betriebliches Rechnungswesen - 7. Grenz(Teil)Kostenrechnung und deren Anwendungen - Ziele ü ü ü D. Zitzmann Grenz(Teil)kostenrechnung direct costing (Übungen) Stufenweise Fixkostendeckung (Fallbeispiel / Übungen) Break-Even Analysen (Übungen / Fallstudie) Kritische Punkte -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 1 Systematik der Grenz(Teil)Kostenrechnung Berner Fachhochschule Grenz(Teil)kostenrechnung mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung / stufenweise Fixkostendeckungsrechnung (einstufige) Deckungsbeitragrechnung / Direct Costing Nettoerlöse - variable Kosten Nettoerlöse - variable Kosten - zurechenbare Fixkosten = Deckungsbeitrag = Deckungsbeitrag Pro. 1 Pro. 2 Pro. 3 Nettoerlöse X X X - variable Kosten X X X =Deckungsbeitrag X X X - fixe Kosten =Betriebserfolg D. Zitzmann Σ X X X X X = = = Pro. 1 Pro. 2 Pro. 3 Nettoerlöse X X X variable Kosten X X X Deckungsbeitrag (I) X X X zurechenbare Fixkosten X X X Deckungsbeitrag (II) X X X nicht zurech. Fixkosten Betriebserfolg Deckungsbeitragsrechnung mit relativen Einzelkosten 1) Nettoerlöse - relative Einzelkosten = Deckungsbeitrag Σ X X X X X X X 1) Keine nennenswerte Praxisrelevanz -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 2 Berner Fachhochschule Deckungsbeitrag einzelne Leistungseinheit Deckungsbeitrag pro Stück db = p - kvar mehrere Leistungseinheiten Deckungsbeitrag pro Produkt Deckungsbeitrag DB = U - Kvar Unternehmen Einprodukt: Gesamtdeckungsbeitrag G = db * x n Mehrprodukt: G = å dbi ∗xi i =1 Weitere Merkmale: Ø Auftrag, Kunde, Kundengruppe Ø Bezirk, Region, Land, Ø Monat, Quartal, Jahr Ø Mitarbeiter, Produktgruppe Symbole: db p kvar dbr DB D. Zitzmann = Deckungsbeitrag pro Stück = Stückpreis = variable Stückkosten = relativer Deckungsbeitrag pro Stück = Deckungsbeitrag pro Produkt(gruppe) DBr U Kvar G n = relativer DB einer Produkt(gruppe) = Umsatz einer Produkt(gruppe) = variable Kosten einer Produkt(gruppe) = Gewinn der Unternehmung = Anzahl der Produkte im Mehrproduktunternehmen -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 3 Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung - Aufgaben - Berner Fachhochschule ü Durch die stufenweise Fixkostendeckungsrechnung (mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung, mehrstufiges direct costing, Fixkostendeckungsrechnung) erfolgt die Analyse der Fixkosten in die die Fixkosten verursachenden Bereiche. ü Auf die Kostenträger (Produkte) werden neben den variablen auch die den Produkten zurechenbaren Fixkosten abgerechnet. ü Der nach Zurechnung der Fixkosten ausgewiesene Deckungsbeitrag dient der Deckung aller nicht zurechenbaren Fixkosten. ü Die “verursachungsgerechte“ Zuordnung der gesamten Fixkosten über Schlüssel (Wert- / Mengenschlüssel) auf die Kostenträger kann in diesem System ebenfalls durchgeführt werden. Die Problematik der “geeigneten“ also der verursachungsgerechten Verrechnungsschlüssel bleibt dennoch. ü Durch die “verursachungsgerechte“ Zuordnung aller Fixkosten auf die Kostenträger nähert man sich wieder dem System der Vollkostenrechnung an. ü Zusätzliche Investitionen (z.B. Einsatz einer neuen Maschine, zurechenbar in Form von zeitbezogenen Abschreibungskosten) oder zusätzliche Aufwendungen (z.B. produktbezogene Werbekampagne, zurechenbar in Form von Werbekosten) zeigen ihre Auswirkungen auf den Deckungsbeitrag. D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 4 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung - Aufgabe & Vorgehen - Berner Fachhochschule Ziel: Erhöhung der Kostentransparenz durch detaillierte Analyse der entscheidungsabhängigen Fixkosten n n n n Produktfixkosten mengenunabhängige Kosten, die bei Streichung des Produkts aus dem Angebotsprogramm wegfallen Produktgruppenfixkosten Fixkosten, die bei Streichung einer Produktgruppe aus dem Programm wegfallen Bereichsfixkosten Fixkosten, die bei Schließung eines Unternehmensbereichs wegfallen Unternehmensfixkosten Kosten, die erst bei Schließung des ganzen Unternehmens wegfallen Vorgehen: Durch Split der Fixkosten will man die entsprechenden Fixkosten “verursachungsgerecht“ einzelnen Schichten (Hierarchiestufen) zuordnen. D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 5 Beispiel: Einstufige vs. Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung Einstufig Nettoerlöse - variable Kosten =Deckungsbeitrag - fixe Kosten =Betriebserfolg Mehrstufig = = = = D. Zitzmann Nettoerlöse variable Kosten Deckungsbeitrag (I) den Produkten zurechenbare Fixkosten Deckungsbeitrag (II) den Produktgruppen zurechenbare Fixkosten Deckungsbeitrag (III) nicht zurech. Fixkosten Betriebserfolg A1 3'900 3'000 900 A2 Total A B Σ 1'365 5'265 1'950 7'215 1'050 4'050 1'700 5'750 315 1'215 250 1'465 1'540 -75 Produktgruppe II B 1'950 1'700 250 Σ 7'215 5'750 1'465 660 555 280 -30 940 525 378 177 102 -132 480 45 120 -75 Produktgruppe I A1 A2 Total A 3'900 1'365 5'265 3'000 1'050 4'050 900 315 1'215 400 500 Berner Fachhochschule 260 55 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 6 Berner Fachhochschule Einteilung der Fixkosten zuordenbare Fixkosten nicht zuordenbare Fixkosten Produktfixkosten Produktgruppenfixkosten Unternehmungsfixkosten Schichtung der Fixkosten Produktfixkosten Produktgruppenfixkosten Bereichsfixkosten Unternehmungsfixkosten Produktfixkosten Fazit: Die Einteilung / Schichtung des Fixkostenblocks (=Gemeinkosten) ist abhängig von der Betriebsgröße und / oder dem gewünschten Detaillierungsgrad der Fixkostenanalysen. Produktgruppenfixkosten Kostenstellenfixkosten Bereichsfixkosten Unternehmungsfixkosten D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 7 Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung unter Einteilung der Fixkostenblöcke Berner Fachhochschule Erläuterungen: Nettoerlöse - variable Kosten = Deckungsbeitrag (I) - Produktfixkosten in der Regel direkt dem Produkt zuzuordnen in der Regel direkt dem Produkt zuzuordnen Dem gesamten Produkt, unabhägig von der Ausbringungsmenge des Produkts, zurechenbar; z.B. Patent-, Werkzeug-, Werbekosten für dies Produkt,... = Deckungsbeitrag (II) - Der gesamten Artikelgruppe, nicht aber einem Artikel zurechenbar; z.B. Patentkosten, Fixkosten einer Produktgruppenfixkosten Maschine, produktgruppenspezifische Vertriebskosten,... = Deckungsbeitrag (III) 1) - Kostenstellenfixkosten Die Zurechenbarkeit kann auf Artikelgruppe oder dem Total aller Artikel erfolgen; z.B. Produktionsleitung für Artikelgruppe X ... = Deckungsbeitrag (IV) 1) - Bereichsfixkosten Die Zurechenbarkeit kann auf Artikelgruppen oder dem Total aller Artikel erfolgen; z.B. Verkaufsleitung für Artikelgruppe X ... = Deckungsbeitrag (V) - Unternehmensfixkosten Die Zurechenbarkeit kann nur auf dem Total aller Artikel erfolgen; z.B. Geschäftsleitung, Buchhaltung,.... = Betriebserfolg 1) Abhängig D. Zitzmann von der Tiefe der Kostenstellenstruktur. -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 8 Berner Fachhochschule Beispiel: Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung Soll das Produkt A2 aus dem Produktprogramm gestrichen werden? Ausgangslage: Produkte Kosten Einzelmaterial variable MGK variable FGK variable VwGK zurechenbare Fixkosten nicht zurech. geschlüsselte Fixkosten A1 1'200 240 960 600 A2 420 84 336 210 B 600 120 480 300 Σ 2'220 444 1'776 1'110 400 260 280 940 324 114 162 600 Erlöse Bertriebserfolg D. Zitzmann = = = A1 Nettoerlöse 3'900 variable Kosten 3'000 Deckungsbeitrag (I) 900 zurechenbare Fixkosten 400 Deckungsbeitrag (II) 500 nicht zurech. Fixkosten Betriebserfolg 3'724 3'900 176 1'424 1'365 -59 1'942 1'950 8 7'090 7'215 125 A2 B Σ 1'950 5'850 1'500 4'500 450 1'350 280 680 170 670 600 70 Ergebnis alter Betriebserfolg: BE ohne Artikel A2: (Wertschlüssel: in % vom Erlös) Σ (Voll)kosten Lösung: + 125 + 70 Þ Artikel A2 nicht streichen, da trotz negativem BE der Artikel A2 noch einen Teil der nicht zurechenbaren Fixkosten (von + 55) deckt. -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 9 Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung - Beispiel ohne Schlüssel Ausgangslage: - Produktgruppe I Pro. A1 Pro. A2 Nettoerlöse 5'600 4'300 variable Fertigungskosten 1'700 1'600 variable Vertriebskosten 300 200 Werbefixkosten 150 200 Werkzeugkosten (fix) 300 200 Fix Kosten: Produktgruppe II Total A Pro. B Σ 9'900 14'900 24'800 3'300 5'700 9'000 500 800 1'300 350 350 500 1'100 1'600 Maschine I zur Produktion Artikel A1 & A2: Maschine II zur Produktion Artikel B: Ko-stelle: FERT I (Maschine I) Ko-stelle: FERT II (Maschine II) Bereichsfixkosten Unternehmensfixkosten 850 1'600 1'100 1'800 2'000 4'450 = = = = = = Nettoerlöse variable Kosten Deckungsbeitrag (I) Erzeugnisartenfixkosten Deckungsbeitrag (II) Erzeugnisgruppenfixkosten Deckungsbeitrag (III) Kostenstellenfixkosten Deckungsbeitrag (IV) Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag (V) Unternehmensfixkosten Betriebserfolg 1) D. Zitzmann Produktgruppe II Produktgruppe I Pro. A1 Pro. A2 Total A Pro. B 5'600 4'300 9'900 14'900 2'000 1'800 3'800 6'500 3'600 2'500 6'100 8'400 450 400 850 1'100 3'150 2'100 5'250 7'300 850 1'600 4'400 5'700 1'100 1'800 3'300 3'900 Produktgruppe I Pro. A1 Pro. A2 Nettoerlöse 5'600 4'300 - variable Kosten 2'000 1'800 = Deckungsbeitrag (I) 3'600 2'500 - Produktfixkosten 450 400 = Deckungsbeitrag (II) 3'150 2'100 - Produktgruppenfixkosten 481 369 = Deckungsbeitrag (III) 2'669 1'731 - Kostenstellenfixkosten 622 478 = Deckungsbeitrag (IV) 2'047 1'253 - Bereichsfixkosten 452 347 = Deckungsbeitrag (V) 1'595 906 - Unternehmensfixkosten 1'005 772 = Betriebserfolg 591 135 mit Schlüssel 1) Berner Fachhochschule Produktgruppe II Total A Pro. B 9'900 14'900 3'800 6'500 6'100 8'400 850 1'100 5'250 7'300 850 1'600 4'400 5'700 1'100 1'800 3'300 3'900 798 1'202 2'502 2'698 1'776 2'674 725 25 Σ 24'800 10'300 14'500 1'950 12'550 2'450 10'100 2'900 7'200 2'000 5'200 4'450 750 Σ 24'800 10'300 14'500 1'950 12'550 2'450 10'100 2'900 7'200 2'000 5'200 4'450 750 Als Schlüssel wird der Nettoerlös herangezogen. -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 10 Beispiel (I): Produkte-Erfolgsrechnung auf Basis mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung Bereich Produktgruppe Produkt Umsatz Rabatte und Skonti = = - = = - Sondereinzelkosten des Vertriebes Nettoumsatz Materialeinzelkosten Fertigungseinzelkosten Deckungsbeitrag I Produktfixe Kosten Deckungsbeitrag II (Farbrikateerfolg) Produktgruppenfixkosten Deckunsgbeitrag III Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag IV Unternehmensfixkosten = Betriebsergebnis = D. Zitzmann Bereich 1 Produktgruppe 1 Produkt 1 Produkt 2 336'000 292'500 -9'000 -7'500 -4'500 322'500 -76'500 -105'000 141'000 -52'500 -3'000 282'000 -88'500 -72'000 121'500 -60'000 Berner Fachhochschule Bereich 2 Produktgruppe 2 Produkt 3 Produkt 4 210'000 120'000 -6'000 -1'500 -1'500 202'500 -36'000 -33'000 133'500 -25'500 150'000 120'000 -5'000 145'000 -40'000 -12'000 Summen Produktgruppe 3 Produkt 5 Produkt 6 99'000 52'500 -1'500 -1'500 -1'500 117'000 -45'000 -22'500 49'500 -37'500 -1'500 96'000 -31'500 -18'000 46'500 -22'500 -1'500 49'500 -33'000 -15'000 1'500 -28'500 1'110'000 -27'000 -13'500 1'069'500 -310'500 -265'500 493'500 -226'500 -3'000 267'000 -11'000 184'000 -90'000 -28'000 239'000 -55'000 184'000 -90'000 94'000 94'000 94'000 -15'000 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 11 Beispiel: (II) Kunden-Erfolgsrechnung auf Basis mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung Berner Fachhochschule Kundenhauptgruppe Einzelhandel Kundengruppe Kunde Bruttoumsatz Umsatzminderungen = Nettoumsatz variable HKs = Kunden DB I produkt- und auftragsbezogene variable Vertriebskosten = Kunden DB II indirekt kundenbezogene variable Vertriebskosten z. B.: - Vertriebs-Innendienst - Kundendienst - Kosten des Verkaufsbüros = Kunden DB III fixe Einzelkosten des Kunden z. B. - Mustersendungen - Ausstellungen - Gratislieferungen = Kunden DB IV fixe Einzelkosten der Kundengruppe = Kunden DB V fixe Einzelkosten der Kundenhauptgruppe = Kunden DB VI D. Zitzmann Warenhäuser Fachgeschäfte Total Kunde 1 11'000 -275 10'725 -8'828 1'897 Kunde 2 12'000 -300 11'700 -9'630 2'070 Kunde 3 13'000 -325 12'675 -10'433 2'242 Summe 36'000 -900 35'100 -28'891 6'209 Kunde 1 21'000 -525 20'475 -15'278 5'197 Kunde 2 22'000 -550 21'450 -16'005 5'445 Kunde 3 23'000 -575 22'425 -16'733 5'692 Summe 66'000 -1'650 64'350 -48'016 16'334 102'000 -2'550 99'450 -76'907 22'543 -495 -630 -780 -1'905 -1'575 -1'815 -2'070 -5'460 -7'365 1'402 1'440 1'462 4'304 3'622 3'630 3'622 10'874 15'178 -83 -11 -52 1'256 -27 -20 -37 1'356 -53 -121 -8 1'280 -163 -152 -97 3'892 -106 -244 -64 3'208 -294 -207 -32 3'097 -31 -309 -9 3'273 -431 -760 -105 9'578 -594 -912 -202 13'470 -102 -25 -168 961 -33 -45 -120 1'158 -65 -270 -26 919 -200 -340 -314 3'038 -854 2'184 -449 -1'277 -399 1'083 -1'245 -1'083 -199 570 -131 -1'617 -56 1'469 -1'825 -3'977 -654 3'122 -1'793 1'329 -2'025 -4'317 -968 6'160 -2'647 3'513 -3'333 180 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 12 Berner Fachhochschule Fallbeispiel Die XY AG produziert und vertreibt 6 Produkte, die in drei Produktgruppen eingeteilt werden können. Produktgruppe 1 und 2 wird für das Verkaufsgebiet ´Nord´, die Produktgruppe 3 für die Region ´Süd´ hergestellt. Die XY AG hat folgende Daten für den den Abrechnungsmonat August berechnet: Unternehmensbereich Produktgruppe Produkt Absatzmenge Nettoumsatz pro Stück variable Kosten pro Stück Produktfixkosten Produktgruppenfixkosten Bereichsfixkosten Unternehmensfixkosten D. Zitzmann NORD SÜD 1 A 100 10 5 400 B 200 20 8 300 1 300 2 C 150 15 10 500 D 300 12 7 250 2 000 500 3 E 400 20 5 400 F 200 14 6 200 3 000 2 000 2'000 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 13 Berner Fachhochschule Berechnung der Deckungsbeiträge = = = = = Unternehmensbereich Produktgruppe Produkt Absatzmenge Nettoumsatz pro Stück variable Kosten pro Stück Stückdeckungsbeitrag (I) Deckungsbeitrag (I) Produktfixkosten Deckungsbeitrag (II) Σ DB (II) Produktgruppenfixkosten Deckungsbeitrag (III) Σ DB (III) Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag (IV) Σ DB (IV) Unternehmensfixkosten Betriebserfolg D. Zitzmann NORD 1 A 100 10 5 5 500 400 100 B 200 20 8 12 2'400 300 2'100 2 200 1 300 900 2 C 150 15 10 5 750 500 250 D 300 12 7 5 1'500 250 1'250 1 500 2 000 -500 400 500 -100 1'900 2'000 -100 SÜD 3 E 400 20 5 15 6'000 400 5'600 7 3 4 4 2 2 F 200 14 6 8 1'600 200 1'400 000 000 000 000 000 000 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 14 Entscheidungen auf Basis der Deckungsbeiträge Berner Fachhochschule Berechnen Sie bitte auf Basis der Augustdaten der XY AG die folgenden drei Fälle und geben jeweils eine Handlungsempfehlung: n Fall 1: Es ist davon auszugehen, dass sich die Ausgangdaten langfristig nicht ändern werden n Fall 2: Die Absatzmenge von Produkt D unterliegt saisonalen Schwankungen und beträgt im Schnitt 500 Stück n Fall 3: Durch Zusammenfassung der Produktgruppen 1 und 2 lassen sich 800 Fr. Fixkosten einsparen D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 15 Berner Fachhochschule Fall 1: Einstellung von Produktgruppe 2 = = = = = Unternehmensbereich Produktgruppe Produkt Absatzmenge Nettoumsatz variable Kosten Stückdeckungsbeitrag (I) Deckungsbeitrag (I) Produktfixkosten Deckungsbeitrag (II) Σ DB (II) Produktgruppenfixkosten Deckungsbeitrag (III) Σ DB (III) Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag (IV) Σ DB (IV) Unternehmensfixkosten Betriebserfolg D. Zitzmann NORD 1 A 2 B C D SÜD 3 E F -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 16 Fall 2: Langfristig erzielbarer Gewinn bei Fortführung der Produktion von Produkt D = = = = = Unternehmensbereich Produktgruppe Produkt Absatzmenge Nettoumsatz variable Kosten Stückdeckungsbeitrag (I) Deckungsbeitrag (I) Produktfixkosten Deckungsbeitrag (II) Σ DB (II) Produktgruppenfixkosten Deckungsbeitrag (III) Σ DB (III) Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag (IV) Σ DB (IV) Unternehmensfixkosten Betriebserfolg D. Zitzmann NORD 1 A 2 B C D Berner Fachhochschule SÜD 3 E F -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 17 Fall 3: Zusammenfassung der Produktgruppen 1 und 2 = = = = = Unternehmensbereich Produktgruppe Produkt Absatzmenge Nettoumsatz variable Kosten Stückdeckungsbeitrag (I) Deckungsbeitrag (I) Produktfixkosten Deckungsbeitrag (II) Σ DB (II) Produktgruppenfixkosten Deckungsbeitrag (III) Σ DB (III) Bereichsfixkosten Deckungsbeitrag (IV) Σ DB (IV) Unternehmensfixkosten Betriebserfolg D. Zitzmann Berner Fachhochschule NORD 1 A 2 B C D SÜD 3 E F -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 18 Zusammenfassende Beurteilung n Problem der Fixkostenremanenz n n n n n n D. Zitzmann Berner Fachhochschule Fixkosten lassen sich in der Regel nicht sofort abbauen Eine Streichung von Produktgruppen/Bereichen mit negativem DB kann also nur dann ökonomisch sinnvoll sein, wenn sich die entsprechenden Fixkosten abbauen lassen. Daten der mehrstufigen DB-Rechnung eignen sich nur für mittel- und langfristige Produktionsprogrammentscheidungen. Es können Investitionen für Anpassungen erforderlich sein; dann ist eine mehrperiodige (Investitions-) Rechnung zur Entscheidungsunterstützung erforderlich. Die Zuordnung der Fixkosten aus den fertigungsnahen Bereichen (Produkt-, Produktgruppenfixkosten) bedingt in der Regel eine produktorientierte Kostenstellenbildung; d.h.: einzelne Kostenstellen lassen sich direkt einem Produkt / Produktgruppe zuordnen. Wird diesem Sachverhalt nicht Rechnung getragen, werden die Fixkosten wiederum über Schlüssel zugeordnet. Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung liefert auch keine eindeutige Definition bezüglich der Trennung / Einteilung in fixe und variable Kostenbestandteile. -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 19 A 7.1: Stufenweise Fixkostendeckungsbeitrag Berner Fachhochschule Erstellen Sie eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung a) ohne und b) mit Schlüsselung. Hierfür sind folgende Daten zu berücksichtigen: a) Auftragsfixkosten [in TCHF]: Artikel: A: 100; B: 200; C: 400; D 200 b) Materialgemeinkosten [in TCHF]: Die Materialgemeinkosten decken den Materialeinkauf und die Materiallagerung ab und betragen gemäss Kostenstellenrechnung TCHF 600 (alles Fixkosten) Die variablen Materialkosten der einzelnen Produkte sind: Artikel A: 600, Artikel B: 800, Artikel C: 1‘200, Artikel D: 4‘000 (Total: 6‘600) c) Fertigungsgemeinkosten [in TCHF]: Gemäss Kostenstellenrechnung weisen die Fertigungsstellen folgende Fixkosten aus: Die Fertigungsstunden stammen aus der Betriebsbuchhaltung. Fertigungsstelle 1 Fertigungsstelle 2 Fertigungsstelle 3 Fertigungsstelle 4 * TCHF 400 1'000 800 800 A 6'000 Stunden B 12'000 C D 8'000 10'000 Bem erkung: * Schlüsselung nach totalen Fertigungsstunden d) D. Zitzmann Vertriebsgemeinkosten [in TCHF]: Marketingstelle für A: 200 Marketingstelle für B: 400 Marketingstelle für C/D: 600 Speditionsstelle für A/B/C/D: 800 e) Verwaltungsgemeinkosten [in TCHF] Rechnungswesen: 480 Personal: 200 Geschäftsleitung: 320 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 20 Berner Fachhochschule Lösung A 7.1 (a) ohne Schlüssel = = = = = = Nettoerlöse variable Kosten Deckungsbeitrag (I) Auftragsfixkosten Deckungsbeitrag (II) Fertigungsstelle 1 Fertigungsstelle 3 Marketing A Marketing B Deckungsbeitrag (III) Fertigungsstelle 2 Deckungsbeitrag (IV) Marketing C/D Deckungsbeitrag (V) Materialfixkosten Fertigungsstelle 4 Spedition Verwaltungsfixkosten Betriebserfolg D. Zitzmann A 2'400 1'000 1'400 B 3'600 1'200 2'400 C 4'000 2'000 2'000 Gruppe B/C 7'600 3'200 4'400 D 8'000 5'600 2'400 Gruppe B/C/D Σ 15'600 18'000 8'800 9'800 6'800 8'200 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 21 Lösung A 7.1 (b) Schlüssellung der Gemeinkosten: Materialgemeinkosten: var. Materialkosten; Fertigungsgemeinkosten: Stunden ; mit Schlüssel = = = = Nettoerlöse variable Kosten Deckungsbeitrag (I) Auftragsfixkosten Deckungsbeitrag (II) Materialstelle Fertigungsstelle 1 Fertigungsstelle 2 Fertigungsstelle 3 Fertigungsstelle 4 Deckungsbeitrag (III) Marketingstelle A Marketingstelle B Marketingstelle C/D Spedition A/B/C/D Rechnungswesen Personal Geschäftsleitung Betriebserfolg D. Zitzmann A 2'400 1'000 1'400 Vertriebsgemeinkosten: Verwaltungsgemeinkosten: Gruppe B/C B C D 3'600 4'000 7'600 8'000 1'200 2'000 3'200 5'600 2'400 2'000 4'400 2'400 Berner Fachhochschule Nettoerlöse DB 1 Gruppe B/C/D Σ 15'600 18'000 8'800 9'800 6'800 8'200 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 22 A 7.2: Stufenweise Fixkostendeckung (I) Berner Fachhochschule Die Playgruppe AG vertreibt weltweit Gesellschaftsspiele und Spielzeuge und plant die Einführung einer stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung für die Kostenträgerrechnung in folgenden Schritten: 1. Schritt: den Erzeugnissen werden die Erzeugnisfixkosten zugerechnet 2. Schritt: die Erzeugnisse werden zu Erzeugnisgruppen zusammengefasst und die Erzeugnisgruppenfixkosten werden zugerechnet 3. Schritt: die Erzeugnisgruppen werden zu Bereichen zusammengefasst und die Bereichsfixkosten werden zugerechnet 4. Schritt: die Unternehmensfixkosten werden zusammengefasst. Die Betriebsbuchhaltung hat für die einzelnen Stufen die jeweiligen Fixkosten zugerechnet. Der folgenden Grafik entnehmen Sie bitte die entsprechenden Stufen mit den zugerechneten Fixkosten (in T Fr.): D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 23 Berner Fachhochschule A 7.2: Stufenweise Fixkostendeckung (II) Führen Sie eine stufenweise Fixkostenrechnung für die Playgruppe AG mit Hilfe der folgenden Lösungstabelle durch: Erzeugnis Umsatz variable Kosten DB Erzeugnisfixkosten DB I Erzeugnisgruppen DB I je Produktgruppe Erzeugnisgruppenfixkosten DB II Bereiche DB II je Bereich Bereichsfixkosten DB III DB III der Unternehmung Unternehmensfixkosten Nettogewinn 1 31 21 Spiele 2 3 25 50 15 25 I 4 13 10 II A 5 42 30 Spielzeuge 6 7 8 20 53 17 12 31 11 III 9 19 12 10 39 26 IV B Welche Programmentscheidungen würden sie treffen, um das Betriebsergebnis zu verbessern? Welcher Nettogewinn resultiert aus den Massnahmen? D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 24 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - Zielsetzung I - Berner Fachhochschule Was ist die Break-Even-Analyse überhaupt? Die Break-Even-Analyse ist ein einfaches Hilfsmittel (Modell) um einen schnellen Überblick über das Zusammenwirken von - Umsatz - Kosten - Gewinn / Verlust (einzelner) Produkte bei alternativer Beschäftigungssituation (Auslastung) zu erhalten. Auch wenn das Modell von vereinfachenden Annahmen (z.B. linearer [=proportionaler] Kostenverlauf) ausgeht, ist es doch hinreichend genau und kann in der Praxis gerade wegen seiner einfachen Verständlichkeit verwendet werden, um den grundlegenden Zusammenhang zwischen Umsatz, variablen und fixen Kosten und dem Gewinn / Verlust gegenüber dem Management aufzuzeigen. D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 25 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - Zielsetzung II- Berner Fachhochschule Welche Fragestellungen beantwortet die Break-Even-Analyse? 1. Ab welcher Absatz-/Produktionsmenge (Kapazitätsauslastung) sind die einzelnen Produkte nicht mehr profitabel (Gewinn < 0)? 2. Wie verändert sich der Gewinn bei Absatzschwankungen? 3. Welcher Gewinn ist bei vollständiger Auslastung der Kapazitäten (100%) zu erwarten? 4. Welche Kapazitätsauslastung (Produktion) muss sichergestellt werden, um einen vorgegebenen Gewinn zu realisieren? 5. Ab welcher Kapazitätsauslastung werden die Abschreibungen nicht mehr verdient? D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 26 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - Datenmaterial- Berner Fachhochschule Welche Basisinformationen müssen für die Durchführung der Break-EvenAnalyse bekannt sein? 1. Nettoverkaufspreis (p) nach Abzug von Bonus, Skonto,... pro Produkteinheit (Stück, kg,...). Der Verkaufspreis wird als konstant angenommen. 2. Verkaufsmenge (x) pro Periode. Die Menge ist keine Konstante, sonder kann bis zur Kapazitätsgrenze variiert werden. 3. Die Gesamtkosten der Periode aufgeteilt nach: den variablen Kosten (kvar), die sich bei Veränderung des Produktionsvolumens (relativ) kurzfristig anpassen lassen. den fixen Kosten (Kfix), die sich bei Veränderung des Produktionsvolumens nicht kurzfristig anpassen lassen. Es wird (vereinfachend) unterstellt, dass sich die variablen Kosten proportional (=lineare Kostenfunktion) verhalten. D.h: Verändert sich die Produktionsmenge um 1 Einheit, verändern sich die variablen Kosten immer um x-Kosten. Es wird angenommen, dass keine sprungfixe Kosten existieren. D.h.: Es wird unterstellt, dass bei z.B. steigender Produktion keine Investition in neue Maschinen vorgenommen werden. (Investitionsrechnung als Kosten-Nutzen Nachweis) D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 27 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - 2 Analysevarianten- Berner Fachhochschule Es gilt: Gewinn (G) = Umsatz (U) – Kosten (K) G = p ∗ x − ( k var∗ x + Kfix ) Umsatz-GesamtkostenModell D. Zitzmann G = ( p − k var) ∗ x − Kfix Deckungsbeitragsmodell -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 28 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - Umsatz-Gesamtkosten-Modell Kosten Umsatz Nutzschwelle Break-Even-Point (xBEP) Berner Fachhochschule Umsatz U(x) = p . x inn w e G Kosten K(x) = kvar* x + Kfix var.Kosten Kvar(x) = kvar* x lust r e V fixe Kosten Kfix x = Menge ! Umsatz = Kosten Gewinn = Umsatz – Kosten = 0 G = p * x - (Kvar + Kfix) = p * x - kvar * x - Kfix = 0 mengenmäßige Gewinnschwelle: xBEP = Kfix / (p – kvar) wertmäßige Gewinnschwelle: D. Zitzmann xBEP * p -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 29 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - Deckungsbeitragsmodell - Kosten, Deckungsbeitrag Nutzschwelle Break-Even-Point (BEP) Berner Fachhochschule DB-Linie: x * (p - kvar) Gewinn Erlös Fixkostenlinie Verlust zu deckende Fixkosten Kfix x = Menge D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 30 Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse) - kritische Werte- Berner Fachhochschule Welche Menge muss verkauft werden, um Kostendeckung zu erreichen? G = 0 Þ x ∗ (p − k var ) = K fix Þ x = K fix p − k var Welche Menge muss verkauft werden, um einen vorgegebenen Gewinn zu erreichen? G = x ∗ (p − k var ) − K fix Þ x = G + K fix p − k var Welcher Break-Even-Preis muss erzielt werden, um einen vorgegebenen Gewinn zu erreichen? G = x ∗ (p − k var ) − K fix Þ p = k var + G + K fix x Um welchen Prozentsatz (Sicherheitskoeffizient) darf die Kapazitätsauslastung höchstens sinken, wenn ein Verlust vermieden werden soll? S = D. Zitzmann x ist − x BEP ∗ 100 x ist -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 31 Berner Fachhochschule Verbesserung der Ertragskraft Kosten, Umsatz db (3) Kfix (2) (1) Mengen steigern (2) Fixkosten senken (3) Stückdeckungsbeitrag erhöhen (4) Desinvestition x = Menge (4) D. Zitzmann x (1) -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 32 A 7.3: Break-Even-Analyse Berner Fachhochschule Die Firma Handels AG kann aus Japan die Exklusivvertretung für die Vertretung eines Kugelschreibers übernehmen. Die variablen Stückkosten betragen 0,40 CHF. Die Mindestabnahme beträgt 300‘000 Stück. a) Wo liegt die Nutzschwelle bei einem Verkaufspreis von 0,70 CHF bei jährlichen Fixkosten 60‘000,CHF? b) Wie viel Stück müssen verkauft werden, wenn ein Gewinn von 40‘000 CHF erzielt werden soll? c) Welcher Verkaufspreis muss für die Erreichung der Nutzschwelle festgelegt werden, wenn der Mindestabsatz von 300‘000 Stück erreicht werden soll? d) Um wie viel % muss der mengenmäßige Umsatz bei einer Preisreduktion von 20% gesteigert werden, um die Nutzschwelle zu erreichen? D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 33 Berner Fachhochschule Kosten- und Umsatzfunktionen Bedingung Punkte 1. 2. 3. 4. 5. Gewinnmaximum Gewinnschwelle Gewinngrenze Kapazitätsgrenze Betriebsoptimum Grenzkosten = Grenzumsatz Umsatz = Kosten (Eintritt) Umsatz = Kosten (Verlassen) Höchstmenge Stückkosten = Grenzkosten (geringste Stückkosten) 6. Betriebsminimum var. Stückkosten = Grenzkosten (geringste variable Stückkosten) 7. Kurzfristige Preisuntergrenze 8. Langfristige Preisuntergrenze Preis = var. Stückkosten Preis = Stückkosten Grenzumsatz = U´= δU : δx Grenzkosten = K´= δK : δx D. Zitzmann var. Stückkosten = kvar = Kvar : x Stückkosten = k = K : x -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 34 kritische Punkte - grafischer Zusammenhang - 140'000 Kostenminimum Gewinnmaximum (Vollkosten = Grenzkosten) (Grenzumsatz = Grenzkosten) 120'000 Kosten / Umsatz Berner Fachhochschule Nutzschwelle (Kosten = Umsatz) 100'000 Vollkosten 80'000 Umsatz 60'000 Grenzkosten 40'000 Grenzumsatz 20'000 0 Menge 0 1'000 Menge 0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 D. Zitzmann 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 Vollkosten Umsatz Grenzkosten Grenzumsatz 30'000 0 0 0 46'000 20'000 16'000 20'000 59'000 40'000 26'000 40'000 70'000 60'000 33'000 60'000 80'000 80'000 40'000 80'000 95'000 100'000 75'000 100'000 116'000 120'000 126'000 120'000 -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 35 kritische Punkte - grafischer Zusammenhang - 50.00 Kostenminimum Gewinnmaximum (Vollkosten = Grenzkosten) (Grenzumsatz = Grenzkosten) 45.00 Kosten / Umsatz je LE Berner Fachhochschule Nutzschwelle 40.00 (Kosten = Umsatz) 35.00 Vollkosten Umsatz 30.00 25.00 Grenzkosten 20.00 Grenzumsatz 15.00 10.00 5.00 0.00 Menge 0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 Menge Vollkosten Umsatz Grenzkosten Grenzumsatz 0 1'000 46.00 20.00 16.00 20.00 2'000 29.50 20.00 13.00 20.00 3'000 23.33 20.00 11.00 20.00 4'000 20.00 20.00 10.00 20.00 5'000 19.00 20.00 15.00 20.00 6'000 19.33 20.00 21.00 20.00 D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 36 Beispiel.: lineare Kostenfunktion & lineare Umsatzfunktion Menge x in Stück Umsatz 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Kosten fixe Kosten variable Kosten Gewinn Kosten pro Stück var. Kosten pro Stück Preis pro Stück Berner Fachhochschule Gewinn pro Stück Grenzkosten Grenzumsatz 0 1000 1000 -1000 1000 1500 1000 500 -500 150 50 100 -50 2000 2000 1000 1000 0 100 50 100 0 3000 2500 1000 1500 500 83 50 100 17 4000 3000 1000 2000 1000 75 50 100 25 5000 3500 1000 2500 1500 70 50 100 30 Gewinnschwelle / BreakEven-Punkt 50 100 50 100 50 100 50 100 50 100 Kosten / Umsatz Umsatz 4'000 Kapazitätsgrenze = Gewinngrenze / Nutzengrenze Gewinnmaximum 3'000 Kosten 2'000 1'000 Betriebsoptimum Kein Betriebsminimum K = 1.000 + 50 * X U = 100 * X D. Zitzmann 10 20 30 40 50 Menge kurzfristige Preisuntergrenze = kvar = 50 CHF / Stück langfristige Preisuntergrenze = je nach Ausbringung -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 37 Beispiel: lineare Kostenfunktion & parabelförmige Umsatzfunktion Menge x in Stück Umsatz 0 10 20 30 40 50 60 70 80 0 3600 6400 8400 9600 10000 9600 8400 6400 Kosten 4000 4800 5600 6400 7200 8000 8800 9600 10400 fixe Kosten variable Kosten 4000 4000 4000 4000 4000 4000 4000 4000 4000 Gewinn 800 1600 2400 3200 4000 4800 5600 6400 -4000 -1200 800 2000 2400 2000 800 -1200 -4000 Gewinnschwelle = 15,5 Kosten pro Stück var. Kosten pro Stück 480 280 213 180 160 147 137 130 80 80 80 80 80 80 80 80 Preis pro Stück 360 320 280 240 200 160 120 80 Berner Fachhochschule Gewinn pro Stück Grenzkosten -120 40 66.7 60 40 13.3 -17.1 -50 Grenzumsatz 80 80 80 80 80 80 80 80 320 240 160 80 0 -80 -160 -240 Kosten / Umsatz Gewinnmaximum 10'000 Kapazitätsgrenze & Betriebsoptimum 8'000 K = 80 * x + 4000 6'000 U = 400 * x - 4 * x 2 Gewinngrenze = 64,5 4'000 2000 kurzfristige Preisuntergrenze = kvar = 80 CHF / Stück langfristige Preisuntergrenze = je nach Ausbringung 10 20 30 40 50 60 70 80 90 D. Zitzmann Menge -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 38 A 7.4: Break-Even / kritische Punkte Berner Fachhochschule Für den Fall einer “nicht-linearen Erlösfunktion und linearen Kostenfunktion“ seien folge Werte gegeben: Menge Kosten Erlös 0 10 20 30 40 50 60 70 80 4'000 4'800 5'600 6'400 7'200 8'000 8'800 9'600 10'400 0 3'600 6'400 8'400 9'600 10'000 9'600 8'400 6'400 80 = Kapazitätsgrenze a) Bestimmen Sie zeichnerisch die Gewinnschwelle, Gewinngrenze und das Gewinnmaximum. b) Bestimmen Sie rechnerisch die Gewinnschwelle, Gewinngrenze und das Gewinnmaximum. K = 4‘000 + 80 x; U= 400 x – 4 x2 Wo liegt das Betriebsoptimum und das Betriebsminimum? Wie hoch sind kurz- und langfristige Preisuntergrenze bei 60 Stück? c) d) D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 39 Berner Fachhochschule A 7.5: Break – Even / kritische Punkte Der Produktmanager einer Firma ermittelt für sein zu betreuendes Produkt folgende Daten: Kfix Kvar p = 300‘000 = 80 + 0,05 x = 1000 – 0,5 x a) Welcher Preis und welche Absatzmenge ergeben das Gewinnmaximum? b) Der tatsächliche Absatz betrug 400 Stück. Welcher Gewinn / Verlust ergibt sich dadurch? c) Wie hoch ist der Deckungsbeitrag pro Stück? (bei 400 Stück) d) Wie hoch war der Stückgewinn / -verlust auf Vollkostenbasis? (bei 400 Stück) D. Zitzmann (fixe Kosten) (variable Kosten pro Stück) (Preis pro Stück bei Absatzmenge x) -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 40 Beispiel: lineare Umsatzfunktion & S-förmige Kostenfunktion Menge X in Stück 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Umsatz 0 1100 2200 3300 4400 5500 6600 7700 8800 9900 11000 Kosten fixe Kosten 1000 1910 2680 3370 4040 4750 5560 6530 7720 9190 11000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 var. Kosten 0 910 1680 2370 3040 3750 4560 5530 6720 8190 10000 Gewinn -1000 -810 -480 -70 360 750 1040 1170 1080 710 0 Gewinnschwelle = 31,6 191 134 112 101 95.0 92.7 93.3 96.5 102 110 10'000 Betriebsoptimum = 62,7 8'000 Gewinnmaximum = 71,3 6'000 Kapazitätsgrenze = 100 kurzfr. PuG = kvar je nach Ausbringungsmenge x langfr. PuG = k je nach Ausbringungsmenge x variable Stückkosten 100 91 84 79 76 75 76 79 84 91 100 Kosten / Umsatz Betriebsminimum = 50 Gewinngrenze = 100 D. Zitzmann Stückkosten Stückpreis Berner Fachhochschule Stückgewinn 110 110 110 110 110 110 110 110 110 110 -81 -24 -2 9 15 17.3 16.7 13.5 7.9 0 Grenzkosten 100 83 72 67 68 75 88 107 132 163 200 Grenzumsatz 110 110 110 110 110 110 110 110 110 110 K = 1000 + 100 * x - x 2 + 0,01 * x 3 U = 110 * x 4'000 K' = 100 - 2 * x + 0,03 * x 2 2000 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Menge -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 41 A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even / kritische Punkte (I) * Berner Fachhochschule * Aufgabe aus Treuhänderprüfung 1988 Die Spielwaren AG stellt verschiedene Kinderspielsachen her; z.B. Swiss Chalets und Holzbausteine. Als Berater des Geschäftsführers sind Sie vor folgende Probleme gestellt: a) Der Absatz von “Swiss Chalets klein“ ist rückläufig. Folgende Zahlen werden von der Buchhaltung geliefert: Kapzitätsauslastung [in CHF] Materialkosten Fertigungskosten Verwaltung/Vertrieb hergestellt und verkaufte Stückzahl Verkaufspreis 50% 90'000 85'000 40'000 75% 135'000 110'000 45'000 100% 180'000 135'000 50'000 10'000 20 15'000 20 20'000 20 Der Geschäftsführer möchte nun folgende Fragen beantwortet haben: • • • • • D. Zitzmann Wie gross ist der Gewinn bzw. Verlust für die verschiedenen Kapazitätsauslastungen? Interpretieren Sie das Ergebnis der unterschiedlichen Auslastungen? Wie gross ist der Deckungsbeitrag eines “Swiss Chalets klein“? Wie gross sind die fixen Kosten für die Produktion der “Swiss Chalets klein“? Wo liegt die mengenmässige bzw. wertmässige Nutzschwelle der “Swiss Chalets klein“? -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 42 A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even / kritische Punkte (II) * Berner Fachhochschule * Aufgabe aus Treuhänderprüfung 1988 b) Die Kapazität der Abteilung “Swiss Chalets gross“ ist sehr gut ausgelastet. Es sind folgende Zahlen bekannt: - Produktion und Verkauf: 15‘000 Stück - Verkaufspreis : 60,- CHF / Stück - Reingewinnspanne: 40% vom Verkaufspreis - Kosten: Materialkosten 50% Fertigungskosten (fix) 40% Verwaltung/Vertrieb 10% Die Materialkosten erhöhen sich um einen Teuerungsfaktor von 20% und die Verwaltungs- und Vertriebskosten um einen Faktor von 10%. Für die folgende Berechnungen können Sie davon ausgehen, dass sich die Material– sowie Verwaltungs- und Vertriebskosten proportional zur Produktion verändern. Alle produzierten “Swiss Chalets gross“ werden verkauft (keine Lagerproduktion). Folgende Fragen sind zu beantworten: Wie gross müsste der Verkaufspreis pro “Swiss Chalets gross“ sein, wenn mit der gleichen Gewinnspanne (40% vom Verkaufspreis) gerechnet wird? Wie viele “Swiss Chalets gross“ müssen verkauft werden, wenn der Preis weiterhin 60,- CHF betragen soll, der absolute Gewinn aber gleich bleiben muss? D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 43 A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even / kritische Punkte (III) * Berner Fachhochschule * Aufgabe aus Treuhänderprüfung 1988 c) Ein Marketingexperte in den USA hat von dem Spielzeug “Holzbaustein“ gehört und stellt durch eine Marktumfrage fest, dass das Spielzeug sehr gefragt ist. Allerdings ist der Einstandspreis von 90,- CHF für den amerikanischen Markt zu hoch. Bei einer Reduktion des Einstandspreises um 2,- CHF wäre er jeweils bereit, 1‘000 Spielzeuge mehr abzunehmen. Der Marketingexperte wünscht von der Spielwaren AG eine Offerte. Er teilt mit, dass er die nächsten 5 Jahre jede beliebige Anzahl Spielzeuge abnimmt, wenn die Spielwaren AG auf seine Preisbedingung eingeht. Für die Spielwaren AG hat der Auftrag die Konsequenz, dass ein Hochleistungsautomat für die Produktion beschafft werden muss. Die Investition beträgt 300‘000,- plus 100‘000,- CHF für bauliche Veränderungen. Die Nutzungsdauer wird auf 5 Jahre festgelegt. Für zusätzliches Personal wird mit Personalkosten in Höhe von 150‘000,- CHF, für zusätzliches Fremdkapital wird mit Fremdkapitalkosten in Höhe von 40‘000,- CHF. - Aus der Kalkulation sind die folgenden weiteren Zahlen bekannt: variables Einzelmaterial 22,- CHF variable Fertigungskosten 7,- CHF variable Vertriebskosten 11,- CHF variable Selbstkosten 40,- CHF Wie lautet die Nachfragefunktion von John Miller? Wie viele Stück und zu welchem Preis sollen pro Jahr angeboten werden, damit das Gewinnmaximum erreicht wird? Es sollen 13‘000 Stück pro Jahr geliefert werden. Wie hoch ist der maximale Angebotspreis dieser 13‘000 Stück unter Berücksichtigung der Nachfragefunktion? Wie hoch sind bei 13‘000 Stück der Gesamterlös, die Gesamtkosten und der Gesamtgewinn? D. Zitzmann -Teilkosten (Kap.7)- Seite: 44