Semantische Klassen der Adverbialsatze Temporalsatz Gleichzeitigkeit 1. Dauer des Geschehens a) gleiche Dauer Konjunktion: wahrend Korrelat: unublich b) gleicher Anfangs- und Endpunkt Konjunktion: solange fak. Korrelat: solange der Konjuktion „solange“ bei durativen Verben enspricht bei perfektiven Verben die Konj. „bis“ c) gleiche Dauer bis Sprechergegenwart mit Anfanspunkt in der Vergang. Konjunktion: seit(dem) fak. Korrelat: seitdem seit(dem): Gleichzeitigkeit nur bei durativen Verben im Prat. und Pras; Vorzeitigkeit bei perfektiven Verben (im Perf. oder Plusq.) 2. Zeitpunkt des Geschehens a) einmaliges Geschehen in Gegenwart und Zukunft Konj. wenn fak. Korr. wenn b) einmaliges Geschehen in der Vergangenheit Konj. als fak. Korr. da c) wiederholtes Geschehen Konj. sooft, wenn fak. Korr: immer (...dann), jedesmal (...dann) Vorzeitigkeit 1. einmaliges Geschehen in Gegenwart und Zukunft Konj. wenn (mit fak. Korr. dann) nachdem (Korr. unublich) Tempusgebrauch: Perfekt im NS, Prasens im HS 2. einmaliges Geschehen in der Vergangenheit Konj.: als (mit fak. Korr. dann) nachdem (Korr. unublich) Tempusgebrauch: Plusq. im NS, Prateritum im HS 3. wiederholtes Geschehen Konj. wenn fak. Korr. immer (...dann), jedesmal (...dann) Tempusgebrauch: Gegenwart und Zukunft wie bei 1., in der Vergangenheit wie bei 2 4. umittelbare Aufeinanderfolge Konj. sobald, sowie, kaum dass fak. Korr. immer (...dann), jedesmal (...dann) Tempusgebrauch: entweder Tempusfolge wie bei 1. und 2. oder gleiche Tempora 5. genauer Anfangspunkt in der Vergangenheit, Dauer bis Sprechergegenwart im HS Konj. seit(dem) fak. Korr. seitdem Tempusgebrauch: in Gegenwart und Zukunftwie bei 1., in der Vergangenheit wie bei 2. seit(dem) zum Ausdruck der Vorzeitigkeit steht nur bei perfektiven Verben Nachzeitigkeit 1. Endpunkt eines Geschehens Konj. bis fak. Korrelat: so lange 2. Aufeinanderfolge Konj.: bevor, ehe Korrelat unublich *bei verneinter Aussage: NS Vorder- oder Zwischensatz – Negationselement obligatorisch im HS und NS NS Nachsatz - Negationselement obligatorisch nur im HS *die verneinter NS mit bevor/ehe haben eine konditionale Nebenbedeutung Lokalsatz Ort, Richtung oder Erstreckungsangaben, eingeleitet mit Lokaladv. 1. Ort: wo 2. Richtung: wohin, woher 3. Erstreckungsbereich: soweit *Wenn im HS ein Bezugswort steht (z.B. dort), handelt es sich um einem Attributsatz Modalsatz Art und Weise oder Mittel des Geschehens Instrumentalsatz das Mittel Konj.: indem (Korr. unublich) dass (mit obl. Korr. dadurch, damit) Modalsatz mit fehlenden Begleitumstandes Begleitumstand, der nicht anwesend ist Konj. ohne dass Korr. unublich Bei Subektgleichheit – Infinitivkonstr. ohne zu Komparativsatz 1. Verhaltniss der Gleichheit Grad (Qualitat) des Geschehen im HS durch ein Adj. oder Adv.; ergibt eine Gleichheit zwischen den beiden Sachverhalten Konj. wie obl. Korr. so (auch mit genau) *bei identischen Verben in HS und NS oft zum Satzglied verkurzt Kontext eindeutig → Gradangabe kann fehlen; Korr. fakultativ *verneinte Gleichheit – egationselement im HS und NS *der Vergleich zu einem Substantiv erfolgt, hat der Komparativsatz attributive Bedeutung (Partikel so, Artikelwort solch-, Wendung (von) der Art) 2. Verhalniss der Ungleichheit eine Ungleichheit zwischenden beiden Sachverhalten Konj. als Korr. unublich *die gleichen Reduktionen wie bei der Komparativsazten der Gleichheit moglich *bei fehlender Gradangaben – oblig. Korr. anders 3. Hypotetisches Verhaltniss der Gleichheit Geichheit mit nicht realen, sondern nur angenommenen Sachverhalt Konj. als ob (oder als unmittealbar vor dem Verb) mit Konjunktiv, im HS oblig. Korr so *der Kontext eindeutig → Gradangabe kann fehlen, Korr. fakultativ *bei Verben: wirken, sehen, fuhlen, horen, klingen, sich benehmen, sich stellen, sich fuhlen, tun, auftreten, handeln → Satze sind obligatorische Aktanten 4. Proportionales Verhaltnis der Vergleich in der gleichmassigen Entsprechunge zweier Sachverhalte je... desto / um so je – NS; desto / um so – HS Adj. und Adv. im Komparativ HS – Nachsatz *je nachdem – zwei alternative Geschehen im HS in einem Entsprechungs- und Abhangigkeitsverhaltnis zu einem NS-Geschehen (Alternativfrage oder Erganzungfrage) je nachdem = abhangig davon Modalsatz der Spezifizierung die Bestimmung des Geltungsbereichs die Aussage des HS spezifiziert Konj. als obl. Korr. insofern, insoweit um so (+ Komparativ) *Die Korr. zu als konnen als Teile der Konj. auftreten, z.B. insofern (als) Restriktivsatz eine Einschrankung des Geltungsbereich des HS-Geschehens durch den Bezug auf eine bestimmte Infrormationsquelle oder durch eine subjektive Stellungsnahme des Sprechers (Modalitatsangabe) NS oft Vordersatz Konj. wie, soviel (wie), soweit Korr. (abhangig vom Verb): Pronomen es, Pronominaladv. *außer + 2. Konjuntion eingeleiteten NS Kausalsatz die Ursache (Grund, Bedingung, Gegengrund): 1. Kausalsatz im engeren Sinne 2. Konditionalsatz 3. Konzessivsatz die Wirkung (Folge, Zweck) 4. Konsekutivsatz 5. Finalsatz Kausalsatz im engeren Sinne 1. naturnotwendige, gestezmassige Zusammenhange von Ursache und Wirkung Konj. da, weil fak. Korr. daher, darum, deshalb, deswegen, aus dem Grunde *Antwort auf eine direkte Frage: weil Konkurrenzformen des Kausalsatzes: - dass-Satz in Verbindung mit Prapositionalphrase (auf Grund der Tatsache/dessen) satzverbinding mit Konjunktionaladverbien (daher, darum, deshalb, deswegen, aus dem Grunde), Konj. denn oder Partikel doch - Praposition wegen und prapositionalverbindung auf Grund - lexikalische Mittel, z.B. ist zuruckzufuhren, hervorrufen, die Ursache ist... 2. Der NS gibt einen zusatzlichen, verstarkede grund an Konj. zumal (da), um so mehr / um so weniger als Korr. unublich Konditionalsatz aus einer Bedingung wird eine Folge vorausgesagt Konj. wenn, falls, sofern fak. Korr. so, dann *der konditionalsatz in Vorderstellung kommt auch konjunktionslos mit Spitzenstellung des finiten Verbs vor; so – ublich *mit dem Konjunktiv Prat. des Modalverbs sollen druckt der Konditionalsatz (mit/ohne Konj.) zusatzlich eine Evenualitat aus Andere Moglichkeiten - dass-Satz in mit Prapositionalphrase (unter der Bedingung / Voraussetzung, in dem Falle) - dass Satz bzw. konjunktionsloser NS mit Partizip II (vorausgesetzt, angenommen), so ublich - Prapositionen bei, mit und ohne (bei Negation) Konzessivsatz 1. Ein erwarteter Kausalzusammenhang bleibt unwirksam Konj. obwohl, obgleich, trotzdem (auch: obzwar, obschon, wiewohl, wenngleich) fak. Korr. dennoch, trotzdem, doch (auch mit so) 2. Konzessive Bedeutung hat auch die Verbindung von wenn mit einem verschiebbaren auch (bzw. selbst, sogar, und) NS als Vordersatz → wenn kann ausfallen, finite Verb an die Spitze des NS *(wenn) auch – mit Modalverben: - mögen – Grundbedeutung - sollen – Zusatzliche Bedeutung der Eventualitat 3. besonders zahlreiche Ausdrucksformen a) Erganzungsfragen mit Partikel auch (immer), das Fragewort leitet immer den NS ein, wahrend die Partikel im Satz verschiebbar ist b) Alternativfragen – vorangesetztes gleichgultig c) Modalsatze – mit Partikel so, dann unmittelbar folgt ein Adj. oder Adv. im positiv *gewohlich schließen HS, die auf NS folgen mit dem finiten Verb an, auch Zweitstellung (nach einem nominalen Satzglied) Andere Moglichkeiten - dass-Satz mit Prapositionalphrase (trotz der Tatsache / Umstandes) oder Partizip II (ungeachtet dessen) im HS - Satzverbindung mit verschiebbarem Konjunktionaladverb zwar und koordinierender Konj. aber (und fak. trotzdem) - Satzverbindung mit Konjunktionaladverb trotzdem - Prapositionen trotz und ungeachtet Konsekutivsatz 1. die Folge ergibt sich aus dem Geschehen des HS, das durch ein Verb oder durch ein Verb + Adj., Adv. oder Substantiv reprasentiert ist Konj. so dass Korr. unublich 2. Die Folge ergibt sich aus einem besonderem Grad (Qualitat) des Geschehens im HS, die durch ein Verb + Adj., Adv. oder Subst. reprasentiert ist Konj. dass obl. Korr.: so (beim Subst. auch solch-), genug 3. Der NS nennt das Nichteintreten einer Folge, die sich erwartungsgemass aus dem im HS ausgedruckten Geschehen ergibt (negativer Konsekutivsatz). Konj. ohne dass Korr unublich *Subjektgleichheit → Infinitivkonstruktion mit ohne zu 4. Im HS wird das Ubermass eines Sachverhalts angegeben, auf Grund dessen eine im NS zu erwartende Folge ausbleibt (irrealer Konsekutivsatz) Konj. als dass obl. Korr. zu *Im NS erscheint haufig Modalverb können oder / und Konjunktiv Finalsatz druckt eine Absicht, einen Zweck, ein Ziel aus, ein Willenselement Konj. damit, (selten: dass) fak. Korr. darum, deshalb, deswegen, zu dem Zweck, in der Absucht Varianten: das wollende Personalsubjekt und das realisierende Subjekt sind identisch das wollende Personalsubjekt und das realisierende Subjekt sind nicht identisch (auch „man“) Substitutivsatz NS zeigt nicht wahrgenommene Moglichkeit, der HS als Ersatz eine andere Moglichkeit. Vielfach ist damit eine Stellungsnahme des Sprechers verbunden, indem die vom Subjekt vorgezogene Moglichkeit (im HS) vom Sprecher als nicht richtig beurtelit wird Konj. statt dass, anstatt dass Korr. unublich *auch NS mit als dass (in Nachstellung) oder ehe (zumeist in Vorderstellung, im HS lieber oder besser notwendig Adversativsatz Das Geschehen des NS steht im Gegensatz zum Geschehen des HS Konj. wahrend Korr. unublich *auch durch koordinierende Konjunktionen aund Konjunktionaladv.: aber / doch, jedoch, im Gegensatz dazu / demgegenuber.