Bronchoskopie - Deutsche Lungenstiftung e.V.

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Die Deutsche
Lungenstiftung informiert:
Bronchoskopie
Was ist eine Bronchoskopie?
Die Spiegelung der Atemwege mit in der Regel flexiblen
("weichen") optischen Systemen wird als Bronchoskopie
bezeichnet. Der gelegentlich verwandte Begriff
"Lungenspiegelung" ist irreführend, weil nur die größeren
Atemwege einsehbar sind, die kleinsten Atemwege und
die Lungenbläschen (Alveolen) bleiben der Sicht des
Auges verborgen. Die Bronchoskopie ist eine der wichtigsten Untersuchungen zur Erkennung von Krankheiten
der Atmungsorgane.
Bei welchen Erkrankungen wird
eine Bronchoskopie durchgeführt?
Der häufigste Grund, eine Bronchoskopie durchzuführen,
ist der "Schatten" auf dem Röntgenbild der Brustorgane,
vor allem immer dann, wenn der Verdacht auf das
Vorliegen einer bösartigen Erkrankung (Lungenkrebs)
besteht. Notwendig wird eine Bronchoskopie auch dann,
wenn nach dem Erreger einer Lungenentzündung
gesucht wird, die Ursache einer Narbenlunge
(Lungenfibrose) zu klären ist, oder wenn ein längerer
ungeklärter Husten besteht und dieser blutig ist.
Wird mit der Bronchoskopie
auch behandelt?
Der Einsatz der Bronchoskopie zur Behandlung der
Atmungsorgane wird bei in die Atemwege gelangten
Fremdkörpern, bei sehr zähem Bronchialschleim oder bei
blutenden und die Atemwege verstopfenden Tumoren (z.
B. Lasertherapie, Einbringen von Trägern medizinischer
Strahlen) notwendig.
Wie sieht ein Bronchoskop aus?
Das Fiberglas-Bronchoskop ist 45 cm lang, hat einen
Durchmesser von 3-6 mm, ist am Ende abwinkelbar und
enthält neben dem Bild- und Lichtleitbündel einen Kanal,
durch den Schleim in den Atemwegen abgesaugt und
kleinste Zangen und Bürsten zur Probeentnahme von
Geweben eingebracht werden können. Eine an das
Bronchoskop angeschlossene Videokamera überträgt die
Bilder der Atemwege auf einen Bildschirm, den der
untersuchende Arzt vor Augen hat. Zur Dokumentation
wird die Untersuchung als Film aufgezeichnet. Die
Autofluoreszenzbronchoskopie wird zur Erkennung von
frühen bösartigen Schleimhautveränderungen angewandt. Sie unterscheidet sich von der normalen
Bronchoskopie durch eine andere Lichtquelle.
Was ist vor einer Bronchoskopie
notwendig?
Der Arzt wird mit dem Patienten über den Sinn der
Untersuchung, über die einzelnen Untersuchungsschritte, über die Risiken und Gefahren und über mögliche
Alternativen sprechen, der Patient hat zu der Untersuchung in der Regel schriftlich sein Einverständnis zu
erklären. Notwendig vor der Bronchoskopie sind EKG
und Lungenfunktionsuntersuchungen, Röntgenbild des
Brustkorbs, eventuell Computertomographie und die
Kenntnis der Blutgerinnung. Der Arzt fragt nach
Allergien, nach wichtigen Vorerkrankungen (besonders
nach Herz-Kreislauferkrankungen) und der medikamentösen Therapie des Patienten, auf diese Angaben sollte der
Patient vorbereitet sein. Sind größere Gewebeproben
aus den Atemwegen und der Lungenbläschen notwendig und sind Risiken seitens des Patienten (z. B. eingeschränkte Atemleistung, Herzrhythmusstörungen u. a.)
bekannt, ist die Bronchoskopie unter stationären
Bedingungen im Krankenhaus durchzuführen.
Wird zur Bronchoskopie
eine Narkose notwendig?
Die Bronchoskopie erfolgt unter örtlicher Betäubung
(Lokalanästhesie), nur in seltenen Fällen (Untersuchung
mit starren Instrumenten z. B. bei der Laserbehandlung)
ist eine Allgemeinnarkose notwendig. Bei der
Lokalanästhesie werden durch den Arzt örtlich wirkende
Betäubungsmittel auf die Schleimhäute des weichen
Gaumens, des Kehlkopfeingangs und der oberen
Luftröhre mittels geeigneter Instrumente getropft, auch
können die Betäubungsmittel inhaliert werden. Später,
wenn das Bronchoskop in die Atemwege eingeführt ist,
werden auf gleiche Weise der untere Teil der Luftröhre,
und die größeren Bronchien betäubt. Zur Untersuchung
muss der Patient nüchtern sein, ist er sehr aufgeregt,
können milde Schlafmittel ergänzend eingesetzt werden.
Was geschieht bei
der eigentlichen Bronchoskopie?
Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer
Liege (ähnlich wie beim Zahnarzt), zur Unterstützung der
Atmung erhält er über die Nase Sauerstoff, Blutdruck und
Herzschlag sowie Sauerstoffgehalt des Blutes werden
kontinuierlich überwacht. Unter Sicht wird das Bronchoskop über den Mund oder die Nase in die Luftröhre vorgeschoben, nach weiterer örtlicher Betäubung dann
tiefer in alle großen Atemwege auf beiden Seiten.
Abwinkelungen der Atemwege sowie ihre Oberflächen
werden beurteilt, Sekret- und Gewebsproben gegebenenfalls entnommen, Besonderheiten werden registriert
und auf dem Bild festgehalten. Mit der endobronchialen
Ultraschalluntersuchung werden u.U. vergrößerte
Lymphknoten im Brustmittelraum dargestellt und mit
einer kleinen Nadel punktiert. Der Untersuchungsvorgang dauert zwischen 10 und 45 Minuten, abhängig von
der Art der Krankheit und der Zielsetzung der Untersuchung.
Was geschieht nach der Untersuchung?
Atmung und Kreislauf werden im Endoskopieraum oder
auf der Station überwacht. Wenigstens 2 Stunden sollte
der Patient im Bett ruhen, in dieser Zeit darf nichts
gegessen oder getrunken werden, weil infolge der örtlichen Betäubung des Rachens die Gefahr des
"Verschluckens" groß ist. Wird die Bronchoskopie ambulant durchgeführt, sollte der Patient nach der
Untersuchung nicht selbst Auto fahren und von den
Angehörigen abgeholt werden. Während der Arzt dem
Patient am Ende der Bronchoskopie ein vorläufiges
Untersuchungsergebnis mitteilen kann, liegt das endgültige Untersuchungsergebnis erst nach 3-8 Tagen vor - so
lange dauert die mikroskopische und bakteriologische
Beurteilung der entnommenen Proben. Diese "Wartezeit"
ist für den Patient sehr häufig ein sorgenvolles Problem,
"Spekulationen" ohne tatsächliche Befunde helfen aber
nicht weiter.
Hat die Bronchoskopie
Risiken und Gefahren?
Jeder Eingriff in den menschlichen Körper ist mit Risiken,
Schäden zu verursachen, verbunden. Wichtig ist es deshalb, immer wieder abzuwägen, ob nicht das
Nichterkennen einer Krankheit oder das zu späte
Erkennen einer Krankheit die weitaus größeren Risiken
beinhalten. Bei der Bronchoskopie können Atemnot auftreten, Blutungen entstehen, Halsschmerzen, belegte
Stimme und Fieber verursacht werden. Sehr selten ist
ein Riss des Lungengewebes (Pneumothorax), aber nur
dann, wenn Gewebeproben aus der Lunge entnommen
werden müssen. Statistisch ist die Zahl der
Komplikationen einer Bronchoskopie sehr klein, in jedem
Fall sind alle Komplikationen sehr gut behandelbar.
Muss ich Angst vor
der Bronchoskopie haben?
Die größte Angst des Patienten ist zumeist nicht die
Angst vor der Untersuchung selbst, sondern die Angst
vor dem Ergebnis: Hier hilft das offene Wort, auch darüber zu sprechen, und das Vertrauen zu dem betreuenden
Arzt. Ängste, bei der Untersuchung "keine Luft zu bekommen", husten zu müssen, Schmerzen zu haben, werden
sehr häufig geäußert. Diese Ängste können gemindert
werden. Das Bronchoskop "verstopft" nicht die Luftröhre,
sein Durchmesser ist ja viel kleiner. Der Hustenreiz wird
durch die örtliche Betäubung und notfalls durch zusätzliche Medikamente verringert, und Schmerzen treten bei
guter Lokalanästhesie überhaupt nicht auf.
Wer steht hinter
der Deutschen Lungenstiftung?
Die Deutsche Lungenstiftung ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich die Verbesserung der
Situation von Patienten mit Lungenkrankheiten zum Ziel
gesetzt hat. Weil eine große Zahl von Atemwegs- und
Lungenkrankheiten durch das Rauchen ausgelöst bzw.
verschlimmert wird, gehören Hilfe bei der Rauchentwöhnung und die Primärprävention des inhalativen
Rauchens zu den wesentlichen Aufgaben dieser
Organisation.
In der Deutschen Lungenstiftung haben sich Ärzte,
Patienten und Persönlichkeiten aus dem öffentlichen
Leben organisiert. Sie stehen im Dialog mit politisch
Verantwortlichen und den Selbsthilfegruppen, organisieren Forschungsprojekte und führen Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte sowie Informationsveranstaltungen
für Patienten durch. Vorsitzender ist Prof. Dr. med. Harald
Morr, Klinik Waldhof Elgershausen, Greifenstein. Im
Kuratorium engagieren sich viele Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens.
Die Deutsche Lungenstiftung finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Weitere
Informationen können unter folgender Anschrift angefordert werden:
Geschäftsstelle:
Herrenhäuser Kirchweg 5
30167 Hannover
Tel.: (0511) 2155110
Fax: (0511) 2155113
Deutsche.Lungenstiftung
@t-o
online.de
www.lungenstiftung.de
Spendenkonto:
Dresdner Bank AG
BLZ: 250 800 20
Konto Nr. 111 0 111 00
Unterkonto Lungenkrebs:
Konto-N
Nr. 111 0 111 01
Deutsche Bank AG
Hannover
BLZ: 250 700 24
Konto-N
Nr. 191 009 000
Vorstand:
Prof. Dr. med. Harald Morr
Greifenstein, Vorsitzender
Prof. Dr. med. Adrian Gillissen
Leipzig, Stellv. Vorsitzender
Dr. Kajo Neukirchen
Bad Homburg, Schatzmeister
Prof. Dr. med. Thomas O.F. Wagner
Frankfurt, Schriftführer
Kuratorium
Präsidium:
Prof. Dr. med. Gerhard W. Sybrecht
Homburg/Saar, Vorsitzender
Frau Astrid Gercke-Müller,
Eppelborn, Stellv. Vorsitzende
Dipl.-Kfm. Rolf Kirchfeld,
Hamburg, Stellv. Vorsitzender
Spenden sind steuerlich abzugsfähig. Eine Spendenbescheinigung
wird automatisch zugestellt.
Praxis Page, 03/08
Bronchoskopie
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