Lorin Maazel Brian Jagde | Corey Crider | Jonathan Beyer | Paul Corona | Joyce El-Khoury Jennifer Black | Tyler Simpson | Benjamin Bloomfield | Sebastian Schäfer Philharmonischer Chor München | Einstudierung: Andreas Herrmann Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz | Einstudierung: Verena Sarré Freitag, 21. September 2012, 20 Uhr Sonntag, 23. September 2012, 19 Uhr '12 '13 mphil.de Giacomo Puccini „La Bohème“ Oper in vier Bildern. Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica (Konzertante Aufführung in italienischer Sprache) Pause nach dem zweiten Bild Lorin Maazel, Dirigent Brian Jagde, Rodolfo Corey Crider, Marcello Jonathan Beyer, Schaunard Paul Corona, Colline Joyce El-Khoury, Mimì Jennifer Black, Musetta Tyler Simpson, Benoît Benjamin Bloomfield, Alcindoro Sebastian Schäfer, Parpignol Philharmonischer Chor München Einstudierung: Andreas Herrmann Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz Einstudierung: Verena Sarré Freitag, 21. September 2012, 20 Uhr 1. Abonnementkonzert c Sonntag, 23. September 2012, 19 Uhr 1. Abonnementkonzert e5 Spielzeit 2012/2013 115. Spielzeit seit der Gründung 1893 Lorin Maazel, Chefdirigent Paul Müller, Intendant Giacomo Puccini: „La Bohème“ 2 „Zwischen Poesie und Wirklichkeit“ Irina Paladi Giacomo Puccini Lebensdaten des Komponisten (1858–1924) Geboren am 22. Dezember 1858 in Lucca; gestorben am 29. November 1924 in Brüssel. „La Bohème“ Oper in vier Bildern Libretto Ort und Zeit der Handlung: Paris, um 1830 Erstes Bild: „In der Mansarde“ Zweites Bild: „Im Quartier Latin“ Drittes Bild: „An der Barrière d’enfer“ Viertes Bild: „In der Mansarde“ Von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica unter der Mitarbeit des Komponisten nach der Romanvorlage „Scènes de la vie de bohème“ (1848) von Louis Henri Murger und dem Schauspiel „La vie de Bohème“ (1849) von Murger und Théodore Barrière, 1851 in endgültiger Fassung in Paris veröffentlicht. Entstehung Vermutlich auf Empfehlung des Musikverlegers Giulio Ricordi liest Puccini 1893 (?) den „Bohème“Roman von Henri Murger und lässt den Text nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen vom Librettistengespann Giuseppe Giacosa und Luigi Illica verfassen. Abschluss der Komposition in Torre del Lago im Dezember 1895. Uraufführung Am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin unter Leitung von Arturo Toscanini; Erstaufführung in Deutschland: 22. Juni 1897 an der Berliner Krolloper in deutscher Sprache unter Leitung von Ignaz Waghalter. 3 Giacomo Puccini während seiner Mailänder Bohème-Zeit (1884) 4 Giacomo Puccini: „La Bohème“ „Se non è vero è ben trovato“ „Das Buch nahm mich mit einem Schlag gefangen. In jener Umgebung von Studenten und Künstlern fühlte ich mich sofort zu Hause. Ich brauchte Episoden aus dem Gefühlsleben, die zu Herzen gehen. Und dann Gesang. In dem Buch von Murger war alles, was ich suche und liebe: die Frische, die Jugend, die Leidenschaft, die Fröhlichkeit, die schweigend vergossenen Tränen, die Liebe mit ihren Freuden und Leiden... sofort sagte ich mir: Das ist der ideale Stoff für eine Oper... und schon hatte ich für mich allein, in meinem Kopf, den Roman von Murger in großen Zügen in Szenen und Akte als Drama für die Bühne eingeteilt [...] Wenn Sie den Vorhang zum ersten Akt von La Bohème aufgehen sehen, erleben Sie den armen Musikstudenten Giacomo Puccini... Ich ernährte mich von Brot, Bohnen und Heringen und fror manchmal so sehr, dass ich tatsächlich, wie Rodolfo in der Oper, die Manuskripte meiner ersten Kompositionsversuche verbrannte, um mich zu wärmen.“ Se non è vero è ben trovato, wenn es nicht wahr ist, dann ist es gut erfunden – Puccinis Jugendzeit in Mailand mag durchaus schwierig, wild-studentisch, ja bohèmehaft, gewesen sein. Richtig dramatisch, wie sie der Komponist später in seinen hier zitierten Erinnerungen heraufbeschwört, war sie gewiss nicht. Der Sohn einer in der vierten Generation angesehenen Musikerfamilie aus Lucca in der Toscana erhielt jegliche Unterstützung auf seinem künstlerischen Weg. Am Konservatorium in Lucca wurde in Puccini Verständnis und Interesse für die Oper geweckt. Eine „Pilgerfahrt“ nach Pisa 1876 zu Verdis „Aida“ hinterließ einen solch gewaltigen Eindruck auf den angehenden Musiker, dass er den unwiderruflichen Entschluss fasste, Opernkomponist zu werden. Später ermöglichte ihm ein Stipendium von der Königin Margherita persönlich das Studium an dem berühmten Mailänder Konservatorium. „Ich bin nicht geschaffen für heroische Gesten“ Bereits mit seinem ersten Bühnenwerk, dem Einakter „Le Villi“ hatte Puccini durchschlagenden Erfolg. Nach der Uraufführung am Mailänder „Teatro del Verme“ am 31. Mai 1884 begrüßte man ihn als den Komponisten, auf den Italien lange gewartet hat. „Trotz moderner Tendenzen bleibt er der Melodie verbunden“ lautete das Lob der sonst zurückhaltenden Koryphäe Giuseppe Verdi. Und Giulio Ricordi, der berühmte Verleger der „Casa editrice Ricordi“, öffnete Puccini die Tore seines mächtigen Musikverlags und damit die der Mailänder Scala. Selbst nach dem Misserfolg, den Puccinis zweite Oper „Edgar“ 1889 an der Scala hatte, glaubte Ricordi weiter an die außerordentliche Begabung seines Protegés und unterstützte ihn jahrelang durch beträchtliche finanzielle Vorschüsse. Die dritte Oper „Manon Lescaut“ im Jahr 1893 brachte Puccini endgültige Anerkennung. Bei der Turiner Uraufführung ging der Vorhang vierzig Mal auf ! Puccini wurde an die Spitze seines Fachs geradezu katapultiert und auch finanziell wurde er alle Sorgen los. In Torre del Lago, nahe Viareggio, ließ er sich eine wunderschöne Jugendstilvilla bauen. Im Kreis seiner Familie und umgeben von seinen treuen Freunden des „Bohème-Clubs“, lebte Puccini in diesem „wahren Paradies“ glücklich viele Jahre als freier Künstler. Mit dem „Manon Lescaut“Thema – Liebe, die an den Schranken gesellschaftlicher Konventionen zerbricht – findet Puccini endlich zu seinem eigenen Stil. Die Zuwendung zum Lyrischen, Intimen, bedeutet für den Komponisten 5 Puccini und seine „Bohème“-Librettisten Giuseppe Giacosa und Luigi Illica 6 Giacomo Puccini: „La Bohème“ die Alternative zu den ästhetischen Idealen des damals in Italien hochaktuellen Opernverismo. „Ich bin nicht geschaffen für heroische Gesten. Ich liebe die Seelen, die wie wir fühlen“, so Puccini. Die „femme fragile“, die unheroische, sensible, leidende Frau wird ab jetzt im Mittelpunkt seiner Werke stehen. Manons Gestalt fesselt ihn. In der letzten dramatischen Szene der Oper bricht Puccinis Ausdrucksstärke zum ersten Mal mit Gewalt aus. Manons Sterbearie weist jenen unverwechselbaren, ergreifenden, wahren Ton auf, der die Sterbeszenen in Puccinis Opern von nun an immer begleitet. Nicht weniger faszinierend wirkte auf Puccini die Gestalt der Mimì, der Protagonistin in seiner nächsten Oper „La Bohème“. Sie verkörpert die junge, zarte, unschuldige Frau, die dem unerbittlichen Schicksal – der im 19. Jahrhundert tödlich verlaufenden Schwindsucht – erliegen muss. Pariser Künstlerleben In den Jahren 1845 bis 1849 erschien in einer Pariser Zeitschrift das Feuilleton „Scènes de la Bohème“ von Henri Murger, einem Autoren, der für den „Realismus“ in der Kunst eintrat. Als Schauspiel und kurz darauf, 1851, auch als Roman veröffentlicht, wurden die „Scènes de la vie de bohème“, so der neue Titel, zu einem durchschlagenden Publikumserfolg im Paris des zweiten Kaiserreichs. Noch Jahrzehnte später vermochte der Bohème-Stoff sensible Künstlerna­turen wie etwa Puccini zu faszinieren. Geschildert wird hier das fröhliche und zugleich schreckliche Dasein der Pariser Künstler, der Pariser „Bohème“, jener jungen Leute, die meist aus mittleren und gehobenen Schichten kamen, die sich jedoch gegen ein bürgerliches Leben entschieden hatten. Murgers Roman trägt deutlich realistische, so- gar autobiographische Züge. Mimì, die Geliebte eines dieser Bohèmiens – angeblich von Henri Murger selbst – wird dabei keineswegs als typische „femme fragile“ charakterisiert. Doch das spielte keine wesentliche Rolle für Puccini. Indem er die Rolle der Mimì verklärt auffasst, distanziert er sich bewusst von der literarischen Vorlage. Gleichwohl weisen Milieu, Handlung und Sprache jenen Hang zur Wirklichkeit auf, den die veristischen Komponisten im Italien des ausgehenden 19. Jahrhunderts so sehr schätzten. Puccini verrät selbst, dass er in die Oper auch eigene Erinnerungen einfließen ließ. Jedoch nicht als Abbildung der Realität, vielmehr waren sie ihm Inspirationsquelle. Bereits bei der ersten Lektüre des Romans entwarf Puccini die Dramaturgie der Personenkonstellation nach seinen eigenen Vorstellungen. Aus der losen Szenenfolge in 23 Kapiteln der Romanvorlage arbeitete das Librettistengespann Luigi Illica und Giuseppe Giacosa unter Puccinis „strenger Aufsicht“ eine dramaturgisch brauchbare, wirksame Opernhandlung heraus. Stets unzufrieden forderte Puccini pausenlos Änderungen, die insbesondere die feine psychologische Charakterisierung der Figuren betrafen. Das vierte Bild wurde nicht weniger als vier Mal vom Komponisten komplett umgearbeitet. Das mühsame Unternehmen gelang jedoch nicht vollständig. Das Libretto zu „La Bohème“ behielt den Charakter des Episodenhaften, das dem Roman anhaftet. Der Mangel an Sinn für dramaturgische Stringenz bleibt bis heute ein heikler und für viele durchaus pro­ blematischer Aspekt dieser Oper. Doch gerade darin liegt auch ihre Modernität. 7 Der junge Arturo Toscanini, Puccinis Lieblingsdirigent und erster Dirigent der „La Bohème“ 8 Giacomo Puccini: „La Bohème“ Puccinis Arbeitsmethode: einfach aber genial Gefühle, Poesie und ein insgesamt nostalgischer Grundton verdrängen in „La Bohème“ die nüchterne Realität. Puccini distanziert sich bewusst von einer Darstellung mit einheitlicher Handlung und entscheidet sich für eine mehr oder weniger unzusammenhängende „Szenen-Folge“. Die einfache Geschichte kreist um zwei Liebespaare, ihre Beziehung und deren Ende. Und die episodenhaften Momentaufnahmen – die filmischen Sequenzen ähneln –, wirken unmittelbar wie im „wahren“ Leben. Durch seine Vertonung hält Puccini die „lose“ Geschichte zusammen. Musikalisch zerfällt dabei nichts. Ganz im Gegenteil. Die vier Bilder sind ineinander verwoben. Puccinis Arbeitsmethode ist einfach und genial zugleich: Die wenigen „Melodieeinfälle“ – Puccini spricht von maximal vierzehn – sind durch gemeinsame Motivkomplexe miteinander verbunden und bilden den roten Faden, der sich durch die vier Akte hindurch zieht. Sie sollen wie ein Signal wirken und dem Hörer ein notwendiger und wertvoller Wegweiser durch die Handlung und nicht zuletzt auch durch die Gefühlsverstrickungen der Figuren sein. Puccini macht keinen Hehl daraus, dass er bei der Anwendung einer solchen „Arbeitsmethode“ die Kompositionstechnik des von ihm bewunderten Richard Wagner vor Augen hatte. Anfang und Ende Die meisten dieser Motive sind bereits im ersten Bild enthalten. Gleich zu Beginn führt das plakative, mottoartige Klangemblem der „Bohèmiens“ rasch in den Kern der Handlung mit ihrer Figurenkonstellation. Der musikdramaturgische Höhepunkt liegt in der zweiten Akthälfte und wird von Puccini „sorgfältig“ und liebevoll vorbereitet: das Duett des Liebespaares Mimì-Rodolfo, von Thomas Mann in seinem 1924 erschienen Roman „Der Zauberberg“ als „das Zärtlichste auf Erden“ gerühmt. Es beginnt quasi improvisatorisch aus dem Nichts (das Motiv des „eiskalten Händchens“ gestaltet Puccini als fluktuierendes, abbrechendes Parlando), entwickelt sich anschließend als „natürlicher“ Dialog, und vereinigt schließlich die Stimmen und die Gefühle der Protagonisten im strahlenden C-DurUnisono. Am Ende der Oper kehrt dieses Moment des höchsten Glückes als traurige Reminiszenz, als ein Schatten seiner selbst, zurück. Das ganze vierte Bild besteht ausschließlich aus einem feinen Netz von Erinnerungsmotiven, die Symbolcharakter haben. Sie sollen die ganze Geschichte nochmals stringent aufrollen und zugleich die schrecklichen Ereignisse verzögern. Das herausragendste Beispiel für eine solche Retardierung ist zweifellos das Schlussduett Mimì-Rodolfo, in dem musikalisch nichts Neues eingeführt wird. Den Bezug zur Wirklichkeit stellt Puccini paradoxerweise über die Ebene der Vergangenheit her. Er wiederholt das Liebesduett aus dem ersten Bild in Zeitlupe und bricht es beim Eintreten der „realistischen“, in der Gegenwart stattfindenden Ereignisse – Mimìs Tod – jäh ab. Holzbläser und Harfe, anstatt satter Strei­c herklang wie im ersten Akt, begleiten hier die Erinnerungsmotive, unter denen „Mi chiamano Mimì“( „Man nennt mich Mimì“) besonders ergreifend ist. Mimìs stiller Abschied In dieser letzten Szene der Oper sind alle Figuren in Tränen aufgelöst. Mimìs Tod ist unspektakulär und doch wirkungsvoll, weil Puccini das so Giacomo Puccini: „La Bohème“ spontan und natürlich in Musik umsetzt. Im Augenblick des Todes ist alles still, erstarrt. Es gibt keine pathetischen, heroischen Gesten. Der Tod wird nicht inszeniert, sondern er tritt einfach ein. Die Personen auf der Bühne reagieren wie im richtigen Leben: Schaunard spricht „mit erstickter Stimme“, Musetta wirft sich weinend zu Mimìs Füßen, Marcello ist bestürzt, und Rodolfo, starr vor Entsetzen „wendet seine Blicke vom einen zum anderen“, ohne verstehen zu können oder zu wollen, dass der unabwendbare Augenblick gekommen ist: „... sie ist ruhig. Was bedeutet dies betretene Schweigen... Was seht ihr mich so an...“ Die Realität ist so nah, so greifbar, dass Puccini an dieser Stelle auf den Gesang verzichtet. Der Rhythmus wird ohne Notenköpfe in der Partitur notiert. Rodolfo spricht „senza voce“ – also stimmlos. Sein großer Verzweiflungsausbruch folgt erst nachher: „er stürzt sich auf Mimìs Lager, richtet sie auf, rüttelt sie und schreit in größter Verzweiflung“ („grida colla massima disperazione“) und bricht dann in Weinen aus. Mimì stirbt sang- und klanglos, so wie der Opernverismo es fordert. Der Tod wird nicht mehr wie früher von außen betrachtet und verklärt romantisch dargestellt. Die oder der Sterbende hatte immer Zeit sich singend zu verabschieden. Da der Tod bei den Veristen äußerst realistisch gezeigt wird, bleibt das sterbende Opfer stumm. Es ist Aufgabe des Orchesters und anderer Personen des Dramas, die schrecklichen Ereignisse zu kommentieren. Mimìs unspektakulärspektakulärer Tod sowie eine ganze Reihe weiterer veristischer Momente gehen in diese eindeutig non-veristische Oper wie „La Bohème“ ein. Um 1896 galt die Verwendung solcher „musikdramaturgischer“ Hilfsmittel nicht nur in der italienischen Opernsprache bereits als selbstverständlich. 9 Verismo in der Oper Das Künstlermilieu, die Weihnachtsatmosphäre im Quartier Latin, das Lokalkolorit, gibt Puccini durch farbige Instrumentation, eine raffinierte Harmonik, einen Kinderchor und nicht zuletzt durch eine sogenannte „Studentensprache“ im zweiten Akt der Oper so realistisch, also veristisch, wie möglich wieder. Starre Orgelpunkte, leere Quinten und eine karge Instrumentation hingegen suggerieren die trostlose winterliche Stimmung, die „Landschaft der winterlichen Seele“ – so Puccini – bei der „Barrière d’enfer“ am Rande von Paris zu Beginn des dritten Akts. Anklänge an frühere Motive sind dabei zu hören. Musettas Walzer aus dem zweiten Akt, der Inbegriff der Lebensfreude und Unbeschwertheit, verwandelt sich hier in eine hoffnungslose Laierkastenmelodie. Der daran an schließende Dialog Mimì-Marcello wirkt wie eine aus dem Leben gegriffene Episode. Puccini empfindet sie als echt. In einer veristischen Musiksprache richtet Mimì ihre Bitte an Marcello: „Ach, lieber Marcello, hilf mir !“ Er soll helfen, dass sie und der von Eifersucht geplagte Rodolfo wieder zueinander finden. Die verzweifelte Mimì bricht dabei in Weinen aus und ihre Hustenanfälle unterbrechen immer wieder – veristisch – den Dialog. „Verismo“ – vom Adjektiv „vero” (wahr, echt) abgeleitet – ist die schlagwortartige Bezeichnung für realistische, naturalistische Tendenzen in Literatur und Sprechtheater Italiens in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. Hauptvertreter dieser Richtung, die als Reaktion auf die Romantik mit ihren Träumereien entstand, war der Sizilianer Giovanni Verga. Der Begriff wurde wenig später auf einen Opernstil übertragen, der ab 1890 von der sogenannten „Giovane scuola“, der „Jungen Schule“ vertreten wurde. Die neue Kunstrichtung for- 10 Giacomo Puccini: „La Bohème“ derte unter anderem die unverfälschte Darstellung der (brutalen) Wirklichkeit auf der Bühne mittels einer „wahrheitsgetreuen“ Musik. In „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni und „I Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo, zwei Meisterwerken, die geradezu als Paradebeispiele der neuen Stilrichtung gelten, findet der literarische Verismo sein musikalisches Pendant. Einige Jahre später eroberte von Italien aus der nun reformierte Verismo – eine der bedeutendsten Erneuerungen ist die Brechung des ursprünglich engen Themenkreises – alle Bühnen Europas und beeinflusste nachhaltig die Opernproduktion anderer Länder. Ähnlich wie seine Komponistenkollegen spürte auch Puccini, dass mit Verdis Spätwerk eine großartige Periode in der Geschichte der italienischen Oper zu Ende gegangen war. Es bedurfte einer Neuorientierung und neuer Impulse, um die Gattung der abendfüllenden italienischen Oper des 19. Jahrhunderts aus der Krise heraus zu holen. Puccini bekannte sich jedoch nie zu der „Giovane scuola italiana“ und wehrte sich ein Leben lang gegen die Bezeichnung „Verist“. Seine schöpferische Phantasie konnte sich an den brutal-naturalistischen Stoffen, die die Veristen bevorzugten, nicht richtig entzünden. Gleichwohl blieb Puccini nicht unbeeinflusst von veristischen Tendenzen, wie sein Oeuvre von „Manon Lescaut“ bis hin zur unvollendet gebliebenen „Turandot“, seinem „Schwanengesang“, es beweist. Verismo und „Antiverismo“ coexistieren bei Puccini friedlich und bilden eine Art raffiniertes Wechselspiel. Durch seine distanzierte Haltung zu der modernen Opernästhetik, dem „Realismus“ in der Oper, der ihn gleichsam magisch an­zieht, gelang es Puccini, veristische Stil­eigentüm­lichkeiten in eine höchst persönliche, genuine Musiksprache abzuwandeln. Der dramatisch kargen Substanz von „La Bohème“ setzt Puccini eine an musikalischen „Ereignissen“ reiche und vielfältige Dramaturgie entgegen. Die Feinheit der Harmonik, die farbige, ungewöhnliche Instrumentation mit ihren für Puccini unverwechselbaren, anno 1896 hochmodernen Klangmischungen, der ebenso unverwechselbare Gesangsstil in Abkehr von dem herkömmlichen italienischen Belcanto, die rhythmisch-metrischen Verschleierungen und nicht zuletzt die herrlichen melodischen „Einfälle“ verleihen Puccinis Oper jene besondere Note, jenen Zauber, der Meisterwerken immer innewohnt. Fiasko und Siegeszug Mit „La Bohème“ hat der Alltag die Opernbühne erobert, ein neues Milieu ist erschlossen. Realismus und Phantasie durchdringen einander und schaffen viel Raum für das Poetische als dramatisch wirksames Bühnenmittel. Kein spürbarer Konflikt, keine sichtbare, fortlaufende Handlung, sondern das Wesentliche des bereits Geschehenen wird auf der Bühne gezeigt. Die Modernität von Puccinis musikdramaturgischem Konzept in „La Bohème“ verwirrte und überraschte das Publikum. Die Premiere am 1. Februar 1896 im Teatro Regio in Turin mit dem 28-jährigen Arturo Toscanini am Pult war publizistisch glänzend vorbereitet und dennoch ein Fiasko. Publikum und Presse verhielten sich kühl und lehnten naserümpfend die „allzu leichte, sentimentale“ Musik ab. „Niemand kann behaupten, dass La Bohème eine künstlerisch gelungene Oper sei... die Musik ist oberflächlich... so wie diese Bohème keinen tiefen Eindruck beim Hörer hinterlässt, so wird sie auch keine bedeutende Spur in der Operngeschichte hinterlassen...“ Wie Unrecht der Rezensent der Uraufführung mit seinem vernichtenden Urteil behalten sollte, zeigte nur ein paar Monate später die Aufführung in 11 Der „Club La Bohème“ in einer Skizze des Malers und Bohemiens Ferruccio Pagnis, eines engen Freundes von Puccini Palermo: „Dreitausend Hörer wollten am Ende, eine Stunde nach Mitternacht, das Haus nicht eher verlassen bis Mugone [der Dirigent] mit dem noch anwesenden Teil des Orchesters und den überwiegend schon umgekleideten Sängern das ganze Finale wiederholte.“ Mit dem überwältigenden Erfolg von Palermo am 14. April 1896 begann der Siegeszug von „La Bohème“ über alle Bühnen der Welt. Die Handlung 12 „La Bohème“ Irina Paladi Erstes Bild – „In der Mansarde“ Am verschneiten Nachmittag des Heiligen Abends. In der Dachkammer einiger Pariser Künstler herrscht wieder einmal Geldnot. Rodolfo, ein Dichter, und sein Freund Marcello, ein Maler, sitzen frierend vor dem kalten Ofen und versuchen vergeblich zu arbeiten („Nei cieli bigi“ / „Ich blicke zum Himmel“). Um den Ofen anzuheizen, beschließt Rodolfo, eines seiner Manuskripte zu opfern. Der Philosoph Colline, ein weiterer Mitbewohner, kommt halberfroren und unmutig nach Hause. Sein Versuch, einige seiner Bücher im Pfandhaus zu versetzten, war – da Heiligabend – fehlgeschlagen. Die vier Freunde beschließen, den Abend im Café Momus, ihrem Stammlokal im Studentenviertel „Quartier Latin“, glanzvoll zu beenden. Rodolfo will noch einen Augenblick zurückbleiben, um einen Zeitungsartikel fertig zu schreiben, verspricht aber, sofort nach zu kommen. Rodolfo ist zerstreut und findet keine Inspiration. Da klopft es an der Tür. Er hört – ein wenig verwirrt – die Stimme einer Frau, die um Licht für ihre erloschene Kerze bittet. Es ist Mimì, seine Nachbarin, die er zum ersten Mal sieht. Als wenig später der Musiker Schaunard, der vierte Bohèmien, gut gelaunt die Dachkammer betritt, bessert sich die Stimmung der Freunde. Schaunard hat gerade einen Vorschuss für einen Auftrag erhalten und von dem Geld großzügig eingekauft. Zwei Diener, voll bepackt mit Weinflaschen, Delikatessen, Zigaretten und Brennholz folgen ihm. Bei einem Glas Bordeaux lassen es sich die Freunde gut gehen. Von ihr bezaubert, bittet Rodolfo sie für einen Augenblick herein; Mimì hat einen Erstickungsanfall und fällt in Ohnmacht, was Rodolfo sehr beunruhigt. Sie erholt sich jedoch schnell, bedankt sich bei Rodolfo für das Licht und die Fürsorge und verabschiedet sich. Auf dem Flur bemerkt Mimì, dass sie ihren Schlüssel verloren hat. Ein Zugwind im Treppenhaus löscht die Kerzen, sodass Mimì und Rodolfo bei Mondlicht nach dem Schlüssel suchen. Rodolfo findet ihn schnell, steckt ihn jedoch in seine Tasche, um noch einen Augenblick in Mimìs Nähe zu bleiben. Ein Klopfen an der Tür unterbricht die fröhliche Runde. Es ist Benoît, der Vermieter, der die längst fällige Miete kassieren will. Mit Geschick und Humor und nicht zuletzt mit Hilfe des Bordeaux-Weins gelingt es den Bohèmiens, den lästigen Alten loszuwerden. Wie zufällig berührt Rodolfo Mimìs eiskalte Hand, die am Boden nach dem Schlüssel sucht – sie beginnen ein Gespräch, bei dem sie sich näher kommen („Che gelida manina“ / „Wie eiskalt ist dies Händchen“). Nacheinander erzählen sie sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte: Rodolfo ist ein 13 Rudolf Heinrichs Entwürfe zum 1. Bild (oben) und 2. Bild (unten) der „La Bohéme“-Produktion an der Bayerischen Staatsoper von 1969 14 Die Handlung Dichter („Aspetti, signorina“ / „Warten Sie, mein Fräulein“), Mimì eine einfache Blumenstickerin („Mi chiamano Mimì“ / „Man nennt mich Mimì“). Sie merken, dass sie sich bereits ineinander verliebt haben („O soave fanciulla“ / „O liebliches Mädchen“). Arm in Arm verlassen Mimì und Rodolfo die Wohnung, um den Freunden ins Café Momus zu folgen. Begleitung ihres neuen Verehrers, des reichen, alten Staatsrates Alcindoro. Musetta lässt sich ausgelassen am Nebentisch nieder, bestellt reichlich zu Essen und Trinken und kommandiert Alcindoro launisch herum. Gleichzeitig beginnt sie mit Marcello, nach dem sie sich offensichtlich zurück sehnt, zu flirten („Quando m’en vò“ / „Wenn ich so gehe“). Zweites Bild – „Im Quartier Latin“ Marcello kann den Reizen seiner Ex-Geliebten nicht widerstehen, da er – trotz Streit und Eifersüchteleien – an Musetta immer noch hängt. Unter einem Vorwand schickt Musetta den lästigen Alten weg. Bei der Musik einer vorbeimarschierenden Militärkapelle verlassen Musetta mit Marcello und den anderen Bohèmiens ohne zu bezahlen im Triumph das Caféhaus. Am Heiligabend herrscht im Quartier Latin, dem Pariser Studenten- und Künstlerviertel, ausgelassener Weihnachtstrubel. Um den Spielzeugverkäufer Parpignol drängen sich Kinder und Erwachsene, doch auch die anderen Straßenverkäufer machen gute Geschäfte. Schaunard, Colline und Marcello haben bereits viel eingekauft. Auf dem Weg ins Café Momus hat auch Rodolfo Mimì eine hübsche Haube gekauft; überschwänglich stellt er Mimì seinen Freunden vor („Eccocì qui, questa è Mimì“ / „Da sind wir, dies ist Mimì“). Diese necken ihn ein wenig, nehmen Mimì jedoch herzlich in die fröhliche Runde auf, während der Lärm der Kinder, die sich um Parpignol und sein Zauberspielzeug scharen, ohrenbetäubend wird. Rodolfo und Mimì schwärmen von ihrem neuen Glück. Marcello jedoch, der sich vor kurzem von seiner Geliebten getrennt hat, spricht verbittert und spöttisch von der Liebe. Ein Toast, so Schaunard, soll die trüben Gedanken zerstreuen („Allegri e un toast !“ / „Seid fröhlich, trinkt einen Toast !“). Die Freunde, die auf der Terrasse des Cafés Platz genommen haben, erblicken die schöne, elegante Musetta, Marcellos frühere Geliebte. Sie ist in Bei seiner Rückkehr muss der sprachlose und geprellte Alcindoro auch die Zeche der anderen bezahlen. Die freche Musetta hatte dafür gesorgt, dass die Rechnung der Freunde auf seinen Tisch gelegt wurde. Drittes Bild – „An der Barrière d’enfer“ (Zollschranke am Stadtrand von Paris) Seit dem Heiligabend ist einige Zeit vergangen. An einem kalten nebligen Februarmorgen wartet Mimì an der „Barrière d’enfer“, dass die Zöllner die Schranke aufziehen. Mimì, die sehr krank ist und einen Hustenanfall kaum unterdrücken kann, lässt Marcello aus dem Wirtshaus holen, denn sie sucht Rat bei ihm. Der Maler lebt inzwischen wieder mit Musetta zusammen in einem verkommenen Wirtshaus, einem Cabaret bei der „Barrière d’enfer.“ Er bestreitet mit Fassadenmalerei seinen 15 Rudolf Heinrichs Entwurf zum 3. Bild der „La Bohème“-Produktion an der Bayerischen Staatsoper von 1969 Lebensunterhalt, während sich Musetta als Sängerin und Gesangslehrerin durchschlägt. Mimì schüttet Marcello ihr Herz aus: Obwohl sie und Rodolfo sich nach wie vor lieben, ist ein gemeinsames Leben kaum möglich. Rodolfo quält sie stets mit seinen Launen und seiner unbegründeten Eifersucht. In der vergangenen Nacht hat er sie, wie er sagte, „für immer“ verlassen. Marcello rät ihr, sich von Rodolfo zu trennen „wenn man so ist wie ihr seid, dann ist es besser, sich zu trennen“. Mimì gibt ihm Recht, sie fleht jedoch den Freund an, ihr zu helfen und auf Rodolfo einzureden („Aiutateci voi“ / „Helft uns doch“). Voller Mitleid mit der kranken Mimì verspricht Marcello, ihr zu helfen. Als kurz darauf Rodolfo unerwartet aus der Kneipe kommt – er ist verstört und sucht Marcello –, versteckt sich Mimì und lauscht dem folgenden Gespräch zwischen den Freunden („Marcello ! Finalmente !“ / „Marcello ! Endlich !“). Rodolfo erzählt Marcello, Mimì leide an einer unheilbaren Lungenkrankheit. Obwohl er sie weiterhin abgöttisch liebe, müsse er Mimì verlassen, da er ihr nichts als Armut bieten könne. Er hoffe, Mimì werde einen reichen Verehrer finden, der sie finanziell unterstützt – ein Wunder werde die vom Tod gezeichnete Mimì vielleicht retten. Als Mimì die bittere Wahrheit hört, bricht sie verzweifelt in Tränen aus („Ahimè; morire ?!“ / „Weh 16 Die Handlung mir, sterben ?!“). Ein Hustenanfall, den sie nicht unterdrücken kann, verrät sie. Rodolfo und Mimì fallen sich in die Arme und wollen im Einvernehmen für immer Abschied voneinander nehmen. Zur Erinnerung soll er ihr Häubchen behalten („D’onde lieta uscì“ / „Von wo sie froh einst kam“). Von ihren Liebesgefühlen überwältigt, beschließen sie, noch bis zum Frühling, wenn die Sonne wieder scheinen wird, zusammen zu bleiben. Überschwänglich besingen Rodolfo und Mimì ihr Liebesglück und träumen noch einmal von einer gemeinsamen Zukunft, während im Hintergrund zwischen dem anderen Liebespaar Marcello und Musetta ein nahezu grotesker Eifersuchtskrach ausbricht („Addio dolce svegliare alla mattina ! / “„Leb wohl, süßes Erwachen am Morgen !“). Viertes Bild – „In der Mansarde“ Wie im ersten Bild sitzen Rodolfo und Marcello in ihrer Pariser Dachkammer und versuchen zu arbeiten. Sie sind jedoch zerstreut und lustlos. Beide Freunde haben Liebeskummer. Sie haben sich von ihren Geliebten nun endgültig getrennt, in Gedanken jedoch sind sie immer bei ihnen („O Mimì, tu più non torni“ / „O Mimì, du kehrst nie wieder“). Als wenig später Schaunard und Colline guter Laune und mit etwas zu Essen das Zimmer betreten, heitert sich die Stimmung auf. Wie in den guten alten Zeiten witzeln die vier Bohèmiens und treiben unbeschwert ihren Spaß. Diesmal wird ein lustiges Tanzspiel, eine Quadrille, sowie ein Duell als Maskerade inszeniert. Die Freude reißt jäh ab, als Musetta atemlos he­ reinstürzt; die todkranke Mimì, die Rodolfo noch einmal sehen möchte, folgt ihr. Panische Angst erfüllt plötzlich den Raum. Rührend und aufopfernd kümmern sich die Freunde um Mimì. Musetta verkauft ihren Schmuck, Marcello eilt, den Arzt zu holen, und Colline verpfändet seinen alten, „treuen“ Mantel („Vecchia zimarra, senti“ / „Hör’ du alter Mantel“). Rodolfo und Mimì bleiben allein zurück und beschwören die Vergangenheit herauf: Das erste Treffen in der kalten Mansarde beim Mondlicht ruft süße und zugleich traurige Erinnerungen hervor („Fingevo di dormire... Sono andati ?“ / „Sind sie gegangen ? Ich gab nur vor zu schlafen“). Als die Freunde zurückkehren, stirbt Mimì in aller Stille. Rodolfo bricht in höchster Verzweiflung über die tote Mimì zusammen („Mimì !“). Die Künstler 17 Lorin Maazel Dirigent am Pult aller großen amerikanischen Orchester. 1953 gab er sein europäisches Debüt als Dirigent am Teatro Massimo Bellini in Catania. Rasch entwickelte er sich zu einem führenden Dirigenten, trat 1960 (als erster Amerikaner) in Bayreuth auf, debütierte 1961 beim Boston Symphony und 1963 bei den Salzburger Festspielen. Seither dirigierte Lorin Maazel mehr als 150 Orchester in 5.000 Opern- und Konzertaufführungen, darunter zahlreiche Uraufführungen. Lorin Maazel war Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (1993–2002), Music Director des Pittsburgh Symphony Orchestra (1988– 1996), als erster Amerikaner Direktor und Chefdirigent der Wiener Staatsoper (1982–1984), Music Director des Cleveland Orchestra (1972–1982) und künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Deutschen Oper Berlin (1965–1971). Seit über 50 Jahren ist Lorin Maazel einer der meist geschätzten Dirigenten weltweit. Zuletzt leitete er als Musikdirektor das Opernhaus in Valencia sowie von 2002 bis 2009 die New Yorker Philharmoniker. Außerdem ist er Gründer und Künstlerischer Direktor des viel beachteten Castleton Festivals. Im September 2012 trat Lorin Maazel seine Amtszeit als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker an. Der in Paris geborene Amerikaner erhielt mit fünf Jahren Violin- und mit sieben Jahren Dirigierunterricht. Bereits als Jugendlicher stand Lorin Maazel 1985 ernannte das Israel Philharmonic Orchestra Lorin Maazel zum Ehrenmitglied; außerdem ist er Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker und erhielt die Hans von Bülow-Medaille der Berliner Philharmoniker. Die Künstler 18 Brian Jagde Corey Crider Tenor Bariton Der amerikanische Tenor Brian Jagde erhielt seine Ausbildung am Purchase College-Conservatory of Music. Engagements führten ihn an die Oper von San Francisco, wo er bereits im dritten Jahr Mitglied des Adler Program ist. Zu seinem umfangreichen Repertoire gehören Partien wie Don José („Carmen“), Pinkerton („Madama Butterfly“), Froh („Das Rheingold“) oder Janek („Die Sache Ma­ kropoulos“). Sein europäisches Debüt gab Brian Jagde am Teatr Wielki Opera Poznan in Polen in der Titelrolle von Massenets „Werther“. Brian Jagde ist Preisträger des Placido Domingo Operalia Wettbewerbs 2012. Für seine herausragende Interpretation der Werke von Wagner und Strauss wurde der Tenor außerdem mit dem Birgit-NilssonPreis ausgezeichnet. In diesem Jahr wird er an vielen namhaften Opernhäusern in den Vereinigten Staaten und Europa, unter anderem an der Deutschen Oper Berlin als Cavaradossi in Puccinis „Tosca“ zu hören sein. In der konzertanten Aufführung von Puccinis „La Bohème“ unter Lorin Maazel gibt der Tenor sein Münchner Debüt. Der junge amerikanische Bariton Corey Crider studierte an der University of Cincinnati CollegeConservatory of Music. Bühnenerfahrungen sammelte er unter anderem an der Lyric Opera of Chi­cago’s Ryan Opera Center und im Rahmen des Florida Grand Opera’s Young Artist Program, wo er zahlreiche Partien übernahm. Sein Repertoire umfasst Rollen wie Belcore („L’elisir d’amore“), Schaunard und Marcello („La Bohème“), Figaro („Die Hochzeit des Figaro“) sowie die Titelrolle in Mozarts „Don Giovanni“. Beim Castleton Festival trat er bereits mehrmals unter Leitung von Lorin Maazel erfolgreich auf, so in der Titelrolle von Puccinis „Gianni Schicchi“ und als Marcello in „La Bohème“. Ebenfalls unter Leitung von Lorin Maazel wird der Bariton in dieser Saison als Bartolo („Il Barbiere di Siviglia“) in Peking, als Escamillo („Carmen“) in Bari und als Marcello („La Bohème“) bei den Münchner Philharmonikern zu erleben sein. Als Konzertsänger verfügt Corey Crider über ein breitgefächertes Repertoire, das von Bach bis Strawinsky reicht. Die Künstler 19 Jonathan Beyer Paul Corona Bariton Bass Der Bariton Jonathan Beyer studierte am Curtis Institute of Music und am Chicago College of Performing Arts der Roosevelt University. Als vielfältiger Künstler mit einem umfassenden Repertoire sowohl im Opern- als auch im Konzertfach und als Preisträger zahlreicher Wettbewerbe hat Jonathan Beyer rasch internationales Renomée erworben. Engagements führten ihn an Opernhäuser wie das Chicago Opera Theater, die Boston Lyric Opera und die Frankfurter Oper. Zu seinen Hauptpartien zählen u. a. Belcore („L’elisir d’amore“), Malatesta („Don Pasquale“), Germont („La Traviata“), Marcello und Schaunard („La Bohè­me“) und Figaro („Il barbiere di Siviglia“). In der Saison 2011/12 gab der Bariton sein Debüt an der Metropolitan Opera als Wagner in einer Neuinszenierung von Gounods „Faust“ und auf dem Castleton Festival sang er unter Lorin Maazel in Puccinis „La Bohème“. Auf dem Konzertpodium trat er in der vergangenen Saison u. a. mit dem Philadelphia Orchestra in Beethovens Neunter Symphonie sowie mit dem Niederländischen Radiosinfonieorchester in Haydns „Die Schöpfung“ auf. Paul Corona ist Absolvent der Northwestern University und Gewinner der Metropolitan Opera National Council Auditions. Als mehrfacher Preisträger verschiedener Gesangswettbewerbe wurde der Sänger von namhaften Kulturstiftungen und Operngesellschaften wie der Sullivan Foundation, der American Opera Society und dem Opera Index ausgezeichnet. Engagements führten ihn u. a. an die Lyric Opera of Chicago, wo er zahlreiche Partien übernahm, z. B. Doctor Grenvil („La Traviata“), Pistola („Falstaff“), Bonzo („Madama Butterfly“) und Sciarrone („Tosca“). 2010 bestritt Paul Corona sein erfolgreiches Metropolitan Opera-Debüt in Debussys „Pelléas et Mélisande“ und im „Capriccio“ von Strauss. Hier war er jüngst auch in Mussorgskijs „Boris Godunow“ zu hören. Am Chicago Opera Theater sang Paul Corona den Osmin („Die Entführung aus dem Serail“) sowie den Somarone in Berlioz’ „Béatrice et Bénédict“. In der konzertanten Aufführung von Puccinis „La Bohème“ mit den Münchnern Philharmonikern unter Lorin Maazel übernimmt Paul Corona die Partie des Colline. Die Künstler 20 Joyce El-Khoury Jennifer Black Sopran Sopran Die kanadische Sopranistin Joyce El-Khoury beeindruckte beim Castleton Festival unter der Leitung von Lorin Maazel als Mimì in Puccinis „La Bohème“. Aufsehen erregend war auch ihre Darstellung der Violetta („La Traviata“) an der Welsh National Opera. Ihr Debüt an der New Yorker Metropolitan Ope­ra bestritt die Sopranistin als Frasquita („Carmen“). Das Magazin „Opera News“ lobte ihren warmen lyrisch-dramatischen Sopran, von dem eine besondere Ausstrahlung ausgeht, sowie ihre herausragende Bühnenpräsenz. Joyce El-Khoury gewann erste Preise bei mehreren internationalen Gesangswettbewerben wie dem Mario-Lanza-Wettbewerb und dem Opera-Index-Wettbewerb. In der Saison 2012/13 debütiert die Sopranistin an zahlreichen Opernhäusern Nordamerikas und Europas, wie De Nederlandse Opera, The Palm Beach Opera, L’Opéra Théâtre de Saint-Étienne sowie bei den Münchner Philharmonikern, wo sie in der konzertanten Aufführung von Puccinis „La Bohème“ in der Rolle der Mimì zu hören ist. Geplant ist außerdem ihr CDDebüt unter der Leitung von Sir Mark Elder für das britische Label „Opera rara“. Die Sopranistin Jennifer Black, Absolventin der Yale School of Music und Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe wurde bereits während ihres Studiums mit zahlreichen Preisen wie Opera Index und George London / Leonie Rysanek Award ausgezeichnet. 2006 gab sie ihr Debüt als Musetta („La Bohème“) an der New York City Opera und 2008 nahm sie erfolgreich am Metropolitan Opera’s Young Artist Program teil. Sie übernahm in der Folge verschiedene Partien an der Metropolitan Opera, darunter Lisa („La Sonnambula“) und Micaëla („Carmen“). Es folgten Engagements an den Opernhäusern von Minnesota und Los Angeles sowie am Théâtre du Capitole de Toulouse. Sie ist gern gesehener Gast bei verschiedenen Opernfestivals, so dem Castleton Festival und dem Festival der Belle-Île. Als Konzertsängerin debütierte Jennifer Black mit dem New York Philharmonic Orchestra in einer konzertanten Aufführung von Ligetis „Le Grand Macabre“. In der Saison 2012/13 bestreitet die Sopranistin unter anderem ihr Debüt bei den Münchner Philharmonikern in der konzertanten Aufführung von “La Bohème“. Die Künstler 21 Tyler Simpson Benjamin Bloomfield Bass-Bariton Bass-Bariton Der Bass-Bariton Tyler Simpson studierte Gesang an der University of Kansas und absolvierte ein Masterstudium im Opernfach an der Yale School of Music. Dort trat er in verschiedenen Produktionen auf und übernahm Partien wie Figaro („Die Hochzeit des Figaro“), Escamillo („Carmen“) und den Kaiser von China in Strawinskys „Le Rossi­ gnol“. Es folgten Auftritte an verschiedenen namhaften Opernhäusern und bei Festivals wie z. B. dem von Lorin Maazel geleiteten Castelton Festival, bei dem er jüngst in der Rolle des Bartolo („Il Barbiere di Siviglia“) zu hören war. Seit der Spielzeit 2010/11 ist Tyler Simpson Ensemblemitglied der Metropolitan Opera, wo er sein Debüt in Verdis „Don Carlo“ gab. Hier ist er außerdem zu hören u. a. in Verdis „Simone Boccanegra“, „La Traviata“, „Macbeth“, in Mozarts „Zauberflöte“ und in Brittens „Billy Budd“. Neben seinem Mitwirken an verschiedenen Opernproduktionen tritt Tyler Simpson vielfach auch als Konzertsänger auf und arbeitet zusammen mit zahlreichen nordamerikanischen Orchestern. Obwohl Benjamin Bloomfield seine Gesangsausbildung an der Juilliard School erst im Jahr 2010 mit einem Master of Music abschloss, kann er bereits einen beeindruckenden Lebenslauf vorweisen. Zu seinem umfangreichen Repertoire gehören Partien wie Bartolo und der Graf („Die Hochzeit des Figaro“), Don Giovanni und Belcore („L’elisir d’amo­re“), sowie Rollen in selten aufgeführten Werken wie Don Polidoro in Cimarosas „L’Italiana in Londra“. Darüber hinaus ist Benjamin Bloomfield ein gefragter Konzert- und Liedsänger. So hatte er bereits zahlreiche Auftritte in der Carnegie Hall und der New Yorker Avery Fisher Hall. Beim Tanglewood Festival war er in der Rolle des Leporello in einer konzertanten Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“ unter Leitung von James Levine zu hören und beim Castleton Festival sang er mehrmals unter Leitung von Lorin Maazel in verschiedenen Opernproduktionen. Sein internationales Debüt bestritt Benjamin Bloomfield jüngst als Belcore („L’elisir d’amore“) mit der Musica Viva Hong Kong. 22 Die Chöre Philharmonischer Chor München Der Philharmonische Chor München ist einer der führenden großen Konzertchöre Deutschlands und Partnerchor der Münchner Philharmoniker. Sein Repertoire erstreckt sich von der frühen Mehrstimmigkeit bis hin zur Musik der Gegenwart und umfasst zahlreiche bekannte und weniger bekannte Werke: anspruchsvolle a-cappella-Literatur aller Epochen und konzertante Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Wagner und Strauss bis hin zu Schönbergs „Moses und Aron“ und Henzes „Bassariden“. Der Philharmonische Chor pflegt diese Lite­r atur genauso wie die Chorwerke von Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Bruckner, Reger, Strawinsky, Orff oder Penderecki. Er sang unter der Leitung so bedeutender Komponisten und Dirigenten wie Gustav Mahler, Hans Pfitzner, Krzysztof Penderecki, Rudolf Kempe, Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache, Seiji Ozawa, Zubin Mehta, Mariss Jansons, James Levine, Christian Thielemann und Lorin Maazel. Um in dieser Bandbreite dem Publikum Stilsicherheit bieten zu können, tritt der Philharmonische Chor außer in der gängigen Konzertchor-Formation von etwa 100 Sängerinnen und Sängern auch in kleineren oder größeren Besetzungen auf. Die zusätzliche Arbeit in wechselnden Kammerchor- und Vokalensemble-Besetzungen versetzt ihn in die Lage, sowohl barocke als auch moder­ne Chorliteratur in jeweils geeigneter Forma­t ion auf höchstem Niveau zu singen. Im Bereich Alte Musik folgte auf die erfolgreiche Aufführung der „JohannesPassion“ von Johann Sebastian Bach unter Frans Brüggen eine Einladung zu den Dresdner Musikfestspielen. Neue Musik gewinnt ebenfalls an Stellenwert: So wirkte der Chor an der Uraufführung der 2. Symphonie von Peter Michael Hamel im Rahmen der „XI. Münchener Biennale“ mit. In zahlreichen Programmen des Philharmo­ nischen Chors und seiner Ensembles waren und sind immer wieder Ur- und Erstaufführungen zu hören. Mittlerweile ist der Philharmonische Chor auch ein gefragter Interpret von konzertanten Opernchören. Diese von James Levine mit Aufführungen von „Fidelio“, „Idomeneo“, „Otello“, „Parsifal“ und „Moses und Aron“ begründete Tradition wurde inzwischen erfolgreich fortgesetzt, so u. a. mit einem großen Verdi-Chorabend und mit Auszügen aus Richard Wagners „Meistersingern“ unter Christian Thielemann. Darüber hin­aus rundet der Philharmonische Chor sein Profil mit eigenen Konzerten und Aufnahmen ab, die sich regen Zuspruchs durch das Publikum erfreuen. Er ist gern gesehe­ ner Gast bei Konzert­ereignissen und Festi­v als in Deutschland sowie im europäischen und außer­euro­p äischen Ausland. Die Chöre 23 Andreas Herrmann Verena Sarré Chordirektor Chorleiterin Andreas Herrmann übernahm 1996 als Chordirektor die künstlerische Leitung des Philharmonischen Chores München. Mit ihm realisierte er zahlreiche Einstudierungen für Dirigenten wie Christian Thielemann, James Levine, Zubin Mehta, Mariss Jansons, Lorin Maazel und viele andere. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Professor an der Hochschule für Musik und Theater in München unterrichtet Andreas Herrmann seit 1996 Dirigieren / Chorleitung. Der gebürtige Münchner leitete von 1996 bis 2006 den Hochschulchor sowie zwischenzeitlich auch den Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater in München und betreute unzählige Oratorienkonzerte, Opernaufführungen und a-cappellaProgramme aller musikalischen Stilrichtungen. Konzertreisen als Chor- und Oratoriendirigent führten Andreas Herrmann u. a. nach Italien, Frankreich, Ungarn und in die Volksrepublik China. Mit zahlreichen Chören, Orchestern und Ensembles entfaltet er über seine Position beim Philharmonischen Chor hinaus eine rege Konzerttätigkeit. Nach dem Klavierstudium am Richard-StraussKonservatorium und dem Studium der Musikpä­ dagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität verlagerte die dreifache Mutter ihren Schwerpunkt auf das Komponieren, Dirigieren und die Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Seit 2004 leitet Verena Sarré den Kinder- und Jugendchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Dort wirkte der Chor in zahlreichen Opern und Musicals mit u. a. in „Carmen“, „La Bohème“, „Hänsel und Gretel“ und „Marilyn Monroe“. 2007 war der Kinderchor an der CD-Produktion von „La Bohème“ mit Anna Netrebko und Rollando Villazón beteiligt, die mit einem ECHO ausgezeichnet wurde. 2009 übernahm Verena Sarré die musikalische Leitung der Kinderoper „Brundibar“ von Hans Krá­sa am Staatstheater am Gärtnerplatz. Im Februar 2011 legte Verena Sarré den Grundstein für Sarré Musikprojekte. Sie realisierte das begeistert gefeierte Musical „Oliver !“ von Lionel Bart im CarlOrff-Saal des Münchner Gasteigs. 24 Auftakt Ein berühmtes Orchester bekommt einen neuen Dirigenten. Die Kolumne von Elke Heidenreich Wie ist so etwas? Wie ein neuer Leh­ rer früher in der Schule? Zuerst war man schlecht in Mathematik, jetzt, mit dem Neuen, verstand man plötzlich alles, wie machte der das? Die Münchner Philharmoniker haben eine lange Geschichte, und Di­rigenten wie Celibidache, Levine, zuletzt Thiele­mann haben sie geprägt. Und nun kommt Lorin Maazel. Wird es anders klingen, dieses große Orchester-Instrument? Ja, natürlich wird es das. Jeder Musikliebhaber hat seine liebsten Stücke in mehreren Interpretationen, und ein Leser erkennt sein Lieblingsbuch in neuer Übersetzung kaum wieder. Die Kunst stagniert nicht. Die Bilder hängen im Museum und sind immer gleich, aber in unseren Köpfen sind selbst sie neuen Sichtweisen unterworfen. Heute erst verstehe ich das ergreifende Delacroix Gemälde „Jakobs Kampf mit dem Engel“, das in St. Sulpice in Paris hängt: wie kämpft Jakob mit aller Kraft! Und wie ruhig hält ihn der Engel einfach fest, er scheint zu sagen: streng dich doch nicht so an, so erreichst du gar nichts. Lass los! Sei gelassen! Man muss alt werden, um das zu verstehen. Und ein Dirigent, der 82 Jahre ist und seit seinem 11. Lebensjahr (!) schon dirigiert, der kennt alle Musik, und es hört sich anders an, was er mit dreißig machte und was er heute macht. Diese Veränderung, diese Erfahrung ist für ein hungriges Orchester unschätzbar. Es wird anders klingen, und genau darauf können wir uns freuen. Veränderungen sind nicht immer leicht, Eingefahrenes macht das Leben beque­mer. Loslassen, sagt der Engel, annehmen, nicht kämpfen. Einfach machen. Das Programm, das Maazel für diese seine erste Spielzeit vorstellt, ist atemberaubend. „Ich dirigiere nichts, was ich nicht liebe“, sagte er einmal – und nun sehen wir die ganze Bandbreite dieser Liebe: von Mahler, Wagner, Bruckner geht es zu Strauss und Puccini, und dann kommen die so oft vernachlässigten Franzosen, Fauré, Ravel, Debussy, Poulenc, Milhaud, es geht weit ins 20. Jahrhundert zu Ligeti, Gubaidulina, Cage, und natürlich: Bach. Beethoven. Rossini. Alte, bewährte Eckpfeiler, aber die Musik entwickelt sich weiter, und Maazel weiß das und hilft uns, den Weg mitzugehen. Mein Musikunterricht in der Schule blieb beim „Freischütz“ stehen, alles Spätere musste ich mir zusammensuchen, Konzert für Konzert. Ein Programm wie dieses der Münchner Philharmoniker unter Maazel ist genau das, was wir brauchen. „Es ist schade“, sagte Maazel in einem Interview, „dass man Musik in der Schule nicht als Hauptfach lehrt. Vermutlich liegt es daran, dass die meisten Politiker unmusikalisch sind. Aber ich verstehe nicht, warum die Unmusikalität der Politiker das Volk belasten soll. Man muss doch die Seele füttern. Das kann nur die klassische Musik.“ Ein Maestro, der so spricht und denkt, kann nur ein Geschenk sein – für die Münchner Philharmoniker und für uns alle. 6 Fragen an ... 25 Jörg Brückner Shengni Guo Instrument: Horn bei den Münchner Philharmonikern seit: 2008 Instrument: Kontrabass bei den Münchner Philharmonikern seit: 2006 1. Säßen Sie manchmal gerne im Publikum? Nein, denn dann bekomme ich immer Angst vor meinen Solostellen. 2. Wenn Sie Kinder hätten, welches Instrument dürften diese nicht lernen? Harfe! Zu teuer, zu unhandlich, zu einsam. 3. Gab es einen Auftritt, der Sie besonders bewegt hat? Das erste Konzert, nachdem mir Herr Thielemann gesagt hat, dass ich nicht laut genug spielen kann. Meinen ersten Forte-Einsatz wird er wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen... 4. Welcher Komponist wird viel zu selten gespielt? Heinz Irsen, der Großvater meiner Frau. 5. Haben Sie einen Lieblingsplatz in München? Das Nomiya-bayrischer Japaner in Haidhausen. 6. Was machen Sie während der Konzertpause? Möglichst nicht reden müssen. 1. Was raten Sie Eltern, deren Kinder keine Lust zu üben haben? Ich wurde als Kind mehr oder weniger zum Üben gezwungen. Ich würde den Kindern die Wahl lassen, damit sie ihre eigenen Interessen entdecken können. 2. Was sagt man Leuten nach, die Ihr Instrument spielen? Stimmt das? Kontra­ bassistinnen haben den Ruf, eher wie Männer sein zu wollen; Kontrabass gilt als Männerinstrument. Ich finde, der Kontrabass hat aber auch eine weibliche Seite, die wir Kontrabassistinnen gut ausdrücken können. 3. Schon mal das Instrument vergessen? Einen Kontrabass stehen zu lassen ist schwierig! Aber ich hab schon mal meinen Bogen in einem Zug vergessen, zum Glück habe ich ihn wieder bekommen. 4. Was macht man, wenn man einen Einsatz versäumt? Ich steige zunächst unauffällig wieder ein, aber mein Pultpartner hat es bestimmt gemerkt und wir grinsen uns an. 5. Was ist das Schwierigste an Ihrem Instrument? Es zu tragen! 6. Welches Instrument würden Sie gerne noch lernen? Harfe. Ich finde, dieses Instrument sieht nicht nur prachtvoll aus, sondern klingt auch wunderschön! 26 Über die Schulter geschaut „Angst ist kein guter Begleiter“ Von Christian Beuke In dieser Rubrik geht es um die Münchner Philharmoniker und um die Personen, die für das Orchester arbeiten. Wir begleiten sie an einem Tag im Jahr. Heute: László Kuti, Soloklarinettist. An diesem Samstag ist kein Dienst. Ich treffe László Kuti in seinem Haus, er wohnt idyllisch im Alpenvorland. Sein großes Projekt derzeit ist der Umbau des Hauses, Ende des Jahres soll es fertig sein. László Kuti ist in Ungarn geboren und aufgewachsen. Er ist mit der Natur groß geworden, als Kind war der Wald das Größte für ihn. Keine Überraschung, dass er sich in München so wohl fühlt. „Die Nähe zu den Bergen ist phantastisch. Wann immer ich kann, bin ich draußen“, schwärmt er. Die Liebe zu den Alpen teilt er mit vielen Kollegen im Orchester, für seine Hobbies gilt das wohl nur bedingt. Denn Kuti ist ein echter Sportfanatiker – und ein Allrounder. Das Foto zeigt Kuti beim Wakeboarden. Das Wakeboard ist ein Brett, das an die Füße geschnallt wird, um damit auf dem Wasser zu gleiten, dabei wird der Fahrer von einem Boot gezogen, Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h sind keine Seltenheit. „Meist fahren vier bis fünf Leute mit einem Boot raus. Wir wechseln uns ab, jeder hat 15 bis 20 Minuten, dann werden die Arme schwer. Aber zwei bis drei Läufe für jeden sind immer drin.“ Gelernt hat er das Wakeboarden auf dem Lake Biwa in Japan. Von 2008 bis 2011 war er dort, als Soloklarinettist beim Hyogo Performing Arts Center Symphony Orchestra. Und wer das Wakeboard im Som­- mer im Griff hat, tut sich auch im Winter auf dem Snowboard nicht schwer. Regelmäßig ist er zum Skifahren und Snowboarden in den Bergen, bevorzugt in den Kitzbüheler, Zillertaler und Stubaier Alpen. Sogar als Snowboardlehrer hat er sich mal versucht. Zwar „nur“ für seine Freundin, „aber ich war furchtbar schlecht“, bekennt er freimütig. Besser klappt es dann zusammen bei einer anderen gemeinsamen Leidenschaft, dem Klettersteig. „Wenn man Angst hat, sollte man zu Hause bleiben. Und wenn man sich überschätzt, kann schnell etwas schief gehen. Mit dem gesunden Respekt vor dem Berg und hoher Konzentration sind wir bislang immer sehr gut gefahren.“ Am liebsten ist er am Achenseer 5-Gipfel-Klettersteig, auch die Dolomiten schätzt er sehr. Ein Berg steht allerdings noch aus. „Der Watzmann ist toll. Aber da gibt es nur wenige gute Tage, auch im Sommer kann immer noch Schnee fallen, und dann kann es ganz schnell brenzlig werden.“ Sein Trainings-Tipp für den Klettersteig: kontinuierlich Kraft und Kondition aufbauen. Da kommt der Hausumbau natürlich gerade recht, aber der muss warten. Auf dem Pro­g ramm heute: ein KitesurfKurs! László Kuti auf dem Lake Biwa, Japan Aus dem Gasteig 27 „Gasteig summt“ Die Bienen auf dem Dach des Münchner Kulturzentrums. Von Alexander Preuß Angefangen hat alles 1982 in Paris. Auf dem Dach der Opéra Garnier stellte ein Requisiteur heimlich und „vorübergehend“ seine Bienenstöcke auf. Er wollte sie später aufs Land umsiedeln. Da sich die Bienen dort überraschend wohl fühlten, erwarb er im Nachhinein eine Erlaubnis. Dort stehen die Bienenstöcke heute noch und werden vom mittlerweile 79-jährigen Imker umsorgt. Die Idee des prominenten Stadtimkerns ging um die Welt. Berühmt ist der Rooftop Honey aus New York. Einer der Liebhaber des Honigs aus Manhattan ist Bill Clinton. In Deutschland griff der Verein Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit (UFAZ e.V.) die Idee auf und startete das Projekt „Deutschland summt“. 2011 wurden die ersten Bienenstöcke in Berlin aufgestellt. Neben Frankfurt am Main ist München die dritte Stadt in Deutschland, die nach bekannten Dachflächen abgesucht wird. Einen Unterstützer des Projekts haben die Initiatoren im Gasteig gefunden. Einmal pro Woche steigt Ralf Armbrecht dem Kulturzentrum Münchens aufs Dach. Er ist Gründungsmitglied vom UFAZ e.V. und sozusagen der Hausimker. Die Biene braucht eine Plattform, sagt er. 80 % unserer Nutzpflanzen werden durch Bienen bestäubt. Bienen sind wichtig für den Menschen! Inzwischen leben die Bienen fast besser in der Stadt als auf dem Land. Durch Monokulturen verursachter Nahrungsmangel, der Einsatz von Pestiziden, Krankheiten und Parasiten bedrohen den natürlichen Lebensraum der Bienen. Mithilfe bekannter Gebäude will der UFAZ e.V. auf dieses Problem hinweisen. Der Gasteig hat das Projekt erst kürzlich zusätzlich durch eine Ausstellung unterstützt. Ralf Armbrecht möchte mehr Natur in die Stadt bringen und das Imkern attraktiv für junge Menschen machen. Im Münchner Umkreis gibt es sieben Imkervereine, sie überaltern. Die größte Überzeugungskraft hat jedoch der Honig. Das kann auch unser Hornist Alois Schlemer bezeugen. Seine Augen leuchten, wenn er von seinen Bienen erzählt, die er seit zwei Jahren im Garten hat. Im letzten Jahr erntete er 70 kg Honig! Ralf Armbrecht hat in diesem Jahr zum zweiten Mal Honig von den zwei Bienenvölkern auf dem Dach des Gasteig geerntet. Ca. 60 kg – 180 Gläser Gasteig-Honig. Wer ihn probieren möchte, kann ihn im „Le Copain“ in der Glashalle erwerben. Kontrabassist Alexander Preuß (r.) trifft den Imker Ralf Armbrecht 28 Philharmonische Notizen In Kürze Neue Mitglieder Wir begrüßen Ulrich Zeller, Kontrabass, und Valentin Eichler, Bratsche, im Orchester und wünschen Ihnen eine erfolgreiche Probezeit. Ruhestand Josef Thoma aus den 2. Geigen geht in den Ruhestand. Nach 35 Jahren Orchestermitgliedschaft verlässt ein Urgestein die Münchner Philharmoniker. Professur Unser Solo-Bassist Matthias Weber verlässt nach 26 Jahren das Orchester. Er wird als Professor an die Hochschule für Musik in Stuttgart berufen. Bestanden Maria Teiwes, Horn, und Domas Juškys, 2. Geige, haben jeweils ihr Probejahr bestanden. Verlängerung Der Intendant der Münchner Philharmoniker hat im Juni seinen Vertrag bis 2018 verlängert. Orchesterakademie Unser Fagott-Stipendiat Pierre Gomes hat eine Stelle in Nizza erspielt. Gabor Vanyó, Trompete, gewann sein Probespiel in Augsburg. Nikola Jovanovic wird neuer Vorspieler der Cellisten bei den Bamberger Symphonikern. Wir gratulieren herzlich. Kammermusik In dieser Spielzeit nehmen Sie die Philharmoniker mit auf eine Reise durch Frankreich. Im Gepäck „Klassiker” wie Debussy und Ravel, aber auch selten gespielte Komponisten wie Françaix oder Gouvy. Orchesterrat Ein neues Gremium hat sich auf Eigeninitiative des Orchesters gegründet: der Orchesterrat. Er sieht sich als Sammelbecken der internen Kommunikation und möchte die fortlaufenden „inneren Gespräche“ des Orchesters nachvollziehen und damit die Meinungsbildung unterstützen. Seine 10 Mitglieder sind Delegierte aus allen Instrumentengruppen. Diese Gründung bedeutet einen weiteren Schritt des Orchesters hin zu einem zeitgemäßen und aktiven Selbstverständnis. Spielfeld Klassik Ab dem 10.09.2012 gibt es den Original-Mitschnitt von "Ristorante Allegro" auf CD, die philharmonischen Klang und witzige Sternschnuppelieder vereint. Zu bestellen unter www.sternschnuppe.de oder im Fachhandel. Die nächsten Aufführungen sind am 21. Oktober 2012 um 11 und 15 Uhr in der Philharmonie (Karten gibt’s bei München Ticket). Fußball Nach einem 2:0 Sieg im Herbst 2011 haben sich die Fußballer des Bayerischen Staatsorchesters revanchiert. Nach zähem Kampf verliert der FC Münchner Philharmoniker ein über weite Strecken hochklassiges Spiel nach unglücklichen Gegentreffern mit 0:2. online Die Münchner Philharmoniker haben eine neue Website. Besuchen Sie uns auf www.mphil.de. Orchestergeschichte 29 Carl Snoeck zur Erinnerung. Von Dr. Gabriele E. Meyer Zufall oder vorauseilender Gehorsam? Schon im Dezember 1931, also weit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 spielten die Münchner Philharmoniker zum letzten Mal ein Werk von Gustav Mahler. Mendelssohns geniale Musik zum „Sommernachtstraum“ erlebte ihre letzte Aufführung im November 1934. Danach gab es die jüdischen Komponisten nicht mehr. In gleicher Weise ausgegrenzt wurden auch die jüdischen Interpreten. In einer Fragebogenaktion zur „Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933“ mußten sämtliche Orchestermitglieder die Frage nach ihrer Abstammung und Konfession beantworten. So auch der „nicht arische, aber konfessionslose“ Konzertmeister Carl Snoeck. – Der am 30. September 1885 in Amsterdam geborene Geiger kam 1902 nach München. Seine philharmonische Karriere begann 1907 in dem damaligen Kaim-Orchester. Die Ernennung zum Konzertmeister erfolgte höchstwahrscheinlich noch im Ersten Weltkrieg. Die prekäre Lage der Philharmoniker zwang Snoeck wiederholt, für einige Zeit im Ausland zu konzertieren. Doch zu Beginn der Wintersaison 1921/22 kehrte er wieder an seinen angestammten Platz zurück, von Publikum und Presse gleichermaßen begeistert gefeiert als musikalisch wie technisch hervorragender Solist, als feinsinniger Kammermusikpartner und befähigter Dirigent. Selbst Richard Strauss befand, dass keiner das Violinsolo in seinem „Heldenleben“ so zu spielen vermochte wie Carl Snoeck. – Hatten maßgebliche Stellen sich 1932 noch um die (er- folgreiche) Naturalisation des Geigers bemüht, erfolgte nun, 1933, die verharmlosend als „Versetzung in den Ruhestand“ deklarierte Entlassung des „Nichtariers“. Noch einmal aber, am 16. März 1934, war ihm ein Auftritt gestattet. Statt der plötzlich erkrankten Edith von Voigtländer spielte Snoeck den Solopart des Brahmskonzerts, stürmisch umjubelt von den Konzertbesuchern. – Der philharmonische Konzertmeister hat die grausame NSDiktatur in München überlebt, u. a. in dem Inter­nierungslager Berg am Laim. Man weiß, dass er zu Schwerstarbeiten im Straßenbau herangezogen wurde. Für einen Geiger unvorstellbar. Der Zwangsdeportation entging er wohl nur durch seine Ehe mit einer deutschen Frau. – Vielleicht schon am 13., sicher aber am 20. Juli 1945 musizierte Snoeck wieder mit „seinem“ Orchester. Der kleine, nun weißhaarige Mann, wie sich ehemalige Kollegen noch lange an ihn erinnerten, spielte Mendelssohns berühmtes Violinkonzert so unverändert schön, als hätte es das „Tausendjährige Reich“ und all seine Unmenschlichkeiten nie gegeben. Weitere Auftritte folgten in Landsberg und Bad Kissingen, schließlich wieder in München. Hier, im Saal an der Schornstraße unweit der Philharmonie, war er der Solist in Mozarts Violinkonzert KV 218 und in Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 4. – Carl Snoeck starb am 27. März 1946, nur fünf Wochen nach seinem letzten Konzertauftritt. 30 Musikrätsel Sudoku Sudoku Regeln: Bei einem Sudoku-Rätsel wird normalerweise ein 9x9-Gitter mit den Ziffern 1 bis 9 gefüllt. Jede Ziffer darf in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block nur einmal vorkommen. In unserem Noten-Sudoku werden Ziffern durch neun musikalische Symbole ersetzt. Ansonsten gelten die Regeln des bekannten Sudoku. Das letzte Wort hat ... 31 Lorin Maazel Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, liebe Konzertbesucher, als ich meine erste Pressekonferenz für die Münchner Philharmoniker gab, hat mich ein Journalist gefragt, warum ich noch einmal die Position als Chefdirigent angenommen habe. Ich habe ihm geantwortet: „Wer könnte nein sagen, bei der Qualität dieses Orchesters.“ Jetzt bin ich glücklich, als Chef bei meinem Orchester angekommen zu sein. Und ich bin sehr glücklich, dass ich mit meiner Einschätzung über das Orchester richtig lag. Meine Frau und ich haben vor einigen Jahren in den USA die Chateauville-Stiftung gegründet. Ziel der Stiftung ist es, junge Künstler bei Ihrer Entwicklung zu begleiten. Jeden Sommer findet auf meinem Landgut in Virginia das Castleton Festival statt. Im Theaterhaus, das früher einmal ein Hühnerstall war, heute 650 Plätze und eine hervorragende Akustik bietet. Künstler wie Mstislav Rostropowitsch, José Carreras, Itzhak Perlman waren zu Gast, vor allem aber aufsteigende Stars. Sie haben mich auch dieses Jahr zutiefst bewegt. Ich bin stolz, dass ich Ihnen einige in München vorstellen darf, wenn wir am 21. und 23. September „La Bohème“ konzertant aufführen. Lassen Sie sich anstecken von Musikalität und Leidenschaft dieser jungen Ausnahmekünstler. Jeder Jugendliche sollte einmal ein Konzert besucht haben! Unsere Jugendkonzerte haben eine ganz eigene Stimmung, die sollen sie sich unbedingt bewahren. Besuchen Sie uns mit Ihren Kindern oder Enkeln. Auch den musikalischen Nachwuchs der Münchner Philharmoniker sollten wir gebührend fördern, deshalb mache ich Sie gerne aufmerksam auf das Konzert der Freunde und Förderer am 17.11.2012 um 19 Uhr in der Philharmonie. Besuchen Sie uns und werden auch Sie ein Freund und Förderer unseres Orchesters. Herzlichst, Ihr Lorin Maazel 32 Mi. 26.09.2012, 20:00 1. Abo a Do. 27.09.2012, 20:00 1. Abo b Fr. 28.09.2012, 20:00 1. Abo g5 So. 30.09.2012, 11:00 1. Abo m Gabriel Fauré Orchestersuite zur Bühnen­ musik „Pelléas et Mélisande“ op. 80 Maurice Ravel Konzert für Klavier und Orchester G-Dur Igor Strawinsky „Pétrouchka“ (Fassung 1911) Vorschau Do. 04.10.2012, 20:00 2. Abo k5 Fr. 05.10.2012, 20:00 2. Abo c Sa. 06.10.2012, 19:00 2. Abo f „Très français“ György Ligeti „Atmosphères“ Dmitrij Schostakowitsch Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 77 Johannes Brahms Symphonie Nr. 3 F-Dur op. 90 David Afkham, Dirigent Frank Peter Zimmermann, Violine Lorin Maazel, Dirigent Alice Sara Ott, Klavier Impressum Herausgeber Direktion der Münchner Philharmoniker Lorin Maazel, Chefdirigent Paul Müller, Intendant Kellerstraße 4, 81667 München Lektorat: Irina Paladi Corporate Design Graphik: Kosch Werbeagentur GmbH München Druck: Color Offset GmbH München Gedruckt auf holzfreiem und FSC-Mix zertifiziertem Papier der Sorte FocusArt Natural. So. 07.10.2012, 11:00 1. Kammerkonzert Textnachweise Irina Paladi, Elke Heidenreich, Christian Beuke, Alexander Preuß und Gabriele E. Meyer schrieben ihre Texte als Originalbeiträge für die Programmhefte der Münchner Philharmoniker. Lexikalische Angaben, Kurzkommentare und Künst­lerbiographien Irina Paladi. Alle Rechte bei den Autorinnen und Autoren; jeder Nachdruck ist seitens der Urheber genehmigungsund kostenpflichtig. Bildnachweise Abbildungen zu Giacomo Puccini: Attila Csampai und Dietmar Holland (Hrsg.), Giacomo Puccini – Jean Françaix Streichquartett G-Dur Gabriel Fauré Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15 César Franck Klavierquintett f-Moll FWV 7 Lenbach-Quartett: Wolfram Lohschütz, Violine Domas Juškys, Violine Helmut Nicolai, Viola Joachim Wohlgemuth, Violoncello Lukas Maria Kuen, Klavier Texte, Materialien, Kommentare, Reinbek bei Hamburg 1981; Dieter Schickling, Giacomo Puccini – Biographie, Stuttgart 1989; Mosco Carner, Puccini – Biographie, Frankfurt am Main / Leipzig 1996. Programmheft der Bayerischen Staatsoper zu La Bohème, München 1979. Künstlerphotographien: wildundleise.de, Bill Bernstein (Lorin Maazel); Arielle Doneson (Brian Jagde); Lisa Kohler (Jonathan Beyer); Agenturma­terial (Jennifer Black, Benjamin Bloomfield, Paul Corona, Corey Crider, Joyce El-Khoury, Tyler Simpson, Verena Sarré, Andreas Herrmann). 33 Das philharmonische Musical für die ganze Familie Spitzenklang trifft Kinderspaß! Sonntag, 21. Oktober 2012 11 und 15 Uhr Philharmonie im Gasteig Karten bei München Ticket unter 089/ 54 81 81 81 oder in den angeschlossenen Vorverkaufsstellen Die Münchner Philharmoniker Dirigent: Ludwig Wicki Buch, Musik, Realisation: Kinder und Jugendliche 9 ¤ Erwachsene 12 ¤ / 20 ¤ / 28 ¤ Kulturreferat In freundschaftlicher Zusammenarbeit mit 34 '12 '13 mphil.de 115. Spielzeit seit der Gründung 1893 Lorin Maazel, Chefdirigent Paul Müller, Intendant