Foliensatz und Beispiele Teilkostenrechnung

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betriebliches Rechnungswesen
- 7. Grenz(Teil)Kostenrechnung und deren Anwendungen -
Ziele
ü
ü
ü
D. Zitzmann
Grenz(Teil)kostenrechnung
direct costing (Übungen)
Stufenweise Fixkostendeckung (Fallbeispiel / Übungen)
Break-Even Analysen (Übungen / Fallstudie)
Kritische Punkte
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 1
Systematik der Grenz(Teil)Kostenrechnung
Berner Fachhochschule
Grenz(Teil)kostenrechnung
mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung /
stufenweise Fixkostendeckungsrechnung
(einstufige) Deckungsbeitragrechnung /
Direct Costing
Nettoerlöse
- variable Kosten
Nettoerlöse
- variable Kosten
- zurechenbare Fixkosten
= Deckungsbeitrag
= Deckungsbeitrag
Pro. 1 Pro. 2 Pro. 3
Nettoerlöse
X
X
X
- variable Kosten
X
X
X
=Deckungsbeitrag X
X
X
- fixe Kosten
=Betriebserfolg
D. Zitzmann
Σ
X
X
X
X
X
=
=
=
Pro. 1 Pro. 2 Pro. 3
Nettoerlöse
X
X
X
variable Kosten
X
X
X
Deckungsbeitrag (I)
X
X
X
zurechenbare Fixkosten X
X
X
Deckungsbeitrag (II)
X
X
X
nicht zurech. Fixkosten
Betriebserfolg
Deckungsbeitragsrechnung mit relativen
Einzelkosten 1)
Nettoerlöse
- relative Einzelkosten
= Deckungsbeitrag
Σ
X
X
X
X
X
X
X
1) Keine nennenswerte
Praxisrelevanz
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 2
Berner Fachhochschule
Deckungsbeitrag
einzelne Leistungseinheit
Deckungsbeitrag pro Stück
db = p - kvar
mehrere Leistungseinheiten
Deckungsbeitrag pro
Produkt
Deckungsbeitrag
DB = U - Kvar
Unternehmen
Einprodukt:
Gesamtdeckungsbeitrag
G = db * x
n
Mehrprodukt: G = å dbi ∗xi
i =1
Weitere Merkmale:
Ø Auftrag, Kunde, Kundengruppe
Ø Bezirk, Region, Land,
Ø Monat, Quartal, Jahr
Ø Mitarbeiter, Produktgruppe
Symbole:
db
p
kvar
dbr
DB
D. Zitzmann
= Deckungsbeitrag pro Stück
= Stückpreis
= variable Stückkosten
= relativer Deckungsbeitrag pro Stück
= Deckungsbeitrag pro Produkt(gruppe)
DBr
U
Kvar
G
n
= relativer DB einer Produkt(gruppe)
= Umsatz einer Produkt(gruppe)
= variable Kosten einer Produkt(gruppe)
= Gewinn der Unternehmung
= Anzahl der Produkte im Mehrproduktunternehmen
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 3
Stufenweise Fixkostendeckungsrechnung
- Aufgaben -
Berner Fachhochschule
ü Durch die stufenweise Fixkostendeckungsrechnung (mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung, mehrstufiges direct costing, Fixkostendeckungsrechnung) erfolgt
die Analyse der Fixkosten in die die Fixkosten verursachenden Bereiche.
ü Auf die Kostenträger (Produkte) werden neben den variablen auch die den
Produkten zurechenbaren Fixkosten abgerechnet.
ü Der nach Zurechnung der Fixkosten ausgewiesene Deckungsbeitrag dient der
Deckung aller nicht zurechenbaren Fixkosten.
ü Die “verursachungsgerechte“ Zuordnung der gesamten Fixkosten über
Schlüssel (Wert- / Mengenschlüssel) auf die Kostenträger kann in diesem System
ebenfalls durchgeführt werden. Die Problematik der “geeigneten“ also der
verursachungsgerechten Verrechnungsschlüssel bleibt dennoch.
ü Durch die “verursachungsgerechte“ Zuordnung aller Fixkosten auf die Kostenträger nähert man sich wieder dem System der Vollkostenrechnung an.
ü Zusätzliche Investitionen (z.B. Einsatz einer neuen Maschine, zurechenbar in
Form von zeitbezogenen Abschreibungskosten) oder zusätzliche Aufwendungen
(z.B. produktbezogene Werbekampagne, zurechenbar in Form von Werbekosten)
zeigen ihre Auswirkungen auf den Deckungsbeitrag.
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 4
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
- Aufgabe & Vorgehen -
Berner Fachhochschule
Ziel:
Erhöhung der Kostentransparenz durch detaillierte Analyse der
entscheidungsabhängigen Fixkosten
n
n
n
n
Produktfixkosten
mengenunabhängige Kosten, die bei Streichung des Produkts aus dem
Angebotsprogramm wegfallen
Produktgruppenfixkosten
Fixkosten, die bei Streichung einer Produktgruppe aus dem Programm wegfallen
Bereichsfixkosten
Fixkosten, die bei Schließung eines Unternehmensbereichs wegfallen
Unternehmensfixkosten
Kosten, die erst bei Schließung des ganzen Unternehmens wegfallen
Vorgehen:
Durch Split der Fixkosten will man die entsprechenden Fixkosten
“verursachungsgerecht“ einzelnen Schichten (Hierarchiestufen) zuordnen.
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 5
Beispiel: Einstufige vs. Mehrstufige
Fixkostendeckungsrechnung
Einstufig
Nettoerlöse
- variable Kosten
=Deckungsbeitrag
- fixe Kosten
=Betriebserfolg
Mehrstufig
=
=
=
=
D. Zitzmann
Nettoerlöse
variable Kosten
Deckungsbeitrag (I)
den Produkten
zurechenbare Fixkosten
Deckungsbeitrag (II)
den Produktgruppen
zurechenbare Fixkosten
Deckungsbeitrag (III)
nicht zurech. Fixkosten
Betriebserfolg
A1
3'900
3'000
900
A2
Total A
B
Σ
1'365 5'265 1'950 7'215
1'050 4'050 1'700 5'750
315
1'215 250 1'465
1'540
-75
Produktgruppe II
B
1'950
1'700
250
Σ
7'215
5'750
1'465
660
555
280
-30
940
525
378
177
102
-132
480
45
120
-75
Produktgruppe I
A1
A2
Total A
3'900
1'365
5'265
3'000
1'050
4'050
900
315
1'215
400
500
Berner Fachhochschule
260
55
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 6
Berner Fachhochschule
Einteilung der Fixkosten
zuordenbare Fixkosten
nicht zuordenbare Fixkosten
Produktfixkosten
Produktgruppenfixkosten
Unternehmungsfixkosten
Schichtung
der Fixkosten
Produktfixkosten
Produktgruppenfixkosten
Bereichsfixkosten
Unternehmungsfixkosten
Produktfixkosten
Fazit:
Die Einteilung / Schichtung des Fixkostenblocks (=Gemeinkosten)
ist abhängig von der
Betriebsgröße und /
oder dem gewünschten
Detaillierungsgrad der
Fixkostenanalysen.
Produktgruppenfixkosten
Kostenstellenfixkosten
Bereichsfixkosten
Unternehmungsfixkosten
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 7
Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung
unter Einteilung der Fixkostenblöcke
Berner Fachhochschule
Erläuterungen:
Nettoerlöse
- variable Kosten
= Deckungsbeitrag (I)
-
Produktfixkosten
in der Regel direkt dem Produkt zuzuordnen
in der Regel direkt dem Produkt zuzuordnen
Dem gesamten Produkt, unabhägig von der
Ausbringungsmenge des Produkts, zurechenbar; z.B.
Patent-, Werkzeug-, Werbekosten für dies Produkt,...
= Deckungsbeitrag (II)
-
Der gesamten Artikelgruppe, nicht aber einem Artikel
zurechenbar; z.B. Patentkosten, Fixkosten einer
Produktgruppenfixkosten Maschine, produktgruppenspezifische
Vertriebskosten,...
= Deckungsbeitrag (III)
1)
-
Kostenstellenfixkosten
Die Zurechenbarkeit kann auf Artikelgruppe oder dem
Total aller Artikel erfolgen; z.B. Produktionsleitung für
Artikelgruppe X ...
= Deckungsbeitrag (IV)
1)
-
Bereichsfixkosten
Die Zurechenbarkeit kann auf Artikelgruppen oder
dem Total aller Artikel erfolgen; z.B. Verkaufsleitung für
Artikelgruppe X ...
= Deckungsbeitrag (V)
-
Unternehmensfixkosten
Die Zurechenbarkeit kann nur auf dem Total aller Artikel
erfolgen; z.B. Geschäftsleitung, Buchhaltung,....
= Betriebserfolg
1) Abhängig
D. Zitzmann
von der Tiefe der Kostenstellenstruktur.
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 8
Berner Fachhochschule
Beispiel: Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung
Soll das Produkt A2 aus dem Produktprogramm gestrichen werden?
Ausgangslage:
Produkte
Kosten
Einzelmaterial
variable MGK
variable FGK
variable VwGK
zurechenbare
Fixkosten
nicht zurech.
geschlüsselte
Fixkosten
A1
1'200
240
960
600
A2
420
84
336
210
B
600
120
480
300
Σ
2'220
444
1'776
1'110
400
260
280
940
324
114
162
600
Erlöse
Bertriebserfolg
D. Zitzmann
=
=
=
A1
Nettoerlöse
3'900
variable Kosten
3'000
Deckungsbeitrag (I)
900
zurechenbare Fixkosten 400
Deckungsbeitrag (II)
500
nicht zurech. Fixkosten
Betriebserfolg
3'724
3'900
176
1'424
1'365
-59
1'942
1'950
8
7'090
7'215
125
A2
B
Σ
1'950 5'850
1'500 4'500
450 1'350
280 680
170 670
600
70
Ergebnis
alter Betriebserfolg:
BE ohne Artikel A2:
(Wertschlüssel:
in % vom Erlös)
Σ (Voll)kosten
Lösung:
+ 125
+ 70
Þ
Artikel A2 nicht streichen, da trotz
negativem BE der Artikel A2 noch einen
Teil der nicht zurechenbaren Fixkosten
(von + 55) deckt.
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 9
Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
- Beispiel ohne Schlüssel
Ausgangslage:
-
Produktgruppe I
Pro. A1 Pro. A2
Nettoerlöse
5'600 4'300
variable Fertigungskosten 1'700 1'600
variable Vertriebskosten 300
200
Werbefixkosten
150
200
Werkzeugkosten (fix)
300
200
Fix Kosten:
Produktgruppe II
Total A Pro. B
Σ
9'900 14'900 24'800
3'300 5'700 9'000
500
800 1'300
350
350
500
1'100 1'600
Maschine I zur Produktion Artikel A1 & A2:
Maschine II zur Produktion Artikel B:
Ko-stelle: FERT I (Maschine I)
Ko-stelle: FERT II (Maschine II)
Bereichsfixkosten
Unternehmensfixkosten
850
1'600
1'100
1'800
2'000
4'450
=
=
=
=
=
=
Nettoerlöse
variable Kosten
Deckungsbeitrag (I)
Erzeugnisartenfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Erzeugnisgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag (III)
Kostenstellenfixkosten
Deckungsbeitrag (IV)
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag (V)
Unternehmensfixkosten
Betriebserfolg
1)
D. Zitzmann
Produktgruppe II
Produktgruppe I
Pro. A1 Pro. A2 Total A
Pro. B
5'600
4'300
9'900
14'900
2'000
1'800
3'800
6'500
3'600
2'500
6'100
8'400
450
400
850
1'100
3'150
2'100
5'250
7'300
850
1'600
4'400
5'700
1'100
1'800
3'300
3'900
Produktgruppe I
Pro. A1 Pro. A2
Nettoerlöse
5'600
4'300
- variable Kosten
2'000
1'800
= Deckungsbeitrag (I)
3'600
2'500
- Produktfixkosten
450
400
= Deckungsbeitrag (II)
3'150
2'100
- Produktgruppenfixkosten
481
369
= Deckungsbeitrag (III)
2'669
1'731
- Kostenstellenfixkosten
622
478
= Deckungsbeitrag (IV)
2'047
1'253
- Bereichsfixkosten
452
347
= Deckungsbeitrag (V)
1'595
906
- Unternehmensfixkosten
1'005
772
= Betriebserfolg
591
135
mit Schlüssel 1)
Berner Fachhochschule
Produktgruppe II
Total A
Pro. B
9'900
14'900
3'800
6'500
6'100
8'400
850
1'100
5'250
7'300
850
1'600
4'400
5'700
1'100
1'800
3'300
3'900
798
1'202
2'502
2'698
1'776
2'674
725
25
Σ
24'800
10'300
14'500
1'950
12'550
2'450
10'100
2'900
7'200
2'000
5'200
4'450
750
Σ
24'800
10'300
14'500
1'950
12'550
2'450
10'100
2'900
7'200
2'000
5'200
4'450
750
Als Schlüssel wird der Nettoerlös herangezogen.
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 10
Beispiel (I):
Produkte-Erfolgsrechnung auf Basis
mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung
Bereich
Produktgruppe
Produkt
Umsatz
Rabatte und Skonti
=
=
-
=
=
-
Sondereinzelkosten des Vertriebes
Nettoumsatz
Materialeinzelkosten
Fertigungseinzelkosten
Deckungsbeitrag I
Produktfixe Kosten
Deckungsbeitrag II
(Farbrikateerfolg)
Produktgruppenfixkosten
Deckunsgbeitrag III
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag IV
Unternehmensfixkosten
=
Betriebsergebnis
=
D. Zitzmann
Bereich 1
Produktgruppe 1
Produkt 1
Produkt 2
336'000
292'500
-9'000
-7'500
-4'500
322'500
-76'500
-105'000
141'000
-52'500
-3'000
282'000
-88'500
-72'000
121'500
-60'000
Berner Fachhochschule
Bereich 2
Produktgruppe 2
Produkt 3
Produkt 4
210'000
120'000
-6'000
-1'500
-1'500
202'500
-36'000
-33'000
133'500
-25'500
150'000
120'000
-5'000
145'000
-40'000
-12'000
Summen
Produktgruppe 3
Produkt 5
Produkt 6
99'000
52'500
-1'500
-1'500
-1'500
117'000
-45'000
-22'500
49'500
-37'500
-1'500
96'000
-31'500
-18'000
46'500
-22'500
-1'500
49'500
-33'000
-15'000
1'500
-28'500
1'110'000
-27'000
-13'500
1'069'500
-310'500
-265'500
493'500
-226'500
-3'000
267'000
-11'000
184'000
-90'000
-28'000
239'000
-55'000
184'000
-90'000
94'000
94'000
94'000
-15'000
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 11
Beispiel: (II)
Kunden-Erfolgsrechnung auf Basis
mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung
Berner Fachhochschule
Kundenhauptgruppe Einzelhandel
Kundengruppe
Kunde
Bruttoumsatz
Umsatzminderungen
= Nettoumsatz
variable HKs
= Kunden DB I
produkt- und auftragsbezogene variable
Vertriebskosten
= Kunden DB II
indirekt kundenbezogene variable
Vertriebskosten z. B.:
- Vertriebs-Innendienst
- Kundendienst
- Kosten des Verkaufsbüros
= Kunden DB III
fixe Einzelkosten des Kunden z. B.
- Mustersendungen
- Ausstellungen
- Gratislieferungen
= Kunden DB IV
fixe Einzelkosten der Kundengruppe
= Kunden DB V
fixe Einzelkosten der Kundenhauptgruppe
= Kunden DB VI
D. Zitzmann
Warenhäuser
Fachgeschäfte
Total
Kunde 1
11'000
-275
10'725
-8'828
1'897
Kunde 2
12'000
-300
11'700
-9'630
2'070
Kunde 3
13'000
-325
12'675
-10'433
2'242
Summe
36'000
-900
35'100
-28'891
6'209
Kunde 1
21'000
-525
20'475
-15'278
5'197
Kunde 2
22'000
-550
21'450
-16'005
5'445
Kunde 3
23'000
-575
22'425
-16'733
5'692
Summe
66'000
-1'650
64'350
-48'016
16'334
102'000
-2'550
99'450
-76'907
22'543
-495
-630
-780
-1'905
-1'575
-1'815
-2'070
-5'460
-7'365
1'402
1'440
1'462
4'304
3'622
3'630
3'622
10'874
15'178
-83
-11
-52
1'256
-27
-20
-37
1'356
-53
-121
-8
1'280
-163
-152
-97
3'892
-106
-244
-64
3'208
-294
-207
-32
3'097
-31
-309
-9
3'273
-431
-760
-105
9'578
-594
-912
-202
13'470
-102
-25
-168
961
-33
-45
-120
1'158
-65
-270
-26
919
-200
-340
-314
3'038
-854
2'184
-449
-1'277
-399
1'083
-1'245
-1'083
-199
570
-131
-1'617
-56
1'469
-1'825
-3'977
-654
3'122
-1'793
1'329
-2'025
-4'317
-968
6'160
-2'647
3'513
-3'333
180
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 12
Berner Fachhochschule
Fallbeispiel
Die XY AG produziert und vertreibt 6 Produkte, die in drei Produktgruppen eingeteilt
werden können. Produktgruppe 1 und 2 wird für das Verkaufsgebiet ´Nord´, die
Produktgruppe 3 für die Region ´Süd´ hergestellt.
Die XY AG hat folgende Daten für den den Abrechnungsmonat August berechnet:
Unternehmensbereich
Produktgruppe
Produkt
Absatzmenge
Nettoumsatz pro Stück
variable Kosten pro Stück
Produktfixkosten
Produktgruppenfixkosten
Bereichsfixkosten
Unternehmensfixkosten
D. Zitzmann
NORD
SÜD
1
A
100
10
5
400
B
200
20
8
300
1 300
2
C
150
15
10
500
D
300
12
7
250
2 000
500
3
E
400
20
5
400
F
200
14
6
200
3 000
2 000
2'000
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 13
Berner Fachhochschule
Berechnung der Deckungsbeiträge
=
=
=
=
=
Unternehmensbereich
Produktgruppe
Produkt
Absatzmenge
Nettoumsatz pro Stück
variable Kosten pro Stück
Stückdeckungsbeitrag (I)
Deckungsbeitrag (I)
Produktfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Σ DB (II)
Produktgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag (III)
Σ DB (III)
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag (IV)
Σ DB (IV)
Unternehmensfixkosten
Betriebserfolg
D. Zitzmann
NORD
1
A
100
10
5
5
500
400
100
B
200
20
8
12
2'400
300
2'100
2 200
1 300
900
2
C
150
15
10
5
750
500
250
D
300
12
7
5
1'500
250
1'250
1 500
2 000
-500
400
500
-100
1'900
2'000
-100
SÜD
3
E
400
20
5
15
6'000
400
5'600
7
3
4
4
2
2
F
200
14
6
8
1'600
200
1'400
000
000
000
000
000
000
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 14
Entscheidungen auf Basis der Deckungsbeiträge
Berner Fachhochschule
Berechnen Sie bitte auf Basis der Augustdaten der XY AG die folgenden
drei Fälle und geben jeweils eine Handlungsempfehlung:
n
Fall 1: Es ist davon auszugehen, dass sich die Ausgangdaten
langfristig nicht ändern werden
n
Fall 2: Die Absatzmenge von Produkt D unterliegt saisonalen
Schwankungen und beträgt im Schnitt 500 Stück
n
Fall 3: Durch Zusammenfassung der Produktgruppen 1 und 2
lassen sich 800 Fr. Fixkosten einsparen
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 15
Berner Fachhochschule
Fall 1: Einstellung von Produktgruppe 2
=
=
=
=
=
Unternehmensbereich
Produktgruppe
Produkt
Absatzmenge
Nettoumsatz
variable Kosten
Stückdeckungsbeitrag (I)
Deckungsbeitrag (I)
Produktfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Σ DB (II)
Produktgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag (III)
Σ DB (III)
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag (IV)
Σ DB (IV)
Unternehmensfixkosten
Betriebserfolg
D. Zitzmann
NORD
1
A
2
B
C
D
SÜD
3
E
F
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 16
Fall 2: Langfristig erzielbarer Gewinn
bei Fortführung der Produktion von Produkt D
=
=
=
=
=
Unternehmensbereich
Produktgruppe
Produkt
Absatzmenge
Nettoumsatz
variable Kosten
Stückdeckungsbeitrag (I)
Deckungsbeitrag (I)
Produktfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Σ DB (II)
Produktgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag (III)
Σ DB (III)
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag (IV)
Σ DB (IV)
Unternehmensfixkosten
Betriebserfolg
D. Zitzmann
NORD
1
A
2
B
C
D
Berner Fachhochschule
SÜD
3
E
F
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 17
Fall 3: Zusammenfassung der
Produktgruppen 1 und 2
=
=
=
=
=
Unternehmensbereich
Produktgruppe
Produkt
Absatzmenge
Nettoumsatz
variable Kosten
Stückdeckungsbeitrag (I)
Deckungsbeitrag (I)
Produktfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Σ DB (II)
Produktgruppenfixkosten
Deckungsbeitrag (III)
Σ DB (III)
Bereichsfixkosten
Deckungsbeitrag (IV)
Σ DB (IV)
Unternehmensfixkosten
Betriebserfolg
D. Zitzmann
Berner Fachhochschule
NORD
1
A
2
B
C
D
SÜD
3
E
F
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 18
Zusammenfassende Beurteilung
n
Problem der Fixkostenremanenz
n
n
n
n
n
n
D. Zitzmann
Berner Fachhochschule
Fixkosten lassen sich in der Regel nicht sofort abbauen
Eine Streichung von Produktgruppen/Bereichen mit negativem DB kann also nur dann ökonomisch
sinnvoll sein, wenn sich die entsprechenden Fixkosten abbauen lassen.
Daten der mehrstufigen DB-Rechnung eignen sich nur für mittel- und langfristige
Produktionsprogrammentscheidungen.
Es können Investitionen für Anpassungen erforderlich sein; dann ist eine mehrperiodige (Investitions-)
Rechnung zur Entscheidungsunterstützung erforderlich.
Die Zuordnung der Fixkosten aus den fertigungsnahen Bereichen (Produkt-,
Produktgruppenfixkosten) bedingt in der Regel eine produktorientierte
Kostenstellenbildung; d.h.: einzelne Kostenstellen lassen sich direkt einem
Produkt / Produktgruppe zuordnen.
Wird diesem Sachverhalt nicht Rechnung getragen, werden die Fixkosten
wiederum über Schlüssel zugeordnet.
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung liefert auch keine eindeutige Definition
bezüglich der Trennung / Einteilung in fixe und variable Kostenbestandteile.
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 19
A 7.1: Stufenweise Fixkostendeckungsbeitrag
Berner Fachhochschule
Erstellen Sie eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung a) ohne und b) mit Schlüsselung.
Hierfür sind folgende Daten zu berücksichtigen:
a)
Auftragsfixkosten [in TCHF]:
Artikel:
A: 100; B: 200; C: 400; D 200
b)
Materialgemeinkosten [in TCHF]:
Die Materialgemeinkosten decken den Materialeinkauf und die Materiallagerung ab und
betragen gemäss Kostenstellenrechnung TCHF 600 (alles Fixkosten)
Die variablen Materialkosten der einzelnen Produkte sind:
Artikel A: 600, Artikel B: 800, Artikel C: 1‘200, Artikel D: 4‘000 (Total: 6‘600)
c)
Fertigungsgemeinkosten [in TCHF]:
Gemäss Kostenstellenrechnung weisen die Fertigungsstellen folgende Fixkosten aus:
Die Fertigungsstunden stammen aus der Betriebsbuchhaltung.
Fertigungsstelle 1
Fertigungsstelle 2
Fertigungsstelle 3
Fertigungsstelle 4 *
TCHF
400
1'000
800
800
A
6'000
Stunden
B
12'000
C
D
8'000
10'000
Bem erkung: * Schlüsselung nach totalen Fertigungsstunden
d)
D. Zitzmann
Vertriebsgemeinkosten [in TCHF]:
Marketingstelle für A:
200
Marketingstelle für B:
400
Marketingstelle für C/D:
600
Speditionsstelle für A/B/C/D: 800
e)
Verwaltungsgemeinkosten [in TCHF]
Rechnungswesen: 480
Personal:
200
Geschäftsleitung: 320
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 20
Berner Fachhochschule
Lösung A 7.1 (a)
ohne Schlüssel
=
=
=
=
=
=
Nettoerlöse
variable Kosten
Deckungsbeitrag (I)
Auftragsfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Fertigungsstelle 1
Fertigungsstelle 3
Marketing A
Marketing B
Deckungsbeitrag (III)
Fertigungsstelle 2
Deckungsbeitrag (IV)
Marketing C/D
Deckungsbeitrag (V)
Materialfixkosten
Fertigungsstelle 4
Spedition
Verwaltungsfixkosten
Betriebserfolg
D. Zitzmann
A
2'400
1'000
1'400
B
3'600
1'200
2'400
C
4'000
2'000
2'000
Gruppe
B/C
7'600
3'200
4'400
D
8'000
5'600
2'400
Gruppe
B/C/D
Σ
15'600 18'000
8'800
9'800
6'800
8'200
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 21
Lösung A 7.1 (b)
Schlüssellung der Gemeinkosten:
Materialgemeinkosten: var. Materialkosten;
Fertigungsgemeinkosten: Stunden ;
mit Schlüssel
=
=
=
=
Nettoerlöse
variable Kosten
Deckungsbeitrag (I)
Auftragsfixkosten
Deckungsbeitrag (II)
Materialstelle
Fertigungsstelle 1
Fertigungsstelle 2
Fertigungsstelle 3
Fertigungsstelle 4
Deckungsbeitrag (III)
Marketingstelle A
Marketingstelle B
Marketingstelle C/D
Spedition A/B/C/D
Rechnungswesen
Personal
Geschäftsleitung
Betriebserfolg
D. Zitzmann
A
2'400
1'000
1'400
Vertriebsgemeinkosten:
Verwaltungsgemeinkosten:
Gruppe
B/C
B
C
D
3'600
4'000
7'600
8'000
1'200
2'000
3'200
5'600
2'400
2'000
4'400
2'400
Berner Fachhochschule
Nettoerlöse
DB 1
Gruppe
B/C/D
Σ
15'600 18'000
8'800
9'800
6'800
8'200
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 22
A 7.2: Stufenweise Fixkostendeckung (I)
Berner Fachhochschule
Die Playgruppe AG vertreibt weltweit Gesellschaftsspiele und Spielzeuge und plant die Einführung einer
stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung für die Kostenträgerrechnung in folgenden Schritten:
1. Schritt: den Erzeugnissen werden die Erzeugnisfixkosten zugerechnet
2. Schritt: die Erzeugnisse werden zu Erzeugnisgruppen zusammengefasst und die
Erzeugnisgruppenfixkosten werden zugerechnet
3. Schritt: die Erzeugnisgruppen werden zu Bereichen zusammengefasst und die
Bereichsfixkosten werden zugerechnet
4. Schritt: die Unternehmensfixkosten werden zusammengefasst.
Die Betriebsbuchhaltung hat für die einzelnen Stufen die jeweiligen Fixkosten zugerechnet. Der folgenden
Grafik entnehmen Sie bitte die entsprechenden Stufen mit den zugerechneten Fixkosten (in T Fr.):
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 23
Berner Fachhochschule
A 7.2: Stufenweise Fixkostendeckung (II)
Führen Sie eine stufenweise Fixkostenrechnung für die Playgruppe AG mit Hilfe der folgenden
Lösungstabelle durch:
Erzeugnis
Umsatz
variable Kosten
DB
Erzeugnisfixkosten
DB I
Erzeugnisgruppen
DB I je Produktgruppe
Erzeugnisgruppenfixkosten
DB II
Bereiche
DB II je Bereich
Bereichsfixkosten
DB III
DB III der Unternehmung
Unternehmensfixkosten
Nettogewinn
1
31
21
Spiele
2
3
25
50
15
25
I
4
13
10
II
A
5
42
30
Spielzeuge
6
7
8
20
53
17
12
31
11
III
9
19
12
10
39
26
IV
B
Welche Programmentscheidungen würden sie treffen, um das Betriebsergebnis zu verbessern?
Welcher Nettogewinn resultiert aus den Massnahmen?
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 24
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- Zielsetzung I -
Berner Fachhochschule
Was ist die Break-Even-Analyse überhaupt?
Die Break-Even-Analyse ist ein einfaches Hilfsmittel (Modell) um einen schnellen Überblick
über das Zusammenwirken von
- Umsatz
- Kosten
- Gewinn / Verlust
(einzelner) Produkte bei alternativer Beschäftigungssituation (Auslastung) zu erhalten.
Auch wenn das Modell von vereinfachenden Annahmen (z.B. linearer [=proportionaler]
Kostenverlauf) ausgeht, ist es doch hinreichend genau und kann in der Praxis gerade
wegen seiner einfachen Verständlichkeit verwendet werden, um den grundlegenden
Zusammenhang zwischen Umsatz, variablen und fixen Kosten und dem Gewinn / Verlust
gegenüber dem Management aufzuzeigen.
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 25
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- Zielsetzung II-
Berner Fachhochschule
Welche Fragestellungen beantwortet die Break-Even-Analyse?
1. Ab welcher Absatz-/Produktionsmenge (Kapazitätsauslastung) sind die einzelnen
Produkte nicht mehr profitabel (Gewinn < 0)?
2. Wie verändert sich der Gewinn bei Absatzschwankungen?
3. Welcher Gewinn ist bei vollständiger Auslastung der Kapazitäten (100%) zu erwarten?
4. Welche Kapazitätsauslastung (Produktion) muss sichergestellt werden, um einen
vorgegebenen Gewinn zu realisieren?
5. Ab welcher Kapazitätsauslastung werden die Abschreibungen nicht mehr verdient?
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 26
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- Datenmaterial-
Berner Fachhochschule
Welche Basisinformationen müssen für die Durchführung der Break-EvenAnalyse bekannt sein?
1. Nettoverkaufspreis (p) nach Abzug von Bonus, Skonto,... pro Produkteinheit (Stück,
kg,...). Der Verkaufspreis wird als konstant angenommen.
2. Verkaufsmenge (x) pro Periode. Die Menge ist keine Konstante, sonder kann bis zur
Kapazitätsgrenze variiert werden.
3. Die Gesamtkosten der Periode aufgeteilt nach:
den variablen Kosten (kvar), die sich bei Veränderung des Produktionsvolumens
(relativ) kurzfristig anpassen lassen.
den fixen Kosten (Kfix), die sich bei Veränderung des Produktionsvolumens
nicht kurzfristig anpassen lassen.
Es wird (vereinfachend) unterstellt, dass sich die variablen Kosten proportional
(=lineare Kostenfunktion) verhalten. D.h: Verändert sich die Produktionsmenge um 1
Einheit, verändern sich die variablen Kosten immer um x-Kosten.
Es wird angenommen, dass keine sprungfixe Kosten existieren. D.h.: Es wird
unterstellt, dass bei z.B. steigender Produktion keine Investition in neue Maschinen
vorgenommen werden. (Investitionsrechnung als Kosten-Nutzen Nachweis)
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 27
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- 2 Analysevarianten-
Berner Fachhochschule
Es gilt:
Gewinn (G) = Umsatz (U) – Kosten (K)
G = p ∗ x − ( k var∗ x + Kfix )
Umsatz-GesamtkostenModell
D. Zitzmann
G = ( p − k var) ∗ x − Kfix
Deckungsbeitragsmodell
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 28
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- Umsatz-Gesamtkosten-Modell Kosten
Umsatz
Nutzschwelle
Break-Even-Point (xBEP)
Berner Fachhochschule
Umsatz U(x) = p . x
inn
w
e
G
Kosten K(x) = kvar* x + Kfix
var.Kosten Kvar(x) = kvar* x
lust
r
e
V
fixe Kosten Kfix
x = Menge
!
Umsatz = Kosten
Gewinn = Umsatz – Kosten = 0
G = p * x - (Kvar + Kfix) = p * x - kvar * x - Kfix = 0
mengenmäßige Gewinnschwelle: xBEP = Kfix / (p – kvar)
wertmäßige Gewinnschwelle:
D. Zitzmann
xBEP * p
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 29
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- Deckungsbeitragsmodell -
Kosten,
Deckungsbeitrag
Nutzschwelle
Break-Even-Point (BEP)
Berner Fachhochschule
DB-Linie: x * (p - kvar)
Gewinn
Erlös
Fixkostenlinie
Verlust
zu deckende
Fixkosten Kfix
x = Menge
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 30
Break-Even-Analyse (Gewinnschwellenanalyse)
- kritische Werte-
Berner Fachhochschule
Welche Menge muss verkauft werden, um Kostendeckung zu erreichen?
G = 0 Þ x ∗ (p − k
var
) = K fix Þ x =
K fix
p − k var
Welche Menge muss verkauft werden, um einen vorgegebenen Gewinn zu erreichen?
G = x ∗ (p − k
var
) − K fix Þ x =
G + K fix
p − k var
Welcher Break-Even-Preis muss erzielt werden, um einen vorgegebenen Gewinn zu erreichen?
G = x ∗ (p − k
var
) − K fix Þ p = k
var
+
G + K fix
x
Um welchen Prozentsatz (Sicherheitskoeffizient) darf die Kapazitätsauslastung höchstens
sinken, wenn ein Verlust vermieden werden soll?
S =
D. Zitzmann
x ist − x BEP
∗ 100
x ist
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 31
Berner Fachhochschule
Verbesserung der Ertragskraft
Kosten,
Umsatz
db
(3)
Kfix
(2)
(1) Mengen steigern
(2) Fixkosten senken
(3) Stückdeckungsbeitrag
erhöhen
(4) Desinvestition
x = Menge
(4)
D. Zitzmann
x
(1)
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 32
A 7.3: Break-Even-Analyse
Berner Fachhochschule
Die Firma Handels AG kann aus Japan die Exklusivvertretung für die Vertretung eines Kugelschreibers
übernehmen. Die variablen Stückkosten betragen 0,40 CHF. Die Mindestabnahme beträgt 300‘000 Stück.
a)
Wo liegt die Nutzschwelle bei einem Verkaufspreis von 0,70 CHF bei jährlichen Fixkosten 60‘000,CHF?
b)
Wie viel Stück müssen verkauft werden, wenn ein Gewinn von 40‘000 CHF erzielt werden soll?
c)
Welcher Verkaufspreis muss für die Erreichung der Nutzschwelle festgelegt werden, wenn der
Mindestabsatz von 300‘000 Stück erreicht werden soll?
d)
Um wie viel % muss der mengenmäßige Umsatz bei einer Preisreduktion von 20% gesteigert
werden, um die Nutzschwelle zu erreichen?
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 33
Berner Fachhochschule
Kosten- und Umsatzfunktionen
Bedingung
Punkte
1.
2.
3.
4.
5.
Gewinnmaximum
Gewinnschwelle
Gewinngrenze
Kapazitätsgrenze
Betriebsoptimum
Grenzkosten = Grenzumsatz
Umsatz = Kosten (Eintritt)
Umsatz = Kosten (Verlassen)
Höchstmenge
Stückkosten = Grenzkosten
(geringste Stückkosten)
6. Betriebsminimum
var. Stückkosten = Grenzkosten
(geringste variable Stückkosten)
7. Kurzfristige Preisuntergrenze
8. Langfristige Preisuntergrenze
Preis = var. Stückkosten
Preis = Stückkosten
Grenzumsatz = U´= δU : δx
Grenzkosten = K´= δK : δx
D. Zitzmann
var. Stückkosten = kvar = Kvar : x
Stückkosten = k = K : x
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 34
kritische Punkte
- grafischer Zusammenhang -
140'000
Kostenminimum
Gewinnmaximum
(Vollkosten = Grenzkosten)
(Grenzumsatz = Grenzkosten)
120'000
Kosten / Umsatz
Berner Fachhochschule
Nutzschwelle
(Kosten = Umsatz)
100'000
Vollkosten
80'000
Umsatz
60'000
Grenzkosten
40'000
Grenzumsatz
20'000
0
Menge
0
1'000
Menge
0
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
D. Zitzmann
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
Vollkosten Umsatz Grenzkosten Grenzumsatz
30'000
0
0
0
46'000 20'000
16'000
20'000
59'000 40'000
26'000
40'000
70'000 60'000
33'000
60'000
80'000 80'000
40'000
80'000
95'000 100'000
75'000
100'000
116'000 120'000
126'000
120'000
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 35
kritische Punkte
- grafischer Zusammenhang -
50.00
Kostenminimum
Gewinnmaximum
(Vollkosten = Grenzkosten)
(Grenzumsatz = Grenzkosten)
45.00
Kosten / Umsatz je LE
Berner Fachhochschule
Nutzschwelle
40.00
(Kosten = Umsatz)
35.00
Vollkosten
Umsatz
30.00
25.00
Grenzkosten
20.00
Grenzumsatz
15.00
10.00
5.00
0.00
Menge
0
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
6'000
Menge Vollkosten Umsatz Grenzkosten Grenzumsatz
0
1'000
46.00
20.00
16.00
20.00
2'000
29.50
20.00
13.00
20.00
3'000
23.33
20.00
11.00
20.00
4'000
20.00
20.00
10.00
20.00
5'000
19.00
20.00
15.00
20.00
6'000
19.33
20.00
21.00
20.00
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 36
Beispiel.: lineare Kostenfunktion & lineare
Umsatzfunktion
Menge x
in Stück
Umsatz
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Kosten
fixe
Kosten
variable
Kosten
Gewinn
Kosten
pro Stück
var. Kosten
pro Stück
Preis
pro Stück
Berner Fachhochschule
Gewinn
pro Stück
Grenzkosten Grenzumsatz
0
1000
1000
-1000
1000
1500
1000
500
-500
150
50
100
-50
2000
2000
1000
1000
0
100
50
100
0
3000
2500
1000
1500
500
83
50
100
17
4000
3000
1000
2000
1000
75
50
100
25
5000
3500
1000
2500
1500
70
50
100
30
Gewinnschwelle / BreakEven-Punkt
50
100
50
100
50
100
50
100
50
100
Kosten / Umsatz
Umsatz
4'000
Kapazitätsgrenze
= Gewinngrenze / Nutzengrenze
Gewinnmaximum
3'000
Kosten
2'000
1'000
Betriebsoptimum
Kein Betriebsminimum
K = 1.000 + 50 * X
U = 100 * X
D. Zitzmann
10
20
30
40
50
Menge
kurzfristige Preisuntergrenze = kvar = 50 CHF / Stück
langfristige Preisuntergrenze = je nach Ausbringung
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 37
Beispiel: lineare Kostenfunktion & parabelförmige
Umsatzfunktion
Menge x
in Stück
Umsatz
0
10
20
30
40
50
60
70
80
0
3600
6400
8400
9600
10000
9600
8400
6400
Kosten
4000
4800
5600
6400
7200
8000
8800
9600
10400
fixe
Kosten
variable
Kosten
4000
4000
4000
4000
4000
4000
4000
4000
4000
Gewinn
800
1600
2400
3200
4000
4800
5600
6400
-4000
-1200
800
2000
2400
2000
800
-1200
-4000
Gewinnschwelle = 15,5
Kosten
pro Stück
var. Kosten
pro Stück
480
280
213
180
160
147
137
130
80
80
80
80
80
80
80
80
Preis
pro Stück
360
320
280
240
200
160
120
80
Berner Fachhochschule
Gewinn
pro Stück
Grenzkosten
-120
40
66.7
60
40
13.3
-17.1
-50
Grenzumsatz
80
80
80
80
80
80
80
80
320
240
160
80
0
-80
-160
-240
Kosten / Umsatz
Gewinnmaximum
10'000
Kapazitätsgrenze
& Betriebsoptimum
8'000
K = 80 * x + 4000
6'000
U = 400 * x - 4 * x 2
Gewinngrenze = 64,5
4'000
2000
kurzfristige Preisuntergrenze = kvar = 80 CHF / Stück
langfristige Preisuntergrenze = je nach Ausbringung
10 20 30 40 50 60 70 80 90
D. Zitzmann
Menge
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 38
A 7.4: Break-Even / kritische Punkte
Berner Fachhochschule
Für den Fall einer “nicht-linearen Erlösfunktion und linearen Kostenfunktion“ seien folge Werte gegeben:
Menge
Kosten
Erlös
0
10
20
30
40
50
60
70
80
4'000 4'800 5'600 6'400 7'200 8'000 8'800 9'600 10'400
0 3'600 6'400 8'400 9'600 10'000 9'600 8'400 6'400
80 = Kapazitätsgrenze
a)
Bestimmen Sie zeichnerisch die Gewinnschwelle, Gewinngrenze und das Gewinnmaximum.
b)
Bestimmen Sie rechnerisch die Gewinnschwelle, Gewinngrenze und das Gewinnmaximum.
K = 4‘000 + 80 x; U= 400 x – 4 x2
Wo liegt das Betriebsoptimum und das Betriebsminimum?
Wie hoch sind kurz- und langfristige Preisuntergrenze bei 60 Stück?
c)
d)
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 39
Berner Fachhochschule
A 7.5: Break – Even / kritische Punkte
Der Produktmanager einer Firma ermittelt für sein zu betreuendes Produkt folgende Daten:
Kfix
Kvar
p
= 300‘000
= 80 + 0,05 x
= 1000 – 0,5 x
a)
Welcher Preis und welche Absatzmenge ergeben das Gewinnmaximum?
b)
Der tatsächliche Absatz betrug 400 Stück. Welcher Gewinn / Verlust ergibt sich dadurch?
c)
Wie hoch ist der Deckungsbeitrag pro Stück? (bei 400 Stück)
d)
Wie hoch war der Stückgewinn / -verlust auf Vollkostenbasis? (bei 400 Stück)
D. Zitzmann
(fixe Kosten)
(variable Kosten pro Stück)
(Preis pro Stück bei Absatzmenge x)
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 40
Beispiel: lineare Umsatzfunktion & S-förmige
Kostenfunktion
Menge X
in Stück
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Umsatz
0
1100
2200
3300
4400
5500
6600
7700
8800
9900
11000
Kosten
fixe Kosten
1000
1910
2680
3370
4040
4750
5560
6530
7720
9190
11000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
var. Kosten
0
910
1680
2370
3040
3750
4560
5530
6720
8190
10000
Gewinn
-1000
-810
-480
-70
360
750
1040
1170
1080
710
0
Gewinnschwelle = 31,6
191
134
112
101
95.0
92.7
93.3
96.5
102
110
10'000
Betriebsoptimum = 62,7
8'000
Gewinnmaximum = 71,3
6'000
Kapazitätsgrenze = 100
kurzfr. PuG = kvar je nach Ausbringungsmenge x
langfr. PuG = k je nach Ausbringungsmenge x
variable
Stückkosten
100
91
84
79
76
75
76
79
84
91
100
Kosten / Umsatz
Betriebsminimum = 50
Gewinngrenze = 100
D. Zitzmann
Stückkosten
Stückpreis
Berner Fachhochschule
Stückgewinn
110
110
110
110
110
110
110
110
110
110
-81
-24
-2
9
15
17.3
16.7
13.5
7.9
0
Grenzkosten
100
83
72
67
68
75
88
107
132
163
200
Grenzumsatz
110
110
110
110
110
110
110
110
110
110
K = 1000 + 100 * x - x 2 + 0,01 * x 3
U = 110 * x
4'000
K' = 100 - 2 * x + 0,03 * x 2
2000
10 20 30 40 50 60 70 80 90
Menge
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 41
A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even /
kritische Punkte (I) *
Berner Fachhochschule
* Aufgabe aus Treuhänderprüfung
1988
Die Spielwaren AG stellt verschiedene Kinderspielsachen her; z.B. Swiss Chalets und Holzbausteine.
Als Berater des Geschäftsführers sind Sie vor folgende Probleme gestellt:
a)
Der Absatz von “Swiss Chalets klein“ ist rückläufig. Folgende Zahlen werden von der Buchhaltung
geliefert:
Kapzitätsauslastung
[in CHF]
Materialkosten
Fertigungskosten
Verwaltung/Vertrieb
hergestellt und
verkaufte Stückzahl
Verkaufspreis
50%
90'000
85'000
40'000
75%
135'000
110'000
45'000
100%
180'000
135'000
50'000
10'000
20
15'000
20
20'000
20
Der Geschäftsführer möchte nun folgende Fragen beantwortet haben:
•
•
•
•
•
D. Zitzmann
Wie gross ist der Gewinn bzw. Verlust für die verschiedenen Kapazitätsauslastungen?
Interpretieren Sie das Ergebnis der unterschiedlichen Auslastungen?
Wie gross ist der Deckungsbeitrag eines “Swiss Chalets klein“?
Wie gross sind die fixen Kosten für die Produktion der “Swiss Chalets klein“?
Wo liegt die mengenmässige bzw. wertmässige Nutzschwelle der “Swiss Chalets klein“?
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 42
A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even /
kritische Punkte (II) *
Berner Fachhochschule
* Aufgabe aus Treuhänderprüfung
1988
b) Die Kapazität der Abteilung “Swiss Chalets gross“ ist sehr gut ausgelastet. Es sind folgende Zahlen
bekannt:
- Produktion und Verkauf:
15‘000 Stück
- Verkaufspreis :
60,- CHF / Stück
- Reingewinnspanne:
40% vom Verkaufspreis
- Kosten:
Materialkosten
50%
Fertigungskosten (fix) 40%
Verwaltung/Vertrieb
10%
Die Materialkosten erhöhen sich um einen Teuerungsfaktor von 20% und die Verwaltungs- und
Vertriebskosten um einen Faktor von 10%.
Für die folgende Berechnungen können Sie davon ausgehen, dass sich die Material– sowie
Verwaltungs- und Vertriebskosten proportional zur Produktion verändern. Alle produzierten “Swiss
Chalets gross“ werden verkauft (keine Lagerproduktion).
Folgende Fragen sind zu beantworten:
Wie gross müsste der Verkaufspreis pro “Swiss Chalets gross“ sein, wenn mit der gleichen
Gewinnspanne (40% vom Verkaufspreis) gerechnet wird?
Wie viele “Swiss Chalets gross“ müssen verkauft werden, wenn der Preis weiterhin 60,- CHF
betragen soll, der absolute Gewinn aber gleich bleiben muss?
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 43
A7.6: Deckungsbeitrag / Break-Even /
kritische Punkte (III) *
Berner Fachhochschule
* Aufgabe aus Treuhänderprüfung
1988
c) Ein Marketingexperte in den USA hat von dem Spielzeug “Holzbaustein“ gehört und stellt durch eine
Marktumfrage fest, dass das Spielzeug sehr gefragt ist. Allerdings ist der Einstandspreis von 90,- CHF
für den amerikanischen Markt zu hoch. Bei einer Reduktion des Einstandspreises um 2,- CHF wäre er
jeweils bereit, 1‘000 Spielzeuge mehr abzunehmen.
Der Marketingexperte wünscht von der Spielwaren AG eine Offerte. Er teilt mit, dass er die nächsten 5
Jahre jede beliebige Anzahl Spielzeuge abnimmt, wenn die Spielwaren AG auf seine Preisbedingung
eingeht.
Für die Spielwaren AG hat der Auftrag die Konsequenz, dass ein Hochleistungsautomat für die
Produktion beschafft werden muss. Die Investition beträgt 300‘000,- plus 100‘000,- CHF für bauliche
Veränderungen. Die Nutzungsdauer wird auf 5 Jahre festgelegt. Für zusätzliches Personal wird mit
Personalkosten in Höhe von 150‘000,- CHF, für zusätzliches Fremdkapital wird mit Fremdkapitalkosten in Höhe von 40‘000,- CHF.
-
Aus der Kalkulation sind die folgenden weiteren Zahlen bekannt:
variables Einzelmaterial
22,- CHF
variable Fertigungskosten
7,- CHF
variable Vertriebskosten
11,- CHF
variable Selbstkosten
40,- CHF
Wie lautet die Nachfragefunktion von John Miller?
Wie viele Stück und zu welchem Preis sollen pro Jahr angeboten werden, damit das
Gewinnmaximum erreicht wird?
Es sollen 13‘000 Stück pro Jahr geliefert werden. Wie hoch ist der maximale Angebotspreis dieser
13‘000 Stück unter Berücksichtigung der Nachfragefunktion?
Wie hoch sind bei 13‘000 Stück der Gesamterlös, die Gesamtkosten und der Gesamtgewinn?
D. Zitzmann
-Teilkosten (Kap.7)- Seite: 44
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