Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Handouts und Arbeitsblätter für den eigenen Gebrauch Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Formulierung verzichtet und alternierend die männliche und weibliche Form verwendet. Das andere Geschlecht ist dabei immer mitgemeint. Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Aufbau der Folien 1. Abschnitt: Psychoedukation (Seite 3–47) 2. Abschnitt: Struktur und Strategien der Dialektisch-Behavioralen Therapie (Seite 48–98) 3. Abschnitt: Das Skills-Training (Seite 99–232) © Springer-Verlag / Wien 2012 2 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Psychoedukation Hintergrundwissen für Patienten • Ziele • Grundlagen und Informationen zur Borderline-Störung • Diagnostik • Hintergründe und Faktoren: Teufelskreis • Ursachen • typische Problembereiche Hintergrundwissen für Therapeuten • Bindung und Bindungsstörung • Dysfunktionale Schemata Zurück zum Inhalt © Springer-Verlag / Wien 2012 3 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Erhöhen Verringern Erreichen emotionales Erleben aller Gefühle unkontrollierte emotionale Reaktivität Blockierung von Trauer Fähigkeit zur Emotionsregulation Selbstvalidierung Invalidierung Achtsamkeit Frustrationstoleranz dysfunktionales Verhalten realistische Einschätzung der Realität aktive Problemlösung „Passive Aktivität“ HandlungsKompetenz © Springer-Verlag / Wien 2012 !! 4 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DSM-IV-Kriterien BLS Um die Diagnose einer Borderline-Störung stellen zu können, müssen mindestens fünf der folgenden neun Kriterien als überdauernde Verhaltensweisen vorhanden sein ......... © Springer-Verlag / Wien 2012 5 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Verzweifeltes Bemühen, ein tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden Ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, das sich durch einen Wechsel zwischen extremer Idealisierung und Abwertung auszeichnet Identitätsstörung: eine ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung lmpulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen Wiederholte suizidale Handlungen, Suiziddrohungen oder -andeutungen oder selbstverletzendes Verhalten Affektive Instabilität, die durch eine ausgeprägte Orientierung an der aktuellen Stimmung gekennzeichnet ist Chronisches Gefühl der Leere Unangemessene, starke Wut oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren Vorübergehende, stressabhängige paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome © Springer-Verlag / Wien 2012 6 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ICD-10 (Internationale Klassifikation psychischer Störungen Mindestens zwei der folgenden Kriterien müssen für die Diagnose "Borderline-Typus" vorliegen: 1. Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und „inneren Präferenzen“ (einschließlich sexueller) 2. Neigung, sich in intensive, aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen 3. Übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden 4. Wiederholte Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung 5. Anhaltende Gefühle von Leere © Springer-Verlag / Wien 2012 7 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DSM-IV-Kriterien PTSD Die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) kann laut DSM-IV nach folgendem Kriterienkatalog gestellt werden ............... © Springer-Verlag / Wien 2012 8 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ...PTSD...(A/B/C/D/E/F) A. Die Person wurde mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert: (1) Die Person erlebte, beobachtete oder war mit einem oder mehreren Ereignissen konfrontiert, die tatsächlichen oder drohenden Tod oder ernsthafte Verletzung oder eine Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhalteten (2) Die Reaktion der Person umfasste intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen © Springer-Verlag / Wien 2012 9 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung .. 3. Auflage ...PTSD... B. Das traumatische Ereignis wird auf mindestens eine der folgenden Weisen wieder erlebt: (1) Wiederkehrende und eindringliche belastende Erinnerungen an das Ereignis, die Bilder, Gedanken oder Wahrnehmungen umfassen können (2) Wiederkehrende, belastende Träume von dem Ereignis (3) Handeln oder Fühlen, als ob das traumatische Ereignis wiederkehre (... das Gefühl, das Ereignis wieder zu erleben, ... Illusionen, Halluzinationen und dissoziative Flashback-Episoden, auch solcher, die beim Aufwachen oder bei Intoxikationen auftreten) (4) Intensive psychische Belastung bei der Konfrontation mit internalen oder externalen Hinweisreizen, die einen Aspekt des traumatischen Ereignisses symbolisieren oder an Aspekte desselben erinnern (5) Körperliche Reaktionen bei der Konfrontation mit internalen oder externalen Hinweisreizen, die einen Aspekt des traumatischen Ereignisses symbolisieren oder an Aspekte desselben erinnern © Springer-Verlag / Wien 2012 10 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ...PTSD... C. Anhaltende Vermeidung von Reizen, die mit dem Trauma verbunden sind, oder eine Abflachung der allgemeinen Reagibilität (vor dem Trauma nicht vorhanden) Mindestens drei der folgenden Symptome müssen erfüllt sein: (1) Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen (2) Bewusstes Vermeiden von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen (3) Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern (4) Deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten (5) Gefühl der Losgelöstheit und Fremdheit von anderen (6) Eingeschränkte Bandbreite des Affektes (7) Gefühl einer eingeschränkten Zukunft © Springer-Verlag / Wien 2012 11 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ...PTSD... D. Anhaltende Symptome erhöhten Arousals (vor dem Trauma nicht vorhanden). Mindestens zwei der folgenden Symptome müssen erfüllt sein: (1) (2) (3) (4) (5) Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen Reizbarkeit oder Wutausbrüche Konzentrationsschwierigkeiten Übermäßige Wachsamkeit (Hypervigilanz) Übertriebene Schreckreaktionen © Springer-Verlag / Wien 2012 12 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ...PTSD... E. Das Störungsbild (Symptome unter Kriterium B, C und D) dauert länger als 1 Monat F. Das Störungsbild verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen Akut: Dauer der Symptome weniger als 3 Monate Chronisch: Dauer der Symptome mehr als 3 Monate Verzögert: Beginn der Symptome mindestens 6 Monate nach dem Trauma © Springer-Verlag / Wien 2012 13 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Psychopathologie der BLS Das neurobehaviorale Entstehungsmodell • • • • Vulnerabilitätsfaktoren Störung der subkortikalen Zentren Inkonsistente Schemata Dysfunktionale Handlungsebene © Springer-Verlag / Wien 2012 14 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Konstitutionell-neurobiologische Ebene • Angeborene genetische Faktoren • Genetische Disposition für Reaktionsverhalten auf Umweltreize • Angeborene oder früh erworbene cerebrale Dysfunktionen © Springer-Verlag / Wien 2012 15 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Biosoziale Theorie Störung auf der neurobiologischen Ebene und Invalidierendes Umfeld Störung der Affektregulation Erlerntes dysfunktionales Verhalten zur Spannungsregulation Intrapsychische und interaktionelle chronifizierte Störungen © Springer-Verlag / Wien 2012 16 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Borderline: • eine Emotionsregulations-Störung • eine Bindungs-(Beziehungs-)Störung • eine Interaktions-Störung • eine Störung der Identität • eine kognitive Störung • eine Störung auf der Verhaltensebene © Springer-Verlag / Wien 2012 17 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Teufelskreis Emotionsregulationsstörung Bindungsstörung Dysfunktionale Denk‐ und Verhaltensmuster Biologische Vulnerabilität Beziehungs‐ und Interaktionsstörung © Springer-Verlag / Wien 2012 18 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage BLS-Patienten haben ein verändertes Lernverhalten • im kognitiven Bereich • im emotionalen Bereich • im sozialen Bereich © Springer-Verlag / Wien 2012 19 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Störung der Emotionsregulation Innere und äußere emotionsauslösende Ereignisse, die von den meisten Menschen ohne bedeutende Beeinträchtigung ihres Erlebens wahrgenommen werden, können bei Personen mit BPS zu schweren Krisen mit intensiver Wut, Angst, Scham, Depression und Verzweiflung führen (Linehan, 1996). © Springer-Verlag / Wien 2012 20 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Störung der Emotionsregulation kaum Copingstrategien, um mit intensiven Affekten umzugehen bzw. dysfunktionale Verhaltensmuster zur Selbsthilfe hohes Erregungsniveau Au Em slös oti ung on en von langsames Abklingen extrem niedrige Reizschwelle erhöhte emotionale Verletzlichkeit © Springer-Verlag / Wien 2012 21 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Emotionsforschung/Regelkreis © Springer-Verlag / Wien 2012 22 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Interaktionen sind affektiv organisiert! © Springer-Verlag / Wien 2012 23 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Störung auf der Verhaltensebene Erlerntes dysfunktionales Verhalten zur Spannungsregulation oder Durchbrechung dissoziativer Phänomene – dysfunktionales Verhalten zur Selbsthilfe! © Springer-Verlag / Wien 2012 24 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Bindungstheorie – Frühe Bindungserfahrung • Invalidierende Umgebung • Borderline-Dialog (Interaktionen finden auf intensivem Affektniveau statt) • High-tension-states (Gefühl von Lebendigkeit nur durch Erfahrungen auf extrem hohem Erregungsniveau) © Springer-Verlag / Wien 2012 25 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Bindungsstörung – Das Dilemma des Kindes • Bindungs- und Verteidigungssystem werden gleichzeitig aktiviert. • Das Kind hat Angst vor der selben Person, an die es sich binden muss. © Springer-Verlag / Wien 2012 26 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Bindungsforschung • Fehlen der Elternfigur bei der affektiven Kommunikation mit dem Kind • Desorientiertheit im Verhalten der Bezugsperson • unfeinfühlige, übergriffige (intrusive) mütterliche Verhaltensweisen © Springer-Verlag / Wien 2012 27 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage John Bowlby Aufgeschreckte Säuglinge, Kinder und sogar Erwachsene neigen dazu, Kontakt zu schützenden Menschen aufzunehmen. © Springer-Verlag / Wien 2012 28 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage sichere Bindung © Springer-Verlag / Wien 2012 29 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage unsicher-vermeidende Bindung © Springer-Verlag / Wien 2012 30 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage unsicher-ambivalente Bindung © Springer-Verlag / Wien 2012 31 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage desorganisierte/desorientierte Bindung © Springer-Verlag / Wien 2012 32 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Schemata und Bedürfnisse in der Kindheitsentwicklung • frühe maladaptive Schemata entwickeln sich, wenn spezifische, zentrale Bedürfnisse nicht erfüllt werden können • entstehen in der Kindheit und Jugend durch Lernprozesse, Erfahrungen und Identifikationen • geben Struktur für das Leben • haben Auswirkung auf Partnerwahl und Beziehungsgestaltung • haben den Charakter einer Weltanschauung © Springer-Verlag / Wien 2012 33 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Inkompatible Schemata © Springer-Verlag / Wien 2012 34 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verhaltensmuster bei BLS • • • • • • Emotionale Vulnerabilität Missachtung der eigene Wahrnehmung Unvermeidliche Krisen Blockierung von Trauer Aktive Passivität Pseudokompetenz © Springer-Verlag / Wien 2012 35 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage PTSD Bio-psycho-soziales Erklärungsmodell Einflussfaktoren: • • • • • • Art des Traumas genetische Disposition psychische Vorerkrankungen Persönlichkeitsmerkmale individuelle neurobiologische Stressverarbeitung Copingstrategien © Springer-Verlag / Wien 2012 36 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Traumata • Trennung/Vernachlässigung • Verbaler/emotionaler Missbrauch • Physischer/sexueller Missbrauch © Springer-Verlag / Wien 2012 37 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was macht einen Stressor zum Trauma? TRAUMA • Ereignisse außerhalb der normalen Lebenserfahrungsituatives Ereignis • Hilflosigkeit, Entsetzen • Vulnerabilität (genetische und biologische Faktoren) • unzureichende Copingstrategien • Ausmaß und Dauer der Belastung ... © Springer-Verlag / Wien 2012 38 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Traumatisierung TRAUMA Schwelle abhängig vom Ausmaß der COPINGSTRATEGIEN daily hassels © Springer-Verlag / Wien 2012 39 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Posttraumatische Risikofaktoren • • • • • • frühe Traumatisierung in der Kindheit Das Risiko ist für Kinder und Jugendliche am höchsten, dann nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, in höherem Alter allerdings wieder zu Trauma-Schwere korreliert direkt mit dem Ausmaß der Folgen, dabei spielen die Bewertungen des Ereignisses eine wichtige Rolle, da diese den Grad der Vermeidung mitbestimmen und negative Bewertungen die Belastung deutlich erhöhen Initiale Reaktionen nehmen direkten Einfluss auf die weitere Entwicklung. Und sind die wichtigste Prädiktoren: – Peritraumatische Dissoziation – völlige Hilflosigkeit und Selbstaufgabe bei mangelndem Spielraum – fehlende Autonomie geringe Intelligenz und Bildung weibliches Geschlecht © Springer-Verlag / Wien 2012 40 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Faktoren, die die Symptomatik aufrecht erhalten • • • • • • Belastende Lebensumstände nach dem Trauma (Beziehungen, Arbeitsplatz, Erkrankungen, finanzielle Not) Exzessives Grübeln – Grübeln führt zu dysfunktionalen Interpretationen, verhindert die Veränderung das Trauma-Gedächtnisses, da ein Durcharbeiten des Traumas nicht möglich ist und löst intrusive Gedanken und Emotionen aus Gedankenunterdrückung macht das Auftreten von Intrusionen wahrscheinlicher und weist auf die Entwicklung einer chronischen PTSD hin Emotionale Betäubung, Alkohol- und Drogenabusus, Selbstverletzung und Dissoziation vor allem bei komorbider Borderline-Störung Umlenkung von Emotionen, zum Beispiel Angst -> Wut, exzessiver Ärger Selektive Aufmerksamkeit, Bedrohungsgefühl, Reizvermeidung erzeugt ein chronisch hohes Angstniveau © Springer-Verlag / Wien 2012 41 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Heilungsfördernde Faktoren • Selbstheilungskräfte, Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) • Kohärenzsinn • Interpersonelle Fähigkeiten und soziale Unterstützung © Springer-Verlag / Wien 2012 42 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Posttraumatische Prozesse • • • • • • Neurobiologische Veränderungen Gedächtnis-Veränderungen Psycho-soziale Folgen Interpersonelle Folgen Posttraumatische Reifung (Posttraumatic Growth) Die Annahme, dass ein Trauma im Nachhinein zu einem Reifungsprozess geführt hat, wird von vielen Betroffenen, die geheilt wurden, geteilt. Es wird von vertiefter wertschätzender Einstellung zu anderen Menschen, zum eigenen Leben und Möglichkeiten und zu persönlichen Fähigkeiten berichtet. Auch spirituelle und religiöse Erfahrungen, Sinnfindung und Lebensweisheit werden genannt. © Springer-Verlag / Wien 2012 43 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dissoziation Dissoziative Phänomene führen zur Auflösung der Integration von Wahrnehmung und Erinnerung, Gefühlen und Bewusstsein sowie fallweise zu Ausfällen der Motorik und Sensorik. Dissoziation wird während der Traumatisierung als Schutz eingesetzt und verselbständigt sich im späteren Leben im Sinne von Dysfunktionalität. © Springer-Verlag / Wien 2012 44 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dissoziation und Somatisierung als Trauma-Folge • Dissoziation kann als akuter Coping-Mechanismus angesehen werden, ein Bewältigungsversuch traumatischer emotionaler Erlebnisse mit Versagen der Integration der Affekte. • Somatisierung entsteht durch die das Trauma begleitende somatische Aktivierung der Vorgänge, die in der Dissoziation verloren gingen. © Springer-Verlag / Wien 2012 45 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Chronischer Schmerz Chronischer Schmerz setzt sich aus dem gegenwärtigen Schmerzempfinden, der Schmerzerinnerung und der Erwartung zukünftiger Schmerzen zusammen. © Springer-Verlag / Wien 2012 46 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Schmerz/Teufelskreis Auslöser Physiologische Reaktion Erregung, Schonhaltung, Muskelanspannung ... Wahrnehmung SCHMERZ Emotionale Reaktion Kognition/Bewertung Angst, Wut, Hilflosigkeit ... Bedrohung, Gefahr, Kontrollverlust © Springer-Verlag / Wien 2012 47 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Struktur und Strategien der Dialektisch-Behavioralen Therapie • Grundannahmen • Grundbegriffe und verhaltenstherapeutisches Grundwissen • Struktur und Behandlungsziele • Methodik und Behandlungstrategien Zurück zum Inhalt © Springer-Verlag / Wien 2012 48 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan • Einzeltherapie • Telefonkontakte • Skills-Training • Supervisionsgruppe • Pharmakotherapie • Stationäre Behandlung • Sozialtherapeutische Interventionen © Springer-Verlag / Wien 2012 49 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DBT-Grundannahmen (gegen Vorurteile und Stigmatisierung) Nach M. M. Linehan 1. BL-Patienten geben sich wirklich Mühe 2. BL-Patienten wollen sich ändern 3. BL-Patienten haben im Allgemeinen ihre Probleme nicht selbst herbeigeführt, müssen sie aber selbst lösen 4. BL-Patienten müssen sich stärker anstrengen, härter arbeiten und höher motiviert sein als andere. Das ist ungerecht! © Springer-Verlag / Wien 2012 50 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage 5. Das Leben suizidaler BL-Patienten ist so, wie es ist, nicht auszuhalten und unerträglich 6. BL-Patienten müssen im Allgemeinen in allen Lebensbereichen neues Verhalten lernen 7. BL-Patienten können in der DBT nicht versagen 8. Therapeuten, die mit BL-Patienten arbeiten, brauchen Unterstützung © Springer-Verlag / Wien 2012 51 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Veränderung Akzeptanz Problemlöse-Strategien (SKILLS) Validierungs-Strategien Veränderung im Rahmen von Akzeptanz der aktuellen Realität © Springer-Verlag / Wien 2012 52 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Intuition © Springer-Verlag / Wien 2012 53 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Balance © Springer-Verlag / Wien 2012 54 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Grundlagen der Verhaltenstherapie • Klassisch konditioniertes Verhalten Erlerntes Verhalten, das unter Kontrolle eines Stimulus steht • Operant konditioniertes Verhalten Erlerntes Verhalten, das unter Kontrolle der Konsequenzen steht © Springer-Verlag / Wien 2012 55 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Kontingenzmanagement Verstärker = Konsequenz, die eine zukünftige Zunahme der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöht • Positive Verstärkung C + Zunahme der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Darbietung einer positiven Konsequenz • Negative Verstärkung CZunahme der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Entfernung einer negativen Konsequenz • Bestrafung CAbnahme der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Darbietung einer negativen Konsequenz • Löschung (Extinction) C+ Abnahme der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Entfernung einer positiven Konsequenz © Springer-Verlag / Wien 2012 56 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verhaltensanalyse 1. Problemverhalten Genau beschreiben (Was genau ist passiert? Wer war involviert ...?) 2. Vorausgehende Bedingungen (Ereignisse, Körperempfindungen, Wann begann es? Ausschlaggebendes Ereignis?) 3. Anfälligkeitsfaktoren (Was macht vulnerabel ...?) 4. 5. 6. 7. Konsequenzen Lösungsanalyse Präventionsstrategien Wiedergutmachung © Springer-Verlag / Wien 2012 57 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verhaltensanalyse Vorausgehende Bedingungen Auslöser Situation Was geschah knapp vorher? Was genau geschah? Dysfunktionale Schemata Bewertungen Reaktion auf die Situation Konsequenzen auf die Reaktion Was genau haben Sie gemacht? kurzfristig: positiv: negativ: Gedanken: Gedanken: Wann war der POINT OF NO RETURN? Gefühle: Gefühle: langfristig: positiv: Körperempfindungen Körperempfindungen negativ: © Springer-Verlag / Wien 2012 58 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Kettenanalyse Was geschah knapp davor? Point of no return © Springer-Verlag / Wien 2012 59 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Positive Verhaltensanalyse Skills Gedanke an Selbstschädigung Wie gelang es, die Durchführung zu verhindern? Was genau haben Sie getan? © Springer-Verlag / Wien 2012 Geben Sie den verwendeten Skills einen Namen 60 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 61 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DBT-Behandlungsziele A. Vorbereitungsphase B. Behandlungsziel: Selbstkontrolle C. Behandlungsziel: Verringern des emotionalen Leides © Springer-Verlag / Wien 2012 62 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Vorbereitungsphase • Aufklärung über die Behandlung • Zustimmung zu den Behandlungszielen (z. B. Behandlungsvertrag) © Springer-Verlag / Wien 2012 63 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Rahmenbedingungen für das Skills-Training (verkürztes Beispiel) Das Skills-Training ist eine ... Monate dauernde, ... wöchentlich stattfindende Lerngruppe. Die Teilnahme an dieser Gruppe erfordert von Ihnen: 1. Anwesenheit: Wenn jemand ............ hintereinander fehlt, kann er an dieser Gruppe nicht weiter teilnehmen 2. Die Teilnahme an der Gruppe unter Einfluss von Alkohol und Drogen ist nicht erlaubt (Time-out für diese Sitzung) 3. Pünktlichkeit 4. Hausaufgaben 5. Paare können nicht gemeinsam an derselben Gruppe teilnehmen 6. Alle Teilnehmerinnen unterliegen der Schweigepflicht 7. Teilnehmerinnen sollen während der laufenden Gruppe keinen privaten Kontakt pflegen 8. Sollte einer Teilnehmerin die Gefährdung oder Suizidabsicht einer anderen bekannt sein, ist diese verpflichtet, dies umgehend der Trainerin zu melden 9. Sie verpflichten sich, während der Dauer des Trainingsprogrammes keinen Suizidversuch zu unternehmen, sondern Hilfe zu suchen und anzunehmen Unterschrift/Patientin: Unterschrift/Therapeutin: © Springer-Verlag / Wien 2012 64 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Behandlungsvereinbarung (Bsp.) Ich, .........................., will an der Reduzierung von suizidalem und selbstverletzendem Verhalten, therapiegefährdendem Verhalten sowie Verhalten, das die Lebensqualität beeinträchtigt, arbeiten. Ich werde während der vereinbarten Zeit keinen Suizidversuch machen. Mein Therapeut verpflichtet sich, mit mir gemeinsam an den vereinbarten Zielen zu arbeiten. Die Vereinbarung gilt bis .............. Unterschrift: Patient: Therapeut: © Springer-Verlag / Wien 2012 65 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Nonsuizid-Klausel Ich, ....................., verpflichte mich, für den Fall, dass Selbstverletzungs- und Selbstmordgedanken auftreten oder ich den Drang verspüre, mich zu verletzen oder zu töten, dies nicht weiter zu verfolgen und nicht in die Tat umzusetzen. In solchen oder ähnlichen Krisensituationen verpflichte ich mich, die für diese Fälle besprochenen Skills einzusetzen: z. B. Notfallskoffer .................. Ich verpflichte mich, wenn nach dem Einsatz von Skills weiterhin Selbstverletzungs- beziehungsweise Selbstmordabsichten bestehen, Kontakt mit ...... ( mindestens vier Möglichkeiten) ....... aufzunehmen © Springer-Verlag / Wien 2012 66 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Zielhierarchie 1. Schwere Probleme auf der Verhaltensebene • Verringern von – suizidalem und selbstverletzendem Verhalten – therapiegefährdendem Verhalten – Verhalten, das die Lebensqualität beeinträchtigt • Verbessern von Verhaltensfertigkeiten (SKILLS) © Springer-Verlag / Wien 2012 67 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Suizidales und selbstverletzendes Verhalten • Suizidales Krisenverhalten • Nicht-tödliche, absichtlich selbstverletzende, Handlungen © Springer-Verlag / Wien 2012 68 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Selbstverletzendes Verhalten und suizidales Verhalten SVV stellt eine direkte Schädigung des eigenen Körpers dar und wird ohne bewusste Suizidabsicht ausgeführt SVV gilt als Risikofaktor für Suizide Suizidale Gedanken kommen bereits bei Kindern vor Suizid ist weltweit die häufigste Todesursache unter Jugendlichen (Becker 2004) © Springer-Verlag / Wien 2012 69 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Therapiegefährdendes Verhalten des Patienten • Verhalten, das daran hindert die Therapie wahrzunehmen fehlende Teilnahme fehlende Mitarbeit • Verhalten, das zur Kollision mit anderen Patienten führt • Verhalten, das zum „Burn-out“ des Therapeuten führt • Verhalten, das die Grenzen des Therapeuten verletzt • Verhalten, das den Therapeuten demotiviert © Springer-Verlag / Wien 2012 70 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Therapiegefährdendes Verhalten des Therapeuten • • • • • • • • • Verhalten, das die Therapie aus der Balance bringt (AkzeptanzVeränderung) Respektloses oder unprofessionelles Verhalten Vergessen von Vereinbarungen und Informationen Unpünktlichkeit, Nichteinhalten von Terminen Persönliche Belastungssituation Grenzüberschreitungen Angst vor möglichem Suizid Angst verklagt zu werden Unrealistische Erwartungen und Ziele © Springer-Verlag / Wien 2012 71 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verhalten, das die Lebensqualität beeinträchtigt • • • • • Partnerprobleme Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz Probleme im sozialen Umfeld Finanzielle Probleme Krankheiten . . . © Springer-Verlag / Wien 2012 72 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Akute Suizidalität Verhaltensmuster letal X Verhaltensstörungen Therapiegefährdung Beeinträchtigung der Lebensqualität Verbessern von Verhaltensfertigkeiten funktional Erfolgskontrolle © Springer-Verlag / Wien 2012 73 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Struktur und Ziele der stationären DBT Vorbereitungsphase • Diagnostik • Einführung in das Therapieprogramm • Abschluss eines Vehandlungsvertrages Therapiephase • Psychoedukation • Reduzierung suizidaler, therapiegefährdender und die Lebensqualität einschränkender Verhaltensweisen • Bearbeitung von Verhaltensdefiziten • Erlangen von Handlungskompetenz Nach der Entlassung ist eine längerfristige ambulante Psychotherapie sinnvoll! © Springer-Verlag / Wien 2012 74 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Aufgabe der Einzeltherapie • Motivationsarbeit: z. B. Skills anstelle von dysfunktionalen Verhaltensweisen einzusetzen • Unterstützung bei der Suche nach Problemlösungen • Arbeit an der Zielhierarchie © Springer-Verlag / Wien 2012 75 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DBT-Behandlungsstrategien • • • • • • Dialektische Strategien Problemlösestrategien Validierungsstrategien Commitmentstrategien Krisenstrategien Attachmentstrategien © Springer-Verlag / Wien 2012 76 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dialektische Strategien Akzeptanz + Veränderung = Mittelweg © Springer-Verlag / Wien 2012 77 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Problemlösestrategien • • • • Selbstbeobachtung (Wochenprotokolle) Verhaltensanalysen Kontingenzmanagement – Reduzierung von selbstschädigendem Verhalten Aufbau von alternativen Fertigkeiten, Lösungsvision Woran merken Sie, dass ...? Woran merken die anderen, dass ...? Was werden (können) Sie dann tun? • • Ressourcensuche Kognitive Umstrukturierung geführte Exposition © Springer-Verlag / Wien 2012 78 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Validierungsstrategien (Stufe 1–6) • Validieren bedeutet seinem Gegenüber vermitteln, dass seine subjektive Sicht der Dinge stimmig und daher nachvollziehbar ist © Springer-Verlag / Wien 2012 79 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 1 V1 Ungeteilte Aufmerksamkeit und Interesse sowie Akzeptanz aller Gedanken und Gefühle, die vom Patienten gebracht werden © Springer-Verlag / Wien 2012 80 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 2 V2 Intermodale Kommunikation (Antwort auf der gleichen Ebene): Kognition – Kognition Emotion – Emotion Reflexion von Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen des Patienten z. B. durch kurze Zusammenfassung, eventuell Wiederholung eines Schlüsselwortes (Echoing) © Springer-Verlag / Wien 2012 81 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 3 V3 Crossmodale Kommunikation (Antwort auf unterschiedlicher Ebene) Kognition – Emotion Emotion – Kognition Mind reading: Therapeut drückt Gefühle, Gedanken des Patienten aus, die dieser nicht oder nur teilweise ausdrückt (auch Handlungsimpulse, Mimik und Körperhaltung werden beachtet) © Springer-Verlag / Wien 2012 82 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 4 V4 Validierung im Bezug auf die Biographie oder Pathologie des Patienten Vorteil: Patient wird entlastet (keine Schuldzuweisung) Cave: Pathologisieren könnte beleidigend wirken oder die Handlungskompetenz absprechen © Springer-Verlag / Wien 2012 83 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 5 V5 Validierung auf den gegenwärtigen subjektiven Kontext bezogen. Die Handlung des Patienten wird damit als stimmig befunden. Vorteil: Öffnung für Veränderung und neue Kompetenzen, Betonung der Selbstverantwortung Cave: Schuldzuweisung könnte mitschwingen © Springer-Verlag / Wien 2012 84 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stufe 6 V6 Radikale Echtheit, generalisierende Kommunikation (Therapeut behandelt Patienten als Gleichgestellten) © Springer-Verlag / Wien 2012 85 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Commitmentstrategien • • • • • • Pro und Contra Advocatus diaboli Fraktionieren Broken record Fuß in der Tür/Tür im Gesicht Cheerleading © Springer-Verlag / Wien 2012 86 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Pro und Contra Es werden alle Vor- und Nachteile geprüft, bevor eine Entscheidung getroffen und die Zustimmung gegeben wird © Springer-Verlag / Wien 2012 87 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Trampelpfad (Entscheidungshilfe) © Springer-Verlag / Wien 2012 88 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Advocatus diaboli Der Therapeut/Trainer sucht Argumente, die gegen die Zustimmung sprechen. Die Patientin erhält dadurch das Gefühl der Wahlmöglichkeit und kann ihrerseits Argumente für eine Zustimmung einbringen – dadurch bestärkt sie sich sozusagen selbst in ihrer Entscheidung © Springer-Verlag / Wien 2012 89 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Fraktionieren Diese Technik wir angewendet, wenn die Patientin aufgeben will. Die Trainerin unterteilt die Ziele der Patientin in Anteile: z. B. Pat. Möchte die Therapie beenden – „ein Anteil von Ihnen möchte gehen, ein anderer Anteil möchte jedoch bleiben, sonst wären Sie ja nicht hier.“ Der Anteil, der gehen will, wird validiert ( z. B. V 5 ), der andere, der gerne bleiben und etwas Neues ausprobieren möchte, wird gestärkt © Springer-Verlag / Wien 2012 90 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Broken record Rezidivierendes Wiederholen von Fragen, Ansichten, Intentionen, wie bei einem Kratzer auf der Schallplatte © Springer-Verlag / Wien 2012 91 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Fuß in der Tür Fuß in der Tür heißt, dass die Trainerin eine ganz leichte Übung verlangt, dort einhakt, validiert und so ermöglicht, dass auch schwierigere angenommen werden © Springer-Verlag / Wien 2012 92 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Tür im Gesicht Bei der Tür im Gesicht wird vorerst viel zu viel verlangt, um sich dann auf etwas Leichteres zu einigen © Springer-Verlag / Wien 2012 93 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Cheerleading • Patientinnen werden ermutigt und kleinste Fortschritte verstärkt. Die Trainerin vermittelt das Vertrauen in die Kompetenz der Patientin Ich weiß, dass sie es schaffen ... • Cheerleading to the team Betonung der gemeinsamen Verantwortung: Trainer und Patient sind ein Team Gemeinsam schaffen wir es ... © Springer-Verlag / Wien 2012 94 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Krisenstrategien • • • • • Bestimme das Risiko (Suizid, Parasuizid) Achte auf den Affekt, nicht auf den Inhalt Fokussiere das augenblickliche Problem Fokussiere die Problemlösung Interveniere, wenn erforderlich, AKTIV © Springer-Verlag / Wien 2012 95 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Problemlösen Verhalten in der Krise • • • • • • • • Direkte Vorschläge machen Lösungen anbieten In-Frage-Stellung von selbstschädigendem Verhalten als einzige Lösungsstrategie Positives Verhalten verstärken Störfaktoren thematisieren Konzentration auf die Affektsteuerung (Stresstoleranz-Skills) Einverständnis für angestrebtes Verhalten erlangen (CommitmentStrategien) Einschätzen des Suizid- und Selbstverletzungsrisikos © Springer-Verlag / Wien 2012 96 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Krisenstrategien Gründe für eine stationäre Aufnahme • Psychotische Zustände • Suizidrisiko ist größer als die Nachteile der stationären Aufnahme • Die therapeutische Beziehung steht in Zusammenhang mit der Suiziddrohung • Die Krise ist so überwältigend, dass es keinen sicheren Ort mehr gibt © Springer-Verlag / Wien 2012 97 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Attachmentstrategien (Beispiel: Sucht) • • • • • • Hohe Therapiefrequenz zu Beginn der Therapie Ansprechen des Butterfly-Problems Vereinbarte Telefonkontakte Eventuell Einbeziehen der Familie und des Freundeskreises durch regelmäßige Treffen und Besprechen des Behandlungskonzeptes (Edukation) In Notfällen aktive Kontaktaufnahme durch den Therapeuten u./o. Suche nach dem Patienten Teamwork und Supervision © Springer-Verlag / Wien 2012 98 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Das Skills-Training • Konzepte der Skills-Vermittlung • Methodik • Einführung in das Skills-Training • Ablauf des Skills-Trainings – Module (Inhalte und Arbeitsmaterialien) Zurück zum Inhalt © Springer-Verlag / Wien 2012 99 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills (Fertigkeiten) zur Problembewältigung HANDLUNGSKOMPETENZ © Springer-Verlag / Wien 2012 100 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills-Vermittlung • • • • Vermittlung von theoretischem Wissen Individuelle Anpassung Üben unter Non-Stress-Bedingungen Einsatz von Skills als alternatives Verhalten Keine Wissensvermittlung ohne individuelle Verhaltensanalyse © Springer-Verlag / Wien 2012 101 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Konzepte der Wissensvermittlung • Skills-Training plus DBT-Einzeltherapie durch DBTTherapeutInnen (Grundkonzept /Linehan) • Skills-Training durch Skills-TrainerInnen plus Einzeltherapie durch TherapeutInnen mit/ohne DBTAusbildung • Skills-Training durch Skills-TrainerInnen im Rahmen eines stationären Settings © Springer-Verlag / Wien 2012 102 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Methodik • • • • • • • Beziehungsaufbau Psychoedukation akzeptanzorientierte Strategien, z. B. Validierungsstrategien veränderungsorientierte Strategien, z. B. Skills Arbeit mit Verstärkerplänen, Kontingenzmanagement Shaping Diskriminationstraining (z. B. in der Körpertherapie, „Das Leben zurückerobern“) © Springer-Verlag / Wien 2012 103 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Struktur (ambulantes Skills-Training) • • • • • • • • • Gruppengröße: maximal 8 Teilnehmer Beginn und Dauer: 8 bis 12 Monate Behandlungsvertrag: zusätzlich zum ambulanten Therapievertrag Frequenz: 1 x pro Woche / 2 Einheiten Leitung: 2 Trainerinnen (Gruppenleiterin und Co-Therapeutin) Modalität: offene/geschlossene Gruppe Ablauf: Vermittlung in Modulen Wochenprotokolle: Tägliche Überprüfung und Eintragung angewendeter Skills Besprechen der Protokolle (Hausübung) © Springer-Verlag / Wien 2012 104 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Struktur (stationäres Skills-Training) • • • • • • • • • Gruppengröße: maximal 8 Teilnehmer Beginn und Dauer: Dauer und Teilnahme richtet sich nach der Dauer des stationären Aufenthaltes Optional: Therapievertrag Frequenz: 1 x pro Woche / 2 Einheiten Leitung: 2 Trainer ( Leiter und Co-Trainer) Modalität: offene Gruppe Ablauf: Vermittlung in Modulen Wochenprotokolle: Tägliche Überprüfung und Eintragung angewendeter Skills Besprechen der Protokolle (Hausübung) © Springer-Verlag / Wien 2012 105 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was sind Skills/Fertigkeiten? Jedes erwünschte Verhalten ist als eine Fertigkeit zu verstehen! © Springer-Verlag / Wien 2012 106 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Meine persönlichen Skills Situation/Anspannung Fertigkeit (Skill) © Springer-Verlag / Wien 2012 107 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Spannungskurve Spannung Point of no return S K I L L S Bewusstmachen bereits vorhandener Skills Schwelle abhängig vom Ausmaß der COPINGSTRATEGIEN Erlernen neuer Skills Zeit © Springer-Verlag / Wien 2012 108 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was hilft wann . . . Spannung 70 % Stresstoleranz Bewusster Umgang mit Gefühlen Zwischenmenschliche Fertigkeiten 30 % Innere Achtsamkeit © Springer-Verlag / Wien 2012 Zeit 109 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills-Zugangskanäle • handlungsbezogene (behaviorale) • gedankenbezogene (kognitive) • sinnesbezogene (sensorische) • körperbezogene (physiologische) © Springer-Verlag / Wien 2012 110 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Erlernen neuer Skills Generelle Richtlinien • Skills so häufig wie möglich beim Namen nennen (Lerneffekt) • Bewusstmachen bereits vorhandener Skills • Zu Beginn des Trainings die Anwendung von Skills in extrem belastenden Situationen nicht fördern (Die Feuerwehr übt, wenn es NICHT brennt) • Der Fokus ist die Vermittlung von Skills Die Skills-Gruppe ist keine prozessorientierte Gruppe © Springer-Verlag / Wien 2012 111 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Vermittlung und Übung © Springer-Verlag / Wien 2012 112 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Die Bedeutung des Übens • Ohne Wiederholen, kein Behalten! • Weniger ist hilfreich! • Experte werden! Tun, was möglich ist! © Springer-Verlag / Wien 2012 113 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Das Üben • Fragen, die helfen ... – Welche Skills sollen in der nächsten Woche geübt werden? – Wurden Skills in Krisensituationen eingesetzt? – Was hat der Einsatz bewirkt? – Was war beim Einsatz schwierig? – Was hat geholfen? © Springer-Verlag / Wien 2012 114 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wochenprotokoll – Stimmungsbarometer Ich fühle mich heute: Spannung 30–70 Point of no return? Was hat geholfen? Skill? Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag © Springer-Verlag / Wien 2012 115 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills-Training Module • • • • • Innere Achtsamkeit Bewusster Umgang mit Gefühlen Stresstoleranz Zwischenmenschliche Skills Selbstwert © Springer-Verlag / Wien 2012 116 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Achtsamkeit Schulung der „reinen“ (bewertungsfreien) Wahrnehmung und der Fokussierung auf den Augenblick © Springer-Verlag / Wien 2012 117 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Achtsamkeit hilft ... Sich selbst und die Situation annehmen lernen Im „Hier und Jetzt“ bleiben können © Springer-Verlag / Wien 2012 118 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage • BESCHREIBEN nicht bewertend konzentriert wirkungsvoll • TEILNEHMEN ST • WAHRNEHMEN nicht bewertend konzentriert wirkungsvoll A R T zur Achtsamkeit gehört W E B TU R E N G nicht bewertend konzentriert wirkungsvoll © Springer-Verlag / Wien 2012 119 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Innere Achtsamkeit WAS? Was tue ich? Wahrnehmen: Achten Sie darauf, was Sie wahrnehmen Beschreiben: Geben Sie dem, was Sie wahrnehmen, Worte Teilnehmen: ... ohne nachzugrübeln, tun Sie nur das, was Sie gerade tun, werden Sie EINS mit dem, was Sie tun © Springer-Verlag / Wien 2012 120 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Innere Achtsamkeit Wie? Wie tue ich es? nicht-bewertend: Nehmen Sie wahr, ohne zu bewerten konzentriert: Lassen Sie sich nicht ablenken, kehren Sie immer wieder zu ihrer Übung zurück wirkungsvoll: Machen Sie nur das, was möglich ist © Springer-Verlag / Wien 2012 121 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was nehme ich wahr . . . (Beispiel) © Springer-Verlag / Wien 2012 122 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Bildbeispiel: Was sehe ich ... Wie beschreibe ich ... © Springer-Verlag / Wien 2012 123 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Umgang mit Gefühlen Training der Emotionsregulation © Springer-Verlag / Wien 2012 124 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Emotionsregulation Gefühle ... verstehen und zuordnen können ... sie dort regulieren können, wo sie überwältigend sind © Springer-Verlag / Wien 2012 125 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 126 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gefühle sammeln . . . Freude, Ungeduld, Leidenschaft, Einsamkeit, Widerwille, Lust, Leere, Trotz, Zufriedenheit, Liebe, Langeweile, Zweifel, Stolz, Interesse, Enttäuschung, Scham, Hass, Sorge, Neid, Unsicherheit, Tapferkeit, Trauer, Angst, Ärger, Wut, Zorn, Glück, Verzweiflung, Furcht, Missmut, Übermut, Sehnsucht, Selbstvertrauen, Mitgefühl, Schuld, Verachtung, Mut, Reue, Misstrauen, Dankbarkeit, Ekel ... ... andere Gefühle …………. © Springer-Verlag / Wien 2012 127 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Unterscheiden lernen: Situation, Gefühl oder Gedanke? • • • • • • • • • • • • einsam zu Hause das schaffe ich nie traurig während eines Gespräches bei meiner Freundin ich werde immer so fühlen vor dem Computer ich werde verrückt ärgerlich ich bin ein Versager heute • • • • • • • • • • es wird sich etwas Furchtbares ereignen ärgerlich ich werde das nie überwinden beim Mittagessen ich habe die Kontrolle verloren ich habe immer Pech niedergeschlagen schuldig ich schäme mich im Bett © Springer-Verlag / Wien 2012 128 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Grundgefühle beschreiben • • • • • • • • Liebe Freude Ärger Trauer Angst Scham Schuld Ekel © Springer-Verlag / Wien 2012 129 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Mimische Ausdrucksformen © Springer-Verlag / Wien 2012 130 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gefühle verstehen © Springer-Verlag / Wien 2012 131 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Schwierigkeiten • Welches Gefühle habe ich im Augenblick? • Wie soll ich damit umgehen? • Wie soll ich die Probleme, die zu schmerzlichen Gefühlen führen, lösen? • Wie soll ich mit Spannungs- oder dissoziativen Zuständen umgehen? • Was kann ich anstelle von selbstschädigenden Handlungen tun? © Springer-Verlag / Wien 2012 132 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Handlungsimpuls zuordnen Gefühl Handlungsimpuls Handlung adäquat – nicht adäquat © Springer-Verlag / Wien 2012 133 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Handlungsimpuls Gefühl Handlungsimpuls Angst fliehen Ärger, Zorn, Wut angreifen, zerstören Scham bedecken, verstecken Schuld wieder gut machen Ekel ausspeien Trauer sich zurückziehen © Springer-Verlag / Wien 2012 134 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gefühlsfragebogen Erkennen von Gefühlen Situation Wer? Was? Wann? Wo? Mit wem? Gedanken Vermutungen Bewertungen Körperwahrnehmungen u.-empfindungen Körpersprache Gestik Mimik Was und wo spüre ich etwas? Handlungsimpuls Handlung Was möchte ich tun oder sagen? Was habe ich gesagt oder getan? Gefühl: © Springer-Verlag / Wien 2012 135 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wochenprotokoll GEFÜHL Ereignis Impuls Handlung MO DI MI DO FR SA SO wichtige Skills: © Springer-Verlag / Wien 2012 136 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dysfunktionale Grundannahmen – Mythen (Beispiele) • • • • • • Es gibt immer eine richtige Weise zu fühlen Gegengedanke als Skill ................ Negative Gefühle sind verboten und schlecht Gegengedanke als Skill ................ Schmerzen müssen übergangen werden, weinen darf man nicht Gegengedanke als Skill ................ Wenn ich NEIN sage, werde ich verlassen Gegengedanke als Skill ................ Wenn ich Gefühle habe, verliere ich die Kontrolle Gegengedanke als Skill ................ © Springer-Verlag / Wien 2012 137 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gefühle erkennen und beschreiben © Springer-Verlag / Wien 2012 138 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 139 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 140 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 141 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 142 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gegen den Impuls handeln heißt ... • entgegengesetzt handeln • entgegengesetzt denken • eine entgegengesetzte Körperhaltung einnehmen © Springer-Verlag / Wien 2012 143 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Beispiele für entgegengesetztes Handeln Gefühl Impuls dem Impuls entgegengesetztes Handeln Angst weglaufen Angst auslösende Situation aufsuchen, sich stellen Wut Angriff, beleidigen, zerstören freundlich auf ... zugehen, ruhig und sachlich bleiben Scham verdecken, verkriechen sich zeigen Traurigkeit zurückziehen hinaus gehen, aktiv werden © Springer-Verlag / Wien 2012 144 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Beispiele für entgegengesetztes Handeln Gefühl Impuls dem Impuls entgegenentgegengesetzte gesetztes Handeln © Springer-Verlag / Wien 2012 Körperhaltung 145 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Entgegengesetztes Handeln (Beispiele) Scham: Handlungsimpuls: verstecken entgegengesetztes Handeln: offenlegen, sich zeigen entgegengesetzte Körperhaltung: offene Körperhaltung Skills: Atemübungen Blickkontaktübungen aufrechte Körperhaltung © Springer-Verlag / Wien 2012 146 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wut, Ärger Handlungsimpuls: Angriff, sich wehren entgegengesetztes Handeln: aus der Situation gehen, ablenken, konsequent höflich bleiben, entgegengesetzte Körperhaltung: Hände öffnen, Körper dehnen Skills: Atemübungen Realitätsüberprüfung (Was ist los? Was ist Sache?) Körperliche Aktivität („außer Atmen kommen“) © Springer-Verlag / Wien 2012 147 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Achtsam für positive Gefühle sein Aktivitäten, die positive Erfahrungen ermöglichen Achtsam sein für positive Erfahrungen © Springer-Verlag / Wien 2012 148 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Erlebnisse und Gedanken, die Freude hervorrufen, fördern © Springer-Verlag / Wien 2012 149 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Positive Erlebnisse teilen © Springer-Verlag / Wien 2012 150 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Positive Erlebnisse entdecken © Springer-Verlag / Wien 2012 151 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Ruhezeiten genießen © Springer-Verlag / Wien 2012 152 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Positive Augenblicke festhalten © Springer-Verlag / Wien 2012 153 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Emotionale Verletzlichkeit verringern • • • • • • • körperliche Krankheiten behandeln Umgang mit Schmerzen lernen auf die Ernährung achten Biorhythmus beachten ausreichend schlafen für ausreichende Bewegung sorgen Selbstdisziplin © Springer-Verlag / Wien 2012 154 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stresstoleranz © Springer-Verlag / Wien 2012 155 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Stresstoleranz Wege finden (Sicherheitsnetz), um unangenehme Ereignisse und Gefühle zu ertragen, wenn sich die Situation nicht verändern lässt Æ (radikale Akzeptanz) © Springer-Verlag / Wien 2012 156 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Ziel: Unterbrechung kognitiv-emotionaler Schemata durch starke Reize oder trainierte Handlungen Pragmatisches Einüben weniger Techniken © Springer-Verlag / Wien 2012 157 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Radikale Akzeptanz Es ist, wie es ist ............... ... Eine Situation lässt sich durch intensives Wunschdenken nicht verändern! © Springer-Verlag / Wien 2012 158 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was muss ich akzeptieren? TATSACHEN Beispiele sammeln: • Ich habe eine Borderline-Störung. • Zurzeit bin ich arbeitslos. • ... • ... • ... • ... • ... • ... © Springer-Verlag / Wien 2012 159 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Der Einsatz von Stresstoleranzskills erfordert: © Springer-Verlag / Wien 2012 160 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Akute Krisenbewältigung • Sensorische Ebene Einsatz von starken Sinnesreizen • Motorische Ebene Bewegen statt Erstarren, Atemübungen, Körperhaltung • Kognitive Ebene Pro und Contra abwägen, Hirn-Flickflacks • Handlungsebene Ablenken © Springer-Verlag / Wien 2012 161 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Einsatz von starken Sinnesreizen Geruch: Geschmack: Temperatur: Kinästhetik: Akustik: Optik: Ammoniak, Chinaöl Chilischote, scharfe Zuckerl, Kren Eiswürfel, kalte Dusche Fingerpressen, Igelball, Gummiband, Kieselsteine, Schmerzreize Musik (klare Rhythmen), Schreien Computerspiel, SMS-Schreiben Gameboy, Augenbewegungen ... © Springer-Verlag / Wien 2012 162 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Sich ablenken ... • durch Körperempfindungen • durch Tätigkeiten • durch bewusste Wahrnehmung und Achtsamkeit ... © Springer-Verlag / Wien 2012 163 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Sich beruhigen bewusst und achtsam die Umgebung wahrnehmen • • • • • Sehen Hören Fühlen Riechen Schmecken Im Hier und Jetzt bleiben © Springer-Verlag / Wien 2012 164 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Den Augenblick verändern • sich an etwas Schönes erinnern • beruhigen • time out • ermutigen Ich kann das aushalten. Ich schaffe es. Es geht vorbei. © Springer-Verlag / Wien 2012 165 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Pro und Contra Was spricht dafür, dass ich mich selbst verletze Was spricht dagegen, dass ich mich selbst verletze kurzfristig kurzfristig langfristig langfristig Was hilft noch? © Springer-Verlag / Wien 2012 166 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Handlungsebene Nutzung der körpereigenen Möglichkeiten zum Abbau von Spannungszuständen und zur Auflösung dissoziativer Automatismen! © Springer-Verlag / Wien 2012 167 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Umgang mit Dissoziation • Triggeridentifizierung durch Kettenanalyse • Bewegung! Muskeln und Gelenke, die bewegt werden, können nicht erstarren • im Extremfall – rasche Augenbewegungen • Einsatz von starken Sinnesreizen © Springer-Verlag / Wien 2012 168 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills ... • Starke Sinnes- und Schmerzreize • Gleichgewichtsübungen © Springer-Verlag / Wien 2012 169 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Skills . . . • körperliche Aktivität (Erschöpfungsgefühl soll erreicht werden) Bewegung, Joggen ... • Atemübungen • Koordinationsübungen • Dehnungsübungen zur Mobilisierung der Zwerchfellaktivität © Springer-Verlag / Wien 2012 170 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gleichgewichtsübung . . . © Springer-Verlag / Wien 2012 171 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Annehmen der Realität • Atemübungen • Leichtes Lächeln • Achtsamkeitsübungen © Springer-Verlag / Wien 2012 172 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Umgang mit Flashbacks Radikale Akzeptanz: Das ist jetzt ein Flashback © Springer-Verlag / Wien 2012 173 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Überprüfen der Realität Was sehen Sie . . . Was hören Sie ... Was spüren Sie . . . ??????????????????????? JE © Springer-Verlag / Wien 2012 ! ! ! ! ! ! T Z T 174 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Umgang mit Flashbacks Sprechen Sie mit jemanden über das, was sie sehen, hören, spüren, riechen ........ Überprüfen Sie: Ich sehe . . . Ich höre . . . Ich spüre . . . Ich rieche . . . JETZT!!! Ich heiße . . . Realitätsüberprüfung Ich wohne . . . Ich bin . . . Jahre alt Es ist das Jahr . . . Cave: Riechen und spüren kann Flashbacks vertiefen! © Springer-Verlag / Wien 2012 175 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Realitätsdruck bei Flashbacks Radikale Akzeptanz Wie stark ist der Realitätsdruck? Kaum extrem Beschreiben Sie, was Sie sehen Wie stark ist der Realitätsdruck jetzt? Überprüfen Sie die Realität Wenn möglich, sprechen Sie mit jemandem Wie stark ist der Realitätsdruck jetzt? © Springer-Verlag / Wien 2012 176 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Atemübungen • tiefes Atmen • die Atemzüge zählen • den Atem mit Fußschritten messen ... © Springer-Verlag / Wien 2012 177 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Krisenmanagement • • • • Wie hoch ist die Spannung? persönlicher Skillskoffer Wie/wo/bei wem bekomme ich Hilfe? Notrufnummern Ich bin nicht mein Gefühl! Es gibt immer mehr als einen Weg! © Springer-Verlag / Wien 2012 178 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage hohe Anspannung/Erregung Skill 1 z. B. Musik hören Skill 2 z. B. dazu tanzen Skill 3 z. B. kalt duschen Skill 4 um Hilfe bitten Zeit gewinnen © Springer-Verlag / Wien 2012 179 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 180 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Aktivitäten Einsatz Wirksamkeit oft – manchmal – nie Skala 0–10 gar nicht bis sehr Joggen Fahrrad fahren Krafttraining Atmen und Schritte zählen Sudoku, Puzzle ... Ablenkung … © Springer-Verlag / Wien 2012 181 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Anti-Craving-Skills 1. Schritt: Vermeiden der gefährlichen Reize, die Craving auslösen: Führen eines Craving-Protokolles 2. Schritt: bei akutem Craving: Radikale Akzeptanz – Das ist Craving – Entscheidung für einen neuen Weg (Skills!) 3. Schritt: Wahrnehmen (Achtsamkeit) – Steuern – Anfeuern Es kommt wie eine Welle und vergeht wie eine Welle – Gefühle wahrnehmen auf den Körper achten – mitgehen nicht ankämpfen („wie auf einer Welle“ Gedanken wahrnehmen (Gegengedanken einsetzen) Ich schaffe es! © Springer-Verlag / Wien 2012 182 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Zwischenmenschliche Skills © Springer-Verlag / Wien 2012 183 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Schwerpunkte des Trainings: © Springer-Verlag / Wien 2012 184 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Beziehungskurve © Springer-Verlag / Wien 2012 185 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ZIEL: Welches Ergebnis wünsche ich? BEZIEHUNG: Wie soll die andere Person mir gegenüber empfinden? SELBSTACHTUNG: Wie möchte ich mich selbst fühlen? © Springer-Verlag / Wien 2012 186 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Der Schwerpunkt liegt bei der Verbesserung der sozialen Kompetenz unter emotionaler Belastung • Ziele erreichen • Intensität der Reaktion steuern können (Impulskontrolle) © Springer-Verlag / Wien 2012 187 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage VALIDIEREN lernen ... • Fremdvalidierung • Selbstvalidierung Aktive Vermittlung, die jeweilige Sicht- und Erlebnisweise wahrzunehmen und nachvollziehen zu können. Validieren heißt nicht, dass alles in Ordnung ist! © Springer-Verlag / Wien 2012 188 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Problem der Zugehörigkeit • soziale Informationen erkennen • störende Gedanken • soziale Kompetenz stärken © Springer-Verlag / Wien 2012 189 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wie wichtig ist mir die Beziehung? • Aufmerksamkeit schenken • Blickkontakt halten • den anderen wertschätzen • Fairness zu anderen • freundlich sein • Körpersprache beachten • tolerant sein (Gefühle und Wünsche des anderen anerkennen) • validieren © Springer-Verlag / Wien 2012 190 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wie wichtig ist mir meine Selbstachtung? • Beachten von kognitiven und emotionalen Mythen (Überzeugungen) • Selbst- Verbalisation beachten (Schemata) • eigene Werte beachten • Fairness zu sich selbst • keine Rechtfertigung © Springer-Verlag / Wien 2012 191 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was ist mein Ziel? • • • • • • • • • • • auf Kritik reagieren eigene Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken können Komplimente machen und darauf reagieren Forderungen stellen können Kontakte knüpfen und Gespräche führen können Nein- bzw. Ja-Sagen können positive und negative Gefühle ausdrücken können sich entschuldigen um einen Gefallen bitten unerwünschte Kontakte beenden widersprechen © Springer-Verlag / Wien 2012 192 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Äußere Umstände und Defizite beachten • Krankheiten, Arbeitslosigkeit, finanzielle Sorgen . . . • Mangel an verbalen und non-verbalen Skills (Lerndefizite) • dysfunktionale Schemata • unsichere und aggressive Verhaltensmuster • übermächtige und unkontrollierbare Gefühle © Springer-Verlag / Wien 2012 193 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verbessern der Kommunikation • Non-verbale Kommunikation • Verbale Kommunikation © Springer-Verlag / Wien 2012 194 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verbessern der non-verbalen Kommunikation • Körperhaltung • Mimik • Gestik • Blickkontakt • Nähe – Distanz © Springer-Verlag / Wien 2012 195 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Körperhaltung © Springer-Verlag / Wien 2012 196 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gestik © Springer-Verlag / Wien 2012 197 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Mimik © Springer-Verlag / Wien 2012 198 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Was kann ich noch tun? © Springer-Verlag / Wien 2012 199 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Dysfunktionale Grundannahmen – Mythen (Beispiele) • Wenn ich nicht alles allein schaffe, bin ich wirklich unfähig Gegengedanke als Skill ....... (Ich darf um etwas bitten) • Ich mache mich lächerlich Gegengedanke als Skill ....... • Eine Bitte darf ich nicht ablehnen, sonst bin ich egoistisch und böse Gegengedanke als Skill ....... • Ich bin es nicht wert, ich bin ein schlechter Mensch Gegengedanke als Skill ....... © Springer-Verlag / Wien 2012 200 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage SELBSTWERT – SELBSTAKZEPTANZ Fairer Blick für SELBST‐KRITIK SELBST‐LOB © Springer-Verlag / Wien 2012 201 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Tiere in der Therapie © Springer-Verlag / Wien 2012 202 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Tiere helfen . . . • Beziehung aufbauen zu lernen • Zuwendung zu geben und anzunehmen • Verantwortung zu tragen • bei der Nähe-Distanz-Regulation • bei Sport und Bewegung © Springer-Verlag / Wien 2012 203 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Die tiergestützte Therapie zeigt u. a. ihre Wirkung durch • kognitive Anregung und Aktivierung • Förderung des emotionalen Wohlbefindens • Erhöhung des Selbstwertes • Förderung der Kontrolle über sich selbst • Reduzierung von Stressreaktionen • Förderung der sozialen Integration und Aufhebung der Isolation © Springer-Verlag / Wien 2012 204 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Nähe und Distanz im Rudel – Zusammengehörigkeit bei Respekt vor den Grenzen der anderen © Springer-Verlag / Wien 2012 205 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Beziehungen © Springer-Verlag / Wien 2012 206 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Verantwortung © Springer-Verlag / Wien 2012 207 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 208 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Gemeinsame Aktivitäten © Springer-Verlag / Wien 2012 209 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage © Springer-Verlag / Wien 2012 210 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage DBT-Körpertherapie Ein störungsspezifischer Ansatz EINZELARBEIT GRUPPENANGEBOTE © Springer-Verlag / Wien 2012 211 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Erstkontakt • Regeln vereinbaren (Termine, Pünktlichkeit, Rückmeldungen, Stoppsignale ...) • Abklärung: Ist Berührung möglich, wenn ja unter welchen Bedingungen? © Springer-Verlag / Wien 2012 212 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Einzeltherapie: In Absprache mit dem Einzeltherapeuten, Eingehen auf die individuellen störungsspezifischen Themen, z. B. • sehr belastende hohe Spannungszustände • Schwierigkeiten, Emotionen adäquat auszudrücken und zu regulieren Zusammenhänge werden bewusst gemacht und durch praktisches Üben reguliert! © Springer-Verlag / Wien 2012 213 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage ZIELE Basisübungen Übungen der Körperwahrnehmung und des Körperbezuges Spannungsregulation Aggressionsabbau Entspannungsübungen © Springer-Verlag / Wien 2012 214 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Basisübungen • Wahrnehmung der Körperrealität Verbesserung von Gleichgewicht, Kraft, Koordination und Kondition • Koordinationsübungen • Einsatz der Motorik ... © Springer-Verlag / Wien 2012 215 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Übungen: • Grounding (Bodenkontakt) aktives Sitzen, Stehen … (Partnerübung mit Blickkontakt) Blindenspaziergang • Therabandübungen • Übungen für das statisches Gleichgewicht (z. B. auf einem Bein stehen, Blick nach vorne gerichtet ...) • ... für das dynamisches Gleichgewicht (auf einem Bein stehen, das andere schwingen …) © Springer-Verlag / Wien 2012 216 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Grounding • Einheit der eigenen Person mit der Umwelt • Kontakt zum Boden, Balance halten, mit der Schwerkraft zurechtkommen • Körpergrenzen • Art der Bewegung, Zusammenspiel einzelner Körperteile • Raumwahrnehmung Rhythmus, Takt, Kontakt • Allein und/oder miteinander ... © Springer-Verlag / Wien 2012 217 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Körperwahrnehmung – Sensorische Wahrnehmung • Erkennen der Zusammenhänge zwischen Sensorik und Emotionen • Erkennen der physiologischen und motorischen Zusammenhänge • Identifizierung von kognitiven und emotional besetzten Körperschemata • Auflösung dissoziativer Automatismen Muskeln, die arbeiten, können nicht erstarren! © Springer-Verlag / Wien 2012 218 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wahrnehmung des eigenen Körpers • Wahrnehmen der Körperhaltung • Bodenkontaktübungen • Gleichgewichtsübungen • Work out (Musik!) • Stampfen • Seilziehen © Springer-Verlag / Wien 2012 219 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Übungen: • Geschicklichkeitsübungen mit kleinen Bällen oder kleinen Reissäckchen, z. B. jonglieren, Ziel werfen • Stop-and-Go-Übungen • Stab-Übungen (mit/ohne Partner) • Nähe-Distanz-Übungen • Embodiment (verschiedene Körperhaltungen) • Übungen zur Aktivierung der Abwehr z. B. aus fernöstlichen Kampfsportarten Förderung der Orientierung im Hier und Jetzt! © Springer-Verlag / Wien 2012 220 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage • Orientierungsübungen im Raum • Bewegungsübungen • Wahrnehmungsübungen (Achtsamkeit) Achtsamkeit für den Zusammenhang von Körperwahrnehmung und Spannung Sitzend (stehend, gehend ...) den Boden unter den Füßen spüren, z. B. ein Bein fest in den Boden drücken, dann wechseln, den Unterschied spüren © Springer-Verlag / Wien 2012 221 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Atemübungen •tiefes Atmen •aktive Bewegung (umhergehen) •den Atem zählen •dem Atem folgen •dem Atmen folgen und Musik hören •atmen und Schritte zählen •den Atem fließen lassen (funktionelle Entspannung) •Veränderungen wahrnehmen © Springer-Verlag / Wien 2012 222 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Tanz- und Bewegungsangebote zur Förderung • der Körperwahrnehmung • der Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit (Mimikübungen, Bewegungsübungen ...) • Ressourcenaktivierung • Erlernen von Sozialverhalten in der Tanzgruppe (Kreistanz, Walzer, Flamenco ...) © Springer-Verlag / Wien 2012 223 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Beispiel: Emotionsregulation – WUT Patienten haben oft Probleme, Wut und Ärger adäquat wahrzunehmen und zu verarbeiten. © Springer-Verlag / Wien 2012 224 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage WUT Dysfunktionale Gedanken: • • • • • Wut ist böse Ich kann die Wut nicht kontrollieren Die Konsequenzen werde/wird ich/der andere nicht überleben Das bin gar nicht ich Die Wut ist ein Monster in mir Mögliche Körperreaktion • • • • Veränderter Atemrhythmus Starre Körperhaltung, Mimik Verspannungen, Schmerzen Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck © Springer-Verlag / Wien 2012 225 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Spannungsregulation • Wahrnehmung des Spannungsanstieges (wann, wo, wie, Auslöser?) • Steuerungsmöglichkeiten Atmung Sport (auch Kampfsport) Austoben Tanzen Ballspiele Jonglieren ... © Springer-Verlag / Wien 2012 226 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Genusstraining – euthyme Verfahren • Aufmerksamkeitsfokussierung auf positive Empfindungen und Erlebnisse • Fördern der aktiven Teilnahme am Leben und Lebensfreude • Aktivierung körperlicher Tätigkeiten • etwas ganz anderes Tun als gewöhnlich © Springer-Verlag / Wien 2012 227 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage WICHTIG: • Genuss braucht Zeit • Gönne dir den Genuss • Schule deine Sinne • Genieße wenig, doch bewusst • Überlasse den Genuss nicht dem Zufall (Mach täglich etwas!) • Genieße kleine Dinge des Alltags (Durchbrich Gewohnheiten!) © Springer-Verlag / Wien 2012 228 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Sich auf Neues einlassen – Radikale Offenheit üben • einen neuen Zugang zu positiven Emotionen öffnen • Lust auf neue Erfahrungen wecken Täglich etwas Anderes, Neues ausprobieren! (z. B. mit der anderen Hand schreiben, einen anderen Weg gehen, an einen anderen Platz setzen, sich anders kleiden, Rituale verändern, ...) © Springer-Verlag / Wien 2012 229 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Übungen • • • • • Konzentrieren Sie sich am Abend auf alles Positive, das Ihnen heute begegnet ist. Seien Sie achtsam für positive Erfahrungen Führen Sie ein Tagebuch für positive Erfahrungen und Erlebnisse. Nehmen Sie sich Zeit und genießen Mahlzeiten. Üben Sie zu lächeln (leichtes Lächeln). Gönnen Sie sich Pausen und/oder ausgleichende Aktivitäten. Haben Sie Spaß und genießen Sie das Nichtstun. Trainieren Sie das ENTSCHLEUNIGEN! © Springer-Verlag / Wien 2012 230 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Wir hoffen, dass es Ihnen gelingt, aus Zitronen Limonade zu machen ...! © Springer-Verlag / Wien 2012 231 Alice Sendera, Martina Sendera Skills-Training bei Borderline- und Posttraumatischer Belastungsstörung 3. Auflage Danke für Ihr Interesse! © Springer-Verlag / Wien 2012 232