Programmheft - Badisches Staatstheater Karlsruhe

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LA
BOHÈME
AN TRÄUMEN
UND AN CHIMÄREN
UND AN LUFTSCHLOSSERN IST
MEINE SEELE REICH.
Für das Gemälde im 4. Bild bedanken wir uns bei Stephan Kaluza,
für den Text zu Beginn des 4. Bildes bei Constantin von Castenstein.
LA BOHÈME
Szenen aus Henri Murgers Vie de Bohème in vier Bildern
Musik von Giacomo Puccini
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Mimì
Ks. BARBARA DOBRZANSKA /
AGNIESZKA TOMASZEWSKA**
Mimì
JANA SCHULZ a. G.
Musetta
ULIANA ALEXYUK** a. G. / EMILY HINDRICHS** /
Ks. INA SCHLINGENSIEPEN
Rodolfo, Schriftsteller
JESUS GARCIA a. G. / ANDREA SHIN**
Marcello, Maler
SEUNG-GI JUNG / LUCIA LUCAS
Schaunard, Musiker
ANDREW FINDEN / GABRIEL URRUTIA BENET
Colline, PhilosophKs. KONSTANTIN GORNY / AVTANDIL KASPELI** /
LUIZ MOLZ
Parpignol, ein Verkäufer
DORU CEPREAGA** / MAX FRIEDRICH SCHÄFFER**
Benoît, VermieterKs. EDWARD GAUNTT** / LUIZ MOLZ**
Alcindoro
YANG XU*/**
Ein Zöllner
MARCELO ANGULO / LUKASZ ZIOLKIEWICZ
Sergeant bei der Zollwache
ANDREAS NETZNER / DIMITRIJUS POLESCIUKAS
Live-Kamera
ACHIM GOEBEL a. G.
* Mitglied des Opernstudios
** Rollendebüt
Musikalische Leitung
Regie
Bühne
Kostüme
Video
Choreografie
Chor
Einstudierung Kinderchor
Licht
Dramaturgie Theaterpädagogik
JOHANNES WILLIG
ANNA BERGMANN
BEN BAUR
CLAUDIA GONZÁLEZ ESPÍNDOLA
SEBASTIAN PIRCHER
KRYSTYNA OBERMAIER
ULRICH WAGNER
ANETTE SCHNEIDER
CHRISTOPH PÖSCHKO
RAPHAEL RÖSLER
MAGDALENA FALKENHAHN
Doppelbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge
BADISCHE STAATSKAPELLE, BADISCHER STAATSOPERNCHOR,
CANTUS JUVENUM KARLSRUHE e. V., STATISTERIE DES BADISCHEN STAATSTHEATERS
PREMIERE 24.1.15 GROSSES HAUS
Aufführungsdauer ca. 2 ½ Stunden, eine Pause
1
Regieassistenz & Abendspielleitung ANJA KÜHNHOLD Musikalische Assistenz &
Einstudierung CHRISTOPH GEDSCHOLD, PAUL HARRIS, ALISON LUZ, DANIELE SQUEO,
MIHO UCHIDA Studienleitung STEVEN MOORE Chorassistenz STEFAN NEUBERT
Assistentin des Bühnenbildners JULIA BERNDT Bühnenbildassistenz JOHANNES FRIED
Kostümassistenz KIM LOTZ Kostümhospitanz SENTA HETZER Übertitel ACHIM SIEBEN
Soufflage ANGELIKA PFAU Inspizienz GABRIELLA MURARO Leitung der Statisterie OLIVER
REICHENBACHER
Technische Direktion HARALD FASSLRINNER, RALF HASLINGER Bühneninspektor RUDOLF
BILFINGER Bühne STEPHAN ULLRICH Leiter der Beleuchtungsabteilung STEFAN WOINKE
Leiter der Tonabteilung STEFAN RAEBEL Ton GUNTER ESSIG, JAN PALLMER Leiter der
Requisite WOLFGANG FEGER Werkstättenleiter GUIDO SCHNEITZ Malsaalvorstand
GIUSEPPE VIVA Leiter der Theaterplastiker LADISLAUS ZABAN Schreinerei ROUVEN
BITSCH Schlosserei MARIO WEIMAR Polster- und Dekoabteilung UTE WIENBERG
Kostümdirektorin CHRISTINE HALLER Gewandmeister/-in Herren PETRA ANNETTE
SCHREIBER, ROBERT HARTER Gewandmeisterinnen Damen TATJANA GRAF, KARIN
WÖRNER, ANNETTE GROPP Waffenmeister MICHAEL PAOLONE, HARALD HEUSINGER
Schuhmacherei THOMAS MAHLER, BARBARA KISTNER, VALENTIN KAUFMANN
Modisterei DIANA FERRARA, JEANETTE HARDY Chefmaskenbildner RAIMUND OSTERTAG
Maske SABINE BOTT, MELISSA DÖBERL, FREIA KAUFMANN, NIKLAS KLEIBER, MARION
KLEINBUB, MELANIE LANGENSTEIN, PETRA MÜLLER, INKEN NAGEL, SOTIRIOS
NOUTSOS, SANDRA OESTERLE, MONIKA SCHNEIDER, NATALIE STRICKNER, ANDREA
WEYH, KERSTIN WIESELER
WIR DANKEN
der Privatbrauerei Hoepfner für die Unterstützung der Premierenfeier.
Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer
Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.
ICH LEBE ALLEIN,
GANZ ALLEIN.
2
Ks. Barbara Dobrzanska
3
EINE FRAU
STIRBT
ZUM INHALT
1. BILD
Weihnachtszeit. Es ist kalt. Der Maler
Marcello und Rodolfo, ein Schriftsteller,
verbrennen eines von Rodolfos Manuskripten und vertreiben sich damit Zeit und
Kälte. Colline, ein befreundeter Philosoph,
kann ihrer Geldknappheit auch keine Abhilfe schaffen. Als Schaunard, ein Musiker, zu
ihnen stößt, bringt er Essen und Getränke
mit: Durch ein außergewöhnliches Engagement ist er zu etwas Geld gekommen.
Benoît, der Vermieter, kommt zu ihnen und
fordert die ausstehende Miete. Die vier
machen sich mit dem alten Herrn einen
Spaß und verwickeln ihn in ein Gespräch,
in dem Benoît offenbart, dass er es mit der
Treue zu seiner Ehefrau nicht allzu ernst
meint. Mit gespielter Empörung verspotten
ihn die Künstler und jagen ihn davon, ohne
die Miete zu bezahlen.
4
Gut gelaunt möchten die vier Freunde feiern
gehen. Nur Rodolfo, der vorgibt, noch arbeiten zu müssen, bleibt allein zurück. Mimì,
eine verarmte und todkranke junge Frau,
tritt zu ihm und bittet um Feuer. Es kommt
zu einer ersten Berührung. Ganz eingenommen von ihrer Zartheit verliebt Rodolfo sich
augenblicklich in sie. Gemeinsam brechen
sie auf und folgen den anderen.
2. BILD
Mitten im großen Getümmel preisen Verkäufer den Passanten ihre Ware an.
Rodolfo kauft Mimì ein kleines Hütchen
und stellt seine neue Bekanntschaft den
Freunden vor, die es sich gut gehen lassen.
Musetta, Marcellos ehemalige Liebe, der er
immer noch nachhängt, erscheint mit ihrem
neuen Liebhaber Alcindoro. Bei ihrem großen Auftritt macht sie nicht nur die Menschenmenge, sondern auch Marcello auf
sich aufmerksam. Um ihn wieder für sich zu
gewinnen, schickt sie Alcindoro fort, neue
Schuhe zu kaufen. Musetta und Marcello
versöhnen sich. Im Trubel der auftretenden
Blaskapelle prellen die Freunde und
Musetta die Zeche und suchen das Weite.
ihr trennen. Mimì, die in ihrem Versteck
vom tödlichen Ausmaß ihrer Krankheit erfährt, verrät sich durch einen Hustenanfall.
Sie und Rodolfo beschließen, noch bis zum
Frühjahr zusammenzubleiben und erst dann
auseinanderzugehen, „wenn die Blumen
wieder blühen“. Im Hintergrund streiten
sich Musetta und Marcello.
3. BILD
Ein verschneiter Wintermorgen. Mimì ist
verzweifelt auf der Suche nach Rodolfo. Sie
hat sich mit ihm gestritten und möchte über
seine krankhafte Eifersucht sprechen. Sie
trifft Marcello und fragt ihn um Rat. Er rät
zur Trennung.
Mimì versteckt sich und belauscht Marcello
und Rodolfo bei einem Gespräch. Marcello
stellt seinen Freund zur Rede, der seine
Eifersucht allzu schnell zugibt. Marcello
hakt nach, bis Rodolfo ihm sein eigentliches
Problem schildert: Mimìs unheilbare Krankheit und seine eigene Hilflosigkeit belasten
ihn so sehr, dass er es nicht erträgt, bei ihr
zu bleiben. Er möchte sich deswegen von
4. BILD
Frühling. Rodolfo und Marcello sind von
ihren beiden Geliebten allein gelassen
worden und können sich nicht auf ihre
Arbeit konzentrieren. Schaunard und
Colline kommen zu ihnen und bringen ein
wenig Essen mit. Ihre Stimmung steigert
sich in überdrehte Albernheit, bis Musetta
mit der todkranken Mimì zu ihnen kommt.
Mimìs Stunden sind gezählt. Sie möchte bei
Rodolfo sterben. Dem Tod nahe erinnert sie
sich an ihre erste Begegnung mit Rodolfo
und die erste Berührung. Mit einem letzten
Atemzug tritt Mimì aus dem Leben. Alle sind
wie erstarrt.
DIE ARMUT HAT SIE
VERBLUHEN LASSEN.
5
6
Seung-Gi Jung, Andrew Finden, Ks. Edward Gauntt, Statist, Andrea Shin
7
VON DER
ORGEL
B
ANK
AN DIE
NEW YORKER
MET
ZUM KOMPONISTEN
Die Puccinis waren eine traditionsreiche
Familie von Kirchenmusikern aus der Toskana, die als Komponisten, Organisten,
Kantoren, Kapellmeister und Musiklehrer
das musikalische Leben ihrer Heimatstadt
Lucca seit dem frühen 18. Jahrhundert
prägten. Giacomo Antonio Domenico
Michele Puccini, am 22. Dezember 1858 als
ältestes von neun Kindern geboren, wurde
die Familientradition mit seinen vier ersten
Vornamen, die auf seine angesehenen
Vorfahren verweisen, quasi in die Wiege
gelegt. Eine Karriere als Kirchenmusiker
schien vorgezeichnet: Als Erstgeborener
war er zum Nachfolger seines Vaters Michele Puccini, dem Komponisten, Kantor
und Direktor des Istituto musicale Pacini,
bestimmt. Dementsprechend durchlief
er eine umfassende kirchenmusikalische
Ausbildung: zunächst bei seinem Onkel
Fortunato, anschließend an den Hauptkirchen seiner Geburtsstadt und ab 1874
8
an dem Musikinstitut, das sein Vater von
1862 bis zu seinem Tod 1864 geleitet hatte.
In dieser Zeit trat Puccini an verschiedenen
Kirchen Luccas als Organist in Erscheinung
und komponierte auch erste kirchenmusikalische Werke, von denen nur wenige
erhalten sind. Mit seiner Motette wurde
1877 erstmals eine seiner Kompositionen
öffentlich aufgeführt.
Wenngleich sein Großvater und sein Vater
neben geistlicher Musik auch einige Opern
verfasst haben, lag der Schwerpunkt ihres
Schaffens doch auf der Sakralmusik. Somit
stellt die Karriere des später weltberühmten Musikdramatikers Puccini einen gewissen Bruch mit der Familientradition dar.
Beim Besuch einer Aida-Aufführung in Pisa
1876 entflammte Giacomo für die Kunstform
Oper und beschloss, sich von der Kirchenmusik abzuwenden und Opernkomponist zu
werden. Anstatt den eingeschlagenen Weg
in Lucca weiter zu verfolgen, zog er 1880
nach Mailand und studierte am dortigen
Konservatorium unter anderem bei Amilcare
Ponchielli, dem Komponisten von La
Gioconda. Nebenher besuchte er in
Mailand häufig Opernaufführungen und
studierte die Werke zeitgenössischer
Komponisten, wodurch Puccini sich einen
fundierten Überblick über den Stand der
Opernkunst seiner Zeit verschaffte.
Nachdem Puccini im Sommer 1883 mit der
von der Presse lobend erwähnten Uraufführung seines Capriccio sinfonico sein Studium abgeschlossen hatte, nahm er im Dezember des Jahres an einem Kompositionswettbewerb teil, der vom Mailänder Verlag
Sonzogno ausgeschrieben worden war. Der
Wettbewerbsbeitrag, sein Opernerstling Le
villi, erhielt zwar keine Auszeichnung, war
bei der privat finanzierten Uraufführung am
Mailänder Teatro Dal Verme im Mai 1884
jedoch insofern ein wichtiger Erfolg für den
angehenden Musikdramatiker, als der einflussreiche Musikverleger Giulio Ricordi auf
Puccini aufmerksam wurde und ihn unter
Vertrag nahm.
Die Uraufführung von Edgar, der von
Ricordi in Auftrag gegebenen zweiten
Oper Puccinis, im April 1889 war ein Misserfolg und stürzte den Komponisten in eine
künstlerische und wirtschaftliche Krise.
Erst 1893 konnte Puccini mit seiner Manon
Lescaut, die eine stilistische Neuorientierung des Komponisten markiert, die
prekäre Lebensphase überwinden. Neu
an Manon war, dass die Oper nicht mehr
in geschlossene musikalische Nummern
gegliedert war und im Gegenzug einen
flexiblen Umgang mit Leitmotiven erkennen
ließ; Aspekte, die auf den Einfluss Wagners
zurückgeführt werden können, dessen
Werke Puccini in Italien und vor allem 1888
und 1889 bei seinen Bayreuth-Besuchen
kennengelernt hatte.
Den großen Durchbruch feierte Puccini mit
La Bohème: Zwar war die Oper bei der Premiere am 1. Februar 1896 in Turin zunächst
ein nur mäßiger Erfolg, trat anschließend
jedoch einen weltweiten Siegeszug ohnegleichen an. Den Vorstellungen auf den
wichtigen Opernbühnen Italiens folgten in
kürzester Zeit Aufführungen in Alexandria,
Manchester, Berlin, London, Wien, Paris
oder St. Petersburg. Diesen internationalen
Erfolg setzte Puccini zur Jahrhundertwende
mit Tosca fort, seine erste Oper, die in der
„Neuen Welt“, genauer gesagt an der New
Yorker Metropolitan Opera (Met) aufgeführt
wurde. Mittlerweile wohlhabend und als
Nachfolger Verdis etabliert, konnte ihm
auch der Misserfolg von Madama Butterfly
1904 an der Mailänder Scala nichts anhaben. 1905 reiste Puccini gar nach Buenos
Aires, um dort im Rahmen eines Zyklus
die Aufführungen von fünf seiner Opern zu
begleiten.
Nach Mailand wurde New York bzw. die
legendäre Met eine der wichtigsten Wirkungsstätten Puccinis. 1907 weilte er dort
mehrere Wochen, um Proben und Aufführungen von Madama Butterfly und Manon
Lescaut – hochkarätig mit Enrico Caruso
als Des Grieux besetzt – beizuwohnen.
1910 reiste er erneut an den Hudson River;
dieses Mal um die Uraufführung seiner
Oper La fanciulla del West zu begleiten,
die er auf der Grundlage eines BroadwayStücks komponiert hatte. Nach einem
„Seitensprung“ ins Operettenfach mit La
Rondine, 1917 in Montecarlo uraufgeführt,
fand im Dezember 1918 – wiederum an der
Met, diesmal jedoch in Abwesenheit des
Komponisten – die letzte Uraufführung zu
Lebzeiten des Komponisten statt: Il trittico,
9
ein „Tryptichon“, bestehend aus den drei
Kurzopern Il tabarro, Suor Angelica und
Gianni Schicchi.
Puccinis letzte Oper Turandot blieb unvollendet. An Kehlkopfkrebs erkrankt, reiste er
im November 1924 nach Brüssel, um sich
dort bei einem Spezialisten einer Strahlenbehandlung mit Radium zu unterziehen. Nur
fünf Tage nach der Behandlung verstarb
Puccini an Herzversagen. Die Uraufführung
der unvollständigen Turandot fand am
25. April 1926 posthum an der Mailänder
Scala statt.
Der äußerst erfolgreiche Komponist, dessen Opern bis heute zu den meistgespielten
Werken überhaupt gehören, wurde lange
Zeit vom Feuilleton kritisch betrachtet und
von der Musikwissenschaft vernachlässigt.
Der Massenerfolg und seine Begeisterung
für Autos, Motorboote, Frauen und die Jagd
machte Puccini verdächtig. Doch weisen
auch Puccinis populärste und eingängigste
Werke Reflexe Neuer Musik auf: Puccini
verwendet Quintparallelen, Ganztonleitern,
unaufgelöst bleibende Dissonanzen und
bitonale Strukturen, mit denen er die Mittel
der musikalischen Darstellung erweitert.
Im Zentrum von Puccinis Bühnenwerken
stehen meist unsterblich gewordene Frauenfiguren, die sich mit ihren tragischen
Schicksalen wie ein Leitmotiv durch sein
Schaffen ziehen. Und nicht selten enden
sie mit dem Tod der weiblichen Hauptfigur:
Die durstende Manon Lescaut stirbt vor
Erschöpfung in der Wüste, in La Bohème ist
es die todkranke Mimì, deren letzte Liebesund Lebensleidenschaft und deren ergreifender Tod uns vor Aug und Ohr geführt
wird, in Madama Butterfly wird der Operngänger mit dem Selbstmord der betrogenen
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Cio-Cio-San konfrontiert und in Tosca folgt
die Titelheldin ihrem Geliebten Cavaradossi,
dessen Rettung schon greifbar schien, mit
einem Sprung in den Tod.
Die außergewöhnlichen Frauenfiguren,
schwankend zwischen femme fragile und
femme fatale, setzt Puccini mit leidenschaftlichen Melodien und einer charakteristischen opulenten Klangsprache in
Musik. Ähnlich wie seine veristischen Komponistenkollegen Pietro Mascagni und
Ruggero Leoncavallo, die mit musikdramatischen Mitteln eine naturalistische
Darstellung der Realität verfolgten, setzte
sich auch Puccini mit seinen Werken von
den mythologisch aufgeladenen Klangepen
Richard Wagners ab und brachte im Gegenzug Alltägliches auf die Opernbühne.
Und doch unterscheiden sich seine Operndramen mit ihren realistisch gezeichneten
Charakterstudien grundlegend vom italienischen Opernverismo und der hierin artikulierten Sozialkritik: Puccinis Werke sind
keine musikdramatischen Dokumentationen
einer räumlichen und zeitlichen Gegenwart
des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wie
es beispielsweise Mascagni mit Cavalleria
rusticana über das ärmliche Leben in einem
sizilianischen Dorf vermochte: La Bohème
und Tosca sind historische Stoffe, die in
Paris oder Rom spielen, La fanciulla del
West ist im fernen Wilden Westen angesiedelt, Madama Butterfly im ebenso fernen
Japan und Turandot in einem märchenhaft
entrückten China. Puccini konzentriert sich
dabei auf die Darstellung menschlicher
Affekte und sozialer Beziehungen, die er mit
einer ungemein verführerischen Sogkraft
der Emotionen in Klang setzt. Hierin sind
seine Opern zeitlos und die dargestellten
Einzelschicksale von immerwährender
Aktualität.
Jana Schulz
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VON DER
VORLAGE ZUM
OPERNLIBRETTO
ZUM WERK
„Die Bohème, von der es in diesem Buche
handelt, ist kein Geschlecht von heute, sie
hat zu allen Zeiten und in allen Ländern
bestanden.“ Mit diesen Worten leitete der
französische Schriftsteller Henri
Murger im Vorwort seinen Episodenroman Scènes de la vie de Bohème ein,
in dem er den kreativen Köpfen im Paris
seiner Zeit – sich selbst mit eingeschlossen
– ein naturalistisches Denkmal setzte. Der
Roman, bestehend aus 23 lose miteinander
verknüpften Episoden und Genreszenen,
erschien zwischen 1845 und 1849 zunächst
als Fortsetzungsreihe in der Pariser Satirezeitschrift „Le Corsaire“ und 1851 in Buchform. Der Buchpublikation folgte unter dem
Titel Vie de Bohème eine Fassung für die
Theaterbühne mit leichten inhaltlichen Veränderungen, die Murger unter Mitwirkung
von Théodore Barrière erstellte und die
am 22. November 1849 an einem Pariser
Varietétheater uraufgeführt wurde. Murger
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beschreibt das Leben Pariser Künstler um
1840 und reichert die Episoden und Figuren
mit autobiografischen Elementen an. Mit
dieser Mischung aus Fiktion und dokumentarischer Reportage zeichnete er ein umfassendes Porträt eines schillernden und
schwer zu fassenden gesellschaftlichen
Milieus.
Der Begriff der Bohème reicht ins 15. Jahrhundert zurück. Ursprünglich die französische Bezeichnung für Sinti und Roma,
wurde er später verallgemeinert und auf
nicht-sesshafte Menschen angewendet. Im
Zuge einer Romantisierung von „Zigeunerleben“ und Vagabundentum meint „Bohème“ übertragen auf den Künstler eine
Nicht-Sesshaftigkeit im erweiterten Sinn:
Der Bohemien des 19. Jahrhunderts beispielsweise bei Murger ist ein Künstler, der
noch nicht etabliert ist, kein solides Leben
führt und über kein festes Einkommen ver-
fügt. Er definiert sich durch einen provokativ-unbürgerlichen Lebensstil bewusst als
unangepassten Individualist am Rande der
Gesellschaft. Wie Murger schreibt, „umfasst die Bohème verschiedene Nuancen,
mehrere Arten, die selber wieder in Unterabteilungen zerfallen.“
Armut stellt für Murger dabei kein charakteristisches Merkmal dar. Im Gegenteil: Den
armen und erfolglosen Künstler schließt
er explizit aus. Wie er in seinem Vorwort
betont, ist der wahre Bohemien ein Künstler,
der zwar schon eine gewisse Bekanntheit
erlangt hat, sich aber dennoch in einer prekären wirtschaftlichen Zwischensituation
befindet. Umfassenden Ruhm und nachhaltigen Reichtum gilt es noch zu erringen und
beides ist das Ziel seiner künstlerischen
Aktivität. Es ist bezeichnend, dass die Romanfigur des Autors Rodolfo, in der Murger
sein eigenes Leben künstlerisch aufarbeitet,
nicht dauerhaft an der Armutsgrenze lebt,
sondern Mitherausgeber zweier Pariser
Zeitungen ist. Und Rodolfo verbrennt ganz
bewusst keinen seiner geldwerten Zeitungsartikel, sondern ein Manuskript eines Theaterstücks, ein Kunstwerk also. Er kokettiert
mit der eigenen Künstlerexistenz und einem
möglichen Scheitern. Die Bohemiens
Murgers können nach Helmut Kreuzer einer
„grünen Bohème“ zugerechnet werden,
die – im Gegensatz zur von „Armut, Laster,
Verzweiflung“ geprägten „schwarzen Bohème“ – durch „Jugend, Freiheit, Heiterkeit,
Farbigkeit“ charakterisiert ist. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die
Bohème-Künstler immer die Nähe zu den
wahren Außenseitern der Gesellschaft und
zur Klasse der Benachteiligten gesucht hat:
sei es in ihrem Leben, sei es in ihren Kunstwerken, in denen Armut, Obdachlosigkeit
Krankheit und Tod häufige Themen für
Dichtung und bildende Kunst waren.
Die Lebensformen der Bohème betrachtet
Murger als ein zeitloses und geografisch
losgelöstes Phänomen, das letztlich schon
in der Antike oder im Mittelalter existierte
und in jeder beliebigen Großstadt, in Paris,
München oder New York, zu finden ist.
Wahrscheinlich war Puccini, obwohl er nie
in Paris war, genau aus diesem Grund von
Murgers Roman fasziniert und fühlte sich
an seine Mailänder Studienzeit erinnert. In
einem Interview machte er den autobiografischen Bezug seiner Bohème-Vertonung
– sicherlich nicht ohne verklärende Absicht
– deutlich: „Wenn Sie den Vorhang zum 1.
Akt von Bohème aufgehen sehen, erleben
Sie den armen Musikstudenten Giacomo
Puccini des Mailänder Konservatoriums.“
Puccinis Studienzeit ist auch musikalisch
präsent. Die Eröffnung der Oper mit dem
charakteristisch polternden Bohème-Motiv
ist ein Eigenzitat: Es stammt aus dem Mittelteil seines Capriccio sinfonico, Puccinis
Abschlussarbeit am Konservatorium.
Wann Puccini den Plan fasste, den Stoff
von Murger zu vertonen, ist nicht genau
dokumentiert. Jedoch traf er sich am
19. März 1893 mit seinem Komponistenfreund Ruggero Leoncavallo, um sich über
zukünftige Opernpläne auszutauschen. Es
kam zum Streit: Anscheinend hatten beide
die Absicht, eine Bohème-Oper zu schreiben. Beide Komponisten hatten gerade ihre
ersten größeren Erfolge für sich verbucht
– Leoncavallo mit seiner veristischen Oper
Pagliacci und Puccini mit Manon Lescaut
– und beide waren auf einen Fortsetzungserfolg angewiesen. Ihr Streit wurde unter
der Mitwirkung der beiden wichtigsten
Musikverleger Italiens Sonzogno und
Ricordi öffentlich: Am Tag nach ihrem Treffen ließ Leoncavallo in der Zeitung „Il
Secolo“, einem von Sonzogno verlegtes
Blatt, eine Erklärung abdrucken, in der er
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seinen Bohème-Plan verkündete und für
sich hiermit das Vorrecht proklamierte. Am
21. März reagierte Puccini, der zu diesem
Zeitpunkt anscheinend schon mitten im
Schaffensprozess steckte, im „Corriere
della Sera“ mit der weisen Einsicht: „Er
wird musizieren, ich werde musizieren. Das
Publikum soll urteilen.“
Bei der Erstellung der Libretto-Fassung
arbeitete Puccini erneut mit den beiden
Textdichtern Luigi Illica und Giuseppe
Giacosa zusammen, die zusammen mit weiteren Autoren auch schon am Libretto von
Manon Lescaut mitgewirkt hatten. Illica,
ein bekannter italienischer Dramatiker und
Librettist, entwarf für La Bohème das Szenarium und die Charaktere. Giacosa, Autor
von vielgespielten Gesellschaftskomödien,
war für die Gesangsverse zuständig. Da
die Rechte von Murgers Schauspiel für
eine Bearbeitung noch nicht frei waren,
konzentrierte man sich auf den Roman als
Vorlage. Wie die ausgiebige Korrespondenz
zwischen dem Komponisten, den Librettisten und dem Verleger Ricordi belegt, kam
es bei der Arbeit mehrfach zu Auseinandersetzungen. Der Streit ging im Oktober 1893
so weit, dass Giacosa mit dem Rücktritt von
dem gemeinsamen Projekt drohte.
Kern des Streits war die Dramaturgie
des Werkes, über die man uneinig war.
Der ursprüngliche Entwurf des Librettos
bestand aus fünf Bildern. Zwischen dem
finalen 3. und 4. Bild der Oper sollte es nach
Wunsch der Librettisten noch ein weiteres
Bild geben, in dem der Zuschauer von der
Trennung von Mimì und Rodolfo erfährt.
Mehr noch: Mimì wurde darin als eine Frau
dargestellt, die des Geldes wegen und um
damit ihre Krankheit zu therapieren, eine
Beziehung mit einem vermögenden Visconte eingeht. Puccini bestand darauf, dass
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das Bild gestrichen wird, und nahm damit
in Kauf, dass es der Handlung an logischer
Geschlossenheit mangelt und die Folge der
Bilder, in die die Oper gegliedert ist, eine
gewisse Diskontinuität aufweist.
Vergleicht man die Vorlage mit dem Libretto
in der endgültigen Fassung, fallen einige
Unterschiede auf. Die vier Bilder sind aus
verschiedenen Kapiteln und Figuren der
Vorlage zusammengefügt, die im Operntext
verdichtet werden. Neben dem plötzlichen
Entflammen der Liebe zwischen Rodolfo
und Mimì und der Figur des Alcindoro – beides kommt bei Murger nicht vor – hat auch
das gesamte 3. Bild keine Vorlage.
Hinzukommt, dass die zentrale Figur der
Mimì in der Operfassung eine grundlegende
Umdeutung erfahren hat. Abgesehen von
der Tatsache, dass Mimìs Sterbeszene dem
Bühnendrama und nicht dem Roman entnommen ist, wo sie allein im Krankenhaus
stirbt, ist die Mimì Murgers eine leichtfertige, liebes- und lebenshungrige Person,
eine Grisette wie Musetta. Die Mimì der
Oper trägt andere Züge. Bei Puccini, der
quasi als dritter Librettist fungierte und
bis zuletzt Textänderungen erwirkte, wird
Mimì zu einem engelsgleichen Wesen. Ihre
ursprüngliche Koketterie und ihre wechselnden Liebschaften aus dem Roman sind
weitgehend ausgeblendet und im 3. und
4. Bild nur noch fragmentarisch enthalten.
Puccinis Mimì ist keine freizügige und vom
rechten Weg abgekommene Traviata, sondern wird mit ihrer tödlichen TuberkuloseErkrankung, die im Libretto ohne Begründung bleibt, verklärt. Sie ist nicht mehr
flatter- und launenhaft, sondern ein reines
Mädchen. Die Verklärung wird unterstützt
durch die Musik, die die weibliche Hauptfigur von innen leuchten lässt. Durch die
hellen, strahlenden Streicherklänge, die sie
begleiten, erhält auch Mimìs eigentlicher
Name Lucia, am ehesten zu übersetzen mit
„Die Leuchtende“, seinen Sinn.
Mit der Vertonung des Librettos begann
Puccini vermutlich im März 1893. Noch
während der Komposition forderte Puccini
unentwegt Änderungen – vor allem Kürzungen – am Text. Im November 1895 war
die Komposition schließlich abgeschlossen; die Instrumentation wenig später am
10. Dezember. Den Wettlauf mit Leoncavallo
gewann schließlich Puccini: Am 1. Februar
1896 wurde seine Bohème am Teatro
Regio in Turin unter der Leitung von
Arturo Toscanini uraufgeführt. Leoncavallos
Opernversion des Stoffes kam erst im Mai
des Folgejahres in Venedig auf die Bühne.
Die Reaktionen bei Puccinis Uraufführung
waren eher verhalten: In vielen Fällen wurden vor allem Schwächen des Librettos
kritisiert. Doch auch die Komposition wurde
als oberflächlich und uneinheitlich bewertet. Den eigentlichen Durchbruch erlebte
La Bohème erst 1897 in Palermo. Seitdem
ist das Werk aus den Opernspielplänen der
Welt nicht mehr wegzudenken und begeistert und ergreift mit seiner Mischung
aus Realismus und Verklärung bis zum
heutigen Tag.
MICH MACHEN
DIESE DINGE GLÜCKLICH,
DIE DIESEN ZAUBER
BESITZEN, DIE VON
DER LIEBE UND VOM
FRUHLING ERZÄHLEN;
VON TRÄUMEN UND
VON CHIMAREN, DIESE
DINGE VOLLER POESIE.
15
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Ensemble, Badischer Staatsopernchor, Kinderchor
17
SZENISCHE
MUSIK
ZUR MUSIK
Dirigent Johannes Willig im Gespräch mit
Operndramaturg Raphael Rösler
Was macht den ungemeinen Erfolg und die
Beliebtheit von Puccinis „Bohème“ aus?
Dafür kommen eine ganze Menge Aspekte
infrage: Da sind zuallererst die berühmten
Arien zu nennen, die ungemein eingängig
und deswegen sicherlich der Hauptgrund
für die Popularität dieser Oper sind. Dabei
sind die Arien durchaus ungewöhnlich: Sie
beginnen inhaltlich fast banal und musikalisch ganz unscheinbar, beispielsweise mit
solistischer Streicherbegleitung. Daraus
entwickelt Puccini Steigerungsabläufe, die
sehr präzise aufgebaut sind und etwa im
Hohen C des Tenors als Höhepunkt gipfeln,
während das eigentliche Ende der Arien
ohne Beifall heischende Schlusswirkung
gestaltet ist. Eine weitere grundlegende
Qualität liegt darin, dass sich hier auf geniale Weise die Musik mit dem Text verbindet
und den Zuhörer dadurch für sich einnimmt.
Und nicht zuletzt haben wir es mit einem
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fast zeitlosen Stoff zu tun, der mit seinen
Figuren und ihren Problemen jeden anspricht und immer aktuell ist.
Dem Werk wurde in der Geschichte gerne
Seichtheit vorgeworfen. Was sind die
Gründe dafür?
Manche Melodien sind tatsächlich sehr
eingängig und Puccini beschreitet hier
einen schmalen Grat zwischen gutem
Geschmack und etwas, was gerne als
Kitsch bezeichnet wird. Eine leidende Mimì
oder ein schmachtender Rodolfo können
musikalisch schnell in die Übertreibung
abdriften und die Bohème zu einem gefühligen „Rührstück“ machen. Doch dabei war
Puccini in seinen Vortragsanweisungen
sehr präzise und schrieb genau vor, wo
beispielsweise Fermaten sein sollen und
wo nicht. Puccini bleibt letztlich immer auf
der „richtigen Seite“ und vermeidet den
Kitsch. Es obliegt dem Dirigenten und den
Sängern, wie lang eine Fermate ausgehalten oder wie ein Portamento, also das
Anschleifen eines Tons, ausgeführt wird.
Aufgabe ist es, hier nicht zu übertreiben
und immer geschmackvoll zu bleiben, so
wie es schon die Regeln des Belcanto
vorschreiben, in dessen Nachfolge Puccini
noch immer steht.
Als Wagner-Kenner war Puccini mehrmals
in Bayreuth. Welche Parallelen und welche Unterschiede lassen sich zu Wagners
Werken feststellen?
Es gibt natürlich Einflüsse harmonischer
Natur: den Tristan-Akkord oder übermäßige Akkorde. Viel interessanter im Vergleich
zu Wagner ist jedoch, wie musikalische
Motive dramaturgisch eingesetzt werden:
Fast jede Person hat ein eigenes Motiv, wie
die Melodie, die Rodolfo zugeordnet ist und
die mehrmals wiederkehrt. Oder auch
Musettas Auftrittsmusik aus dem 2. Bild
wird in Bruchstücken an verschiedenen
Stellen des 4. Bildes wieder aufgenommen.
Doch im Unterschied zu Wagner verwendet
Puccini diese Motive meist illustrativ. In
Wagners Musikdramen stellt das Geflecht
der Leitmotive eine unterschwellige Metaebene dar, die psychologisch motiviert
ist. Sie kommt bezeichnenderweise gerade dann zum Tragen, wenn bestimmte
Personen oder zentrale Gegenstände wie
Wotans Speer oder der Tarnhelm szenisch
nicht präsent sind und nur im Text – direkt
oder indirekt – angesprochen werden.
Wagner unterstützt damit das Erzählerische, den epischen Charakter. Puccini
hingegen ist ein Meister des musikalischen
Realismus. Das zeigt sich bei den Leitmotiven, aber auch in einer anderen Erzählgeschwindigkeit. Die Erzählzeit bei Puccini
scheint uns fast deckungsgleich zur erzählten Zeit und wirkt verglichen mit Wagner
rasend schnell. Nur an wenigen Stellen
– und dann mit umso größeren Wirkung
– verlässt Puccini diesen realistischen
Zeitrahmen. So im 1. Bild beispielsweise
beim traumhaften Auftritt von Mimì und vor
allem beim Beginn von „O soave fanciulla“,
dem Duett von Mimì und Rodolfo: In dem
Moment, in dem Rodolfos Künstlerfreunde
von draußen nach ihm rufen, blendet
Puccini ihre Stimmen aus, fokussiert wieder auf das Liebespaar und verlangsamt
das Tempo, bis er bei „sei mia“ – unterlegt
von einer auffallenden Harmoniefolge und
einem transzendental wirkenden Orchesterklang – fast zum Stillstand kommt. Das
Ergebnis ist ein ganz traumhaft berückender, wunderbarer musiktheatraler Moment.
Mit welchen Mitteln werden die Figuren
charakterisiert?
Neben den schon angesprochenen charakteristischen Motiven der handelnden Personen, die meist unmittelbar vor oder mit
ihrem Auftritt erklingen, werden auch ihre
Handlungen fast illustratorisch vertont,
z. B. das Besprengen von Mimìs Gesicht
mit Wassertropfen durch Rodolfo oder
der Moment im 1. Bild, in dem die beiden
Protagonisten sich das erste Mal berühren,
was Rodolfos Arie „Che gelida manina“
motiviert. Darüber hinaus finden die Gefühlszustände der Personen in der Musik
ihren Widerschein: Dabei ist das hohe C
des Rodolfo in seiner Arie nicht tenoraler
Selbstzweck, sondern logischer Höhepunkt
einer Textpassage: Mit Mimìs Erscheinen
ist die Hoffnung („speranza“) auch bei
Rodolfo eingezogen.
Ein zentraler Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Timing: Puccini hat die
Reaktionszeiten zwischen den Protagonisten genau erfühlt und mit gehaltenen
Tönen umgesetzt. Es versetzt einen immer
wieder in großes Erstaunen, wie szenisch
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das gedacht ist. Puccini hat die dem Text
innewohnenden zwischenmenschlichen
Vorgänge genau beobachtet und vertont:
mal illustrierend, mal kommentierend.
Puccinis Musik ist von einer großen Leidenschaftlichkeit und Schönheit geprägt.
Wie werden die Härte des Alltags, die
Armut der „Bohemiens“ und die Tragik der
Mimì musikalisch ausgedrückt?
Ob die Armut der Bohemiens musikalisch
überhaupt adäquat dargestellt werden
kann, ist die Frage. Puccini jedenfalls führt
uns feixende Künstler vor Ohren, die sich
aus dem Verbrennen von Rodolfos Manuskript einen Jux machen und versuchen,
ihrer Lage mit Galgenhumor Herr zu werden. Doch es gibt auch Brüche: Das 1. und
das 2. Bild, die als Einheit konzipiert sind,
setzen sich stark vom 3. Bild ab. Im 1. Bild
wird die Ausgangssituation vorgestellt und
Mimì lernt Rodolfo kennen. Im 2. Bild, das
mit einem unbeschwerten Marsch und mit
übertrieben quirliger Lebendigkeit endet,
erleben wir ein übersteigertes Hochgefühl
und eine ungemeine Lebensfreude, aus
der die Probleme der Figuren ausgeblendet
sind. Dann aber kommt der große Kontrast
zu Beginn des 3. Bildes: zwei harte Orchesterschläge; danach eine für Puccini
ungewöhnlich lange Einleitung mit einem
Tremolo-Orgelpunkt der Celli, darüber leere
Quinten in den Flöten und der Harfe. Der
überbordenden Fülle des musikalischen
Massentableaus mit Soli, Chor, Kinderchor
und Bühnenmusik folgt eine akustische
Leere, mit der Puccini die Kälte und den
Schnee ausmalt: eine Stelle, die mich an
Debussy und die impressionistische Klangkunst denken lässt.
Diese großformale Struktur wiederholt
sich im 4. Bild im Kleinen: Zu Beginn wird
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das übermütige Bohème-Thema aus dem
1. Bild aufgegriffen und die Szene steigert
sich zum absurden Tanz der vier Künstler
bis hin zu einem Duell – eine Art Hochgefühl wie im 2. Bild. Doch auch dieses wird
scharf kontrastiert: Beim Auftritt Musettas
mit der sterbenden Mimì bricht Puccini ab
(B-Dur). Es folgt ein Orchesterschlag im
Tritonus-Abstand (e-Moll) und die Tremoli
der tiefen Streicher und Pauken. Puccini
beschreibt hier nicht nur ein szenisches
Bild, sondern erzeugt zum zweiten Mal
eine tiefe, unangenehme Bedrohlichkeit.
Ich bin mir sicher, dass er dieses Prinzip
nicht ohne Grund zweimal angewendet hat:
Krankheit und Tod sind uns immer nahe und
das Leben kann ganz plötzlich eine harte,
schicksalhafte Wendung nehmen.
Ein beliebter musikalischer Topos in der
Operngeschichte ist das Sterben bzw.
der Tod, der meist mit einer großen Arie
einhergeht. Wie hat Puccini Mimìs Tod
vertont?
Auch da ist er wiederum ganz nah am
Leben. Mimìs Tod ist sehr realistisch konzipiert – die große Sterbearie der Heldin, die
dramatische Überhöhung des Todes durch
ein letztes Wiederaufbäumen fällt einfach
aus: in der Operngeschichte absolut neu.
Mimìs Tod geht ein Moment voraus, in dem
sie zurückblickt und mit einem Zitat aus
dem 1. Bild an ihre erste Berührung mit
Rodolfo erinnert („Che gelida manina“).
Nach und nach versagen ihr die Worte.
Und schließlich haucht sie ihr Leben einfach aus, dann eine Pause, dann ein kalter
h-Moll-Akkord. Musikalisch ist dies sehr
schlicht umgesetzt ohne Zugabe gefühliger
Ingredienzien. Die Musik verschwindet –
Stille. Der Tod geschieht einfach und das
Leben entweicht aus dem Leib einer Kranken.
Andrea Shin, Ks. Barbara Dobrzanska
Folgeseiten Max Friedrich Schäffer, Ks. Ina Schlingensiepen, Yang Xu
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TRAUM &
ZWISCHEN
WIRKLICHKEIT
ZUR INSZENIERUNG
Regisseurin Anna Bergmann im Gespräch
mit Operndramaturg Raphael Rösler
In Deiner Inszenierung legst Du einen starken Fokus auf die weibliche Hauptfigur,
die schwindsüchtige Mimì. Warum?
Mich interessiert vor allem die Diskrepanz
zwischen der Schönheit der Musik und der
Härte des Lebens, die die Handlung von
Puccinis La Bohème prägt. Zu Beginn des
1. Bildes ist es die Lebenssituation der vier
Künstler, die wir als erstes kennenlernen.
Sie befinden sich in einer prekären Situation, in der das Geld knapp ist. Doch ist ihre
Armut eher mittelfristig und ihre Probleme
lösbar: Wie wir erfahren, kommt immer
einmal ein Auftrag oder ein Engagement
rein und der Tisch ist wieder gedeckt. Die
Geschichte von Mimì ist viel extremer: Es
ist die Geschichte von Krankheit und Tod
einer einsamen Frau. Ihre Lebenssituation
ist sehr kritisch und ihr Tod steht zu den
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Problemen der vier Männer, die mit ihrer
Situation eher feixend umgehen, in einem
krassen Gegensatz. Interessant ist außerdem, dass es genau diese Figur war, über
die Puccini mit seinem Verleger und den
beiden Librettisten lange und heftig diskutiert und über die er sich mit den Textautoren fast entzweit hat. Die Mimì, so wie sie in
der Vorlage von Henri Murger beschrieben
ist und wie sie sich die Librettisten vorgestellt haben, war eine Frau, die viel mehr
und vor allem nicht immer moralisch einwandfreie Facetten zeigt, als die von Puccini explizit gewünschte reine, makel- und
fehlerlose Erscheinung, wie wir sie aus der
Endfassung der Oper kennen.
Warum wird die Rolle der Mimì mit einer
Schauspielerin verdoppelt?
Ich stelle die Figur der Mimì in den Mittelpunkt und möchte ihr mehr Raum geben.
Was ist das für eine Person? Wie wir aus
ihrer Arie im 1. Bild erfahren, wird sie von
den anderen Mimì genannt, heißt aber eigentlich Lucia. Was ist ihre Geschichte und
warum ist sie so, wie sie uns auf der Bühne
begegnet? Ich habe mich dafür entschieden, die Figur zu verdoppeln, um diese Vielschichtigkeit in all ihren Facetten hervorzuheben. Mit der Doppelung – die Sängerin
auf der einen, die Schauspielerin auf der
anderen Seite – können wir zwischen einer
realen und einer Traumebene wechseln
und unterstreichen die traumhaft-romantischen Momente der Opernhandlung. Die
Schauspielerin Jana Schulz zeigt uns eine
realistische Mimì, die die Handlung rahmt
und gleichzeitig auch motiviert. Die Liebesbeziehung zu Rodolfo wird zu einem Sehnsuchtstraum, der durch Mimìs existenzielle
Not, ihre Armut und Krankheit, begründet
ist. Deswegen zeige ich das gesamte 2. Bild
als eine surreal gefärbte und wunderschöne Welt voller Liebespaare, in der Mimì
trotz ihrer tödlichen Krankheit unbeschwert
und fröhlich ist. Durch den gesprochenen
Monolog von Mimì, den wir vor dem 4. Bild
eingefügt haben, und die Videoprojektionen
von Sebastian Pircher, bestehend aus vorproduziertem und live gefilmtem Material,
erhalten wir weitere biografische Information und schauen wie mit einem Vergrößerungsglas auf diese Figur. Das Ergebnis
ist, dass wir als Zuschauer die Opern-Mimì
als Gegenbild und Klang-Utopie zu einer
unerträglichen sozialen Situation begreifen.
Dadurch wird ein Schmerz fühlbar, der die
Süße der Musik als Trost der Figuren intensiv erfahrbar macht.
Wer ist Mimì?
Mimì ist eine Frau, die eine große Sehnsucht hat, Sehnsucht nach einem glücklichen Leben, nach Geselligkeit und Liebe,
die aber letztlich wegen verschiedener
Umstände strauchelt oder gar scheitert.
Wir lernen sie im 1. Bild als eine einsame
todkranke Person kennen, die keine Familie,
keine Verankerung in der Welt hat, zumindest erfahren wir im Libretto nichts darüber.
Sie lebt isoliert am Rande der Gesellschaft,
leidet an Tuberkulose, die nicht behandelt
wird, und sucht in der Beziehung zu Rodolfo
Halt und vielleicht sogar Rettung. Doch er
hat letztlich nicht die Kraft, ihr zu helfen,
was die Tragik dieser Oper noch verstärkt.
Mimì strahlt eine große Reinheit, Hingabe
und Gutmütigkeit aus, die aus der Musik zu
uns spricht, die Puccini der Protagonistin
zugedacht hat. Das ist ein Aspekt, der einen
als Zuschauer für diese Figur einnimmt
und der mir auch im Spiel der Schauspielerin wichtig ist. Bei der Sängerin ist es
der zarte, liebliche bis leidenschaftliche
Gesang gepaart mit einer eher entrückten
Spielweise und bei der Schauspielerin ein
körperlich-hingebungsvolles und offenherziges Spiel.
Ist Mimì eine passive, leidende Person,
wie sie in den Melodramen des 19. Jahrhunderts häufig zu finden ist?
Mimì ist eigentlich ein starker Charakter.
Sie ist die Aktive, die zu Rodolfo geht und
den Kontakt sucht und die durch den absichtsvollen Verlust ihres Schlüssels eine
erste Berührung provoziert. Sie ist es, die
die grundlegenden Entscheidungen trifft,
beispielsweise am Ende des Duetts im
1. Bild, wenn Rodolfo am liebsten mit ihr
allein sein möchte und sie hingegen zum
Aufbruch drängt. Gleichzeitig lechzt diese
todkranke Frau, so seltsam es klingen mag,
nach Leben und setzt viel daran, ihr Leben
auch unter den schwierigen Umständen
auszufüllen. Sie erfährt zwar erst im 3. Bild
aus der Unterhaltung zwischen Rodolfo und
Marcello von dem Ausmaß ihrer Krankheit,
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doch sie ist ihr natürlich von Anfang an
bewusst.
Welche Rolle spielt Rodolfo für sie?
Er ist derjenige, der gut zu ihr ist. Er empfindet Zuneigung, kann ihr aber die Geborgenheit, die sie sucht, nicht geben. Im 3. Bild
zeigt sich, dass er es nicht vermag, seine
Eifersucht zu zähmen, einen gemeinsamen
Weg einzuschlagen und einer todkranken
Frau eine Lebensperspektive zu bieten. Und
deswegen beschließen sie im 3. Bild, nur
noch bis zum Frühjahr zusammenzubleiben.
Geschichten werden auf Theaterbühnen immer wieder neu erzählt, von gegenwärtigen
Künstlern für ein gegenwärtiges Publikum.
Worin liegt die Aktualität dieser Oper?
Tragische Lebensverhältnisse sind von
immerwährender Aktualität. Hier ist es eine
Frau in prekären Lebensverhältnissen, die
arm und krank ist. Wie schnell kann es auch
heute passieren, dass man auf einmal nichts
mehr hat, das vermeintlich sichere Leben
entgleitet und man an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wird? Das ist eine Frage, die nicht nur in Bezug auf Mimì grundlegend ist. Ähnlich verhält es sich mit den
Künstlerfiguren Rodolfo, Marcello, Colline
und Schaunard, deren Leben auf der Opernbühne zwar nicht tragisch verläuft, aber
alles andere als gesichert ist. Auch heute
gibt es Künstler und andere kreativ arbeitende Menschen, die einmal einen Auftrag,
ein Engagement und somit ein kurzfristiges
Auskommen haben, die aber wenig später
unter dem Existenzminimum leben. Dem
Höhenflug kann immer ein Absturz folgen,
der nur von kurzer Dauer, aber auch endgültig sein kann. Wir haben es in diesem Fall
nicht mit armen Menschen zu tun, genauso
wie das Leben der Bohème nicht mit einem
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Leben in Armut gleichzusetzen ist. Auf der
Opernbühne beobachten wir die vier jungen
Männer dabei, wie sie mit Leichtigkeit mit
dieser Situation umgehen. Es geht um eine
Lebenseinstellung: Genieße den Augenblick
und feiere die Feste, wie sie fallen. Die ausgelassene Stimmung im 1. Bild ist genauso
echt wie die des gesamten 2. Bildes, das vor
Opulenz nur so überquillt. Umso größer ist
dann der Umschwung zum 3. Bild, den ich
der größeren Kontrastwirkung wegen ohne
Pause auf das 2. Bild folgen lasse.
Warum befinden wir uns in Deiner Inszenierung am berühmten „Angel of the
Waters“-Brunnen im Central Park und nicht
in Paris?
Wir haben lange überlegt, welche Stadt für
„Bohemiens“ bzw. für Künstler heutzutage
einen wichtigen Sehnsuchtsort darstellt.
Für den in Italien lebenden Puccini war es
in den 1890er Jahren Paris, ohne dass er
jemals dort war. Seine in Paris spielende
Bohème ist also ein Produkt seiner Fantasie. Für uns heute könnte ein solcher Ort
New York sein, eine mondäne multikulturelle Stadt, die für viele immer noch den „American Dream“ verkörpert. Es ist eine Stadt,
die zwar weiter entfernt ist als Paris, von
der aber die meisten eine bestimmte Vorstellung haben, ohne jemals dort gewesen
zu sein. Es ist nicht zuletzt auch die Stadt, in
der Puccini sich mehrmals aufgehalten hat
und wichtige Aufführungen oder gar Uraufführungen seiner Opern stattfanden. Der
berühmte Brunnen im Central Park mit der
wunderbaren Engelsstatue, den man aus
vielen Hollywood-Filmen kennt, stellt einen
Ort der Zuflucht und der Begegnung dar, an
dem Mimì neue Menschen kennen lernt, an
dem sie sich in Rodolfo verliebt, aus dem
Wasser sprudelt, welches wieder versiegt,
und wo Mimì letztlich stirbt.
Andrew Finden, Ks. Konstantin Gorny
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DIE
LIEBE
Immer tragen wir Herz vom Herzen uns zu,
Pochende Naht
Hält unsere Schwellen vereint.
Wo mag der Tod mein Herz lassen?
In einem Brunnen der fremd rauscht –
In einem Garten der steinern steht –
Er wird es in einen reißenden Fluß werfen.
Mir bangt vor der Nacht,
Daran kein Stern hängt.
Denn unzählige Sterne meines Herzens
Vergolden deinen Blutspiegel.
Liebe ist aus unserer Liebe vielfältig erblüht.
Wo mag der Tod mein Herz lassen?
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Else Lasker-Schüler
Max Friedrich Schäffer
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JOHANNES WILLIG Musikalische Leitung
ANNA BERGMANN Regie
Der Dirigent wurde in Freiburg/Breisgau
geboren und studierte an der dortigen
Hochschule Klavier, Dirigieren und Korrepetition. Es folgte ein Studium der Orchesterleitung bei Leopold Hager, Harald Goertz
und Konrad Leitner an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Wien. Seit
1996 war er Stipendiat des DAAD. Erste
Engagements führten den Preisträger
mehrerer internationaler Dirigentenwettbewerbe an das Theater in Biel/Solothurn.
2000 wechselte er als 2. Kapellmeister und
Assistent des GMD an das STAATSTHEATER KARLSRUHE. Ab 2003/04 war er 1. Kapellmeister und Stellvertretender GMD an
der Oper Kiel. Seit der Spielzeit 2011/12 ist
er als 1. Kapellmeister und Stellvertretender GMD am STAATSTHEATER engagiert.
In der Spielzeit 2014/15 leitet er u. a. die
Wiederaufnahmen von Tosca, La Traviata
und Così fan tutte. Zudem dirigiert er das
7. Sinfoniekonzert und bei der Eröffnung
des Stadtjubiläums.
Anna Bergmann studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Anglistik an der
Freien Universität Berlin, anschließend
Regie an der Berliner Hochschule „Ernst
Busch“. Seit 2003 arbeitet sie an den großen deutschen Schauspielbühnen, darunter
das Deutsche Nationaltheater Weimar, das
Thalia Theater Hamburg, das Münchner
Volkstheater, die Staatstheater in Oldenburg, Saarbrücken, Braunschweig, in Bochum, Hannover, an verschiedenen Berliner
Bühnen sowie am Malmö Stadsteater und
am Wiener Burg- und Akademietheater.
2009 inszenierte die Schülerin von Peter
Zadek mit Puccinis Madama Butterfly am
Staatstheater Oldenburg ihre erste Oper.
2012 folgte Webers Freischütz am Stadttheater Klagenfurt. Nach La Bohème, ihrer dritten Opernarbeit, inszeniert sie am STAATSTHEATER KARLSRUHE in dieser Spielzeit im
KLEINEN HAUS Drei Schwestern von Anton
Tschechow.
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BEN BAUR Bühne
CLAUDIA GONZÁLEZ ESPÍNDOLA Kostüme
Ben Baur arbeitet als Ausstatter für Musiktheater und Schauspiel mit Regisseuren
wie Anna Bergmann, Daniel Cremer, Patrick
Schlösser, Michael von zur Mühlen, Jetske
Mijnssen, Bastian Kraft, Rudolf Frey und
Jan Philipp Gloger. Seine Arbeiten führten
ihn u. a. ans Maxim Gorki Theater, an die
Staatstheater Saarbrücken und Kassel
sowie ans Schauspielhaus Frankfurt, ans
Burgtheater Wien, an die Staatsoper Stuttgart, ans Opernhaus Zürich und an die Hamburgische Staatsoper. Ben Baurs Arbeit für
Händels Alcina in der Regie von Jan Philipp
Gloger an der Semperoper Dresden wurde
in der Kritikerumfrage 2012 der Zeitschrift
OPERNWELT mehrmals als Bühnenbild
des Jahres nominiert. Neue Projekte des
Ausstatters, der kürzlich in Saarbrücken mit
Lucia di Lammermoor sein Debüt als Regisseur feierte, sind u. a. an der Oper Zürich
sowie an De Nederlandse Opera in
Amsterdam und am Royal Opera House
Covent Garden London geplant.
Geboren in Valparaiso/Chile, studierte
Claudia González Espíndola Mode- und
Kostümdesign an der Kunsthochschule
Berlin Weißensee sowie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Ihre erste Theaterarbeit führte sie
mit Schorsch Kamerun an das Hamburger
Schauspielhaus. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit der Opern- und
Schauspielregisseurin Anna Bergmann, für
deren Inszenierungen sie am Schauspielhaus Bochum, am Thalia Theater Hamburg,
am Maxim Gorki Theater Berlin, am Wiener
Burgtheater und am Stadttheater Klagenfurt für Der Freischütz die Kostüme entwarf.
Seit 1997 arbeitet sie außerdem als Kostümbildnerin für zahlreiche deutsche Kino- und
Fernsehproduktionen. Am STAATSTHEATER
KARLSRUHE waren ihre Kostüme bereits
in Simone Blattners Schauspielinszenierungen Der große Marsch, Minna von
Barnhelm, Amphitryon und Dantons Tod zu
sehen.
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SEBASTIAN PIRCHER Video
KRYSTYNA OBERMAIER Choreografie
1976 in Düsseldorf geboren, studierte
Sebastian Pircher Film- und Fernsehwissenschaften, Amerikanistik sowie Literaturwissenschaft in Bochum. Seit 1999 hat
er als Videodesigner zahlreiche Arbeiten
für diverse Bühnen im deutschsprachigen
Raum realisiert, u. a. am Schauspiel Köln,
Schauspielhaus Bochum, Schauspielhaus
Düsseldorf, Deutschen Theater Berlin,
Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Frankfurt, dem Theater Basel, Schauspielhaus
Zürich und dem Burgtheater Wien. Mit
Stefan Puchers Tod eines Handlungsreisenden war er 2011 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Bei den Salzburger
Festspielen 2014 stand er in The Forbidden
Zone (Regie Katie Mitchell) erneut vor und
hinter der Kamera. Nach Schauspielarbeiten am Oldenburgischen Staatstheater und
am Burgtheater Wien gestaltete er mit Der
Freischütz am Stadttheater Klagenfurt, der
dritten Zusammenarbeit mit der Regisseurin
Anna Bergmann, erstmals eine Oper.
Krystyna Obermaier studierte Elementaren
Tanz an der Deutschen Sporthochschule
Köln und Choreografie an der Hochschule
für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Neben zahlreichen Engagements und
freien Projekten war sie Tänzerin und Choreografin des Padilla Tanzensemble Köln
und gründete 1996 die Gruppe TANZMATIK.
Darauf folgte eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Kammertänzer Gregor Seyffert & Compagnie sowie mit den Regisseuren Ingo Kerkhof, Anna Bergmann,
Sebastian Schug, Tom Kühnel, Bernhard
Glocksin sowie der Puppenspielerin Suse
Wächter. Neben den künstlerischen Tätigkeiten als Choreografin und Regisseurin
an Theatern und Opernhäusern im In- und
Ausland (Neuköllner Oper Berlin, Theater
Klagenfurt und Staatsoper Hannover) übernimmt sie Lehraufträge an der Universität
zu Köln und in der Diplom-Tanzpädagogenausbildung beim Deutschen Bundesverband Tanz.
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Jana Schulz, Andrea Shin, Ks. Barbara Dobrzanska
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Ks. BARBARA DOBRZANSKA Mimì
Die Sopranistin ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und machte Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen. Seit 2002 ist sie Ensemblemitglied
am STAATSTHEATER KARLSRUHE, wo sie neben zahlreichen internationalen Gastauftritten u. a. als Cio-Cio-San oder Elisabetta auf der Bühne
stand. 2011 wurde sie zur „Kammersängerin“ ernannt. In der Spielzeit
2014/15 singt sie u. a. die Titelpartie in der Wiederaufnahme von Tosca.
AGNIESZKA TOMASZEWSKA Mimì
Die polnische Sopranistin studierte Gesang an der Musikakademie Danzig. Am STAATSTHEATER KARLSRUHE gastierte sie bereits als Susanna
in Die Hochzeit des Figaro und als Katja in Die Passagierin. Als neues
festes Mitglied des Karlsruher Ensembles seit der Spielzeit 2014/15 ist sie
u. a. als Sina in Verlobung im Traum, als Nanetta in Falstaff und als
Fiordiligi in der Wiederaufnahme von Così fan tutte zu erleben.
JANA SCHULZ a. G. Mimì
Bereits während ihres Studiums stand Jana Schulz am Thalia Theater
und auf Kampnagel auf der Bühne. 2003–2011 war sie Ensemblemitglied
am Schauspielhaus Hamburg. 2005, 2009 und 2012 wurde sie mit verschiedenen Produktionen zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Die
Schauspielerin war 2012 für den Theaterpreis FAUST nominiert und wurde
2014 mit dem Bochumer Theaterpreis ausgezeichnet.
ULIANA ALEXYUK a. G. Musetta
Die ukrainische Sopranistin war Mitglied des Opernstudios des BolschoiTheaters, wo sie als Brigitta in Iolante, als Frasquita in Carmen oder
als Marfa in Die Zarenbraut zu erleben war. Zurzeit ist sie Mitglied im
Opernstudio der Houston Grand Opera. In Glyndebourne debütierte sie
2013 als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos. Ab der Spielzeit 2015/16 kommt
die Sängerin fest ins Ensemble des STAATSTHEATERS KARLSRUHE.
EMILY HINDRICHS Musetta
Die mehrfache Preisträgerin hat in jüngerer Vergangenheit mit erfolgreichen Auftritten als Koloratursopranistin u. a. an der Oper Frankfurt große
Aufmerksamkeit erregt. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE und war u. a. als Costanza in
Riccardo Primo und als Königin der Nacht in Die Zauberflöte zu hören.
Ks. INA SCHLINGENSIEPEN Musetta
Nach Engagements in Bulgarien und unter Marc Minkowski am Teatro
Real Madrid kam die Sopranistin über Bremen ans STAATSTHEATER
KARLSRUHE. Hier kreierte sie von Donizettis Lucia bis Strauss’ Sophie
zahllose Partien. 2006 erhielt sie den Goldenen Fächer der Theatergemeinde Karlsruhe, 2007 den Otto-Kasten-Preis und 2013 den Titel Kammersängerin. 2014/15 singt sie u. a. Theres in Fantasio und Alice in Falstaff.
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JESUS GARCIA a. G. Rodolfo
Der mexikanische Tenor erhielt etliche Auszeichnungen, so etwa den
Tony Award für die Rolle des Rodolfo in Puccinis La Bohème in einer
Broadway-Produktion. Gastengagements führten ihn u. a. an die Houston
Grand Opera, die Opera Company of Philadelphia, die Berliner und die
Hamburgische Staatsoper, die Opéra de Marseille. Zu seinen Partien gehören u. a. Alfredo, Ferrando, Fenton oder Ramiro in La Cenerentola.
ANDREA SHIN Rodolfo
Der südkoreanische Tenor studierte Gesang in Seoul, am Mozarteum
Salzburg, dem Prayner Konservatorium in Wien und an der Theaterakademie der Mailänder Scala. Er wurde mit Preisen bei zahlreichen Wettbewerben ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2011/12 ist Andrea Shin Mitglied
im Opernensemble des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. In der Spielzeit
2014/15 singt er u. a. Cavaradossi in Tosca.
SEUNG-GI JUNG Marcello
Der koreanische Bariton studierte in Seoul und an der Hochschule
Karlsruhe. Engagements führten ihn u. a. nach Bern, Augsburg, zum
Menuhin-Festival nach Gstaad und ans Théâtre du Capitole in Toulouse.
Er debütierte 2011 mit Marcello in La Bohème am Teatro La Fenice. In der
Spielzeit 2014/15 ist er u. a. als Thoas in Iphigenie auf Tauris und als Ford
in Falstaff zu hören.
LUCIA LUCAS Marcello
Die Bariton-Sängerin war Mitglied des Studios der Santa Fe Opera und
Stipendiatin der Deutschen Oper Berlin. Gastspiele führten sie nach Turin, Chicago, Santa Barbara, Sacramento und mit dem STAATS­T HEATER
KARLSRUHE nach Daegu. In der Spielzeit 2014/15 ist sie u. a. als Thoas in
Iphigenie auf Tauris zu erleben.
ANDREW FINDEN Schaunard
Der junge australische Bariton studierte in Sydney und London, wo ihm
an der Guildhall School of Music and Drama 2009 der Harold Rosenthal
Preis verliehen wurde. Seit 2011/12 ist er Ensemblemitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE. In der Spielzeit 2014/15 singt er u. a. Orest in
Iphigenie auf Tauris, Papageno in Die Zauberflöte sowie Berardo in
Riccardo Primo.
GABRIEL URRUTIA BENET Schaunard
Der 1976 geborene Valencianer kam über Heidelberg und Freiburg, wo er
unter Calixto Bieito den Nekrotzar in György Ligetis Le grand macabre
und Edward in Maurico Kagels Aus Deutschland erarbeitete, 2011 ans
STAATSTHEATER KARLSRUHE. Hier prägte er sich u. a. als Papageno in
Die Zauberflöte und als Oppenheimer in Doctor Atomic ein. 2014/15 singt er
u. a. Prinz von Mantua in Fantasio und Guglielmo in Così fan tutte.
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Ks. KONSTANTIN GORNY Colline
Der russische Bassist debütierte 1993 bei den Bregenzer Festspielen in
Nabucco und in Bremen in Der feurige Engel in der Regie von Peter
Konwitschny. Seit 1997 ist er im Opernensemble des STAATSTHEATERS
KARLSRUHE. 2011 debütierte er an der Wiener Staatsoper. In der Spielzeit 2014/15 singt er u. a. Sarastro in Die Zauberflöte und Don Alfonso in
Così fan tutte.
AVTANDIL KASPELI Colline
Der georgische Bass studierte in München, wo er u. a. als Sparafucile in
Rigoletto debütierte. Am Prinzregententheater verkörperte er die Rolle
des Komtur in Don Giovanni. Seit 2011/12 ist er am STAATSTHEATER
KARLSRUHE engagiert. In der Spielzeit 2014/15 ist er u. a. als Titurel in
Parsifal, Pistol in Falstaff und als Doktor Grenville in La traviata zu erleben.
LUIZ MOLZ Colline / Benoît
Der brasilianische Sänger ist nach Engagements in Stuttgart und Freiburg seit 2001 Ensemblemitglied des STAATSTHEATERS KARLSRUHE.
Hier war er in über 60 Partien zu erleben. Gastspiele führten ihn an Bühnen in der Bundesrepublik, Kroatien, Bosnien, Estland, Luxemburg, der
Schweiz, Slowenien, Südkorea, Brasilien. In Karlsruhe steht er 2014/15
u. a. als Pistola in Falstaff auf der Bühne.
DORU CEPREAGA Parpignol
Der rumänische Tenor studierte Violine und Gesang, bevor er 1992 in den
BADISCHEN STAATSOPERNCHOR wechselte. Solistisch sang er hier
u. a. Flavio in Norma, Sir Bruno Roberton in I Puritani, Sascha in Anatevka, Tschang in Das Land des Lächelns, Erster Brabantischer Edler in
Lohengrin und den Ersten Russischen Offizier in Wallenberg von ErkkiSven Tüür.
MAX FRIEDRICH SCHÄFFER Parpignol
Der Tenor erhielt bei Mark Tucker in Hamburg und Donald Litaker in
Karlsruhe seine Ausbildung. Konzert- und Opernengagements führten
ihn nach Berlin, Hamburg, Lübeck, Oldenburg und Japan. Von 2011 bis
2014 gehörte er dem Opernstudio des STAATSTHEATERS KARLSRUHE
an. Seit 2014 ist er fest im Opernensemble. In der Neuinszenierung von
Verdis Falstaff übernimmt er in der Spielzeit 2014/15 den Bardolfo.
Ks. EDWARD GAUNTT Benoît
Der Texaner gastierte an internationalen Opernhäusern, wie u. a. an der
Deutschen und der Komischen Oper Berlin sowie an der Semperoper
Dresden. 2006 wurde dem Bariton, der seit 1985 Ensemblemitglied am
STAATSTHEATER KARLSRUHE ist, der Titel „Kammersänger“ verliehen.
In Spielzeit 2014/15 singt er u. a. den Sprecher in Die Zauberflöte. Im Juli
2015 feiert er mit einem Liederabend Populär sein 30. Bühnenjubiläum.
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YANG XU Alcindoro
Der Bassbariton absolvierte sein Studium in Peking, wo er in etlichen
Rollen auf der Bühne stand. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Mitglied des
Karlsruher Opernstudios und war hier bereits u. a. als Graf Ribbing in Ein
Maskenball zu hören. In der Spielzeit 2014/15 singt er u. a. Hahnkerl in
der Kinderoper Wo die wilden Kerle wohnen und den Skythen in
Iphigenie auf Tauris.
MARCELLO ANGULO Ein Zöllner
Marcelo Angulos Karriere begann als Solosänger in Ecuador. Nach
Abschluss eines Studiums in Deutschland war er neben zahlreichen
Soloauftritten zunächst Chormitglied am Theater Lübeck, seit 2001 ist er
Mitglied im BADISCHEN STAATSOPERNCHOR. Solopartien übernahm er
beispielsweise in Die Trojaner von Hector Berlioz und in Wallenberg von
Erkki-Sven Tüür.
LUKASZ ZIOLKIEWICZ Ein Zöllner
Der polnische Bassist studierte an der Musikakademie seiner Heimatstadt Posen Sologesang und sang im Extrachor des Teatr Wielki. Nach
einem Engagement in Kiel wechselte er ans Theater Nordhausen, wo er
u. a. als Bonzo in Madama Butterfly, Spinelloccio in Gianni Schicchi, Benoit in La Bohème und als Antonio in Figaros Hochzeit solistisch zu hören
war. Seit Juni 2014 ist er Mitglied im BADISCHEN STAATSOPERNCHOR.
ANDREAS NETZNER Sergeant bei der Zollwache
Der russische Bassist studierte Gesang in St. Petersburg. Beim Bundeswettbewerb „Esenins Lieder“ gewann er den 2. Preis und war Stipendiat
beim Wagnerstimmen-Wettbewerb in Bayreuth. Seit 2010 ist Andreas
Netzner im BADISCHEN STAATSOPERNCHOR, wo er mit zahlreichen
solistischen Partien hervortrat.
DIMITRIJUS POLESCIUKAS Sergeant bei der Zollwache
Der junge Bassist studierte Gesang in Vilnius/Litauen. Lange Zeit war
er am Litauischen Nationaltheater als Chorsänger engagiert und trat
dort solistisch u. a. als Saretzki in Eugen Onegin, als Sergeant in Manon
Lescaut, als Herold in Otello und als Ariodate in Händels Serse auf. Anfang 2014 wechselte er in den BADISCHEN STAATSOPERNCHOR.
CONSTANTIN VON CASTENSTEIN Librettist
Für die Oper Der Wilhelmine-Code erhielt der Autor 2010 – gemeinsam mit
Komponist Michael Emanuel Bauer und Regisseurin Lilli-Hannah Hoepner
– den Erlanger Theaterpreis. Zuletzt wurde am Theater Aachen die mit dem
Komponisten Anno Schreier verfasste Oper Prinzessin im Eis aufgeführt.
Gegenwärtig arbeitet er mit Benjamin Schweitzer an der Operette Südseetulpen, die in Chemnitz 2015/16 zur Uraufführung kommen wird.
Folgeseiten Seung-Gi Jung, Ks. Barbara Dobrzanska, Andrea Shin, Andrew Finden, Jana Schulz,
Ks. Konstantin Gorny, Ks. Ina Schlingensiepen
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BILDNACHWEISE
TITELFOTO
S. 31 BAUR S. 31 GONZÁLEZ
PROBENFOTOS
Felix Grünschloß
Florian Grey
Dirk Eisermann
Falk von Traubenberg
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
BADISCHES STAATSTHEATER
KARLSRUHE
GENERALINTENDANT
Peter Spuhler
VERWALTUNGSDIREKTOR
Michael Obermeier
TEXTNACHWEISE
Else Lasker-Schüler: Sämtliche Gedichte.
Hrsg. v. Karl Jürgen Skrodzki. Frankfurt a.
M. 2004, S. 114.
Die Texte sind Originalbeiträge für dieses
Programmheft von Raphael Rösler.
Sollten wir Rechteinhaber übersehen
haben, bitten wir um Nachricht.
BADISCHES STAATSTHEATER
KARLSRUHE 2014/15,
Programmheft Nr. 229
www.staatstheater.karlsruhe.de
OPERNDIREKTOR
Michael Fichtenholz
LEITENDER DRAMATURG OPER
Carsten Jenß
REDAKTION
Raphael Rösler
KONZEPT
DOUBLE STANDARDS BERLIN
www.doublestandards.net
GESTALTUNG
Kristina Schwarz
DRUCK
medialogik GmbH, Karlsruhe
DOCH MIMÌ IST
EIN WAHRER ENGEL.
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Andrea Shin
SCHÖNE ZEIT
DER TAUSCHUNG
UND UTOPIEN!
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