Verbalphrase Sommersemester

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Verbalphrase
Sommersemester
2 TIT
Ass. Prof. Dr. Ileana-Maria RATCU
Verbalphrase
• Definition: Die Verben sind die einzige
Wortklasse, deren Elemente konjugiert
werden können, d.h. in Person, Numerus,
Tempus, Genus und Modus verändert werden
können. Dagegen verfügen sie nicht über die
Kategorie des Kasus wie die deklinierbaren
Wörter (Substantive, Pronomina, Adjektive,
Artikelwörter).
Themen im Sommersemester
1) Klassifizierung der Verben nach
morphologischen Kriterien
• Finite und infinite Verbformen;
• Regelmäßige und unregelmäßige Verben;
• Mischtypen von regelmäßiger und
unregelmäßiger Konjugation;
Klassifizierung der Verben
2) Klassifizierung der Verben nach syntaktischen
Kriterien
– Verhältnis im Prädikat (Hilfsverben, Modalverben,
modifizierende Verben, Funktionsverben,
Kopulaverben
– Verhältnis zum Subjekt
– Verhätnis zum Objekt (transitive, intransitive,
relative und absolute Verben);
– Rektion der Verben;
– Reflexive Verben; Reziproke Verben;
Klassifizierung der Verben
3) Klassifizierung der Verben nach semantischen
Kriterien
– Semantische Subklassen der Verben (Tätigkeitsverben,
Vorgangsverben, Zustandsverben)
– Aktionsarten – Klassen der Aktionsarten (durative
Verben - iterative oder frequentative Verben,
intensive Verben, diminutive Verben; perfektive
Verben – ingressive oder inchoative Verben, egressive
Verben, mutative Verben, kausative oder faktitive
Verben)
– Funktionsverben
Themen im Sommersemester
•
•
•
•
Infinite Verbformen
Hilfsverben und Modalverben
Genera
Modi
Finite und infinite Verbformen
Im Unterschied zu den infiniten Verbformen sind die
finiten Verbformen personengebunden und konjugiert.
Die finiten Verbformen drücken 5 Kategorien aus.
• Die drei Personen
• Die zwei Numeri
• Die sechs Tempora: Präsens, Präteritum, Perfekt,
Plusquamperfekt, Futur I, Futur II
• Die drei Genera: Aktiv, Vorgansgpassiv, Zustandspassiv.
• Die drei Modi: Indikativ, Konjunktiv, Imperativ
• Zur Bildung eines Satzes gehört in der Regel
immer eine finite Verbform. In einem Satz
kann niemehr als eine finite Verform
auftreten. Daneben können im Satz noch eine
oder mehrere infinite Verbformen auftreten.
Unterschiede zwischen regelmäßigen und
unregelmäßigen Verben
• Regelmäßige Verben bilden ihr Präteritum mit
Hilfe des Suffixes –te, unregelmäßige Verben
ohne zusätzliches Suffix;
• Regelmäßige Verben bilden ihr Partizip II mit
dem Suffix –t oder –et, unregelmäßige Verben
mit Hilfe des Suffixes –en
• Regelmäßige Verben ändern im Präteritum und
Partizip II ihren Stammvokal nicht, unregelmäßige
Verben ändern ihren Stammvokal im
gesetzmäßiger Weise in den drei Stammformen
Infitiv – Präteritum – Perfekt II (Ablaut)
• Die 1. und 3. Person ist im Präteritum der
unregelmäßigen Verben endungslos im
Unterschied zum Präteritum der regelmäßigen
Verben
• Bei einigen unregelmäßigen Verben alterniert
(aufgrund eines sprachgeschichtlichen Wechsels)
zusätzlich der Stammvokal in der 2. und 3. Pers.
Sg.; dabei handelt es sich entweder a) um einen iUmlaut (a, ä, vereinzelt auch o-ö, au, äu) oder b)
einen Wechsel von e- vereinzelt auch ä oder ö –
zu i bzw.ie.
• Beispiele: a) backen (bäckst), fallen (fällst), stoßen
(stößt), laufen (läufst)
•
b) helfen (hilfst), lesen (liest), gebären
(gebierst), erlöschen (erlischt)
• Wenn unregelmäßige Verben im Stamm auf –t
auslauten, sind sie in der 3. Person Sg.
Endungslos: gelten – gilt.
• - vom Infinitv selbst her ist es nicht eindeutig zu
entscheiden, ob das Verb regelmäßig oder
unregelmäßig konjugiert wird. Hinweise:
• Alle Verben, die vor der Infinitivendung ein –ier, el, -er, - ig, oder –lich haben, sind regelmäßig:
marschieren, lächeln, beteuern, kündigen,
verniedlichen;
• Die meisten Verben, die im Infinitiv einen
umgelauteten Stammvokal haben, sind
regelmäßig: lösen, hüten, säugen, vergällen.
Ausnahmen: erlöschen, gebären, schwören,
lügen, betrügen, verlöschen, erwägen
• Alle Verben, die im Infinitiv keinen Umlaut, aber
in der 2. und 3. Person Präs. einen Umlaut haben,
sind unregelmäßig. Dasselbe gilt für Verben, die
im Infinitiv ein e (ä, ö), in der 2. und 3. Pers. Sing.
Präs. ein i haben.
Klassen der unregelmäßigen Verben
• Klasse 1a:ei-i:-i: bleiben, leihen, schneiden,
schreiben, schweigen
• Klasse 1b: ei-i-i gleiten (glitt, geglitten),
greifen, reißen (riss, gerissen)
• Klasse 2a: i: - o-o gießen, goss, gegossen,
fließen, genießen, riechen, schließen,
• Klasse 2b: i: -o: o: biegen, bog, gebogen
• Klasse 3a: i-a-u
• Klasse 3b: i –a-o
gewonnen;
finden-fand-gefunden
gewinnen – gewann –
• Klasse 4a: e-a/a: - o helfen – half – geholfen
• Klasse 4b: e-a:-e
essen – aß – gegessen
• Klasse 5a: e:-a:-o: stehlen – stahl-gestohlen
• Klasse 5b: e:-a:-e: lesen –las-gelesen
• Klasse 6: e:-o:-o: oder e-o-o bewegenbewog-bewogen; schwellen –schwollgeschwollen
• Klasse 7a: a-i:-a oder a:-i:-a: fallen-fielgefallen, raten, riet, greaten
• Klasse 7b: a-u:-a oder a:-u:-a: schaffen-schufgeschaffen; tragen-trug-getragen
• Klasse 8: au/ei/o:/u:-i:-au/ei/o:/u:
lief-gelaufen
laufen-
Besondere Gruppen der unregelmäßigen Verben
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gehen-ging-gegangen
stehen-stand-gestanden
tun-tat-getan
werden-wurde-geworden
sein-war-gewesen
Mischtypen von regelmäßiger und
unregelmäßiger Konjugation
• Präteritum ist regelmäßig, Partizip II
unregelmäßig: mahlen, mahlte, gemahlen
• Prät ist regelmäßig, Partizip II regelmäßig oder
unregelmäßig: salzen, salzte, gesalzt/gesalzen;
spalten – spaltete-gespaltet/gespalten
(übertragene Bedeutung nur unregelmäßig)
• Präteritum regelmäßig oder unregelmäßig,
Pratizip II unregelmäßig: backen-buk/backtegebacken, hauen-hieb/haute-gehauen
• Prät regelmäßig oder unregelmäßig, Partizip II
regelmäig: stecken-steckte/stak- gesteckt
• Regelmäige und unreglmäßige Konjugationsformen
stehen nebeneinander ohne Bedeutungsunterschied:
gären-gärte/gor-gegärt/gegoren; glimmenglimmte/glomm-geglimmt/geglommen; klimmenklimmte/klomm-geklimmt/geklommen
• Ein Mischtyp, wo regelmäßige und unregelmäßige
Konjugationsformen mit Bedeutungsunterschied
nebeneinander stehen (homonyme Verbvarianten):
schaffen, schaffte, geschafft/ schaffen, schuf,
geschaffen
• Sowohl Bedeutungsunterschied als auch Valenzunterschied
• Erschrecken: Du hast mich erschreckt/ Das Kind ist vor dem
Auto erschrocken.;
• Regelmäßiges Verb ist kausativ, transitiv und hat einen
Aktanten mehr, das entsprechende unregelmäßige Verb ist
intransitiv. Im Infinitiv sind sie schon unterschiedlich.
• Sie ertränkte die Katzen/ Die Katzen ertranken
• Die Waldarbeiter fällten den Baum/Die Bäume fielen zu
Boden.
• Der Torpedo versenkte das Schiff (versenken)
• Das Schiff versank (versinken)
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