RWTH Aachen Institut für Theoretische Physik Physikzentrum Melaten Aachen, den 27. Oktober 2006 Bau 26C, 4. Stock Theoretische Physik: Mechanik 2. Übung Aufgabe 4 a) Ein Fluss der Breite d = 500m ieÿt auf der Nordhalbkugel der Erde ( 0 ≤ θ ≤ π2 ) mit der Geschwindigkeit v0 = 6km/h nach Süden. Bestimmen Sie den auf Grund der Corioliskraft auftretenden Unterschied zwischen dem Wasserstand des westlichen und östlichen Flussufers in Abhängigkeit von der geographischen Breite φ. Betrachten Sie insbesondere den Fall φ = 30◦ . Benutzen Sie bei der Herleitung Kugelkoordinaten mit θ = π2 − φ. b) Auf der Erdoberäche werde in einem Punkt der geographischen Breite φ ein kartesisches Koordinatensystem angebracht mit den Achsen 3 nach oben, 1 nach Osten und 2 nach Norden. Berechnen Sie die auf Grund der Corioliskraft auftretende Ostabweichung, falls aus der Höhe H zur Zeit t = 0 ein Massenpunkt fallen gelassen wird. Hierbei wird vorausgesetzt, dass sich die Ortskoordinaten in 1- und 2-Richtung während des Falls nur wenig ändern. Als numerisches Beispiel wähle man H = 200m und φ = 40◦ , wobei die Winkelgeschwindigkeit der Erde gegeben ist durch ω = 7.3 · 10−5 s−1 . Aufgabe 5 a) Wie hängt die auf eine auf der Erdoberäche ruhende Masse m wirkende Trägheitskraft (welche?) von der geographischen Breite φ (siehe Aufgabe 4 a)) ab? Berücksichtigen Sie dabei nur die Erdrotation und wählen Sie ein geeignetes Inertialsystem (Skizze). b) Welche Beschleunigung ~a = ~a(r) erfährt ein Massenpunkt, der sich in einer Ebene auf einer logarithmischen Spirale (Skizze) r = a e−αϕ (a, α = const.) mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω zum Zentrum bewegt? Wie lässt sich die zugehörige Kraft interpretieren? Abgabe: 03.11.2006 in den Übungen