Bayer AG Investor Relations 51368 Leverkusen Deutschland www.investor.bayer.de Investor News Nicht für US- und UK-Medien bestimmt Ergebnisse von zwei zulassungsrelevanten Phase-III-Studien mit Regorafenib zur Behandlung von gastrointestinalen Tumoren: Positive Phase-III-Daten zu Regorafenib zeigen eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens bei Patienten mit Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) Erste Ergebnisse der Phase-III-Studie GRID zu Regorafenib bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) werden als „Late Breaking Abstract“ präsentiert Daten verschiedener Patientenpopulationen der Phase-III-Studie CORRECT zu Regorafenib bei metastasiertem Darmkrebs zeigen einen positiven Trend im Gesamtüberleben und im progressionsfreien Überleben in fast allen analysierten Subgruppen LBA Nr. 10008, Abstract Nr. 3502 Leverkusen, 4. Juni 2012 – Die Phase-III-Studie GRID mit Regorafenib bei Patienten mit metastasierten und/oder inoperablen gastrointestinalen Stromatumoren (GIST), deren Tumor trotz Behandlung mit Imatinib und Sunitinib weiter fortgeschritten war, hat positive Ergebnisse erzielt. Regorafenib zeigte eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu Placebo (HR=0,27, p<0,0001). Dies entspricht einer Reduzierung des Risikos um 73%, dass die Krankheit fortschreitet oder der Patient stirbt. Im Durchschnitt (Median) überlebten die Patienten mit Regorafenib über einen Zeitraum von 4,8 Monaten ohne weitere Progression der Krankheit, unter Placebo nur 0,9 Monate. Zudem wurde eine signifikante Verbesserung der Krankheitskontrolle (DCR = disease control rate) erreicht, definiert als teilweises Ansprechen auf die Therapie oder zumindest eine Stabilisierung des Zustands über mindestens 12 Wochen im Vergleich zu Placebo (52,6% vs. 9,1%; p<0.000001). Zusätzlich wurde in der Regorafenib-Gruppe auch ein positiver Trend zur Verlängerung des Gesamtüberlebens beobachtet (HR=0,77, p=0,20). Dieser Trend war nicht signifikant, was durch das Cross-Over-Design der Studie so - 1/6 - erwartet worden war. Diese Daten werden als „Late Breaking Abstract“ auf dem 48. Jahreskongress der American Society for Clinical Oncology (ASCO) in Chicago vorgestellt (LBA Nr. 10008). „Von GIST betroffene Patienten warten immer noch dringend auf neue Behandlungsmöglichkeiten, denn der Tumor ist aggressiv und unsere aktuellen therapeutischen Optionen sind sehr begrenzt“, sagte Dr. George Demetri, Direktor des Ludwig-Center am Dana-Farber Cancer Institute in Boston, Massachussetts (USA) und Leiter des Lenkungskomitees für die GRID-Studie. „Diese Ergebnisse der GRID-Studie deuten darauf hin, dass Regorafenib möglicherweise einen echten therapeutischen Fortschritt für Patienten bedeutet, bei denen dieser schwierig zu behandelnde Tumor trotz Standardtherapie weiter fortschreitet.“ Auf dem ASCO-Kongress 2012 wurden außerdem neue Daten aus der CORRECTStudie (CORRECT = Colorectal cancer treated with regorafenib or placebo after failure of standard therapy) mit Regorafenib bei metastasiertem Darmkrebs (mCRC) vorgestellt. In der Studie wurde Regorafenib plus die bestmögliche unterstützende Behandlung (BSC = best supportive care) verglichen mit BSC plus Placebo – bei Patienten mit mCRC, deren Krankheit nach Behandlung mit den zugelassenen Standardtherapien weiter fortgeschritten war. Die Studienergebnisse zeigen unter Regorafenib und BSC – im Vergleich zu Placebo und BSC – eine signifikante Verbesserung sowohl des Gesamtüberlebens als auch des progressionsfreien Überlebens. Neue Daten aus der CORRECT-Studie zeigen in fast allen analysierten Subgruppen der Patienten einen positiven Trend im Gesamtüberleben und auch im progressionsfreien Überleben. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass die Wirksamkeit von Regorafenib unabhängig war vom Status der KRAS-Mutation des Tumors der erkrankten Patienten (Abstract Nr. 3502). „Diese Daten zeigen das Potenzial von Regorafenib bei verschiedenen Tumorarten – erst bei mCRC und nun auch bei GIST“, sagte Dr. Kemal Malik, Mitglied des Bayer HealthCare Executive Committee und Leiter der Globalen Entwicklung. „Wir engagieren uns intensiv in der Erforschung von Therapien für Patienten, die bereits alle verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft haben und nun dringend neue Optionen benötigen.“ Bayer hat bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA (European Medicines Agency) und bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) Zulassungsanträge für den oralen Multi-Kinase-Inhibitor Regorafenib zur - 2/6 - Behandlung von Patienten mit mCRC eingereicht. Die ersten Einreichungen in der Indikation „GIST“ sind für die zweite Jahreshälfte 2012 geplant. Über die Ergebnisse der GRID-Studie GRID (GRID = GIST – Regorafenib In Progressive Disease) war eine randomisierte, doppelblind durchgeführte, Placebo kontrollierte Multicenterstudie der klinischen Phase III mit Cross-Over-Design. Untersucht wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Regorafenib zur Behandlung gastrointestinaler Stromatumoren (GIST). 199 Patienten, deren Krankheit trotz Behandlung mit den Standard-Medikamenten Imatinib und Sunitinib weiter fortgeschritten war, erhielten randomisiert im Verhältnis 2:1 entweder Regorafenib (160 mg einmal täglich über drei Wochen, gefolgt von einer Woche Pause) oder Placebo, jeweils kombiniert mit der bestmöglichen unterstützenden Behandlung (BSC). Der primäre Endpunkt (Wirksamkeitskriterium) dieser Studie war das progressionsfreie Überleben (PFS), weitere Endpunkte waren das Gesamtüberleben, die Zeit bis zum erneuten Fortschreiten der Krankheit (TTP, time to progression), die Krankheitskontrollrate, die Ansprechrate des Tumors sowie die Dauer des Ansprechens. Patienten, die zunächst nach der Randomisierung Placebo bekommen hatten, konnten bei Fortschreiten der Erkrankung auf Regorafenib wechseln (Cross-Over). 85% der betreffenden Patienten nutzten diese Möglichkeit. Das allgemeine Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil für Regorafenib in der GRID-Studie entsprach dem, was schon in früheren Studien beobachtet worden war. Neue oder unerwartete Sicherheitsbedenken zur Behandlung mit Regorafenib wurden nicht festgestellt. Die häufigsten durch die Behandlung bedingten Nebenwirkungen (mit einer Häufigkeit von mindestens 10% ) waren Hand-Fuß-Syndrom (56,1% der RegorafenibPatienten gegenüber 15,2% der mit Placebo behandelten Patienten), Bluthochdruck (48,5% vs. 16,7%), Durchfall (40,9% vs. 7,6%), Müdigkeit (38,6% vs. 27,3%), Entzündungen der Mundschleimhaut (37,9% vs. 9,1%), Haarausfall (23,5% vs. 3%), Heiserkeit (22% vs. 4,5%), Appetitlosigkeit (20,5% vs. 7,6%), knötchenförmiger Ausschlag auf der Haut (18,2% vs. 3%), Übelkeit (15,9% vs. 9,1%), Verstopfung (15,2% vs. 7,6%), Muskelschmerzen (13,6% vs. 9,1%) sowie Veränderungen der Stimme (11,4% vs. 3%). - 3/6 - Über die Ergebnisse der CORRECT-Studie In der Phase-III-Studie CORRECT erhielten 760 Patienten mit metastasiertem Darmkrebs (mCRC), deren Krankheit trotz Behandlung mit den zugelassenen StandardMedikamenten weiter fortgeschritten war, entweder Regorafenib plus BSC oder Placebo plus BSC, randomisiert im Verhältnis 2:1. Ein Behandlungszyklus bestand aus jeweils drei Wochen einmal täglich 160 mg Regorafenib oder einem identisch aussehenden Placebo, gefolgt von einer Woche Pause. Der primäre Endpunkt der Studie (Wirksamkeitskriterium) war das Gesamtüberleben. Zu den sekundären Endpunkten zählten das progressionsfreie Überleben (PFS), die objektive Tumor-Ansprechrate und die Rate der Krankheitskontrolle. Auch die Sicherheit und Verträglichkeit der beiden Behandlungsgruppen wurden verglichen. Die primären Studienergebnisse wurden erstmals auf dem Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO) zu gastrointestinalen Tumoren (ASCO-GI) im Januar 2012 präsentiert. Die auf dem ASCO 2012 präsentierten Ergebnisse beinhalten neue Daten aus Subgruppenanalysen, unter anderem auch hinsichtlich des KRAS-Mutationstatus des Tumors der Patienten. Die detaillierten Ergebnisse der Subgruppenanalyse hinsichtlich der KRAS-Mutation sind wie folgt: - KRAS-Wildtyp: medianes Gesamtüberleben 7,3 Monate vs. 5 Monate, HR=0,65; medianes progressionsfreies Überleben 2 Monate vs. 1,8 Monate; HR=0,48 KRAS-Mutation: medianes Gesamtüberleben 6,2 Monate vs. 5,1 Monate, HR=0,87; medianes progressionsfreies Überleben 1,9 Monate vs. 1,7 Monate; HR=0,53 Der KRAS-Mutationsstatus ist beim mCRC ein wichtiger Biomarker. Mutiert das KRASGen, dann wird das Tumorwachstum stimuliert. Etwa 40% der Patienten mit Darmkrebs weisen eine Mutation des KRAS-Gens auf. Bei einer vorhandenen KRAS-Mutation besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die davon betroffenen Patienten auf bestimmte zugelassene Therapien für mCRC nicht ansprechen werden. Ein Medikament, das auch bei KRAS-Mutation noch wirkt, würde für die Behandlung von Darmkrebs einen großen Fortschritt bedeuten und einen signifikanten, bisher ungedeckten medizinischen Bedarf adressieren. In der Studie traten keine neuen oder unerwarteten Nebenwirkungen auf. Die häufigsten durch die Behandlung bedingten Nebenwirkungen (mit einer Häufigkeit von mindestens 10%) waren Müdigkeit (47,4% der mit Regorafenib behandelten Patienten gegenüber - 4/6 - 28,1% der Patienten die Placebo erhielten), Hand-Fuß-Syndrom (46,6% vs. 7,5%), Durchfall (33,8% vs. 8,3%), Appetitlosigkeit (30,4% vs. 15,4%), Veränderungen der Stimme (29,4% vs. 5,5%), Bluthochdruck (27,8% vs. 5,9%), Entzündung der Mundschleimhaut (27,2% vs. 3,6%), Ausschlag bzw. Abschilferung der Haut (26% vs. 4%), Übelkeit (14,4% vs. 11,1%), Gewichtsabnahme (13,8 vs. 2,4%), Thrombozytopenie (12,6% vs. 2%), Blutungen (11,4% vs. 2,8%) und Fieber (10,4% vs. 2,8%). Über Regorafenib Regorafenib ist ein in der Entwicklung befindlicher oral wirksamer Multi-Kinase-Inhibitor, der in präklinischen Studien zeigen konnte, bestimmte Signalwege des Tumorwachstums zu hemmen – darunter Rezeptoren für VEGF, die eine wichtige Rolle bei der Angiogenese (Blutversorgung) des Tumors spielen. Regorafenib blockiert außerdem verschiedene onkogene Kinasen und Kinasen der Mikroumgebung der Tumorzelle, darunter KIT, RET, PDGFR und FGFR und verhindert dadurch das Wachstum (Proliferation) von bestimmten Tumorzellen. Derzeit wird die Wirksamkeit von Regorafenib bei Patienten mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen in klinischen Studien geprüft. Regorafenib ist ein Entwicklungspräparat. Es ist derzeit weder von der europäischen Gesundheitsbehörde EMA noch von der US-Gesundheitsbehörde FDA oder anderen Gesundheitsbehörden zugelassen. Mit Onyx Pharmaceuticals hat Bayer 2011 eine Vereinbarung getroffen, nach der Onyx Lizenzgebühren auf zukünftige weltweite Umsätze mit Regorafenib im Bereich der Krebsbehandlung erhalten würde. Über Bayer HealthCare Die Bayer AG ist ein weltweit tätiges, forschungsbasiertes und wachstumsorientiertes Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien. Mit einem Umsatz von rund 17,2 Mrd. Euro (2011) gehört Bayer HealthCare, ein Teilkonzern der Bayer AG, zu den weltweit führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln und medizinischen Produkten. Das Unternehmen mit Sitz in Leverkusen bündelt die Aktivitäten der Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care sowie Pharmaceuticals. Ziel von Bayer HealthCare ist es, Produkte zu erforschen, zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben, um die Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Bei Bayer - 5/6 - HealthCare arbeiten weltweit 55.700 (Stand: 31.12.2011) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern. Mehr Informationen finden Sie unter www.bayerhealthcare.com. Ansprechpartner Bayer AG, Investor Relations: Dr. Alexander Rosar (+49-214-30-81013) Dr. Juergen Beunink (+49-214-30-65742) Peter Dahlhoff (+49-214-30-33022) Judith Nestmann (+49-214-30-66836) Dr. Olaf Weber (+49-214-30-33567) Fabian Klingen (+49-214-30-35426) Ute Menke (+49-214-30-33021) Zukunftsgerichtete Aussagen Diese Presseinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns bzw. seiner Teilkonzerne beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Webseite www.bayer.de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. - 6/6 -