BRH NRW: Apotheker haben wichtige Rolle als Ansprechpartner für die Älteren Bund der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen im Gespräch Der Hauptvorstand des Seniorenverbandes BRH NRW diskutierte mit Thomas Preis vom Apothekerverband Nordrhein in Düsseldorf intensiv das Thema „alternde Gesellschaft und medizinischer Fortschritt“ und betonte dabei die wichtige Rolle des Apothekers als Ansprechpartner für die Älteren. Weil die Rolle des Apothekers gerade für den älteren Menschen zu wenig ins Bewusstsein gerückt wird und möglicherweise auch der Freiberufler selbst seine Rolle im Alltag des Seniors noch nicht richtig einstuft, hatte der Seniorenverband BRH NRW zum Thema „Alternde Gesellschaft und medizinischer Fortschritt“ um einen Meinungsaustausch gebeten und war in der Geschäftsstelle des Verbandes in Düsseldorf offene Türen eingelaufen. So traf man sich mit den Delegierten NRW um Themen, die den älteren Menschen auf den Nägeln brennen, zu erörtern. Da ging es um Dinge wie Versorgungsnotstand, Notdienstregelungen, unzureichende Versorgung der Bevölkerung auf dem Land, Mehrkostenregelungen und WunschMedikamente sowie Hinzuzahlungen. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein e.V., der als Referent und Experte zum Themenschwerpunkt „Alternde Gesellschaft und medizinischer Fortschritt“ eingeladen war, bestärkte die Seniorenvertreter des BRH in ihrer Forderung. Gleichzeitig wies Preis daraufhin, dass die Apotheker schon ein sehr konkretes Konzept zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie vorgelegt hätten. Darüber hinaus seien aber auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen möglich. Denn alleine aufgrund der enormen Wirkstoffvielfalt in der heutigen Arzneimittelwelt und des immensen Wechselwirkungspotenzials müsse man noch intensiver in der Apotheke mit den Patienten über ihre Medikamente reden, so Preis. Ganz konkret regte er an: „Ein halbstündiges, rein auf die individuelle Medikation des Patienten bezogenes, Gespräch zwischen Patient und Apotheker sollte künftig Kassenleistung sein. Zum Gespräch kann der Patient seine verschriebenen Medikamente sowie die aus der Selbstmedikation mitbringen. Auf diese Weise könnte man Fehlmedikationen präventiv entgegenwirken und die Arzneimittel-Einnahme effektiv verbessern.“ Ein wesentliches Thema mit Vorrang aber war für den BRH die Bedeutung der „Haus“- Apotheke herauszuarbeiten. So war es ein Anliegen des Seniorenverbandes, deutlich zu machen, dass der Apotheker des Vertrauens ebenso wie der Hausarzt ein wichtiges Glied in der Vorsorge ist. Insbesondere dann, wenn der Apotheker die Rolle des Beraters einnimmt. Gerade die älteren Menschen erwarten von ihrem Apotheker Beratung, Service und Infos, außerdem muss die Erreichbarkeit der Apotheke und die Verfügbarkeit der Arzneimittel für ihn angenehm sein, wobei gerade der ältere Mensch sich immer wieder eine Ausweitung des Beratungsangebotes wünscht, das vertraute Gespräch in der Apotheke sucht. Nie zuvor - so der Seniorenverband - hat man gespürt, dass Arzneimittelfachleute als so genannte Lotsen im Gesundheitswesen gesucht werden. Das ist uns gerade angesichts des europäischen Beipackzettel-Wirrwarrs deutlich geworden, so der BRH in dem Gespräch. Die Beipackzettel sind längst Bücher mit sieben Siegeln. Vertrauen, Freundlichkeit, Kompetenz werde deshalb zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Viele Gespräche gerade mit kranken Menschen haben uns deutlich gemacht, dass der vertraute Apotheker, dem man schon Jahre zuhört, eine zentrale Rolle im Lebensaltag ebenso wie der Hausarzt spielt. Selbstverständlich traten die Vertreter des Apothekerverbandes diesen Darstellungen des BRH nachdrücklich bei. Insbesondere dann, wenn es im Konkurrenzkampf mit den Versandapotheken um das Kraftpaket Beratung geht. Thomas Preis ging in der regen Diskussion auch mit seinem Sachverstand auf Themen wie die Bedeutung der Hausapotheke statt Internetapotheke, die Rolle der Apotheke im Schlagabtausch zwischen den Privaten und Gesetzlichen Krankenkassen, der mobilen Erreichbarkeit, anfallende Betrügerreien mit Rezepten, Versorgungsnotstand, Überversorgungen, Mehrkostenregelungen ein. Und auch auf den gesteigerten Service wie Bedeutung der Bringdienste, der Sitzmöglichkeiten in den Apotheken, der Möglichkeit der Monatsrechnungen, den bedeutenden InfoZeitungen, und auf das Problem der Wunschmedikamente wurde eingegangen. Die Seniorenvertreter begrüßten den Vorschlag, das Engagement für eine noch intensivere, individuelle Beratung zur richtigen Arzneimittel-Einnahme zu verstärken. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft könnten sich auch die Entscheider aus Politik und Krankenkassen dem notwendigen Handlungsbedarf bei der Verbesserung der Arzneimittel-Einnahme nicht auf Dauer entziehen. Nicht zuletzt betonten die Senioren die unverzichtbare Bedeutung der Apotheke vor Ort als persönliche Anlaufstelle für Fragen zu Arzneimitteln und Gesundheit. In diesem Zusammenhang verwiesen die Sitzungsteilnehmer auch auf lokale Initiativen, bei denen Apotheker speziell auf den Informationsbedarf für Senioren abgestimmte Fachvorträge halten.