ASCO 2013: Granatapfel, Brokkoli, Grüntee

Werbung
ASCO 2013: Granatapfel, Brokkoli, Grüntee & Kurkuma
helfen gegen Prostatakrebs
Ernährung auf Basis von Fleisch und Milch: Bis zu 26-mal höhere
Sterblichkeit
Chicago Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Das
durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Im Jahr 2012 gab es in
Deutschland 67.700 Neuerkrankungen. Prostatakrebs ist nach einem Bericht des
Statistischen Bundesamtes von 2012 die sechsthäufigste Todesursache bei Männern.
Doch viele Prostatakrebspatienten müssen nicht gleich operiert werden, sondern können
die aktive Überwachung (active surveillance) als anerkannte Therapieoption wählen.
Prostatakrebs-Patienten haben häufig einen starken Willen, ihren Gesundheitszustand
aktiv durch Veränderungen ihrer Lebens- und Ernährungsweise zu verbessern. Darin
liegt eine große Chance, die Lebensdauer und vor allem auch die Lebensqualität
insgesamt zu erhöhen. Auf dem weltweit wichtigsten Krebskongress der American
Society for Clinical Oncology (ASCO) in Chicago wurde am 02. Juni 2013 eine in diesem
Zusammenhang bedeutende Studie vorgestellt.
Viele Lebensmittel, die reich an Polyphenolen sind, darunter Granatäpfel, Brokkoli, grüner
Tee und Kurkuma, werden mit positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit in Verbindung
gebracht. Da es uns nicht immer leicht fällt, große Mengen dieser Lebensmittel zu uns zu
nehmen, wurde in dieser Studie von Thomas et al. (2013) untersucht, ob sich auch die
Einnahme dieser Lebensmittel in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel positiv
bei Männern mit Prostatakrebs auswirken kann.
In der doppelblinden, randomisierten Studie wurde 203 Prostatakrebspatienten über einen
Zeitraum von sechs Monaten entweder ein polyphenolreiches Nahrungsergänzungsmittel
verabreicht, das eine Mischung von Extrakten aus Granatapfel, grünem Tee, Brokkoli und
Kurkuma enthielt, oder ein Placebo. 59 % der Studienteilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt
der Studie unter "aktiver Überwachung" (active surveillance), 41 % hatten bereits nach einer
erfolglosen Primärtherapie erneut erhöhte PSA-Werte zu verzeichnen (watchful waiting). Der
PSA-Wert ist der wichtigste Verlaufsmarker bei Prostatakrebs: Je langsamer der PSA-Wert
nach einer Therapie ansteigt, desto länger ist normalerweise die Lebenserwartung.
Während sich im Median der PSA-Wert in der Polyphenol-Gruppe nach sechs Monaten
durchschnittlich um nur 14,7 % erhöhte, waren es in der Placebo-Gruppe 78,5 %. Am Ende
der Studie konnten in der Nahrungsergänzungsmittel-Gruppe 61 Studienteilnehmer (46 %)
einen stabilen oder sogar geringeren PSA-Wert aufweisen, während dies in der PlaceboGruppe bei lediglich 9 Personen (14 %) der Fall war. Diese Ergebnisse spiegeln auch wider,
wie nach Beendigung der Studie weiter mit der Therapie der Patienten verfahren wurde. In
der Gruppe mit dem Nahrungsergänzungsmittel konnten 114 Studienteilnehmer (92,6 %) das
bisherige nebenwirkungsfreie Verfahren fortführen, während das nur auf 38 Teilnehmer (74
%) der Placebo-Gruppe zutraf. Nebenwirkungen traten keine auf.
Ernährungs- und Lebensstilintervention verbessert Tumorgenetik, Lebensqualität und
PSA-Verlauf
Bekannt ist, dass eine familiäre Vorbelastung das Erkrankungsrisiko eines Prostatakarzinoms
in etwa verdoppelt. Doch können unsere Gene und deren Expression durch unsere Ernährung
und Lebensweise positiv oder auch negativ verändert werden. Forscher um Dean Ornish von
der University of California hatten in der GEMINAL-Studie (Ornish et al., 2008) Männer mit
Prostatakrebs rekrutiert. Diese mussten ihren Lebensstil radikal umstellen: Sie ernährten sich
gesund (fettarme pflanzliche Vollwertkost), gingen 6 Tage pro Woche mindestens 30 Minuten
spazieren, machten Stress-Management-Kurse (Yoga, Atemübungen, Meditation,
Visualisierungsübungen, progressive Muskelentspannung) und nahmen einmal in der Woche
an einer gemeinsamen Gruppensitzung teil. Die Mediziner entnahmen den Probanden sowohl
vor als auch drei Monate nach dieser Intervention Biopsien der Prostata. In diesen konnten die
Forscher Veränderungen in der Expression für mehrere hundert Gene nachweisen. Für die
Tumorbildung wichtige Gene wurden herunterreguliert, krebsbekämpfende Gene waren
hingegen aktiver als vor der Lebensstilumstellung.
Dass diese Auswirkungen auch von prognostischer Relevanz sind, zeigte eine weitere Studie
von Ornish, in der sich durch die gleiche Lebensstiländerung die Ergebnisse einer "aktiven
Überwachung" (active surveillance) deutlich verbessern ließen. Das Fortschreiten des
Prostatakarzinoms zu einer notwendigen invasiven Therapie konnte durch die oben
beschriebenen Maßnahmen um mindestens 2 Jahre verzögert werden (Frattaroli et al., 2008).
Nach zwei Jahren mussten sich nur 5 % der Ornish-Gruppe einer invasiven Therapie
unterziehen, während das Fortschreiten der Erkrankungen 27 % der Kontrollgruppe zu einer
solchen Therapie zwang. In einer weiteren, allerdings sehr kleinen Studie ernährten sich 14
Patienten mit rezidivierendem Prostatakrebs über 6 Monate fettarm und pflanzlich und
praktizierten zusätzlich ein Stressmanagement. Vier von zehn auswertbaren Patienten konnten
ein absolutes Absinken des PSA-Wertes, neun von zehn eine deutliche Verlängerung der
PSA-Verdopplungszeit - im Median von 11,8 Monaten auf 112,3 Monate - verzeichnen (Saxe
et al., 2006).
Diese Lebensstilveränderungen haben wichtige positive "Nebenwirkungen":
1.Die Lebensqualität der Studienteilnehmer stieg deutlich im Vergleich zu der
Kontrollgruppe.
2. Ausgesprochen positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System, wie z. B. eine 90 %ige
Reduktion von Angina Pectoris-Anfällen und ein Rückgang der Stenosen in
Herzkranzgefäßen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit über einen Zeitraum von 5
Jahren (Ornish et al. 1998)
Warum sterben westliche Männer bis zu 26 mal häufiger an Prostatakrebs als Asiaten?
Die lebenslange Ernährungs- und Lebensweise sind maßgebliche Faktoren in der weltweit
extrem unterschiedlichen Prostatakrebssterblichkeit. Entscheidend ist hierbei nicht nur, was
Prostatakrebskranke die letzten Jahre vor ihrer Erkrankung gegessen haben, sondern vielmehr
das lebenslang praktizierte Ernährungsmuster, das zur Entwicklung des Karzinoms
beigetragen hat. Die im Folgenden zugrunde liegenden Sterblichkeitsraten sind von der
International Agency for Research on Cancer hinsichtlich der Lebenserwartung des jeweiligen
Landes angepasst, so dass die Zahlen der verschiedenen Länder vergleichbar werden.
Die Schweiz, Schweden und Norwegen waren jahrzehntelang führend im Konsum von
Milchprodukten, Fleisch und Zucker. Im Jahr 2000 war die altersstandardisierte
Prostatakrebssterblichkeit in allen drei europäischen Ländern 27 mal höher als in China, 19
mal höher als in Vietnam und 13,5 mal höher als in Südkorea - asiatische Länder, in denen die
Männer den größten Teil ihres Lebens sehr wenig Milchprodukte und Fleisch verzehrt haben.
Die Genetik scheint bei diesem Phänomen nur eine geringe Rolle zu spielen, denn die
Überlebensvorteile der Asiaten verschwinden nach einer Migration in westliche Länder und
Übernahme eines westlichen Ernährungsmusters. Auch in Asien selbst ist durch die
zunehmende Verwestlichung der Ernährungsweise bereits eine enorme Zunahme der
altersstandardisierten Prostatakrebssterblichkeit festzustellen.
Colli und Colli (2006) haben die Ernährungsgewohnheiten und die Sonnenexposition in 71
Ländern mit der jeweiligen altersstandardisierten Prostatakrebsmortalität verglichen.
Tierische Lebensmittel und Zucker waren dabei die stärksten Faktoren für eine erhöhte
Prostatakrebsmortalität, während Sonnenexposition, Getreide, Ölsaaten, Soja und Zwiebeln
protektiv wirkten. Weltweit korreliert die auf vielen Fleisch- und Milchprodukten sowie
Zucker basierende westliche Ernährung durchweg mit einer hohen Prostatakrebsmortalität,
während die asiatische Ernährung auf der Basis von Reis, Sojabohnen und Gemüse mit einer
sehr niedrigen Sterblichkeitsrate einhergeht.
Traditionelle Ernährung in Asien
Die Ernährungsweise in asiatischen Ländern war ursprünglich sehr arm an tierischem Protein.
Die Bewohner von Okinawa, einer zu Japan gehörigen Insel, stellten lange Zeit die
langlebigste Population der Welt dar; traditionell verzehrten sie durchschnittlich pro Tag 15 g
Fisch, nur 3 g Fleisch und kaum Milchprodukte (1949). Das pflanzliche Protein stammte zu
einem großen Teil aus Sojabohnen, die große Mengen an Isoflavonen enthalten, welche zum
Schutz vor Prostatakrebs und Brustkrebs beitragen. Dennoch kann dies allein nicht die extrem
niedrige Krebsrate erklären. Wesentliche Merkmale der Okinawa-Ernährung waren neben
Tofu immer auch reichlich Gemüse sowie Süßkartoffeln, Kräuter, Gewürze (z. B. Kurkuma
mit Kurkumin) und Grüntee. Das bedeutet eine relativ geringe Gesamtenergieaufnahme, eine
hohe Vitalstoffdichte und eine niedrige Kaloriendichte.
In China wurden traditionell wenig Fisch und Fleisch sowie praktisch keine Milchprodukte
konsumiert. Die Grundernährung bestand aus viel isoflavonreichem Soja und Gemüse.
Insbesondere der zu den Kreuzblütlern zählende Chinakohl und andere Kohlsorten sind
Grundnahrungsmittel. Der Verzehr von Fleisch ist erst in den letzten zwei Jahrzehnten
drastisch um mehr als das 14-Fache angestiegen, beträgt aber immer noch nur etwa die Hälfte
des westlichen Niveaus. Nach wie vor werden dort wenige Milchprodukte verzehrt, auch
wenn der Trend neuerdings stark steigend ist. Der Fischkonsum hat sich seit den 90er Jahren
von 22 g auf 84 g fast vervierfacht. Allem Anschein nach folgt China mit einigen Jahrzehnten
Verzögerung dem Beispiel Japans, dessen Verwestlichung in den 60er Jahren begann und
dessen Prostatakrebsmortalität im Jahr 2008 altersstandardisiert um 150 % höher lag als in
China, Vietnam oder Thailand. Allerdings erfolgt die Verwestlichung Chinas schneller und
intensiver als in Japan, was sich bereits in rapide steigendem Übergewicht, Diabetes und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen äußert. Seit dem Jahr 2000 ist in China die altersstandardisierte
Prostatakrebsmortalität bereits um 80 % gestiegen.
The Cambridge World History of Food (2000) berichtet, dass Japan auf eine sehr alte
Ernährungskultur ohne Fleisch- und Milchprodukte zurückblickt. Von 675 n. Chr. bis in das
15. Jahrhundert war das Essen von Säugetieren weitestgehend staatlich verboten - man nahm
die Gewaltlosigkeit der buddhistischen Lehre ernst. Daher gab es auch keine Tierzucht.
Milchprodukte konnten sich auch danach nie in Japan, China oder Korea etablieren. Die
Betonung der japanischen Küche lag auf dem natürlichen Geschmack der Lebensmittel.
Frischkost galt als Devise, auch Fisch in kleiner Beigabe wurde überwiegend roh verzehrt.
Grüntee, Soja und Natto (traditionelle japanische Speise aus mit Bacillus subtilis
fermentierten Sojabohnen, sehr reich an Vitamin K2), Kreuzblütler und andere fettarme
pflanzliche Nahrungsmittel waren fundamentale Bestandteile dieser Kost.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges konnte neben einem höheren Fischverbrauch auch
ein steigender Konsum von Milch (20-fach), Fleisch (9-fach) und Eiern (7-fach) verzeichnet
werden. Die Prostatakrebsmortalität stieg in diesem Zeitraum um das 25-Fache an, dennoch
ist sie noch immer deutlich niedriger als in Europa, Südamerika und den USA.
Ernährung in Europa: reich an tierischem Protein und Fett
Europäische Männer ernähren sich inzwischen alle relativ ähnlich. Laut der großen
europäischen EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)
sind tierische Lebensmittel die Hauptproteinlieferanten: Im Schnitt kommen 32 % des
Proteins aus Fleisch, 9 % aus Käse, und 7 % aus Milch. Verglichen mit China essen die
Europäer somit 4- bis 11-mal mehr tierisches Eiweiß in Form von Fleisch, Wurst, Käse, Milch
und Fisch. Die geringste Menge an tierischem Eiweiß, die von europäischen Männern
verzehrt wird, liegt sogar mehr als 14-mal über dem traditionellen tierischen Eiweißkonsum
der Bewohner Okinawas. Interessant ist hierbei, dass die deutsche Ernährung im 18.
Jahrhundert in Bezug auf das Verhältnis der Makronährstoffe der traditionellen Ernährung
von Okinawa ähnelte.
In den Mittelmeerländern Spanien, Portugal und Griechenland hat sich der Fleischkonsum seit
1961 verfünffacht. Von der mediterranen Ernährungsweise ist nicht mehr viel übrig, was sich
auch in der Prostatakrebsmortalität widerspiegelt. Da scheinen auch das viele Sonnenlicht und
das dadurch erzeugte Vitamin D nicht mehr ausreichend protektiv zu wirken.
Ernährung in Uruguay: jahrzehntelang viel Fleisch und Milch
Sehr aufschlussreich ist auch der Vergleich zwischen den vielen aktiven Greisen in China und
Okinawa mit den Männern Uruguays, die nach unserem Verständnis "sehr gut" gelebt haben.
Uruguay gilt aufgrund seines seit vielen Jahrzehnten stabilen Wohlstands nicht ohne Grund
als die "Schweiz Südamerikas". Nach WHO-Zahlen von 2008 starben Männer in Uruguay 13mal und in Deutschland 6-mal häufiger an Prostatakrebs als Chinesen, Thailänder und
Vietnamesen.
Die Einwohner von Uruguay haben sich zeitlebens konträr zu den Asiaten ernährt. Das
südamerikanische Land pflegt seit vielen Jahrzehnten einen hohen Konsum von
Milchprodukten und ist weltweit die Nummer 1 im Rindfleischkonsum. Schon 1961
verzehrten die Frauen und Männer in Uruguay im Schnitt 315 g Fleisch am Tag, das 32-fache
der Chinesen im selben Jahr. Im Jahr 2008 starben die Uruguayer 13-mal häufiger an
Prostatakrebs als Chinesen. Auch die hervorragende Qualität des Weidenrindfleisches in
Uruguay ändert daran nichts. Die hohe Zufuhr der Omega-3-Fettsäure alpha-Linolensäure, die
in Uruguay vor allem durch den Verzehr von Weidenrind aufgenommen wird, wirkt hier nicht
günstig, sondern erhöht bei Männern in Uruguay das Prostatakrebsrisiko um den Faktor 3,91
(De Stéfani et al., 2000).
Dieses Ernährungsmuster dürfte eine wesentliche Ursache für die geringe durchschnittliche
Lebenserwartung (WHO, 2009) und die extrem hohe Sterblichkeitsrate durch Prostatakrebs,
Brustkrebs und Darmkrebs sein, die das Land trotz seines optimalen Klimas und seines gut
ausgebauten Sozial- und Gesundheitssystems aufweist. Frauen in Uruguay sterben 4-mal
häufiger an Brustkrebs als Chinesinnen. Die Dickdarmkrebsmortalität beider Geschlechter ist
2,3-mal so hoch. Migrationsstudien bestärken dieses Ergebnis: Wer von Ländern mit
niedrigem Krebsrisiko nach Uruguay zieht, erhöht sein Risiko, an Prostata-, Brust-,
Speiseröhren-, Dickdarm- oder Gebärmutterkrebs zu erkranken. Die Erkrankungsrate der
Migranten passt sich der erhöhten Zahl in Uruguay an. In einer Fall-Kontroll-Studie in
Uruguay erhöhte viel rotes Fleisch das Risiko für Prostatakrebs um 100 %, süße Nachspeisen
um 80 %, eine hohe Energiezufuhr um 90 %, und eine hohe Gesamtfettaufnahme um 80 %.
Dagegen senkten viel Gemüse und Früchte das Risiko um 50 % (Deneo-Pellegrini et al.,
1999).
Obwohl die Männer in Uruguay für ihre Gesundheit bzw. ihre Krankheiten das 3-Fache der
Chinesen ausgeben und sich das auch leisten können, haben sie dennoch eine kürzere
Lebenserwartung (WHO, 2009). Die Deutschen ließen sich 2011 ihre Gesundheit das 10Fache der Chinesen kosten - bei identisch vielen gesunden Lebensjahren. Schockierend für
das deutsche Gesundheitssystem dürfte auch sein, dass im Jahr 1981 ein 65-jähriger Chinese,
der die Tücken eines Entwicklungslandes überlebt hatte, mit einem winzigen Bruchteil des
Kostenaufwandes fast die gleiche Lebenserwartung wie ein Deutscher erreichte. Ein 65jähriger Chinese hatte im Schnitt noch 12,44 Jahre zu leben, insgesamt also 77,44 Jahre, der
65-jährige Deutsche hatte noch 13,09 Lebensjahre, insgesamt 78,09 Jahre. Diese Zahlen
zeigen deutlich, dass hohe Gesundheitsausgaben nicht vor Krankheit und Tod schützen.
Wurst nicht durch Käse, sondern durch Tofu und Gemüse ersetzen
Da außer Wurst und Fleisch insbesondere Milchprodukte die Entwicklung von Prostatakrebs
fördern, überrascht das Ergebnis der EPIC-Studie nicht. Die Studie zeigt zwar große
Schwankungen in Bezug auf den Verzehr der einzelnen Gruppen tierischer Lebensmittel
(Fisch, Fleisch, Milch), sie belegt jedoch auch den generell hohen Konsum tierischer
Lebensmittel insgesamt. Das Studienergebnis erklärt somit, warum deutlich protektive Effekte
nur dann zu erwarten sind, wenn man grundsätzlich sein Ernährungsmuster ändert und sich
überwiegend pflanzlich ernährt, statt einfach nur Wurst oder Fleisch durch Käse, Joghurt und
Milch zu ersetzen. Wie wirkungsvoll die Verwendung von Sojamilch als KuhmilchAlternative ist, zeigte die Studie von Jacobsen et al. (1998): Männer mit einem hohen
Konsum an Sojamilch senkten ihr Risiko an Prostatakrebs zu erkranken um 70 %.
Die protektive Wirkung eines hohen Gemüsekonsums in Bezug auf die Entwicklung eines
fortgeschrittenen Prostatakarzinoms belegt eine Studie von Kirsh et al. (2007). Männer, die
viel Gemüse verzehrten, hatten ein um 59 % reduziertes Risiko im Vergleich zu Männern mit
einem geringen Gemüseverzehr. Insbesondere Brokkoli und Blumenkohl führten zu einer
Risikominderung um 45 % bzw. 52 %, wenn sie häufiger als einmal pro Woche verzehrt
wurden, verglichen mit einem Konsum von weniger als einmal pro Monat.
Ein ausschlaggebender Faktor für die Entwicklung von Prostatakrebs ist also ein
jahrzehntelang gepflogenes Ernährungsmuster. Eine Überprüfung der eigenen
Ernährungsgewohnheiten ist der erste Schritt zur Änderung krank machender Gewohnheiten.
Das wäre nicht nur gut für die Prostata, sondern auch für das Herz-Kreislauf-System.
Daneben spielen auch regelmäßige Bewegung, Frischluft, Sonnenlicht und ausreichend
Entspannungsphasen eine wichtige Rolle.
Über das Dr. Jacob ` s Institut für komplementärmedizinische Forschung
Das Dr. Jacob ` s Institut für komplementärmedizinische Forschung hat sich zum Ziel gesetzt,
ganzheitliche Zusammenhänge in der Ernährungs- und Naturheilkunde wissenschaftlich
aufzuklären. Zu den aktuellen Forschungsgebieten gehören die Pathogenese von
Zivilisationserkrankungen, metabolisches Syndrom, Ernährungsfaktoren bei Prostatakrebs,
Granatapfel-Polyphenole, Mineralstoff-, Säure-Basen- und Energie-Haushalt im
Zusammenhang mit Leberstoffwechsel und Darmmikrobiom sowie Omega-3-Fettsäuren.
Unter www.drjacobsinstitut.de finden Sie ausführliche Informationen zum Thema
Prostatakrebs und Ernährung sowie die genauen Hintergrundzahlen zu weltweiten
Ernährungsgewohnheiten und Prostatakrebsmortalitätsraten. Literaturquellen erhalten Sie
beim Verfasser.
Die erste Auflage des Fachbuchs "Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts - die
effektivsten Maßnahmen zur Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten"
von Dr. med. L.M. Jacob ist fast vergriffen, die zweite Auflage ist für Herbst 2013 geplant:
Das Fachbuch beruht auf der Auswertung von etwa 700 wissenschaftlichen Studien sowie
persönlicher Anwendungs- und Erfahrungswerte. Es vereint die klinisch und epidemiologisch
erfolgreichsten Ernährungskonzepte der Welt unter Berücksichtigung der Insulin-, pH und
Redox-Balance in einem praxisnahen Ernährungsplan. Dr. Jacobs Ernährungsplan
gewährleistet eine gesunde Vollversorgung auf pflanzlicher Basis. Ein Themenschwerpunkt
ist Prostatakrebs. Dr. med. L.M. Jacob promovierte zum Thema Granatapfel-Polyphenole und
Prostatakrebs bei Prof. Dr. med. K.F. Klippel, Präsident der Gesellschaft für biologische
Krebsabwehr.
Medizinjournalisten können bereits jetzt ein kostenloses Rezensionsexemplar
vorbestellen: [email protected]
Abdruck honorarfrei / Belegexemplar an Herausgeber erbeten
Herausgeber: Dr. Jacob ` s Institut für komplementärmedizinische Forschung
E-Mail: [email protected] www.drjacobsinstitut.de
Pressekontakt:
Dr. rer. nat. Susanne Holzhauser (Ernährungswissenschaftlerin)
[email protected]
Aussender: Dr. Jacob´s Institut für komplementär-medizinische Forschung
Ansprechpartner: Dr. med. Ludwig Manfred Jacob
E-Mail: [email protected]
Website: www.drjacobsinstitut.de
Fotos
Titel: Prostatakrebs und
Milchkonsum
Bildtext: Zahlreiche
Studien zeigen: Viel
Milchprodukte und
Calcium erhöhen das
Prostatakrebsrisiko. Die
Grafik zeigt
Mortalitätsraten bei
Prostatakrebs im
Verhältnis zum
Milchkonsum nach
Ländern.
Copyright: Dr. Jacobs
Institut
Herunterladen