auch mit Hilfe der Formeln (Taschenrechner) sicher lösen können Sicheres Erkennen der drei Grundgrößen (Grundwert, Prozentwert und Prozentsatz) in Sachaufgaben Angemessener Taschenrechnereinsatz bei Sachaufgaben, insbesondere wo der Modellierungsgedanke gegenüber der Rechenfertigkeit im Vordergrund steht Rechnen mit erhöhten/verminderten Grundwerten Manipulationen mit Prozentangaben entdecken und analysieren (Werbeanzeigen, Zeitungsartikel) Diagramme erstellen und bewerten Methodische Hinweise: Dialogischer Unterricht mit offenen Fragestellungen bietet sich besonders bei Anwendungsaufgaben an (Beurteilen! z.B. bei Werbeanzeigen). Formulierung eigener Fragestellungen zu Sachangaben bzw. Grafiken (mathematische Aufsätze) Einsatz eines Tabellenkalkulationsprogramms (z.B. Zinseszinsbestimmung) Variantenreiche Einbeziehung anderer Fächer in den Anwendungsbereich (Prozentangaben und Diagramme im parallelen Fachunterricht wie z.B. Geographie – Absprache!) Projektvorschlag: Promille – nicht nur im Straßenverkehr -2- Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Prozent und Prozentpunkte – Umfragen und Statistiken bewerten -3- Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 2 : Terme und Gleichungen Ziele: Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Zahlen 2.1 Terme; Termstrukturen; Termverknüpfungen [ Variable, Modellieren ] 2.2 Äquivalente Terme; Termumformungen 2.3 Lösen von Gleichungen und Ungleichungen [ Algorithmus ] 2.4 Anwenden von Gleichungen und Ungleichungen [ Modellieren, Vernetzen ] ‹12› ‹16› + ‹8›* Einfache Terme aufstellen und interpretieren (von einer Sachsituation oder einer Rechenvorschrift in Wortform zum Term und umgekehrt) Umgang mit Termen (Vereinfachen, Zusammenfassen, Sortieren, dabei sicheres Anwenden der bekannten Rechenregeln!) Gleichungen und Ungleichungen manuell, grafisch und mit Tabellenkalkulationsprogrammen lösen, auch Schulung der Direkterkennung von Lösungen (wo dies ohne „blinde“ Äquivalenzumformung möglich ist) Methodische Hinweise: Pflege des Grundgedankens „Jede Variable ist Platzhalter für eine Zahl“ (Termbelegungen; Probe; Probieren beim Lösen von Gleichungen) Begründen und Verbalisieren um sinnentleertem Tun vorzubeugen (z.B. Zahlenzauberei erklären; Umformungswege kommunizieren) Nutzen und Gewinn von Umformungen hervorheben (hierbei auch geschickte Suche nach Fehlern einbeziehen) Keine ausgedehnten Übungsphasen mit zu komplexen Termen Im Buch EdM (Schroedel) ist diese Unterrichtseinheit sehr kleinschrittig aufgebaut und zweigeteilt: einfache Terme und Gleichungen, Terme und Gleichungen mit Klammern. Bei einem zu langen, zu starren Üben, besteht die Gefahr, die Übersicht und Zielorientierung im „Zeichenwald“ zu verlieren. Deshalb empfiehlt sich, je nach Leistungsniveau der Klasse, sich nicht zu lange mit vielen einfachen Termumformungen aufzuhalten, sondern mehr Wert auf Kreativität, Vermittlung von Kontrolltechniken und Betrachtung von Sonderfällen zu legen und dabei möglichst bald zu komplexeren Termaufgaben (mit Klammern) zu kommen (Zeit!). Es ist zu überlegen, ob die Themeneinheit wie in EdM zweigeteilt werden soll oder mit der Unterrichtseinheit 4 zusammengefasst werden kann. -4- Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 3 : Geometrische Grundkonstruktionen Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Zahlen ‹16› + ‹8›* ‹16› + ‹8›* 3.1 Winkel an geschnittenen Parallelen * In Anbetracht der vielen - besonders hervorzuhebenden - Lernziele sind im Rahmen des Schulcurriculums für diese Unterrichtseinheit zusätzliche Stunden veranschlagt. 3.2 Seiten und Winkel im Dreieck Ziele: Eigenschaften ebener geometrischer Figuren erkennen und begründen, ebene Figuren aufgrund ihrer Eigenschaften erkennen und konstruieren können Bildung des Begriffs „Ortslinie“ (Winkelhalbierende, Mittelsenkrechte, Kreis) klare Unterscheidung von Voraussetzung und Behauptung („Was wissen wir sicher, was behaupten wir nur?“) Sorgfalt beim Zeichnen und Konstruieren vollständige und klare Konstruktionsbeschreibungen Arbeiten mit einem DynaGeo-Programm (Winkelsätze, gleichseitige und gleichschenklige Dreiecke) 3.3 Besondere Punke und Linien im Dreieck (Winkelhalbierende, Mittelsenkrechte, In- und Umkreismittelpunkt) 3.4 Kreise und Geraden 3.5 Der Satz des Thales (*) [ Raum und Form, Vernetzen ] Methodische Hinweise: Behutsamer Übergang vom (nicht hinterfragten) Sehen besonderer Eigenschaften von geometrischen Figuren zur Begründung dieser Eigenschaften offensichtliche Sachverhalte eignen sich wenig für erste Beweise Beweise motivieren: „Zweifel löschen“ oder „Hintergrund verstehen“, Schwerpunktsetzung auf dem Verbalisieren geometrischer Sachverhalte (Argumentieren, Begründen von Aussagen; Beschreiben des eigenen Vorgehens – Vergleich Fach Deutsch „Vorgangsbeschreibungen“) Möglichst viele Sachverhalte die Schüler entdecken lassen (dazu ist u.a. ein DynaGeoProgramm besonders geeignet) Projektvorschlag: -5- Thales von Milet Besondere Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 4 : Terme und Gleichungen mit Klammern Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Zahlen 4.1 Terme mit Klammern, Ausmultiplizieren und Ausklammern; Minusklammern [ Zahl, Variable ] 4.2 ‹16› + ‹8›* Ziele: sicheres Umformen einfacher Terme Algebraische und geometrische Fragestellungen ineinander überführen und Aussagen beweisen Binomische Formeln *; Faktorisieren (Zusammenführung von Algebra und Geometrie) 4.3 ‹12› + ‹8›* Anwendungsaufgaben * Methodische Hinweise: Bei der Einheit Termumformung besteht die große Gefahr zu ausgedehnten Übungsphasen mit sinnentleerter Termakrobatik, die letztlich nicht mehr Sicherheit liefert. Ansätze, um diesen Gefahren entgegenzuwirken, siehe bei den methodischen Hinweisen zu UE 2. [ Variable, Algorithmus, Modellieren, Vernetzen ] Projektvorschlag: -6- Pascal’sches Dreieck – Potenzieren von Summen Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 5 : Zufallsexperimente und Wahrscheinlichkeit 5.1 Absolute und relative Häufigkeiten Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Ziele: Zahlen (Wahrscheinlichkeit als „Vorhersehung“ von Ergebnissen bei langen Versuchsreihen) 5.2 Ereignisse und ihre Wahrscheinlichkeit (Laplace-Regel) 5.3 Gegenereignisse (unmögliche und sichere Ereignisse) 5.4 Daten sammeln und statistisch auswerten * [ Modellieren, Daten und Zufall ] ‹16› + ‹4›* ‹16› + ‹8›* Bilden sicherer Grundvorstellungen in Bezug auf den Wahrscheinlichkeitsbegriff stochastische Sachverhalte beurteilen können (Verknüpfung von Anwendungsaufgaben mit Meinungsbildungsprozessen: „Wie sollte man sich entscheiden?“) Analysieren und Beschreiben stochastischer Sachverhalte Darstellung stochastischer Sachverhalten in Diagrammen und Tabellen, Interpretation von Diagrammen und Tabellen Methodische Hinweise: Durchführung von Zufallsexperimenten, Daten sammeln, Umfragen durchführen, Spiele erfinden, ... . Hier bieten sich viele handlungsorientierte Experimente an. Eine anschauliche Bildung der Begriffe Ereignis, Ergebnis (Ausgang) und eine Präzisierung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs (im Sinne des Laplace-Experiments) ist notwendig, trotzdem: Schwerpunkt auf dem intuitiven Herantasten (Entdecken) der Schüler und Vorsicht vor zu starkem Formalismus Mehrstufige Zufallsexperimente sind nach EdM (Schroedel) erst Thema in Klasse 8, eine Hinführung erscheint im Rahmen der Einheit aber als sinnvoll. Projektvorschlag: -7- Bestimmung von Wahrscheinlichkeiten durch Simulation Daten sammeln und statistisch auswerten Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 -8- Zeppelin-Gymnasium, Stuttgart Schulcurriculum Mathematik Klasse 7 Unterrichtseinheit 6 : Lineare Funktionen Unterrichtseinheit 1 : Natürliche Zahlen 6.1 Funktionen als eindeutige Zuordnungen ‹20› ‹16› + ‹8›* Ziele: Funktionale Zusammenhänge in unterschiedlichen Sachsituationen erkennen und 6.2 Proportionale Funktionen; lineare Funktionen und ihre graphische Darstellung (Steigungsdreieck) 6.3 Nullstellen linearer Funktionen – Graphisches Lösen linearer Gleichungen (Schnittpunkte und parallele Geraden) [ Funktionaler Zusammenhang, Variable, Vernetzen, Modellieren ] beschreiben können Sorgfältige Begriffsbildungen (Funktion, Wertetabelle, Stelle, Funktionswert, Graph ) Verschiedene Darstellungsformen einer Funktion unterscheiden können, sichere Übergänge zwischen diesen Darstellungsformen Interpretieren und Aufstellen von Funktionsgleichungen Algebraische und geometrische Fragestellungen ineinander überführen und gegebenenfalls auf diesem Wege lösen Methodische Hinweise: Schwerpunktsetzung: Zusammenhang der Sachverhalte auf der algebraischen Ebene einerseits und der geometrischen Ebene andererseits Computereinsatz zur Erkundung des Zusammenhangs zwischen Änderungen auf algebraischer und geometrischer Ebene Schwerpunktsetzung: Versprachlichen funktionaler Zusammenhänge (z. B.: „Geschichten“ zu Graphen, Zuordnungvorschriften in Wortform „übersetzen“) Verschiedene Schreibweisen abwechseln und diskutieren ( f(x)-Schreibweise als besonderes Problem sensibel angehen) Fächerübergreifende Orientierung (z.B. Dichtemessungen, Füllvorgänge, ... ) Projektvorschlag: -9- Ausgleichsgeraden