MAHLER CHAMBER ORCHESTRA

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MAHLER CHAMBER ORCHESTRA
Freitag, 25.11.2016 · 20.00 Uhr
KONZERTHAUS
DORTMUND
MAHLER CHAMBER ORCHESTRA
MITSUKO UCHIDA KLAVIER, LEITUNG
Abo: Orchesterzyklus II – Meisterkonzerte
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
2,50 E
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Wolfgang Amadeus Mozart
WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756 – 1791)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 17 G-Dur KV 453 (1784)
Allegro
Andante
Allegretto – Presto
BÉLA BARTÓK (1881 – 1945)
Divertimento für Streichorchester Sz 113 (1939)
Allegro non troppo
Molto adagio
Allegro assai
– Pause ca. 21.00 Uhr –
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 25 C-Dur KV 503 (1786)
Allegro maestoso
Andante
Allegretto
– Ende ca. 22.00 Uhr –
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PROGRAMM
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EINE VISITENKARTE
WOLFGANG AMADEUS MOZART KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER NR. 17 G-DUR
KV 453
Vögel haben die Musikgeschichte nicht unerheblich beeinflusst. Bei einem ausgewiesenen Vogelkundler wie Olivier Messiaen verwundert das nicht. Doch auch Schumann zeichnet in seinen
»Waldszenen« den Vogel als »Prophet«, und Richard Wagner besaß zur Dresdner »Rienzi«-Zeit
einen Papagei namens Popo, der angeblich »Richard! Freiheit! Santo spirito« rufen konnte. Und
Wolfgang Amadeus Mozart verwendet im Finale seines G-Dur-Klavierkonzerts eine Melodie,
die der geliebte »Vogel Stahrl« pfeifen konnte, ein Vogel, der Mozart drei Jahre lang ein treuer
Hausgenosse gewesen war. Unter dem »27. May 1784« verzeichnet Mozart in einem Haushaltsbuch den Erwerb des Vogels für 34 Kreuzer. Wer dieses Thema zuerst in die Welt gesetzt hat,
ob Mozart oder der Vogel, bleibt dahingestellt. Parallelen zur Vogelwelt des Papageno scheinen
jedenfalls hier vorweggenommen.
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Dieses Finale, unscheinbar mit Allegretto überschrieben, hat es – jenseits aller Vogeltauglichkeit – in sich. Das Thema erinnert an eine spritzige Bourrée. Mozart hebt Variation für Variation
das Tempolimit auf. Erst erscheinen Viertel, dann Achtel, dann Achteltriolen, dann Sechzehntel,
schließlich steuert alles auf einen Höhepunkt zu, an dem – typisch Mozart – nicht das eintrifft,
was man erwarten würde. Auf einmal präsentiert uns Mozart ein seltsam gespenstisches, chromatisches Gewebe aus Synkopen. Die Klavierstimme purzelt mit rasanten Läufen in die Tiefe,
worauf erst einmal eine lange Pause folgt. Dann setzt ein Presto ein mit echten RausschmeißerQualitäten. Es wirkt wie die Cabaletta einer Opernarie oder, mehr noch, wie das Finale einer
Mozart-Oper. Zwischen Mozarts Klavierkonzerten und seinen Opern bestehen etliche Parallelen.
Waren seine Klaviersonaten eher die privaten Werke, so besaßen seine Konzerte die Funktion
einer Visitenkarte nach außen. Die Gegensätze, die sich in den Konzerten auftun, das Ineinandergreifen von Lebendigkeit und Melancholie, von Enthemmung und Beschwichtigung, tragen verblüffend opernnahe Züge. So überraschend pompös Mozart den Schluss seines G-Dur-Konzerts
gestaltet hat, so verblüffend ist auch der Beginn. Anstatt einer kraftvollen, ouvertürenhaften Einleitung beginnt der Allegro-Kopfsatz im Piano der Geigen mit einem Marschrhythmus, dessen virtuoser Kern sich erst allmählich entfaltet, wenn das Klavier einsetzt und das Thema verziert. Die
Durchführung besitzt etwas Fantasieartiges – es ist eine Passage von geradezu romantischem
Ausmaß, die sich wegen ihrer vielen Modulationen stellenweise einer genauen Analyse verweigert. Opernhaft ist schließlich auch das Andante, dessen erstes Thema einer Arie entnommen
sein könnte und tatsächlich ein wenig an das ›Et incarnatus est‹ aus der zwei Jahre zuvor begonnenen c-moll-Messe erinnert. Es hat den Charakter einer geheimnisvollen, schmerzlichen Frage, voll wehmütiger Ergriffenheit und nur von gelegentlichen Aufhellungen durchzogen. Ständig
schwankt dieser Satz zwischen Dur und Moll, pendelt zwischen überraschenden Umschwüngen
und besitzt vor diesem Hintergrund Ähnlichkeit mit dem imaginären Geschehen auf einer Bühne.
»Morgen wird bey H. Agenten Ployer zu döbling auf dem Lande Academie seyn, wo die frl:
Babette ihr Neues Concert ex g – ich das Quintettt – und wir beyde dann die grosse Sonate
auf 2 Clavier spiellen werden«, schreibt Mozart am 12. Juni 1784, einen Tag vor der Premiere
seines neuen Konzerts. Babette, Barbara Ployer, war seine Schülerin, eine äußerst begabte
obendrein und Tochter eines Bediensteten des Salzburger Hofes. Sie spielte die Uraufführung
auf dem Ployer’schen Anwesen in der Nähe von Wien.
DER LAGE DER ALTEN MEISTER ÄHNLICH
BÉLA BARTÓK DIVERTIMENTO FÜR STREICHORCHESTER SZ 113
Zwei Wochen nur! Ein Geniestreich. Zwischen dem 2. und 17. August 1939 schreibt Béla Bartók
sein Divertimento für Streichorchester – wenige Tage später bricht der Zweite Weltkrieg los.
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Lässt der zweite Satz davon etwas ahnen? Molto adagio ist er überschrieben, das bedeutet:
mehr als langsam. Der Satz beginnt leise, zaghaft, klagend. Und er bleibt düster. Unterbrochen
wird er von beißenden, schroffen, heulenden Rufen. Anfangs sind es die hohen Streicher, später
ertönen die Rufe vom ganzen Orchester. Eine gespenstische Musik. Die Harmonien verraten
Zerrissenheit. Und Bartók fühlt sich zu diesem Zeitpunkt auch hin- und hergerissen.
Im Sommer 1939 befindet er sich in der Schweiz, Urlaubszeit. »Irgendwie fühle ich mich wie
ein Musiker vergangener Zeiten, der von seinem Mäzen zu Gast geladen ist«, schreibt Bartók
an seinen Sohn. Er ist zu Gast bei dem Dirigenten Paul Sacher, einem enthusiastischen Förderer
zeitgenössischer Musik. Im Berner Oberland hat Sacher ein Chalet, in das sich Bartók einquartiert hat. Von Sacher und dem Basler Kammerorchester hat Bartók einen Auftrag erhalten. Er
soll ein Divertimento für Streichorchester schreiben, »der Lage der alten Meister ähnlich«.
Bartók kennt die Gefahren in Europa, die Krake Nationalsozialismus hat sich ausgebreitet,
Verfolgung und Kriegshetze lassen nichts Gutes ahnen. »Die politischen Geschehnisse der
jüngsten Vergangenheit werden mich bald in eine kritische Lage bringen«, schreibt er bereits
1938. Zwar sind weder Bartók noch seine Frau jüdisch, und kein Rassegesetz hätte ihn zwingen
können, seine ungarische Heimat zu verlassen; dennoch überlegt er, Ungarn den Rücken zu
kehren und nach Übersee auszuwandern – mitsamt aller Risiken und Nebenwirkungen.
So gegensätzlich wie Bartóks Gemütslage ist, konzipiert er auch sein Divertimento. Der
klagend-bohrende zweite Satz ist umgeben von zwei Ecksätzen, deren Kontrast kaum größer
sein könnte: vital, ausgelassen und (im dritten Satz) von volksliedhaften Melodien durchsetzt.
Doch horcht man genauer hinein, ist diese Musik trotz aller Verve und Beweglichkeit auch mit
Zwischentönen versehen, die ironisch wirken und Bedrohliches zumindest erahnen lassen: Die
Tremoli und Synkopen haben etwas Schattenhaftes, auch wenn sie in ihrer wahren Bedeutung
fast untergehen. Sie bilden subtile Andeutungen, die im Molto adagio dann unverhohlen ausgesprochen werden. Was sich über alle drei Sätze wie eine unsichtbare Folie ausbreitet, ist der
Concerto-grosso-Charakter. Die Streicher spielen ständig solistisch im Wechsel mit dem TuttiStreichorchester – eben »der Lage der alten Meister ähnlich«.
SINFONISCH GEDACHT
WOLFGANG AMADEUS MOZART KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER NR. 25 C-DUR
KV 503
Was dieser Mozart 1786 wieder für ein Tempo vorlegt! Als er am 4. Dezember 1786 das C-DurKonzert, das letzte seiner zwölf großen Konzerte, in sein »Verzeichnüß« als vollendet einträgt, hat
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er die nächsten Werke womöglich schon grob im Kopf. Nur zwei Tage später schließt er die »Prager Sinfonie« KV 504 ab, danach beginnt er das C-Dur-Streichquintett. Da bleibt für die Suche
nach einem Verleger keine Zeit, zumal er seine Klavierkonzerte für sich selbst »oder für einen
kleinen zirkel liebhaber und kenner« geschrieben hat. Auch dieses C-Dur-Konzert KV 503, sein
längstes Klavierkonzert, wird erst posthum erscheinen: 1797, auf eigene Kosten von Constanze.
Nun ist Mozarts »Verzeichnüß«-Eintrag die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere wurde mit
Hilfe von Papier- und Wasserzeichen-Untersuchungen zutage gefördert: Mozart hat diese Komposition bereits zwei Jahre früher, im Winter 1784/85 begonnen, sie aber dann erst einmal
liegen gelassen und ein anderes Konzert in C-Dur, KV 467, vorgezogen. C-Dur, das ist (neben
D-Dur und Es-Dur) eine der traditionell für große Sinfonien vorgesehenen Tonarten. Entsprechend
pompös eröffnet Mozart dieses Konzert: mit einem satten Schlag, mit mehreren folgenden
Tutti-Akkorden, fanfarenhaft. Die Klarinetten hat Mozart draußen gelassen, dafür Oboen eingesetzt sowie Pauken und Trompeten. Nach den Eröffnungs-Schlägen schälen sich die Holzbläser
heraus, etwas melancholischer und verhaltener, dann treten die Streicher wieder hinzu. Es
entsteht ein kurzer Dialog, und schon nimmt die thematische Entwicklung weiter Fahrt auf.
In wenigen Takten durchschreitet Mozart Welten. Und wieder macht er vieles anders als in
all seinen anderen Konzerten. Das Klavier beispielsweise übernimmt das erste Thema nur in
Bruchstücken, abgewandelt, zaghaft, fast scheu – warum? Dem Solisten offeriert Mozart einen
eigenen Einstieg, und der ist alles andere als fanfarenhaft. Er ist lyrisch, bildet eine Art Antwort
auf das pompöse Entrée.
Was alle drei Sätze miteinander verbindet, ist ein (verstecktes) Orgelpunkt-Motiv, das stets
dieselbe dramaturgische Funktion hat: Es soll eine Entscheidung hinauszögern. Im ersten Satz
dient es dazu, die Wiederkehr des Hauptthemas nach hinten zu schieben, im dritten Satz wird
das erste Couplet vorbereitet, und im Andante folgt statt einer Durchführung ein Überleitungsteil von 15 Takten – mit Orgelpunkt. So raffiniert wie in diesem Werk hat Mozart wohl nirgendwo
in seinen Konzerten die Welten von Dur und Moll durchschritten. Auch die daraus entstehenden
Kontraste und Folgen sind neuartig. Vom Beginn des Konzerts war schon die Rede, vom Wechsel zwischen Fanfaren-Motiv und verhaltenem Bläser-Motiv. Dieser Kontrast hat zur Folge, dass
sich die herkömmliche Form der Symmetrie nicht mehr aufrecht halten lässt. Statt zwei mal vier
Takten entstehen nun zwei mal drei Takte plus eine Zweitakt-Gruppe, und auch der Nachklapp
dieser Eröffnung fällt aus allen bisherigen Rastern. Mozart erweitert das übliche Norm-Modell
und erzeugt eine harmonische Instabilität, die erst nach weiteren sieben Takten endet.
Die Uraufführung hat Mozart selbst gespielt, wahrscheinlich am 5. Dezember 1786. Gesichert ist das nicht. Ebenso wenig wie die zweite Aufführung, die möglicherweise am 7. März
1787 bei einer Akademie im Kärntnertortheater stattfand – mit Maximiliana (Marianne) Willmann
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als Pianistin, angeblich einer Mozart-Schülerin. Dass sie dort eines der Mozart-Konzerte gespielt hat, dürfte gesichert sein, nicht aber welches. All diese Vielleicht-Einschränkungen verraten, wie schwierig es ist, verlässliche Quellen aufzustöbern. Wenn Mozart dieses C-Dur-Konzert
im Mai 1789 schließlich bei einer Akademie im Leipziger Gewandhaus präsentierte, zeigt das,
welchen Wert er diesem Werk beigemessen hat. Das verrät im Übrigen auch ein Skizzenblatt,
das sich erhalten hat und unter der Überschrift »Mittelgedanken« Skizzen zu mehreren Passagen aus dem Kopfsatz enthält. Ein wichtiges Dokument, weil es die Annahme widerlegt, Mozart
habe seine Werke bereits bis in Details hinein in seinem Kopf fertig gehabt, bevor er sie nur
noch aufzuschreiben brauchte. Nein, manchmal war Musik auch für Mozart harte Arbeit ...
GEHÖRT IM KONZERTHAUS
Mozarts Klavierkonzert KV 503 war zuvor 2011 von Martin Helmchen mit der Academy of St
Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner und 2013 von Emanuel Ax mit dem New York
Philharmonic unter Alan Gilbert im Konzerthaus zu hören.
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MAHLER CHAMBER ORCHESTRA
Das Mahler Chamber Orchestra wurde 1997 von einer Gruppe junger Musiker mit der gemeinsamen Vision eines unabhängigen internationalen Ensembles gegründet. Das MCO ist ein »nomadisches Kollektiv« aus Spitzenmusikern, dessen 45 feste Mitglieder aus 20 verschiedenen
Ländern stammen und sich für Touren in Europa und der ganzen Welt zusammenfinden. Das
Orchester hat bis zum heutigen Tag Konzerte in 35 Ländern auf fünf Kontinenten gegeben. Es
wird gemeinsam von seinem Management-Team und dem Orchestervorstand geleitet; Entscheidungen werden demokratisch unter Beteiligung aller Musiker getroffen.
Der Klang des Mahler Chamber Orchestra ist durch das enge Ensemblespiel zwischen seinen
wachen und eigenständigen musikalischen Persönlichkeiten charakterisiert. Das Kernrepertoire des Orchesters spannt sich von der Wiener Klassik und frühen Romantik bis zu zeitgenössischen Werken und Uraufführungen und spiegelt die Fähigkeit des MCO, musikalische Grenzen
zu übertreten. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre gehören der preisgekrönte »Beethoven
Journey« mit dem Pianisten Leif Ove Andsnes, der den kompletten Zyklus von Beethovens
Klavierkonzerten vom Klavier aus leitete und in internationalen Residenzen über vier Jahre zur
Aufführung brachte, sowie die Oper »Written on Skin«, die das MCO beim »Festival d’Aix-enProvence« 2012 unter der Leitung des Komponisten George Benjamin uraufführte. Das Orchester spielte auch die US-Bühnenpremiere dieses Werks beim »Mostly Mozart Festival« 2015 und
tourte im Frühjahr 2016 mit einer halbszenischen Konzertaufführung der Oper durch Europa.
Künstlerisch haben besonders Gründungsmentor Claudio Abbado und Conductor Laureate
Daniel Harding das Mahler Chamber Orchestra geprägt. Als aktuelle Artistic Partner inspirieren
und formen die Pianistin Mitsuko Uchida, die Geigerin Isabelle Faust und der Dirigent Teodor
Currentzis das Orchester in langfristiger Zusammenarbeit. 2016 wurde der Dirigent Daniele
Gatti zum Artistic Advisor des MCO ernannt. Nachdem Maestro Gatti und das Mahler Chamber
Orchestra einen kompletten Beethoven-Sinfonienzyklus erarbeitet haben, sind ein SchubertZyklus, der Schuberts Sinfonien mit Werken der Zweiten Wiener Schule kombiniert, sowie Opernproduktionen geplant.
Die Musiker des MCO teilen den Wunsch, in einen Dialog mit ihrem Publikum zu treten. So
soll eine wachsende Anzahl an musikalischen Begegnungen und Projekten Menschen auf der
ganzen Welt Räume für Musik, Lernen und Kreativität eröffnen. Ein weiteres bedeutendes Anliegen der MCO-Musiker besteht darin, ihre Leidenschaft und Expertise an die nächste Generation
Musiker weiterzugeben: Seit 2009 gewährt die MCO Academy jungen Musikern Orchestererfahrung auf höchstem Niveau sowie eine einzigartige Plattform für Networking und internationalen Austausch.
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Zu den Tourneen dieser Saison gehören zahlreiche hochkarätige Projekte, viele davon mit
den künstlerischen Partnern des Orchesters. Im September brachte das MCO ein auf Beethoven
fokussiertes Programm mit Teodor Currentzis zur Aufführung, wobei ein Konzert beim »Beethovenfest Bonn« stattfand. Im Oktober dirigierte Daniel Harding das MCO in Deutschland und Italien.
Im Oktober und November setzen Mitsuko Uchida und das MCO ihre Zusammenarbeit mit einer
ausgedehnten Tour in verschiedene Städte Japans und Europas fort. Im Dezember nehmen
Isabelle Faust und das MCO ihr hochgelobtes Programm mit Kammermusik und Orchesterwerken wieder auf und touren damit nach Essen, Neumarkt, Landshut und Antwerpen.
DAS MAHLER CHAMBER ORCHESTRA IM KONZERTHAUS DORTMUND
Das erste Mal war das MCO im März 2003 im Konzerthaus zu Gast und ist seitdem nicht mehr
aus Dortmund wegzudenken. Im Rahmen der MCO Residenz NRW begeisterte das Orchester
viele Male mit Dirigenten wie Daniel Harding, Esa-Pekka Salonen, Marc Minkowski, Thomas
Hengelbrock oder George Benjamin. Zuletzt waren die Musiker unter der Leitung von Daniel
Harding zu hören, der Mozarts drei letzte Sinfonien dirigierte.
MITSUKO UCHIDA
Mitsuko Uchida ist weltweit bekannt für ihre stets von intellektueller Wachheit und tiefer musikalischer Einsicht geprägten Interpretationen. Sie ist Expertin für die Klavierwerke von Mozart,
Beethoven, Schubert und Schumann und legt auch einen Schwerpunkt auf Werke von Berg,
Webern, Schönberg und Boulez.
2016 wurde Mitsuko Uchida zum Artistic Partner des Mahler Chamber Orchestra ernannt
und gestaltete eine Konzertreihe, bei der sie auf umfangreichen Tourneen in Europas großen
Konzerthäusern und in Japan vom Flügel aus Mozart dirigierte. Weitere Höhepunkte waren eine
renommierte Aufführung von Schönbergs Klavierkonzert mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski bei den »BBC Proms« 2015, Auftritte mit dem Cleveland Orchestra in
der Severance Hall in Cleveland und in der Carnegie Hall in New York sowie zwei Konzerte bei
den »Festspielen Baden-Baden« 2016 mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle.
Recital-Tourneen führten Mitsuko Uchida 2016 zum Concertgebouw Amsterdam, Théâtre des
Champs-Élysées in Paris, Wiener Konzerthaus, zur Royal Festival Hall London und Carnegie Hall.
Im Rahmen ihres Engagements im Bereich Kammermusik arbeitete sie eng mit international
renommierten Künstlern zusammen. Einer Europa-Tournee mit Magdalena Kožená im Herbst
folgte eine Aufführung von Schumanns Klavierquintett mit dem Quatuor Ebène in der Wigmore
Hall in London. Außerdem war Mitsuko Uchida in Kammermusik-Programmen mit Mitgliedern
des Chicago Symphony Orchestra in den USA und mit Mitgliedern des Mahler Chamber Or-
BIOGRAFIEN
chestra und Jörg Widmann in der Alten Oper Frankfurt zu hören. Dort gab sie in dieser Saison
mehrere Konzerte als Artist in Residence.
Höhepunkt dieser Saison ist eine Tournee durch Europa und Nordamerika, auf der Mitsuko
Uchida zwölf von Schuberts bedeutenden Klaviersonaten präsentieren wird. Außerdem kehrt
sie zu den »Salzburger Festspielen« und zum »Edinburgh Festival« zurück und konzertiert mit
den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle, dem Chicago Symphony mit Riccardo Muti
und dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit Antonio Pappano.
Mitsuko Uchida tritt weltweit mit erlesenen Orchestern und Musikern auf. In den letzten Jahren war sie Artist in Residence beim Cleveland Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem
Wiener Konzerthaus, der »Mozartwoche Salzburg« und dem »Lucerne Festival«. Die Carnegie
Hall in New York präsentierte eine eigene Reihe mit dem Titel »Mitsuko Uchida: Vienna Revisited«. Im Concertgebouw Amsterdam gab sie im Rahmen einer »Carte Blanche«-Reihe gemeinsam Konzerte mit dem Hagen Quartett, dem Chamber Orchestra of Europe und dem Royal
Concertgebouw Orchestra.
Mitsuko Uchida nimmt exklusiv für Decca auf. Sie hat unter anderem sämtliche Sonaten
und Konzerte von Mozart sowie alle Schubert-Sonaten eingespielt. Zu ihren aktuellen Vorhaben gehört die Aufnahme von Mozarts Klavierkonzerten mit dem Cleveland Orchestra, geleitet
vom Klavier aus. Die erste Veröffentlichung dieser Reihe wurde in der Presse hoch gelobt und
erhielt 2011 einen »Grammy Award«. Die jüngste Veröffentlichung (August 2014) beinhaltet
die Klavierkonzerte KV 456 und KV 459; weitere Aufnahmen sind für 2016 geplant. Ihre Einspielung von Schönbergs Klavierkonzert mit dem Cleveland Orchestra unter der Leitung von
Pierre Boulez wurde mit vier Preisen ausgezeichnet, darunter ein »Grammophone Award«. Die
Entwicklung junger Künstler unterstützt Mitsuko Uchida durch langjährige Mitarbeit beim Borletti-Buitoni Trust. Außerdem leitet sie das »Marlboro Music Festival« in den USA. 2009 wurde
sie vom Britischen Königreich zur Dame ernannt und erhielt im Mai 2012 die Goldmedaille der
Royal Philharmonic Society. 2014 wurde ihr zudem die Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge verliehen. Als Ehrengast der »Mozartwoche Salzburg« 2015, bei der sie sowohl in einem
Solo-Recital wie auch in Kammermusik-Konzerten zu hören war, wurde sie mit der »Goldenen
Mozart-Medaille« ausgezeichnet.
MITSUKO UCHIDA IM KONZERTHAUS DORTMUND
Zwei Klavierabende und einen Kammermusikabend mit Mitsuko Uchida durfte das Dortmunder Publikum bereits erleben: 2011 spielte sie Schuberts drei letzte Sonaten, 2014 standen
Schubert und Beethoven auf dem Programm. Mit dem Quatuor Ebène war sie in Schumanns
Klavierquintett zu hören.
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BIOGRAFIEN
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TEXTE Christoph Vratz
FOTONACHWEISE
S. 04 © Jean Radel
S. 08 © May Zircus
S. 16 © Hyou Vielz
S. 22 © May Zircus
HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUND
Brückstraße 21 · 44135 Dortmund
T 0231- 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de
GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa
REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup
KONZEPTION Kristina Erdmann
ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 213
DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH
Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.
Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.
SO 30.04.2017
Mahler Chamber Orchestra, Mikhail Pletnev, Daniil Trifonov | Chopin Klavierkonzerte und Karłowicz Streicherserenade
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