Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung Vorlesung 1 - - - - Beziehung von Bildungssystem zu Sozialstruktur einer Gesellschaft: Soziale Schichtung Stratifikation des Bildungswesens Betriebliche Hierarchie und Qualifikationsanforderungen Das Bildungssystem tauscht sich auch mit anderen gesellschaftlichen Ordnungen aus: Politisches System, Ökonomisches System Bildungssoziologie: Teilgebiet der Soziologie und Erziehungswissenschaft; Pluralismus von unterschiedlichen Theorierichtungen; Methodischer Pluralismus Vielfalt methodischer Zugänge und statistischer Verfahren zur Untersuchung Handeln: hat subjektiven Sinn; soziales Handeln ist auf andere bezogen Bildung als gesellschaftl. Randbedingung Analytische Ebenen: Makroebene der Gesellschaft, Mesoebene der Institutionen, Mikroebene der Individuen Aufgaben der Bildungssoziologie: Erkenntnisgewinn, Aufklärung, Problemlösungen Ziel der empirischen Bildungssoziologie: Bildungsprozesse und ihre Institutionalisierung soll im gesellschaftlichen Kontext systematisch beschrieben und einschliesslich ihrer Folgeerscheinungen für Individuen, Institutionen und Gesellschaft möglichst vollständig erklärt werden Bildungsplanung und Bildungspolitik sind nicht Aufgaben der Bildungssoziologie Text zu Vorlesung 1: Kapitel 6, Die Grundstruktur soziologischer Erklärungen - - - Objekte des Sozialwissenschaftlers sind selbst handlungsfähige Subjekte, mit ihrem Handeln verbinden sie einen subjektiven Sinn R.Boudon: Aufgabe der Soziologen beinhaltet immer interpretative Dimension Erklärungsmodelle müssen von subjektiven Erwartungen und Bewertungen der Akteure ausgehen A.Schütz: Muster der subjektiven Vorstellungen = „Konstruktionen erster Ordnung“, Erklärungen und Modelle über Ablauf u. Wirkung des soz. Handelns = „Konstruktionen zweiter Ordnung“ Erklärende Modelle müssen rational, logisch konsistent, widerspruchfrei und erklärungskräftig sein Soziale Gebilde: vier grobe Dimensionen Erste Dimension noch mal unterscheidbar in 3 weitere Ebenen: Verhalten des Individuums im Aggregat, als Mitglied sozialen Kontextes und Verhalten von sozialen Gebilden Aggregate: blosse Mengen von Individuen mit ähnl. Eigenschaften, die sonst nichts miteinander zu tun haben Märkte: besondere Form von Aggregaten, bei denen Mengen unverbundener Akteure zweiseitige, kurzfristige Beziehungen aufnehmen Kollektive Akteure: Aggregate, die handeln, „als ob“ sie ein gemeinsames Ziel hätten Soziale Beziehungen: wechselseitig aufeinander orientiertes Handeln von Akteuren Einfache Sozialsysteme: zeitlich u. räumlich begrenzte, persönliche Begegnungen von Akteuren Gruppen: Kollektive von Akteuren mit partiell gemeinsamen Interessen und Orientierungen, gelegentl. Kontakte untereinander ohne formelle Mitgliedschaft Organisationen: Kollektive mit formell geregelter Mitgliedschaft, vorgegebenes gemeinsames Ziel vorhanden -1- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - HS08 Zusammenfassung Korporative Akteure: „juristische Personen“ bzw. „Körperschaften“ mit Sprecher, der die Interessen vertritt Gesellschaft: das all diese Systeme umfassende soziale System Zweite Dimension: Typus des sozialen Prozesses 3 Aspekte Entstehung Reproduktion Wandel Prozesse: Sequenzen des Ablaufs und der Wirkung des sozialen Handelns Soziologische Erklärungen sind immer (!) letztlich Prozesserklärungen, auch dann, wenn die sozialen Gebilde ganz kompakt und unverrückbar erscheinen Allgemeine Regelmässigkeiten: Wiederholt vorkommende Ereignisse und Prozesse Zweite Gruppe allgemeiner Sachverhalte: die, die sich bei formal ähnlichen Konstellationen unter ganz versch. Inhaltlichen Verkleidungen zu sehr unterschiedlichen historischen Situationen einstellen Dritte Gruppe/Klasse: bestimmte systematische Zusammenhänge/Differenzen Temporale Zusammenhänge/Differenzen: diachrone Unterschiede Strukturelle Zusammenhänge/Differenzen: Unterschiede „synchroner“ Art Kausalmodell: Beschreibun von Korrelation zwischen Variablen Statistisch erklärte Varianz bedeutet in keiner Weise bereits die theoretische Erklärung eines Phänomens, sie ist ein Explanadum Logiken bilden zusammen das elementare Grundmodell jeder soziologischen Erklärung 3 Schritte einer soziologischen Erklärung: 1. Logik der Situation: Verbindung zwischen Makroebene und jeweiliger spezieller sozialer Situation und Mikroeben der Akteure (Verbindung über Brückenhypothesen) Brückenhypothesen beschreiben die Konstruktionen erster Ordung der Akteure 2. Logik der Selektion: Erklärung individuellen Handelns allgemeine nomologische Gesetze, nach denen Akteure eine der Alternativen unter den Bedingungen selegieren verbindet zwei Elemente auf der Mikro-Ebene: Akteure und soziales Handeln Mikro-Mikro-Verbindung zwischen den Eigenschaften der Akteure in der Situation u.d. Selektion einer bestimmten Alternative Beziehung zwischen den situational geprägten Erwartungen und Bewertungen beim Akteur und dem Handeln ist der analytisch-nomolgische Kern des gesamten Modells 3.Schritt: Logik der Aggregation: aggregierende Transformation der individuellen Effekte des Handelns der Akteure zu dem jeweiligen kollektiven Explandum Mikro-Makro-Verbindung des Modells wird hierbei zurück auf die Ebene der kollektiven Phänomene gestellt Transformationsregeln: aggregierenden Verknüpfungen der Mikro- mit der Makroebene; beinhalten sowohl spezielle u. inhaltliche Infos über den jeweiligen Fall Problem der Aggregation ist meist d. komplizierteste der drei Schritte Art der Aggregation/Transformationsregeln hängt vom jeweiligen inhaltl. Problem ab Die soziol. Erklärung eines bestimmten Explanadums besteht i.d. sukzessiven u. kombinierten Lösung v. 3 untersch. Fragestellungen: D. typisierte Beschreibung v. Situationen über Brückenhypothesen; die Erklärung der Selektion von Handlungen durch die Akteure über allg. Handlungstheorie; -2- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - HS08 Zusammenfassung u.d. Aggregation der individuellen Handlungen z.d. kollektiven Explanandum über Transformationsregeln elementares Modell der 3 Schritte: Grundmodell der soz. Erklärung Zur Anzeige wird der QuickTime™ Dekompressor „TIFF (Unkomprimiert)“ benötigt. - - - - - - Zwei Gründe um das Modell zu behalten: 1. empirisch Problem der notorischen Unvollständigkeit aller makro-soziologischen Zusammenhänge 2. „Verstehen“ ist bei der Anwendungakteurfreier, rein makro-soziologischer Gesetze grundsätzlich nicht möglich Grundmodell der 3 Logiken: der elementarste Schritt einer jeden soziologischen Erklärung Erweiterungen: horizontale Erweiterung und vertikale Differenzierung Dynamisierung de Modells der soziologischen Erklärung: Spezialfall der genetischen Erklärung das zuvor erklärte Explanandum wird zur Randbedingung für den nächsten Schritt Ohne Einflüsse von aussen ist die genetische Erklärung eine deterministische Sequenz eines Prozess-Systems, das ganz und gar der Eigendynamik seiner endogenen Verkettung folgt (wie gut konstruierte Maschine) Endogene Sequenzen: Tagesabläufe, die ineinander greifen, typ. Sequenzen von Berufskarrieren etc.) „Verhalten“ von soz. Gebilden und Gesellschaften: Fehlen einer festen endogenen Determination Genetische soziologische Erklärungen: Aneinanderreihungen von Sequenzen der drei Schritte des Grundmodells unter Beachtung evtl. vorliegender ext. Einflüsse auf d. Randbedingungen des jeweils neuen Stadiums der Sequenz Unterschiedliche Typen von Sequenzen Mehr-Ebenen-Modelle: vertikale Differenzierung des Grundmodells der soz. Erklärung Soziale Gebilde können im Prinzip alle als kollektive Phänomene über das einfache Grundmodell erklärt werden: aggregierte Folge des situationsorientierten Handelns von Akteuren Akteure + Handeln = Mikroebene Soziale Gebilde = Makroebene Fast alle dieser Gebilde sind aber wiederum in weitere soziale Kontete und noch umfassendere soziale Gebilde eingebettet Existenz und „Verhalten“ sozialer Gebilde stellt damit beosndere Zwischen-Ebene dar: Meso-Ebene Korporative Akteure: Typen von sozialen Gebilden, die genauso handeln können, „als ob“ sie selbst intelligente und konsistent handelnde Akteure wären; sie besitzen eine Art Bewusstsein und Entscheidungs-/Handlungszentrum Das Verhalten der korporativen Akteure ist immer nur eine Resultante der kollektiven Entscheidungen von natürlichen Personen Logik der Aggregation Wenn in sozialen Gebilden ein Akteur allein das Sagen hat, so reicht es, nur die Logik der Situation und das Handeln bestimmter individueller Akteure zu betrachten -3- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - HS08 Zusammenfassung Die Gesellschaft und die anderen sozialen Gebilde der Menschen sind immer Prozesse und immer Mehr-Ebenen-Angelegenheiten Vorlesung 2 - - - - - - - Soziologische Erklärung: wichtigste Aufgabe der Soziologie ist Erkenntnisgewinn; vornehmlich Erklärung sozialer Tatsachen, aber auch Klärung von Prozessen und Mechanismen, welche die zu erklärenden Sachverhalte hervorbringen Theorie: Menge von Gesetzen, aus denen mindestens ein anderes Gesetz abgeleitet wurde Erklärung: Ableitung einer Aussage zu einem zu eklärenden Sachverhalt aus einem Gesetz unter besonderer Berücksichtigung der Randbedingung; Erklärungsgegenstand ist immer in der „dann“ oder „desto“-Komponente enthalten Deduktiv-nomologische Erklärung: erklärt ein Ereignis, in dem sie zeigt, dass das Ereignis aus einem allgemeinen Gesetz und einer Reihe spezieller Umstände (Anfangsbedingungen) gefolgert werden kann Induktiv-statistische Erklärung: Erklärung von Phänomenen durch Gesetze mit probabilistischen Aussagen;z.B: "Je mehr eine Person raucht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Herzinfarkt erleidet", oder noch besser: "Wenn eine Person raucht, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Herzinfarkt erleidet, 30 Prozent“ Theorie subjektiver Werterwartungen: SEU (subjective expected utility): Auswahl einer Handlung aus einem Set alternativer Handlungen, Selektionsregeln, Komponenten der Handlungswahl Formalisierung: SEU(Ai) = pi * Ui * Ki Ai = Handlungsalternativen pi = Erwartung der Realisierbarkeit oder Erfolgswahrscheinlichkeit der Alternative Ai Ui = Nutzen der Alternative Ai Ki = Kosten der Alternative Ai Soziales Handeln wird durch Präferenzen und Restriktionen gesteuert Homo socio-oeconomicus: RREEMM-Modell Homo oeconomicus: eingeninteressierter Akteur -4- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - HS08 Zusammenfassung Vollständig soziologische Erklärung soziologischer Tatsachen über realistisches handlungstheoretisches Modell Theorie subjektiver Werterwartung als theoretisch gehaltvolles und fundiertes Modell sozialen Handelns Text zu Vorlesung 2, Kapitel 13: Die „Natur“ des Menschen - - - - - - - Die erklärende Modellierung sozialer Prozesse erfordert stilisiertes Modell des Menschen Grundlegende Merkmale des Menschen (hohe Lernfähigkeit, starke Handlungsflexibilität) sind nicht gänzlich ohne gewisse Vorgaben: Existenz von Restriktionen als unaufhebbare Bedingung aller evolutionären Anpassungen; die im Rahmen der Restriktionen erfolgende Maximierung; das unvermeidbare Verhältnis zwischen der immer kurzfristigen Orientierung aller Anpassungsreaktionen der individuellen Organismen und ihren langfristigen Folgen/ext. Effekten f.d. Population u.d. Art gesamt Menschliches Handeln (Entscheiden zw. Alternativen) unterliegt immer natürlichen und sozialen Restriktionen,;die natürlichen können durch technische/soziale Erfindungen modifiziert bzw. sogar ausser Kraft gesetzt werden Soziale Restriktionen: bestehen insbesondere aus institutionellen Verfassungen und aus bestimmten Arten der kulturell und symbolisch gesteuerten Definition der Situation Grundregel der Selektion: Maximierung 4 Varianten der Maximierungsregel Erwartungen: subjektive Kausalhypothesen von Menschen über Vorgänge und Zusammenhänge der Umwelt und über Bedingungen, unter denen die Lösung eines Problems wahrscheinlicher ist als unter anderen Bedingungen Umwelt ist bei Menschen in Systemen organisiert: Wissenssysteme; deren wichtigster Hintergrund die institutionellen Bedingungen einer Gesellschaft sind Der Mensch sieht die Welt in typischen Muster, dies vereinfacht die Verarbeitung und ist kostengünstig (es wäre verschwenderisch, immer über alle Situationen informiert zu sein, auch wenn sie unwichtig sind Muster als Daumenregeln) Bounded Rationality und Festhalten des Menschen an Routinen und Gewohnheiten ist intelligente und lebenswichtige Art des Umgangs mit Knappheit Werte umfassen das System der Vorlieben und Präferenzen und bilden das Oberprogramm zu Hierarchien von Präferenzprogrammen Wissen und Werte steuern die Selektion des Handelns; „Kombination“ heisst dabei, dass das Produkrt der Sicherheit einer Erwartung und der Höhe der Bewertung in Bezug auf die verschiedenen Folgen eines Handelns maximiert wird U: Höhe der Bewertung p: subjektive Erwartung von Konsequenzen einer Handlung p*U= Regel der Maximierung des Produktes Das Maximieren kann auch altruistische und kooperative Handlungen einschliessen Die Maximierungsregel ist evolutionär stabil und gilt auch für Zwangshandlungen, da sie den Akteur dazu führt, die beste aus den schlechten Alternativen auszuwählen unter Zwang gibt es auch Alternativen -5- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung Kapitel 14, Homo sociologicus, homo oeconomicus und das RREEMM-Modell - Modell des homo sociologicus: Annahme, dass die Selektion des Handelns v.a den Vorgaben der gesellschaftlichen Institutionen folgt Menschen handeln so, wie Normen es von ihnen verlangen - Homo sociologicus kommt in zwei Untervarianten vor SRSM-Modell: Handeln des Akteurs ist eigentlich keine Selektion, sondern die automatische Ausübung von Normenkonformität ( Socialised, Role-Playing, Sanctioned Man) OSAM-Modell: Opinionated, Sensitive, Acting Man (Mensch hat Einstellung/Attitüden bestimmten Objekten gegenüber, das Handeln ist keine Wahl, sondern deren Umsetzung) Vater beider Modelle: E. Durkheim Interpretatives Paradigma: Gegenprogramm zum normativen Paradigma; dritte Variante des Modells Menschen handeln, indem sie Symbole interpretieren, Situationen definieren und strategisch sich ins beste Licht zu rücken versuchen SSSM-Modell: Symbols Interpreting, Situations Defining, Strategic Acting Man Das zentrale Problem bei allen drei Varianten des homo sociologicus ist das komplette Fehlen einer expliziten und präzisen Selektionsregel für das Handeln Folgen: soziologische Erklärunge können nicht oder nicht vollständig vorgenommen werden Homo oeconomicus: maximiert seinen individuellen Nutzen auf der Grundlage vollkommener Information und stabiler und geordneter Präferenzen im Rahmen gegebener Restriktionen Homo oeconimoicus ist nicht das Modell der Wahl, auch hier gibt es Probleme Vergleich der Menschenmodelle der Soziologie und der der Ökonomie zeigen, dass beide ungeeignet sind: neues Modell wird nötig RREEMM-Modell (Lindenberg): es postuliert fünf grundlegende Eigenschaften des typischen Akteurs Recourceful, Restricted, Expecting, Evaluating, Maximizing Man Es fasst die wichtigsten Einzelkomponenten der biologischen und anthropologischen Grundlagen menschlicher Existenz zusammen Die Schottische Moralphilosophie kannte die Einseitigkeiten des Modells des homo oeconomicus und die des homo sociologicus nicht Homo oecoonmicus ist das Modell der neo-klassischen, nicht der klassischen Ökonomie RREEMM-Modell: orientiert sich deutlich an der klassischen Ökonomie Grundlage der Schottischen Moralphilosophie: Betonung der Bedeutung von Institutionen, des menschl. Handelns als Problemlösung und der unintendierten, von den Motiven und dem Wissen der Akteure grundsätzlich erst einmal unabhängigen Folgen sowie das Ziel der Aufklärung durch wissenschaftl. Erklärung und die Einheit der Wissenschaft von der Gesellschaft - - - - - Kapitel 15, Das RREEMM-Modell und die Modellierung sozialer Prozesse - Brückenhypothesen: beschreiben die Logik der Situation nur, für eine Erklärung braucht man Theorien über den Einfluss sozialer Umgebung auf Akteure -6- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - HS08 Zusammenfassung Verbindung zwischen Akteuren und dem sozialen Handeln über die Logik der Selektion Verbindung zwischen dem Handeln der Akteure und den dadurch erzeugten kollektiven Folgen über die Logik der Aggregation Vorlesung 3 - Soziales Handeln und „rational choice“: Weiterentwicklung der Weberschen Handlungstypologie zu einer allgemeinen Handlungstheorie „rational choice“ Theorie subjektiver Werterwartungen als Theorie der zweckrationalen Wahl von Handlungen alleine ist unvollständig Bestimmungsgründe sozialen Handelns: zweckrational, wertrational, affektuell, traditional Jedes soziale Handeln ist subjektiv rational, zweckrational Zweck- und Wertrationalität sind keine Alternativen der Handlungsorientierung Soziale Beziehung: ein in seinem Sinngehalt nach aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer Soziale Beziehung besteht, wenn es sich um „soziale Gebilde“ (Kirche, Ehe etc) handelt Vergemeinschaftung: soz. Beziehung, die auf traditionaler oder affektueller Zusammengehörigkeit der Beteiligten beruht Vergesellschaftung: soz. Beziehung, die auf wert- oder zweckrationalen Elementen des Interessenausgleichs oder der Interessenverbindung beruht Text zu Vorlesung 3, II. Begriff des sozialen Handelns - Soziales Handeln: kann am vergangenen, gegenwärtigen oder künftig erwarteten Handeln anderer orientiert werden Nicht jede Art von Handeln ist soziales Handeln Handeln von in „Massen“ zusammengedrängten Individuen: massenbedingtes Handeln Nachahmung ist dann kein soziales Handeln, wenn sie lediglich reaktiv erfolgt Massenbedingtheit und Nachahmung sind Grenzfälle sozialen Handelns Mindestmass von Beziehung des beiderseitigen Handelns aufeinander als Begriffsmerkmal für soziale Beziehung Der Sinngehalt einer sozialen Beziehung kann wechseln; er kann in „Maximen“ formulierbar sein; er kann auch durch ggns. Zusage vereinbart sein Mode =/= Sitte (Mode bezieht sich eher auf Neuheiten, Sitte eher auf Regeln) Vorlesung 4 entfällt Text zu Vorlesung 4, Wertrationalität und das Modell der Frame-Selektion - Max Weber: zwei Idealtypen rationalen Handelns: zweckrational und wertrational Frame-Selektiontheorie (FST): als allgemeine Handlungstheorie konzipiert und beansprucht, alle soziologisch relevanten Dimensionen und Determinanten des Handelns erfassen/systematisch an sie anschliessen zu können -7- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - HS08 Zusammenfassung FST: erklärende Handlungstheorie, die von einer Vorstrukturierung des Handelns durch kognitiv-emotional verankerte Schemata und einer variablen Rationalität der Akteure ausgeht Mikroebene; „Modell der Frame Selektion“: es besteht aus drei universellen Gesetzmäßigkeiten: a) Akteure bewerten ihre Alternativen nach subjektiven Interessen und Präferenzen (Werterwartungstheorie) b) Dann bestimmen sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass bestimmte Folgen für eine Erwartung auch eintreten, dies geschieht auch subjektiv und ist geprägt durch Alltagswissen c) Nun soll der Wert jeder möglichen Alternative mit der dazugehörigen Wahrscheinlichkeit multipliziert werden, das Ergebnis dieser Rechnung gibt den jeweiligen Nutzen an Der Akteur wählt dann die Alternative mit dem größten Nutzen (Nutzenmaximierung) und handelt dementsprechend Esser geht davon aus, dass wir das Prinzip der Nutzenmaximierung als notwendige Selektion zum Überleben erlernt haben Werte nehmen bei M.Weber eine zentrale Stellung ein Werte: relativ abstrakte und unbestimmte Vorstellungen, nur indirekt handlungsleitend Werte bilden möglichen Bezugspunkt der Frame-Selektion Vorlesung 5 Definition der sozialen Situation: „Anomalien“ der Theorie rationalen Handelns Subjektive Def. der soz. Situation: Strukturierung der Präferenzen und Erwartungen subjektiver Sinn Selektion eines Handelns - Kalkulierende Rationalität - Selektion einer Konzeption, die der Akteur selbst in der Situation entwickelt - Subjektive Definition = kognitive „Rahmung“ der Situation unter einem dominanten Gesichtspunkt - Soziale Produktion des Nutzens: Soziale Institutionen Interpenetration Individuum - Modell-Selektion: Objektives Interesse Erhalt und evtl. Ausbau der sozialen Produktionsfunktionen = Oberziel aller Akteure mit einem best. Kapital an Zwischengütern - Nutzenwerte = Resultat objektiver sozialer Definition der Situation - „Framing“ als Entscheidung: Strategie der Vereinfachung und Zuspitzung der sozialen Situation - Orientierung durch Aktivierung der im Gedächtnis gespeicherten Modelle der Situation - Zweifache Definition der Situation: Zuspitzende Selektion eines dominierenden Modells; Festlegung des Akteurs auf dieses - Framing als intelligentes, nicht reflexhaftes, „rationales“ inneres Tun nach den Regeln der SEU-Theorie = Interpretation von Symbolen als wichtigsten Teil der subjektiven Definition - Wertrationalität als Spezialfall des Framing - Framing durch Institutionen: Institutionen als in den Erwartungen der Akteure verankerte und sozial verbindliche geltende Regeln des Tuns durchaus Normen, Werte und institutionellen Vorgaben Norm als Resultat, aber nicht als Bedingung sozialen Handelns und sozialer Beziehungen - -8- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - HS08 Zusammenfassung Gemeinschaft und Gesellschaft: Vergemeinschaftung, Vergesellschaftung Text zu Vorlesung 5, Rationalität und Bindung. Das Modell der Frame-Selektion (...) - - - - - - - - Es gibt unbedingte Bindung an gewisse Bezugspunkte (Glaubensüberzeugung, altruistische Motive, Rechtsprinzipien) – auch dann, wenn die Kosten dieser Bindung enorm sind (Bsp. mit WWII, wenn Juden persönlich um Hilfe baten, war die Chance, dass sie diese erhielten (durch Verstecken) sehr viel höher) Die Theorie des rationalen Handelns kann eine allgemeine Grundlage der Erklärung sozialer Prozesse bilden Versuch, mit dem Modell der Frame-Selektion (MdFS) zu erklären, dass sich menschliche Akteure manchmal durchaus rational an gewissen Folgen ihres Tuns orientieren, manchmal aber auch nicht – warum? Ökonomie: begrenzte Rationalität Jedes Bewusstsein ist die Folge von zuvor stattfindenden automatischen und nichtkontrollierbaren neuronalen Prozessen Wie ist es möglich, im Rahmen einer Theorie des rat. Handelns, das allein auf zukünftige Konsequenzen bezogen ist, die „unbedingte“ Befolgung bestimmter normativer Imperative bzw. die fraglose Bindung an bestimmte moralische Grundsätze, speziell auch ggn. d. erkennbaren „objektiven“ individuellen Interessen, zu erklären? wenn es nur um die Beachtung zukünftiger Konsequenzen geht, sind „unbedingte“ moralische (oder sonstige) Bindungen nicht möglich Wenn ein Akteur wegen seiner begrenzten Rationalität nicht jede situationale Veränderung bemerkt, bringt allein das eine deutliche Konstanz u. Vorhersagbarkeit in sein Verhalten komplexere Ordungsprobleme können sich in objektiv strategischen Situationen leicht überwunden werden Nach der Elsterschen Konzeption ist ein emotional gefärbter „grip on the mind“ die wohl wichtigste Komponente normativer Bindungen: alle anderen Alternativen werden komplett ausgeblendet und mit dem „grip of the mind“ versehen, dadurch erhält ein Handeln jene Unbedingtheit, die für das normative Handeln konstitutiv ist Jedes Handeln ist von gewissen (normativen, kulturellen, evolutionär-genetischen) Orientierungen „gerahmt“ vor deren Hintergrund alles andere erfolgt: „rationale Wahl“ gewisser Zecke/Mittel bis zur „spontanen“ Auslösung bestimmter „Programme“ Framing: Situation „definierende“ Orientierung: besteht aus zwei simultan erfolgenden Selektionen Selektion eines gedanklichen Modells der Situation; Selektion des Modus der Informationsverarbeitung bei der weiteren Selektion Gedankliche Modelle hierbei gelten als „Frames“, unter denen die Akteure die gesamte Situation definiert sehen Grundidee des MdFS: sowohl gedankliche Modelle wie die Modi der Informationsverarbeitung werden aus Alternativen selektiert und für die Modellierung dieser Selektion eignet sich die Form der Expected-Utility(EU)-Theorie Vorlesung 6 - - Framing durch Institutionen: Institutionen (soz. Normen, Legitimität, Herrschaft etc.) als in den Erwartungen der Akteure verankerte und sozial verbindlich geltende Regeln des Tuns; Normen, Werte und instit. Vorgaben „rahmen“ und strukturieren die subj. Wahrnehmung und das vernünftige Handeln von Individuen Normen u. andere Institutionen entstehen durch Schulpflicht, Bildungsbeteiligung an sich Normen als Resultat, nicht aber Bedingung soz. Handelns/soz. Beziehungen -9- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - - - - HS08 Zusammenfassung Bildung als soziales Handeln: Eltern haben Erwartungen an Kind, müssen für Ausbildung sorgen, sie sind gezwungen, langfristig in die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren materielles Wohlergehen durch Bildung Lebenslauf optimieren durch Bildung (Optimierungsgedanke) Soziale Produktionsfunktion der Bildung: Bildung als „sekundäres Zwischengut“ (materielles Wohlergehen); Bildung als „Wert an sich“ (soz. Anerkennung) Bildungsentscheidung als instrumentelle Entscheidung, um ein Minimum an Chancen für Einkommen und Prestige zu erzielen R.Boudon: Unterscheidung von primären und sekundären Herkunftseffekten: Primär: Zusammenhang von sozialer Herkunft u. schul. Leistungen und darauf basierende Bildungserfolge Sekundär: Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsentscheiden zu Gunsten weiterführender höherer Bildung Theoretische Formalisierung nach Erikson&Jonsson: Entscheidung für niedrige und kürzere Bildung A oder für weiterführende Bildung B in Abhängigkeit der erwarteten Nettonutzen der Ausbildungsalternativen Lohnt sich Weiterbildung? (= bringt B mich weiter als ich mit A schon bin) Modellierung nach Esser: Zusätzliche Berücksichtigung des erwarteten Werts für Statusverlust -SV bei Verzicht auf Studium und der Wahrscheinlichkeit c für Statusverlust Tiefenerklärungen sozialer Disparitäten von Bildungsentscheidungen: Rolle der soz. Disparität von Bildungsmotivation Rolle der soz. Disparität des Investitionsrisikos Erklärung der soz. Disparitäten in der Bewertung des Abiturs (subjektive Bewertung) Odds ratio (Chancenverhältnis): Vergleich von Studienchancen der Oberschicht vs. Arbeiterschicht Oberschicht 2,3mal höhere Chance für ein Studium Framing: Soziale Disparitäten beim Zeithorizont für Bildungsplanungen im Lebenslauf (bildungsferne Schicht kürzerer Zeithorizont; Eltern niedriges Bildungsniveau Kinder meist auch; soz. Distanz; nicht ausreichende Leistungen) Bildungsferne wgn. Zusammenspiel von: soz. Disparitäten der schulischen Leistungen und des erwarteten Studienerfolges; Bildungsmotivation u. Investitionsrisiken Framing als wertrationale Bildungsentscheidung Text zu Vorlesung 6, Situationslogik und Handeln – Die Wert-Erwartungstheorie - Unterschied im Bildungsverhalten zwischen sozialen Schichten Brückenhypothesen Zwei soziale Schichten betrachtet: untere und mittlere Wert der Bildung U und Kosten C sind für beide Klassen gleich Erfolgserwartung p variiert: mittlere Schichten mehr Möglichkeiten Status quo der Unterschichten lässt sich ohne Bildung halten Mittlere Schichten: Bildung ist wichtig für Statuserhalt, sonst Abstieg Statusverlust –SV; Sicherheit des Statusverlustes c =1 (Mittelschichten) Unterschichten: c und –SV = 0 Bedingung für die Entscheidung zu einer weiterführenden Bildung: -10- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - - HS08 Zusammenfassung pU + (1-p)c(-SV) – C > c(-SV) U+cSV > C/p U+cSV = Bildungsmotivation; je höher der Wert der Bildung eingeschätzt wird, desto höher ist sie C/p = Investitionsrisiko der Weiterbildung Eine Familie wechselt ihre Entscheidung von der Bildungsabstinenz zur Weiterführung erst dann, wenn die Bildungsmotivation grösser ist als das Investitionsrisiko Bildungsmotivation ist je nach Schicht unterschiedlich, auch wenn der Wert der Bildung für beide Schichten gleich ist Mittlere Schichten: wo man absteigen kann, droht auch der Abstieg, wenn man nicht aufpasst Motiv des Statuserhalts Mittlere Schichten haben höhere Erfolgserwartung p und geringeres Investitionsrisiko Obere Schichten: c ist sehr klein, daher vermag auch ein sehr hoher drohender Statusverlust die Bildungsmotivation nicht sonderlich anzuheben geringere Bildungsmotivation als mittlere Schichten, dies macht sich aber wohl kaum bemerkbar, das es eine höhere Sicherheit gibt, es trotz aller Widrigkeiten doch zu schaffen (Internate, Privatunterricht etc.) Untere Schichten: Wenn Kinder schlechte Zeugnisse haben, so werden sie meistohne Umschweife aus dem weiterführenden Bildungsweg genommen Mittlere Schichten: alles wird getan um auch bei schlechteren Zeugnissen weitermachen zu können (haben höhere Bildungsmotivation) Lehrer müssen hohe Erfolgsaussichten bezeugen Absenkung des Investitionsrisikos Unterschichten entscheiden sich für höheren Bildungsweg Bildungsungleichheit zwischen Schichten wird mit steigender Bildung immer geringer; Erfolgserwartung der unteren Schichten wächst, wodurch das Investitionsrisiko abgesenkt wird WE-Theorie: Handeln = Selektion unter Alternativen „Wahl“ Akteur kann aber nicht frei und willkürlich handeln: Innere Konflikte: Appetenz-Aversions-Konflikt; Aversions-AversionsKonflikt; Appetenz-Appetenz-Konflikt Zwänge: Stärke der „Auferlegtheit“ einer Situation Repressive Zwänge (Sklave: Weiterrudern oder Tod), die Fortdauer repressiver Verhältnisse lebt davon, dass es wirklich keine Alternative gibt Zwang der guten Gelegenheit: eine Alternative hat hohen Wert, die andere einen viel niedrigeren (evtl negativen) Wert wenn das geringere Übel sehr viel weniger übel als das grössere Übel ist Der zwanglose Zwang des besseren Arguments: Akteure finden (z.B. im Laufe eines Gesprächs) heraus, dass eine bestimmte Einsicht richtig ist und eine andere, die zuvor als möglich galt, sich eben als falsch erweist sind diese Zwänge ausgeschaltet: Zustimmungskosten C = 0 Ein Zwang liegt dann vor, wenn die Differenz zwischen der erst- und der zweitbesten Alternative sehr hoch ist „Unbedingtheit“: Normen bekommen einen Teil ihrer starken „Geltung“ durch Sanktionen Bei Normen und Werten wird nicht rational nachgedacht, sondern unmittelbar und automatisch reagiert der Modus wird gewechselt Auch der Modus der Selektion des Handelns ist ein Handeln, ein inneres Tun, eine interne Selektion zwischen Möglichkeiten -11- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - HS08 Zusammenfassung Die Unbedingtheit der Werte und Normen kann als Variable verstanden werden, deren Ausprägung wieder auf Bewertungen und Erwartungen, auf Interessen und auf die Möglichkeiten der Akteure zurückzuführen ist Maximin-Regel: pessimistisch nur wenn das ungünstige Ereignis wirklich und mit Sicherheit ausgeschlossen ist, kann die Katastrophe vermieden werden Alle denkbaren Wahrscheinlichkeiten p sind gleichermassen wahrscheinlich Vorlesung 7 - - - - Lernen von frames, scripts und habits Erfolgshypothese: (Effektgesetz) je häufiger eine Person belohnt wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie eine Aktion ausführt Reizhypothese: Wenn Reize in der Vergangenheit belohnt wurden, wird Person eher Aktivität ausführen, je ähnlicher die vorangegangenen Reize sind Werthypothese: Je wertvoller die Belohnung einer Aktivität für die Person ist, desto eher wird sie die Aktivität ausführen Entbehrungs-Sättigungs-Hypothese: je öfter Person Belohung erhalten hat, desto weniger wertvoll wird jede zusätzliche Belohungseinheit Ergo: Menschen organisieren ihr Verhalten in der Regel so, dass das zu erwartende Ausmass an Belohnungen maximiert und das der Bestrafungen minimiert wird Opportunity-taking behavior: streben des Menschen nach Verbesserung seiner eigenen Lage ist gelerntes Verhalten, dass durch Erfolg, Misserfolg und Erfahrung geprägt wird Soziales Verhalten wird habitualisiert Gelerntes Verhalten wird internalisiert Modell-Lernen Personen als Modelle Modell-Effekt Enthemmungseffekt C/p Auslöser-Effekt = Framing Beobachtung einer Modellperson erleichtert die Auslösung des entsprechenden eigenen Verhaltens Übertragung von Kontroll- und Handlungsrechten, Einsparung v. Kosten; Generalisierung durch verhaltensauslösende Symbole, Gesten etc. und einer soz. Situation Lernen von Erwartung: Anschluss an SEU-Theorie Ergebniserwartung: Imitation von Handeln, wenn Individuum davon überzeugt ist, belohnt zu werden Kompetenzerwartung: Überzeugung der eigenen Erfolgswahrscheinlichkeit, d.h. Auswahl der Handlungsweise, für die man sie kompetent hält Erwartung von Selbstverstärkung bwz. –regulation: Subjektive Evaluation des eigenen Verhaltens Rolle von Bildung im gesellschaftl. Kontext: Vorraussetzung für Sozial- und Systemintegration; Bildungssysteme als Instrumente gesellschaftl. Integration Sozialisation, Erziehung, Bindung Primäre Herkunftseffekte Rolle der primären Herkunftseffekte: Nachteile von Migranten im Schulsystem Kulturell-defizitäre Erklärung: Defizit an „Normalausstattung“ an Verhaltensweisen, Kenntnissen etc.; traditionelle Haltung zum Wissen und zur Schule Humankapitaltheoretische Erklärung: Defizitäres HK für Bildungsinvetitionen; Familienstruktur (Anzahl Kinder); Selektive Wanderung -12- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung - - Erklärung durch institutionelle Diskriminierung: Diskriminierung von Migrantenkindern als Ergebnis organisatorischen Handels in Schulen; Problemlösestrategien Empirische Unterstützung für kulturalistischen Erklärungsansatz: Nein! HKT und Phänomen der Unterschichtung: Nein! Institutionelle Diskriminierung: Nein! Bildung als instrumentelles Positionsgut für intergenerationale Reproduktion des sozialen Status Theorie sozialer Produktionsfunktion (Lindenberg): Streben nach Gütern wie Einkommen = Spiegelbild elterlicher Bildungsaspirationen; Mittel zum Zweck Bildung als sekundäres Zwischengut, um primäres Zwischengut (sozialer Status) zu erreichen; elterliche Bildungsplanung u. Bildungsentscheidung als instrumentelle Entscheidung um ein Minimum an Chancen für Einkommen, Prestige und Statuserhalt zu sichern Social Position Theory (Boudon): Erhalt des soz. Status i.d. Abfolge v. Generationen als ein instrumenteller Zweck v. Bildungserwerb; Soziale Distanz der Familie zum System der höheren Bildung, d.h. der vom Elternhaus erreichte Status ist Referenzposition; Realisierung des Bildungserfolgs: Untersch. v. primären u. sekundären Herkunftseffekten wichtige Hintergründe des sekundären Herkunftseffektes Defizite an Ressourcen Alternative Ziele und Strategien Rolle des soz. Kapitals Text zu Vorlesung 7 Schwierig, da englisch. Zusammenfassend: Wikipedia Meritokratie Eine Meritokratie (lat.: meritum „das Verdienst“ und griech.: κρατεῖν, kratein „herrschen“) ist eine Regierungsform, bei der die Amtsträger (Herrscher) aufgrund ihrer Leistung ausgewählt werden. Jedes Mitglied der Gesellschaft nimmt im Idealfall die verdiente Position ein. Impliziert ist, dass kein Missbrauch der Position stattfindet. Die Idee der Meritokratie kann in Staaten sowie in politischen oder wirtschaftlichen Organisationen angewendet werden. In einem abgeschwächten Sinne wird unter Meritokratie auch eine Regierungsform bezeichnet, die Kompetenz und formelle Ausbildung betont. Der Meritokratie steht die Idee des Egalitarismus entgegen, die dem Einzelnen unabhängig von Leistung und Einsatz gleichen Einfluss und gleichen Zugang zu Gütern zuspricht. Herkunft des Begriffs Der Begriff Meritokratie wurde erstmals 1958 von Michael Young in seiner Satire Rise of the Meritocracy (deutscher Titel: Es lebe die Ungleichheit: Auf dem Wege zur Meritokratie) verwendet. Young benutzte den Begriff, um eine zukünftige Gesellschaft zu beschreiben, in der die gesellschaftliche Position des Einzelnen durch Intelligenz (gemessen durch den -13- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung Intelligenzquotienten) und Einsatz bestimmt ist. Die utopische meritokratische Gesellschaft entwickelt sich darin zu einer elitären Gesellschaft, deren Führer sich über der breiten Masse stehend sehen und letztendlich gewaltsam abgesetzt werden. Bewertung der Idee Trotz der ursprünglich negativ besetzten Begriffsbildung gibt es Befürworter meritokratischer Systeme, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Vorstellung, dass höhere Leistung belohnt werden soll, liegt vielen meritokratischen Argumenten zugrunde. Daneben wird behauptet, dass die Meritokratie Anreiz biete, zum Aufbau der Gesellschaft beizutragen, und somit die Gesellschaft insgesamt Nutzen ziehe. Eine Meritokratie unterscheidet sich grundlegend von einer Aristokratie. Während sich in der Aristokratie die gesellschaftliche Position eines Menschen in erster Linie aus seiner über soziale Prozesse, wie Erbschaft oder Ernennung, bestimmten Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Klasse ergibt, ist der Status eines Menschen in der Meritokratie, als ein Produkt eines ererbten und sich um eine Unterscheidung der einzelnen Menschen zu ermöglichen, einmaligen Leistungspotentials angelegt. Benachteiligung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Religion, einer Ethnie oder dem Geschlecht vermeidet eine ideale Meritokratie. Kritiker, unter anderem Michael Young, sehen eine Meritokratie als ungeeignetes Modell für eine stabile Gesellschaft. Zum einen ist ein objektives und gerechtes Maß von »Leistung« oder »Verdienst« zur Zuordnung von Individuen zu Positionen schwer aufzustellen; es besteht sogar die Gefahr, dass die Elite das Maß derart gestaltet, dass sie sich selbst (sowie ihre Nachkommen) legitimieren. Dann würde die Gesellschaft zur Oligarchie. Anwendung meritokratischer Prinzipien Eine völlig meritokratisch organisierte Gesellschaft ist bislang nirgends realisiert worden. Viele moderne Regierungsformen betonen allerdings den Vorrang formaler Ausbildung und fachlicher Kompetenz bei der Verleihung von Ämtern gegenüber der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Wenn im politischen Entscheidungsprozess auf eine Bewertung durch Fachleute zurückgegriffen wird, oder wenn militärische Organisationen das Leistungsprinzip heranziehen, um die Befehlshierarchie festzulegen, werden ebenfalls meritokratische Prinzipien eingesetzt. Es gibt jedoch auch in der Wirtschaft Beispiele für eine meritokratische Ordnung (z.B. McKinsey). Auch die Wissenschaft beruft sich auf das meritokratische Prinzip der Bestenauslese. Sozialwissenschaftliche Untersuchungen insbesondere aus dem Bereich der Geschlechterforschung haben demgegenüber jedoch deutlich gemacht, dass Leistung immer auch ein Ergebnis sozialer Zuschreibungsprozesse ist, die in der Wissenschaft und anderen -14- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung Bereichen des sozialen Lebens dazu führen, dass Frauen weitaus geringere Karrierechancen haben als Männer. In dem Werk "Die Internet-Galaxie" von Manuel Castells wird darauf hingewiesen, dass auch die Elite der Internetpioniere (Techno-Elite) nach dem meritokratischen Prinzip gegliedert ist. So genießen diejenigen das größte Ansehen welche durch exzellente Leistungen und positive Reputation, in Bezug auf Innovationen im Bereich der Netzwerkmedien, aufgefallen sind. Moderne Beispiele Singapur In der Republik Singapur werden meritokratische Prinzipien betont. Junge Bürger werden nach akademischen Erfolgen ausgewählt und systematisch auf Führungspositionen vorbereitet. Vorlesung 8 - - - Gesellschaftliche Ordnungen und ihre Institutionalisierung: Klassen, Stände, Parteien (Max Weber) Wirtschaftsordnung und Klassenlage: Klassen beruhen auf ökon. Interessen, die an die Existenz des (Güter- und Arbeits-) Marktes gebunden sind schafft „Klassen“ Soziale Ordnung und ständische Lage: Stände sind Gemeinschaften, die sich aufgrund einer bestimmten Einschätzung der „Ehre“, des „Ansehens“ etc. bilden Politische Ordnung und Macht: Parteien = Gemeinschaften, die polit. Macht zur Grundlage haben Klasse und Klassenlage: Klasse soll jede in einer gleichen Klassenlage befindlichen Gruppe von Menschen heissen (Klassenlage = „Marktlage“) Stand und ständische Lage: Stände beruhen auf Ansehen/Prestige; bilden sich aufgrund gemeinsamer Lagen (Geburt, Bildung, Beruf etc) Ständische Lage: soll heissen, eine typisch wirksame in Anspruch genommene positive oder negative Priveligierung in der sozialen Schätzung, begründet auf Lebensführungsart, formaler Erziehungsweise, Abstammungs-/Berufsprestige Meriokratie als Ausdruck von Ideen, Interessen und Herrschaft (Herrschaft nach Meriten = Verdiensten) Gesellschaft, in der die Position des Einzelnen durch Intelligenz u. Anstrengung bestimmt ist (Merit = IQ + effort) Meriokratie = Anreiz zum Aufbau einer modernen Leistungsgesellschaft und Nutzen aller aus der individuellen leistungsbezogenen Allokation und Mobilität Herrschaftsform, in der sich die Führungsschicht aufgrund ihrer intellektuellen Leistungen und Fähigkeiten (Meriten, also Verdiensten) bildet Bourdieu & Passeron: Die Illusion der Chancengleichheit Vererbung von Privilegien über Bildung = intergenerationale Transmission Kultureller Habitus = in klassenspezifischer Sozialisation erworbenes System v. Dispositionen und Schemata Formale Chancengleichheit = Illusion fairer Bildungschancen = leistungsbezogene Selektion oder „Selbsteliminierung“ unterer Sozialschichten in Schulen Funktion der Schulen u. Unis als Institutionen oberer Schichten Bildungsexpansion führt nicht zu verringerten Bildungsungleichheiten -15- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften HS08 Zusammenfassung - Schule hat strukturkonservierende Funktion: Reproduktion soz. Ungleichheiten, Individualisierung von Erfolgen und Misserfolgen Anstieg der Nachfrage nach Bildung Bildungsprädikate – Inflation Jenseits von Klasse und Stand: Ausgangssituation Klassenstruktur/-bewusstsein schwinden, Klasse und Stand verlieren an Bedeutung Bedeutungsverlust von Klassenzugehörigkeit in den letzten Jahrzehnten des 20. Jhdts. Ersatz von ökonomischen Ungleichheiten bzw. Schichtunterschieden durch kulturelle Unterschiede (Lebensstile, Religionen etc) Text zu Vorlesung 8 – Die Rolle von primären und sekundären Herkunftseffekten für Bildungschancen im deutschen Schulsystem - - - - - - - - Kinder von Migranten bzw. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben meist schlechtere Bildungschancen/weisen geringere Bildungserfolge als einheimische Kinder im deutschen Schulsystem auf Die soziale Differenzierung im Bildungssystem und die Anbindung von Bildungschancen an den Migrationsstatus werden zunehmend als wichtige Ungleichheitsdimension angesehen Boudon: Unterscheidung von primären und sekundären Herkunftseffekten – hilfreich für die Erklärung von sozial ungleichen Bildungschancen/-erfolgen Wahl des Schultyps nach der Primarstufe ist die erste einer Reihe realer Entscheidungen über die Bildungslaufbahn des Kindes; leistungsbezogene Selektion ist hier eher unwichtig, viel mehr spielt Elternhaus (Ressourcen, Schichtzugehörigkeit) eine Rolle Migranten verfügen oft über geringere bildungsrelevante Ressourcen, die sie für die Bildung ihrer Kinder mobilisieren können Höhere Sozialschichten: Kinder erlangen eher Fähigkeiten/Motivationen, die in der Schule u. Ausbildung vorteilhaft sind bessere Schulleistungen/Erfolgswahrscheinlichkeiten Arbeiterkinder/Migrantenkinder: oft kognitive und sprachliche Nachteile (soz. Herkunft, Aufwachsen in Elternhaus mit niedrigem Anregungsinhalt) Migranten fehlt auch oft bildungsrelevantes Wissen in ausreichendem Maße, ausserdem haben sie durch die Migration meist noch ein Sprachproblem Einheimische Kinder höherer Sozialschichten werden den jeweiligen schulischen Leistungsanforderungen besser gerecht höhere Chance aufs Gymnasium zu wechseln (primärer Effekt der sozialen Herkunft) Sprachproblem Sprache als Schlüsselfunktion für Sozialintegration schlussendlich wirkt sich dies aufs HK aus, da durch mangelnde Sprachkenntnisse die Bildungschancen und somit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sinken Zentral für die Lernmotivation von Kindern sind elterliche Bildungsaspirationen (= Hoffnungen, Bestrebungen der Eltern nach Bildung), diese hängt aber nicht zu letzt von (kulturellen) Ressourcen des Elternhauses ab Die primären Effekte der nationalen und sozialen Herkunft sind daher eine der Ursachen für sozial selektive Bildungschancen zu Ungunsten von Migrantenkindern Die primären Herkunftseffekte können aber durch das Bildungssystem verringert werden; dabei sind vorschulische Betreuung und Förderung wichtig; Sprachprobleme müssen berücksichtigt werden -16- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - - - - - - HS08 Zusammenfassung Bildungschancen und der weitere Bildungsweg von Kindern hängen ausserdem maßgeblich von elterlichen Bildungspräferenzen u. Bildungsentscheidungen ab Zentrales Gewicht für die Bildungsempfehlung sind in der Praxis Schulnoten, aber auch leistungsfremde Kriterien (z.B. gute Umgangsformen) spielen eine Rolle daher ist nicht ausgeschlossen, dass Migrantenkinder oder Kinder unterer Schichten nicht empfohlen werden, obwohl sie den Bildungsweg rein von der Leistung betrachtet schaffen könnte Empirische Analysen und Befunde ausländische Schulkinder bzw. Kinder mit Migrationshintergrund sind an der Hauptschule (in CH Realschule) überrepräsentant, ihre Bildungschancen haben sich im Zeitverlauf jedoch deutlich verbessert 1984: 72% der 14jährigen mit Migrationshintergrund besuchten Hauptschule, aber nur 43% der westdeutschen Kinder 2005: 23% der westdeutschen, aber 43% der Migrantenkinder besuchen Hauptschule geringste Hauptschulbesuchsquote bei ostdeutschen Kindern (10%) Bezüglich der avisierten Bildungsabschlüsse (in Bezug auf Abitur) unterscheiden sich weder Zugewanderte noch Deutsche in dem Maße signifikant voneinander, wie es z.B. der kulturell-defizitäre oder kulturalistische Erklärungsansatz nahe legen würde; ähnliches gilt auch für die Schichtzugehörigkeit keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass es sich bei Migranten in Bezug auf Bildungsvorstellungen um kulturelle Defizite handelt Nachteilige Bildungschancen von Migranten können also nicht auf ein „Unterschichtsphänomen“ zurückgeführt werden Deutsche Kinder haben eine rund 2,5-mal höhere Chance, das Gymnasium zu besuchen als Kinder mit Migrationshintergrund 60% der deutschen Schulkinder haben gute Deutschnote aber nur 30% der Migrantenkinder 58% der leistungsstarken deutschen Kinder wechseln auf das Gymnasium aber nur 38% der leistungsstarken Kinder mit Migrationshintergrund vor allem der sekundäre Effekt der nationalen Herkunft und auch der Einfluss der Schichtzugehörigkeit unter den Migrantenkindern spielt hierbei eine Rolle Mittels Simulationen wurde versucht, zu evaluieren, welche Wirkungen das Ausschalten von primären und sekundären Herkunftseffekten auf den Hochschulzugang hat Primärer Effekt sozialer Herkunft wird neutralisiert, indem für die Migrantenkinder die gleichen Leistungspotentiale wie für die deutschen Schulkinder angenommen werden, bei den Migrantenkindern erhöht sich aber dadurch der Übergang in die höchste Schullaufbahn nur unwesentlich Wird der sekundäre Effekt neutralisiert, so steigert sich die Zahl der an das Gymnasium wechselnden Migrantenkindern um rund 60% Massnahmen, die auf die Neutralisierung sekundärer Herkunftseffekte abzielen, sind also weitaus wirksamer und sinnvoller Bei Migrantenkindern und deutschen Kindern erhöht sich die Chance, ins Gymnasium wechseln zu können, wenn die Eltern über einen Hochschulabschluss verfügen/der Oberschicht angehören Die Effekte der Schulnoten sind insignifikant, daher bedeutet der verbleibende Herkunftseffekt die unbeobachtete Heterogenität elterlicher Bildungsentscheidungen, diese schlägt jedoch nicht so stark zu Buche Übergangsempfehlungen unterliegen aber nicht in allen Bundesländern gänzlich der Kontrolle der Eltern, in manchen Bundesländern wird das Recht der Eltern hier eingeschränkt und die Bildungsempfehlung der abgebenden Grundschule ist -17- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften - - - - - - - HS08 Zusammenfassung weitgehend bindend dies kann aber bei Migranten in ungleichen Bildungsschancen resultieren, wenn gleiche Regeln und Normen wie für die einheimischen Schulkinder angewendet werden (unterschiedliche Sprachvorraussetzungen z.B. werden ja dann nicht berücksichtigt) „institutionelle Diskriminierung“ Es ist aber so, dass es keine Unterschiede zwischen einheimischen Schulkindern und denjenigen mit Migrationshintergrund in Bezug auf die am Leistungspotenzial orientierte Gymnasialempfehlung gibt Laut Esser gibt es beim Übergang von der Primarschule in die weiterführenden Schulen keine unmittelbare „Diskriminierung“ der ausländischen Kinder, sie bekommen keinen „Malus“ als Angehörige bestimmter ethnischer Gruppen Daher könnten die an der Übergangsempfehlung bemessenen Bildungschancen von Migrantenkindern deutlich verbessert werden, wenn die primären Herkunftseffekte neutralisiert werden (40,8% statt nur 24,7% der Migrantenkinder würden eine Gymnasialempfehlung erhalten Auch wenn Migrantenkinder eine gute bis sehr gute Leseleistung aufweisen, erhalten sie seltener eine Gymnasialempfehlung als „gleichartige“ einheimische Kinder primären Effekt der Leseleistung neutralisieren: 34,9% statt 22,6%der Migrantenkinder erhalten Empfehlung Es fliessen auch leistungsfremde Kriterien in die Bildungsempfehlung für Migrantenkinder, allerdings ist das Gewicht der ungerechtfertigten Leistungsbewertung so gering, dass man dabei nicht von einer institutionellen Diskriminierung sprechen kann Der Effekt der Verringerung primärer Herkunftseffekte ist um ein Vielfaches kleiner als der Effekt, der durch die Vermeidung der sekundären Herkunftseffekte erzielt würde; trotzdem darf die Rolle der primären Herkunftseffekte nicht vernachlässigt werden Die Leistungsbeurteilung ist nicht absolut meritokratisch, es fliessen auch leistungsfremde Kriterien in die Lehrerbeurteilung ein Eine Konzentration auf primäre Herkunftseffekte ist wünschenswert und erfolgversprechend aber alleine unzureichend, sekundäre und primäre Herkunftseffekte müssen sowohl als auch in Rechnung gestellt werden Vorlesung 9 - -18- Bildung und Bildungssysteme in modernen Gesellschaften -19- HS08 Zusammenfassung