Nachtrag zu 7.4.2. Lorentzkraft ( Buch S.51/52) Wir wissen bereits: r Bewegt sich ein Körper der Ladung Q mit der Geschwindigkeit v r senkrecht zur magnetischen Flussdichte B , so ist der Betrag der Lorentzkraft auf diese Ladung Fm = Q v B Hendrik Antoon Lorentz (1853 - 1928) niederländischer Physiker und Mathematiker Seine Schulzeit absolvierte er in seiner Geburtsstadt, bis er 1870 für ein Studium der Mathematik und Physik an die Universität Leiden ging. Auf Grundlage der Maxwell-Theorie erklärte er in seiner Dissertation "Sur la théorie de la réflexion et de la réfraction de la lumière" die Brechung und Reflexion des Lichtes. Im Jahr 1892 formuliert Hendrik Antoon Lorentz eine modellhafte Theorie der Leitfähigkeit und der magnetischen Eigenschaften von Metallen, welche von der Existenz beweglicher negativer Ladungsträger in den Metallen ausgeht. Sie wird später als Elektronentheorie bezeichnet. 1895 führt er die nach ihm benannte Lorentz-Kraft ein. 1902 erhält er den Nobelpreis für Physik. r Für die Berechnung von Fm ist nur v ⊥ ausschlaggebend. r Mit v ⊥ = v sin α ( 0 ≤ α ≤ 90 0 ) ergibt sich : Fm = Q v B sin α R-Aufgabe: (Buch S.51) a) α = 0 0 ⇒ Fm = 0, b) α = 90 0 ⇒ Fm = Q da sin 0 0 = 0 v B, r da v ⊥ = v sinα = v Aufgabenbeispiel ( Buch S. 51) Ein leicht bewegliches Messingrohr liegt auf zwei horizontalen Metallschienen, die an die Pole einer Stromquelle angeschlossen sind (B 2 ). Zwischen den Metallschienen, die einen Abstand von 10 cm zueinander haben, befindet sich ein homogenes Magnetfeld der Flussdichte 15mT. Das Messingrohr hat eine Masse von 50 g. Es startet mit einer Beschleunigung von 0,40 m s −2 . a) b) In welche Richtung rollt das Messingrohr? Welcher Strom fließt durch das Messingrohr? Zu a) Der Strom im aufgelegten Messingrohr fließt auf den Betrachter zu. Mit der DreiFinger- Regel der rechten Hand ergibt sich: Die Lorentzkraft F beschleunigt das Messingrohr nach links. (sh. B3 ) Drei-Finger-Regel: r F r B Technische Stromrichtung B2 Messingrohr auf parallelen Metallschienen b) Die Lorentzkraft F beträgt : F= BIL Mit dem 2. Newtongesetz F = m a erhalten wir : ma = BIL ma I = BIL = 0,050 kg ⋅ 0,40 ms −2 15 x10 − 3T ⋅ 0,10m = 13 A Weitere Aufgaben: Buch S.51/52; 1, 3, 5 1. F = l = I = B = 3. 4,71 mN 22 ⋅ 0,0300 m 250 mA F I ⋅l 4,71 ⋅ 10 −3 N 0, 250 A ⋅ 22 ⋅ 0,0300m = = 2,90 ⋅ 10 −3 T = 29,0 mT Mithilfe der Drei-Finger-Regel können die Kräfte, die auf das Elektron wirken, bestimmt werden. Beachte: Die Kraft wirkt geradeaus in die Zeichenebene hinein, nicht nach oben; hier optisch schwer darstellbar r F Fm = Q v B = 1,67 ⋅ 10 −19 C ⋅ 2,0 ⋅ −1 10 7 ms ⋅ 2,8 ⋅ 10 −3 T = 9,0 ⋅ 10 −15 N Fm = Q v B sin α = 1,67 ⋅ 10 −19 C −1 ⋅ 2,0 ⋅ 10 7 ms ⋅ 2,8 ⋅ 10 −3 T ⋅ sin 45 0 = 9,0 ⋅ 10 −15 N r F Fm r F = Q v B sin α 2,0 ⋅ 10 7 ms 4,5 ⋅ 10 −15 N −1 = 1,67 ⋅ 10 −19 C ⋅ ⋅ 2,8 ⋅ 10 −3 T ⋅ sin 30 0 = Beachte: Die Kraft wirkt aus der Zeichenebene heraus, nicht nach unten; hier optisch schwer darstellbar r F 5. Fm = Q v B sin α = 1,67 ⋅ 10 −19 C ⋅ 2,0 ⋅ 10 7 ms sin 60 0 = 7,8 ⋅ 10 −15 N −1 ⋅ 2,8 ⋅ 10 −3 T ⋅ r = 0,15 m l = 0,25 m N Leiterstückzahl = N = 800 Länge l L eines Leiters = 0,25 m I = 12 A B = 0,80 T a) Die technische Stromrichtung muss vom Betrachter aus gesehen aus der Zeichenebene herausfließen, damit der Läufer in Uhrzeigerrichtung rotiert. b) B = F ⇒ I ⋅l c) P = W F ⋅s 0,80 ⋅ 2, 4 N ⋅ 800 ⋅ 1000 ⋅ (0,20 m)² ⋅ Π = = = 32 kW t t 60 s F = B ⋅ I ⋅ l = 0, 80 T ⋅12 A ⋅ 0,25m = 2,4 N Exkurs: a) Elektromotoren Schickt man durch eine drehbare Spule, die sich im Feld eines Dauermagneten befindet, einen Strom, so erfährt sie ein Drehmoment und beginnt zu rotieren. Um die Drehung aufrechtzuerhalten, muss nach jeder halben Umdrehung mit einem Kommutator die Stromrichtung umgepolt werden. Elektromotoren errreichen Wirkungsgrade bis zu 95 % und sind damit erheblich effektiver als Benzin- und Dieselmotoren, wie sie in Kraftfahrzeugen verwendet werden. Ihr Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung in Kraftwerken schwankt jedoch zwischen 40 und 70 %. Ihre Leistung kann zwischen wenigen Milliwatt und etwa 50 Megawatt betragen. β) Dynamischer Lautsprecher Eine Lautsprechermembran ist mit einer kleinen Spule fest verbunden, die auf dem mittleren Pol eines Topfmagneten in axialer Richtung frei beweglich ist. Fließen Tonfrequenzströme durch die Spule, so wirken auf die Drähte im Spalt des Topfmagneten Kräfte. Diese lassen die Spule im Rhythmus der Tonfrequenzen rasch hin und her schwingen. Die Schwingungen werden auf die Membran M übertragen, von wo sie als Töne abgestrahlt werden. Technische Elektromotoren M Dynamischer Lautsprecher (Querschnitt)